[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Drehmaschine aufweisend eine kreisförmige
Innenlaufbahn gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, bei Maschinen, insbesondere Arbeitsmaschinen,
Kräfte zu erzeugen und zu wandeln. So wird beispielsweise bei einer Verbrennungskraftmaschine
die im Kraftstoff enthaltene chemische Energie in mechanische Energie sowie in Wärme
gewandelt. Insbesondere erfolgt zumeist eine derartige Wandlung, dass die mechanische
Energie in Form von Rotationsenergie erzeugt ist.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind auch Linearaktoren bekannt, die bei entsprechender
Beaufschlagung mit Energie, beispielsweise mit elektrischer Energie eine Linearbewegung
ausführen.
[0004] In einigen Anwendungsfällen, beispielsweise bei Verdichtern oder auch bei Rüttelmaschinen,
kann es notwendig sein, dass eine Energie, die in Rotationsform aufgebracht wird,
bereit gestellt wird, beispielsweise in Form eines Antriebes für ein erzeugtes Drehmoment,
welches dann für den eigentlichen Arbeitsvorgang in eine linear gerichtete Kraft gewandelt
werden muss.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind hierzu Unwuchtdrehmaschinen bekannt, bei denen eine
periodisch wechselnde Kraft abstehenden von der Rotationsachse, die aufgrund der Unwucht
erzeugt wird. Beispielsweise ist aus der
DE 1 691 830 U1 eine Unwuchtrüttelvorrichtung zum Erzeugen periodisch variierender Beschleunigungen
an technischen Gebilden bekannt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend vom Stand der Technik eine Drehmaschine
bereitzustellen, die ein von einem Antrieb kommendes Drehmoment in eine lineare konstante
Kraft wandelt.
[0007] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Drehmaschine aufweisend
eine kreisförmige Innenlaufbahn gemäß den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Drehmaschine weist eine kreisförmige Innenlaufbahn und eine in der Innenlaufbahn
umlaufende, insbesondere rotierende Masse auf, wobei die Masse durch einen Antrieb
in Rotation versetzt ist. Sie ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die
Innenlaufbahn einen Kreisbogenabschnitt mit konstantem Kreisbogenradius aufweist,
wobei sich der Kreisbogenabschnitt über einen Winkelbereich größer 180° erstreckt,
und in einem Sektor, der sich über einen Winkelbereich kleiner 180° erstreckt, einen
gegenüber dem Kreisbogenradius kleineren Sektorradius aufweist, wobei an dem Übergang
von Kreisbogenabschnitt zu Sektor jeweils ein Übergangsabschnitt ausgebildet ist.
[0010] Somit ist die Innenlaufbahn kreisförmig um 360° umlaufend ausgebildet, wobei ein
Teil des Kreises durch den Kreisbogenabschnitt gebildet ist und der andere Teil durch
den Sektor gebildet ist. Zwischen Kreisbogenabschnitt und Sektor sind dann jeweils
Übergangsabschnitte ausgebildet. Bevorzugt ist der Kreisbogenabschnitt zwischen 180°
und 350°, besonders bevorzugt zwischen 200° und 330° und insbesondere zwischen 260°
und 280°, ganz besonders bevorzugt um 270° umlaufend ausgebildet. In dem restlichen
Winkelbereich ist dann der Sektor mit anliegenden Übergangsabschnitten ausgebildet.
Dieser erstreckt sich ganz besonders bevorzugt über ca. 90° in dem Winkelbereich,
welcher nicht von dem Kreisbogenabschnitt erfasst ist.
[0011] Dadurch, dass der Sektor einen Sektorradius aufweist, der kleiner ist als der Kreisbogenradius
des Kreisbogenabschnittes, wird die Zentrifugalkraft der rotierend umlaufenden Masse
nicht gleichmäßig verteilt. Bei einem idealen runden Kreis würde sich die Zentrifugalkraft
der umlaufenden Masse aufheben, so dass die Masse letztlich nur den Schwerkrafteinfluss
sowie in zu vernachlässigender Weise Reibverlusten oder sonstigen zu vernachlässigender
Weise zu berücksichtigenden Kräften ausgesetzt ist. Dadurch, dass der Sektor aufgrund
der Übergangsabschnitte bezogen auf einen Mittelpunkt des Kreisbogenabschnittes radial
nach außen versetzt ist, erfolgt hier eine größere Auslenkung der Masse, so dass in
diese Richtung bei konstanter Drehzahl eine Kraftresultierende erzeugt ist, welche
ein durch den Antrieb aufgebrachtes Drehmoment in Richtung der Kraftresultierenden
in eine gerichtete konstante Kraft wandelt.
