[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Korrosionsschutzzusammensetzung für
metallische, in Kontakt mit zu zerkleinerndem Holz befindliche Elemente einer Holzbearbeitungsmaschine,
insbesondere einer Säge, wie Bandsägeblätter, Kreissägeblätter oder Gattersägeblätter,
enthaltend wenigstens einen flüssigen Träger sowie wenigstens eine in dem Träger gelöste,
emulgierte oder dispergierte Base, sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile gewählt
aus einem Lösungsvermittler für die Base in dem Träger, einem Emulgator und/oder einem
Stabilisator, sowie ein Verfahren zum Verhindern der Korrosion von metallischen, sich
in Kontakt mit zu zerkleinerndem Holz befindlichen Elementen einer Holzbearbeitungsmaschine,
insbesondere einer Säge wie Bandsägeblätter, Kreissägeblätter oder Gattersägeblätter,
bei welchen die Elemente während ihres Kontakts mit zu zerkleinerndem Holz mit einem
aus Schmierölen gewählten Kühlmittel gekühlt werden.
[0002] Holz, insbesondere Eichenholz enthält nicht unwesentliche Bestandteile an Gerbsäuren,
insbesondere Tannine, wie Gallussäure oder Ellagsäure sowie eine Vielzahl von weiteren
sauren organischen Verbindungen, wie beispielsweise verschiedene Derivate der Hydroxyzimtsäure,
wie Sinapinsäure, Syringasäure, p-Hydroxybenzoesäure, welche bei Kontakt mit nicht
säurebeständigen Stählen, wie sie üblicherweise bei Holzbearbeitungsmaschinen wie
Sägeblättern von Bandsägen oder Gattersägen oder auch Fräsköpfen von Schaftfräsern
eingesetzt werden, zu Korrosion führen, wodurch die Lebensdauer der mit dem Holz in
Kontakt befindlichen Elemente stark herabgesetzt wird. Diese Effekte werden insbesondere
noch dadurch verstärkt, dass während des sich in Kontakt Befindens von beispielsweise
einem Sägeblatt mit dem Holz an der Kontaktfläche durch Reibung hohe Temperaturen
bewirkt werden und da Holz eine gewisse Menge an Wasser enthält bzw. auf seiner Oberfläche
aufweist und somit korrosive Bestandteile des Holzes in Kombination mit der hohen
Temperatur und dem immer gegenwärtigen Wasser an der Grenzfläche Holz-Stahl den Letzteren
noch bedeutend schneller korrodieren als dies die sauren Holzbestandteile allein tun
würden. Schließlich bewirken die durch die Reibung des Stahls an dem Holz bewirkten
hohen Temperaturen auch, dass sich einzelne der obengenannten Verbindungen, insbesondere
niedermolekulare Verbindungen durch die an der Grenzfläche vorherrschenden hohen Temperaturen
erst bilden und somit zu einer weiteren Beeinträchtigung des Holzbearbeitungswerkzeugs
beitragen. Gegenwärtig werden derartige korrosive Effekte von Holz auf den mit Holz
in Kontakt gelangenden Elementen als natürlicher Verschleiß zur Kenntnis genommen
und die Elemente, wie z.B. Sägeblätter häufig entweder nachgeschliffen oder getauscht,
je nach Stärke der Korrosion an der Oberfläche. Ein derartiger Tausch von mit Holz
in Kontakt gelangenden Elementen erfordert nicht nur einen materiellen Einsatz, sondern
erzwingt hierbei jedes Mal das Abstellen der im industriellen Maßstab üblicherweise
kontinuierlich laufenden Geräte und somit wird durch die Verringerung der Standzeit
des Geräts der Durchsatz desselben stark herabgesetzt, was zu einer nicht unwesentlichen
Erhöhung der Gestehungskosten des fertigen Produkts, nämlich des geschnittenen Holzes
führt.
