[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasserzulaufsteuerung für das Feuchtwaschen mit einem
Waschvollautomaten. Der Waschvollautomat weist einen Laugenbehälter, eine Wäschetrommel
und eine Umfluteinrichtung auf. Bei dem Feuchtwaschen ist Waschflüssigkeit im Waschprozess
vollständig in der Wäsche gebunden und wird während einer Mehrzahl von Umflutschleudergängen
ausgetrieben und wieder in die Wäsche eingesprüht.
[0002] Bei einem als Feuchtwaschen bezeichneten Waschverfahren liegt die Feuchte der Wäsche
unterhalb der Sättigungsfeuchte, so dass die im Waschprozess befindliche Waschflüssigkeit
in der Wäsche gebunden ist. Aufgrund eines niedrigen, die Wäschetrommel nicht kontaktierenden
Waschflüssigkeitsstandes im Laugenbehälter wird die in die Wäsche eingebrachte Waschflüssigkeit
zur Erzielung einer dennoch gleichmäßigen Durchfeuchtung und Verteilung des Waschmittels
durch Umflutschleudern ausgetrieben und über eine Umfluteinrichtung wieder in die
Wäsche eingesprüht. Unter dem Ausdruck "Umflutschleudern" wird verstanden, dass die
Wäschetrommel bei einer Trommeldrehzahl gedreht wird, bei der die Wäsche zumindest
teilweise am Wäschetrommelmantel anliegt, und gleichzeitig die Umfluteinrichtung die
Waschflüssigkeit aus einem ersten Bereich des Laugenbehälters in einen zweiten Bereich
des Laugenbehälters fördert. Die im Waschprozess befindliche Waschflüssigkeit und
damit die Feuchte wird durch Einbringung von Wasser über eine Wasserzulaufeinrichtung
allmählich erhöht. Während des Umflutschleuderns ist sicherzustellen, dass der Waschflüssigkeitsstand
im Laugenbehälter einen Wert, bei dem die Wäschetrommel die Waschflüssigkeitsoberfläche
kontaktiert oder in die Waschflüssigkeit eintaucht, nicht erreicht, weil dies zu einer
Schaumbildung und einer Waschflüssigkeitsmantelausbildung an der Wäschetrommel führt,
wodurch der Waschprozess erheblich gestört wird. Um dies zu verhindern, wird das Wasser
dem Laugenbehälter in relativ kleinen Wasserportionen zugeführt, was zur Folge hat,
dass die Wasserzulaufphase für das Feuchtwaschen relativ zeitintensiv ist und das
Einspülen eines Waschzusatzes aus einem Einspülkasten in den Laugenbehälter erschwert
ist.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einem Feuchtwaschverfahren der eingangs
erwähnten Art den Wasserzulauf in den Laugenbehälter so zu steuern, dass die Dauer
der Wasserzulaufphase möglichst gering gehalten wird. Gleichzeitig soll ein Waschzusatz
aus dem Einspülkasten in den Laugenbehälter zufrieden stellend ausgespült werden.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Wasserzulaufsteuerung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und einen Waschvollautomaten mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben dem Erreichen einer zufrieden
stellenden Dauer der Wasserzulaufphase darin, dass gleichzeitig ein Waschzusatz aus
dem Einspülkasten in den Laugenbehälter in zufrieden stellendem Maße ausgespült wird.
[0006] Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Wasserzulaufsteuerung beim Feuchtwaschen besteht
darin, dass, nachdem zunächst eine Basiswassermenge entweder mengengesteuert oder
bis zu einem vorbestimmten Wasserstand im Laugenbehälter vor dem ersten Umflutschleudergang
zugeführt wurde, weitere Wasserportionen zwischen den Umflutschleudergängen nachgetankt
werden können , bis die gewünschte Feuchte der Wäsche erreicht wird. Es ist daher
nicht nötig, dass während der Umflutschleudergänge Wasser nachgetankt wird. Die Wasserzulaufsteuerung
wird beendet, wenn die gewünschte Feuchte der Wäsche erreicht wird. Durch das Nachtanken
einer Wasserportion in jeder Reversierphase kann die nachzutankende Wasserportion
jeweils relativ groß gewählt sein, sodass die Dauer der Wasserzulaufsteuerung relativ
gering gehalten werden kann.
