[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer für eine Schneidemaschine, insbesondere Lebensmittelaufschneidemaschine,
eine an das Messer angepasste Messeraufnahme der Schneidemaschine sowie eine Handhabungsvorrichtung
zur Montage oder Demontage des Messers an der Messeraufnahme.
[0002] Messer für Lebensmittelaufschneidemaschinen, insbesondere für Hochleistungsslicer,
sind hinlänglich bekannt und in der Regel in Form von Kreis- oder Sichelmessern ausgebildet.
Herkömmlicherweise erfolgt die Befestigung der Messer an den Messeraufnahmen mittels
einer zentralen Verschraubung, teilweise in Kombination mit einer untergelegten Andrückplatte.
Da hier nur eine einzige Befestigungskomponente vorliegt, muss diese eine sehr hohe
Ausfallsicherheit aufweisen. Darüber hinaus besteht in ungünstigen Fällen die Möglichkeit
einer Fehlmontage der zentralen Schraube, insbesondere in Kombination mit der Andrückplatte.
[0003] Zur Überwindung dieser Nachteile wird in der
WO 2013/164144 A1 eine dezentrale Mehrpunktverschraubung eines Messers an einer Messeraufnahme vorgeschlagen,
wobei zusätzlich eine zentral angeordnete Sicherung vorgesehen ist, welche verhindert,
dass sich das Messer bei einem Versagen der Verschraubung von der Messeraufnahme lösen
kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Messerbefestigung zu schaffen,
welche nicht nur die Montage und Demontage eines Messers an einer Messeraufnahme erleichtert,
sondern darüber hinaus auch die Gefahr einer Fehlmontage reduziert.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0006] Eine erfindungsgemäße Messeraufnahme für eine Schneidemaschine, insbesondere Lebensmittelaufschneidemaschine,
umfasst eine Anlagefläche für ein Messer, einen von der Anlagefläche axial vorstehenden
Aufnahmeabschnitt für das Messer und wenigstens ein von der Anlagefläche axial vorstehendes,
zu dem Aufnahmeabschnitt radial beabstandetes und in das Messer eingreifendes Drehmomentübertragungselement,
in welchem eine Aufnahme für ein Befestigungsmittel zum Befestigen des Messers an
der Messeraufnahme ausgebildet ist.
[0007] Die Messerbefestigung erfolgt mit anderen Worten also nicht zentral an dem Aufnahmeabschnitt,
sondern vielmehr dezentral an einem zu dem Aufnahmeabschnitt beabstandeten Drehmomentübertragungselement.
Das Drehmomentübertragungselement erfüllt somit eine Doppelfunktion, indem es nicht
nur der Übertragung von Kräften in Umfangsrichtung von der Messeraufnahme an das Messer,
sondern darüber hinaus auch der Befestigung des Messers an der Messeraufnahme dient.
Kraftschluss und Formschluss zwischen Messer und Messeraufnahme erfolgen erfindungsgemäß
also an ein und derselben Stelle, nämlich an dem Drehmomentübertragungselement. Insbesondere
muss ein Formschluss gegeben sein, bevor man die kraftschlüssige Verbindung überhaupt
anziehen kann.
[0008] Dies bietet einen erheblichen Sicherheitsvorteil gegenüber herkömmlichen Messerbefestigungen,
bei denen eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Messer und Messeraufnahme durch
eine zentral angeordnete Schraube und die formschlüssige Verbindung durch einen dazu
radial beabstandeten Stift realisiert werden, und bei denen die kraftschlüssige Verbindung
angezogen werden kann, ohne dass die formschlüssige Verbindung eingerastet sein muss,
was zu einer Beschädigung der zentralen Schraube und damit möglicherweise zu einem
unkontrollierten Lösen des Messers führen kann.
[0009] Gemäß einer besonders einfachen baulichen Ausführungsform der Messeraufnahme ist
ein Innengewinde zur Aufnahme einer für die Verschraubung des Messers an der Messeraufnahme
vorgesehenen Schraube in dem Drehmomentübertragungselement ausgebildet, d.h. der Kraftschluss
zwischen Messer und Messeraufnahme wird durch eine Schraubverbindung erreicht. Grundsätzlich
kommen aber auch andere Arten kraftschlüssiger Verbindungen in Frage, wie z.B. eine
Klemmung des Messers an der Messeraufnahme an den Drehmomentübertragungspunkten.
[0010] Zur Herstellung der kraftschlüssigen Verbindung des Messers an der Messeraufnahme
ist es vorteilhaft, wenn eine axiale Abmessung des oder jedes Drehmomentübertragungselements
geringer ist als eine axiale Abmessung des Messers im Bereich des Drehmomentübertragungselements.
Hierdurch ist sichergestellt, dass das Drehmomentübertragungselement zwar in das montierte
Messer eingreift, aber nicht durch dieses hindurch ragt und insbesondere nicht auf
der der Messeraufnahme abgewandten Seite aus diesem hervor steht, was eine Verschraubung
oder Verspannung des Messers erschweren würde. Beispielsweise kann das Drehmomentübertragungselement
zur Hälfte oder zu zwei Dritteln in das Messer eingreifen.
[0011] Grundsätzlich kann die axiale Abmessung des oder jedes Drehmomentübertragungselements
aber auch größer als die axiale Abmessung des Messers im Bereich des Drehmomentübertragungselements
sein. In diesem Fall muss jedoch das zur Befestigung vorgesehene Befestigungsmittel
so ausgebildet sein, dass sich trotzdem eine ausreichende Kraft zur Verspannung oder
Verschraubung des Messers aufbringen lässt. Beispielsweise kann hierzu ein ausreichend
tiefer Freischnitt am Schraubenkopf vorgesehen sein.
[0012] Zur Gewährleistung einer für die Drehmomentübertragung erforderlichen Stabilität
des Drehmomentübertragungselements liegt ein Verhältnis von Gewindeinnendurchmesser
zu Außendurchmesser des oder jedes Drehmomentübertragungselements bevorzugt im Bereich
von 0,5 bis 0,9. Ein Außendurchmesser des Aufnahmeabschnitts kann zwei- bis achtmal
und beispielsweise etwa dreimal so groß sein wie ein Außendurchmesser des oder jedes
Drehmomentübertragungselements.
[0013] Für eine besonders wirksame Drehmomentübertragung weist das oder jedes Drehmomentübertragungselement
bevorzugt eine an eine zugeordnete Durchbrechung des Messers angepasste Außenkontur
auf, d.h. das Drehmomentübertragungselement greift passgenau in die zugeordnete Durchbrechung
des Messers ein. Beispielsweise kann das oder jedes Drehmomentübertragungselement
einen konzentrisch um das Innengewinde aus der Anlagefläche der Messeraufnahme hervorstehenden
Zentrierbund bilden, welcher in eine zugeordnete Durchbrechung des Messers eintaucht.