[0003] Weiterhin hat es sich als nachteilig erwiesen, dass die sauren Bestandteile des Holzes
wenigstens teilweise in Wasser oder Öl, welche üblicherweise als Kühl- und/oder Schmiermittel
der mit Holz in Kontakt gelangenden Elemente herangezogen werden, löslich sind, wodurch
korrosive Bestandteile auch in andere Bereiche der Holzbearbeitungsmaschine eingetragen
werden bzw. auch unmittelbar in die Umwelt ausgetragen werden, insbesondere dann,
wenn die Holzbearbeitungsmaschine keinen gesonderten Kühlmittelkreislauf aufweist,
sondern eine Wasserkühlung erfolgt, bei welcher das Kühlwasser unmittelbar als Abwasser
in die Umwelt ausgetragen wird, oder aber je nach Befrachtung mit Schadstoffen auch
entsorgt werden muss. Durch die Säurekonzentration kommt es hierbei entweder zu einer
Übersäuerung des Bodens oder aber zu einer derartig starken Verunreinigung eines gegebenenfalls
im Kreislauf geführten Kühl- oder Schmiermittels, das neben dem Sägeblatt auch der
Kühlmittelkreislauf häufig durchgespült werden muss und/oder ein Ersatz der gesamten
Kühlflüssigkeit erforderlich ist.
[0004] Die vorliegende Erfindung zielt somit darauf ab, eine Korrosionsschutzzusammensetzung
für metallische, in Kontakt mit zu zerkleinerndem Holz befindliche Elemente einer
Holzbearbeitungsmaschine zur Verfügung zu stellen, welche Zusammensetzung einfach
und zuverlässig dosiert werden kann und neben der sicheren Neutralisation der Säure
weder zu einer Umweltbelastung noch zur Erhöhung der Gestehungskosten der Produkts
führt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Korrosionsschutzzusammensetzung
im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass dem aus der Gruppe der Schmieröle gewählten
flüssigen Träger wenigstens eine Base gewählt aus der Gruppe Na(HCO
3), 2 Na(HCO
3)/Na
2(CO
3), Ca(C
2H
3O
2)
2, Pyrrolidin, Piperazin, 1-Methyl-pyrrolidin, Benzylamine, Dibenzylamin, Dioctylamin,
Diethylenamin, basischen Aminosäuren, wie Lysin, Arginin, Histidin oder Prolin sowie
deren basische Salze und Carbonsäureester, zugesetzt ist, und dass ein pH-Wert der
Zusammensetzung auf Werte von über 7, insesondere 9 ± 0,5 eingestellt ist. Dadurch,
dass dem aus der Gruppe der Schmieröle gewählten flüssigen Träger wenigstens eine
Base gewählt aus der Gruppe Na(HCO
3), 2 Na(HCO
3)/Na
2CO
3, Ca(C
2H
3O
2)
2, Pyrrolidin, Piperazin, 1-Methyl-pyrrolidin, Benzylamine, Dibenzylamin, Dioctylamin,
Diethylenamin, basischen Aminosäuren, wie Lysin, Arginin, Histidin oder Prolin sowie
deren basische Salze und Carbonsäureester zugesetzt ist, und der pH-Wert der Zusammensetzung
auf Werte von etwa 9 eingestellt ist, gelingt es einerseits, eine neutralisierende
Umgebung für die in dem Holz enthaltenen sauren Bestandteile zur Verfügung zu stellen,
und andererseits den pH-Wert in dem Schmier- bzw. Kühlmittel nicht so weit anzuheben,
dass das Schmier- bzw. Kühlmittel für sich selbst gesehen, aufgrund seines hohen pH-Werts
korrosiv wäre. Mit einer derartig eingestellten Korrosionsschutzzusammensetzung kann
somit eine effiziente Kühlung des Elements während der Arbeit erzielt werden und gleichzeitig
gelingt es, unmittelbar an der Schnittfläche des Holzes saure Bestandteile, welche
aus dem Holz herausgelöst werden bzw. heraustreten und in dem Kühl- bzw. Schmiermittel
dispergiert oder emulgiert oder gelöst werden, zu neutralisieren sowie gegebenenfalls
auszufällen, wodurch für die Umwelt schädliche saure Bestandteile neutralisiert werden
und unschädlich gemacht sind.
[0006] Indem, wie dies einer Weiterbildung der Erfindung entspricht, die Korrosionsschutzzusammensetzung
so ausgebildet, ist, dass eine Menge von 10 ppm bis 8000 ppm, insbesondere 500 ppm
bis 5000 ppm an Basen in der gesamten Zusammensetzung enthalten ist, wird einerseits
sichergestellt, dass eine Umweltbelastung auch bei Austreten der Korrosionsschutzzusammensetzung
nicht zu befürchten ist und andererseits gleichzeitig der pH-Wert in dem gering basischen
Bereich gehalten, um wieder eine Oberflächenkorrosion der damit behandelten Gegenstände
befürchten zu müssen, noch eine zu starke Erhöhung des pH-Werts zu erreichen. Auch
bei Einsatz von mehr als einer Base wird die Gesamtmenge an Basen nicht überschritten.