[0007] Mehrere Umflutschleudergänge werden abwechselnd mit einer oder mehreren Reversierphasen
durchgeführt. Die Anzahl an Umflutschleudergängen bzw. Reversierphasen hängt von dem
Erreichen der gewünschten Feuchte der Wäsche ab. In den Umflutschleudergängen wird
die Wäschetrommel bei einer Trommeldrehzahl oberhalb der Anlegedrehzahl gedreht und
gleichzeitig fördert die Umfluteinrichtung Waschflüssigkeit aus einem ersten, bevorzugt
unteren Bereich des Laugenbehälters in einen zweiten, bevorzugt oberen Bereich des
Laugenbehälters, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Waschmaschine.
In der Reversierphase wird die Wäschetrommel bei einer Trommeldrehzahl gedreht, die
unterhalb der Anlegedrehzahl liegt, die Umfluteinrichtung kann, aber muss nicht, deaktiviert
sein. Dadurch wird sichergestellt, dass die Wäschetrommel in der Reversierphase nicht
schleudert. Vielmehr wird die Wäschetrommel in der Reversierphase bei einer relativ
niedrigen Trommeldrehzahl gedreht oder gar nicht gedreht. Die Reversierphase dient
nicht nur als Nachtankschritt sondern auch zum Umverteilen der Wäsche. In der Reversierphase
wird die Wäsche gleichmäßig in der Wäschetrommel verteilt und werden potenzielle Wäscheknäuel
aufgelöst.
[0008] Durch den so gesteuerten Wasserzulauf zum Laugenbehälter wird sichergestellt, dass
die im Laugenbehälter befindliche Waschflüssigkeit während eines Umflutschleuderns
mit der Wäschetrommel nicht in Berührung kommt und eine den Waschprozess störende
Schaumbildung oder die Bildung eines Wassermantels an der Wäschetrommel verhindert
wird. Gleichzeitig sind eine optimale Durchfeuchtung der Wäsche und eine gleichmäßige
Verteilung des Waschzusatzes in der Wäsche sichergestellt. Die für den Waschprozess
gewünschte Feuchte der Wäsche kann beispielsweise mithilfe der im Umflutschleudergang
eingestellten Trommeldrehzahl der Wäschetrommel bzw. der maximal eingestellten Trommeldrehzahl
bei einer Trommeldrehzahlvariation während des Umflutschleudergangs und/oder mit einer
zum Ende des Wasserzulaufs festgelegten Zielhöhe des Waschflüssigkeitsstandes in dem
Laugenbehälter eingestellt werden.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Umfluteinrichtung in der
Reversierphase deaktiviert. Waschflüssigkeit kann sich in dem unteren Bereich des
Laugenbehälters, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition des Waschvollautomaten,
ansammeln. Waschflüssigkeit kann aus der Wäsche in den unteren Bereich des Laugenbehälters
abtropfen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform wird zumindest während der Umflutschleudergänge
ein Druck in dem Laugenbehälter gemessen. Aus dem Druck kann der Waschflüssigkeitsstand
in dem Laugenbehälter ermittelt werden, so dass sichergestellt werden kann, dass der
Waschflüssigkeitsstand unterhalb eines Werts liegt, in dem die Waschflüssigkeit mit
der Wäschetrommel in Kontakt kommt.
