[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine numerische Steuerung,
- wobei die numerische Steuerung Zugriff auf ein Teileprogramm hat, das von der numerischen
Steuerung ausführbar ist,
- wobei von der numerischen Steuerung durch Ausführen des Teileprogramms eine Produktionsmaschine
steuerbar ist,
- wobei der numerischen Steuerung von einem Bediener über eine Bedienerschnittstelle
ein Auswahlbefehl vorgegeben wird, mittels dessen eine Programmanweisung des Teileprogramms
selektiert wird, der mindestens ein Parameter zugeordnet ist,
- wobei die selektierte Programmanweisung beim Ausführen des Teileprogramms von der
numerischen Steuerung in eine von dem mindestens einen Parameter abhängige Verfahrbewegung
eines das Werkstück bearbeitenden Werkzeugs umgesetzt wird,
- wobei die numerische Steuerung den mindestens einen Parameter der parametrisierten
Programmanweisung in vom Bediener änderbarer Form über die Bedienerschnittstelle an
den Bediener der numerischen Steuerung ausgibt,
- wobei die numerische Steuerung, sobald sie vom Bediener einen entsprechenden Speicherbefehl
entgegengenommen hat, ein entsprechend der geänderten Programmanweisung modifiziertes
Teileprogramm speichert.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Computerprogramm, wobei das Computerprogramm
Maschinencode umfasst, der von einer numerischen Steuerung unmittelbar ausführbar
ist, wobei die Ausführung des Maschinencodes durch die numerische Steuerung bewirkt,
dass die numerische Steuerung ein derartiges Betriebsverfahren ausführt.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine numerische Steuerung, in der ein
von der numerischen Steuerung ausführbares derartiges Computerprogramm gespeichert
ist.
[0004] Numerische Steuerungen arbeiten im laufenden Betrieb üblicherweise ein sogenanntes
Teileprogramm ab. Das Teileprogramm legt fest, auf welche Weise lage- und drehzahlgeregelte
Achsen der Produktionsmaschine (insbesondere einer Werkzeugmaschine) gesteuert werden.
Theoretisch ist es möglich, das Teileprogramm direkt über die Bedienerschnittstelle
der numerischen Steuerung zu generieren. Über die Bedienerschnittstelle der numerischen
Steuerung steht jedoch nur ein deutlich eingeschränkter Befehlsvorrat zur Verfügung.
In der Praxis wird das Teileprogramm daher, ausgehend von mittels eines CAD-Systems
generierten Daten, mittels eines CAM-Systems generiert. Mittels des CAM-Systems ist
der volle Befehlsvorrat der numerischen Steuerung ausnutzbar. Das CAM-System kann
einen sogenannten Postprozessor mit umfassen.
[0005] Aufgrund der Generierung des Teileprogramms mittels des CAM-Systems umfasst das Teileprogramm
zwei Arten von Programmanweisungen. Zum einen enthält das Teileprogramm Freiformbearbeitungen,
zum anderen sogenannte Zyklen.
[0006] Freiformbearbeitungen sind Bearbeitungen, bei denen der volle Befehlsvorrat der numerischen
Steuerung genutzt wird. Eine Freiformbearbeitung ist mittels des eingeschränkten Befehlsvorrat,
der über die Bedienerschnittstelle der numerischen Steuerung generiert werden kann,
nicht programmierbar. Freiformbearbeitungen liegen innerhalb des Teileprogramms als
Abfolge von einzelnen Steuerbefehlen für die lage- und drehzahlgeregelten Achsen der
Produktionsmaschine vor. Die Steuerbefehle von Freiformbearbeitungen sind jeweils
eine Programmanweisung.
[0007] Bei Freiformbearbeitungen kann die Abfolge der einzelnen Steuerbefehle sehr lang
sein (teilweise mehrere Millionen von Steuerbefehlen). Das Teileprogramm enthält hingegen
in der Regel nicht mehr die parametrisierten Beschreibungen als solche, welche der
Abfolge der einzelnen Steuerbefehle zu Grunde liegen. Die Parameter können der Abfolge
der Steuerbefehle auch nicht mehr entnommen werden. Beispiele derartiger Kriterien
sind der Zeilenabstand, die Werkzeuggeometrie, die Bearbeitungsstrategie, Auswirkungen
von Kollisionsvermeidungsrechnungen, technologische Werte wie beispielsweise die Anstellung
des Werkzeugs usw.
[0008] Zyklen sind die Befehle des eingeschränkten Befehlsvorrats, welche über die Bedienerschnittstelle
der numerischen Steuerung parametriert werden können. Auch ein Zyklus kann von dem
Bediener des CAM-Systems programmiert werden. Bei einem Zyklus gibt der Bediener des
CAM-Systems dem CAM-System - ebenso wie bei einer Freiformbearbeitung - eine Anzahl
von Parametern vor. Im Gegensatz zu einer Freiformbearbeitung enthält das vom CAM-System
generierte Teileprogramm jedoch nicht direkt die Abfolge der zugehörigen einzelnen
Steuerbefehle für die lage- und drehzahlgeregelten Achsen der Produktionsmaschine,
sondern einen Unterprogrammaufruf für den Zyklus sowie die entsprechende Parametrisierung.
Die Umsetzung des Zyklus in die Abfolge der einzelnen Steuerbefehle für die lage-
und drehzahlgeregelten Achsen der Produktionsmaschine wird in diesem Fall auf Seiten
der numerischen Steuerung vorgenommen. Ein Zyklus stellt also eine einzelne Programmanweisung
dar, die von der numerischen Steuerung in eine Abfolge einzelner Steuerbefehle umgesetzt
wird.
[0009] Der Bediener des CAM-Systems ist in der Regel eine vom Bediener der numerischen Steuerung
verschiedene Person. In manchen Fällen fehlen dem Bediener des CAM-Systems technische
Kenndaten der Produktionsmaschine, die mittels des Teileprogramms gesteuert werden
soll. Dies kann zur Folge haben, dass die Ausführung des Teileprogramms durch die
numerische Steuerung zu nicht ordnungsgemäß hergestellten Werkstücken führt. Je nach
Lage des Einzelfalls kann es in derartigen Fällen erforderlich sein, erneut grundlegend
neu das Teileprogramm zu ermitteln. In vielen Fällen ist für den Bediener der numerischen
Steuerung jedoch aufgrund seiner Kenntnis der Produktionsmaschine und deren technischer
Kenndaten ersichtlich, welcher Parameter welcher parametrisierten Beschreibung geändert
werden muss, um ein ordnungsgemäßes Werkstück herstellen zu können.
[0010] Im Stand der Technik kann der Bediener der numerischen Steuerung Änderungen des Teileprogramms
nur dann durchführen, wenn der zu ändernde Teil des Teileprogramms in der numerischen
Steuerung in parametrisierter Form vorliegt, es sich also um einen parametrisierten
Zyklus handelt. In allen anderen Fällen muss sich der Bediener der numerischen Steuerung
mit dem Bediener des CAM-Systems in Verbindung setzen und diesem mitteilen, welche
Parameter in welcher parametrisierten Beschreibung er geändert haben möchte. Der Bediener
des CAM-Systems ruft daraufhin das CAM-System auf, ändert die entsprechende parametrisierte
Beschreibung und erstellt sodann das Teileprogramm neu. Das entsprechend modifizierte
Teileprogramm wird - in der Regel als Ersatz für das ursprüngliche Teileprogramm -
an die numerische Steuerung übertragen.
[0011] Neuerdings sind auch Bestrebungen im Gange, dem Bediener der numerischen Steuerung
Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, mittels derer er auch diejenigen Teile des
Teileprogramms ändern kann, die in der numerischen Steuerung nicht in parametrisierter
Form vorliegen. Diesbezüglich wird auf die ältere, nicht vorveröffentlichte europäische
Patentanmeldung
13 165 313.1 verwiesen.