[0007] Für eine sichere Lösung, insbesondere von einigen organischen Basen, welche beispielsweise
direkt dem Schmieröl zugesetzt werden können, ist die Erfindung dahingehend weitergebildet,
dass ein Alkohol, insbesondere gewählt aus C
6 bis C
10 Alkoholen, wie Octanol als Lösungsvermittler in der Korrosionsschutzzusammensetzung
enthalten ist. Besonders bevorzugt ist hierbei gemäß der Erfindung der Zusatz von
Decanol in einer Menge zwischen 0.07 Gew.-% und 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-%
bis 0,5 Gew.-% der Zusammensetzung. Durch Zufügen geringer Mengen eines Alkohols gelingt
es, die organischen Basen, wie beispielsweise Pyrrolidin oder 1-Methyl-pyrrolidin
in Lösung zu bringen, ohne dass beispielsweise die Schmierwirkung des Schmieröls so
weit herabgesetzt wird, dass dieses ineffizient wird. Trotz eines derartigen Zusatzes
eines Lösungsvermittlers gelingt es, unmittelbar an der Schnittfläche saure Bestandteile
zu neutralisieren und auszufällen, so dass das im Kreislauf geführte Schmieröl üblicherweise
einen pH-Wert zwischen etwa neutral und etwa 9 aufweist und somit eine Beschädigung
von Maschinenteilen mit Sicherheit hintangehalten werden kann.
[0008] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Korrosionsschutzzusammensetzung hierbei
so ausgebildet, dass für einen Einsatz in einem geschlossenen System diese aus Schmieröl,
wenigstens einer organischen Base und einem Alkohol sowie gegebenenfalls einer weiteren
im Wasser löslichen Base und einem Emulgator zusammengesetzt ist, in welchem Fall
ausgefällte Salze der in den Hölzern enthaltenen Säuren in der Praxis über ein Filter
aus dem im Kreislauf geführten Öl entfernt werden. Für offene Systeme hat es sich
hierbei als besonders vorteilhaft erwiesen, dass wenigstens eine anorganische Base,
insbesondere eine Kombination aus Natriumhydrogencarbonat und Calciumacetat eingesetzt
wird. Durch Zusatz derartiger Basen gelingt es, eine Korrosionsschutzzusammensetzung
zur Verfügung zu stellen, welche einerseits die im Holz enthaltenen Säuren sicher
und zuverlässig neutralisiert und gegebenenfalls ausfällt und weiterhin Salze bildet,
welche biologisch verträglich sind, d.h. keinerlei Umweltschäden verursachen. Derartige
Substanzen können daher unmittelbar in der Natur abgebaut werden, so dass ein Holzbearbeiten
im offenen Kreislauf ohne jede Beeinträchtigung der Umwelt möglich wird. Da anorganische
Basen üblicherweise in Schmieröl nicht löslich sind und auch in dem als Lösungsvermittler
eingesetzten Alkohol nur bedingt löslich sind, wird die Lösung der anorganischen Basen
dadurch erreicht, dass das auf der Oberfläche bzw. im Inneren des Holzes vorhandene
Wasser als Lösungsmittel fungiert. Hierbei kann auch eine Mischung von verschiedenen
Basen zum Einsatz gelangen, wobei die Menge an anorganischer Base sich nach der Menge
an eingetragenem bzw. vorhandenem Wasser richtet bzw. auch im Verlaufe der Zeit langsam
erhöht werden kann, wenn der Wassergehalt in dem System ansteigt.
[0009] Indem, wie dies einer Weiterbildung der Erfindung entspricht, der Korrosionsschutzzusammensetzung
ein Emulgator aus der Gruppe der Polyalkohole, ionischen oder nicht ionischen Tenside
und Polyethylenglycolderivate, insbesondere Polysorbate zugesetzt ist, gelingt es
insbesondere im geschlossenen System, eine Wasser-in-Öl Emulsion als Kühl- bzw. Schmiermittel
im Kreislauf zu führen, in welcher Emulsion beliebige anorganische und organische
Basen gelöst bzw. dispergiert sein können, wodurch eine besonders genaue und einfache
Einstellung des gewünschten pH-Werts der Korrosionsschutzzusammensetzung auf Werte
von über 7, insbesondere 9 ± 0,5 erreicht werden kann. Die Wasser-in-ÖI Emulsion entsteht
hierbei direkt im System aus dem auf der Oberfläche bzw. dem Inneren der Hölzer vorhandenem
Wasser sowie dem als Träger eingesetztem Schmieröl.
