[0001] Die Erfindung betrifft ein Strickwerkzeug für Flach- oder Rundstrickmaschinen mit
wenigstens einem Nadelbett, in dessen Führungsnuten solche Strickwerkzeuge beweglich
geführt sind.
[0002] Aus der
DE 197 40 985 C2 sind gestanzte Strickwerkzeuge, insbesondere Zungennadeln, bekannt, die darauf eingerichtet
sind, in Führungsnuten entsprechender Nadelbetten in Längsrichtung hin und her bewegt
zu werden. Diese Strickwerkzeuge weisen einen durch einen Mäandersteg gebildeten Schaft
auf, der eine erste Höhe definiert und von dem sich ein Fuß weg erstreckt. Dieser
Schaft ist an einigen Stellen in seiner Dicke reduziert. Von dem Schaft erstreckt
sich ein gerader Schaftfortsatz weg, der an seinem von dem Schaft entfernt liegenden
Ende einen maschenbildenden Teil, zum Beispiel in Gestalt eines Hakens und einer beweglich
gelagerten Zunge aufweist. Der maschenbildende Teil ist dabei derjenige Teil des Strickwerkzeugs,
der benötigt wird, um Maschen zu bilden. Der gerade Schaftfortsatz weist eine zweite
Höhe auf, die geringer ist als die erste Höhe des Schafts. Der Schaftfortsatz ist
mit einer einheitlichen Dicke versehen. Lediglich der Übergang zwischen Schaft und
Schaftfortsatz ist noch mit reduzierter Dicke ausgeführt.
[0003] Derartige Strickwerkzeuge haben sich in der Praxis hervorragend bewährt, weil sie
erhöhte Strickgeschwindigkeiten zulassen.
[0004] Es existieren zahlreiche weitere Vorschläge, an Strickwerkzeugen Stellen mit reduzierter
Dicke auszubilden. Beispielsweise offenbart die deutsche Patentschrift Nr.
680 319 ein Strickwerkzeug mit einem seitlich flexiblen Schaft, an den sich ein nicht dickenreduzierter
Schaftfortsatz anschließt. Der Schaft wird beim Stricken aus seiner Führungsnut herausgetrieben,
so dass der dickenreduzierte Bereich des Schafts als seitlich flexible Blattfeder
dienen kann. Die seitlich flexible Nadel kann durch ein Steuerteil federnd gebogen
werden, um zur Maschenübernahme mit einer anderen Nadel in Kontakt zu kommen.
[0005] Die deutsche Patentschrift
20 63 724 offenbart hingegen eine Nadel, bei der der Schaft im Bereich des Nadelfußes eine
reduzierte Dicke aufweist. Dadurch soll eine elastische Verformung des Schafts möglich
sein, um eine Verklemmung desselben beim Auftreffen des Nadelfußes auf ein Schlossteil
zu vermeiden.
[0006] Eine weitere Ausführungsform einer partiell in ihrer Dicke reduzierten Nadel offenbart
die
DE 36 12 316 A1. Dort sind in die Flanken des Schafts der Nadel längsgestreckte, flache, in Längsrichtung
verlaufende Nuten eingearbeitet. Der Schaft kann als Mäandersteg ausgebildet sein.
Von dem Schaft erstreckt sich ein Schaftfortsatz weg, der an seinem Ende in eine Maschenbildungsstruktur
übergeht. Der Schaftfortsatz ist mit unverminderter Dicke des Schafts ausgebildet.
[0007] Außerdem ist aus der
DE 199 39 929 A1 eine Nadel mit einem Schaft bekannt, der über seine gesamte Länge mit Grübchen oder
Fortsätzen versehen ist, die ein konkaves oder konvexes Muster bilden. Aus dieser
Druckschrift sind auch Strickwerkzeuge mit gewelltem Schaft bekannt.
[0008] Bei allen vorgenannten Nadeln steigt mit der Strickgeschwindigkeit der Strickmaschine
auch die zum Antrieb der Nadeln erforderliche Leistung sowie die Maschinentemperatur.
[0009] Es ist Aufgabe der Erfindung, den Leistungsbedarf von Strickwerkzeugen sowie die
Betriebstemperatur der Strickmaschine zu vermindern.
[0010] Diese Aufgabe wird von dem Strickwerkzeug nach Anspruch 1 gelöst:
[0011] Das erfindungsgemäße Strickwerkzeug weist einen Schaft auf, von dem sich wenigstens
ein Fuß weg erstreckt, wobei der Schaft eine erste Höhe und eine erste stellenweise
reduzierte Dicke aufweist. Die Höhe ist senkrecht zur Werkzeugbewegungsrichtung und
senkrecht zum Nadelrücken zu messen. Die Dicke ist quer dazu, senkrecht zu den seitlichen
Flachseiten des Strickwerkzeugs zu messen. Vorzugsweise, aber nicht zwingend, übersteigt
der Flächeninhalt der dickenreduzierten Abschnitte des Schafts den Flächeninhalt der
nichtdickenreduzierten Abschnitte des Schafts. Der Flächeninhalt des den Schaft überragenden
Fußes bleibt bei dieser Betrachtung außer Betracht.
[0012] Von dem Schaft erstreckt sich ein gerader Schaftfortsatz weg, der an dem von dem
Schaft entfernt liegenden Ende in eine Maschenbildungsstruktur übergeht, die zu dem
maschenbildenden Teil der Nadel gehört. Bei einer Zungennadel besteht die Maschenbildungsstruktur
aus einem Haken und einer Zunge. Bezüglich der Schaftlängsrichtung endet die Maschenbildungsstruktur
an der Spitze der in Rücklage befindlichen Zunge. Bei einer Schiebernadel besteht
die Maschenbildungsstruktur aus dem Haken und demjenigen Teil des Schafts, der zwischen
Haken und Schieber steht, wenn sich der Schieber in maximal rückgezogener Position
befindet. Der Schaftfortsatz legt eine zweite Höhe fest, die geringer ist als die
erste Höhe des Schafts. Diese Höhe wird durch die maximale Höhe bestimmt, die an dem
Schaftfortsatz zu messen ist. Sie kann an einem Höcker zu messen sein, oder, wenn
der Schaftfortsatz höckerlos ausgebildet ist, durch die dann z.B. einheitliche Höhe
des Schaftfortsatzes festgelegt sein.
