[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Bandantriebseinrichtung für eine Umreifungsmaschine
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Bandantriebseinrichtung für eine Umreifungsmaschine.
Umreifungen werden verwendet, um eine Mehrzahl von Produkten mittels eines vorzugsweise
gestrafften Umreifungsbandes zusammenzuhalten. Gemäß dem bekannten Stand der Technik
wird das Umreifungsband mittels eines Bandführungsrahmens lose um die Produktgruppe
geschlungen. Das Umreifungsband wird zurückgezogen, so dass es sich an die Produkte
anlegt und anschließend wird das Umreifungsband mittels einer Rückspann-Vorrichtung
straffgezogen und befestigt. Um das Umreifungsband um das zu umreifende Objekt bzw.
die zu umreifende Produktgruppe herumführen zu können, ist unter anderem eine Bandantriebseinrichtung
notwendig.
[0003] Eine Umreifungsmaschine wird beispielsweise in der Offenlegungsschrift
DE 196 02 579 A1 beschrieben. Diese offenbart eine unter dem Arbeitstisch platzierte Bandantriebseinrichtung,
die eine kombinierte Einrichtung zum Einschießen, Rückholen und Rückspannen des Umreifungsbandes
umfasst.
[0004] Ein Grundproblem beim Betrieb von Umreifungsmaschinen ist die störungsfreie Verarbeitung
des Umreifungsbandes. In Umreifungsmaschinen ist jeweils eine Einschieß- Rückhol-
Einheit zum Einschießen des Umreifungsbandes in den Bandführungsrahmen und zum Zurückholen
des Umreifungsbandes aus dem Bandführungsrahmen bis zum Anlegen des Umreifungsbandes
um das zu umreifende Objekt vorgesehen. Eine produktabhängige Rückspanneinheit ist
vorhanden, um das Umreifungsband um das jeweilig umreifte Objekt straffzuziehen.
[0005] Die Einschieß- Rückhol- Einheit weist herkömmlicherweise ein Paar von Antriebsrollen
auf, zwischen deren Rollenspalt das Umreifungsband in Einschieß- und Rückholrichtung
hindurchgeführt ist. Die Rückspanneinheit weist ein weiteres Paar von Spannrollen
auf, zwischen deren Rollenspalt das Umreifungsband ebenfalls hindurchgeführt ist und
mindestens von einer der Rollen in Rückholrichtung um das zu umreifende Objekt in
der Umreifungsmaschine spannbar ist.
[0006] Zum Führen eines Umreifungsbandes durch die Bandantriebseinrichtung sind Führungskanalabschnitte
vorgesehen. Diese Führungskanalabschnitte bilden in der Bandantriebseinrichtung den
Transportweg in Form eines sehr engen, genau definierten Führungsspalts.
[0007] Das Umreifungsband ist in der Regel zumindest teilweise flexibel. Durch die verschiedenen,
sehr eng verschachtelt angeordneten Antriebskomponenten in der Bandantriebseinrichtung
kommt es aufgrund der Flexibilität des Umreifungsbandes oftmals zu Blockierungen des
Transportwegs. Dies ist besonders problematisch, da das Umreifungsband mit hohen Geschwindigkeiten
in die Bandantriebseinrichtung eingeschossen und durch die Umreifungsmaschine geführt
wird, andererseits aber auch während des Umreifungsprozesses die Bewegungsrichtung
des Umreifungsbandes teilweise zumindest zeitweise umgedreht wird bzw. die Bewegung
kurzzeitig komplett gestoppt wird. Beispielsweise können bis zu drei Bandlagen über
eine kurze Strecke übereinander angeordnet werden. Diese sogenannten Z-Faltungen stellen
besonders problematische Blockierungen dar. Bei einer solchen Blockade kann das Band
nicht mehr einfach herausgezogen werden. Die Bandantriebseinrichtung muss geöffnet
werden, um diese Blockade wieder aufzulösen. Häufig muss die Bandantriebseinrichtung
teilweise demontiert werden, um an die Blockade heranzukommen und den Defekt zu beheben.
Das führt zu hohen Maschinenausfallzeiten.