Die Höhe des Drehmomentübertragungselements ist gegenüber der des Aufnahmeabschnitts
zurückgesetzt, um die Vorfixierung des Messers an dem Aufnahmeabschnitt zu ermöglichen.
[0014] Alternativ oder zusätzlich zu einem Formschluss zwischen Drehmomentübertragungselement
und Durchbrechung des Messers kann auch eine Zentrierung durch das Befestigungsmittel
selbst erfolgen, indem z.B. ein als Schraube ausgebildetes Befestigungsmittel an seinem
Schraubenkopf mit einem Konus versehen ist und die Durchbrechung des Messers von einer
angepassten Schrägfläche eingefasst wird. Das Drehmomentübertragungselement braucht
in diesem Fall also nicht passgenau in die Durchbrechung des Messers einzutauchen.
[0015] Eine weitere Variante einer Selbstzentrierung durch das Befestigungsmittel besteht
darin, dass das Drehmomentübertragungselement in Form eines Gewindebolzens aus der
Anlagefläche hervor steht und dass die Befestigung des Messers an der Messeraufnahme
mittels eines Schraubelements mit Innengewinde erfolgt, welches auf den Gewindebolzen
aufgeschraubt wird und dabei einen Formschluss zwischen Messer und Drehmomentübertragungselement
bewirkt. Auch hier ist der Formschluss bzw. die Zentrierung also in das Schraubelement
integriert.
[0016] Prinzipiell wäre es sogar denkbar, vollständig auf das Drehmomentübertragungselement
zu verzichten und stattdessen nur eine Gewindebohrung in der Anlagefläche der Messeraufnahme
vorzusehen. Für eine Selbstzentrierung durch die Schraube müsste auch in diesem Fall
der Schraubenkopf einen Konus aufweisen und die Durchbrechung des Messers von einer
angepassten Schrägfläche eingefasst sein. Diese Variante folgt mit anderem Worten
also dem Prinzip der Radschraube.
[0017] Vorteilhafterweise sind mehrere und insbesondere drei Drehmomentübertragungselemente
vorgesehen. Da die Drehmomentübertragungselemente gleichzeitig als Befestigungspunkte
für das Messer dienen, wird durch die Anordnung von mehreren Drehmomentübertragungselementen
eine sicherere Messerbefestigung erreicht, die das Messer selbst bei Versagen eines
Befestigungsmittels noch zuverlässig an der Messeraufnahme hält. Der Einfachheit halber
bildet jedes der Drehmomentübertragungselemente gleichzeitig einen Befestigungspunkt
für das Messer. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, nicht jedes der Drehmomentübertragungselemente
mit einer Aufnahme für ein Messerbefestigungsmittel zu versehen. Sind beispielsweise
vier Drehmomentübertragungselemente vorhanden, wäre es durchaus möglich, lediglich
zwei der Drehmomentübertragungselemente, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Drehmomentübertragungselemente,
als Befestigungspunkte für das Messer auszubilden, während die jeweils anderen zwei
Drehmomentübertragungselemente ausschließlich der Kraftübertragung dienen.
[0018] Bevorzugt weisen alle Drehmomentübertragungselemente den gleichen radialen Abstand
zu dem Aufnahmeabschnitt auf und/oder alle Drehmomentübertragungselemente sind entlang
einer mit dem Aufnahmeabschnitt konzentrisch angeordneten Kreisbahn gleich verteilt
angeordnet, d.h. sie sind auf einem gemeinsamen Kreis um den im Zentrum befindlichen
Aufnahmeabschnitt herum angeordnet. Eine derart rotationssymmetrische Anordnung der
Drehmomentübertragungselemente trägt nicht nur zu einer Minimierung einer Unwucht
des Messers bei, sondern erleichtert darüber hinaus auch die Montage des Messers an
der Messeraufnahme. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass die Drehmomentübertragungselemente
nicht alle den gleichen Abstand zum Aufnahmeabschnitt aufweisen und/oder nicht gleichverteilt
angeordnet sind.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Aufnahmeabschnitt zumindest abschnittsweise
zylindrisch ausgebildet und insbesondere an eine zugeordnete kreisförmige Zentralöffnung
des Messers angepasst. Zumindest ein der Anlagefläche benachbarter Teilabschnitt des
Aufnahmeabschnitts kann eine mit der Zentralöffnung des Messers korrespondierende
Passung bilden, um einen möglichst spielfreien Sitz des an der Anlagefläche anliegenden
Messers auf dem Messerabschnitt zu gewährleisten. Dagegen kann ein der Anlagefläche
abgewandtes freies Ende des Aufnahmeabschnitts einen gegenüber dem der Anlagefläche
benachbarten Teilabschnitt reduzierten Außendurchmesser aufweisen. Der Aufnahmeabschnitt
kann sich stufenweise verjüngen oder bereichsweise auch eine gewisse Konizität aufweisen,
um eine gewisse "Einfädelhilfe" zu bieten, durch die das Einführen des Aufnahmeabschnitts
in die Zentralöffnung des Messers erleichtert und die Passung zwischen Messer und
Aufnahmeabschnitt in der an der Anlagefläche anliegenden Endlage des Messers geschont
wird.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform definiert der Aufnahmeabschnitt einen insbesondere
zylindrischen Innenraum, der stirnseitig, d.h. an seinem der Anlagefläche abgewandten
Ende, offen und konzentrisch mit dem Aufnahmeabschnitt ausgerichtet ist, so dass eine
ringförmige Wand entsteht. Der Aufnahmeabschnitt ist mit anderen Worten also zumindest
teilweise hohlzylindrisch ausgebildet. Vorteilhafterweise ragt wenigstens ein Vorfixierzapfen
aus der ringförmigen Wand radial in den Innenraum hinein. Bevorzugt sind zwei Vorfixierzapfen
vorgesehen, die idealerweise in Umfangsrichtung der ringförmigen Wand gesehen gleich
verteilt angeordnet sind, d.h. also einen 180°-Versatz aufweisen. Die Montage eines
Messers an der Messeraufnahme ist dann besonders einfach, wenn eine Symmetrie in der
Relation zwischen den Vorfixierzapfen und den Drehmomentübertragungselementen besteht,
d.h. wenn die Vorfixierzapfen den gleichen Winkelversatz zueinander aufweisen wie
die Drehmomentübertragungselemente und somit die Befestigungspunkte. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich, eine unterschiedliche Anzahl von Vorfixierzapfen einerseits
und Drehmomentübertragungselementen andererseits vorzusehen. Beispielsweise können
bei drei Drehmomentübertragungselementen auch nur zwei Vorfixierzapfen vorgesehen
sein. Grundsätzlich ist es sogar möglich, auch nur einen Vorfixierzapfen vorzusehen.