[0013] Außerdem weist der Schaftfortsatz wenigstens zwei Abschnitte mit unterschiedlichen
Dicken auf. Der mit einer geringeren Dicke versehene Abschnitt des Schaftfortsatzes
ist mindestes so lang wie die Maschenbildungsstruktur. Der mit einer geringeren Dicke
versehene Abschnitt des Schaftfortsatzes kann an einer oder mehreren Stellen eine
unverminderte Dicke aufweisen, um Stützstellen zu bilden. Anders ausgedrückt, der
Schaft kann an mehreren Stellen eine verminderte Dicke aufweisen, die bspw. durch
Abschleifen von Material erzeugt sind. Zur Dickenreduzierung können eine oder mehrere
Vertiefungen an einer Flanke oder an beiden Flanken symmetrisch oder asymmetrisch
zur einer Längsmittelebene des Strickwerkzeugs angebracht sein.
[0014] Sowohl für den Schaft als auch für den Schaftfortsatz gilt, dass der Übergang zwischen
nichtreduzierter Dicke und reduzierter Dicke stufenartig, rampenartig, in einer Rundung
oder auf sonstige Weise ausgebildet sein kann. Die Grenze zwischen nichtreduzierter
Dicke und reduzierter Dicke kann geradlinig oder krummlinig, z.B. bogenförmig verlaufen.
Auch kann die Grenze zwischen Abschnitten nichtreduzierter Dicke und reduzierter Dicke
rechtwinklig zum Nadelrücken, schräg zu diesem oder auch parallel zu ihm angeordnet
sein. Verschiedene Grenzen können unterschiedlich ausgerichtet sein.
[0015] Durch die Dickenreduktion am Schaftfortsatz gelingt es, die Reibung zwischen dem
Schaftfortsatz und dem Führungskanal des Strickwerkzeugs zu minimieren. Es ist eine
gewisse Beweglichkeit des Schaftfortsatzes quer zu seiner Längsrichtung gegeben, die
jedoch beim Strickvorgang nicht stört. Durch die reduzierten Berührungsflächen zwischen
Strickwerkzeug und Führungsnut werden Wärmeentwicklung und Antriebsleistungsbedarf
reduziert. Insbesondere jedoch vermeidet die erfindungsgemäße Dickereduktion am Schaftfortsatz
eine zu große Änderung des Bewegungswiderstands des Strickwerkzeugs bei seiner Hin-
und Herbewegung in der Führungsnut, wie sie sonst bei Änderung der Größe der Kontaktfläche
zwischen Strickwerkzeug und Führungsnut auftreten könnte.
[0016] Der mit der geringeren Dicke versehene Abschnitt des Schaftfortsatzes ist vorzugsweise
im direkten Anschluss an den übrigen Schaft angeordnet und erstreckt sich von diesem
weg zu dem maschenbildenden Teil hin, wobei der Schaftfortsatz vorzugsweise an dem
maschenbildenden Teil wieder die ursprüngliche unverminderte Dicke aufweist. Auf diese
Weise können schonende Fadenbehandlung und leichte Beweglichkeit des in weiten Teilen
dickenreduzierten Strickwerkzeugs miteinander kombiniert werden.
[0017] Der die größere Dicke aufweisende Abschnitt des Schaftfortsatzes ist vorzugsweise
in direktem Anschluss an die Maschenbildungsstruktur angeordnet. Auf diese Weise erhält
das Strickwerkzeug an der Maschenbildungsstruktur eine hohe Steifigkeit und seitliche
Stabilität.
[0018] Die größere Dicke des Schaftfortsatzes stimmt vorzugsweise mit der übrigen, nicht
reduzierten Dicke des Schafts überein. Beispielsweise kann das Strickwerkzeug als
gestanztes Strickwerkzeug aus Flachmaterial, zum Beispiel Blech, von einheitlicher
Dicke hergestellt sein.
[0019] Vorzugsweise sind die Abschnitte reduzierter Dicke durch spanende oder nicht spanende
Bearbeitungsverfahren, wie beispielsweise Schleifen oder Prägen erzeugt worden, indem
durch die genannten Bearbeitungsverfahren in den Seitenflächen des Schafts und Schaftfortsatzes
entsprechende Vertiefungen angebracht werden. Vorzugsweise sind diese Vertiefungen
relativ flach, wobei die Tiefe der Vertiefungen im Bereich von 0,005 mm bis 0,05 mm
vorzugsweise im Bereich von 0,01 mm bis 0,03 mm liegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt die Tiefe der Vertiefungen 0,02 mm. Die Vertiefungen haben vorzugsweise einen,
abgesehen von ihren Auslaufzonen, ebenen Boden, so dass die Querschnitte des Schaftfortsatzes
in dem dickenreduzierten Bereich gerade Seitenkanten aufweisen. Der Querschnitt ist
damit vorzugsweise ein Rechteckquerschnitt (mit gerundeten Ecken).
[0020] Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Strickwerkzeuge an beiden Seitenflanken
des Schaftfortsatzes und vorzugsweise auch an beiden Flanken des übrigen Schafts die
genannten flachen Vertiefungen auf, so dass sie sowohl in rechtsdrehenden als auch
in linksdrehenden Maschinen eingesetzt werden können. Außerdem lassen sich auf diese
Weise Strickwerkzeuge mit besonders geringen Geradheitsabweichungen erzeugen. Außerdem
eignen sich die erfindungsgemäßen Strickwerkzeuge zum Einsatz in Flachstrickmaschinen.
[0021] Der Schaft des Strickwerkzeugs ist vorzugsweise als Mäanderstegschaft ausgebildet.
Dazu weist er in Längsrichtung orientierte Stege und quer dazu orientierte Verbindungsstege
auf, wobei Stege und Verbindungsstege eine Mäanderform festlegen. Die Stege und Verbindungsstege
können spitze, rechte oder stumpfe Winkel einschließen. Die Winkel können einheitlich
festgelegt sein oder unterschiedliche Werte aufweisen. Große Abschnitte des Mäanderstegschafts
weisen vorzugsweise eine verminderte Dicke auf. Im Fußbereich ist die Dicke jedoch
vorzugsweise unvermindert. Vorzugsweise ist an dem Schaft zumindest eine weitere Stelle
unverminderter Dicke ausgebildet; vorzugsweise sind zwei solcher Stellen ausgebildet.
