Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Induktionsheizvorrichtung, insbesondere für ein Induktionskochfeld,
mit einer Anzahl von Schwingkreisen, wobei jeder Schwingkreis einen ersten Pol und
einen zweiten Pol sowie eine Induktionsspule zum Heizen aufweist. Die Erfindung betrifft
des Weiteren ein Induktionskochfeld mit einer solchen Induktionsheizvorrichtung.
[0002] Gattungsgemäße Induktionsheizvorrichtungen werden beispielsweise verwendet, um Kochstellen
eines Induktionskochfelds zu beheizen. Beispielsweise ist dann eine jeweilige Induktionsspule
unterhalb einer Kochfeldplatte eines Induktionskochfelds angeordnet und kann durch
Schwingen auf bekannte Art und Weise elektromagnetisch Energie auf ein Kochgeschirr
übertragen, welches auf der Kochfeldplatte steht.
[0003] Eine gattungsgemäße Induktionsheizvorrichtung ist in dem Dokument
DE 10017176 A1 gezeigt. Dabei wird ein jeweiliger Schwingkreis durch jeweils zwei Versorgungstransistoren
betrieben, welche einen Pol des Schwingkreises auf alternierende Potentiale legen.
Der Schwingkreis wird somit zum Schwingen angeregt, und die Induktionsspule kann in
oben beschriebener Weise Energie übertragen. Bei derartigen Induktionsheizvorrichtungen
entsteht jedoch ein hoher Bauteilbedarf an Versorgungstransistoren, und zwar insbesondere
dann, wenn viele Schwingkreise zum Einsatz kommen. Dies ist insbesondere dann der
Fall, wenn die Induktionsheizvorrichtung zum Flächenkochen verwendet wird, also Kochgeschirr
an beliebiger Stelle auf einer Kochfeldplatte mit Energie versorgen kann. Zudem entsteht
ein hoher Bauteilbedarf an Treiberstufen zur Ansteuerung der Versorgungstransistoren.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Induktionsheizvorrichtung zu schaffen,
welche insbesondere bei einer hohen Anzahl von Schwingkreisen einen geringeren Bauteilbedarf
hat, sowie ein Induktionskochfeld mit einer derart verbesserten Induktionsheizvorrichtung
zu schaffen.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch eine Induktionsheizvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie ein Induktionskochfeld mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der Merkmale
nur für die Induktionsheizvorrichtung oder nur für das Induktionskochfeld genannt
und beschrieben. Sie sollen jedoch unabhängig davon sowohl für die Induktionsheizvorrichtung
als auch für das Induktionskochfeld selbstständig gelten können. Der Wortlaut der
Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0006] Die Erfindung betrifft eine Induktionsheizvorrichtung mit einer Anzahl von Schwingkreisen,
jeweils mit einem ersten Pol und einem zweiten Pol, wobei jeder Schwingkreis eine
Induktionsspule zum Heizen bzw. Induktionsheizspule aufweist. Des Weiteren weist sie
eine Versorgungsleitung auf, mit welcher die jeweiligen ersten Pole der Schwingkreise
verbunden sind, sowie einen ersten Versorgungstransistor und einen zweiten Versorgungstransistor
mit jeweils einem ersten Pol und einem zweiten Pol. Der erste Pol des ersten Versorgungstransistors
ist mit einer Quelle einer Zwischenkreisspannung verbunden, und der zweite Pol des
ersten Versorgungstransistors und der erste Pol des zweiten Versorgungstransistors
sind mit der Versorgungsleitung verbunden. Der zweite Pol des zweiten Versorgungstransistors
ist mit einem Referenzanschluss verbunden. Es ist eine Anzahl von Schalttransistoren
vorgesehen mit jeweils einem ersten Pol und einem zweiten Pol, wobei jedem Schwingkreis