Der Vorfixierzapfen dient einer Vorfixierung des Messers an der Messeraufnahme bei
der Montage des Messers, wie nachfolgend näher erläutert wird. Durch die Vorfixierung
lässt sich die Montage eines Messers, beispielsweise bei einem Messerwechsel, ergonomischerer
durchführen als bisher, insbesondere weil schon im vorfixierten Zustand das Gewicht
des Messers abgefangen wird.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bildet die Messeraufnahme eine
Baueinheit, welche an einem Messerkopf der Schneidemaschine auswechselbar montiert
ist. Hierdurch lassen sich auch bereits bestehende Schneidemaschinen leicht mit einer
erfindungsgemäßen Messeraufnahme nachrüsten. Es versteht sich, dass die Messeraufnahme
an ihrer dem Aufnahmeabschnitt für das Messer abgewandten Seite mit dem Messerkopf
koppelbare Drehmomentübertragungsmittel aufweisen kann. Entsprechend kann der Messerkopf
an seiner der Messeraufnahme abgewandten Seite ein Drehlager zur drehbaren Lagerung
des Messerkopfs an der Schneidmaschine und/oder ein Drehmomentübertragungsmittel,
z.B. einen Wellenzapfen mit darauf aufgesetzter Riemenscheibe, aufweisen. Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist ein Messer, z.B. ein Kreis- oder Sichelmesser, für eine
Schneidemaschine, insbesondere Lebensmittelaufschneidemaschine, mit einer Zentralöffnung,
welche mit einem Aufnahmeabschnitt einer Messeraufnahme der Schneidemaschine korrespondiert,
insbesondere einer Messeraufnahme der voranstehend beschriebenen Art, und mit wenigstens
einer zu der Zentralöffnung radial beabstandeten Durchbrechung für den Durchgriff
eines zum Befestigen des Messers an der Messeraufnahme vorgesehenen und jeweils einem
von der Messeraufnahme axial vorstehenden Drehmomentübertragungselement zugeordneten
Befestigungsmittels, z.B. einer Schraube oder eines Spannelements, wobei die Kontur
der oder jeder Durchbrechung an die Außenkontur des Drehmomentübertragungselements
angepasst ist. Ein solches Messer ermöglicht eine Befestigung an der erfindungsgemäßen
Messeraufnahme auf die voranstehend beschriebene Art und Weise, wodurch sich die voranstehend
bereits genannten Vorteile entsprechend erreichen lassen.
[0022] Je nach Anzahl von Drehmomentübertragungselementen der Messeraufnahme kann das Messer
mehrere und insbesondere eine an die Anzahl der Drehmomentübertragungselemente angepasste
Anzahl von Durchbrechungen aufweisen, beispielsweise drei Durchbrechungen.
[0023] Entsprechend den Drehmomentübertragungselementen der Messeraufnahme weisen auch alle
Durchbrechungen des Messers einen gleichen radialen Abstand zu der Zentralöffnung
auf, und/oder alle Durchbrechungen können entlang einer mit der Zentralöffnung konzentrisch
angeordneten Kreisbahn gleich verteilt angeordnet sein, d.h. sie sind dann auf einem
gemeinsamen Kreis um die Zentralöffnung gleich verteilt angeordnet. Grundsätzlich
ist es aber auch denkbar, dass die Durchbrechungen nicht alle den gleichen Abstand
zu der Zentralöffnung aufweisen und/oder nicht gleichverteilt angeordnet sind.
[0024] Die Zentralöffnung des Messers ist vorteilhafterweise an die Kontur des zugeordneten
Aufnahmeabschnitts der Messeraufnahme angepasst und insbesondere kreisförmig ausgebildet.
[0025] Bevorzugt weist das Messer außerdem eine Bohrung zur Aufnahme eines von einer Messeraufnahme
axial vorstehenden Drehmitnahmestifts auf. Die Bohrung ermöglicht eine Montage des
erfindungsgemäßen Messers auch an einer herkömmlichen Messeraufnahme, die noch eine
kraftschlüssige Anbindung des Messers an die Messeraufnahme mittels zentraler Verschraubung
und formschlüssige Anbindung mittels dezentralem Drehmitnahmestift vorsieht. Auf diese
Weise lässt sich ein erfindungsgemäßes Messer auch in solchen Schneidemaschinen einsetzen,
deren Messerkopf noch nicht mit einer erfindungsgemäßen Messeraufnahme nachgerüstet
wurde. Eine Umstellung der Schneidemaschine auf erfindungsgemäße Messer ist folglich
auch ohne gleichzeitigen Austausch der Messeraufnahme möglich.
[0026] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Handhabungsvorrichtung zur Montage
oder Demontage eines Messers, insbesondere der voranstehend beschriebenen Art, an
einer Messeraufnahme einer Schneidemaschine, insbesondere einer Messeraufnahme der
voranstehend beschriebenen Art, mit einem Mittel zur lösbaren Anbringung der Handhabungsvorrichtung
an dem Messer und einem, insbesondere drehfest, an der Handhabungsvorrichtung angebrachten
Vorfixierelement, das eine Zentralöffnung des an der Handhabungsvorrichtung angebrachten
Messes durchgreifen kann und in einen Innenraum eines Aufnahmeabschnitts einer Messeraufnahme
der Schneidemaschine einführbar ist.
[0027] Eine solche Handhabungsvorrichtung erleichtert nicht nur den Transport des Messers,
sondern kann, sofern sie eine Schneide des Messers abdeckt, darüber hinaus auch eine
das Messer handhabende Person vor Verletzungen durch das Messer schützen. Deshalb
kann die Handhabungsvorrichtung auch als Messerschutz bezeichnet werden.
[0028] Mittels des die Zentralöffnung des Messers gegebenenfalls durchgreifenden und in
den Innenraum des Aufnahmeabschnitts eingeführten Vorfixierelements lässt sich das
Messer für eine nachfolgende Befestigung an der Messeraufnahme vorfixieren, wobei
die Vorfixierung des Messers an der Messeraufnahme nicht direkt erfolgt, sondern vielmehr
indirekt, da tatsächlich die Handhabungsvorrichtung an der Messeraufnahme vorfixiert
wird, an welcher wiederum das Messer angebracht ist. Durch die Vorfixierung ist die
Montage des Messers an der Messeraufnahme erheblich vereinfacht, da der Monteur nach
der Vorfixierung im Prinzip die Handhabungsvorrichtung loslassen und sich mit beiden
Händen der Befestigung, z.B. Verschraubung oder Verspannung, des Messers an der Messeraufnahme
widmen kann. Insbesondere das Greifen nach den Befestigungsmitteln sowie den zum Verspannen
benötigten Werkzeugen wird erfindungsgemäß vereinfacht.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform ist das Vorfixierelement zylindrisch ausgebildet und
insbesondere an die Kontur des Innenraums angepasst. Das in den Innenraum eingeführte
Fixierelement lässt sich auf diese Weise relativ zu dem Aufnahmeabschnitt verdrehen
und kann dabei weitgehend spielfrei in diesem gelagert sein. Das Vorfixierelement
kann auch hohlzylindrisch ausgebildet sein, gewissermaßen also eine Vorfixierhülse
bilden, und dadurch einen über die Anlagefläche hinaus stehenden Endabschnitt der
Messerwelle in sich aufnehmen.
