[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadensystem zu Bereitstellung einer Gebäudefassade
mit Paneelen.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Systeme zur Bereitstellung von Gebäudefassaden
bekannt.
[0003] Je nach Anwendungsfall werden in diesem Zusammenhang großflächige Paneele verwendet,
welche mittels einer entsprechenden Unterkonstruktion auf die jeweils zu verkleidende
Gebäudeaußenwand aufgesetzt werden.
[0004] Die Anwendung großflächiger Paneele wird hierbei einerseits aus optischen Gründen
gewählt, andererseits können Gebäudefassaden mit großflächigen Paneelen vergleichsweise
schnell und mit entsprechend geringeren Bereitstellungskosten errichtet werden.
[0005] In einer einfachen Variante werden nach dem Stand der Technik die Paneele des jeweiligen
Fassadensystems mit der Unterkonstruktion verschraubt, was jedoch in der Regel zu
optischen Nachteilen durch sichtbare Verschraubpunkte und zu Nachteilen hinsichtlich
des Ausdehnungsverhaltens der Paneele führt, da sich diese durch die feste Verschraubung
nicht oder nur sehr eingeschränkt bei Temperaturänderungen ausdehnen, beziehungsweise
zusammenziehen können.
[0006] Im schlechtesten Fall kommt es bei derartigen Systemen zu Beschädigungen der Paneele,
insbesondere durch Spannungsrisse.
[0007] Eine besonders effiziente Lösung zur Bereitstellung eines Fassadensystems, insbesondere
unter Berücksichtigung der thermischen Längenausdehnung der Paneele, ist aus der Druckschrift
DE 20 2006 018 660 U1 bekannt. Hierin wird ein System zur Oberflächenbekleidung von Bauwerken beschrieben,
welches aus einer Unterkonstruktion mit vertikalen Zwischenprofilen, zwei Tragprofilen
und einem von diesen aufgenommenen Sichtelement besteht. Das Sichtelement ist hierbei
horizontal schwimmend in den Tragprofilen aufgenommen, sodass das Sichtelement insbesondere
thermisch bedingte Längenausdehnungen in horizontaler Richtung ausführen kann.
[0008] Eine weitere Möglichkeit zur Bereitstellung eines Fassadensystems besteht darin,
vertikale Tragprofile als Teil der Unterkonstruktion vorzusehen, wobei die Tragprofile
in regelmäßigen Abständen Ausklinkungen aufweisen, in welche die entsprechenden Paneele
mittels einer Nut eingehängt werden.
[0009] Neben der vergleichsweise einfachen Montierbarkeit weisen derartige Fassadensysteme
jedoch insbesondere den Nachteil auf, dass Position und Ausrichtung der Paneele jeweils
durch das Abstandsmaß der Ausklinkungen festgelegt sind und somit nur eine eingeschränkte
Variabilität in der Anordnung der Paneele ermöglicht werden kann. Zudem kommt es nachteilig
zu einer praktisch punktförmigen Kraftübertragung von dem Paneel auf das Tragprofil.
[0010] Den oben genannten, bekannten Fassadensystemen ist gemein, dass die Paneele in der
Regel aus Metallblech gefertigt und durch das Verfahren des Rollformens bereitgestellt
werden, wobei insbesondere die Nut, mittels derer die Paneele an der Unterkonstruktion
angeordnet werden, durch das Rollformen ausgebildet wird.
[0011] Aufgrund der Bereitstellung der Paneele mittels Rollformen und der teilweise notwendigen,
komplizierten Ausformung der Nuten, können jedoch nur begrenzte Blechstärken für die
Paneele vorgesehen werden, was wiederum zu einer entsprechenden Limitierung der maximalen
Paneelgröße führt.
[0012] Ausgehend von den Nachteilen des Standes der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein Fassadensystem mit Paneelen bereitzustellen, welches zum einen
eine besonders einfache und schnelle Bereitstellung sowie unterschiedliche Paneelformate
ermöglicht und welches zum anderen das thermische Ausdehnungsverhalten der Paneele
berücksichtigt.