ein Schalttransistor zugeordnet ist und wobei der erste Pol des Schalttransistors
mit dem zweiten Pol des Schwingkreises verbunden ist und der zweite Pol des Schalttransistors
mit dem Referenzanschluss verbunden ist. Es ist vorteilhaft eine Anzahl von Dioden
bzw. Freilaufdioden vorgesehen mit jeweils einem ersten Pol und einem zweiten Pol,
wobei jedem Schwingkreis eine Freilaufdiode zugeordnet ist. Der erste Pol der Freilaufdiode
ist dabei mit der Quelle und der zweite Pol der Freilaufdiode ist mit dem zweiten
Pol des jeweiligen Schwingkreises verbunden.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Induktionsheizvorrichtung wird pro Schwingkreis lediglich
ein Schalttransistor benötigt, wohingegen die beiden Versorgungstransistoren für alle
Schwingkreise gleichzeitig wirken. Bereits ab einer Anzahl von vier Schwingkreisen
ergibt sich somit eine Einsparung bei der Gesamtzahl an benötigten Transistoren. Gerade
bei höheren Anzahlen von Schwingkreisen reduziert sich die Anzahl an benötigten Transistoren
erheblich. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass für die Versorgungstransistoren preisgünstigere
Treiberbauteile verwendet werden können, da im Gegensatz zum Stand der Technik der
jeweilige Schwingkreis anstelle eines aktiven Transistors über eine passive Freilaufdiode
verfügt, welche keine Treiberstufe benötigt.
[0008] Die Versorgungsleitung und sonstige Verbindungen in der Induktionsheizvorrichtung
können beispielsweise durch leitfähige Beschichtungen einer Platine, durch Drähte,
Leitungen oder andere stromführende Elemente realisiert werden. Bei dem Referenzanschluss
handelt es sich bevorzugt um einen Masseanschluss, welcher beispielsweise eine Erdung,
bevorzugt eine gemeinsame Erdung, herstellen kann.
[0009] Die Versorgungstransistoren dienen dazu, eine alternierende Spannung für alle Schwingkreise
gleichzeitig bereitzustellen. Damit kann nicht nur die Anzahl der Bauteile eingespart
werden, es wird gleichzeitig auch dafür gesorgt, dass alle Schwingkreise identisch
angeregt werden. Damit können unerwünschte Störgeräusche vermieden werden. Die Versorgungstransistoren
sind dabei typischerweise mit ausreichender Leistungsfähigkeit ausgelegt, um bei Betrieb
aller Schwingkreise diese entsprechend zu versorgen. Beispielsweise können diese eine
Leistung von jeweils einigen kW haben.
[0010] Die Schalttransistoren dienen dazu, den jeweiligen Schwingkreis, mit welchem der
Schalttransistor verbunden ist, an- und abzuschalten. Wenn der jeweilige Schalttransistor
leitend geschalten ist, ist der jeweilige Schwingkreis in Betrieb. Wenn der jeweilige
Schalttransistor nichtleitend geschaltet ist, ist der Schwingkreis nicht in Betrieb.
Dies ermöglicht eine separate Ansteuerung aller Schwingkreise der Induktionsheizvorrichtung.
[0011] Bevorzugt sind die Versorgungstransistoren durch eine Versorgungstreiberschaltung
angesteuert, welche dazu ausgebildet ist, die Versorgungstransistoren alternierend
gegentaktend leitend und nichtleitend zu schalten. Dies kann beispielsweise bedeuten,
dass sich die beiden folgenden Zustände kontinuierlich abwechseln:
- Zustand 1: Der erste Versorgungstransistor ist leitend und der zweite Versorgungstransistor
ist nichtleitend.
- Zustand 2: Der erste Versorgungstransistor ist nichtleitend und der zweite Versorgungstransistor
ist leitend.
[0012] Damit wird in vorteilhafter Weise ein alternierendes Potential an der Versorgungsleitung
erreicht, mit welchem die Schwingkreise betrieben werden können.