[0010] Eine derartige Korrosionsschutzzusammensetzung kann hierbei eine Wasser-in-Öl Emulsion
sein, welche beispielsweise in einer wässrigen Phase der Emulsion einen Natriumhydrogencarbonat/Natriumcarbonatpuffer
gelöst oder dispergiert aufweist und in einer einen Hauptbestandteil darstellenden
Ölphase Diethylenamin gelöst aufweist. Mit einer derartigen Emulsion gelingt nicht
nur eine zuverlässige Kühlung und Schmierung der mit Holz in Kontakt gelangenden Elemente,
sondern auch eine besonders rasche und zuverlässige Neutralisation sämtlicher sauren
Bestandteile direkt an der Schnittfläche des zu trennenden bzw. schneidenden Holzes.
[0011] Es hat sich im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung als vorteilhaft erwiesen,
die Basen in einem stöchiometrischen Überschuss in Bezug auf die in dem zu bearbeitenden
Holz enthaltenen Säuren einzusetzen, wobei der Überschuss üblicherweise in einem Bereich
von 2:1 bis 10:1, insbesondere 3:1 bis 6:1 gewählt ist. Eine derartige Überschussführung
der Base hat sich vor allem deshalb als günstig erwiesen, da die Mengen an sauren
Bestandteilen des Holzes in Abhängigkeit von der Art des zu bearbeitenden, insbesondere
zu schneidenden Holzes, von der Herkunft des Holzes und weiteren Faktoren stark variieren,
so dass sich für eine zuverlässige Neutralisation der sauren Bestandteile und somit
einen effizienten Korrosionsschutz an den mit den sauren Bestandteilen des Holzes
in Kontakt gelangenden Teilen einer Holzbearbeitungsmaschine, wie der Sägebänder ein
Überschuss an Base als vorteilhaft erwiesen hat. Der Überschuss ist hierbei jedoch
nicht so groß gewählt, dass die basische Lösung selbst korrodierend auf die in Kontakt
mit dem Holz bzw. der Base befindliche metallischen Elemente der Holzbearbeitungsmaschine
wirken würde.
[0012] Die Erfindung zielt weiterhin darauf ab, ein Verfahren zum Verhindern der Korrosion
von metallischen sich in Kontakt mit zerkleinerndem Holz befindlichen Elementen einer
Holzbearbeitungsmaschine wie Sägegatter, Sägebänder, Hobeln oder Fräser zur Verfügung
zu stellen, bei welchem nicht nur die Korrosion dieser Elemente sicher und zuverlässig
verhindert wird, sondern welches Verfahren auch einfach und zuverlässig ausführbar
ist und überdies die Lebensdauer der ein derartiges Verfahren einsetzenden Vorrichtungen
erhöht.
[0013] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren im Wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, dass dem Kühlmittel wenigstens eine Lösung, alkoholische Lösung oder
Dispersion von wenigstens einer Base, gewählt aus der Gruppe Na(HCO
3), 2 Na(HCO
3) / Na
2CO
3, Ca(C
2H
3O
2)
2, Pyrrolidin, Piperazin, 1-Methyl-pyrrolidin, Benzylamine, Dibenzylamin, Dioctylamin,
Diethylenamin, basischen Aminosäuren, wie Lysin, Arginin, Histidin oder Prolin sowie
deren basischen Salzen und Carbonsäureester sowie gegebenenfalls ein Emulgator zudosiert
und mit dem Kühlmittel vermischt wird und dass ein pH-Wert des Kühlmittels vor seinem
Aufbringen auf die Elemente auf Werte von über 7, insbesondere 9 ± 0,5 eingestellt
wird. Indem mit dem Kühlmittel wenigstens eine Lösung oder Dispersion von wenigstens
einer Base zudosiert wird und ein pH-Wert des Kühlmittels vor seinem Aufbringen auf
die Elemente auf Werte von über 7, insbesondere 9 ± 0,5 eingestellt wird, gelingt
es, das Verfahren so zu führen, dass möglichst wenige Teile der Holzbearbeitungsmaschine
mit potentiell korrodierenden Substanzen in Kontakt gelangen und insbesondere der
basische pH-Wert so niedrig gewählt wird, dass eine Korrosion durch die Base an der