Fehlt an dem Schaft eine zweite Stelle unverminderter Dicke, kann eine solche Stelle
an dem Schaftfortsatz ausgebildet sein.
[0022] Die an dem Schaft des Strickwerkzeugs und an dem Schaftfortsatz vorgesehenen Vertiefungen
weisen vorzugsweise eine einheitliche Tiefe auf. Dadurch stimmt die verminderte Dicke
des Schafts mit der geringeren Dicke des Schaftfortsatzes überein. Insbesondere wenn
der Schaft eine Mäanderform aufweist, hat die Nadel eine über ihre Länge im Wesentlichen
konstante seitliche federnde Nachgiebigkeit, was Hochgeschwindigkeitsanwendungen fördert.
[0023] Das Strickwerkzeug ist vorzugsweise eine Zungennadel mit Haken und beweglich gelagerter
Zunge. Das vorgenannte Konzept kann jedoch auch bei anderen Strickwerkzeugen Anwendung
finden.
[0024] Einzelheiten der Erfindung und Ausführungsformen derselben ergeben sich auch aus
den Zeichnungen, deren Beschreibung und den Unteransprüchen. Es zeigen:
Figur 1 - ein erfindungsgemäßes Strickwerkzeug in etwas schematisierter Darstellung,
mit besonderem Hinweis auf verschiedene Abschnitte und Maße, in Seitenansicht,
Figur 2 - einen Ausschnitt des Strickwerkzeugs nach Figur 1 in Draufsicht, in einer
Führungsnut eines Nadelbetts,
Figur 3 - den Querschnitt des Strickwerkzeugs nach Figur 1, geschnitten entlang der
Linie I-I,
Figur 4 - 4d - den Querschnitt des Strickwerkzeugs nach Figur 1, geschnitten entlang
der Linie II-II,
Figur 5 - den Querschnitt des Strickwerkzeugs nach Figur 1, geschnitten entlang der
Linie III-III,
Figur 6 bis 17 - Ausführungsformen verschiedener erfindungsgemäßer Strickwerkzeuge
jeweils in Seitenansicht.
[0025] In Figur 1 ist als Strickwerkzeug 10 eine Stricknadel dargestellt, wie sie vorzugsweise
in Rundmaschinen zum Einsatz kommt. Solche Strickwerkzeuge 10 sind dort in großer
Zahl in Führungen 11 angeordnet. Die Führungen 11 können z.B. in Form von Führungsnutennuten
eines Nadelbetts 12 oder anderweitig ausgebildet sein. Das Nadelbett kann z.B. die
Form eines Strickzylinders, einer Rippscheibe oder eines Flachbetts aufweisen. Die
Führungnut ist, wie Figur 2 erkennen lässt, von zwei Seitenwänden 13, 14 begrenzt,
zwischen denen das Strickwerkzeug 10 längsbeweglich gelagert ist.
[0026] Das Strickwerkzeug 10 weist einen Schaft 15 auf, von dem sich ein länglicher Schaftfortsatz
16 z.B. in gerader Verlängerung weg erstreckt. Der Schaftfortsatz 16 kann gerade oder
anderweitig länglich ausgebildet sein, z.B. leicht gekrümmt. Der Schaft 15 ist, wie
in Figur 1 dargestellt, vorzugsweise ein Mäanderschaft mit vorzugsweise geraden Längsstegen
17, 18, 19, 20, wobei benachbarte Längsstege 17, 18, 19 jeweils durch kurze (wiederum
vorzugsweise gerade) Verbindungsstege 21, 22 untereinander verbunden sind, die vorzugsweise
rechtwinklig zu den Längsstegen 17, 18, 19 orientiert sind. Die Anzahl und Positionen
der Längsstege und der Verbindungsstege vor und nach einem Fußabschnitt 24 hängt dabei
maßgeblich von der Position des Fußabschnitts ab, wie verschiedene Ausführungsformen
zeigen.
[0027] Auch der Schaftfortsatz 16 ist an einen Längssteg 20 über einen geraden Verbindungssteg
23 angeschlossen, der rechtwinklig zu dem Schaftfortsatz 16 und dem Längssteg 20 orientiert
ist. Die Längsstege 17, 18, 19 legen eine erste Höhe H1 als maximale Schafthöhe fest.
Weitere Ausführungsformen können zusätzlich Schaftbereiche mit einer geringeren Höhe
H3 aufweisen (siehe z.B. Figur 16). Zwischen zwei Längsstegen 17, 20 ist ein Fußabschnitt
24 ausgebildet, der sich über die gesamte Höhe H1 erstreckt und in einen sich über
die oberen Längsstege 20, 17 hinaus erstreckenden Fuß 25 übergeht. Dieser dient dem
Antrieb des Strickwerkzeugs 10, damit sich dieses in der Führungsnut in Längsrichtung
hin und hergehend bewegen kann.
[0028] Der sich von dem Schaft 15 weg erstreckende Schaftfortsatz 16 weist vorzugsweise
eine gerade untere Kante 26 auf, die vorzugsweise in einer Linie mit der unteren Kante
sowohl des Fußabschnitts 24 als auch weiterer Abschnitte, zum Beispiel des Längsstegs
18 sowie eines hinteren Endabschnitts 27 des Schafts 15, liegt.
[0029] Der Schaftfortsatz 16 weist eine maximale zweite Höhe H2 auf, die geringer ist als
die Höhe H1 des Schafts 15. Die Höhe H2 ist in Figur 1 und allen anderen Ausführungsbeispielen
als maximale Höhe des Schaftfortsatzes verstanden. Die vor- und nachstehend erläuterten
Ausführungsbeispiele können jedoch auch dahingehend abgewandelt werden, dass die maximale
zweite Höhe H2 die Durchschnittshöhe des Schaftfortsatzes 16 ist.