[0008] Die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2007 017 208 U1 beschreibt eine Bandzuführung, bei der die beweglichen Antriebsrollen und die Führungswangen
auf getrennten Schwenkarmen wegklappbar gelagert sind. Insbesondere offenbart das
Dokument zwei bewegliche Abschnitte an der Zufuhreinheit, die miteinander zusammenwirkende
Verriegelungsmittel aufweisen, mittels derer die beweglichen Abschnitte in einer Betriebsstellung
in Bezug auf den festen Bandführungsabschnitt festgelegt werden. Durch Betätigung
eines zentralen Verriegelungselementes können die beiden Abschnitte voneinander gelöst
und von dem festen Bandführungsabschnitt zumindest teilweise entfernt werden, so dass
Reinigungsarbeiten o.ä. einfach durchgeführt werden können.
[0009] Die Patentschrift
DE 10 2009 055 313 B4 beschreibt eine Bandantriebsvorrichtung mit Rollen zum Einschießen, Rückholen und
Rückspannen des Umreifungsbandes. Die Rollen sind stationär gelagert, zusätzliche
Rollen und Führungskanalabschnitte sind auf einem beweglichen Trägerelement gelagert.
Dieses Trägerelement besitzt eine Arbeitsposition mit geschlossenen Rollenpaaren und
Führungskanalabschnitten und eine Serviceposition mit geöffneten Rollenpaaren und
Führungskanalabschnitten. Das Trägerelement ist ein Schlitten, der auf einer parallel
zur Öffnungsrichtung verlaufenden Linearführung verschiebbar gelagert ist.
[0010] Die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2009 001 998 U1 beschreibt einen werkzeugfrei reparierbaren Bandführungskanal. Dieser ist durch eine
Kopplung zwischen den Einrichtungen lösbar, wobei eine automatische Trennung durch
Schwerkraft möglich ist. Hierbei werden ebenfalls getrennte Schwenkmechanismen für
die Rollen und Führungswangen verwendet.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bandantriebseinrichtung so auszugestalten, dass
der Bandführungskanal einfach und schnell geöffnet werden kann, um Blockaden durch
das Umreifungsband beheben zu können, wobei der Öffnungsmechanismus an sich nicht
störanfällig ist.
[0012] Die obige Aufgabe wird durch eine Bandantriebseinrichtung gelöst, die die Merkmale
in dem Schutzanspruch 1 umfasst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch
die Unteransprüche beschrieben.
[0013] Die Erfindung betrifft eine Bandantriebseinrichtung für eine Umreifungsmaschine.
In einem Gehäuse und / oder Rahmen sind Mittel zum Einschießen, Rückholen und Rückspannen
eines Umreifungsbandes angeordnet. Die Mittel umfassen mindestens ein Rollenpaar mit
mindestens einem Antriebsmittel. Zwischen den Rollen des Rollenpaares wird das Umreifungsband
in und / oder entgegen der Einschießrichtung hindurchgeführt und anschließend entgegen
der Einschießrichtung um das zu umreifende Objekt in der Umreifungsmaschine gespannt.
Insbesondere umfassen die Mittel zum Einschießen, Rückholen und Rückspannen des Umreifungsbandes
eine Einschieß- Rückhol- Einheit bzw. Antriebseinheit zum Einschießen und Rückholen
und eine Rückspanneinheit zum Spannen des Umreifungsbandes um das zu umreifende Objekt.
[0014] Das Umreifungsband wird entlang eines vorgegebenen Transportweges innerhalb der Bandantriebseinrichtung
an den Mitteln zum Einschießen, Rückholen und Rückspannen vorbeigeführt. Der Transportweg
besteht aus Führungskanalabschnitten, die durch Seitenbegrenzungen gebildet werden.
In einem ersten Führungskanalabschnitt wird das von einer Vorratsrolle abgezogene
oder einem anderen Vorrat entnommene Umreifungsband in Richtung der Rückspanneinheit
geführt. Ein zweiter Führungskanalabschnitt verbindet die Rückspanneinheit und die
Antriebseinheit und über einen dritten Führungskanalabschnitt wird das Umreifungsband
in einen Bandrahmen eingeführt und um das zu umreifende Obhjekt herum geführt. Das
freie Ende des Umreifungsbandes wird in oder an einer Verbindungsvorrichtung fixiert.