[0013] Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Ein erfindungsgemäßes Fassadensystem weist eine Unterkonstruktion und mindestens
zwei übereinander angeordnete Paneele auf.
[0015] Die Unterkonstruktion des Fassadensystems entspricht dem gängigen Stand der Technik
und weist insbesondere vertikale und gegebenenfalls auch horizontale Tragprofile,
sowie je nach Anwendungsfall Elemente zur Wärmedämmung auf.
[0016] Die Paneele stellen vorliegend die außenliegenden Sichtelemente des Fassadensystems
dar und bestehen beispielsweise aus Aluminium, Edelstahl oder beschichtetem Stahl.
[0017] Das vorliegende Fassadensystem zeichnet sich erfindungsgemäß zum einen dadurch aus,
dass die Paneele jeweils einen oberen und einen unteren Abkantungsabschnitt aufweisen.
[0018] Die Paneele sind somit als Biegeteile mittels Abkantung bereitstellbar, wodurch sich
insbesondere gegenüber den üblicherweise verwendeten, rollgeformten Paneelen Vorteile
hinsichtlich der Bereitstellung und der Bereitstellungskosten ergeben.
[0019] Zum anderen zeichnet sich das erfindungsgemäße Fassadensystem dadurch auf, dass dieses
zur Aufnahme der Paneele mindestens ein Halteelement aufweist, welches mit der Unterkonstruktion,
speziell mit den Tragprofilen der Unterkonstruktion, fest verbunden ist. Die Befestigung
des Halteelements erfolgt hierbei beispielsweise über zwei, vertikal übereinander
angeordnete, Befestigungspunkte, sodass durch das Halteelement entsprechend große
Lastenaufgenommen und in die Unterkonstruktion abgeleitet werden können.
[0020] Das Halteelement weist erfindungsgemäß einen nach oben geöffneten Aufnahmeabschnitt
auf, wobei der Aufnahmeabschnitt wiederum eine erste, der Unterkonstruktion zugewandten
und eine zweite, der Unterkonstruktion abgewandte Flanke aufweist.
[0021] Als erste Flanke wird somit vorliegend der Bereich des Aufnahmeabschnitts verstanden,
welcher sich auf der Seite befindet, welche an der Unterkonstruktion anliegt. Demgegenüber
beschreibt die zweite Flanke den Bereich des Aufnahmeabschnitts, welcher der Unterkonstruktion
gegenüberliegt.
[0022] Die Flanken des Aufnahmeabschnitts sind im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet,
wobei es je nach Anwendungsfall jedoch auch möglich ist, dass die Flanken zumindest
abschnittsweise von einem parallelen Verlauf abweichen. Der Abstand der Flanken voneinander
entspricht erfindungsgemäß mindestens dem Zweifachen der Materialstärke eines Paneels.
[0023] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Aufnahmeabschnitt wird es ermöglicht, dass
in diesem der obere Abkantungsabschnitt eines ersten Paneels und der untere Abkantungsabschnitt
eines zweiten Paneels planparallel und hintereinanderliegend aufgenommen sind. Die
Aufnahme der Paneele in dem Aufnahmeabschnitt erfolgt ferner derart, dass der obere
Abkantungsabschnitt des ersten Paneels an der zweiten Flanke und der untere Abkantungsabschnitt
des zweiten Paneels an der ersten Flanke anliegen. Hierzu sind die jeweiligen Abkantungsabschnitte
der Paneele erfindungsgemäß so ausgebildet, dass diese mit der jeweils zugehörigen
Flanke des Aufnahmeabschnitts korrespondieren.
[0024] Die Montage der Paneele an dem Halteelement erfolgt erfindungsgemäß so, dass zuerst
das erste, untenliegende Paneel mit dessen oberem Abkantungsabschnitt in den Aufnahmeabschnitt
eingesetzt und von diesem in Position gehalten wird. Anschließend wird das zweite,
obenliegende Paneel mit dessen unteren Abkantungsabschnitt in den Aufnahmeabschnitt
eingesetzt, wobei sich der untere Abkantungsabschnitt des zweiten Paneels zwischen
den oberen Abkantungsabschnitt des ersten Paneels und die erste Flanke schiebt und
dabei vorzugsweise den oberen Abkantungsabschnitt des ersten Paneels gegen die zweite
Flanke des Aufnahmeabschnitts drückt.