Holzbearbeitungsmaschine selbst nicht stattfinden kann, jedoch gleichzeitig sichergestellt
wird, dass die im Holz enthaltenen Säuren durch die zudosierten Basen sowie dem in
oder an der Oberfläche des Holzes vorhandenen Wassers sicher und zuverlässig neutralisiert
werden.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist dieses dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmittel im Kreislauf geführt wird, dass der pH-Wert wenigstens vor und
nach dem Element gemessen wird und dass die Menge der zuzuordnenden Base anhand des
nach dem Element gemessenen pH-Werts bestimmt wird. Durch das im Kreislauf führen
des Kühlmittels wird sichergestellt, dass einerseits die Menge an benötigtem Kühlmittel
so gering wie möglich gehalten wird und andererseits jegliche Umweltverunreinigung
durch in die Umwelt ausgetragenes Kühlmittel hintangehalten wird. Eine derartige Verfahrensführung
ist insbesondere bei Einsatz vom Schmierölen als Kühlmittel ebenso wie bei Wasser-in-Schmieröl
Emulsionen als Kühlmittel bevorzugt, da diese Substanzen üblicherweise biologisch
nicht oder nur schwer abbaubar sind.
[0015] Indem, wie dies einer Weiterbildung der Erfindung entspricht, die wenigstens eine
Base als konzentrierte alkoholische Lösung dem Kühlmittel zugesetzt wird, gelingt
es, das Volumen des Kühlmittels nicht übermäßig zu erhöhen.
[0016] Indem der pH-Wert wenigstens vor und nach dem Element gemessen wird, gelingt es,
sicher und zuverlässig die Menge an der wenigstens einen erforderlichen Base rechnerisch
zu ermitteln, wodurch eine zu geringe oder eine zu große Menge an Base sicher hintangehalten
wird und gleichzeitig vermieden wird, dass die nur ungefähr bekannte Größe und insbesondere
die sich immer ändernde Menge an Säure im Holz bestimmt wird, was verfahrenstechnisch
einen extrem großen Aufwand erfordern würde.
[0017] Indem, wie dies einer Weiterführung des Verfahren gemäß der Erfindung entspricht,
das mit wenigstens einer Base versetzte Kühlmittel über Sprühdüsen auf das Element,
beispielsweise ein Sägeband, Sägeblatt oder einen Schaftfräser aufgebracht wird, wird
ein Einsatz des Kühlmittels an dem exakt dafür gedachten Ort, nämlich dem jeweiligen
Element gewährleistet und insbesondere eine effiziente Kühlung und gleichzeitig ein
exakter Einsatz der Base, d.h. des Neutralisationsmittels am Ort des Auftretens der
Säuren gewährleistet.
[0018] Um nicht eine Überfrachtung des Kühlmittels mit neutralisierten, gegebenenfalls ausgefällten
Salzen der im Holz enthaltenen Säuren bzw. eine zu hohe Konzentration an Base in dem
Kühlmittel sicher hintanzuhalten, wird das Verfahren, wie dies einer Weiterbildung
der Erfindung entspricht, so geführt, dass das Kühlmittel im Kreislauf geführt wird,
und dass frisches mit wenigstens einer Base versetztes Kühlmittel vor dem Element
zudosiert wird, und dass kontinuierlich ein Teil des Kühlmittels nach dem Element
aus dem Kreislauf entfernt wird. Durch eine derartige Verfahrensführung steht immer
ausreichend frisches Kühlmittel für das Kühlen der Holzbearbeitungsmaschine zur Verfügung
und überdies werden kontinuierlich die Reaktionsprodukte der Base mit den im Holz
enthaltenen Säuren aus dem System entfernt, so dass es zu einer Überfrachtung des
Kühlmittels mit diesen Produkten nicht kommen kann.
[0019] Um eine sichere und zuverlässige Entfernung von gegebenenfalls ausgefällten Salzen
der im Holz enthaltenen Säuren mit den Basen zu gewährleisten, wird bevorzugt das
Verfahren so geführt, dass das im Kreislauf geführte Kühlmittel über ein Filter geleitet
wird.