Anschließend wird das Umreifungsband mithilfe der Bandantriebseinrichtung wieder teilweise
zurückgeholt, wobei es aus dem Bandführungsrahmen heraustritt und sich als noch ungespannte
Schlinge um das zu umreifende Objekt herumlegt. Anschließend erfolgt mithilfe der
Bandantriebseinrichtung die Rückspannung des Umreifungsbandes, das dadurch fest um
das Objekt herum gespannt wird. Die in der Verbindungsvorrichtung, beispielsweise
in einer Schweißvorrichtung o.ä., überlappenden Bandlagen des Umreifungsbandes werden
miteinander verbunden, beispielsweise thermisch verschweißt. Die so gebildete Umreifung
wird vom restlichen herangeführten Umreifungsband abgetrennt. Das umreifte Objekt
kann daraufhin abtransportiert werden.
[0015] Eine Rolle des mindestens einen Rollenpaares, insbesondere die angetriebene Rolle
der Antriebseinheit und die angetriebene Rolle der Rückspanneinheit, sowie eine der
Seitenbegrenzungen der Führungskanalabschnitte des Transportweges sind ortsfest in
der Bandantriebseinrichtung angeordnet. Die andere Rolle des mindestens einen Rollenpaares,
insbesondere die nicht angetriebene Andruckrolle der Antriebseinheit und die nicht
angetriebene Andruckrolle der Rückspanneinheit sowie die andere Seitenbegrenzung der
Führungskanalabschnitte des Transportweges sind dagegen auf einem beweglichen Trägerelement
angeordnet. Mithilfe eines Betätigungsmittels kann das bewegliche Trägerelement mit
den darauf angeordneten Komponenten von einer geschlossenen Arbeitsposition in eine
geöffneten Wartungsposition und vice versa bewegt werden. Bei der geschlossenen Arbeitsposition
sind die jeweiligen Rollenpaare der Antriebseinheit und / oder der Rückspanneinheit
derart benachbart zueinander angeordnet, dass ein zwischen den Rollen angeordnetes
Umreifungsband von jeweils beiden Rollen des Rollenpaares berührt wird. Somit kann
die Bewegungsrichtung des Umreifungsbandes durch die Bandantriebseinrichtung aufgrund
der Drehbewegung der Rollen verändert werden.
[0016] Erfindungsgemäß ist dem Trägerelement eine Scherenhubeinrichtung zur Verschiebung
des Trägerelements zwischen der geschlossenen Arbeitsposition und der geöffneten Wartungsposition
zugeordnet.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Scherenhubeinrichtung
zwei gleich lange Schenkel, die um eine Achse in ihrem jeweiligen Mittelpunkt schwenkbeweglich
miteinander verbunden sind, so dass die Schenkel um eine Achse im Mittelpunkt der
Schenkel beweglich sind. Die Schenkel der Scherenhubeinrichtung sind jeweils mit einem
Ende einem Loslager der Scherenhubeinrichtung und mit dem anderen Ende einem Festlager
der Scherenhubeinrichtung zugeordnet. Insbesondere weist das Loslager eine erste lose
Lagerstelle für ein Ende des ersten Schenkels und eine zweite lose Lagerstelle für
ein Ende des zweiten Schenkels auf. Das Festlager weist eine erste fixe Lagerstelle
für das andere Ende des ersten Schenkels und eine zweite fixe Lagerstelle für das
andere Ende des zweiten Schenkels auf. Die fixe Lagerstelle des ersten Schenkels und
die lose Lagerstelle des zweiten Schenkels sind an dem beweglichen Trägerelement angeordnet.
Weiterhin sind die fixe Lagerstelle des zweiten Schenkels und die lose Lagerstelle
des ersten Schenkels an dem Gehäuse und / oder Rahmen der Bandantriebseinrichtung
angeordnet.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Bandantriebseinrichtung
mindestens eine Zentriervorrichtung zur korrekten Positionierung aller Komponenten
der Bandantriebseinrichtung in der geschlossenen Arbeitsposition. Beispielsweise umfasst
die mindestens eine Zentriervorrichtung ein Zentriermittel und eine Aufnahme für das
Zentriermittel. In der geschlossenen Arbeitsposition greift das Zentriermittel in
die Aufnahme und in der geöffneten Wartungsposition sind das Zentriermittel und die
Aufnahme beabstandet zueinander angeordnet.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Zentriermittel
dem beweglichen Trägerelement zugeordnet ist und eine korrespondierende Aufnahme den
ortsfest in der Bandantriebseinrichtung angeordneten Komponenten zugeordnet ist. Alternativ
oder zusätzlich ist ein Zentriermittel den ortsfest in der Bandantriebseinrichtung
angeordneten Komponenten und eine korrespondierende Aufnahme dem beweglichen Trägerelement
zugeordnet.