[0025] Zur Vereinfachung der Montage können die Flanken des Aufnahmeabschnitts zudem entsprechende
Anformungen, beispielweise Fasen, aufweisen, welche ein besonders einfaches Einführen
der Abkantungsabschnitte in den Aufnahmeabschnitt ermöglichen.
[0026] Gegenüber herkömmlichen Lösungen weist das erfindungsgemäße Fassadensystem den technologischen
Vorteil auf, dass zum einen die Bereitstellbarkeit der Paneele mittels einfacher Abkantung
und damit besonders kostengünstig umsetzbar ist und auf das Verfahren des Rollformens
verzichtet werden kann und zum anderen hierdurch größere Blechstärken der Paneele
vorgesehen werden können als dies bei herkömmlichen Fassadensystemen der Fall ist.
Dies ermöglicht insbesondere die Bereitstellung besonders stabiler oder vergleichsweise
großflächiger Paneele, wobei gleichzeitig die Bereitstellungskosten für die Paneele
und somit für das gesamte Fassadensystem niedrig gehalten werden können. Ferner können
auch außerhalb von bestimmten Rastermaßen Paneele problemlos hergestellt werden, wie
dies beispielsweise aufgrund bestehender Öffnungen wie Fenstern erforderlich ist.
[0027] Zudem ermöglicht das vorliegende Fassadensystem eine besonders einfache und zeitsparende
Montage, indem die Paneele in die Halteelemente eingehangen werden und nicht durch
Verschrauben fixiert werden müssen. Die Aufgabe einer vertikalen Auszugsicherung,
die sonst durch ein Verschrauben abgesichert wird, wird als besonderer Vorteil erfindungsgemäß
dadurch bereitgestellt, dass das jeweils obere Paneel zugleich eine vertikale Auszugsicherung
für das jeweils darunterliegende Paneel bereitstellt.
[0028] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Fassadensystems besteht darin, dass das
Halteelement bereits im Rahmen einer Vorfertigung der Unterkonstruktion an dieser
angeordnet werden kann. Auf diese Weise wird ein entsprechender, zusätzlicher Zeitaufwand
zur Montage des Halteelements vor Ort vermieden.
[0029] Darüber hinaus weist das vorliegende Fassadensystem den wesentlichen technologischen
Vortei auf, dass die Paneele in dem Halteelement schwimmend aufgenommen sind. Im Vergleich
zu herkömmlichen Lösungen mit verschraubten Paneelen werden auf diese Weise mit geringsmöglichem
technischen Aufwand, thermische Längenausdehnungen der Paneele ermöglicht und entsprechende
Beschädigungen, insbesondere durch Spannungsrisse, vermieden.
[0030] Die Lastabführung der Paneele in das jeweilige Halteelement kann erfindungsgemäß
sowohl über den unteren und den oberen Abkantungsabschnitt des jeweiligen Paneels
oder nur über einen der Abkantungsabschnitte des jeweiligen Paneels erfolgen.
[0031] In dem Fall, dass die Lastabführung nur über einen der Abkantungsabschnitte erfolgt
und der jeweils andere Abkantungsabschnitt sich abschnittsweise vertikal frei in dem
Aufnahmeabschnitt des jeweiligen Halteelements bewegen kann, wird es als besonderer
Vorteil erreicht, dass das entsprechende Paneel, insbesondere unter Temperatureinfluss,
neben der horizontalen auch ein ungehinderte vertikale Längenausdehnung ausführen
kann.