[0012] In besonders bevorzugter Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist der Übergangsabschnitt
selbst auch gekrümmt bzw. kreisförmig verlaufend ausgebildet, wobei ein Übergangsradius
im Übergangsabschnitt größer ist als der Kreisbogenradius des Kreisbogenabschnittes.
Alternativ und insbesondere bevorzugt ist der Übergangsabschnitt linear ausgebildet,
wobei eine entsprechende Gerade tangential zu dem Endpunkt des Kreisbogenabschnittes
verläuft. Mithin ist der letzte Punkt des Kreisbogenabschnittes konstant bzw. geradlinig
bzw. verlängert ausgebildet. Von den Übergangsabschnitten eingeschlossen ist dann
der Sektor mit dem Sektorradius ausgebildet, wobei der Sektorradius kleiner ist als
der Kreisbogenradius.
[0013] Weiterhin besonders bevorzugt ist die Masse selbst als Festkörpermasse ausgebildet,
so dass diese insbesondere kugelförmig oder walzenförmig gegenüber der Innenlaufbahn
umlaufend rotiert. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, dass die Masse
andere geometrische Formen einnimmt. Relevant ist, dass diese an der Innenlaufbahn
umlaufen. Ob die Masse nochmals um einen Massemittelpunkt selbst eine Relativbewegung
durchführt, ist zunächst im Rahmen der Erfindung zu vernachlässigen. Die Kugel oder
Walze führt dann um ihren eigenen Drehmittelpunkt nochmals eine Rotationsbewegung
aus, die jedoch im Rahmen der Erfindung bezogen auf die an der Innenlaufbahn erzeugte
Zentrifugalkraft zu vernachlässigen ist.
[0014] Im Rahmen der Erfindung sind insbesondere mehrere Massen gleichzeitig an der Innenlaufbahn
umlaufend. Beispielsweise ist bereits der Betrieb der erfindungsgemäßen Drehmaschine
mit zwei Massen gleichzeitig möglich, wobei die zwei Massen dann bevorzugt um 180°
versetzt jeweils umlaufen. Weiterhin bevorzugt sind mehr als zwei Massen an einer
Innenlaufbahn eingesetzt. Eine praktisch sinnvolle Begrenzung der Massen liegt bei
zirka 1.000 Massen, die gleichzeitig an einer Umlaufbahn angesetzt werden. Im Rahmen
der Erfindung werden insbesondere radial umlaufend derart viele Massen eingesetzt,
dass in Abhängigkeit der geometrischen Ausmaße der Masse selbst diese verteilt mit
einem minimalen Abstand oder gar abstandslos angeordnet sind, die dann umlaufen und
im Bereich des Sektors entsprechend auslenken und so die Kraftresultierende erzeugen.
Im Rahmen der Erfindung wird weiterhin besonders bevorzugt eine gerade Anzahl von
Massen an einer Innenlaufbahn angeordnet. Es kann jedoch auch eine ungerade Anzahl
von Massen umlaufend an einer Innenlaufbahn angeordnet sein. Eine entsprechend bevorzugte
Ausgestaltungsvariante der Erfindung sieht vor, dass in Abhängigkeit der Drehzahl
die Anzahl der Massen zu wählen ist. So ist beispielsweise bei einer geringen Drehzahl
eine gerade Anzahl von Massen vorteilig, wobei bei höheren Drehzahlen eine ungerade
Anzahl von Massen vorteilig ist.
[0015] Insbesondere kann eine Vielzahl von rotierenden Massen an bzw. auf einer Innenlaufbahn
angeordnet sein. Die Anzahl der Massen wird mit n bezeichnet. Die Massen selbst weisen
dann einen Winkelversatz auf von 360° : n. Beispielsweise bedeutet dies bei der Anordnung
von vier Massen ein jeweiliger Winkelversatz von 90° der einzelnen Massen zueinander.