[0020] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich das Zentriermittel in Richtung der korrespondierenden
Aufnahme verjüngt, während sich die Aufnahme korrespondierend in Richtung des Zentriermittels
verbreitert. Durch die Form des Zentriermittels und der Aufnahme wird eine gegebenenfalls
vorhandene seitliche Verschiebung zwischen den ortsfesten Komponenten und den auf
dem Träger angeordneten Komponenten der Bandantriebseinrichtung beim Überführen in
die geschlossene Arbeitsposition korrigiert.
[0021] Bei einer Blockade des Umreifungsbandes innerhalb der Bandantriebseinrichtung kann
der Bandführungskanal bzw. Transportweg des Umreifungsbandes durch die Bandantriebseinrichtung
einfach und schnell geöffnet werden, indem das bewegliche Trägerelement verschoben
wird. Dadurch wird die Bandantriebseinrichtung in eine geöffnete Wartungsposition
mit einem geöffneten Bandführungskanal überführt, in der das Umreifungsband entspannt
und problemlos entnommen und / oder neu eingelegt werden kann. Anschließend wird das
Trägerelement wieder in die geschlossene Arbeitsposition verschoben, so dass der Transportweg
des Umreifungsbandes durch die Bandantriebseinrichtung wieder geschlossen und die
Umreifungsmaschine wieder betriebsbereit ist. Es müssen keine zeitaufwändigen Montagearbeiten
durchgeführt werden, sodass Störfälle extrem schnell behoben werden können.
[0022] Die Konstruktion ist durch den einseitigen Schiebesitz auch nicht überbestimmt und
kann sich aufgrund der vorteilhaften Ausgestaltung der Zentriervorrichtung nicht verklemmen.
Zusätzlich sind dadurch höhere Fertigungstoleranzen möglich. Diese höheren Fertigungstoleranzen
und eine gesunkene Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen wirken kostensenkend.
[0023] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Bandantriebseinrichtung in einer geöffneten
Wartungsposition.
Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht der Bandantriebseinrichtung in einer geschlossenen
Arbeitsposition.
Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht der Rückseite der Bandantriebseinrichtung
in der geöffneten Wartungsposition.
Figur 4 zeigt eine schematische Ansicht der Rückseite der Bandantriebseinrichtung
in der geschlossenen Arbeitsposition.
Figur 5 zeigt ein Detail der Ansicht gemäß Figur 3.
Figur 6 zeigt ein Detail der Ansicht gemäß Figur 4.
[0024] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0025] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Bandantriebseinrichtung 1 zum Einschießen
eines Umreifungsbandes in einen Bandrahmen (nicht dargestellt) in einer geöffneten
Wartungsposition WP und Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht der Bandantriebseinrichtung
1 in einer geschlossenen Arbeitsposition AP.
[0026] Die Komponenten der Bandantriebseinrichtung 1 sind zumindest teilweise innerhalb
eines Gehäuses oder Rahmens 2 angeordnet. Das Gehäuse 2 weist zumindest eine Eintrittsöffnung
E und eine Austrittsöffnung A für das Umreifungsband auf. Das Umreifungsband wird
innerhalb der Bandantriebseinrichtung 1 zuerst durch eine Rückspanneinheit 20 und
anschließend durch eine Antriebseinheit 10 geführt. Die Antriebseinheit 10 ist insbesondere
eine so genannte Einschieß- Rückhol- Einheit. Der Transportweg des Umreifungsbandes
(nicht dargestellt) durch die Bandantriebseinrichtung 1 erfolgt innerhalb von Führungskanalabschnitte
3, 4, 5. In dem ersten Führungskanalabschnitt 3 wird das von einer Vorratsrolle abgezogene
Umreifungsband in Richtung der Rückspanneinheit 20 geführt. Der zweite Führungskanalabschnitt
4 verbindet die Rückspanneinheit 20 und die Antriebseinheit 10 und über den dritten
Führungskanalabschnitt 5 wird das Umreifungsband schließlich einem Bandrahmen (nicht
dargestellt) und einer Verbindungsvorrichtung (nicht dargestellt) zugeführt, beispielsweise
einer Schweißvorrichtung o.ä. In der Verbindungsvorrichtung werden die freien Enden
des gespannten Umreifungsbandes miteinander verbunden.