[0012] Wenn der zu ändernde Teil des Teileprogramms in der numerischen Steuerung in parametrisierter
Form vorliegt, kann der Bediener der numerischen Steuerung die Änderung selbst vornehmen.
Er ruft in diesem Fall über die Bedienerschnittstelle eine Ausgabemaske auf. In der
Ausgabemaske gibt die numerische Steuerung die Parameter des entsprechenden Zyklus
an den Bediener der numerischen Steuerung aus. Zusätzlich gibt die numerische Steuerung
über die Ausgabemaske eine Darstellung der durch die Parameter des entsprechenden
Zyklus bewirkten Bearbeitung an den Bediener aus. Die Darstellung kann animiert sein.
Der Bediener der numerischen Steuerung ändert die Parameter und bestätigt danach die
Änderung. Die numerische Steuerung speichert daraufhin das entsprechend modifizierte
Teileprogramm ab.
[0013] Die Darstellung der bewirkten Bearbeitung ist im Stand der Technik rein schematischer
Natur. Sie berücksichtigt weder die Stellung des entsprechenden Zyklus innerhalb des
Teileprogramms noch die Anordnung und Orientierung der durch die Bearbeitung hergestellten
Kontur innerhalb des durch das Teileprogramm als Ganzes hergestellten Werkstücks.
[0014] Die Vorgehensweise des Standes der Technik ist in verschiedener Hinsicht suboptimal.
So ist es beispielsweise möglich, dass prinzipiell gleichwertige, orientierungsabhängige
Parameter eines Zyklus (typisches Beispiel: Länge und Breite einer rechteckigen Kontur)
verwechselt werden. Falls derselbe Zyklus mit verschiedenen Parametern mehrfach verwendet
wird (Beispiel: Es soll dieselbe Kontur an verschiedenen Orten in das Werkstück eingebracht
werden), kann es weiterhin geschehen, dass versehentlich der falsche Zyklus parametriert
wird. Weiterhin ist aus der Darstellung nicht ohne weiteres erkennbar, welche Veränderung
des herzustellenden Werkstücks durch die Änderung der Parameter eines bestimmten Zyklus
bewirkt wird.
[0015] In der älteren, nicht vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldung 13 164 931.1
ist ein Betriebsverfahren für eine numerische Steuerung beschrieben, bei dem die numerische
Steuerung
- eine die selektierte Programmanweisung identifizierende Information über eine Rechner-Rechner-Verbindung
direkt oder indirekt an ein CAM-System übermittelt, mittels dessen das Teileprogramm
generiert wurde,
- von dem CAM-System ein Bild entgegennimmt, das mit einer durch Ausführen des Teileprogramms
bis zur selektierten Programmanweisung bewirkten Bearbeitung des Werkstücks korrespondiert,
- zusätzlich zu dem mindestens einen Parameter der parametrisierten Programmanweisung
auch das Bild über die Bedienerschnittstelle an den Bediener der numerischen Steuerung
ausgibt und
- im Falle einer Änderung eines Parameters der selektierten Programmanweisung die Änderung
an das CAM-System übermittelt, von dem CAM-System ein geändertes Bild entgegennimmt,
das mit einer durch Ausführen des Teileprogramms bis zur geänderten Programmanweisung
bewirkten Bearbeitung des Werkstücks korrespondiert, und das geänderte Bild über die
Bedienerschnittstelle an den Bediener der numerischen Steuerung ausgibt.
[0016] Diese Vorgehensweise stellt bereits einen nennenswerten Fortschritt gegenüber dem
konventionellen Stand der Technik dar. Auch diese Vorgehensweise ist jedoch noch verbesserungsfähig.
[0017] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Nachteile des Standes der
Technik zu vermeiden. Insbesondere soll dem Bediener die Möglichkeit gegeben werden,
jederzeit umfassend erkennen zu können, welche Folgen Änderungen von Parametern selektierter
Programmanweisungen haben.
[0018] Die Aufgabe wird durch ein Betriebsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Betriebsverfahrens sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 2 bis 10.
[0019] Erfindungsgemäß wird ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
- dass die numerische Steuerung eine die selektierte Programmanweisung identifizierende
Information über eine Rechner-Rechner-Verbindung direkt oder indirekt an ein CAM-System
übermittelt,
- dass die numerische Steuerung von dem CAM-System Daten entgegennimmt, welche zumindest
die dreidimensionale Geometrie des Werkstücks beschreiben, wie sie sich bei einer
Ausführung des Teileprogramms bis zur selektierten Programmanweisung ergibt,
- dass die numerische Steuerung anhand der von dem CAM-System entgegengenommenen Daten
mindestens ein Bild des Werkstücks ermittelt,
- dass die numerische Steuerung das Bild zusammen mit dem mindestens einen Parameter
der parametrisierten Programmanweisung über die Bedienerschnittstelle an den Bediener
der numerischen Steuerung ausgibt und
- dass die numerische Steuerung im Falle einer Änderung eines Parameters der selektierten
Programmanweisung
-- die Änderung an das CAM-System übermittelt,
-- von dem CAM-System geänderte Daten entgegennimmt, welche zumindest die dreidimensionale
Geometrie des Werkstücks beschreiben, wie sie sich bei einer Ausführung des Teileprogramms
bis zur geänderten Programmanweisung ergibt,
-- anhand der von dem CAM-System entgegengenommenen geänderten Daten mindestens ein
geändertes Bild des Werkstücks ermittelt und
-- das geänderte Bild über die Bedienerschnittstelle an den Bediener der numerischen
Steuerung ausgibt.
[0020] Aufgrund des dreidimensionalen Bildes steht dem Bediener jederzeit eine vollständige
Informationen über das Werkstück, wie es sich bis zur Ausführung der selektierten
Programmanweisung ergibt, zur Verfügung.
[0021] Es ist möglich, dass die numerische Steuerung eine vorbestimmte Anzahl von Bildern
(mindestens ein Bild, eventuell aber auch mehrere Bilder) ermittelt und an den Bediener
ausgibt und der Bediener die Bilder als solche nicht mehr ändern kann. Vorzugsweise
jedoch nimmt die numerische Steuerung vom Bediener Darstellungsparameter entgegen
und ermittelt das Bild und das geänderte Bild entsprechend den vorgegebenen Darstellungsparametern.
Im einfachsten Fall kann der Bediener in diesem Fall nur auswählen, welche von mehreren
möglichen Darstellungen ihm angezeigt wird, beispielsweise eine Schnittdarstellung
oder eine perspektivische Darstellung. Vorzugsweise jedoch legen die Darstellungsparameter
bezüglich einer Schnittdarstellung und/oder einer perspektivischen Darstellung fest,
wie die Darstellung skaliert und/oder gedreht ist.
[0022] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung umfassen die Daten und die geänderten Daten
zusätzlich Bahndaten, welche eine Bahn des das Werkstück bearbeitenden Werkzeugs beschreiben.
In diesem Fall blendet die numerische Steuerung die Bahn in das Bild und das geänderte
Bild ein. Dadurch ergibt sich für den Bediener eine erleichterte intuitive Erfassung
des Sachverhalts.
[0023] Vorzugsweise ist weiter vorgesehen, dass die numerische Steuerung in das Bild zusätzlich
das Werkzeug einblendet und entlang der Bahn verfährt. Diese Vorgehensweise verbessert
die intuitive Erfassung des Sachverhalts noch weiter.
[0024] Es ist möglich, dass die numerische Steuerung das Verfahren des Werkzeugs in dem
Bild in Reaktion auf vom Bediener eingegebene Steuerkommandos stoppt und wieder aufnimmt.
Alternativ oder zusätzlich ist es weiterhin möglich, dass die numerische Steuerung
eine Geschwindigkeit, mit der das Werkzeug in dem Bild verfahren wird, in Abhängigkeit
von Steuerkommandos des Bedieners einstellt. Durch beide Maßnahmen - insbesondere
durch die Kombination beider Maßnahmen - können insbesondere kritische Bearbeitungsvorgänge
besonders genau untersucht werden.