[0013] Die Schalttransistoren sind bevorzugt durch eine jeweilige Schalttreiberschaltung
angesteuert, welche dazu ausgebildet ist, den jeweiligen Schalttransistor zum Aktivieren
des Schwingkreises leitend zu schalten und zum Deaktivieren des Schwingkreises nichtleitend
zu schalten. Damit kann eine einzelne Aktivierung und Deaktivierung der Schwingkreise
erreicht werden.
[0014] Bevorzugt ist eine jeweilige Treiberschaltung dazu ausgebildet, den Schalttransistor
gepulst leitend zu schalten, wobei ein Tastgrad in Abhängigkeit einer gewünschten
Leistungsabgabe des Schwingkreises eingestellt wird. Dies ermöglicht es, die Leistungsabgabe
der jeweiligen Schwingkreise individuell zu regulieren, indem unterschiedliche Tastgrade
verwendet werden. Zum Einstellen einer reduzierten Leistungsabgabe kann eine gepulste
Ansteuerung wie beschrieben mit einem bestimmten Tastgrad verwendet werden, wobei
eine praktisch stufenlose Einstellbarkeit ermöglicht wird.
[0015] Bevorzugt sind die Treiberschaltungen mit einer Steuerungseinrichtung verbunden,
welche dazu ausgebildet ist, mittels der Versorgungstransistoren eine Wechselspannung
an der Versorgungsleitung zu erzeugen und/oder mittels der Schalttransistoren Schwingkreise
zu aktivieren und zu deaktivieren und/oder deren Leistungsabgabe einzustellen. Eine
solche Steuerungseinrichtung kann beispielsweise als Computer, als Mikroprozessor,
als Mikrocontroller, als speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) oder in anderer Weise
ausgeführt sein. Sie kann beispielsweise Prozessormittel und Speichermittel aufweisen,
wobei in den Speichermitteln Instruktionen gespeichert sind, bei deren Ausführung
sich der Prozessor in definierter Weise verhält. Die Steuerungseinrichtung ermöglicht
eine Gesamtsteuerung des Systems und die Ausführung der bereits weiter oben beschriebenen
Funktionen mittels nur einer Einrichtung. Es sei jedoch verstanden, dass die Steuerungseinrichtung
auch aufgeteilt sein kann, beispielsweise in einen Teil, welcher die Versorgungstransistoren
steuert, und einen anderen Teil, welcher die Schalttransistoren steuert.
[0016] Bevorzugt weist ein jeweiliger Schwingkreis genau eine Induktionsspule und einen
damit verbundenen Kondensator auf. Dies entspricht einer einfachen Ausführung eines
Schwingkreises.
[0017] Die Induktionsspule und der Kondensator sind dabei bevorzugt in Reihe geschaltet.
Dadurch wird ein Serienschwingkreis ausgebildet.
[0018] Bevorzugt ist die Induktionsspule mit der Versorgungsleitung verbunden und der Kondensator
ist mit dem ersten Pol des dem Schwingkreis zugeordneten Schalttransistors verbunden.
Diese Anordnung hat sich als vorteilhaft herausgestellt.
[0019] Weiter bevorzugt ist zwischen dem zweiten Pol eines jeweiligen Schwingkreises und
der Quelle der Zwischenkreisspannung eine Diode bzw. vorgenannte Freilaufdiode eingeschleift,
deren Anode mit dem zweiten Pol des Schwingkreises verbunden ist. Durch eine solche
Freilaufdiode können Spannungsspitzen, welche beispielsweise beim Deaktivieren des
Schwingkreises mittels des zugeordneten Schalttransistors aufgrund der Entmagnetisierung
der Spule auftreten können, abgeleitet und unschädlich gemacht werden. Einer Beschädigung
jeweiliger Bauteile kann somit entgegengewirkt werden.
[0020] Bevorzugt bilden der ersten Versorgungstransistor und der zweite Versorgungstransistor
zusammen eine Halbbrücke. Dies entspricht einer bewährten Ausführung zur Erzeugung
eines alternierenden Potentials.