Bei acht Massen bedeutet dies ein Winkelversatz von je 45° der einzelnen Massen zueinander.
Bei drei Massen bedeutet dies ein Winkelversatz von 120° der Massen zueinander. Eine
Abweichung des Winkelversatzes bei Durchlaufen des Übergangsabschnittes bzw. des Sektors
ist dabei zu vernachlässigen.
[0016] In weiterer alternativer Form kann die Masse selbst auch als fluidischer Körper mithin
als elastischer Körper ausgebildet sein. Durch eine entsprechende Vorrichtung wird
diese in Form gehalten und läuft an der Innenlaufbahn um.
[0017] Insbesondere wird hierzu ein gegenüber der Innenlaufbahn relativ beweglicher Scheibenkörper
oder ein Arm verwendet, über den die Masse gegenüber der Innenlaufbahn in Rotation
versetzbar ist und entsprechend das Drehmoment des Antriebes auf die Masse übertragbar
ist. Weiterhin ist an dem Arm bzw. dem Scheibenkörper für eine Masse ein entsprechendes
Lager mit einem linearen Freiheitsgrad ausgebildet. Der lineare Freiheitsgrad ist
in Radialrichtung orientiert, so dass die entsprechende Längenänderung von Kreisbogenradius
zu Sektorradius durch das Lager kompensiert wird und somit die Masse an der Innenlaufbahn
anliegend umläuft und auf diese die Zentrifugalkraft ausübt.
[0018] Als Antrieb selbst ist jede Rotationsmaschine denkbar. Beispielsweise kann ein Elektromotor
eingesetzt werden oder aber auch eine Verbrennungskraftmaschine, insbesondere in Form
eines Otto- oder Dieselmotors. Weiterhin kann auch bei sehr hohen Drehzahlen eine
Turbine eingesetzt werden, um die Masse anzutreiben.
[0019] Bevorzugt rotiert die Masse an der Innenlaufbahn mit einer Drehzahl zwischen 500
und 20.000 Umdrehungen pro Minute. Insbesondere können derart hohe Drehzahlen, beispielsweise
mit einem Übersetzungsgetriebe von dem Antrieb auf die Masse aufgebracht werden.
[0020] Dabei erzeugt die Masse eine Kraftresultierende, die orthogonal zu der Rotationsachse
gerichtet ist und auf einer Geraden verläuft, die durch die Rotationsachse und den
Mittelpunkt des Sektors aufgespannt ist. Ist die Kraftresultierende in Richtung der
Endanziehungskraft orientiert, wird hierdurch eine resultierende Kraft mit der Drehmaschine
erzeugt, die sich zusammensetzt aus der Erdanziehungskraft sowie des Anteils der Kraftresultierenden,
welche in Richtung der Erdanziehungskraft orientiert ist. Ist die Kraftresultierende
entgegen der Erdanziehungskraft gerichtet, so kann beispielsweise die Erdanziehungskraft
durch die jeweilige Kraftresultierende oder aber der in Richtung der Erdanziehungskraft
wirkende Teil der Kraftresultierenden die Erdanziehungskraft vermindern oder gar aufheben.
[0021] Hierbei hat sich erwiesen, dass insbesondere ein Verhältnis von Sektorradius und
Kreisbogenradius zwischen 0 und 20%, bevorzugt zwischen 1 und 15% und besonders bevorzugt
von 1 bis 5%, insbesondere von 9 bis 11%, ganz besonders bevorzugt 10% vorteilig erwiesen,
um die der Sektorradius gegenüber dem Kreisbogenradius kleiner ist.
[0022] Um insbesondere aufgebrachte Drehmomente annähernd konstant zu halten, ist weiterhin
bevorzugt ein Schwungrad in der Drehmaschine angeordnet oder aber zwischen Antrieb,
Getriebe oder aber zwischen Getriebe und Drehmaschine eingesetzt, so dass Drehmomentschwankungen
durch das Schwungrad selbst ausgeglichen werden.
[0023] Die gesamte Drehmaschine ist insbesondere von einer Welle durchgriffen, wobei die
Welle mit der umlaufenden Masse mittelbar oder unmittelbar gekoppelt ist. An der Welle
ist insbesondere mittelbar oder unmittelbar eine Bremse angeordnet. Ferner kann zwischen
Antrieb, Getriebe oder auch Schwungrad und der Welle eine Kupplung angeordnet sein,
um die Drehmaschine von den vorgenannten Komponenten abzukuppeln oder aber an diese
anzukuppeln.
