[0001] Die Erfindung betrifft einen Signalgeber zur Abgabe eines Lichtsignals für den Straßen-
oder Schienenverkehr nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Zur Verkehrssteuerung an Verkehrswegen ist der Einsatz von Lichtsignalanlagen bekannt,
die Signalgeber zur Abgabe von Lichtsignalen aufweisen. Neben der Steuerung des Schienenverkehrs
dienen Lichtsignalanlagen vor allem zur Steuerung des Straßenverkehrs an innerstädtischen
Knotenpunkten. Hier werden Signalgeber in drei vertikal aneinandergereihten Feldern
angeordnet und auf die herannahenden Verkehrsteilnehmer ausgerichtet an Masten aufgehängt.
Solche dreifeldige Signalgeber geben nach einem in einem Steuergerät ablaufenden Signalplan
abwechselnd Freigabe- und Sperrsignale an den Fahrzeugverkehr ab.
[0003] Ein derartiger Signalgeber umfasst ein topfförmiges Innengehäuse aus Kunststoff mit
einer Frontöffnung. In dem Innengehäuse sind eine Lichtquelle mit wenigstens einer
Leuchtdiode und eine Treiberbaugruppe zur Energieversorgung der Lichtquelle angeordnet.
Die Frontöffnung wird durch einen Optikaufsatz zur Beeinflussung des von der Lichtquelle
emittierten Lichtes verschlossen. Der Optikaufsatz weist eine innen liegende Fresnellinse
und eine außen liegende Streuscheibe auf. Die Fresnellinse weist in einem optisch
aktiven Bereich eine Reihe ringförmiger Stufen auf, bei deren Durchtritt von der punktförmigen
Lichtquelle emittiertes Licht gebündelt wird. Die im optischen Pfad nachgeschaltete
Streuscheibe weist Waben-, Spinnweb- oder Prismenmuster auf, welches für eine gleichmäßige
Lichtverteilung auf der Streuscheibe sorgt. Im Zwischenraum zwischen Fresnellinse
und Streuscheibe können Symbolmasken angeordnet sein, wenn das vom Signalgeber dargestellte
Signalbild ein Symbol enthält, etwa einen Richtungspfeil oder eine Figur, wie Fußgänger,
Radfahrer, Straßenbahn oder dergleichen.
[0004] Signalgeber für die Straßenverkehrstechnik haben bestimmte Normen bezüglich der optischen
Werte, zum Beispiel Lichtstärkeverteilung, Abstrahlcharakteristik und Leuchtdichte
gemäß EN 12368 beziehungsweise DIN 67527-1, und bezüglich elektrischer Werte, zum
Beispiel Betriebsspannung und Leistungsaufnahme gemäß DIN VDE 0832, zu erfüllen. Aufgrund
ihrer Aufstellung an Einsatzorten mit unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen
wird von den Signalgebern ein fehlerfreier Betrieb bei Arbeitstemperaturen von -40
°C bis +60 °C gefordert. Ferner müssen Signalgeber gemäß DIN EN 12368 mindestens die
Schutzklasse IP65 erfüllen: das durch den Optikaufsatz verschlossene Innengehäuse
muss demnach in Bezug auf den Schutz gegen Fremdkörper staubdicht sein, es muss Schutz
gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel und vollständigen Berührungsschutz
von unter elektrischer Spannung stehenden Bauteile bieten.
[0005] Hierzu ist aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 014 987 U1 eine Signalleuchte mit einer schwenkbaren Tür bekannt, die eine vertiefte Aufnahme
zur Bildung eines Innengehäuses für eine LED-Leuchteinrichtung sowie eine dieser zugeordnete
Elektronik aufweist. Eine frontseitige Öffnung der Tür wird durch eine aufgesetzte
Linse, umfassend eine innere Fresnellinse und eine äußere Streulinse, verschlossen.
Ein um die Öffnung verlaufender Aufnahmerand weist eine Aufnahmenut auf, in die eine
Dichtung, bevorzugt eine Dichtschnur oder ein O-Ring eingesetzt wird. Darauf sitzt
zum dichtenden Abschluss der Aufnahme die Fresnellinse.