[0025] In dem Fall, dass ein Stoppen des Verfahrens des Werkzeugs relativ zum Werkstück
möglich ist, ist bevorzugt, dass die numerischen Steuerung vom Bediener eine Position
entlang der Bahn entgegennimmt und beim Stoppen des Werkzeugs in dem Bild das Werkzeug
in dem Bild an der vom Bediener entgegengenommenen Position positioniert. Dadurch
kann der Ort, an dem das Werkzeug in dem Bild gestoppt wird, auf einfache Weise festgelegt
werden. Der Ort kann vom Bediener auf prinzipiell beliebige Weise vorgegeben werden.
Besonders einfach ist es, wenn der Bediener in dem Bild, in dem die Bahn eingeblendet
ist, mit einem Cursor oder einem Pointer oder dergleichen einen bestimmten Ort markiert
und entweder durch das Markieren als solches das Werkzeug an diesem Ort stoppt oder
das Werkzeug nach dem Markieren des betreffenden Ortes durch einen eigenständigen
Stoppbefehl stoppt.
[0026] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die numerische Steuerung vom Bediener ein Steuerkommando
entgegennimmt und in Abhängigkeit von dem Steuerkommando in dem Bild entweder bei
unveränderter Darstellung des Werkstücks das Werkzeug verfährt oder bei unveränderter
Darstellung des Werkzeugs das Werkstück verfährt. Der Auswahlbefehl kann insbesondere
in einem einfachen Umschalten (toggling) bestehen.
[0027] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die numerische Steuerung durch Ausführen des Teileprogramms ein reales Werkstück
bearbeitet und dass die numerische Steuerung das Werkzeug in dem Bild entsprechend
der realen Bearbeitung des Werkstücks entlang der in das Bild eingeblendeten Bahn
verfährt. Dadurch kann der Bediener über die Bedienerschnittstelle auf einfache Weise
die Bearbeitung des Werkstücks entsprechend ihrem tatsächlichen Fortschritt beobachten.
[0028] Es ist möglich, dass die selektierte Programmanweisung des Teileprogramms Bestandteil
einer Sequenz ist, die in der numerischen Steuerung in parametrisierter Form hinterlegt
ist (Zyklus). Alternativ ist es möglich, dass die selektierte Programmanweisung Bestandteil
einer Sequenz ist, die weder im Teileprogramm noch in der numerischen Steuerung in
parametrisierter Form vorliegt (Freiformbearbeitung).
[0029] Es ist möglich, dass die numerische Steuerung im Falle einer Änderung des Parameters
der selektierten Programmanweisung sofort
- die Änderung an das CAM-System übermittelt,
- von dem CAM-System die geänderten Daten entgegennimmt,
- das geänderte Bild des Werkstücks ermittelt und
- das geänderte Bild an den Bediener der numerischen Steuerung ausgibt.
[0030] In diesem Fall ergibt sich eine jederzeitige, interaktive Anpassung des Bildes an
die geänderten Parameter. Alternativ ist es möglich, dass die numerische Steuerung
diese Maßnahmen erst nach der Eingabe eines entsprechenden Freigabebefehls durch den
Bediener ausführt.
[0031] Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs
11 gelöst. Erfindungsgemäß wird ein Computerprogramm der eingangs genannten Art dadurch
ausgestaltet, dass die Ausführung des Maschinencodes durch die numerische Steuerung
bewirkt, dass die numerische Steuerung ein erfindungsgemäßes Betriebsverfahren ausführt.
[0032] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine numerische Steuerung mit den Merkmalen des
Anspruchs 12 gelöst. Erfindungsgemäß ist in einer numerischen Steuerung der eingangs
genannten Art ein von der numerischen Steuerung ausführbares erfindungsgemäßes Computerprogramm
gespeichert.
[0033] Für ein ordnungsgemäßes Funktionieren des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens kann
es weiterhin erforderlich sein, dass der numerischen Steuerung das CAM-System bekannt
ist, mittels dessen das Teileprogramm generiert wurde. Es ist gegebenenfalls möglich,
dass diese Information in der numerischen Steuerung fest hinterlegt ist. Alternativ
kann die entsprechende Information vom Bediener des CAM-Systems abgefragt werden.
Vorzugsweise ermittelt die numerische Steuerung das entsprechende CAM-System selbsttätig
anhand eines Headers des Teileprogramms.
[0034] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- einen Verbund mehrerer Einrichtungen,
- FIG 2
- ein Hauptprogramm eines Teileprogramms,
- FIG 3
- ein Unterprogramm eines Teileprogramms,
- FIG 4
- eine Kommunikation des Verbundes von FIG 1,
- FIG 5
- ein Ablaufdiagramm,
- FIG 6
- eine Ausgabemaske,
- FIG 7
- ein Bild eines Werkstücks und eines Werkzeugs und
- FIG 8
- ein weiteres Ablaufdiagramm.
[0035] Nachstehend wird in Verbindung mit FIG 1 zunächst die typische Vorgehensweise des
Standes der Technik erläutert, auf welcher die vorliegende Erfindung aufbaut.
[0036] Gemäß FIG 1 wird zunächst mittels eines CAD-Systems 1 ein herzustellendes Werkstück
2 spezifiziert. Eine (rein geometrische) Beschreibung 3 des Werkstücks 2 wird an ein
CAM-Sys¬tem 4 weitergegeben. Das CAM-System 4 umfasst in der Regel einen CAM-Prozessor
4a und einen Postprozessor 4b. Mittels des CAM-Systems 4 wird ein Teileprogramm TP
generiert. Der CAM-Prozessor 4a ist für ein Muster von Verfahrbewegungen zuständig.
In der Regel erzeugt der CAM-Prozessor 4a anhand von parametrisierten Masken, die
Flächen des Werkstücks 2 zugeordnet werden, eine Abfolge von Werkzeugbahnen. Die Werkzeugbahnen
sind in der Regel noch steuerungsneutral definiert. Der Postprozessor 4b setzt die
Werkzeugbahnen in eine steuerungsspezifische Folge von Programmanweisungen um. Die
Folge von Programmanweisungen bildet in ihrer Gesamtheit das Teileprogramm TP. Das
Teileprogramm TP wird - beispielsweise über einen Datenträger 5 oder eine Rechner-Rechner-Verbindung
6 - an eine numerische Steuerung 7 übertragen. Die numerische Steuerung 7 hat dadurch
Zugriff auf das Teileprogramm TP. Die Darstellung des Datenträgers 5 als USB-Memorystick
ist rein beispielhaft. Die Rechner-Rechner-Verbindung 6 kann - je nach Lage des Einzelfalls
- als LAN (= local area network), als WAN (= wide area network) oder als WWW (= world
wide web) ausgebildet sein.
[0037] Die numerische Steuerung 7 ist mit einem Computerprogramm 8 programmiert. Das Computerprogramm
8 ist in der numerischen Steuerung 7 intern gespeichert, beispielsweise in einem EEPROM
oder in einem Flash-EPROM. Das Computerprogramm 8 umfasst Maschinencode 9, der von
der numerischen Steuerung 7 unmittelbar ausführbar ist. Das Computerprogramm 8 wird
in der Regel vom Hersteller der numerischen Steuerung 7 in der numerischen Steuerung
7 hinterlegt.
[0038] Die Ausführung des Maschinencodes 9 durch die numerische Steuerung 7 bewirkt zunächst,
dass die numerische Steuerung 7 - nach Vorgabe eines entsprechenden Steuerbefehls
durch einen Bediener 10 - das Teileprogramm TP ausführt. Durch Ausführen des Teileprogramms
TP wird von der numerischen Steuerung 7 eine Produktionsmaschine 11 gesteuert. Die
Produktionsmaschine 11 kann nach Bedarf ausgebildet sein, beispielsweise als Werkzeugmaschine
mit drei, vier, fünf, ... lagegeregelten Achsen A1 bis A5. Die Werkzeugmaschine 11
kann als spanende Werkzeugmaschine, als aufbauende Werkzeugmaschine oder als Mischform
dieser beiden Arten ausgebildet sein. Durch das Ausführen des Teileprogramms TP (und
die entsprechende Steuerung der Produktionsmaschine 11) wird das Werkstück 2 hergestellt.