[0030] Bevorzugt ist an einer Mantelfläche des Vorfixierelements mindestens eine Führung,
insbesondere eine Kulissenführung, für mindestens einen radial in den Innenraum hinein
ragenden Vorfixierzapfen der Messeraufnahme vorgesehen. Idealerweise ermöglichen die
Führung und der Vorfixierzapfen eine Verriegelung des Vorfixierelements an der Messeraufnahme.
Konkret kann die Führung hierfür so ausgebildet sein, dass sie eine erste axiale Bewegung
des Vorfixierelements in den Innenraum hinein und dann eine Verdrehung des Vorfixierelements
in dem Innenraum erlaubt. Auf diese Weise kann die Vorfixierung des Messers an der
Messeraufnahme durch zwei einfache Bewegungen vollzogen werden, nämlich (a) Aufschieben
der Handhabungsvorrichtung mitsamt Messer auf den Aufnahmeabschnitt und (b) Verdrehung
der Handhabungsvorrichtung mitsamt Messer relativ zu der Messeraufnahme.
[0031] Die Führung ist gemäß einer besonders einfachen baulichen Ausführungsform als Kulissenführung
ausgebildet und umfasst einen sich axial erstreckenden ersten Nutabschnitt und einen
sich daran anschließenden und in Umfangsrichtung erstreckenden zweiten Nutabschnitt.
Für die Vorfixierung wird der Vorfixierzapfen durch die erste axiale Bewegung entlang
des ersten Nutabschnitts geschoben. Durch die anschließende Verdrehung des Vorfixierelements
wird der Vorfixierzapfen in den zweiten Nutabschnitt gebracht, wodurch das Vorfixierelement
nunmehr in dem Aufnahmeabschnitt verriegelt ist und ohne entsprechende Verdrehung
der Handhabungsvorrichtung in die Gegenrichtung nicht versehentlich von der Messeraufnahme
abfallen kann. Es versteht sich, dass die Länge des ersten Nutabschnitts so bemessen
ist, dass sich die Handhabungsvorrichtung mitsamt Messer verdrehen lässt, ohne dass
das Messer dabei mit den Drehmomentübertragungselementen der Messeraufnahme in Kontakt
bzw. in eine Raststellung gerät. Die Länge des zweiten Nutabschnitts ist dagegen so
bemessen, dass sich das Messer mindestens soweit verdrehen lässt, bis die Durchbrechungen
des Messers mit den Drehmomentübertragungselementen der Messeraufnahme ausgerichtet
sind. Sobald dies der Fall ist, kann das Messer über die Handhabungsvorrichtung weiter
auf den Aufnahmeabschnitt aufgeschoben werden, bis es an der Anlagefläche der Messeraufnahme
anliegt und die Drehmomentübertragungselemente in die Durchbrechungen des Messers
eingreifen.
[0032] Um eine damit einhergehende zweite axiale Bewegung des Vorfixierelements in den Innenraum
des Aufnahmeabschnitts hinein zu ermöglichen, kann die Kulissenführung zusätzlich
einen sich axial erstreckenden dritten Nutabschnitt umfassen, der ausgehend von dem
zweiten Nutabschnitt in einer zu dem ersten Nutabschnitt entgegengesetzten Richtung
verläuft und in dem sich der Vorfixierzapfen während der zweiten axialen Bewegung
des Vorfixierelements bewegt. Alternativ ist es aber auch möglich, die Weite des sich
in Umfangsrichtung erstreckenden zweiten Nutabschnitts zumindest bereichsweise, z.B.
in einem dem ersten Nutabschnitt abgewandten Endbereich des zweiten Nutabschnitts,
größer als eine maximale Abmessung des Vorfixierzapfens in axialer Richtung gesehen
auszubilden. Dadurch kann sich der Vorfixierzapfen während der zweiten axialen Bewegung
des Vorfixierelements ausreichend weit innerhalb des zweiten Nutabschnitts bewegen.
[0033] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein System, umfassend eine Messeraufnahme
einer Schneidemaschine, insbesondere eine Messeraufnahme der voranstehend beschriebenen
Art, ein an der Messeraufnahme befestigbares Messer, insbesondere der voranstehend
beschriebenen Art, und eine an dem Messer anbringbare Handhabungsvorrichtung, insbesondere
der voranstehend beschriebenen Art, wobei das Messer für eine Befestigung an der Messeraufnahme
mittels der Handhabungsvorrichtung an der Messeraufnahme vorfixierbar ist.
[0034] Wie bereits erwähnt, erfolgt die Vorfixierung des Messers an der Messeraufnahme bevorzugt
durch eine erste axiale Bewegung und eine anschließende Verdrehung der Handhabungsvorrichtung
relativ zu der Messeraufnahme.
[0035] Konkret kann die Vorfixierung des Messers an der Messeraufnahme durch Einführen eines
Vorfixierelements der Handhabungsvorrichtung in einem Innenraum eines zugeordneten
Aufnahmeabschnitts der Messeraufnahme und ein geführtes Verdrehen des Vorfixierelements
in dem Innenraum erfolgen. Dabei können gleichzeitig mit dem Verdrehen des Vorfixierelements
Durchbrechungen des Messers mit zugeordneten Drehmomentübertragungselementen ausgerichtet
werden und bei einem anschließenden weiteren Einführen des Vorfixierelements in den
Innenraum die Durchbrechungen des Messers auf die zugeordneten Drehmomentübertragungselemente
aufgeschoben werden, bis das Messer an einer Anlagefläche der Messeraufnahme anliegt.
[0036] Durch die erfindungsgemäße Konstruktion und den Verzicht auf die bisherige Andrückplatte
als Zusatzteil ergibt sich als weiterer Vorteil, dass die umlaufende Masse geringer
ist. Dadurch verringert sich auch die Lagerbelastung im Messerkopf. Außerdem kann
die Wanddicke des Messers optional geringer als bisher gewählt werden, da die Krafteinleitung
über mehrere Befestigungspunkte erfolgt.
[0037] Abschließend sei darauf hingewiesen, dass eine mit der erfindungsgemäßen Messeraufnahme
und dem erfindungsgemäßen Messer ausgerüstete Schneidemaschine nicht nur zum Aufschneiden
von Lebensmitteln verwendet werden kann, sondern grundsätzlich auch zum Aufschneiden
anderer Materialien, wie z.B. Kunststoffmaterialien, in Frage kommt.