[0032] Gegenüber bekannten Fassadenelementen, bei denen die Tragprofile der Unterkonstruktion
festgelegte Ausklinkungen aufweisen und bei denen die Paneele zwingend in den jeweiligen
Ausklinkungen angeordnet werden müssen, weist das erfindungsgemäße Fassadensystem
zudem den Vorteil auf, dass das Halteelement in einer beliebigen Position an der Unterkonstruktion
angebracht werden kann und somit innerhalb des Fassadensystems insbesondere variable
Paneelgrößen und -geometrien umgesetzt werden können.
[0033] Ferner können, bei Abstimmung auf das Öfffnungsmaß des Aufnahmeabschnitts des Halteelement,
als weiterer Vorteil Paneele mit unterschiedlichen Materialstärken eingesetzt werden.
[0034] Des Weiteren besteht ein technologischer Vorteil des Fassadensystems darin, dass
die vertikalen Abstände zwischen dem ersten und zweiten Paneel besonders einfach anpassbar
sind, indem beispielsweise die Abkantungsabschnitte entsprechend ausgebildet werden.
In diesem Zusammenhang kann zum Beispiel der obere Abkantungsabschnitt des ersten
Paneels so ausgebildet werden, dass dieses entweder auf der Oberseite der zweiten
Flanke oder alternativ auf dem Grund des Aufnahmeabschnittes aufliegt.
[0035] Ferner kann der untere Abkantungsabschnitt des zweiten Paneels so ausgebildet werden,
dass sich der gewünschte, vertikale Versatz zwischen dem ersten und dem zweiten Paneel
einstellt.
[0036] Als weiterer Vorteil lässt sich das erfindungsgemäße Fassadensystem gleichermaßen
auf schräg angeordnete sowie auf Paneele anwenden, bei denen die jeweiligen Abkantungsabschnitte
nicht zwingend parallel zueinander ausgerichtet sind.
[0037] Auf diese Weise ermöglicht das erfindungsgemäße Fassadensystem auch die Verwendung
speziell geformter Paneele.
[0038] Eine bevorzugte Weiterbildung des Fassadensystems sieht vor, dass die erste Flanke
des Aufnahmeabschnitts eine Abstufung aufweist.
[0039] Mittels dieser Abstufung werden innerhalb der Flanke eine erste und eine zweite Anlageebene
gebildet.
[0040] Die Anlageebenen sind erfindungsgemäß derart versetzt zueinander ausgebildet, dass
der Abstand der ersten Anlageebene zu der zweiten Flanke mindestens dem Zweifachen
der Materialstärke eines Paneels und der Abstand der zweiten Anlageebene zu der zweiten
Flanke mindestens dem Einfachen und weniger als dem Zweifachen der Materialstärke
eines Paneels entsprechen.
[0041] Die Anordnung der Paneele innerhalb eines entsprechenden Aufnahmeabschnitts mit abgestufter
erster Flanke erfolgt erfindungsgemäß derart, dass der obere Abkantungsabschnitt des
ersten Paneels zwischen der zweiten Flanke und der zweiten Anlageebene und der untere
Abkantungsabschnitt des zweiten Paneels zwischen der ersten Anlageebene und dem oberen
Abkantungsabschnitt des ersten Paneels angeordnet sind.
[0042] Der besondere Vorteil der hier aufgezeigten Weiterbildung besteht darin, dass das
untere Paneel mit dessen oberen Abkantungsabschnitt bei dessen der Montage in dem
Aufnahmeabschnitt so geführt wird, dass sich unmittelbar der notwendige Freiraum für
die Aufnahme des unteren Abkantungsabschnitts des zweiten, obenliegenden Paneels in
dem Aufnahmeabschnitt einstellt. Zugleich ist der obere Abkantungsabschnitt des ersten
Paneels in dem Halteelement bereits im wesentliche spielfrei zwischen der zweiten
Flanke und der zweiten Anlageebene festgelegt, ohne dass der untere Abkantungsabschnitt
des zweiten Paneels eingeführt sein muss.
[0043] Auf diese Weise wird insbesondere die Montage des zweiten Paneels innerhalb eines
erfindungsgemäßen Fassadensystems nochmals vereinfacht.