[0039] Ein Hauptprogramm des Teileprogramms TP umfasst gemäß FIG 2 in der Regel Unterprogrammaufrufe
SR1, SR2, ... SRN. Es kann sogar ausschließlich aus einer Sequenz von Unterprogrammaufrufen
SR1, SR2, ... SRN bestehen.
[0040] Einige der Unterprogrammaufrufe SR1, SR2, ... SRN - gemäß FIG 2 die Unterprogrammaufrufe
SR1 und SR4 - sind parametrisiert. Diese Teile des Teileprogramms TP sind der numerischen
Steuerung 7 daher in parametrisierter Form vorgegeben. In einem derartigen Fall ist
das zugehörige Unterprogramm unabhängig vom Teileprogramm TP in der numerischen Steuerung
7 hinterlegt (sogenannter Zyklus). Mittels des zugehörigen Unterprogramms wird der
entsprechende Unterprogrammaufruf SR1, SR4 innerhalb der numerischen Steuerung 7 in
eine Folge von einzelnen Verfahrbewegungen der lagegeregelten Achsen A1 bis A5 der
Produktionsmaschine 11 umgesetzt. Die numerische Steuerung 7 berücksichtigt bei der
Umsetzung in die Verfahrbewegungen der lagegeregelten Achsen A1 bis A5 die Parameter
PAR1 bis PARN des entsprechenden Unterprogrammaufrufs SR1, SR4. Die Programmanweisung
wird also von der numerischen Steuerung 7 beim Ausführen des Teileprogramms TP in
eine von den Parametern PAR1 bis PARN abhängige Verfahrbewegung eines Werkzeugs 12
umgesetzt, mittels dessen das Werkstück 2 bearbeitet wird.
[0041] Andere der Unterprogrammaufrufe SR1, SR2, ... SRN - gemäß FIG 2 die Unterprogrammaufrufe
SR2 und SR3 - sind nicht parametrisiert. In diesem Fall sind die zugehörigen Unterprogramme
Bestandteil des Teileprogramms TP. Sie bestehen gemäß FIG 3 in der Regel aus einer
(meist sehr langen) Abfolge einzelner Verfahrbewegungen der lagegeregelten Achsen
A1 bis A5. Für jede einzelne Verfahrbewegung ist für jede lagegeregelte Achse A1 bis
A5 ein jeweiliger Positionswert p11 bis p51, p1N bis p5N vorgegeben. Weiterhin ist
meist für jede lagegeregelte Achse A1 bis A5 ein jeweiliger Geschwindigkeitswert v11
bis v51, v1N bis v5N vorgegeben. Weiterhin ist in manchen Fällen für mindestens eine
drehzahlgeregelte Achse A6 eine Drehzahl n1 bis nN vorgegeben.
[0042] Es ist möglich, dass die nicht parametrisierten Unterprogrammaufrufe SR2, SR3 als
solche entfallen und stattdessen die Abfolgen der einzelnen Verfahrbewegungen der
lagegeregelten Achsen A1 bis A5 und gegebenenfalls auch der drehzahlgeregelten Achse
A6 im Hauptprogramm des Teileprogramms TP enthalten sind.
[0043] Das Computerprogramm 8, mit dem die numerische Steuerung 7 programmiert ist, bewirkt
über die Ausführung des Teileprogramms TP hinaus, dass der Bediener 10 über eine Bedienerschnittstelle
13 der numerischen Steuerung 7 mit der numerischen Steuerung 7 kommunizieren kann
und die numerische Steuerung 7 hierauf aufbauende Tätigkeiten ausführt. Das entsprechende
Betriebsverfahren, das Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, wird nachfolgend
in Verbindung mit den FIG 4 und 5 näher erläutert.
[0044] Gemäß den FIG 4 und 5 kann der Bediener 10 der numerischen Steuerung 7 in einem Schritt
S1 über die Bedienerschnittstelle 13 einen Auswahlbefehl SEL vorgegeben. Mittels des
Auswahlbefehls SEL wird mindestens eine Programmanweisung des Teileprogramms TP selektiert.
Beispielsweise kann der Bediener 10, wie in FIG 2 durch gestrichelte Pfeile angedeutet
ist, einen Unterprogrammaufruf SR1, SR4 selektieren, welcher der numerischen Steuerung
7 in parametrisierter Form vorgegeben ist, dessen zugehöriges Unterprogramm also unabhängig
vom Teileprogramm TP in der numerischen Steuerung 7 hinterlegt ist. Alternativ kann
der Bediener 10 eines der Unterprogramme SR2, SR3 selektieren, die weder im Teileprogramm
TP noch in der numerischen Steuerung 7 in parametrisierter Form vorliegen. Ebenso
kann der Bediener 10 innerhalb eines der Unterprogramme SR2, SR3 eine oder mehrere
der dortigen Programmanweisungen selektieren. Dies ist in FIG 3 durch gestrichelte
Pfeile angedeutet.
[0045] Der numerischen Steuerung 7 ist bekannt, mit welchem CAM-System 4 sie kommunizieren
soll. Beispielsweise kann der numerischen Steuerung 7 vom Bediener 10 eine entsprechende
Information vorgegeben werden. Auch kann die entsprechende Information fest in der
numerischen Steuerung 7 hinterlegt sein. Vorzugsweise enthält das Teileprogramm TP
gemäß FIG 2 einen Header 14, in dem die entsprechende Information hinterlegt ist.
In diesem Fall kann die numerische Steuerung 7 das zugehörige CAM-System 4 anhand
des Headers 14 selbsttätig ermitteln. Vorzugsweise handelt es sich bei dem CAM-System
4 um das CAM-System 4, mittels dessen das Teileprogramm TP generiert wurde. Die Information
als solche kann beliebiger Natur sein. Beispielsweise kann sie in Form einer URL (universal
resource locator) hinterlegt sein.
[0046] Aufgrund des Auswahlbefehls SEL übermittelt die numerische Steuerung 7 gemäß den
FIG 4 und 5 in einem Schritt S2 über die Rechner-Rechner-Verbindung 6 direkt oder
indirekt eine Information ident an das CAM-System 4. Die Information ident identifiziert
die mindestens eine selektierte Programmanweisung. Beispielsweise kann die entsprechende
Information ident die Zeilennummer oder die Zeilennummern des Hauptprogramms des Teileprogramms
TP oder eine Kennzeichnung des entsprechenden Unterprogramms SR2, SR3 und dort die
Zeilennummer oder die Zeilennummern umfassen.
[0047] Aufgrund der Information ident ermittelt das CAM-System 4 die korrespondierende Programmanweisung
des Teileprogramms TP und die Parametrierung dieser Programmieranweisung. Weiterhin
ermittelt das CAM-System 4 Geometriedaten D1. Die Geometriedaten D1 beschreiben die
dreidimensionale Geometrie des Werkstücks 2, wie sie sich ergibt, wenn die Bearbeitung
des Werkstücks 2 bis - genauer: bis einschließlich - der selektierten Programmanweisung
ausgeführt wird. Die ermittelten Geometriedaten D1 sind realitätsgetreu. Dies gilt
insbesondere für Abmessungen und Winkel. Weiterhin beschreiben die Geometriedaten
D1 auch die durch die Bearbeitung bewirkte Kontur im Gesamtzusammenhang des Werkstücks
2, also auch beispielsweise die Anordnung der Kontur innerhalb des Werkstücks 2.
[0048] Vorzugsweise ermittelt das CAM-System 4 zusätzlich zu den Geometriedaten D1 Bahndaten
D2. Die Bahndaten D2 beschreiben, entlang welcher Bahn B ein Werkzeug 12 (siehe FIG
6) entlang des Werkstücks 2 im Rahmen der Ausführung der Programmieranweisungen und
damit der Bearbeitung des Werkstücks 2 verfahren wird. Vorzugsweise umfassen die Bahndaten
D2 auch andere Parameter wie beispielsweise einen Anstellwinkel des Werkzeugs 12 relativ
zum Werkstück 2.