[0038] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand möglicher Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1A
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Messeraufnahme gemäß einer ersten
Ausführungsform;
- Fig. 1B
- eine Seitenansicht der Messeraufnahme von Fig. 1A;
- Fig. 2A
- eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung mit Messer;
- Fig. 2B
- eine perspektivische Rückseitenansicht der Handhabungsvorrichtung von Fig. 2A ohne
Messer;
- Fig. 3A
- eine perspektivische Ansicht eines Vorfixierelements der Handhabungsvorrichtung von
Fig. 2;
- Fig. 3B
- eine schematische Seitenansicht eines alternativen Vorfixierelements;
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Messeraufnahme von Fig. 1 mit darauf aufgesetzter Handhabungsvorrichtung
mit Messer in der Ebene von Vorfixierzapfen;
- Fig. 5A
- eine perspektivische Ansicht der Handhabungsvorrichtung von Fig. 2 mit in das Vorfixierelement
eingreifenden Vorfixierzapfen in einer ersten Drehstellung;
- Fig. 5B
- eine perspektivische Ansicht der Handhabungsvorrichtung mit in das Vorfixierelement
eingreifenden Vorfixierzapfen in einer zweiten Drehstellung;
- Fig. 5C
- eine perspektivische Ansicht der Handhabungsvorrichtung mit in das Vorfixierelement
eingreifenden Vorfixierzapfen in einer zweiten Drehstellung, aber weiter auf die Messeraufnahme
aufgeschoben;
- Fig. 5D
- die Handhabungsvorrichtung in der Stellung von Fig. 5C mit an die Messeraufnahme angeschraubtem
Messer;
- Fig. 6
- eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht des an die Messeraufnahme angeschraubten
Messers;
- Fig. 7A
- eine schematische Vorderansicht einer Messeraufnahme gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 7B
- eine Schnittansicht der Messeraufnahme von Fig. 7A;
- Fig. 7C
- eine Schnittansicht der Messeraufnahme von Fig. 7A und 7B mit darin eingeführtem Vorfixierelement
und angeschraubtem Messer;
- Fig. 8A
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren alternativen Vorfixierelements; und
- Fig. 8B
- eine perspektivische Ansicht des Vorfixierelements von Fig. 8A mit einer entsprechenden
Messeraufnahme.
[0039] Fig.1 zeigt eine erfindungsgemäße Messeraufnahme 10 gemäß einer ersten Ausführungsform,
die zur Lagerung eines Messers 12 (Fig. 2A) an einer nicht dargestellten Schneidemaschine,
insbesondere einer Lebensmittelschneidemaschine, wie z.B. einem Hochleistungsslicer,
dient.
[0040] Die Messeraufnahme 10 umfasst einen zylindrischen Grundkörper 14, dessen Längsmittelachse
16 mit einer Rotationsachse des Messers 12 zusammenfällt. Die Längsmittelachse 16
bildet in diesem Kontext die Bezugsachse für die Begriffe "axial" und "radial".
[0041] An einer Rückseite der Messeraufnahme 10 sind Mittel zur Drehmoment übertragenden
Kopplung der Messeraufnahme 10 mit einem nicht dargestellten Messerkopf der Schneidemaschine
vorgesehen, hier ein sich axial erstreckender Wellenzapfen 18 mit einer Passfeder
20.
[0042] An einer dem Messer 12 zugewandten Vorderseite weist die Messeraufnahme 10 einen
Flansch 22 auf, der eine Anlagefläche 24 für das Messer 12 bildet, die sich in einer
rechtwinklig zur Längsmittelachse 16 orientierten Ebene erstreckt.
[0043] Aus der Anlagefläche 24 geht ein hohlzylindrischer Aufnahmeabschnitt 26 hervor, der
durch eine mit der Längsmittelachse 16 koaxial ausgerichteten Ringwand 28 gebildet
ist, welche einen zylindrischen Innenraum 30 begrenzt. Ein an die Anlagefläche 24
angrenzender hinterer Teilabschnitt 32 der Ringwand 28 weist einen etwas größeren
Außendurchmesser auf als ein der Anlagefläche 24 abgewandter vorderer Teilabschnitt
34 der Ringwand 28. Zwei diametral angeordnete Vorfixierzapfen 36 sind im Bereich
des vorderen freien Endes des Aufnahmeabschnitts 26 in die Ringwand 28 eingelassen
und ragen radial in den Innenraum 30 hinein.
[0044] Aus der Anlagefläche 24 stehen ferner drei axial vorstehende Drehmomentübertragungselemente
38 hervor, hier in Form von zylindrischen Buchsen. Jedes Drehmomentübertragungselement
38 ist mit einem Innengewinde 39 versehen, in welches eine Schraube 40 zur Befestigung
des Messers 12 an der Messeraufnahme 10 einschraubbar ist. Die Drehmomentübertragungselemente
38 sind zueinander gleich beabstandet, d.h. mit einem Winkelversatz von 120°, um den
Aufnahmeabschnitt 26 herum angeordnet und zwar entlang einer mit der Längsmittelachse
16 konzentrisch angeordneten Kreisbahn, so dass alle Drehmomentübertragungselemente
38 den gleichen radialen Abstand zu dem Aufnahmeabschnitt 26 aufweisen.
[0045] Die Montage des Messers 12, hier eines Kreismessers, erfolgt mittels einer an dem
Messer 12 lösbar angebrachten Handhabungsvorrichtung 42, die in Fig. 2 genauer dargestellt
ist. Die Handhabungsvorrichtung 42 umfasst einen Schutzring 44, welcher eine Schneide
des Messers 12 umgreift und schützend abdeckt. Des Weiteren weist die Handhabungsvorrichtung
42 zwei parallel zueinander verlaufende und zu einem Mittelpunkt des Schutzrings 44
jeweils gleich beabstandete kreissehnenartige Längsstreben 46 auf, die durch eine
durch den Mittelpunkt des Schutzrings 44 verlaufende Querstrebe 48 miteinander verbunden
sind. An den Kreuzungspunkten der Längsstreben 46 mit der Querstrebe 48 sind Knebelschrauben
50 verdrehbar gelagert, mittels welchen sich die Handhabungsvorrichtung 42 lösbar
an dem Messer 12 anbringen lässt.
[0046] Im Zentrum der Handhabungsvorrichtung 42 ist ein Vorfixierelement 52 an der Querstrebe
48 drehfest ausgebildet, welches durch eine Zentralöffnung 54 des Messers 12 hindurch
ragt und sich grundsätzlich ausgehend von der Querstrebe 48 leicht konisch verjüngen
könnte, im vorliegenden Ausführungsbeispiel aber eine zylindrische Grundform aufweist.