[0044] Zudem ermöglicht die Abstufung der ersten Flanke eine Höhenfestlegung, insbesondere
des zweiten, obenliegenden Paneels in dem Halteelement und erleichtert somit die Einhaltung
eines vorher festgelegten Abstandes zwischen den Paneelen.
[0045] In einer vorteilhaften Variante des Fassadensystems weist einer der Abkantungsabschnitte
der Paneele mindestens einen Verformungsabschnitt auf. Der Verformungsabschnitt ist
hierbei so ausgebildet, dass dieser zumindest eine Stirnseite des Halteelements übergreift.
[0046] Durch den erfindungsgemäßen Verformungsabschnitt wird auf besonders einfache und
effektive Weise eine Sicherung gegen ein horizontales Verrutschen des entsprechenden
Paneels bereitgestellt, indem der übergreifende Bereich des Verformungsabschnittes
in einen Formschluss mit der jeweiligen Stirnseite des Halteelements gebracht wird.
[0047] Der Verformungsabschnitt kann beispielsweise durch eine Schlitzung des jeweiligen
Abkantungsabschnittes bereitgestellt werden, wobei der jeweils relevante Bereich des
geschlitzten Abkantungsabschnittes nochmals abgekantet und so die Hintergreifung der
jeweiligen Stirnseite des Halteelements durch den Abkantungsabschnitt bereitgestellt
wird.
[0048] Der Verformungsabschnitt kann ferner so ausgebildet sein, dass dieser beide gegenüberliegenden
Stirnseiten des Halteelements übergreift und so ein beidseitiger Formschluss zwischen
den Stirnseiten des Halteelements und dem jeweiligen Abkantungsabschnitt und somit
eine beidseitige Sicherung gegen horizontales Verrutschen des jeweiligen Paneels bereitstellbar
ist.
[0049] Eine alternative Ausgestaltung des Fassadensystems sieht vor, dass die Sicherung
gegen horizontales Verrutschen des jeweiligen Paneels durch einen Sicherungsbolzen
bereitgestellt wird, welche je nach Anwendungsfall seitlich des Halteelements in dem
Paneel vorgesehen wird und welche ihrerseits in horizontaler Richtung einen Formschluss
zwischen dem Paneel und dem Halteelement bereitstellen kann. Der Sicherungsbolzen
kann auch als Sicherungschraube ausgebildet sein.
[0050] Zweckmäßigerweise wird die Sicherung gegen horizontales Verrutschen des jeweiligen
Paneels mittels Verformunungabschnitt oder Sicherungsbolzen nur an einem Halteelement
pro Paneel vorgesehen, so dass die horizontale thermische Längenveränderlichkeit nicht
behindert wird.
[0051] In einer weiteren vorteilhaften Variante des Fassadensystems weist die zweite Flanke
des Halteelements einen Auskragungsabschnitt auf.
[0052] Der Auskragungsabschnitt ist vorliegend so ausgebildet, dass dieser eine Stirnseite
des Halteelements überkragt.
[0053] Der Auskragungsabschnitt ist ferner nur in dem oberen Bereich der zweiten Flanke
ausgebildet und reicht nicht bis zu deren Flankengrund.
[0054] Diese Ausbildung ermöglicht es, dass der Auskragungsabschnitt an dessen unterer Seite
von dem Verformungsabschnitt des jeweiligen Abkantungsabschnitts hintergriffen wird
und auf diese Weise ein Formschluss zwischen dem Verformungsabschnitt und dem Auskragungsabschnitt
bereitstellbar ist.
[0055] Durch den bereitstellbaren Formschluss wird als besonderer Vorteil eine Sicherung
gegen vertikales Herausziehen des jeweiligen Paneels aus dem Halteelement geschaffen.
[0056] Bei einem Vorsehen eines Auskragungsabschnittes gemäß der vorliegenden Variante,
ist der Verformungsabschnitt des untenliegenden, ersten Paneels vorzugsweise so ausgebildet,
dass die Gesamtstärke des Paneels inklusive Verformungsabschnitt den maximalen Abstand
zwischen erster und zweiter Flanke des Aufnahmeabschnitts nicht überschreitet.