[0021] Die Quelle der Zwischenkreisspannung weist bevorzugt eine gepulste Spannungsquelle
und einen Zwischenkreiskondensator auf. Eine solche gepulste Spannungsquelle kann
beispielsweise Mittel zum Gleichrichten einer Netzspannung aufweisen. Der Zwischenkreiskondensator
sorgt dafür, dass die Spannung geglättet wird.
[0022] Bevorzugt sind die Versorgungstransistoren und/oder die Schalttransistoren als IGBT-Transistoren
ausgebildet. Diese haben sich für die vorliegende Anwendung als vorteilhaft erwiesen.
[0023] Weiter bevorzugt weist die Induktionsheizvorrichtung mindestens vier Schwingkreise
auf. Ab dieser Anzahl von Schwingkreisen ist rechnerisch ein Vorteil bei der Anzahl
der benötigten Bauelemente zu verzeichnen.
[0024] Noch weiter bevorzugt weist sie mehr, besonders bevorzugt deutlich mehr als vier
Schwingkreise auf, beispielsweis mindestens zehn Schwingkreise. Je mehr Schwingkreise
sie aufweist, desto größer wird der durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung erzielte
Vorteil.
[0025] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Induktionskochfeld mit einer Kochfeldplatte,
vorzugsweise aus Glaskeramik, und einer unter der Kochfeldplatte angeordneten erfindungsgemäßen
Induktionsheizvorrichtung, wie sie vorstehend beschrieben worden ist.
[0026] Durch das erfindungsgemäße Induktionskochfeld werden die mit Bezug auf die erfindungsgemäße
Kochfeldplatte beschriebenen Vorteile für ein Induktionskochfeld nutzbar gemacht.
Dabei kann auf alle mit Bezug auf die Induktionsheizvorrichtung beschriebenen Ausführungen
und Varianten zurückgegriffen werden. Erläuterte Vorteile gelten entsprechend.
[0027] Weiter bevorzugt ist das Induktionskochfeld als Flächeninduktionskochfeld ausgebildet.
Derartige Flächeninduktionskochfelder benötigen üblicherweise sehr viele Schwingkreise,
wobei sich gerade in diesem Fall eine besonders hohe Einsparung an Bauteilen durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung ergibt.
[0028] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in ZwischenÜberschriften und einzelne Abschnitte beschränkt die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0029] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und wird im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine Induktionsheizvorrichtung und
- Fig. 2:
- ein Induktionskochfeld.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0030] Fig. 1 zeigt eine Induktionsheizvorrichtung 10. Die Induktionsheizvorrichtung 10
weist eine Anzahl von Schwingkreisen auf, wobei in Fig. 1 lediglich fünf dieser Schwingkreise
dargestellt sind. Im Einzelnen sind folgende Schwingkreise dargestellt:
- Ein erster Schwingkreis 21 mit einer ersten Induktionsspule L1 und einem ersten Kondensator
C1, welche zwischen einem ersten Pol 211 und einem zweiten Pol 212 des ersten Schwingkreises
21 verbunden sind. Des Weiteren ist an dem zweiten Pol 212 des ersten Schwingkreises
21 eine erste Diode D1 mit ihrer Anode angeschlossen, auf deren Bedeutung nachfolgend
noch eingegangen wird. Der zweite Pol 212 ist ferner mit einem ersten Schalttransistor
T1 verbunden, welcher wiederum an seinem gegenüberliegenden Pol mit einem Masseanschluss
verbunden ist. Der erste Schalttransistor ist weiterhin mit einer ersten Schalttreiberschaltung
TR1 verbunden, welche den ersten Schalttransistor T1 leitend oder nichtleitend schalten
kann.