[0027] Die Antriebseinheit 10 umfasst ein Antriebsrollenpaar mit einer angetriebenen Antriebsrolle
11 und einer nicht angetriebenen Andruckrolle 12. Die Andruckrolle 12 kann beispielsweise
mit einem Detektionsmittel (nicht dargestellt) gekoppelt sein, mit Hilfe dessen die
Länge an gefördertem Umreifungsband ermittelt werden kann.
[0028] Zum Einschießen des Umreifungsbandes in den Bandführungsrahmen (nicht dargestellt)
wird die Antriebsrolle 11 der Antriebseinheit 10 in der entsprechenden Richtung in
Umlauf gesetzt und das Umreifungsband wird in dem Bandführungsrahmen herumgeführt,
bis das freie Ende des Umreifungsband im Bereich der nachgeordneten Verbindungsvorrichtung
angeordnet ist. Das freie Ende des Umreifungsbandes wird in der Verbindungsvorrichtung
fixiert. Anschließend wird die Antriebsrolle 11 der Antriebseinheit 10 in entgegengesetzter
Richtung angetrieben, so dass das Umreifungsband teilweise zurückgeholt wird.
[0029] Die Rückspanneinheit 20 umfasst ein Paar Spannrollen 21, 22, die vorzugsweise gummiert
sind. Dem Spannrollenpaar 21, 22 ist ein Antriebsmotor (A21, vergleiche Figuren 3
und 4) zugeordnet, mittels dessen eine hohe Zugkraft zur Rückspannung des Umreifungsbandes
um das zu umreifende Objekt aufgebracht werden kann.
[0030] Die Führungskanalabschnitte 3, 4, 5 werden jeweils durch Seitenbegrenzungen 6, 7
gebildet. Die beweglichen Bauteile des Antriebs und der Bandführung, insbesondere
die nicht angetrieben Andrucksrolle 12 des Antriebsrollenpaars und die nicht angetrieben
Spannrolle 22 sowie die Seitenbegrenzung 7 der Führungskanalabschnitte 3, 4, 5 sind
einem gemeinsamen Führungsschlitten 9 zugeordnet. Dieser Führungsschlitten 9 ist auf
einer Scherenhubeinrichtung 30 beweglich gelagert. Insbesondere kann der Führungsschlitten
9 durch die Scherenhubeinrichtung 30 von einer geschlossenen Arbeitsposition AP in
eine geöffnete Wartungsposition WP und vice versa überführt werden. Die Scherenhubeinrichtung
30 umfasst zwei Schenkel 35, die in ihrem jeweiligen Mittelpunkt M miteinander verbunden
sind, so dass sich die Schenkel 35 jeweils um eine Achse im Mittelpunkt M der Schenkel
bewegen.
[0031] Die Lagerung der Scherenhubeinrichtung 30 liegt 90° verdreht zu der resultierenden
Bewegungsrichtung B1 des Führungsschlittens 9. Die lineare Öffnungsbewegung B1 des
Führungsschlittens 9 wird über zwei fixierte Lagerstellen 31 und zwei Lagerstellen
mit Schiebesitz 32 realisiert. Die Festlagerseite der Scherenhubeinrichtung 30 wird
durch eine fixierte Lagerstelle 31 a am Gehäuse bzw. Rahmen 2 der Bandantriebseinrichtung
1 und eine fixierte Lagerstelle 31 b am Führungsschlitten 9 gebildet. Die Loslagerseite
der Scherenhubeinrichtung 30 wird durch eine Lagerstelle mit Schiebesitz 32a am Gehäuse
bzw. Rahmen 2 der Bandantriebseinrichtung 1 und eine Lagerstelle mit Schiebesitz 32b
am Führungsschlitten 9 gebildet. Innerhalb der Lagerstellen mit Schiebesitz 32 können
die jeweiligen Enden der Schenkel 35 in einer Bewegungsrichtung B2 orthogonal zu Bewegungsrichtung
B1 des Führungsschlittens 9 bewegt werden.
[0032] Die Bewegung der Schenkel 35 um den Mittelpunkt M und in den Lagerstellen mit Schiebesitz
32 kann über ein (nicht dargestelltes) Betätigungselement bewirkt werden. Beispielsweise
kann hierfür ein Drehknebel, ein Schwenkhebel o.ä. verwendet werden.