[0020] Um insbesondere auch bei wasserhaltigen Systemen, insbesondere wasserhaltigen Hölzern
bzw. dem Sägen von nassen Hölzern den erfindungsgemäßen Effekt sicher und zuverlässig
zu erzielen, ist das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend weitergebildet, dass nach
dem Element ein Messfühler zur Bestimmung eines Wassergehalts im System angeordnet
wird und dass eine Zusammensetzung der in dem frisch zudosierten Kühlmittel enthaltenden
Mischung von Basen in Abhängigkeit von dem gemessenen Wassergehalt eingestellt wird.
Durch die Bestimmung des Wassergehalts im System kann die erforderliche Menge an anorganischen
Basen sicher und zuverlässig ermittelt werden, so dass die exakte Menge einer gegebenenfalls
zuzudosierenden anorganischen Base bestimmt werden kann.
[0021] Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist die nicht unbeträchtliche Menge an Wasser, welche mit dem zu zerkleinernden
Holz in das System eingetragen wird, nicht außer Acht zu lassen und es hat sich als
günstig erwiesen, dass zur Neutralisation der im Holz enthaltenen Säuren zusätzlich
zu den im Schmieröl enthaltenen organischen Basen auch anorganische Basen zum Einsatz
gelangen können, welche bekanntermaßen in wässrigen Lösungsmitteln besser löslich
sind als in organischen Lösungsmitteln bzw. in Ölen, um auf diese Weise eine besonders
effiziente Neutralisierung der in dem zu schneidenden Holz enthaltenen Säuren zu erreichen.
[0022] Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird der Ausdruck "Kühlmittel" für reine Kühlmittel,
wie beispielsweise eine Ölkühlung eines Sägeblatts oder -bandes verwendet, ebenso
wie für Schmiermittel, welche zusätzlich zu seiner schmierenden Wirkung auch einen
Kühleffekt an dem in Kontakt mit dem Holz befindlichen Element der Holzbearbeitungsmaschine
vornehmen, wie beispielsweise einem Schmieröl.
[0023] Der Ausdruck eines sich in Kontakt befindlichen "Elements" einer Holzbearbeitungsmaschine
umfasst hierbei jegliche Teile von derartigen Maschinen, wie Bandsägeblätter, Kreissägeblätter
oder Gattersägeblätter, Hobeln, Schaftfräsen, oder Bandfräsen verstanden.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer mit einem Korrosionsschutzzusammensetzung
gemäß der Erfindung gekühlten Säge bzw. dem Kreislauf des Kühl- und der Korrosionsschutzzusammensetzung,
Fig. 2 eine analoge Darstellung wie in Fig. 1, einer anderen Ausbildung des Kühl-
bzw.
Korrosionsschutzzusammensetzungskreislaufs, und
Fig. 3 eine analoge Darstellung wie in Fig. 1 eine weitere Ausbildung des Kühl- bzw.
Korrosionsschutzzusammensetzungskreislaufs.
[0025] Im Einzelnen ist in Fig. 1 mit 1 schematisch eine Säge bezeichnet, in welcher entsprechend
dem Pfeil 2 Holz zugeführt wird und bei Pfeil 3 Schnittgut ausgetragen wird. Der Säge
wird mit einer Base versetztes Kühlmittel über Leitung 4 aufgebracht und am Austrag
der Säge bei Leitung 5 wiederum ausgetragen. Sowohl in die Zufuhrleitung 4 als auch
in die Austragsleitung 5 ist jeweils ein pH-Sensor 6 bzw. 7 zwischengeschaltet, mit
welchem der pH-Wert des mit Base versetzten Kühlmittels, welches als Korrosionsschutzzusammensetzung
dient, ermittelt wird. Der pH-Wert bei dem pH-Sensor 6 ist hierbei so gewählt, dass
er 9 nicht übersteigt und der pH-Wert bei dem pH-Sensor 7 sollte den pH-Wert von 7
nicht unterschreiten.
[0026] Mit 8 ist ein Wegeventil bezeichnet, über welches zumindest Teile des Kühlmittels
aus dem Kreislauf ausgetragen werden können und die restliche mit noch aktiver Base
bzw. teilweise mit Reaktionsprodukten aus Base und Säure in Holz enthaltenen Säure
befrachteten Korrosionsschutzzusammensetzung wird über Leitung 9 im Kreislauf geführt,
und bei zwei weiteren Ventilen 10 bzw. 11 wird getrennt voneinander neues unverbrauchtes
Kühlmittel über Leitung 12 eingetragen bzw. über Leitung 13 eine Lösung oder Dispersion
der Base in einem Lösungsvermittler, wie einem Alkohol, zudosiert.