- Ein zweiter Schwingkreis 22 mit einer zweiten Induktionsspule L2 und einem zweiten
Kondensator C2, welche zwischen einem ersten Pol 221 und einem zweiten Pol 222 des
zweiten Schwingkreises 22 verbunden sind. Des Weiteren ist an dem zweiten Pol 222
des zweiten Schwingkreises 22 eine zweite Diode D2 mit ihrer Anode angeschlossen,
auf deren Bedeutung nachfolgend noch eingegangen wird. Der zweite Pol 222 ist ferner
mit einem zweiten Schalttransistor T2 verbunden, welcher wiederum an seinem gegenüberliegenden
Pol mit dem Masseanschluss verbunden ist. Der zweite Schalttransistor ist weiterhin
mit einer zweiten Schalttreiberschaltung TR2 verbunden, welche den zweiten Schalttransistor
T2 leitend oder nichtleitend schalten kann.
- Ein dritter Schwingkreis 23 mit einer dritten Induktionsspule L3 und einem dritten
Kondensator C3, welche zwischen einem ersten Pol 231 und einem zweiten Pol 232 des
dritten Schwingkreises 23 verbunden sind. Des Weiteren ist an dem zweiten Pol 232
des dritten Schwingkreises 23 eine dritte Diode D3 mit ihrer Anode angeschlossen,
auf deren Bedeutung nachfolgend noch eingegangen wird. Der zweite Pol 232 ist ferner
mit einem dritten Schalttransistor T3 verbunden, welcher wiederum an seinem gegenüberliegenden
Pol mit dem Masseanschluss verbunden ist. Der dritte Schalttransistor ist weiterhin
mit einer dritten Schalttreiberschaltung TR3 verbunden, welche den dritten Schalttransistor
T3 leitend oder nichtleitend schalten kann.
- Ein vierter Schwingkreis 24 mit einer vierten Induktionsspule L4 und einem vierten
Kondensator C4, welche zwischen einem ersten Pol 241 und einem zweiten Pol 242 des
vierten Schwingkreises 24 verbunden sind. Des Weiteren ist an dem zweiten Pol 242
des vierten Schwingkreises 24 eine vierte Diode D4 mit ihrer Anode angeschlossen,
auf deren Bedeutung nachfolgend noch eingegangen wird. Der zweite Pol 242 ist ferner
mit einem vierten Schalttransistor T4 verbunden, welcher wiederum an seinem gegenüberliegenden
Pol mit dem Masseanschluss verbunden ist. Der vierte Schalttransistor ist weiterhin
mit einer vierten Schalttreiberschaltung TR4 verbunden, welche den vierten Schalttransistor
T4 leitend oder nichtleitend schalten kann.
- Ein fünfter Schwingkreis 25 mit einer fünften Induktionsspule Ln und einem fünften
Kondensator Cn, welche zwischen einem ersten Pol 251 und einem zweiten Pol 252 des
fünften Schwingkreises 25 verbunden sind. Des Weiteren ist an dem zweiten Pol 252
des fünften Schwingkreises 25 eine fünfte Diode Dn mit ihrer Anode angeschlossen,
auf deren Bedeutung nachfolgend noch eingegangen wird. Der zweite Pol 252 ist ferner
mit einem fünften Schalttransistor Tn verbunden, welcher wiederum an seinem gegenüberliegenden
Pol mit dem Masseanschluss verbunden ist. Der fünfte Schalttransistor ist weiterhin
mit einer fünften Schalttreiberschaltung TR_n verbunden, welche den fünften Schalttransistor
Tn leitend oder nichtleitend schalten kann.
[0031] Es sei verstanden, dass zwischen dem gezeigten vierten Schwingkreis 24 und dem gezeigten
fünften Schwingkreis 25 beliebig viele weitere Schwingkreise, welche in Fig. 1 nicht
dargestellt sind, angeschlossen sein können. Auch nach dem fünften Schwingkreis 25
können weitere Schwingkreise angeschlossen sein.