Deren Außendurchmesser ist an den Innendurchmesser des hohlzylindrischen Aufnahmeabschnitts
26 der Messeraufnahme 10 angepasst, so dass sich das Vorfixierelement 52 passgenau
in den Innenraum 30 des Aufnahmeabschnitts 26 einführen lässt. Das Vorfixierelement
52 dient bei der Montage des Messers 12 an der Schneidemaschine einer Vorfixierung
der Handhabungsvorrichtung 42 an der Messeraufnahme 10.
[0047] Hierzu ist für jeden Vorfixierzapfen 36 der Messeraufnahme 10 eine Kulissenführung
56 in der Mantelfläche des Vorfixierelements 52 an der Handhabungsvorrichtung 42 ausgebildet.
Jede Kulissenführung 56 weist einen sich von der der Querstrebe 48 abgewandten freien
Stirnseite des Vorfixierelements 52 axial erstreckenden ersten Nutabschnitt 58 auf,
an dessen Ende sich ein in Umfangsrichtung erstreckender zweiter Nutabschnitt 60 anschließt.
Die Weite der ersten Nutabschnitte 58 und daran angrenzender erster Bereiche 61 der
zweiten Nutabschnitte 60 ist geringfügig größer als ein Außenmaß der zu führenden
Vorfixierzapfen 36. Den ersten Nutabschnitten 58 abgewandte Endbereiche 62 der zweiten
Nutabschnitte 60 besitzen dagegen eine Weite, die einem Mehrfachem des Außenmaßes
der Vorfixierzapfen 36 entspricht, so dass eine axiale Bewegung der Vorfixierzapfens
36 in den Endbereichen 62 möglich ist.
[0048] Alternativ können die sich in Umfangsrichtung erstreckenden zweiten Nutabschnitte
60, wie in Fig. 3B gezeigt ist, durchgehend eine an die Vorfixierzapfen 36 angepasste
Weite aufweisen und an ihrem dem ersten Nutabschnitt 58 abgewandten Enden jeweils
in einen dritten Nutabschnitt 64 übergehen, der sich axial in Richtung der Querstrebe
48 erstreckt, d.h. in eine zu dem ersten Nutabschnitt 58 entgegengesetzte Richtung.
[0049] In beiden Fällen sind die axialen ersten Nutabschnitte 58 mit den Vorfixierzapfen
36 korrespondierend diametral an dem Vorfixierelement 52 angeordnet. Die Länge der
ersten Nutabschnitte 58 ist dabei derart auf die axiale Erstreckung der an der Anlagefläche
24 vorgesehenen Drehmomentübertragungselemente 38 abgestimmt, dass, wenn die in die
ersten Nutabschnitte 58 eingeführten Vorfixierzapfen 36 an den zur Querstrebe 48 weisenden
Enden der ersten Nutabschnitte 58 anstehen, das an der Handhabungsvorrichtung 42 angebrachte
Messer 12 gerade noch nicht an den Drehmomentübertragungselementen 38 anliegt, sondern
sich an diesen vorbei drehen lässt, während sich die Vorfixierzapfen 36 entlang den
zweiten Nutabschnitten 60 bewegen.
[0050] Die Länge der zweiten Nutabschnitte 60 in Umfangsrichtung ist dabei so bemessen,
dass sich die Handhabungsvorrichtung 42 zumindest soweit relativ zu der Messeraufnahme
10 verdrehen lässt, bis drei in dem Messer 12 vorgesehene Durchbrechungen 66 zur Aufnahme
der Drehmomentübertragungselemente 38 mit den Drehmomentübertragungselementen 38 ausgerichtet
sind. Wie in Fig. 2A zu erkennen ist, sind die Durchbrechungen 66 entlang einer mit
der Zentralöffnung 54 konzentrisch ausgerichteten Kreisbahn angeordnet und zwar entsprechend
den Drehmomentübertragungselementen 38 gleich verteilt, d.h. mit einem Winkelversatz
von 120°, und jeweils mit dem gleichen radialen Abstand zu der Rotationsachse des
Messers 12 wie die Drehmomentübertragungselemente 38.
[0051] Für die Montage des Messers 12 an der Messeraufnahme 10 wird die Handhabungsvorrichtung
42 mit dem daran angebrachten Messer 12 so an die Messeraufnahme 10 angesetzt, dass
das Vorfixierelement 52 der Handhabungsvorrichtung 42 mit dem Aufnahmeabschnitt 26
der Messeraufnahme 10 koaxial ausgerichtet ist und die Lage der ersten Nutabschnitte
58 der Kulissenführungen 56 mit der Lage der Vorfixierzapfen 36 übereinstimmt.
[0052] Als Nächstes wird die Handhabungsvorrichtung 42 auf den Aufnahmeabschnitt 26 der
Messeraufnahme 10 aufgeschoben, wobei sich die Vorfixierzapfen 36 entlang den ersten
Nutabschnitten 58 der Kulissenführung 56 bewegen, bis sie an die der Querstrebe 48
zugewandten Enden der ersten Nutabschnitte 58 anstoßen (Fig. 5A). Das Messer 12 weist
nunmehr noch einen minimalen Abstand zu den Drehmomentübertragungselementen 38 auf.
Gleichzeitig sind die Durchbrechungen 66 des Messers 12 in dieser Situation winkelversetzt
zu den Drehmomentübertragungselementen 38 angeordnet (Fig. 4), was durch eine entsprechende
Anordnung des Messers 12 an der Handhabungsvorrichtung 42 erreicht wird, konkret durch
eine entsprechend zu den Durchbrechungen 66 winkelversetzte Anordnung der Gewindebohrungen
im Messer 12 für die Knebelschrauben 50.
[0053] Zur Ausrichtung der Durchbrechungen 66 des Messers mit den Drehmomentübertragungselementen
38 der Messeraufnahme 10 wird die Handhabungsvorrichtung 42 als Nächstes relativ zu
der Messeraufnahme 10 verdreht. Die Vorfixierzapfen 36 bewegen sich hierbei entlang
den in Umfangsrichtung verlaufenden zweiten Nutabschnitten 60 und sichern das Vorfixierelement
52 somit gegen ein Herausfallen aus dem Aufnahmeabschnitt 26. D.h. die Handhabungsvorrichtung
42 und dadurch auch das Messer 12 sind an der Messeraufnahme 10 vorfixiert.
[0054] Sind die Durchbrechungen 66 des Messers 12 mit den Drehmomentübertragungselementen
38 der Messeraufnahme 10 zur Deckung gebracht worden, befinden sich die Vorfixierzapfen
36 in den erweiterten Endbereichen 62 der zweiten Nutabschnitte 60, oder alternativ
in den dritten Nutabschnitten 64, und erlauben somit eine weitere axiale Bewegung
des Vorfixierelements 52 in den Aufnahmeabschnitt 26 hinein.