[0006] Durch die erforderliche Abdichtung des Innengehäuses ist die Abfuhr von Wärme, die
durch Verlustleistung der Leuchtdiodenbaugruppe und/oder der Treiberbaugruppe entsteht,
erschwert.
[0008] Die Maßnahmen zur Wärmeabfuhr bekannter Signalgeber vermindern die Lebensdauern temperaturempfindlicher,
elektronischer Bauteile oder erfordern den Einsatz von Bauteilen mit ausreichend hoher
Betriebstemperatur, was den Signalgeber teurer macht.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Signalgeber der eingangs genannten
Art bereitzustellen, bei dem der Einsatz von kostspieligen Bauteilen mit erhöhten
Betriebstemperaturen vermieden wird, der aber trotzdem über eine große Lebensdauer
zuverlässig im Betrieb sein kann.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst durch einen gattungsgemäßen Signalgeber mit den im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen. Demnach umfasst Signalgeber zur
Abgabe eines Lichtsignals für den Straßen- oder Schienenverkehr ein topfförmiges Innengehäuse
mit einer Frontöffnung. Im Innengehäuse sind eine Lichtquelle mit wenigstens einer
Leuchtdiode und eine Treiberbaugruppe zur Energieversorgung der Lichtquelle angeordnet.
Die Frontöffnung ist durch einen Optikaufsatz zur Beeinflussung des von der Lichtquelle
emittierten Lichtes verschlossen. Der Optikaufsatz weist eine innen liegende Fresnellinse
und eine außen liegende Streuscheibe auf. Erfindungsgemäß weist die Fresnellinse Luftkanäle
auf, die einen von Innengehäuse und Fresnellinse umschlossenen Innenraum mit einem
von Fresnellinse und Streuscheibe umschlossenen Zwischenraum verbinden. Hierdurch
kann erwärmte Luft aus dem Innenraum durch die Luftkanäle in den Zwischenraum strömen.
Im Zwischenraum kommt die erwärmte Luft in Kontakt mit der Innenseite der Streuscheibe,
deren Außenseite mit der kühlen Umgebungsluft in Verbindung steht. Dadurch kann Wärme
über die Streuscheibe an die Umgebung abgeführt werden, was die Temperatur der Treiberbaugruppe
- immerhin um einige Grad Kelvin - verringert werden. Damit kann auf den Einsatz von
Bauelementen mit erhöhten Betriebstemperaturen verzichtet werden, was die Bauteilekosten
erfindungsgemäßer Signalgeber reduziert. Außerdem wird die Lebensdauer der Treiberbaugruppe
und damit des Signalgebers nicht durch überhöhte Betriebstemperaturen herabgesetzt.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Signalgebers weist die
Fresnellinse einen optisch aktiven Zentralbereich und einen diesen kreisringförmig
umgebenden Randbereich auf, wobei die Luftkanäle im Randbereich verlaufen. Indem die
Luftkanäle im Randbereich der Fresnellinse angeordnet sind, wird eine Störung des
abgegebenen Signalbilds minimal gehalten.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Signalgebers weist die Fresnellinse
in ihrem Randbereich einen dem Innenraum zugewandten kreisringförmigen Ansatz auf,
durch den die Luftkanäle in radialer Richtung von einer inneren Mantelfläche zu einer
äußeren Mantelfläche des Ansatzes verlaufen. Hierdurch kann die Querschnittsfläche
der Luftkanäle vergrößert werden, ohne dass diese sich stärker in den optisch aktiven
Zentralbereich der Fresnellinse erstrecken.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Signalgebers sind die
Luftkanäle in einem regelmäßigen Teilkreisabstand über den Randbereich verteilt angeordnet.
Eine gleichmäßige Verteilung der Lüftungskanäle über den Randbereich der Fresnellinse
bietet der erwärmten Luft an mehreren, voneinander beabstandeten Stellen die Möglichkeit,
aus dem Innenraum in den Zwischenraum zu strömen, um eine gute Wärmeabfuhr zu gewährleisten.