[0027] Einer derartigen Kreislaufführung gelingt es, die Mengen an zuzusetzender Korrosionsschutzzusammensetzung
so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig sicherzustellen, dass im Bereich
der Säge der pH-Wert immer ausreichend hoch ist, um die im Holz enthaltenen Säuren
unmittelbar vor Ort zu neutralisieren und in der Folge, so weit als möglich, auszutragen,
ohne dass übermäßige Mengen an Korrosionsschutzzusammensetzung verbraucht werden oder
ohne dass übermäßige Mengen an Öl bei der Kreislaufführung jedes Mal ersetzt werden
müssen.
[0028] Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung entspricht im Wesentlichen jener von Fig. 1 und
die Bezugszeichen von Fig. 1 sind so weit als möglich beibehalten. Die einzigen Unterschiede
bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2 liegen darin, dass in der Rückführungsleitung 9 zusätzlich
ein Filter 14 zwischengeschaltet ist, um ausgefällte Salze der organischen Säure mit
der zugesetzten Base aus dem Kühl- bzw. Schmiermittelkreislauf abzufiltrieren und
somit so gering wie möglich verunreinigtes Kühlmittel im Kreislauf zu führen. Ein
weiterer Unterschied der Vorrichtung der Fig. 2 zu jener von Fig. 1 ist, dass bei
Ventil 10 gleichzeitig erforderliche Mengen an Kühlmittel und an Basen über Leitung
12 zudosiert werden, welche Variante der Vorrichtung immer dann von Vorteil ist, wenn
beispielsweise eine Wasser-in-Öl Emulsion als Korrosionsschutzmittel mit dem aus dem
Holz stammenden Wasser gebildet wird und zum Einsatz gelangt.
[0029] In Fig. 3, in welcher wiederum die Bezugszeichen der Fig. 1 und Fig. 2 beibehalten
sind, ist die Einbringung der basischen Lösung in die Säge abweichend ausgebildet.
In Fig. 3 ist mit 15 ein Reintank bezeichnet, in welchem im Wesentlichen reines Schmieröl
enthalten ist. In diesen Reintank mündet die Rückführungsleitung 9 aus der Säge 1.
Reine Flüssigkeit bzw. im Kreislauf geführte Flüssigkeit wird in der Folge in einen
Mischer 16 eingebracht und dort mit Konzentrat aus einem Vorratstank 17 versetzt,
bis die gewünschte Konzentration an Base in dem Kühlmittel erreicht ist, welche z.B.
mittels eines Refraktometers oder einer Dichtungsmessung ermittelt werden kann, da
der pH-Wert insbesondere bei Bildung eines Puffers sich kaum durch die Änderung der
Konzentration andern wird. Hierbei kann entweder, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist,
die pH-Messung wiederum in der Zufuhrleitung 4 in die Säge 1 vorgenommen werden oder
direkt in dem Mischer 16. Als Mischer kann ein herkömmlicher Venturi- oder Proportionalmischer
eingesetzt werden. Es erübrigt sich festzuhalten, dass auch die Variante gemäß Fig.
3 mit einem Filter zum Abtrennen von gegebenenfalls ausgefällten Salzen versehen sein
kann.
[0030] Die Diagramme der Beispiele 1 bis 3 wurden anhand einer Säge beispielhaft dargestellt,
wobei an der Kreislaufführung und Zudosierung von Basen keinerlei Änderungen vorgenommen
werden müssen, wenn das System beispielsweise an einem Fräser, einem Hobel oder einer
speziellen Säge, wie einer Bandsäge oder Gattersäge eingesetzt wird.
1. Korrosionsschutzzusammensetzung für metallische, in Kontakt mit zu zerkleinerndem
Holz befindliche Elemente einer Holzbearbeitungsmaschine, insbesondere einer Säge
(1), wie Bandsägeblätter, Kreissägeblätter oder Gattersägeblätter, enthaltend wenigstens
einen flüssigen Träger sowie wenigstens eine in dem Träger gelöste, emulgierte oder
dispergierte Base, sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile gewählt aus einem Lösungsvermittler
für die Base in dem Träger, einem Emulgator und/oder einem Stabilisator, dadurch gekennzeichnet, dass dem aus der Gruppe der Schmieröle gewählten flüssigen Träger wenigstens eine Base
gewählt aus der Gruppe Na(HCO3), 2 Na(HCO3)/Na2(CO3), Ca(C2H3O2)2, Pyrrolidin, Piperazin, 1-Methyl-pyrrolidin, Benzylamine, Dibenzylamin, Dioctylamin,
Diethylenamin, basischen Aminosäuren, wie Lysin, Arginin, Histidin oder Prolin sowie
deren basische Salze und Carbonsäureester, zugesetzt ist, und dass ein pH-Wert der
Zusammensetzung auf Werte von über 7, insbesondere 9 ± 0,5 eingestellt ist.
2. Korrosionsschutzzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Menge von 100 ppm bis 8000 ppm, insbesondere 500 ppm bis 5000 ppm an Basen enthalten
ist.
3. Korrosionsschutzzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Schmieröl, wenigstens einer organischen Base und einem Alkohol sowie gegebenenfalls
einer weiteren in Wasser löslichen Base und einem Emulgator zusammengesetzt ist.
4. Korrosionsschutzzusammensetzung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkohol, insbesondere gewählt aus C6 bis C10 Alkoholen als Lösungsvermittler enthalten ist.
5. Korrosionsschutzzusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsvermittler Decanol in einer Menge zwischen 0,07 Gew.-% und 0,8 Gew.-%,
insbesondere 0,1 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% der Zusammensetzung enthalten ist.
6. Korrosionsschutzzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulgator aus der Gruppe der Polyalkohole, ionischen oder nichtionischen Tenside
und Polyethylenglycolderivate, insbesondere Polysorbate gewählt ist.
7. Korrosionsschutzzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stabilisator, insbesondere Essigsäure enthalten ist.
8. Korrosionsschutzzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Basen der Zusammensetzung in einem stöchiometrischen Überschuss, insbesondere
in einem Verhältnis von 2:1 bis 10:1, insbesondere 3:1 bis 6:1 in Bezug auf in zu
zerkleinerndem Holz an der Kontaktfläche zu dem Element enthaltenen Säurebestandteile
enthalten sind.
9. Verfahren zum Verhindern der Korrosion von metallischen, sich in Kontakt mit zu zerkleinerndem
Holz befindlichen Elementen einer Holzbearbeitungsmaschine, insbesondere einer Säge
(1), wie Bandsägeblättern, Kreissägeblättern oder Gattersägeblättern, bei welchen
die Elemente während ihres Kontakt mit zu zerkleinerndem Holz mit einem aus Schmierölen
gewählten Kühlmittel gekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kühlmittel wenigstens eine alkoholische Lösung von wenigstens einer Base, gewählt
aus der Gruppe Na(HCO3), 2 Na(HCO3) / Na2CO3, Ca(C2H3O2)2, Pyrrolidin, Piperazin, 1-Methyl-pyrrolidin, Benzylamine, Dibenzylamin, Dioctylamin,
Diethylenamin, basischen Aminosäuren, wie Lysin, Arginin, Histidin oder Prolin sowie
deren basischen Salzen und Carbonsäureester sowie gegebenenfalls ein Emulgator zudosiert
und mit dem Kühlmittel vermischt wird und dass ein pH-Wert des Kühlmittels vor seinem
Aufbringen auf die Elemente auf Werte über 7, insbesondere 9 ± 0,5 eingestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlmittel im Kreislauf geführt wird, dass der pH-Wert wenigstens vor und nach
dem Element gemessen wird und dass die Menge der wenigstens einen zuzudosierenden
Base anhand des nach dem Element gemessenen pH-Werts bestimmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Base als konzentrierte alkoholische Lösung dem Kühlmittel zugesetzt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, 10 oder 11 dadurch gekennzeichnet, dass das mit der wenigstens einen Base versetzte Kühlmittel über Sprühdüsen auf das Element
aufgebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlmittel im Kreislauf geführt wird und dass frisches mit wenigstens einer Base
versetztes Kühlmittel vor dem Element zudosiert wird und dass kontinuierlich ein Teil
des Kühlmittels nach dem Element aus dem Kreislauf entfernt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das im Kreislauf geführte Kühlmittel über ein Filter (14) geleitet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Element ein Messfühler zur Bestimmung eines Wassergehalts im System angeordnet
wird und dass eine Zusammensetzung der in dem frisch zudosierten Kühlmittel enthaltenen
Mischung von Basen in Abhängigkeit von dem gemessenen Wassergehalt eingestellt wird.