[0049] Die ermittelten Daten D1, D2 - also zumindest die Geometriedaten D1, vorzugsweise
auch die Bahndaten D2 - übermittelt das CAM-System 4 über die Rechner-Rechner-Verbindungs
6 an die numerische Steuerung 7. Die numerische Steuerung 7 nimmt die Daten D1, D2
in einem Schritt S3 entgegen.
[0050] In einem Schritt S4 ermittelt die numerische Steuerung 7 anhand der Geometriedaten
D1 (mindestens) ein Bild 15 des Werkstücks 2. Das Bild 15 entspricht also einer Darstellung
des Werkstücks 2, wie es sich ergibt, wenn die Bearbeitung des Werkstücks 2 bis -
genauer: bis einschließlich - der selektierten Programmanweisung ausgeführt wird.
Die numerische Steuerung 7 gibt das Bild 15 zusammen mit den Parametern PAR1 bis PARN
in einem Schritt S5 über die Bedienerschnittstelle 13 an den Bediener 10 der numerischen
Steuerung 7 aus. FIG 6 zeigt rein beispielhaft die entsprechende Darstellung in einer
Ausgabemaske 16.
[0051] Falls die übermittelten Daten D1, D2 auch die Bahndaten D2 umfassen, blendet die
numerische Steuerung 7 vorzugsweise auch die Bahn B in das Bild 15 ein. Gegebenenfalls
kann das Einblenden der Bahn B vom Bediener 10 angewählt und abgewählt werden.
[0052] Die Ausgabe der Parameter PAR1 bis PARN erfolgt in einer vom Bediener 10 änderbaren
Form. Der Bediener 10 kann die Parameter PAR1 bis PARN also ändern. Die numerische
Steuerung 7 prüft daher in einem Schritt S6, ob ihr vom Bediener 10 eine derartige
Änderung vorgegeben wurde. Wenn dies der Fall ist, wenn also der Bediener 10 einen
der Parameter PAR1 bis PARN ändert - beispielsweise den Parameter PARn -, geht die
numerische Steuerung 7 zu einem Schritt S7 über. Im Schritt S7 übermittelt die numerische
Steuerung 7 die Änderung an das CAM-System 4. Sodann geht die numerische Steuerung
7 zum Schritt S2 zurück. Die Übermittlung kann sofort nach der Vorgabe der Änderung
erfolgen. Alternativ kann die numerische Steuerung 7 abwarten, dass ihr vom Bediener
10 ein entsprechender Freigabebefehl F vorgegeben wird.
[0053] In beiden Fällen ermittelt das CAM-System 4 erneut die Daten D1, D2, also zumindest
die Geometriedaten D1 und vorzugsweise auch die Bahndaten D2. Die erneut ermittelten
Daten D1, D2 korrespondieren mit dem Werkstück 2, wie es sich ergibt, wenn das Teileprogramm
TP bis zur (genauer: bis einschließlich der) geänderten Programmanweisung ausgeführt
wird. Die numerische Steuerung 7 nimmt im Schritt S3 die Daten D1, D2 entgegen, ermittelt
im Schritt S4 das zugehörige Bild 15 und gibt das Bild 15 im Schritt S5 über die Bedienerschnittstelle
13 an den Bediener 10 aus.
[0054] Das dargestellte Bild 15 korrespondiert somit mit der Bearbeitung des Werkstücks
2, wie sie sich ergibt, wenn das Teileprogramm TP bis zur selektierten Programmanweisung
in der momentan gültigen Parametrisierung ausgeführt wird. Der Bediener 10 der numerischen
Steuerung 7 kann daher nach Bedarf Änderungen der Parametrisierung der selektierten
Programmanweisung vornehmen und erhält jeweils das realitätsgetreue Bild 15 der korrespondierenden
Bearbeitung. Der Bediener 10 kann dadurch sehr effizient die selektierte Programmanweisung
optimieren.
[0055] Falls der numerischen Steuerung 7 keine Änderung eines der Parameter PAR1 bis PARN
vorgegeben wurde, prüft die numerische Steuerung 7 in einem Schritt S8, ob ihr vom
Bediener 10 über die Bedienerschnittstelle 13 ein Speicherbefehl OK vorgegeben wurde.
Wenn dies der Fall ist, geht die numerische Steuerung 7 zu einem Schritt S9 über,
in welchem sie das - im Regelfall geänderte - Teileprogramm TP speichert. Wenn das
Teileprogramm TP nur in einem oder mehreren seiner Zyklen geŠndert wurde, ist zur
Implementierung des Schrittes S9 keine Kommunikation mit dem CAM-System 4 erforderlich.
Anderenfalls fordert die numerische Steuerung 7 im Rahmen des Schrittes S8 vom CAM-System
4 das neue, modifizierte Teileprogramm TP an. Das modifizierte Teileprogramm TP entspricht
mit Ausnahme der vom Bediener 10 geänderten Programmanweisungen dem ursprünglichen
Teileprogramm TP. Anstelle der ursprünglich selektierten Programmanweisungen enthält
das Teileprogramm TP jedoch nunmehr die geänderten Programmanweisungen.
[0056] Falls der numerischen Steuerung 7 kein Speicherbefehl OK vorgegeben wurde, ergreift
die numerische Steuerung 7 in einem Schritt S10 andere Maßnahmen. Die Implementierung
des Schrittes S10 kann nach Bedarf sein. Sie kann beispielsweise ein Beenden in des
obenstehend in Verbindung mit den FIG 4 und 5 erläuterten Ablaufs sein. Alternativ
kann die Implementierung des Schrittes S10 eine Prüfung umfassen, ob eine derartige
Beendigung vorgenommen werden soll. Wenn keine Beendigung vorgenommen werden soll,
kann die numerische Steuerung 7 beispielsweise zum Schritt S6 zurückgehen.
[0057] Ausgehend von der obenstehend erläuterten Grundformen der vorliegenden Erfindung
sind verschiedene Ausgestaltungen möglich. So ist es beispielsweise möglich, dass
der Bediener 10 der numerischen Steuerung 7 Darstellungsparameter DP (siehe FIG 4)
vorgibt und die numerische Steuerung 7 das Bild 15 - unabhängig davon, ob es sich
bei dem Bild 15 um das ursprüngliche Bild oder um das geänderte Bild handelt - entsprechend
den vorgegebenen Darstellungsparametern DP ermittelt. Beispielsweise ist es möglich,
dass der Bediener 10 eine von mehreren Ansichten auswählt, beispielsweise eine isometrische
oder eine dimetrische Ansicht, eine Seitenansicht, eine Draufsicht, einen Schnitt
usw. Auch ist es möglich, dass beispielsweise von der numerischen Steuerung 7 über
die Bedienerschnittstelle 13 eine perspektivische Darstellung des Werkstücks 2 ausgegeben
wird und dass der Bediener 10 das dargestellte Werkstück 2 kontinuierlich um eine
Achse rotieren lässt, wobei der Bediener 10 zusätzlich auch Lage und Orientierung
der Achse und eventuell auch eine Drehgeschwindigkeit festlegen kann. Auch ist es
möglich, dass der Bediener 10 eine Drehung anhält und wieder freigibt. Ähnliche Vorgehensweisen
sind bei Schnitten möglich, bei denen beispielsweise ein etappenweises Fortschreiten
in einer bestimmten Richtung realisiert werden kann.
[0058] Wie bereits erwähnt, ist es möglich, dass die Daten D1, D2 zusätzlich zu den Geometriedaten
D1 die Bahndaten D2 umfassen und dass die numerische Steuerung 7 die daraus resultierende
Bahn B in das Bild 15 einblendet. FIG 7 zeigt exemplarisch eine derartige Darstellung.