[0011] Um die Prozesssicherheit zu erhöhen, kann die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl variiert
werden, so dass die Umflutschleudergänge mit Umflutschleuder-Trommeldrehzahlrampen
betrieben werden. Die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl kann dabei kontinuierlich erhöht
werden. Alternativ wird die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl stufenweise erhöht.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird jeder Umflutschleudergang mittels Drehen
der Wäschetrommel bei einer minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl gestartet. Die
minimale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl ist gleich zu oder oberhalb der Anlegedrehzahl,
bei der die Wäsche zumindest teilweise an einem Mantel der Wäschetrommel anliegt,
und unterhalb einer kritischen Trommeldrehzahl. Während des Umflutschleudergangs wird
die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl kontinuierlich oder stufenweise bis zu einer maximalen
Umflutschleuder-Drehzahl erhöht. Die maximale Umflutschleuder-Drehzahl liegt vorzugsweise
oberhalb der kritischen Trommeldrehzahl. Der Umflutschleudergang wird beendet, wenn
der gemessene Druck gleich oder höher zu einem vorbestimmten Druck-Grenzwert ist.
[0013] Vorzugsweise wird in der vorstehenden Ausführungsform in einer ersten Variante die
Wäschetrommel bei Erreichen der maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl auf die
minimale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl gesetzt und die minimale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
kontinuierlich oder stufenweise erhöht, bis die maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
erreicht wird. Die vorstehenden Schritte d.h. Setzen der Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
auf die minimale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl bei Erreichen der maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
und kontinuierliches Erhöhen der minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl bis zur
maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl werden wiederholt, bis der gemessene Druck
gleich oder höher zu dem vorbestimmten Druck-Grenzwert ist, so dass der Umflutschleudergang
beendet wird. Ein Nachtanken ist in dieser Ausführungsform nicht nur in den Reversierphasen,
sondern zusätzlich bei jedem Rücksetzen der Trommeldrehzahl auf die minimale Umflutschleuderdrehzahl
möglich.
[0014] Alternativ wird in einer zweiten Variante der Umflutschleudergang bei Erreichen der
maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl beendet. D.h. der Umflutschleudergang wird
beendet, wenn die maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl erreicht wird oder wenn
der gemessene Druck gleich oder höher zu dem vorbestimmten Druck-Grenzwert ist. Dadurch
können pro Nachtankschritt in der/den Reversierphase/n im Vergleich zu der ersten
Variante größere Wasserportionen nachgetankt werden, da das Risiko der Schaumbildung
gegenüber der ersten Variante geringer ist. Allerdings benötigt die zweite Variante
tendenziell mehr Zeit als die erste Variante, da mehr Reversierphasen durchgeführt
werden müssen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform wird vor dem Starten des ersten Umflutschleudergangs
eine Beladungsmenge der Wäsche in der Wäschetrommel ermittelt und wird die Wasserportion
in Abhängigkeit von der Beladungsmenge ausgewählt. Vorzugsweise wird die Beladungsmenge
vor Durchfeuchten der Wäsche mittels einer automatischen Beladungssensorik ermittelt.
Die Beladungssensorik kann die Beladungsmenge beispielsweise aus der gewichtskraftbedingten
Absenkung der Trommel beim Beladen mit Wäsche ermitteln. Zur Ermittlung der Beladungsmenge
kann jedwedes bekanntes Verfahren zur Ermittlung der Beladungsmenge eingesetzt werden.
[0016] Wenn die Durchführung mehrerer Reversierphasen bis zum Erreichen der gewünschten
Feuchte nötig ist, werden vorzugsweise die in den jeweiligen mehreren Reversierphasen
jeweilig nachzutankenden Wasserportionen so eingestellt, dass die Wasserportion mit
steigender Anzahl an Reversierphasen niedriger eingestellt wird. Dadurch wird das
Risiko der Schaumbildung zusätzlich verringert. Die nachzutankenden Wasserportionen
hängen einerseits von der Beladungsmenge der Wäsche in der Wäschetrommel und anderseits
von der Dimensionierung des Waschvollautomaten ab. Vorzugsweise liegt die Wasserportion
zu Beginn der Wasserzulaufsteuerung im Bereich von 1,0 bis 5,0 Liter und am Ende der
Wasserzulaufsteuerung im Bereich von 0,5 bis 1,5 Liter.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die minimale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
im Bereich von 80 bis 150 Umin
-1 und liegt die maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl im Bereich von 300 bis 600
Umin
-1.