[0024] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltungsvariante der vorliegenden Erfindung
ist die Drehmaschine scheibenartig bzw. rippenartig aufgebaut. Hierzu weist dann ein
jeder Rippenkörper in sich die vorgeschriebene Innenumlaufbahn auf, wobei in Axialrichtung
der Rotationsachse mindestens zwei Rippenkörper parallel zueinander beabstandet angeordnet
sind. Insbesondere ist es somit möglich, beispielsweise 2 bis 40 und ganz besonders
bevorzugt 2 bis 10 Rippenkörper parallel zueinander zu beabstanden. Somit kann eine
Kraftresultierende durch jeden einzelnen Rippenkörper aufgebracht werden und beispielsweise
an zwei voneinander verschiedenen Rippenkörpern ungleiche Kraftresultierende erzeugt
werden oder aber auch mehrere Kraftresultierende entlang der Rotationsachse. Auch
kann die Kraftresultierende von zwei zueinander beabstandeten Rippenkörpern beispielsweise
um 180° versetzt sein und somit vollständig entgegenwirken. Sind die zwei Kraftresultierenden
in gleicher Richtung orientiert, würden sie sich entsprechend in Addition überlagern
und die doppelte Kraft in eine Richtung erzeugen.
[0025] Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung sind Bestandteil
der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten werden in den schematischen
Figuren beschrieben. Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Innenlaufbahn;
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Innenlaufbahn mit rotierender Masse ;
- Figur 3
- eine Perspektivansicht der Drehmaschine mit mehreren Rippenkörpern,
- Figur 4
- eine erfindungsgemäße vorteilhafte Ausführungsvariante betreffend der Verhältnisse
der Radien untereinander und
- Figur 5a und b
- eine erfindungsgemäße Innenlaufbahn mit vier rotierenden Massen sowie ein Kräftediagramm
der frei geschnittenen Kräfte.
[0026] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0027] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung der kreisförmigen Innenlaufbahn 1, wobei
diese einen Kreisbogenabschnitt 2 aufweist, der sich über einen Winkelbereich ω von
hier dargestellt 270° erstreckt. Der Kreisbogenabschnitt 2 selbst hat einen konstanten
Kreisbogenradius r sowie einen Mittelpunkt M
r. Vom jeweiligen Ende 3 des Kreisbogenabschnittes 2 aus erstreckt sich ein Übergangsabschnitt
4, hier dargestellt als Gerade. Der Übergangabschnitt 4 ist dabei eine geradlinig
sich vom Ende 2 aus erstreckende Tangente. Auf den Übergangsabschnitt 4 selber folgt
wiederum ein Sektor 5, wobei in dem Sektor 5 selbst ein Sektorradius r
a ausgebildet ist und der Sektorradius r
a kleiner ist als der Kreisbogenradius r. Entsprechend ist der Mittelpunkt des Sektors
5 gegenüber den Mittelpunkt M
ra des Kreisbogenabschnittes 2 in Radialrichtung R nach außen versetzt.
[0028] Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Drehmaschine 6 in prinzipieller Seitenansicht,
wobei eine Masse 7 an der Innenlaufbahn 1 in Bewegungsrichtung B umläuft. Die Masse
7 selbst ist hier als kreisrunder Körper mit einem Massenradius r
m dargestellt, wobei der Massenradius r
m kleiner ist als der in Figur 1 dargestellte Sektorradius r
a. Rotiert nunmehr die Masse 7 selbst ebenfalls wird nochmals eine Drehbewegung D um
ihren eigenen Mittelpunkt durchgeführt. Die dabei auftretenden Kräfte F sind im Rahmen
der Erfindung jedoch zu vernachlässigen. Nunmehr wird bezogen auf das eingezeichnete
Koordinatensystem in X-Richtung eine jeweilige Zentrifugalkraft F
zx1, F
zx2 erzeugt, die aufgrund des konstanten Radius r
a des Kreisbogenabschnittes 2 sich zusammen aufheben, so dass das Kräftegleichgewicht
gleich null ist. In Y-Richtung hingegen wird durch die Auslenkung im Sektor 5 eine
resultierende Kraft F
res gebildet, die größer ist als die Zentrifugalkraft F
zy. Die Kraftresultierende liegt dabei maßgeblich auf einer Geraden G, welche durch
den Mittelpunkt M
r des Kreisbogenabschnittes 2 und durch den Mittelpunkt M
ra des Sektors aufgespannt wird.