Es ist möglich, wie in FIG 7 ebenfalls dargestellt, dass die numerische Steuerung
7 zusätzlich das Werkzeug 12 in das Bild 15 einblendet. In diesem Fall verfährt die
numerische Steuerung 7 das Werkzeug 12 entlang der Bahn B. Das Verfahren des Werkzeugs
12 entlang der Bahn B ist in FIG 7 dadurch angedeutet, dass eine Verfahrrichtung x
mit eingezeichnet ist. Die Verfahrrichtung x hängt im Regelfall vom Ort des Werkzeugs
12 auf der Bahn B ab.
[0059] Vorzugsweise kann der Bediener 10 der numerischen Steuerung 7 gemäß FIG 4 weiterhin
ein Steuerkommando SA vorgeben. In Abhängigkeit von dem Steuerkommando SA stoppt die
numerische Steuerung 7 in dem an den Bediener 10 ausgegebenen Bild 15 das Verfahren
des Werkzeugs 12 und nimmt das Verfahren des Werkzeugs 12 wieder auf. Es ist möglich,
dass hierfür voneinander verschiedene Steuerkommandos SA verwendet werden. Alternativ
ist es möglich, dass hierfür ein und dasselbe Steuerkommando SA verwendet wird, so
dass die jeweilige Vorgabe des Steuerkommandos SA jeweils vom einen in den anderen
Zustand umschaltet.
[0060] Alternativ oder zusätzlich zum Stoppen und Wiederaufnehmen des Verfahrens des Werkzeugs
12 in dem Bild 15 ist es möglich, dass der Bediener 10 der numerischen Steuerung 7
gemäß FIG 4 mittels eines (anderen) Steuerkommandos SB eine Ge¬schwindigkeit einstellt,
mit der das Werkzeug 12 in dem Bild 15 verfahren wird. Beispielsweise ist es möglich,
dass der Bediener 10 eine von mehreren Geschwindigkeiten auswählt. Alternativ oder
zusätzlich ist es möglich, dass der Bediener 10 - beispielsweise mittels einer plus-minus-Funktion
- die Geschwindigkeit, ausgehend von der momentanen Geschwindigkeit, erhöht oder erniedrigt.
Unter Umständen kann sogar eine Richtungsumkehr möglich sein.
[0061] Weiterhin kann es möglich sein, dass der Bediener 10 im gestoppten Zustand des Werkzeugs
12 das Werkzeug 12, ausgehend von der momentanen Position des Werkzeugs 12, mittels
einer plus-minus-Funktion schrittweise vor oder zurück versetzt.
[0062] Weiterhin ist es beispielsweise möglich, dass der Bediener 10 eine bestimmte Position
P (siehe FIG 7) auf der Bahn B mittels eines Cursors oder auf andere Weise markiert
oder der numerischen Steuerung 7 auf andere Weise die bestimmte Position P vorgibt.
In diesem Fall kann die numerische Steuerung 7 in Reaktion auf die Vorgabe der Position
P das Werkzeug 12 an dieser Position P positionieren. Diese Vorgehensweise kann unabhängig
davon ergriffen werden, ob das Werkzeug 12 in dem Bild 15 verfahren wird oder nicht.
Wenn zum Zeitpunkt der Vorgabe der Position P das Werkzeug 12 in dem Bild 15 verfahren
wird, wird vorzugsweise das Werkzeug 12 in dem Bild 15 an der Position P positioniert
und verbleibt dann an der Position P. Das Werkzeug 12 wird also an der Position P
gestoppt. Es ist prinzipiell jedoch auch möglich, dass das Werkzeug 12 zwar entsprechend
positioniert wird, die Verfahrbewegung jedoch ausgehend von der Position beibehalten
wird.
[0063] In der Regel wird das Verfahren des Werkzeugs 12 in dem Bild 15 dadurch realisiert
werden, dass das Bild 15 des Werkstücks 2 (genauer: dessen Positionierung) unverändert
beibehalten wird und das Werkzeug 12 in dem Bild 15 verfahren wird. Das Werkstück
2 scheint also stillzustehen, das Werkzeug 12 verfahren zu werden. Prinzipiell ist
jedoch auch die umgekehrte Vorgehensweise möglich, dass also das Werkzeug 12 (genauer:
dessen Positionierung) in dem Bild 15 unverändert beibehalten wird und das Werkstück
2 verfahren wird. Es ist weiterhin möglich, dass der Bediener 10 der numerischen Steuerung
7 gemäß FIG 4 ein Steuerkommando SC vorgibt und dass die numerische Steuerung 7 in
Abhängigkeit von dem Steuerkommando SC die eine oder die andere Vorgehensweise ergreift.
[0064] FIG 8 zeigt eine Vorgehensweise, die auf der Vorgehensweise von FIG 5 aufbaut. Gemäß
FIG 8 nimmt die numerische Steuerung 7 nach dem Abspeichern des Teileprogramms TP
im Schritt S9 in einem Schritt S11 vom Bediener einen Ausführungsbefehl E entgegen.
Aufgrund der Vorgabe des Ausführungsbefehls E führt die numerische Steuerung 7 das
Teileprogramm TP aus. Mittels der Werkzeugmaschine 11 wird also ein reales Werkstück
2 bearbeitet. Simultan zu dieser Bearbeitung führt die numerische Steuerung Schritte
S12 bis S14 aus.
[0065] Im Schritt S12 prüft die numerische Steuerung 7, ob die geänderte Programmanweisung
(oder im Falle der Änderung mehrerer Programmanweisungen eine der geänderten Programmanweisungen)
ausgeführt wird. Wenn dies der Fall ist, geht die numerische Steuerung 7 zum Schritt
S13 über. Im Schritt S13 ermittelt die numerische Steuerung 7 anhand der zugehörigen
Geometriedaten D1 das zugehörige Bild 15 und anhand der zugehörigen Bahndaten D2 die
zugehörige Bahn B. Im Schritt S14 gibt die numerische Steuerung 7 das ermittelte Bild
15 einschließlich der zugehörigen Bahn B über die Bedienerschnittstelle 13 an den
Bediener 10 aus. In das Bild 15 blendet die numerische Steuerung 7 auch das Werkzeug
12 ein und verfährt es. Das Verfahren des Werkzeugs 12 ist vorzugsweise mit der realen
Bearbeitung des Werkstücks 2 gekoppelt. Die numerische Steuerung 7 verfährt also vorzugsweise
in dem Bild 15 das Werkzeug 12 entsprechend der realen Bearbeitung des Werkstücks
2 entlang der in das Bild 15 eingeblendeten Bahn B. Hierbei kann je nach Wahl des
Bedieners 10 das Bild 15 des Werkstücks 2 (genauer: dessen Positionierung) unverändert
beibehalten und das Werkzeug 12 in dem Bild 15 verfahren werden oder umgekehrt das
Werkzeug 12 in dem Bild 15 unverändert beibehalten und das Werkstück 2 verfahren werden.
[0066] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere steht dem Bediener
10 der numerischen Steuerung 7 jederzeit ein realistisches Bild 15 zur Verfügung,
anhand dessen er die von ihm vorgenommenen Änderungen einer Programmanweisung realistisch
beurteilen kann. Er kann das Werkstück 2 aus allen Richtungen betrachten. Dies ermöglicht
dem Bediener 10 auf schnelle und einfache Weise, zu erkennen, welche Programmanweisungen
für welche geometrischen Elemente des Werkstücks 2 verantwortlich sind und wie das
Werkzeug 12 hierfür technologisch eingesetzt werden kann. Ferner wird für den Bediener
10 auch der direkte Bezug der Parameter PAR1 bis PARN einer bestimmten Programmanweisung
zu dem Werkstück 2 bzw. einem bestimmten geometrischen Element des Werkstücks 2 ersichtlich.