[0030] Der Schaftfortsatz 16 geht an seinem von dem Schaft 15 fern liegenden Ende in eine
Maschenbildungsstruktur 28 über, die zur Maschenbildung dient. Zu der Maschenbildungsstruktur
28 gehört ein endständig positionierter Haken 29. Gegebenenfalls können weitere Elemente
hinzukommen, wie beispielsweise eine an einem Zungenlager 30 schwenkbar gelagerte
Zunge 31. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel markiert deren Spitze, wenn sie sich
in Rücklage befindet, das Ende der Maschenbildungsstruktur 28.
[0031] Der Schaftfortsatz 16 stellt die Verbindung zwischen dem Schaft 15 und der Maschenbildungsstruktur
28 dar. Er weist ausgehend vom Schaft 15 einen ersten Abschnitt 32 auf, der in Figur
1 und den Figuren 6, 7, 8 dunkel dargestellt ist. An diesen Abschnitt 32 schließt
sich ein weiterer Abschnitt 33 an, der schließlich in die Maschenbildungsstruktur
28 übergeht. Die beiden Abschnitte 32, 33 weisen unterschiedliche Dicken D1, D2 auf.
Insbesondere ist die Dicke D1 des Abschnitts 32 geringer als die Dicke D2 des Abschnitts
33. Die Maschenbildungsstruktur 28 kann eine Dicke aufweisen, die mit der Dicke D2
des Abschnitts 33 übereinstimmt, oder komplett oder in Teilbereichen wiederum etwas
geringer ist als diese.
[0032] Auch der Schaft 15 weist vorzugsweise mehrere Abschnitte mit unterschiedlichen Dicken
auf. Alle solche dickenreduzierten Bereiche sind in allen Figuren 1, 6, 7, 8 dunkel
dargestellt. Beispielsweise können die Längsstege 17, 18, 19, 20 ganz oder teilweise
eine reduzierte Dicke aufweisen, die mit der reduzierten Dicke D1 des Abschnitts 32
übereinstimmt oder auch von dieser abweicht. Andere Teile, bspw. der Fußabschnitt
24 und die Verbindungsstege 22, 23 haben eine unverminderte Dicke D, die vorzugsweise
mit der Dicke D2 des Abschnitts 33 übereinstimmt. Zur Verdeutlichung sind die Abschnitte
32, 33 in Figur 2 in Draufsicht eingetragen. Wie ersichtlich, ist die Dicke des Abschnitts
33 so bemessen, dass dieser in die Führungsnut passt. Gleiches gilt für die Dicke
des Verbindungsstegs 23 und der sonstigen dickeren Abschnitte. Die Dickenverminderung
des Abschnitts 32 ist vorzugsweise symmetrisch zur Schaftlängsachse 34 angeordnet
(Figur 2). Dazu sind in beiden Flanken des Schaftfortsatzes 16 Vertiefungen 35, 36
ausgebildet, deren Tiefe je nach Anwendungsfall ein bis fünf Hundertstel Millimeter
betragen sollte. Abweichende Tiefen sind möglich. Die Vertiefungen 35, 36 können,
wie in Figur 2 dargestellt, einander vollständig überlappend oder alternativ auch
in Längsrichtung gegeneinander versetzt ausgebildet sein. Dies gilt für alle Ausführungsformen.
Jedenfalls ist bei bevorzugten Ausführungsformen der zwischen dem Schaftfortsatz 16
und dem Schaft 15 angeordnete Steg 23 mit unverminderter Dicke D2 ausgebildet. An
dem Schaft 15 ist bei allen bevorzugten Ausführungsformen mindestens eine weitere
Stelle unverminderter Dicke D2 vorgesehen, die durch den Fußabschnitt 24 gebildet
sein kann. Weitere Stützstellen mit der Dicke D2 können vorgesehen sein.
[0033] Die Vertiefungen 35, 36 sind nochmals aus Figur 4 ersichtlich. Figur 3 zeigt den
Schnitt I-I in Figur 1 durch den Abschnitt 33. Figur 4 zeigt den Schnitt durch den
Abschnitt 32 des Schaftfortsatzes 16 an der Schnittlinie II-II. Wie ersichtlich, weisen
beide Vertiefungen 35, 36 vorzugsweise die gleiche Tiefe T1, T2 auf. Der Boden jeder
Vertiefung 35 ist vorzugsweise flach, so dass der Schnitt an beiden Seiten des Strickwerkzeugs
gerade Kanten 37, 38 aufweist. Es wird aber darauf hingewiesen, dass die Tiefen T1
und T2 unterschiedlich ausgebildet sein können. Außerdem können die Kanten 37, 38
des Querschnitts gemäß Figur 4 zueinander parallel oder, falls gewünscht, auch in
einem anderen Verhältnis bspw. in einem spitzen Winkel zueinander stehen. Außerdem
können sie bedarfsweise auch leicht gekrümmt ausgebildet sein. Beispielsweise können
die Vertiefungen 35, 36 einen etwas konvexen oder auch konkav ausgebildeten Boden
aufweisen, siehe dazu beispielhaft Figur 4a und Figur 4b, in vergrößerter Darstellung.
Auch können die Vertiefungen einen ganz oder in Teilen schräg gegen die sonstigen
Seitenflächen angestellten Boden aufweisen, wie die Figuren 4c und 4d illustrieren.
Die in den Figuren 4a bis 4d gezeigten Querschnittsformen des Schaftfortsatzes können
bei allen Ausführungsformen der Erfindung alternativ oder zusätzlich sowohl im Bereich
von dickenreduzierten Querstegen 21 und/oder an einem oder mehreren Längstegen 17
- 20 vorgesehen sein. Es ergeben sich dadurch besondere Vorteile z.B. hinsichtlich
der Leichtgängigkeit, Ölhaltung und Schmutzresistenz.
[0034] Erfindungsgemäß weist der Abschnitt 32 eine Länge auf, die größer ist als die Länge
der Maschenbildungsstruktur 28. Vorzugsweise ist die Länge des Abschnitts 32 auch
größer als die Länge des nicht dickenreduzierten Abschnitts 33. Bei vielen Ausführungsformen
ist die Länge des Abschnitts 32 größer als die Summe aus den Längen der Maschenbildungsstruktur
28 und des Abschnitts 33.
[0035] Außerdem ist die Länge des Abschnitts 32 des Schaftfortsatzes 16 größer als die Länge
des dickenreduzierten Abschnitts des Längsstegs 20, der sich in Richtung auf den Fuß
25 hin (über den Verbindungssteg 23) an den Schaftfortsatz 16 anschließt.