[0055] In dieser Winkellage wird die Handhabungsvorrichtung 42 nun weiter auf die Messeraufnahme
10 aufgeschoben, bis das Messer 12 an der Anlagefläche 24 anliegt, der hintere Teilabschnitt
32 des Aufnahmeabschnitts 26 passgenau in der Zentralöffnung 54 des Messers 12 sitzt
und die Drehmomentübertragungselemente 38 passgenau in die Durchbrechungen 66 eingreifen.
Zur Verschraubung des Messers 12 an der Messeraufnahme 10 werden nun die Schrauben
40 durch die Durchbrechungen 66 geführt, jeweils mit den Innengewinden 39 der Drehmomentübertragungselemente
38 in Eingriff gebracht und mit einem vorgegebenen Drehmoment angezogen. Dabei dient
die Handhabungsvorrichtung 42 zum Gegenhalten.
[0056] Abschließend wird die Handhabungsvorrichtung 42 durch entsprechende Betätigung der
Knebelschrauben 50 von dem Messer 12 gelöst, relativ zu der Messeraufnahme 10 zurückgedreht,
bis die ersten Nutabschnitte 58 wieder mit den Vorfixierzapfen 36 ausgerichtet sind,
und von der Messeraufnahme 10 abgezogen. Das somit an der Messeraufnahme 10 montierte
Messer 12 ist in Fig. 6 dargestellt.
[0057] In Fig. 7 ist eine zweite Ausführungsform einer Messeraufnahme 10 gezeigt, welche
sich von der voranstehend beschriebenen ersten Ausführungsform vor allem darin unterscheidet,
dass nicht zwei, sondern drei Vorfixierzapfen 36 in den Innenraum 30 des Aufnahmeabschnitts
26 hinein ragen. Die Vorfixierzapfen 36 sind entlang des inneren Umfangs der Ringwand
28 gleich verteilt angeordnet und weisen somit einen Winkelabschnitt von 120° zueinander
auf. Gleichzeitig sind die Vorfixierzapfen 36 zu den Drehmomentübertragungselementen
38 um 60° winkelversetzt angeordnet. Das Vorfixierelement der Handhabungsvorrichtung
42 weist dementsprechend drei Kulissenführungen 56 für die Vorfixierzapfen 36 auf.
[0058] Diese zweite Ausführungsform mit drei Vorfixierzapfen 36 hat gegenüber der ersten
Ausführungsform mit lediglich zwei Vorfixierzapfen 36 den Vorteil, dass die Vorfixierzapfen
36 in beliebige erste Nutabschnitte 58 der Handhabungsvorrichtung 42 eingeführt werden
können, d.h. es gibt drei mögliche Ausgangswinkelpositionen der Handhabungsvorrichtung
42 für die Montage des Messers 12 an der Messeraufnahme 10. Demgegenüber muss bei
der ersten Ausführungsform mit nur zwei Vorfixierzapfen 36 auf die richtige Paarung
von Vorfixierzapfen 36 und ersten Nutabschnitten 58 geachtet werden, da sich die Handhabungsvorrichtung
42 im Falle einer entgegengesetzten Paarung gegenüber der anderen Ausgangswinkelposition
weniger weit und insbesondere nicht ausreichend weit verdrehen lässt, um die Durchbrechungen
66 des Messers 12 mit den Drehmomentübertragungselementen 38 der Messeraufnahme 10
zur Deckung zur bringen.
[0059] Um eine Montage des Messers 12 auch an solchen Messeraufnahmen 10 zu ermöglichen,
die eine zentrale Befestigung, z.B. Verschraubung, des Messers 12 und für die Drehmomentübertragung
einen dezentral angeordneten Stift vorsehen, weist das Messer 10 eine dezentrale Bohrung
68 zur Aufnahme dieses nicht dargestellten Stifts auf, welche im Bereich der Kreisbahn
angeordnet sein kann, auf der die Durchbrechungen 66 liegen (Fig. 2A).
[0060] Außerdem weist das Messer 12 vier kreisförmige Öffnungen 70 auf, die außerhalb der
durch die Durchbrechungen 66 definierten Kreisbahn liegen und die mit einer aus dem
Stand der Technik bekannten Ausführungsform des Messers 12 im Zusammenhang stehen.
Die Öffnungen 70 sind optional und können auch weggelassen werden.
[0061] In Fig. 8 ist eine weitere alternative Ausführungsform eines an einer Querstrebe
48 einer ansonsten nicht weiter dargestellten Handhabungsvorrichtung 42 angebrachten
Vorfixierelements 52 gezeigt, welches sich von dem in Fig. 5 gezeigten Vorfixierelement
52 darin unterscheidet, dass es nicht als Vollkörper, sondern als Hohlzylinder ausgebildet
ist. In die Wandung des Hohlzylinders sind zwei Kulissenführungen 56 eingebracht,
die der Aufnahme jeweils eines Vorfixierzapfens 36 der Messeraufnahme 10 dienen und
hierbei in der bereits beschriebenen Art und Weise eine Vorfixierung und Positionierung
des Messers 12 an der Messeraufnahme 10 erlauben. Die hohlzylindrische Ausbildung
des Vorfixierelements 52 ermöglicht die Aufnahme eines über die Anlagefläche 24 der
Messeraufnahme 10 hinaus stehenden Endabschnitts 72 einer Messerwelle 74.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 10
- Messeraufnahme
- 12
- Messer
- 14
- Grundkörper
- 16
- Längsmittelachse
- 18
- Wellenzapfen
- 20
- Passfeder
- 22
- Flansch
- 24
- Anlagefläche
- 26
- Aufnahmeabschnitt
- 28
- Ringwand
- 30
- Innenraum
- 32
- hinterer Teilabschnitt
- 34
- vorderer Teilabschnitt
- 36
- Vorfixierzapfen
- 38
- Drehmomentübertragungselement
- 39
- Innengewinde
- 40
- Schraube
- 42
- Handhabungsvorrichtung
- 44
- Schutzring
- 46
- Längsstrebe
- 48
- Querstrebe
- 50
- Knebelschraube
- 52
- Vorfixierelement
- 54
- Zentralöffnung
- 56
- Kulissenführung
- 58
- erster Nutabschnitt
- 60
- zweiter Nutabschnitt
- 61
- erster Bereich
- 62
- Endbereich
- 64
- dritter Nutabschnitt
- 66
- Durchbrechung
- 68
- Bohrung
- 70
- Öffnung
- 72
- Endabschnitt
- 74
- Messerwelle
1. Messeraufnahme (10) für eine Schneidemaschine, insbesondere Lebensmittelaufschneidemaschine,
mit
einer Anlagefläche (24) für ein Messer (12), insbesondere ein Kreisoder Sichelmesser,
einem von der Anlagefläche (24) axial vorstehenden Aufnahmeabschnitt (26) für das
Messer (12) und
wenigstens einem von der Anlagefläche (24) axial vorstehenden, zu dem Aufnahmeabschnitt
(26) radial beabstandeten und in das Messer (12) eingreifenden Drehmomentübertragungselement
(38), in welchem eine Aufnahme für ein Befestigungsmittel zum Befestigen des Messers
(12) an der Messeraufnahme (10) ausgebildet ist.