[0067] Zusammengefasst betrifft die vorliegende Erfindung somit folgenden Sachverhalt:
Eine numerische Steuerung 7 hat Zugriff auf ein Teileprogramm TP. Sie steuert durch
Ausführen des Teileprogramms TP eine Produktionsmaschine 11. Der numerischen Steuerung
7 wird von einem Bediener 10 ein Auswahlbefehl SEL vorgegeben, mittels dessen eine
mit mindestens einem Parameter PAR1 bis PARN parametrierte Programmanweisung des Teileprogramms
TP selektiert wird. Beim Ausführen des Teileprogramms TP wird die Programmanweisung
in eine von dem Parameter PAR1 bis PARN abhängige Verfahrbewegung eines das Werkstück
2 bearbeitenden Werkzeugs 12 umgesetzt. Die numerische Steuerung 7 übermittelt eine
die Programmanweisung identifizierende Information ident an ein CAM-System 4. Sie
nimmt von dem CAM-System 4 Daten D1, D2 entgegen, welche zumindest die dreidimensionale
Geometrie des Werkstücks 2 beschreiben, wie sie sich bei einer Ausführung des Teileprogramms
TP bis zur selektierten Programmanweisung ergibt. Sie ermittelt anhand der Daten D1,
D2 mindestens ein Bild 15 des Werkstücks 2. Sie gibt den Parameter PAR1 bis PARN der
parametrisierten Programmanweisung in vom Bediener 10 änderbarer Form und das Bild
15 an den Bediener 10 aus. Im Falle einer Änderung eines Parameters PARn der Programmanweisung
übermittelt sie die Änderung an das CAM-System 4, nimmt von dem CAM-System 4 geänderte
Daten D1, D2 entgegen, ermittelt anhand der geänderten Daten D1, D2 mindestens ein
geändertes Bild 15 des Werkstücks 2 und gibt das geänderte Bild 15 an den Bediener
10 aus. Weiterhin speichert sie, sobald sie vom Bediener 10 einen entsprechenden Speicherbefehl
OK entgegengenommen hat, ein entsprechend der geänderten Programmanweisung modifiziertes
Teileprogramm TP.
[0068] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Betriebsverfahren für eine numerische Steuerung (7),
- wobei die numerische Steuerung (7) Zugriff auf ein Teileprogramm (TP) hat, das von
der numerischen Steuerung (7) ausführbar ist,
- wobei von der numerischen Steuerung (7) durch Ausführen des Teileprogramms (TP)
eine Produktionsmaschine (11) steuerbar ist,
- wobei der numerischen Steuerung (7) von einem Bediener (10) über eine Bedienerschnittstelle
(13) ein Auswahlbefehl (SEL) vorgegeben wird, mittels dessen eine Programmanweisung
des Teileprogramms (TP) selektiert wird, der mindestens ein Parameter (PAR1 bis PARN)
zugeordnet ist,
- wobei die selektierte Programmanweisung beim Ausführen des Teileprogramms (TP) von
der numerischen Steuerung (7) in eine von dem mindestens einen Parameter (PAR1 bis
PARN) abhängige Verfahrbewegung eines das Werkstück (2) bearbeitenden Werkzeugs (12)
umgesetzt wird,
- wobei die numerische Steuerung (7) eine die selektierte Programmanweisung identifizierende
Information (ident) über eine Rechner-Rechner-Verbindung (6) direkt oder indirekt
an ein CAM-System (4) übermittelt,
- wobei die numerische Steuerung (7) von dem CAM-System (4) Daten (D1, D2) entgegennimmt,
welche zumindest die dreidimensionale Geometrie des Werkstücks (2) beschreiben, wie
sie sich bei einer Ausführung des Teileprogramms (TP) bis zur selektierten Programmanweisung
ergibt,
- wobei die numerische Steuerung (7) anhand der von dem CAM-System (4) entgegengenommenen
Daten (D1, D2) mindestens ein Bild (15) des Werkstücks (2) ermittelt,
- wobei die numerische Steuerung (7) den mindestens einen Parameter (PAR1 bis PARN)
der parametrisierten Programmanweisung in vom Bediener (10) änderbarer Form und das
Bild (15) über die Bedienerschnittstelle (13) an den Bediener (10) der numerischen
Steuerung (7) ausgibt,
- wobei die numerische Steuerung (7) im Falle einer Änderung eines Parameters (PARn)
der selektierten Programmanweisung
- - die Änderung an das CAM-System (4) übermittelt,
- - von dem CAM-System (4) geänderte Daten (D1, D2) entgegennimmt, welche zumindest
die dreidimensionale Geometrie des Werkstücks (2) beschreiben, wie sie sich bei einer
Ausführung des Teileprogramms (TP) bis zur geänderten Programmanweisung ergibt,
- - anhand der von dem CAM-System (4) entgegengenommenen geänderten Daten (D1, D2)
mindestens ein geändertes Bild (15) des Werkstücks (2) ermittelt und
- - das geänderte Bild (15) über die Bedienerschnittstelle (13) an den Bediener (10)
der numerischen Steuerung (7) ausgibt,
- wobei die numerische Steuerung (7), sobald sie vom Bediener (10) einen entsprechenden
Speicherbefehl (OK) entgegengenommen hat, ein entsprechend der geänderten Programmanweisung
modifiziertes Teileprogramm (TP) speichert.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) vom Bediener (10) Darstellungsparameter (DP) entgegennimmt
und dass die numerische Steuerung (7) das Bild (15) und das geänderte Bild (15) entsprechend
den vorgegebenen Darstellungsparametern (DP) ermittelt.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Daten (D1, D2) und die geänderten Daten (D1, D2) zusätzlich Bahndaten (D2) umfassen,
welche eine Bahn (B) des das Werkstück (2) bearbeitenden Werkzeugs (12) beschreiben,
und dass die numerische Steuerung (7) die Bahn (B) in das Bild (15) und das geänderte
Bild (15) einblendet.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) in das Bild (15) zusätzlich das Werkzeug (12) einblendet
und entlang der Bahn (B) verfährt.
5. Betriebsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) das Verfahren des Werkzeugs (12) in dem Bild (15) in
Reaktion auf vom Bediener (10) eingegebene Steuerkommandos (SA) stoppt und wieder
aufnimmt und/ oder dass die numerische Steuerung (7) eine Geschwindigkeit, mit der
das Werkzeug (12) in dem Bild (15) verfahren wird, in Abhängigkeit von Steuerkommandos
(SB) des Bedieners einstellt.
6. Betriebsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) vom Bediener (10) eine Position (P) entlang der Bahn
(B) entgegennimmt und dass die numerische Steuerung (7) beim Stoppen des Werkzeugs
(12) in dem Bild (15) das Werkzeug (12) in dem Bild (15) an der vom Bediener (10)
entgegengenommenen Position (P) positioniert.
7. Betriebsverfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) vom Bediener (10) ein Steuerkommando (SC) entgegennimmt
und dass die numerische Steuerung (7) in Abhängigkeit von dem Steuerkommando (SC)
in dem Bild (15) entweder bei unveränderter Darstellung des Werkstücks (2) das Werkzeug
(12) verfährt oder bei unveränderter Darstellung des Werkzeugs (12) das Werkstück
(2) verfährt.
8. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) durch Ausführen des Teileprogramms (TP) ein reales Werkstück
(2) bearbeitet und dass die numerische Steuerung (7) das Werkzeug (12) in dem Bild
(15) entsprechend der realen Bearbeitung des Werkstücks (2) entlang der in das Bild
(15) eingeblendeten Bahn (B) verfährt.
9. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die selektierte Programmanweisung des Teileprogramms (TP) entweder Bestandteil einer
Sequenz (SR1, SR4) ist, die in der numerischen Steuerung (7) in parametrisierter Form
hinterlegt ist, oder Bestandteil einer Sequenz (SR2, SR3) ist, die weder im Teileprogramm
(TP) noch in der numerischen Steuerung (7) in parametrisierter Form vorliegt.
10. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) im Falle einer Änderung des Parameters (PAR1 bis PARN)
der selektierten Programmanweisung entweder sofort oder erst nach der Eingabe eines
entsprechenden Freigabebefehls (F) durch den Bediener (10)
- die Änderung an das CAM-System (4) übermittelt,
- von dem CAM-System (4) die geänderten Daten (D1, D2) entgegennimmt,
- das geänderte Bild (15) des Werkstücks (2) ermittelt und
- das geänderte Bild (15) an den Bediener (10) der numerischen Steuerung (7) ausgibt.
11. Computerprogramm, wobei das Computerprogramm Maschinencode (9) umfasst, der von einer
numerischen Steuerung (7) unmittelbar ausführbar ist, wobei die Ausführung des Maschinencodes
(9) durch die numerische Steuerung (7) bewirkt, dass die numerische Steuerung (7)
ein Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche ausführt.
12. Numerische Steuerung, in der ein von der numerischen Steuerung ausführbares Computerprogramm
(8) nach Anspruch 11 gespeichert ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Betriebsverfahren für eine numerische Steuerung (7),
- wobei die numerische Steuerung (7) Zugriff auf ein Teileprogramm (TP) hat, das von
der numerischen Steuerung (7) ausführbar ist,
- wobei von der numerischen Steuerung (7) durch Ausführen des Teileprogramms (TP)
eine Produktionsmaschine (11) steuerbar ist,
- wobei der numerischen Steuerung (7) von einem Bediener (10) über eine Bedienerschnittstelle
(13) ein Auswahlbefehl (SEL) vorgegeben wird, mittels dessen eine Programmanweisung
des Teileprogramms (TP) selektiert wird, der mindestens ein Parameter (PAR1 bis PARN)
zugeordnet ist,
- wobei die selektierte Programmanweisung beim Ausführen des Teileprogramms (TP) von
der numerischen Steuerung (7) in eine von dem mindestens einen Parameter (PAR1 bis
PARN) abhängige Verfahrbewegung eines das Werkstück (2) bearbeitenden Werkzeugs (12)
umgesetzt wird,
- wobei die numerische Steuerung (7) anhand von Daten (D1, D2), welche zumindest die
dreidimensionale Geometrie des Werkstücks (2) beschreiben, mindestens ein Bild (15)
des Werkstücks (2) ermittelt,
- wobei die numerische Steuerung (7) den mindestens einen Parameter (PAR1 bis PARN)
der parametrisierten Programmanweisung in vom Bediener (10) änderbarer Form und das
Bild (15) über die Bedienerschnittstelle (13) an den Bediener (10) der numerischen
Steuerung (7) ausgibt,
- wobei die numerische Steuerung (7) im Falle einer Änderung eines Parameters (PARn)
der selektierten Programmanweisung anhand geänderter Daten (D1, D2), welche zumindest
die geänderte dreidimensionale Geometrie des Werkstücks (2) beschreiben, mindestens
ein geändertes Bild (15) des Werkstücks (2) ermittelt und das geänderte Bild (15)
über die Bedienerschnittstelle (13) an den Bediener (10) der numerischen Steuerung
(7) ausgibt,
- wobei die numerische Steuerung (7), sobald sie vom Bediener (10) einen entsprechenden
Speicherbefehl (OK) entgegengenommen hat, ein entsprechend der geänderten Programmanweisung
modifiziertes Teileprogramm (TP) speichert,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die numerische Steuerung (7) eine die selektierte Programmanweisung identifizierende
Information (ident) über eine Rechner-Rechner-Verbindung (6) direkt oder indirekt
an ein CAM-System (4) übermittelt,
- dass die numerische Steuerung (7) die Daten (D1, D2), welche zumindest die dreidimensionale
Geometrie des Werkstücks (2) beschreiben, von dem CAM-System (4) entgegennimmt,
- dass die numerische Steuerung (7) im Falle einer Änderung eines Parameters (PARn) der
selektierten Programmanweisung die Änderung an das CAM-System (4) übermittelt und
die geänderten Daten (D1, D2) von dem CAM-System (4) entgegennimmt und
- dass die Daten (D1, D2) und die geänderten Daten (D1, D2) die dreidimensionale Geometrie
des Werkstücks (2) beschreiben, wie sie sich bei einer Ausführung des Teileprogramms
(TP) bis einschließlich zur selektierten bzw. bis einschließlich zur geänderten Programmanweisung
ergibt.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) vom Bediener (10) Darstellungsparameter (DP) entgegennimmt
und dass die numerische Steuerung (7) das Bild (15) und das geänderte Bild (15) entsprechend
den vorgegebenen Darstellungsparametern (DP) ermittelt.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Daten (D1, D2) und die geänderten Daten (D1, D2) zusätzlich Bahndaten (D2) umfassen,
welche eine Bahn (B) des das Werkstück (2) bearbeitenden Werkzeugs (12) beschreiben,
und dass die numerische Steuerung (7) die Bahn (B) in das Bild (15) und das geänderte
Bild (15) einblendet.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) in das Bild (15) zusätzlich das Werkzeug (12) einblendet
und entlang der Bahn (B) verfährt.
5. Betriebsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) das Verfahren des Werkzeugs (12) in dem Bild (15) in
Reaktion auf vom Bediener (10) eingegebene Steuerkommandos (SA) stoppt und wieder
aufnimmt und/ oder dass die numerische Steuerung (7) eine Geschwindigkeit, mit der
das Werkzeug (12) in dem Bild (15) verfahren wird, in Abhängigkeit von Steuerkommandos
(SB) des Bedieners einstellt.
6. Betriebsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) vom Bediener (10) eine Position (P) entlang der Bahn
(B) entgegennimmt und dass die numerische Steuerung (7) beim Stoppen des Werkzeugs
(12) in dem Bild (15) das Werkzeug (12) in dem Bild (15) an der vom Bediener (10)
entgegengenommenen Position (P) positioniert.
7. Betriebsverfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) vom Bediener (10) ein Steuerkommando (SC) entgegennimmt
und dass die numerische Steuerung (7) in Abhängigkeit von dem Steuerkommando (SC)
in dem Bild (15) entweder bei unveränderter Darstellung des Werkstücks (2) das Werkzeug
(12) verfährt oder bei unveränderter Darstellung des Werkzeugs (12) das Werkstück
(2) verfährt.
8. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) durch Ausführen des Teileprogramms (TP) ein reales Werkstück
(2) bearbeitet und dass die numerische Steuerung (7) das Werkzeug (12) in dem Bild
(15) entsprechend der realen Bearbeitung des Werkstücks (2) entlang der in das Bild
(15) eingeblendeten Bahn (B) verfährt.
9. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die selektierte Programmanweisung des Teileprogramms (TP) entweder Bestandteil einer
Sequenz (SR1, SR4) ist, die in der numerischen Steuerung (7) in parametrisierter Form
hinterlegt ist, oder Bestandteil einer Sequenz (SR2, SR3) ist, die weder im Teileprogramm
(TP) noch in der numerischen Steuerung (7) in parametrisierter Form vorliegt.
10. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die numerische Steuerung (7) im Falle einer Änderung des Parameters (PAR1 bis PARN)
der selektierten Programmanweisung entweder sofort oder erst nach der Eingabe eines
entsprechenden Freigabebefehls (F) durch den Bediener (10)
- die Änderung an das CAM-System (4) übermittelt,
- von dem CAM-System (4) die geänderten Daten (D1, D2) entgegennimmt,
- das geänderte Bild (15) des Werkstücks (2) ermittelt und
- das geänderte Bild (15) an den Bediener (10) der numerischen Steuerung (7) ausgibt.
11. Computerprogramm, wobei das Computerprogramm Maschinencode (9) umfasst, der von einer
numerischen Steuerung (7) unmittelbar ausführbar ist, wobei die Ausführung des Maschinencodes
(9) durch die numerische Steuerung (7) bewirkt, dass die numerische Steuerung (7)
ein Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche ausführt.
12. Numerische Steuerung, in der ein von der numerischen Steuerung ausführbares Computerprogramm
(8) nach Anspruch 11 gespeichert ist.