[0033] Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht der Rückseite der Bandantriebseinrichtung
1 in der geöffneten Wartungsposition WP, Figur 4 zeigt eine schematische Ansicht der
Rückseite der Bandantriebseinrichtung 1 in der geschlossenen Arbeitsposition AP, Figur
5 zeigt ein Detail der Ansicht gemäß Figur 3 und Figur 6 zeigt ein Detail der Ansicht
gemäß Figur 4.
[0034] Die Genauigkeit der verriegelten Endposition des Führungsschlittens 9 in der Arbeitsposition
AP wird zusätzlich durch zwei Zentriermittel 40 definiert. Diese definieren die Lage
des Führungsschlittens 9 in zwei Richtungen gegenüber den in der Bandantriebseinrichtung
1 fest angeordneten Bauteilen des Antriebs, insbesondere der durch einen ersten Motor
A11 angetriebene Antriebsrolle 11 des Antriebsrollenpaares 10 (vergleiche Figuren
1 und 2), der durch einen zweiten Motor A21 angetriebene Antriebsrolle 21 des Spannrollenpaares
20 (vergleiche Figuren 1 und 2) und den zugeordneten Führungsbauteilen der Führungskanalabschnitte
3, 4, 5, insbesondere der Seitenbegrenzung 6.
[0035] In einer geöffneten Wartungsposition WP sind die Zentriermittel 40 beabstandet zu
den korrespondierenden Aufnahmen 42 angeordnet. In einer geschlossenen Arbeitsposition
greifen die am Führungsschlitten 9 angeordneten Zentriermittel 40 in die den feststehenden
Bauteilen zugeordneten korrespondierenden Aufnahmen 42. Die Zentriermittel 40 weisen
jeweils mindestens eine schräg ausgebildete Seitenfläche auf. Beispielsweise sind
die Zentriermittel 40 als Kegel, stumpfer Kegel, Pyramide oder stumpfe Pyramide ausgebildet.
Die Aufnahmen 42 sind korrespondierend dazu ausgebildet. Durch die gewählte Form der
Zentriermittel 40 und die korrespondierende Form der Aufnahmen 42 sind in der geschlossenen
Arbeitsposition AP alle Komponenten der Bandantriebseinrichtung 1 korrekt positioniert
und / oder ausgerichtet.
[0036] Die Konstruktion ist durch den einseitigen Schiebesitz nicht überbestimmt und kann
sich nicht verklemmen. Zusätzlich sind dadurch höhere Fertigungstoleranzen möglich.
Diese höheren Fertigungstoleranzen und eine gesunkene Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzung
wirken insbesondere kostensenkend. Auch ist die Bandantriebseinrichtung 1 weniger
anfällig für Defekte.
[0037] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Bandantriebseinrichtung
- 2
- Rahmen und / oder Gehäuse
- 3
- Führungskanalabschnitt
- 4
- Führungskanalabschnitt
- 5
- Führungskanalabschnitt
- 6
- Seitenbegrenzung
- 7
- Seitenbegrenzung
- 9
- Führungsschlitten
- 10
- Antriebseinheit / Antriebsrollenpaar
- 11
- angetriebene Antriebsrolle
- 12
- nicht angetriebene Andruckrolle
- 20
- Rückspanneinheit / Spannrollenpaar
- 21
- angetriebene Spannrolle / Antriebsrolle des Spannrollenpaars
- 22
- nicht angetriebene Spannrolle
- 30
- Scherenhubeinrichtung
- 31
- fixierte Lagerstelle
- 32
- Lagerstelle mit Schiebesitz
- 35
- Schenkel
- 40
- Zentriermittel
- 42
- Aufnahme
- A
- Austrittsöffnung
- AP
- Arbeitsposition
- B
- Bewegungsrichtung
- E
- Eintrittsöffnung
- M
- Mittelpunkt
- WP
- Wartungsposition
1. Bandantriebseinrichtung (1) für eine Umreifungsmaschine, mit einem Gehäuse und / oder
Rahmen (2) umfassend Mittel (10, 20) zum Einschießen, Rückholen und Rückspannen eines
Umreifungsbandes, die Mittel (10, 20) umfassend mindestens ein Rollenpaar (11, 12,
21, 22) mit mindestens einem Antriebsmittel (A11, A12) zwischen denen das Umreifungsband
in und entgegen der Einschießrichtung antreibbar hindurchgeführt und entgegen der
Einschießrichtung um das zu umreifende Objekt in der Umreifungsmaschine spannbar ist,