Beispielsweise können zwölf Luftkanäle in Winkelabständen von 30° zueinander angeordnet
werden. Wenn die Fresnellinse als Spritzgussteil gefertigt wird, lassen sich die Luftkanäle
auch auf einfache Weise in die Fresnellinse einarbeiten.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Signalgebers weist das
Innengehäuse eine der Frontöffnung gegenüber liegende Bodenwand sowie diese mit der
Frontöffnung randseitig verbindende Seitenwände auf, wobei Bodenwand und Seitenwände
innen wenigstens teilweise durch ein Kühlblech ausgekleidet sind. Das Kühlblech weist
eine große Wärmekapazität auf und kann - im Vergleich zur Wärmeabfuhr über die Luftkanäle
als Zusatz- oder sogar als Hauptmaßnahme - Wärme aus der erwärmten Luft des Innenraums
aufnehmen, verteilen und über Boden- und Seitenwände an die Umgebung abführen.
[0015] Weitere Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemäßen Signalgebers ergeben sich
aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen,
in deren
- FIG 1
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Signalgebers,
- FIG 2
- eine Frontansicht einer Fresnellinse des Signalgebers aus FIG 1,
- FIG 3
- ein Querschnitt durch die Fresnellinse aus FIG 2 und
- FIG 4
- ein Teilschnitt des Signalgebers aus FIG 1 im Bereich eines Luftkanals
schematisch veranschaulicht sind.
[0016] Ein erfindungsgemäßer Signalgeber 1 umfasst gemäß FIG 4 ein Außengehäuse 2, das frontseitig
von einer Gehäusetür 3 verschließbar ist. Die Gehäusetür 3 kann über seitliche angeordnete
Schwenklager am Außengehäuse 2 angelenkt sein. Mit der Gehäusetür 3 ist über eine
Profildichtung 4 ein topf- oder wannenförmiges Innengehäuse 5 mit einer Frontöffnung
6 verbunden, welches in das Außengehäuse 2 hineinragt. Mit Verweis auch auf FIG 1
ist die Frontöffnung 6 durch einen Optikaufsatz 7, der ebenfalls in die Profildichtung
4 eingreift, dicht verschlossen. Der Optikaufsatz 7 weist eine innen liegende Fresnellinse
8 sowie eine außen liegende Streuscheibe 9 auf. Dazwischen kann eine Symbolmaske 10,
hier beispielsweise ein Fußgängersymbol, angeordnet sein. Im Innengehäuse 5 ist eine
Lichtquelle mit wenigstens einer Leuchtdiode 11, vorzugsweise drei Leuchtdioden 11,
angeordnet, deren emittiertes Licht durch den Optikaufsatz 7 beeinflusst wird. Die
wenigstens eine Leuchtdiode 11 ist an einer Bodenwand 12 des Innengehäuses 5 angeordnet.
Desweiteren ist im Innengehäuse 5 eine Treiberbaugruppe 13 zur Energieversorgung der
wenigstens einen Leuchtdiode 11 angeordnet, die an eine schräg stehende Seitenwand
14 des Innengehäuses 5 montiert ist. Die Treiberbaugruppe 13 umfasst eine Trägerplatte,
auf der elektronische Bauteile, unter anderen ein Transformator sowie Schaltdioden,
-transistoren und -spulen eines Wärme produzierenden Leistungsteils aber auch ein
temperaturempfindlicher Kondensator zur Stromglättung und Pufferung, befestigt sind.
Bodenwand 12 und/oder Seitenwände 14 des Innengehäuses 5 sind innen wenigstens teilweise
durch ein Kühlblech 15 ausgekleidet. Im Leistungsteil der Treiberbaugruppe 13 erzeugte
Wärme wird effektiv an das großflächig ausgebildete Kühlblech 20 geleitet. Durch die
enge Anordnung des Kühlbleches 15 an Bodenwand 12 und Seitenwände 14 wird die aufgenommene
Wärme gut über das Innengehäuse 5 an die Umgebungsluft abgeführt.