[0057] Im Falle des Vorliegens einer Abstufung gemäß dem Anspruch 2 liegt der maximale Abstand
zwischen der ersten Anlageebene der ersten Flanke und der zweiten Flanke vor.
[0058] Durch die vorliegende Ausbildung wird es ermöglicht, dass das erste Paneel mit dem
Verformungsabschnitt komplikationsfrei in den Aufnahmeabschnitt eingesetzt werden
kann, wobei der Verformungsabschnitt den Auskragungsabschnitt passiert. Bei Erreichen
seiner Endlage wird das erste Paneel anschließend soweit in Richtung der zweiten Flanke
verschoben, dass der Verformungsabschnitt den Auskragungsabschnitt hintergreift. Das
Hintergreifen wird zusätzlich durch das nachgelagerte Anordnen des zweiten Paneels
in dem Aufnahmeabschnitt begünstigt, da durch dieses das ersten Paneel zusätzlich
in Richtung der zweiten Flanke und somit in seine Endlage gedrückt wird.
[0059] Auch bei der vorteilhaften Weiterbildung mit Auskragungsabschnitt kann alternativ
zu dem Verformungsabschnitt auch ein Sicherungsbolzen eingesetzt werden, welcher die
Hintergreifung bereitstellt.
[0060] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des Fassadensystems sieht vor, dass das Halteelement
eine Sicherungsschraube aufweist, welche in einer entsprechenden Aufnahme, insbesondere
einer Gewindebohrung, in dem Halteelement angeordnet und dabei von der Unterkonstruktionsseite
in das Halteelement eingeschraubt wird.
[0061] Die Sicherungsschraube durchsetzt hierbei das Halteelement im Bereich der ersten
Flanke und wirkt auf den oberen Abkantungsabschnitt des ersten Paneels ein.
[0062] Durch die Einwirkung der Sicherungsschraube wird das erste Paneel gegen das Halteelement
verspannt, sodass ein vertikales Ausziehen oder horizontales Verrutschen des ersten
Paneels aus, beziehungsweise in dem Halteelement wirksam verhindert werden können.
[0063] Zudem kann die Aufnahme für die Sicherungsschraube auch so ausgebildet sein, dass
diese auch die zweite Flanke des Halteelements durchsetzt. Auf diese Weise wird als
besonderer Vorteil ein Bereich in dem Halteelement geschaffen, in welchen sich der
obere Abkantungsabschnitt des ersten Paneels, während des Einwirkens der Sicherungsschraube,
einformen kann und sich somit in diesem Bereich ein zusätzlicher Formschluss zwischen
dem ersten Paneel und dem Halteelement ausbildet.
[0064] Das erfindungsgemäße Fassadensystem wird als Ausführungsbeispiel anhand von
- Fig. 1
- Seitenansicht Fassadensystem als Prinzipdarstellung
- Fig. 2
- Detailansicht Halteelement
- Fig. 3
- Seitenansicht Halteelement
- Fig. 4a
- Vorderansicht Halteelement mit einseitigem Auskragungsabschnitt
- Fig. 4b
- Vorderansicht Halteelement mit beidseitigem Auskragungsabschnitt
- Fig. 5
- Seitenansicht Halteelement mit erstem Paneel
- Fig. 6
- Seitenansicht Fassadensystem mit hintergriffenem Auskragungsabschnitt
- Fig. 7
- Detailansicht Halteelement mit Sicherungsschraube
näher erläutert.
[0065] Fig. 1 zeigt das Fassadensystem in einer Seitenansicht. Das Fassadensystem weist
vorliegend eine Unterkonstruktion 1, im Wesentlichen gebildet durch vertikale Tragprofile,
sowie ein erstes Paneel 2 und ein zweites Paneel 3 auf.