[0032] Die jeweiligen ersten Pole 211, 221, 231, 241, 251 der Schwingkreise 21, 22, 23,
24, 25 sind alle mit einer gemeinsamen Versorgungsleitung 30 verbunden. Diese stellt
eine gemeinsame, alternierende Versorgungsspannung für alle Schwingkreise 21, 22,
23, 24, 25 bereit.
[0033] Hierzu ist die Versorgungsleitung 30 mit einem ersten Versorgungstransistor TV1 und
einem zweiten Versorgungstransistor TV2 verbunden. Dabei ist der erste Versorgungstransistor
TV1 an seinem der Versorgungsleitung 30 gegenüberliegenden Pol mit einer Quelle 40
einer Zwischenkreisspannung verbunden, welche eine gleichgerichtete und geglättete
Spannung bereitstellt. Der zweite Versorgungstransistor TV2 ist an seinem der Versorgungsleitung
30 gegenüberliegenden Pol mit dem Masseanschluss verbunden. Die beiden Versorgungstransistoren
TV1, TV2 sind mit einer Versorgungstreiberschaltung TR_V verbunden, welche sie abwechselnd
alternierend leitend und nichtleitend schattet. Dies bedeutet, dass immer einer von
beiden Versorgungstransistoren TV1, TV2 leitend und der andere nichtleitend ist. Dies
erzeugt ein kontinuierlich wechselndes Potential an der Versorgungsleitung 30, welches
zum Betrieb der Schwingkreise 21, 22, 23, 24, 25, also zu deren Anregung, geeignet
ist. Beispielsweise werden die Versorgungstransistoren TV1, TV2 mit einer Frequenz
angesteuert, welche der Resonanzfrequenz der Schwingkreise 21, 22, 23, 24, 25 entspricht.
Diese Resonanzfrequenz ist vorteilhafterweise bei allen Schwingkreisen 21, 22, 23,
24, 25 identisch.
[0034] Die Quelle 40 der Zwischenkreisspannung weist eine gepulste Spannungsquelle U1 und
einen Zwischenkreiskondensator CZ auf. Die gepulste Spannungsquelle U1 liefert eine
gleichgerichtete, aber noch nicht geglättete pulsierende Spannung. Der Zwischenkreiskondensator
CZ glättet diese Spannung, so dass an dem angeschlossenen Pol des ersten Versorgungstransistors
TV1 eine geglättete Spannung anliegt.
[0035] Die bereits erwähnten Dioden bzw. Freilaufdioden D1, D2, D3, D4, Dn sind mit ihrer
jeweiligen Kathode ebenfalls an die Quelle 40 der Zwischenkreisspannung angeschlossen.
Damit können Spannungsspitzen, welche insbesondere beim Ausschalten eines jeweiligen
Schalttransistors T1, T2, T3, T4, Tn aufgrund der Entmagnetisierung der Spule auftreten
können, in vorteilhafter Weise abgeleitet und rückgeführt werden. Sie stehen somit
zum Betrieb der Induktionsheizvorrichtung 10 wieder zur Verfügung und beschädigen
kein Bauteil.
[0036] Die Versorgungstreiberschaltung TR_V und die Schalttreiberschaltungen TR1, TR2, TR3,
TR4, TR_n sind mit einer elektronischen Steuerungseinrichtung 50 verbunden, welche
von einem Benutzer in nicht dargestellter, aber bekannter Weise Anweisungen zum Betrieb
der Induktionsheizvorrichtung 10 empfängt. Dementsprechend werden die Versorgungstreiberschaltung
TR_V und die Schalttreiberschaltungen TR1, TR2, TR3, TR4, TR_n derart angesteuert,
dass die Transistoren TV1, TV2, T1, T2, T3, T4, Tn so geschaltet werden, dass sie
die gewünschte Leistungsabgabe an den Induktionsspulen L1, L2, L3, L4, Ln erzeugen.
Insbesondere werden hierzu die Schalttreiberschaltungen TR1, TR2, TR3, TR4, TR_n derart
angesteuert, dass sie die Schalttransistoren T1, T2, T3, T4, Tn gepulst leitend schalten.