[0017] Zur weiteren Abfuhr von erwärmter Luft aus einem von Innengehäuse 5 und Fresnellinse
8 umschlossenen Innenraum 16 weist die Fresnellinse 8 gemäß FIG 2 und FIG 3 Luftkanäle
17 auf, die den Innenraum 16 mit einem von Fresnellinse 8 und Streuscheibe 9 umschlossenen
Zwischenraum 18 verbinden. So wird ein direkter Luftstrom aus dem Innenraum 16 in
den Zwischenraum 18 ermöglicht, wo sich die erwärmte Luft an der mit der Außenumgebung
19 im Kontakt stehenden Streuscheibe 9 abkühlen kann. Um das Signalbild nicht oder
nur vernachlässigbar zu stören, sind die Luftkanäle 17 in einem Randbereich 20 der
Fresnellinse 8 angeordnet. Der Randbereich 20 umgibt kreisringförmig einen optisch
aktiven Zentralbereich 21 der Fresnellinse 8, in dem eine Reihe ringförmiger Stufen
22 zur Bündelung des Lichts angeordnet sind. Die Fresnellinse 8 weist in ihrem Randbereich
20 einen dem Innenraum 16 zugewandten kreisringförmigen Ansatz 23 auf, wobei sich
die Luftkanäle 17 von einer inneren Mantelfläche 24 zu einer äußeren Mantelfläche
25 des Ansatzes 23 erstrecken. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwölf Luftkanäle
17 mit einem Teilkreisabstand 26 von 30° gleichmäßig über den Randbereich 20 verteilt.
Durch diese gezielt eingebrachten Luftkanäle 17 in der Fresnellinse 8 kann im Innenraum
16 eine Temperaturreduktion um weitere 2 °C erreicht werden, was bei Innenraumtemperaturen
nahe der Obergrenze der Bauteilbetriebstemperaturen entscheidend sein kann.
1. Signalgeber (1) zur Abgabe eines Lichtsignals für den Straßen- oder Schienenverkehr,
umfassend ein topfförmiges Innengehäuse (5) mit einer Frontöffnung (6), in welchem
eine Lichtquelle mit wenigstens einer Leuchtdiode (11) und eine Treiberbaugruppe (13)
zur Energieversorgung der Lichtquelle angeordnet sind, und einen die Frontöffnung
(6) verschließenden Optikaufsatz (7) zur Beeinflussung des von der Lichtquelle emittierten
Lichtes, der eine innen liegende Fresnellinse (8) und eine außen liegende Streuscheibe
(9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Fresnellinse (8) Luftkanäle (17) aufweist, die einen von Innengehäuse (5) und
Fresnellinse (8) umschlossenen Innenraum (16) mit einem von Fresnellinse (8) und Streuscheibe
(9) umschlossenen Zwischenraum (18) verbinden.
2. Signalgeber (1) nach Anspruch 1, wobei die Fresnellinse (8) einen optisch aktiven
Zentralbereich (21) und einen diesen kreisringförmig umgebenden Randbereich (20) aufweist
und wobei die Luftkanäle (17) im Randbereich (20) verlaufen.
3. Signalgeber (1) nach Anspruch 2, wobei die Fresnellinse (8) in ihrem Randbereich (20)
einen dem Innenraum (16) zugewandten kreisringförmigen Ansatz (23) aufweist, durch
den die Luftkanäle (17) in radialer Richtung von einer inneren Mantelfläche (24) zu
einer äußeren Mantelfläche (25) des Ansatzes (23) verlaufen.
4. Signalgeber (1) nach Anspruch 3, wobei die Luftkanäle (17) in einem regelmäßigen Teilkreisabstand
(26) über den Randbereich (20) verteilt angeordnet sind.
5. Signalgeber (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Innengehäuse (5) eine
der Frontöffnung (6) gegenüber liegende Bodenwand (12) sowie diese mit der Frontöffnung
(6) randseitig verbindende Seitenwände (14) aufweist, wobei Bodenwand (12) und Seitenwände
(14) innen wenigstens teilweise durch ein Kühlblech (15) ausgekleidet sind.
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