[0018] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Waschvollautomat mit einem Laugenbehälter
zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer im Laugenbehälter drehbar gelagerten Wäschetrommel
zur Aufnahme von zu behandelnder Wäsche, einer Umfluteinrichtung zum Fördern der Waschflüssigkeit
von einem ersten Bereich des Laugenbehälters in einen zweiten Bereich des Laugenbehälters,
einer Wasserzulaufeinrichtung und einer Steuereinrichtung zum Steuern mehrerer Umflutschleudergänge
und mindestens einer zwischen den Umflutschleudergängen jeweils durchgeführten Reversierphase,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung dafür eingerichtet ist, die Wasserzulaufeinrichtung
zwischen den Umflutschleuderphasen zu aktivieren und entsprechend der vorstehend beschriebenen
Wasserzulaufsteuerung bzw. ihren Varianten und Weiterbildungen zu steuern.
[0019] D.h., die Wasserzulaufeinrichtung, die Wasser über einen Einspülkasten, der mindestens
einen Waschzusatz bevorraten kann, in den Laugenbehälter leitet, wird mittels einer
Steuereinrichtung derart gesteuert, dass sie in jeder Reversierphase dem Laugenbehälter
Wasser zuführen kann und bei minimalen Umflutschleuderdrehzahlen auch während den
Umflutschleudergängen Wasser zuführen kann.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Teil-Querschnittsansicht eines Waschvollautomaten;
- Fig. 2
- einen zeitlichen Verlauf einer Wasserzulaufsteuerung; und
- Fig. 3
- einen zeitlichen Verlauf einer weiteren Wasserzulaufsteuerung.
[0021] In Fig. 1 ist in rein schematischer Darstellung eine Teil-Querschnittsansicht eines
Waschvollautomaten 1 gezeigt. Der Waschvollautomat 1 weist einen Laugenbehälter 2
zur Aufnahme von Waschflüssigkeit auf. In dem Laugenbehälter 2 ist eine Wäschetrommel
3 zur Aufnahme von Wäsche 5 drehbar gelagert. Der Waschvollautomat 1 weist weiterhin
eine Umfluteinrichtung 4 auf, die Waschflüssigkeit von dem unteren Bereich des Laugenbehälters
2 in den oberen Bereich des Laugenbehälters 2 fördern kann, bezogen auf die betriebsgemäße
Aufstellposition des Waschvollautomaten 1. Die Umfluteinrichtung 4 weist eine Umflutpumpe
4a, eine Umflutleitung 4b und eine Umflutdüse 4c auf. Die Umflutpumpe 4a ist eingerichtet,
um bei Aktivierung Waschflüssigkeit aus einem Ablaufrohr 7, das am unteren Bereich
des Laugenbehälters 2 angeordnet ist, in die Umflutleitung 4b zu fördern. Die Umflutdüse
4c ist ausgebildet, die durch die Umflutleitung 4b geförderte Waschflüssigkeit auf
die Wäsche 5 zu spritzen bzw. in sie einzuspritzen. Das Ablaufrohr 7 ist weiterhin
mit einer Ablaufeinrichtung 6 verbunden. Die Ablaufeinrichtung 6 weist eine Ablaufpumpe
6a und eine Ablaufleitung 6b auf. Bei Aktivierung fördert die Ablaufpumpe 6a Waschflüssigkeit
aus dem Ablaufrohr 7 in die Ablaufleitung 6b, die in der Regel in einen Abwasserkanal
(nicht gezeigt) mündet. Der Waschvollautomat 1 weist weiterhin einen Drucksensor 8
auf. Der Drucksensor 8 ist geeignet, den aufgrund einer Wassersäule entstehenden Druck
in dem Laugenbehälter 2 zu messen und auszuwerten.