[0036] Vorzugsweise ist der Abschnitt 32 auch länger als der dickenreduzierte Bereich des
sich an dem Fußbereich 24 anschließenden Längsstegs 17, der an der von dem Schaftfortsatz
16 fort weisenden Seite des Fußabschnitts 24 liegt.
[0037] Der Schaft 15 hat vorzugsweise wenigstens drei Bereiche, die nicht dickenreduziert
sind. Bei dem Strickwerkzeug nach Figur 1 sind dies der Verbindungssteg 23, der Verbindungssteg
22 und der Fußabschnitt 24.
[0038] Das erfindungsgemäße Strickwerkzeug 10 kann herkömmliche Strickwerkzeuge ohne Änderung
an der Strickmaschine ersetzen und arbeitet wie diese. Jedoch ist das Strickwerkzeug
im Hinblick auf die erforderliche Antriebsleistung und auf sein Temperaturverhalten
hin optimiert. Bei symmetrischen Ausführungsformen wie gemäß Figur 1 gilt dies unabhängig
von der Drehrichtung der Strickmaschine. Durch die Reduktion der Dicke des Abschnitts
32 wird die Kontaktfläche zwischen dem Strickwerkzeug 10 und den Seitenwänden 13,
14 der Führungsnut signifikant reduziert, Gleichzeitig erhält das Strickwerkzeug,
insbesondere die Maschenbildungsstruktur 28, eine gewisse seitliche Flexibilität,
wodurch der Strickprozess weniger empfindlich gegen ruckartige Störungen oder dergleichen
wird. Außerdem können in den Vertiefungen 35, 36 Stäube, Ablagerungen und Verschmutzungen
aufgenommen werden, ohne zum Klemmen der Nadel zu führen. Die Vertiefungen 35, 36
können außerdem als Schmiermittelreservoir dienen.
[0039] Die Minimierung der seitlichen Berührung zwischen dem Strickwerkzeug 10, insbesondere
im Bereich des Schaftfortsatzes 16 und der Seitenflächen 13, 14 des Nadelbetts 12,
fördert die Leichtgängigkeit des Strickwerkzeugs ohne die Strickpräzision zu kompromittieren.
Indem die Vertiefungen 35, 36 sich nicht über den gesamten Schaftfortsatz 16, sondern
nur im Abschnitt 32 desselben sowie ausgewählten Stellen des Schafts 15 erstrecken
und dazwischen jeweils Stellen mit unverminderter Dicke D, D2, wie beispielsweise
in dem Abschnitt 33 sowie den Verbindungsstegen 22, 23 und dem Fußabschnitt 24 vorhanden
sind, sind definierte Stütz- und Kontaktstellen gegeben, die das Strickwerkzeug 10
präzise positionieren und führen. Die Länge zwischen den einzelnen Stützstellen kann
je nach Anwendungsfall bedarfsentsprechend gestaltet sein. Dazu wird auf die nachfolgenden
in den Figuren 6 bis 9 dargestellten und summarisch diskutierten Ausführungsformen
des Strickwerkzeugs 10 verwiesen:
[0040] Die in den Figuren 6 bis 8 dargestellten, nachfolgend diskutierten Strickwerkzeuge
10 sind vorzugsweise symmetrisch, d.h. die Vertiefungen 35, 36 sind an beiden Seiten
gleich. Es ist aber auch möglich, auf einer Seite eines Strickwerkzeuges eines der
dargestellten Vertiefungsmuster und an der anderen Seite ein beliebiges anderes der
dargestellten Vertiefungsmuster vorzusehen. Dies ergibt asymmetrische Nadeln, deren
Eigenschaften laufrichtungsabhängig sein können.
[0041] In Figur 6 sind Ausführungsformen relativ kurzer Strickwerkzeuge 10 mit einem Fuß
in Fußposition I veranschaulicht, die zu beiden Seiten ihres Fußes 25 jeweils nur
einen Verbindungssteg 17, 20 aufweisen. Der Übersichtlichkeit wegen sind die Bezugszeichen
weitgehend weggelassen. Es gelten jedoch die mit Figur 1 eingeführten Bezeichnungen.
Wie ersichtlich, weist das Strickwerkzeug 10 nach Figur 6A drei Stützstellen ohne
Dickenreduktion auf, nämlich den Verbindungssteg 23, den Fußabschnitt 24 und einen
Teil des Endabschnitts 27. Der dickenreduzierte Abschnitt 32 ist länger als der Abschnitt
33 und länger als die Maschenbildungsstruktur 28. Diese Aussage gilt uneingeschränkt
für alle Ausführungsformen des Strickwerkzeugs 10 außer die in Figur 6O zu unterst
angegebene Nadel. Dort ist die Länge des Abschnitts 32 jedoch erfindungsgemäß noch
immer größer als die Länge der Maschenbildungsstruktur 28.
[0042] Wie die Figuren 6B und C zeigen, kann der Abschnitt 32 vor einem erhöhten Abschnitt
39 des Schaftfortsatzes 16 enden oder sich in diesen hinein erstrecken. Wie Figur
6D zeigt, kann an dem Abschnitt 32 außerdem ein nicht dickenreduzierter Bereich angeordnet
sein, um die seitliche Abstützung des Schaftfortsatzes 16 hier zu unterstützen. Die
Nadel nach Figur 6B weist drei Abstützstellen auf, die durch den Abschnitt 39, den
Verbindungssteg 23 und den Fußabschnitt 24 gebildet werden. Die Nadel nach Figur 6C
weist die beiden Abstützstellen 23, 24 auf. Bei der Nadel nach Figur 6D sind wiederum
drei Abstützstellen in Gestalt des Bereichs 40 des Verbindungsstegs 23 und des Fußabschnitts
24 vorgesehen.
[0043] Bei der Nadel nach Figur 6E ist der Schaftfortsatz ähnlich wie bei Figur 6B aufgebaut.