und einen den Mitteln (10, 20) zum Einschießen, Rückholen und Rückspannen zugeordneten
Transportweg für das Umreifungsband, wobei der Transportweg aus Führungskanalabschnitten
(3, 4, 5) besteht, die durch Seitenbegrenzungen (6,7) gebildet sind, wobei eine Rolle
(11, 21) des mindestens einen Rollenpaares (10, 20) und eine Seitenbegrenzung (6)
ortsfest in der Bandantriebseinrichtung (1) angeordnet sind und wobei die andere Rolle
(12, 22) des mindestens einen Rollenpaares (10, 20) und die andere Seitenbegrenzung
(7) auf einem beweglichen Trägerelement (9) angeordnet sind, wobei das Trägerelement
(9) durch ein Betätigungsmittel zwischen einer geschlossenen Arbeitsposition (AP)
und einer geöffneten Wartungsposition (WP) überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Trägerelement (9) eine Scherenhubeinrichtung (30) zur Verschiebung des Trägerelements
(9) zwischen der geschlossenen Arbeitsposition (AP) und der geöffneten Wartungsposition
(WP) zugeordnet ist.
2. Bandantriebseinrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Scherenhubeinrichtung (30)
zwei gleich lange Schenkel (35) umfasst, die um eine Achse in ihrem jeweiligen Mittelpunkt
(M) schwenkbeweglich miteinander verbunden sind, wobei die Scherenhubeinrichtung (30)
ein Loslager (32) mit einer ersten losen Lagerstelle (32a) für ein Ende des ersten
Schenkels (35) und einer zweiten losen Lagerstelle (32b) für ein Ende des zweiten
Schenkels (35) und ein Festlager mit einer ersten fixen Lagerstelle (31 b) für das
andere Ende des ersten Schenkels (35) und einer zweiten fixen Lagerstelle (31 a) für
das andere Ende des zweiten Schenkels (35) umfasst, und wobei die fixe Lagerstelle
(31 b) des ersten Schenkels (35) und die lose Lagerstelle (32b) des zweiten Schenkels
(35) an dem beweglichen Trägerelement (9) angeordnet sind und wobei die fixe Lagerstelle
(31 a) des zweiten Schenkels (35) und die lose Lagerstelle (32a) des ersten Schenkels
(35) an dem Gehäuse und / oder Rahmen (2) der Bandantriebseinrichtung (1) angeordnet
sind.
3. Bandantriebseinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bandantriebseinrichtung
(1) mindestens eine Zentriervorrichtung zur korrekten Positionierung aller Komponenten
der Bandantriebseinrichtung (1) in der geschlossenen Arbeitsposition (AP) umfasst.
4. Bandantriebseinrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei die mindestens eine Zentriervorrichtung
ein Zentriermittel (40) und eine Aufnahme (42) für das Zentriermittel (40) umfasst.
5. Bandantriebseinrichtung (1) nach Anspruch 4, wobei in der geschlossenen Arbeitsposition
(AP) das Zentriermittel (40) in die Aufnahme (42) greift und wobei in der geöffneten
Wartungsposition (WP) das Zentriermittel (40) beabstandet zu der Aufnahme (42) angeordnet
ist.
6. Bandantriebseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei das Zentriermittel
(40) dem beweglichen Trägerelement (9) zugeordnet ist und wobei die Aufnahme (42)
den ortsfest in der Bandantriebseinrichtung (1) angeordneten Komponenten zugeordnet
ist.
7. Bandantriebseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei das Zentriermittel
(40) den ortsfest in der Bandantriebseinrichtung (1) angeordneten Komponenten zugeordnet
ist und wobei die Aufnahme (42) dem beweglichen Trägerelement (9) zugeordnet ist.
8. Bandantriebseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei sich das das Zentriermittel
(40) in Richtung der Aufnahme (42) verjüngt und wobei sich die Aufnahme (42) in Richtung
des Zentriermittels (40) korrespondierend verbreitert.
9. Bandantriebseinrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das Betätigungsmittel
ein Drehknebel oder ein Schwenkhebel ist.