[0022] Der in Fig. 1 gezeigte Waschvollautomat 1 ist eingerichtet, eine der in Fig. 2 und
3 und in der zugehörigen nachstehenden Beschreibung dargestellten Wasserzulaufsteuerungen
durchzuführen. Die Zeitabschnitte auf der Zeitachse t sind in den Fig. 2 und 3 sind
nur symbolisch angegeben. Der zeitliche Verlauf ist jeweils schematisch gezeigt. Zumindest
während der Umflutschleudergänge der Wasserzulaufsteuerungen wird der Druck in dem
Laugenbehälter gemessen. Bei der in Fig. 2 gezeigten ersten Variante einer Wasserzulaufsteuerung
wird jeder Umflutschleudergang beendet, wenn ein gemessener Druck in dem Laugenbehälter
oberhalb eines Druckgrenzwerts p-grenz liegt. Bei der in Fig. 3 gezeigten zweiten
Variante einer Wasserzulaufsteuerung wird jeder Umflutschleudergang beendet, wenn
ein gemessener Druck in dem Laugenbehälter oberhalb eines Druckgrenzwerts p-grenz
liegt oder wenn eine maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 der Wäschetrommel erreicht wird. Durch das Nachtanken von Wasserportionen in den
nachstehend erläuterten Reversierphasen wird die Feuchte der Wäsche während der Wasserzulaufsteuerung
erhöht.
[0023] Fig. 2 zeigt einen zeitlichen Verlauf einer Wasserzulaufsteuerung. Es wird eine Wasserportion
getankt und der erste Umflutschleudergang A
1 wird gestartet. Die Umfluteinrichtung ist in dem Umflutschleudergang A
1 aktiviert. Die Wäschetrommel wird bei einer minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
n
1 gedreht, die oberhalb der Anlegedrehzahl liegt. Die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
wird stufenweise erhöht, bis eine maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 erreicht wird. Währenddessen wird der Druck in dem Laugenbehälter gemessen. Da der
Druckgrenzwert p_grenz mit Erreichen von n
2 noch nicht erreicht ist, wird die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl auf die minimale
Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
1 gesetzt, eine Wassermenge getankt und die Drehzahl erneut stufenweise erhöht. Mit
Erreichen des Druckgrenzwerts p-grenz wird das Umflutschleudern beendet, und eine
Reversierphase B
1 wird durchgeführt. In der Reversierphase B
1 ist die Umfluteinrichtung deaktiviert und die Wäschetrommel wird bei einer Trommeldrehzahl
unterhalb der Anlegedrehzahl gedreht oder nicht gedreht. Die Wäsche kann sich in der
Wäschetrommel umverteilen. Nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitdauer wird die Reversierphase
B
1 beendet, und ein Umflutschleudergang A
2 wird gestartet. Die Umfluteinrichtung wird aktiviert, und Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
der Wäschetrommel wird von der minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
1 stufenweise erhöht, bis die maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 erreicht wird. Mit Erreichen der maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 erreicht auch der gemessene Druck in dem Laugenbehälter den Druckgrenzwert p_grenz,
und der Umflutschleudergang wird beendet, und eine Reversierphase B
2 wird entsprechend der vorstehend beschriebenen Reversierphase B
1 durchgeführt. Nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer wird die Reversierphase B
2 beendet und ein Umflutschleudergang A
3 wird gestartet. In dem Umflutschleudergang A
3 wird die Umfluteinrichtung aktiviert und die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl von
der minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
1 stufenweise erhöht. Vor Erreichen der maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 erreicht der gemessene Druckwert den Druckgrenzwert p-grenz und der Umflutschleudergang
A
3 wird beendet. Die gewünschte Feuchte F ist erreicht, und die Wasserzulaufsteuerung
wird beendet. Mit dem Waschvorgang zum Waschen der Wäsche kann begonnen werden.