Zusätzlich weist der Schaft 15 an dem Endabschnitt 27 eine unverminderte Dicke auf,
so dass wiederum drei Abstützstellen bei dem Verbindungssteg 23, den Fußabschnitt
24 und im Endabschnitt 27 gegeben sind. Letzterer ist jedoch nicht zwingend wie Figur
6F zeigt. Diese Ausführungsform kann gemäß Figur 6G auch dadurch weitergebildet werden,
dass sich der verjüngte Bereich des Abschnitts 32 bis in den Abschnitt 39 hinein erstreckt.
Falls erforderlich, kann gemäß Figur 6H wiederum ein Bereich 40 zur seitlichen Abstützung
des dickenreduzierten Bereichs des Schaftfortsatzes 16 vorgesehen werden.
[0044] Eine weitere Abwandlung zeigt Figur 6I. Der dickenreduzierte Abschnitt 32 erstreckt
sich hier über den erhöhten Abschnitt 39 hinaus, so dass eine besonders flexible Nadel
entsteht. Gemäß Figur 6J kann die seitliche Abstützung in dem Bereich 39 durch ein
erhöhtes Feld 41 gebildet sein, das von Dickenreduktion ausgenommen ist und in seiner
Dicke mit dem Verbindungssteg 23 und/oder dem Fußabschnitt 24 übereinstimmt. Das Feld
41 kann, wie dargestellt, rechteckig oder auch quadratisch, rund oder andersartig
ausgebildet sein.
[0045] Die Figuren 6K bis M zeigen Ausführungsformen, bei denen an dem Endabschnitt 27 als
breite Längsrippe ausgebildete nicht dickenreduzierte Bereiche vorgesehen sind, die
eine Seitenabstützung des Endabschnitts 27 bewirken. Die Schaftfortsätze 16 können
nach jedem der oben genannten Prinzipien und Gestaltungen ausgebildet sein, wie diese
drei Beispiele demonstrieren sollen.
[0046] Figur 6M zeigt eine Ausführungsform sehr ähnlich Figur 6C, wobei der Abschnitt 32
in der Mitte des erhöhten Abschnitts 39 endet. Er kann jedoch wie Figur 6O zeigt,
auch wesentlich kürzer sein, wie schon hervorgehoben ist. Außerdem können die Nadeln
nach Figur 6N und O mit einem Endabschnitt 27 gemäß Figur 6A oder Figur 6K versehen
sein. Weitere Abwandlungen sind möglich.
[0047] Die Figuren 7 und 8 veranschaulichen weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Strickwerkzeugs 10 mit längerem Schaft 15.
[0048] Hinsichtlich des Schaftfortsatzes 16 sind wiederum alle Konfigurationen nach Figur
6A bis O möglich und können beliebig mit dem nachfolgend erläuterten Gestaltungen
des Schafts 15 kombiniert werden. Wie Figur 7A und B zeigen, können alle Verbindungsstege
22, 22a, b, c mit vorzugsweise vertikal mittig platzierten nicht dickenreduzierten
Bereichen versehen sein. Die Längsstege 17, 18 usw. sind hingegen dickenreduziert,
wobei sich die Dickenreduktion bedarfsweise bis zum Verbindungssteg 22 bis 22c und
in diesen hinein erstrecken kann. Entsprechendes gilt für den Endabschnitt 27, der
in Flucht des anschließenden dickenreduzierten Längsstegs 17a ebenfalls eine Dickenreduktion
aufweisen kann.
[0049] Abweichend davon sind bei den Ausführungsformen nach Figur 7D bis F lediglich einzelne
Verbindungsstege 22c, 22b oder auch andere nicht dickenreduziert. Wiederum kann diese
Schaftkonfiguration mit allen vorbeschriebenen Konfigurationen von Schaftfortsätzen
kombiniert werden, wofür Figur 7D bis F lediglich Beispiele gibt.
[0050] Weitere Beispiele sind Figur 8A bis E zu entnehmen. Beispielsweise kann ein Schaft
15 vorgesehen sein, dessen Abstützstellen lediglich durch den Verbindungssteg 22,
den Fußbereich 24 und den über viele Mäander mit dem Fußbereich 24 verbundenen Endabschnitt
27 gebildet sind. Bei dieser Nadel können alle zuvor beschriebenen Schaftfortsätze
16 Anwendung finden, wie die Figuren 8B und C lediglich beispielhaft andeuten. Anstelle
des Endabschnitts 27 kann auch an anderer Stelle ein Abstützen durch einen nicht dickenreduzierten
Bereich, beispielsweise durch den Verbindungssteg 22c gegeben sein, wie die Figur
8D und E veranschaulichen. Wiederum können alle Konfigurationen von vorbeschriebenen
Schaftfortsätzen 16 Anwendung finden.
[0051] Figur 9 zeigt weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Strickwerkzeugs 10,
die Abwandlungen des in Figur 9A veranschaulichten Strickwerkzeugs veranschaulichen,
das weitgehend mit dem Strickwerkzeug nach Figur 1 übereinstimmt und insoweit anhand
dessen Beschreibung unter Zugrundelegung gleicher Bezugszeichen zu verstehen ist.
Abweichend zu dem Strickwerkzeug 10 nach Figur 1 sind bei dem Strickwerkzeug 10 nach
Figur 9A zwischen dem Längssteg 18 und dem Verbindungssteg 22 weitere Längsstege 17a,
18a angeordnet, die mit den Längsstegen 17, 18 eine Mäanderanordnung bilden und gleichfalls
eine reduzierte Dicke aufweisen. Die darunter stehenden, in den Figuren 9B bis 9E
veranschaulichten Strickwerkzeuge unterscheiden sich durch die Stellung ihres jeweiligen
Fußes 25 oder die Ausbildung des Mäanders im Schaft 15. Wie die Figuren 9B, 9B und
9D zeigen, kann der Fuß 25 auch in Fußstellung II, III oder IV in größerer Distanz
zu dem Schaftfortsatz 16 angeordnet werden. Durch die vier verschiedenen Positionen
I bis IV für den Fuß 25 können die jeweiligen Nadeln mit unterschiedlichen Bahnen
eines Strickschlosses zusammenwirken und somit unterschiedliche Arbeitsbewegungen
ausführen. Wie die Figuren 9B bis 9D zeigen, kann der Schaft 15 zwischen dem Fuß 25
und dem Verbindungssteg 23 komplett mit reduzierter Dicke ausgebildet sein. Insbesondere
bei Nadeln mit Fuß 25 in Fußstellung IV kann es jedoch zweckmäßig sein, zwischen dem
Fuß 25 und dem Verbindungssteg 23 mindestens eine, gegebenenfalls auch mehrere Stützstellen
einzufügen. Solche Stützstellen werden beispielsweise durch einen Bereich oder ein
Feld 42 gebildet, das nicht dickenreduziert ist. Ein solches Feld 42 kann an einem
Verbindungssteg ausgebildet sein und dessen ganze Höhe einnehmen oder auch lediglich
Teile derselben.