[0029] Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht von drei in einem Abstand zueinander angeordneten
parallel versetzten Rippenkörpern 8, welche eine erfindungsgemäße Drehmaschine 6 ausbilden.
In einem jedem Rippenkörper 8 ist eine entsprechende Innenlaufbahn 1 ausgebildet.
[0030] Bei Beaufschlagung der in der jeweils Innenlaufbahn 1 rotierenden Masse 7 mit einem
Drehmoment wird dieses in jedem Rippenkörper 8 in eine Kraftresultierende F
res gewandelt. Hier dargestellt sind alle Kraftresultierenden F
res in Anlehnung an die Darstellung der Figur 2 in die gleiche Richtung auf die Bildebene
nach oben rechts zeigend angeordnet.
[0031] Figur 4 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der erfindungsgemäßen
Drehmaschine 6, wobei hier ein vorteilhaftes Auslegungsmerkmal dargestellt ist. Bevorzugt
ist daher ein sich ergebender Abstand a von der Umfangslinie 9 des Sektors 5 zum Mittelpunkt
M
r des Kreisbogenabschnittes 2. Dieser Abstand a minus den Radius r des Kreisbogenabschnittes
2 ist kleiner als der Massenradius r
M zu wählen. Durch dieses Merkmal kommt es insbesondere zu keinem Verkanten bei Ausführung
der umlaufenden Bewegung der Masse 7 an der Innenlaufbahn 1.
[0032] Figur 5a zeigt eine Innenlaufbahn 1 mit vier umlaufenden Massen 7.1, 7.2, 7.3 und
7.4 wobei zwischen den einzelnen Massen 7.1, 7.2, 7.3, 7.4 ein jeweiliger Winkelversatz
ωV von 90° vorgegeben ist. Dies kommt daher, dass eine Masse 7.1, 7.2, 7.3, 7.4 zum
vollständigen Durchlauf der Innenlaufbahn 1 um 360° rotiert und n = vier Massen vorhanden
sind. Somit liegt bei 360° : 4 ein jeweiliger Winkelversatz ωV von 90° der Massen
7.1, 7.2, 7.3, 7.4 zueinander vor. Sollte sich der Winkelversatz ωV beim Durchlaufen
der Übergangsabschnitte 4 und/oder des Sektors 5 verändern, ist dies im Rahmen der
Erfindung für den Winkelversatz ωV zu vernachlässigen. Zu erkennen ist dass jede Masse
7.1, 7.2, 7.3, 7.4 aufgrund der Zentrifugalkraft eine nach außen wirkende Kraft F1,
F2, F3, F4 aufweist. Die aus der Masse 7.4 resultierende Kraft F4 ist aufgrund des
Durchlaufens des Sektors 5 geringfügig größer gegenüber den Kräften der anderen Massen
F1, F2, F3. Folglich ist die Kraftresultierende F
res radial nach außen aus dem Sektor 5 wirkend.
[0033] Dies wird durch das in Figur 5b dargestellte Kräftediagramm der frei geschnittenen
Kräfte F1, F2, F3, F4 sowie der daraus resultierenden Kraft F
res verdeutlicht. Es ist zu erkennen, dass die Kräfte F1 und F3 entgegengerichtet und
von ihrem Betrag her gleich groß sind, wobei ihre Wirkungslinien deckungsgleich verlaufen.
Die Kräfte F1 und F3 heben sich gegenseitig auf.
[0034] Anders ist dies bei den Kräften F2 und F4. Die Kraft F4 ist geringfügig größer als
die Kraft F2, so dass hieraus die resultierende Kraft F
res entsteht. Zur Verdeutlichung ist die Kraft F
res durch eine Parallelverschiebung in Bildrichtung nach unten rechts verschoben eingezeichnet.