[0024] Fig. 3 zeigt einen zeitlichen Verlauf einer weiteren Wasserzulaufsteuerung. Es wird
eine Wasserportion getankt und der erste Umflutschleudergang A
1 wird gestartet. Die Umfluteinrichtung ist in dem Umflutschleudergang A
1 aktiviert, und die Wäschetrommel wird bei einer minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
n
1 gedreht, die oberhalb der Anlegedrehzahl liegt. Die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
wird stufenweise erhöht. Bei Erreichen einer maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
n
2 wird der Umflutschleudergang A
1 beendet. Der Druck in dem Laugenbehälter liegt zu diesem Zeitpunkt unterhalb des
Druckgrenzwerts p_grenz. Im Anschluss an den Umflutschleudergang A
1 wird die Reversierphase B
1 durchgeführt, in der die Umfluteinrichtung deaktiviert ist und die Wäschetrommel
bei einer Trommeldrehzahl unterhalb der Anlegedrehzahl gedreht oder nicht gedreht
wird, so dass sich die Wäsche in der Wäschetrommel umverteilen kann. Nach Ablauf einer
vorbestimmten Zeitdauer wird die Reversierphase B
1 beendet, und der Umflutschleudergang A
2 wird gestartet. Die Umfluteinrichtung wird aktiviert, und Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
der Wäschetrommel wird von der minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
1 stufenweise erhöht. Noch bevor die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl auf die maximale
Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 erhöht wurde, erreicht der Druck in dem Laugenbehälter den Druckgrenzwert p_grenz,
und der Umflutschleudergang A
2 wird beendet. Anschließend wird die Reversierphase B
2 entsprechend der vorstehend beschriebenen Reversierphase B
1 durchgeführt. Nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer wird die Reversierphase B
2 beendet, und ein Umflutschleudergang A
3 wird gestartet. In dem Umflutschleudergang A
3 wird die Umfluteinrichtung aktiviert und die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl von
der minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
1 stufenweise erhöht. Die maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 wird erreicht, bevor der Druck in dem Laugenbehälter p-grenz erreicht. Der Umflutschleudergang
A
3 wird mit Erreichen der maximalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl n
2 beendet, und eine Reversierphase B
3 wird entsprechend der Reversierphase B
1 durchgeführt. Die gewünschte Feuchte F wird erreicht, und die Wasserzulaufsteuerung
wird beendet. Mit dem Waschvorgang zum Waschen der Wäsche kann begonnen werden.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Waschvollautomat
- 2
- Laugenbehälter
- 3
- Wäschetrommel
- 4
- Umfluteinrichtung
- 4a
- Umflutpumpe
- 4b
- Umflutleitung
- 4c
- Umflutdüse
- 5
- Wäsche
- 6
- Ablaufeinrichtung
- 6a
- Ablaufpumpe
- 6b
- Ablaufleitung
- 7
- Ablaufrohr
- 8
- Drucksensor
- A1, A2, A3
- Umflutschleudergänge
- B1, B2, B3
- Reversierphasen
- F
- gewünschte Feuchte
- n1
- minimale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
- n2
- maximale Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
- p_grenz
- Druck-Grenzwert
- t
- Zeit
1. Wasserzulaufsteuerung für das Feuchtwaschen mit einem einen Laugenbehälter (2), eine
Wäschetrommel (3) und eine Umfluteinrichtung (4) umfassenden Waschvollautomaten (1),
bei dem Waschflüssigkeit in einem Waschprozess vollständig in sich in der Wäschetrommel
(3) befindender Wäsche (5) gebunden ist, wobei mehrere Umflutschleudergänge (A1, A2, A3) durchgeführt werden, in denen die Waschflüssigkeit aus der Wäsche (5) ausgetrieben
und wieder in die Wäsche (5) eingesprüht wird, und zwischen den Umflutschleudergängen
(A1, A2, A3) jeweils eine Reversierphase (B1, B2, B3) durchgeführt wird und vor dem ersten Umflutschleudergang (A1) eine Basiswassermenge mengengesteuert oder bis zu einem vorbestimmten Waschflüssigkeitsstand
im Laugenbehälter (2) zugeführt wird und anschließend eine Wasserportion in jeder
Reversierphase (B1, B2, B3) nachgetankt wird, bis eine gewünschte Feuchte der Wäsche (5) erreicht wird.
2. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfluteinrichtung (4) in der Reversierphase (B1, B2, B3) deaktiviert ist.
3. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest während der Umflutschleudergänge (A1, A2, A3) ein Druck in dem Laugenbehälter (2) gemessen wird.
4. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Umflutschleudergang (A1, A2, A3) mittels Drehen der Wäschetrommel (3) bei einer minimalen Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
(n1) gestartet wird, die gleich oder oberhalb einer Anlegedrehzahl, bei der die Wäsche
(5) zumindest teilweise an einem Mantel der Wäschetrommel (3) anliegt, und unterhalb
einer kritischen Trommeldrehzahl ist, und während des Umflutschleudergangs die Umflutschleuder-Trommeldrehzahl
kontinuierlich oder stufenweise bis zu einer maximalen Umflutschleuder-Drehzahl (n2) erhöht wird und der Umflutschleudergang beendet wird, wenn der gemessene Druck gleich
oder höher zu einem vorbestimmten Druck-Grenzwert ist.
5. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wäschetrommel (3) bei Erreichen der maximalen Umflutschleuder-Drehzahl (n2) auf die minimale Umflutschleuder-Drehzahl (n1) gesetzt wird und die minimale Umflutschleuder-Drehzahl (n1) erneut kontinuierlich oder stufenweise erhöht wird, bis die maximale Umflutschleuder-Drehzahl
(n2) erreicht wird, wobei nach jedem Absenken auf die minimale Drehzahl Wasser zugeführt
werden kann und sich der Ablauf solange wiederholen kann, bis der gemessene Druck
gleich oder höher zu einem vorbestimmten Druck-Grenzwert ist.
6. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Umflutschleudergang (A1, A2, A3) bei Erreichen der maximalen Umflutschleuder-Drehzahl (n2) beendet wird.
7. Wasserzulaufsteuerung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Starten des ersten Umflutschleudergangs (A1) eine Beladungsmenge der Wäsche (5) in der Wäschetrommel (3) ermittelt wird und die
Wasserportion in Abhängigkeit von der Beladungsmenge ausgewählt wird.
8. Wasserzulaufsteuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Reversierphasen (B1, B2, B3) durchgeführt werden und die in den jeweiligen mehreren Reversierphasen (B1, B2, B3) nachzutankenden Wasserportionen so eingestellt werden, dass die Wasserportion mit
steigender Anzahl an Reversierphasen (B1, B2, B3) niedriger wird.
9. Wasserzulaufsteuerung nach einem der vorangehenden Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die minimale Umflutschleuder-Drehzahl (n1) im Bereich von 80 bis 150 Umin-1 und die maximale Umflutschleuder-Drehzahl (n2) im Bereich von 300 bis 600 Umin-1 liegt.
10. Waschvollautomat mit einem Laugenbehälter (2) zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer
im Laugenbehälter (2) drehbar gelagerten Wäschetrommel (3) zur Aufnahme von zu behandelnder
Wäsche (5), einer Umfluteinrichtung (4) zum Fördern der Waschflüssigkeit von einem
ersten Bereich des Laugenbehälters (2) in einen zweiten Bereich des Laugenbehälters
(2), einer Wasserzulaufeinrichtung und einer Steuereinrichtung zum Steuern mehrerer
Umflutschleudergänge (A1, A2, A3) und mindestens einer zwischen den Umflutschleudergängen (A1, A2, A3) jeweils durchgeführten Reversierphase (B1, B2, B3), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung dafür eingerichtet ist, die Wasserzulaufeinrichtung in der
mindestens einen Reversierphase (B1, B2, B3) zu aktivieren, gemäß einer Wasserzulaufsteuerung nach den Ansprüchen 1 bis 9.