2. Messeraufnahme (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Innengewinde (39) zur Aufnahme einer für die Verschraubung des Messers (12) an
der Messeraufnahme (10) vorgesehenen Schraube (40) in dem oder jedem Drehmomentübertragungselement
(38) ausgebildet ist.
3. Messeraufnahme (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine axiale Abmessung des oder jedes Drehmomentübertragungselements (38) geringer
ist als eine axiale Abmessung des Messers (12) im Bereich des Drehmomentübertragungselements
(38).
4. Messeraufnahme (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Drehmomentübertragungselement (38) eine an eine zugeordnete Durchbrechung
(66) des Messers (12) angepasste Außenkontur aufweist.
5. Messeraufnahme (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass mehrere und insbesondere drei Drehmomentübertragungselemente (38) vorgesehen sind,
insbesondere wobei
alle Drehmomentübertragungselemente (38) den gleichen radialen Abstand zu dem Aufnahmeabschnitt
(26) aufweisen und/oder alle Drehmomentübertragungselemente (38) entlang einer mit
dem Aufnahmeabschnitt (26) konzentrisch angeordneten Kreisbahn gleichverteilt angeordnet
sind.
6. Messeraufnahme (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt (26) zumindest abschnittsweise zylindrisch ausgebildet und
insbesondere an eine zugeordnete kreisförmige Zentralöffnung (54) des Messers (12)
angepasst ist, wobei zumindest ein der Anlagefläche (24) benachbarter Teilabschnitt
(32) des Aufnahmeabschnitts (26) eine mit der Zentralöffnung (54) des Messers (12)
korrespondierende Passung bildet und ein freies Ende des Aufnahmeabschnitts (26) einen
gegenüber dem Teilabschnitt (32) reduzierten Außendurchmesser aufweist.
7. Messeraufnahme (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt (26) einen insbesondere zylindrischen Innenraum (30) definiert,
der stirnseitig offen und konzentrisch mit dem Aufnahmeabschnitt (26) ausgerichtet
ist, so dass eine ringförmige Wand (28) entsteht, und wenigstens ein Vorfixierzapfen
(36) aus der ringförmigen Wand (28) radial in den Innenraum (30) hinein ragt.
8. Messer (12), insbesondere Kreismesser oder Sichelmesser, für eine Schneidemaschine,
insbesondere Lebensmittelaufschneidemaschine, mit
einer Zentralöffnung, welche mit einem Aufnahmeabschnitt (26) einer Messeraufnahme
(10) der Schneidemaschine korrespondiert, insbesondere einer Messeraufnahme (10) nach
einem der vorherigen Ansprüche, und
wenigstens einer zu der Zentralöffnung (54) radial beabstandeten Durchbrechung (66)
für den Durchgriff eines zum Befestigen des Messers (12) an der Messeraufnahme (10)
vorgesehenen und jeweils einem von der Anlagefläche (24) der Messeraufnahme (10) axial
vorstehenden Drehmomentübertragungselement (38) zugeordneten Befestigungsmittels,
wobei die Kontur der oder jeder Durchbrechung (66) an die Außenkontur des zugeordneten
Drehmomentübertragungselements (38) angepasst ist.
9. Messer (12) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere und insbesondere drei Durchbrechungen (66) vorgesehen sind, insbesondere
wobei
alle Durchbrechungen (66) den gleichen radialen Abstand zu der Zentralöffnung (54)
aufweisen und/oder
alle Durchbrechungen (66) entlang einer mit der Zentralöffnung (54) konzentrisch angeordneten
Kreisbahn gleichverteilt angeordnet sind.
10. Messer (12) nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralöffnung (54) an die Kontur des zugeordneten Aufnahmeabschnitts (26) der
Messeraufnahme (10) angepasst und insbesondere kreisförmig ausgebildet ist.
11. Messer (12) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
gekennzeichnet durch
eine Bohrung (68) zur Aufnahme eines von der Messeraufnahme (10) axial vorstehenden
zugeordneten Verdrehsicherungsstifts vorgesehen ist.
12. Handhabungsvorrichtung (42) zur Montage oder Demontage eines Messers (12), insbesondere
nach einem der Ansprüche 8 bis 11, an einer Messeraufnahme (10) einer Schneidemaschine,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit
mindestens einem Mittel zur lösbaren Anbringung der Handhabungsvorrichtung (42) an
dem Messer (12) und
einem, insbesondere drehfest an der Handhabungsvorrichtung (42) angebrachten, Vorfixierelement
(52), das eine Zentralöffnung (54) des an der Handhabungsvorrichtung (42) angebrachten
Messers (12) durchgreifen kann und in einen Innenraum (30) eines Aufnahmeabschnitts
(26) einer Messeraufnahme (10) der Schneidemaschine einführbar ist.
13. Handhabungsvorrichtung (42) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Vorfixierelement (52) an die Kontur des Innenraums (30) angepasst und insbesondere
zylindrisch oder hohlzylindrisch ausgebildet ist.
14. Handhabungsvorrichtung (42) nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einer Mantelfläche des Vorfixierelements (52) mindestens eine Führung, insbesondere
eine Kulissenführung (56), für mindestens einen radial in den Innenraum (30) hineinragenden
Vorfixierzapfen (36) der Messeraufnahme (10) vorgesehen ist, wobei die Führung so
ausgebildet ist, dass sie eine erste axiale Bewegung des Vorfixierelements (52) in
den Innenraum (30) hinein, eine Verdrehung des Vorfixierelements (52) in dem Innenraum
(30) und eine anschließende zweite axiale Bewegung des Vorfixierelements (52) in den
Innenraum (30) hinein erlaubt.
15. Handhabungsvorrichtung (42) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führung als Kulissenführung (56) ausgebildet ist und einen sich axial erstreckenden
ersten Nutabschnitt (58) und einen sich daran anschließenden und in Umfangsrichtung
erstreckenden zweiten Nutabschnitt (60) umfasst, insbesondere wobei
die Kulissenführung (56) zusätzlich einen sich axial erstreckenden dritten Nutabschnitt
(64) umfasst, der ausgehend von dem zweiten Nutabschnitt (60) in eine zu dem ersten
Nutabschnitt (58) entgegengesetzte Richtung verläuft, und/oder
die Weite des sich in Umfangsrichtung erstreckenden zweiten Nutabschnitts (60) zumindest
bereichsweise größer ist als eine maximale Abmessung des Vorfixierzapfens (36) in
axialer Richtung gesehen.