Bezugszeichen:
[0035]
- 1 -
- Innenlaufbahn
- 2 -
- Kreisbogenabschnitt
- 3 -
- Ende zu 2
- 4 -
- Übergangsabschnitt
- 5 -
- Sektor
- 6 -
- Drehmaschine
- 7 -
- Masse
- 7.1 -
- Masse
- 7.2 -
- Masse
- 7.3 -
- Masse
- 7.4 -
- Masse
- 8 -
- Rippenkörper
- 9 -
- Umfangslinie von 5
- a -
- Abstand
- ω -
- Winkelbereich
- ωV -
- Winkelversatz
- B -
- Bewegungsrichtung
- D -
- Drehbewegung
- G -
- Gerade
- Mr -
- Mittelpunkt zu 2
- Mra -
- Mittelpunkt zu 6
- Mm -
- Mittelpunktmasse
- N -
- Anzahl der Massen
- R -
- Radialrichtung
- r -
- Kreisbogenradius
- ra -
- Sektorradius
- rm -
- Massenradius
- Fres -
- Kraftresultierende
- F1 -
- Kraft zu 7.1
- F2 -
- Kraft zu 7.2
- F3 -
- Kraft zu 7.3
- F4 -
- Kraft zu 7.4
1. Drehmaschine (6) aufweisend eine kreisförmige Innenlaufbahn (1) und eine in der Innenlaufbahn
(1) umlaufende Masse (7), welche durch einen Antrieb in Rotation versetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenlaufbahn (1) einen Kreisbogenabschnitt (2) mit konstantem Kreisbogenradius
(r) aufweist, wobei sich der Kreisbogenabschnitt (2) über einen Winkelbereich (ω)
größer 180 Grad erstreckt und in einem Sektor (5), der sich über einen Winkelbereich
(ω) kleiner 180 Grad erstreckt, einen gegenüber dem Kreisbogenradius (2) kleineren
Sektorradius (ra) aufweist, wobei an dem Übergang von Kreisbogenabschnitt (2) zu Sektor (5) jeweils
ein Übergangsabschnitt (4) ausgebildet ist.
2. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergangsradius im Übergangsabschnitt (4) größer ist als der Kreisbogenradius
(ra) oder dass der Übergangsabschnitt (4) je durch eine Gerade ausgebildet ist.
3. Drehmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse (7) als Festkörpermasse ausgebildet ist, insbesondere kugelförmig oder
walzenförmig oder dass die Masse (7) als fluidischer Körper ausgebildet ist.
4. Drehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei, insbesondere mehr als zwei Massen (7) an einer Innenlaufbahn (1) umlaufend
rotieren.
5. Drehmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass n Massen (7) an einer Innenlaufbahn (1) umlaufend rotieren, wobei die Massen (7)
jeweils einen Winkelversatz (ωV) von 360° : n zueinander aufweisen.
6. Drehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Innenlaufbahn (1) relativbeweglich ein Scheibenkörper oder ein Arm angeordnet
ist, über den die Rotation von dem Antrieb auf die Masse (7) übertragen wird.
7. Drehmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Rotation der Masse (7) eine Kraftresultierende Fres erzeugt ist, die insbesondere orthogonal zu einer Rotationsachse gerichtet ist und
auf einer Geraden (G) verläuft, die durch den Mittelpunkt Mr des Kreisbogenabschnittes und durch den Mittelpunkt Mra des Sektors (5) aufgespannt ist.
8. Drehmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb ein Elektromotor oder ein Verbrennungskraftmaschine oder eine Turbine
eingesetzt ist.
9. Drehmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahl von 500 U/min bis 20.000 U/min konstant eingestellt ist.
10. Drehmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sektorradius (ra) gegenüber dem Kreisbogenradius (r) zwischen 0 und 20%, bevorzugt zwischen 1 und
15%, besonders bevorzugt von 1 bis 5%, und insbesondere von 9 bis 11% kleiner ist.
11. Drehmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenlaufbahn (1) eine reibvermindernde Beschichtung aufweist.
12. Drehmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenlaufbahn (1) in einem Rippenkörper (8) ausgebildet ist, wobei in Axialrichtung
der Rotationsachse mindestens zwei Rippenkörper (8) parallel zueinander beabstandet
angeordnet sind, insbesondere sind drei bis zehn Rippenkörper (8) parallel zueinander
beabstandet angeordnet.