Die gewünschte Leistungsabgabe kann dabei durch das Tastverhältnis eingestellt werden.
[0037] Fig. 2 zeigt ein Induktionskochfeld 100 mit einer Kochfeldplatte 110 aus Glaskeramik
sowie einer Induktionsheizvorrichtung 10. Die Induktionsheizvorrichtung 10 ist dabei
so ausgebildet wie diejenige, welche in Fig. 1 dargestellt ist und im Zusammenhang
mit dieser Figur beschrieben wurde. An einzelnen Komponenten sind in Fig. 2 jedoch
nur die Induktionsspulen L1, L2, L3, L4, Ln dargestellt, während die anderen Komponenten
nicht explizit dargestellt sind. Die Induktionsspulen L1, L2, L3, L4, Ln sind dabei
unmittelbar unterhalb der Kochfeldplatte 110 angeordnet und können somit zum Beheizen
eines auf der Kochfeldplatte 110 aufgestellten Kochgeschirrs verwendet werden. Das
Induktionskochfeld 100 kann vorteilhaft mit nicht dargestellten Mitteln zum Erkennen
einer Topfposition auf der Kochfeldplatte 110 ausgerüstet sein, so dass jeweils nur
diejenigen Induktionsspulen L1, L2, L3, L4, Ln betrieben werden, über welchen auch
tatsächlich ein Topf oder ein anderes Kochgeschirr steht. Damit kann Energie eingespart
werden und der Kochkomfort kann erhöht werden, da ein Kochgeschirr an beliebigen Stellen
aufgestellt werden kann.
1. Induktionsheizvorrichtung (10), aufweisend:
- eine Anzahl von Schwingkreisen (21, 22, 23, 24, 25), jeweils mit einem ersten Pol
(211, 221, 231, 241, 251) und einem zweiten Pol (212, 222, 232, 242, 252), wobei jeder
Schwingkreis eine Induktionsspule (L1, L2, L3, L4, Ln) zum Heizen aufweist,
- eine Versorgungsleitung (30), mit welcher die jeweiligen ersten Pole (211, 221,
231, 241, 251) der Schwingkreise (21, 22, 23, 24, 25) verbunden sind,
- einen ersten Versorgungstransistor (TV1) und einen zweiten Versorgungstransistor
(TV2) mit jeweils einem ersten Pol und einem zweiten Pol, wobei
- der erste Pol des ersten Versorgungstransistors (TV1) mit einer Quelle (40) einer
Zwischenkreisspannung verbunden ist,
- der zweite Pol des ersten Versorgungstransistors (TV1) und der erste Pol des zweiten
Versorgungstransistors (TV2) mit der Versorgungsleitung (30) verbunden sind, und
- der zweite Pol des zweiten Versorgungstransistors (TV2) mit einem Referenzanschluss
verbunden ist,
- eine Anzahl von Schalttransistoren (T1, T2, T3, T4, Tn) mit jeweils einem ersten
Pol und einem zweiten Pol, wobei jedem Schwingkreis (21, 22, 23, 24, 25) ein Schalttransistor
(T1, T2, T3, T4, Tn) zugeordnet ist, und wobei der erste Pol des Schalttransistors
(T1, T2, T3, T4, Tn) mit dem zweiten Pol (212, 222, 232, 242, 252) des Schwingkreises
(21, 22, 23, 24, 25) verbunden ist und der zweite Pol des Schalttransistors (T1, T2,
T3, T4, Tn) mit dem Referenzanschluss verbunden ist, sowie
- eine Anzahl von Freilaufdiode (D1, D2, D3, D4, Dn) mit jeweils einem ersten Pol
und einem zweiten Pol, wobei jedem Schwingkreis (21, 22, 23, 24, 25) eine Freilaufdiode
(D1, D2, D3, D4, Dn) zugeordnet ist, und wobei der erste Pol jeder Freilaufdiode (D1,
D2, D3, D4, Dn) mit der Quelle (40) verbunden ist und der zweite Pol der Freilaufdiode
(D1, D2, D3, D4, Dn) mit dem zweiten Pol (212, 222, 232, 242, 252) des jeweiligen
Schwingkreises (21, 22, 23, 24, 25) und verbunden ist.
2. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungstransistoren (TV1, TV2) durch eine Versorgungstreiberschaltung (TR_V)
angesteuert sind, welche dazu ausgebildet ist, die Versorgungstransistoren (TV1, TV2)
alternierend gegentaktig leitend und nichtleitend zu schalten.
3. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalttransistoren (T1, T2, T3, T4, Tn) durch eine jeweilige Schalttreiberschaltung
(TR1, TR2, TR3, TR4, TR_n) angesteuert sind, welche dazu ausgebildet ist, den jeweiligen
Schalttransistor (T1, T2, T3, T4, Tn) zum Aktivieren des Schwingkreises (21, 22, 23,
24, 25) leitend zu schalten und zum Deaktivieren des Schwingkreises (21, 22, 23, 24,
25) nichtleitend zu schalten.
4. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine jeweilige Schalttreiberschaltung (TR1, TR2, TR3, TR4, TR_n) dazu ausgebildet
ist, den Schalttransistor (T1, T2, T3, T4, Tn) gepulst leitend zu schalten, wobei
ein Tastgrad in Abhängigkeit einer gewünschten Leistungsabgabe des Schwingkreises
(21, 22, 23, 24, 25) eingestellt wird.
5. Induktionsheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Treiberschaltungen (TR_V, TR1, TR2, TR3, TR4, TR_n) mit einer Steuerungseinrichtung
(50) verbunden sind, welche dazu ausgebildet ist, mittels der Versorgungstransistoren
(TV1, TV2) eine Wechselspannung an der Versorgungsleitung (30) zu erzeugen und/oder
mittels der Schalttransistoren (T1, T2, T3, T4, Tn) Schwingkreise (21, 22, 23, 24,
25) zu aktivieren und zu deaktivieren und/oder deren Leistungsabgabe einzustellen.
6. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliger Schwingkreises (21, 22, 23, 24, 25) genau eine Induktionsspule (L1,
L2, L3, L4, Ln) und einen damit verbundenen Kondensator (C1, C2, C3, C4, Cn) aufweist.
7. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktionsspule (L1, L2, L3, L4, Ln) und der Kondensator (C1, C2, C3, C4, Cn)
in Reihe geschaltet sind.
8. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktionsspule (L1, L2, L3, L4, Ln) mit der Versorgungsleitung (30) verbunden
ist und der Kondensator (C1, C2, C3, C4, Cn) mit dem ersten Pol (211, 221, 231, 241,
251) des dem Schwingkreises (21, 22, 23, 24, 25) zugeordneten Schalttransistors (T1,
T2, T3, T4, Tn) verbunden ist.
9. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Versorgungstransistor (TV1) und der zweite Versorgungstransistor (TV2)
zusammen eine Halbbrücke bilden.
10. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Quelle (40) der Zwischenkreisspannung eine gepulste Spannungsquelle (U1) und
einen Zwischenkreiskondensator (CZ) aufweist.
11. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungstransistoren (TV1, TV2) und/oder die Schalttransistoren (T1, T2, T3,
T4, Tn) als IGBT-Transistoren ausgebildet sind.
12. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens vier Schwingkreise (21, 22, 23, 24, 25) aufweist.
13. Induktionskochfeld, aufweisend:
- eine Kochfeldplatte (110), vorzugsweise aus Glaskeramik, und
- eine unter der Kochfeldplatte (110) angeordnete Induktionsheizvorrichtung (10) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.
14. Induktionskochfeld nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es als Flächeninduktionskochfeld ausgebildet ist.