[0052] Figur 10 veranschaulicht Beispiele für Strickwerkzeuge 10 mit kürzeren Schäften (Figur
10A, 10B) oder mit längeren Schäften (Figur 10C, 10D) mit verschiedenen Fußstellungen
in den Positionen I und II. Ersichtlich kann, wie schon an dem Beispiel nach Figur
9 erkennbar, zwischen dem Fuß 25 und dem Verbindungssteg 23 lediglich der Längssteg
20 oder eine aus mehreren Längsstegen und Verbindungsstegen bestehende Mäanderstruktur
angeordnet sein (siehe Figur 10B oder 10D).
[0053] Für einbahnige Maschinen können Strickwerkzeuge nach Figur 11 vorgesehen sein. Diese
können einen Schaft 15 aufweisen, der keine Mäanderstruktur hat. Der Fuß 25 ist dort
über den Längssteg und den Verbindungssteg 23 direkt mit dem Schaftfortsatz 16 verbunden.
Der Schaftfortsatz 16 kann länger als der Schaft 15 sein.
[0054] Figur 12 zeigt eine weitere Nadelgruppe in verschiedenen Ausführungsformen. Es handelt
sich dort um Strickwerkzeuge 10 mit mehreren Füßen 25a, 25b, 25c in verschiedenen
Positionen. Der Schaft 15 kann zwischen den Füßen 25a, 25b als gerader Steg ausgebildet
sein, wie die Figuren 12A und 12B sowie auch Figur 12D zeigen. Der Schaft kann zwischen
den Füßen 25a, 25b und/oder 25c auch Vertikalstützabschnitte aufweisen, die den Fußabschnitten
24 ähneln, ohne dass dadurch ein Mäander ausgebildet würde. Solche Stützabschnitte
43 sind den Figuren 12C, 12D und 12E zu entnehmen. Ansonsten gilt die oben stehende
Beschreibung der anderen Ausführungsformen des Strickwerkzeugs 10 entsprechend.
[0055] Weitere Abwandlungen sind möglich. Figur 13 zeigt dazu als Strickwerkzeug 10 sogenannte
Brückennadeln, deren Fuß 25 je nach Ausführungsform (A-D) in jeder gewünschten Position
I bis IV angeordnet sein kann. Wie bei allen vorstehend beschriebenen Strickwerkzeugen
ist der Fußabschnitt 24 hier jeweils mit nicht reduzierter Dicke ausgebildet. Weitere
den Fußabschnitten 24 entsprechende Stützabschnitte 43 können an dem Schaft zu beiden
Seiten des Fußes 25 angeordnet sein. Solche Stützabschnitte 43 können dickenreduziert
ausgebildet sein. Sie können jedoch auch Felder 42 unverminderter Dicke aufweisen,
um eine seitliche Abstützung zu bewirken.
[0056] Ein weiteres instruktives Beispiel eines erfindungsgemäßen Strickwerkzeugs zeigt
Figur 14. Das Strickwerkzeug 10 nach Figur 14A weist einen Fuß 25 an einem Fußabschnitt
24 auf, der unmittelbar an den Schaftfortsatz grenzt. Zu beiden Seiten des Fußabschnitts
24 erstrecken sich Schaft- bzw. Schaftfortsatzbereiche mit reduzierter Dicke. Davon
ausgehend leitet sich die Ausführungsform nach Figur 14B ab. In dieser ist der Fuß
25 an dem hinteren Ende des Schafts angeordnet. Am Übergang zwischen dem Schaftfortsatz
16 und dem Schaft 15 kann wiederum ein Feld 42 mit nicht reduzierter Dicke zur seitlichen
Abstützung des Strickwerkzeugs 10 ausgebildet sein.
[0057] Figur 15 veranschaulicht ein weiteres abgewandeltes Beispiel. Der Fuß 25 ist wie
bei Figur 14B am hinteren Ende des Schafts 15 angeordnet. Der Schaft 15 ist als gestreckter
gerader Schaft mit einem Stützabschnitt 43 ausgebildet. Seitliche Abstützung findet
der Schaft 15 an dem Verbindungssteg 23 und an dem Fußabschnitt 24
[0058] Figur 16 veranschaulicht wiederum eine Gruppe von Mäandernadeln mit unterschiedlichen
Schaftformen und Fußpositionen. Die Ausführungsformen stehen exemplarisch für Strickwerkzeuge
10, deren Schaft 15 in einem ersten Abschnitt 15a mit größerer Hohe H1 und einem zweiten
Abschnitt 15b unterteilt ist, dessen Höhe H3 geringer ist als die Höhe H1 jedoch vorzugsweise
größer als die Höhe H2 des Schaftfortsatzes. Sie kann jedoch auch kleiner als die
Höhe H2 sein. Hinsichtlich der Fußpositionen, Felder 42 oder sonstiger Konstruktionsvarianten
wird auf die oben stehende Beschreibung voriger Ausführungsformen verwiesen.
[0059] Das vorstehend zunächst allgemein und dann an verschiedenen Ausführungsbeispielen
erläuterte erfinderische Konzept lässt sich nicht nur an Zungennadeln der verschiedensten
Art sondern auch an sonstigen Strickwerkzeugen, z.B. Schiebernadeln verwirklichen.
Figur 17 zeigt ein solches Strickwerkzeug 10, bestehend aus einer Nadel 44, die mit
einem Schieber 45 zusammenwirkt. Sowohl der Schieber 45 als auch die Nadel 44 sind
nach dem Grundsatz ausgebildet, dass der dickenreduzierte Abschnitt 32 des Schaftfortsatzes
16 mindestens so lang ist wie die Maschenbildungsstruktur 28.
[0060] Ein für schnell laufende Strickmaschinen vorgesehenes Strickwerkzeug 10, vorzugsweise
eine Zungennadel, weist einen Mäanderschaft mit dickenreduzierten Bereichen auf. An
dem Mäanderschaft schließt sich ein gerader Schaftfortsatz 16 an, der ebenfalls einen
dickenreduzierten Abschnitt 32 aufweist. Der Schaftfortsatz 16 grenzt sich von dem
Schaft 15 durch seine Höhe H2 ab, die geringer ist als die Höhe H1 des Schafts 15.
Der dickenreduzierte Bereich 32 des Schaftfortsatzes 16 weist eine Länge auf, die
mindestens deutlich größer ist als die Länge der von dem Schaftfortsatz 16 getragenen
Maschenbildungsstruktur 28. Vorzugsweise ist der dickenreduzierte Bereich 32 insgesamt
länger als der nicht dickenreduzierte Bereich des Schaftfortsatzes 16. Mit dieser
Konfiguration wird ein überraschend leistungsfähiges hochgeschwindigkeitstaugliches
Strickwerkzeug 10 geschaffen.
Bezugszeichenliste:
10 |
Strickwerkzeug |
11 |
Führung |
12 |
Nadelbett |
13, 14 |
Seitenwände |
15 |
Schaft, 15a, 15b - Abschnitte desselben |
16 |
Schaftfortsatz |
17 - 20 |
Längsstege |
21 - 23 |
Verbindungsstege |
H1 |
erste Höhe, Höhe des Schafts 15 |
24 |
Fußabschnitt |
25 |
Fuß |
26 |
untere Kante / Nadelrücken |
27 |
Endabschnitt des Schafts 15 |
H2 |
zweite Höhe, Höhe des Schaftfortsatzes 16 |
28 |
Maschenbildungsstruktur |
29 |
Haken |
30 |
Zungenlager |
31 |
Zunge |
32 |
dickenverminderter Abschnitt des Schaftfortsatzes 16 |
33 |
Abschnitt des Schaftfortsatzes 16 ohne Dickenreduktion |
34 |
Schaftlängsachse |
35, 36 |
Vertiefungen |
T1, T2 |
Tiefe der Vertiefungen 35, 36 |
37, 38 |
seitliche Kanten des Querschnitts in Abschnitt 32 |
39 |
erhöhter Abschnitt |
40 |
nicht dickenreduzierter Bereich des Abschnitts 32 |
41, 42 |
Feld |
I - VI |
Fußpositionen / Fußstellungen |
43 |
Stützabschnitt |
44 |
Nadel |
45 |
Schieber |
46 |
|
1. Strickwerkzeug (10) für Flach- oder Rundstrickmaschinen mit wenigstens einem Nadelbett
(12), das Führungen (11) für längsbeweglich geführte Strickwerkzeuge (10) aufweist,
wobei das Strickwerkzeug (10) aufweist:
einen mit mindestens einem Fuß (25) versehenen Schaft (15), der eine erste Höhe (H1)
und stellenweise eine erste Dicke (D1) aufweist, die in Bezug auf eine maximale Dicke
(D2) des Schafts (15) reduziert ist,
mit einem länglichen Schaftfortsatz (16), der sich von dem Schaft (15) weg erstreckt
und an seinem von dem Schaft (15) entfernt liegenden Ende in eine Maschenbildungsstruktur
(28) übergeht, wobei der Schaftfortsatz (16) eine zweite Höhe (H2) aufweist, die geringer
als die erste Höhe (H1) ist,
wobei der Schaftfortsatz (16) wenigstens zwei Abschnitte (32, 33) mit unterschiedlichen
Dicken (D1, D2) aufweist,
wobei der mit einer geringeren Dicke (D1) versehene Abschnitt (32) des Schaftfortsatzes
(16) mindestens so lang ist, wie die Maschenbildungsstruktur (28).
2. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit einer geringeren Dicke (D1) versehene Abschnitt (32) des Schaftfortsatzes
(16) an den Schaft (15) anschließt.
3. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die größere Dicke (D2) aufweisende Abschnitt (33) des Schaftfortsatzes (16) an
die Maschenbildungsstruktur (28) anschließt.
4. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die größere Dicke (D2) des Schaftfortsatzes (16) mit der nichtreduzierten Dicke (D)
des Schafts (15) übereinstimmt.
5. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit einer geringeren Dicke (D1) versehene Abschnitt (32) des Schaftfortsatzes
(16) an mindestens einer, vorzugsweise jeder Stelle (II-II) einen Querschnitt mit
geraden Seitenkanten (37, 38) aufweist.
6. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit einer geringeren Dicke (D1) versehene Abschnitt (32) des Schaftfortsatzes
(16) an mindestens einer Stelle, vorzugsweise jeder Stelle (II-II) einen Rechteckquerschnitt
aufweist.
7. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit einer geringeren Dicke (D1) versehene Abschnitt (32) des Schaftfortsatzes
(16) an mindestens einer Stelle, vorzugsweise jeder Stelle (II-II; II-II) einen bezüglich
der Werkzeugmittelachse (34) zentrierten symmetrischen Querschnitt aufweist.
8. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (15) als Mäanderstegschaft ausgebildet ist.
9. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (15) mindestens drei Stellen mit unverminderter Dicke (D) aufweist.
10. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fuß (25) an einem Fußabschnitt (24) des Schafts (15) angeordnet ist, wobei der
Fußabschnitt (24) eine unverminderte Dicke (D2) aufweist.
11. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (15) im Anschluss an den Fuß (25) Stellen mit verminderter Dicke aufweist.
12. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verminderte Dicke (D1) des Schafts (15) mit der geringeren Dicke (D1) des Schaftfortsatzes
(16) übereinstimmt.
13. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenbildungsstruktur (28) einen Haken (29) umfasst.
14. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenbildungsstruktur (28) eine Zunge (31) umfasst.
15. Strickwerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit einer geringeren Dicke (D1) versehene Abschnitt (32) des Schaftfortsatzes
(16) oder eine andere dickenreduzierte Stelle des Schafts (15) an einem oder mehreren
Längsstegen (17 - 20) und/oder einem oder mehreren Querstegen (21) einen Querschnitt
mit nichtgeraden Seitenkanten (37, 38) aufweist.