[0066] Die Paneele 2, 3 bilden die Sichtelemente des Fassadensystems und weisen erfindungsgemäß
jeweils einen oberen Abkantungsabschnitt 4 und einen unteren Abkantungsabschnitt 5
auf. Die Abkantungsabschnitte 4, 5 können hierbei sowohl als einfache oder, wie in
Fig. 1 dargestellt, als zwei- oder mehrfache Abkantungen ausgebildet sein.
[0067] Zur Aufnahme der Paneele 2, 3 ist erfindungsgemäß mindestens ein Halteelement 6 vorgesehen,
welches vorliegend über zwei Befestigungspunkte 15 fest mit der Unterkonstruktion
1 verbunden ist. Das Halteelement 6 wird in den Fig. 2 bis 4 gezeigt.
[0068] Das Halteelement 6 weist wie in Fig. 3 dargestellt, einen Aufnahmeabschnitt 7 auf,
welcher wiederum eine erste Flanke 8 und eine zweite Flanke 9 aufweist. Die erste
Flanke 8 bildet vorliegend den unterkonstruktionsseitigen Bereich des Aufnahmeabschnitts
7, wohingegen die zweite Flanke 9 den paneelseitigen Bereich des Aufnahmeabschnitts
7 bildet.
[0069] Gemäß der vorteilhaften Weiterbildung des Fassadensystems nach dem Anspruch 2, weist
die erste Flanke 8 eine Abstufung auf, durch welche, wie in Fig. 3 dargestellt, eine
erste Anlageebene 10 und eine zweite Anlageebene 11 gebildet werden.
[0070] Die Abstufung der ersten Flanke 8 ist vorliegend so ausgebildet, dass der Abstand
der ersten Anlageebene 10 zu der zweiten Flanke 9 mindestens dem zweifachen der Materialstärke
eines Paneels 2, 3 entspricht und dass der Abstand der zweiten Anlageebene 11 zu der
zweiten Flanke 9 mindestens dem einfachen und weniger als dem zweifachen der Materialstärke
eines Paneels 2, 3 entspricht
[0071] Die Paneele 2, 3 sind, wie Fig. 1 zeigt, so in dem Aufnahmeabschnitt 7 des Halteelements
6 angeordnet, dass der obere Abkantungsabschnitt 4.2 des ersten Paneels 2 zwischen
der zweiten Flanke 9 und der zweiten Anlageebene 11 der ersten Flanke 8 und der untere
Abkantungsabschnitt 5.3 des zweiten Paneels 3 zwischen der ersten Anlageebene 10 der
ersten Flanke 8 und dem oberen Abkantungsabschnitt 4.2 des ersten Paneels 2 angeordnet
sind.
[0072] Die Paneele 2, 3 werden im Rahmen der Montage des erfindungsgemäßen Fassadensystems
in das Halteelement 6 eingehängt, wobei zuerst der obere Abkantungsabschnitt 4.2 des
ersten Paneels 2 in den Aufnahmeabschnitt 7 eingeführt wird.
[0073] Durch die vorteilhafte Abstufung der ersten Flanke 8 wird der obere Abkantungsabschnitt
4.2 hierbei unmittelbar in die korrekte Lage zwischen der zweiten Anlageebene 11 und
der zweiten Flanke 9 geführt und somit gleichzeitig der benötigte Freiraum zur Aufnahme
des unteren Abkantungsabschnitts 5.3 des zweiten Paneels 3 freigehalten wird.
[0074] Zur Erleichterung des Einhängens des ersten Paneels 2 weist die Abstufung der ersten
Flanke 8 am Übergang zwischen erster Anlageebene 10 und zweiter Anlageebene 11 eine
Fase auf, durch welche der obere Abkantungsabschnitt 4.2 in die korrekte Ausgangsposition
führbar ist.
[0075] Nach dem Einhängen des ersten Paneels 2 erfolgt vorliegend das Einhängen des zweiten
Paneels 3, wobei der untere Abkantungsabschnitt 5.3 des zweiten Paneels 3 in dem Aufnahmeabschnitt
7 zwischen der ersten Anlageebene 10 und dem oberen Abkantungsabschnitt 4.2 des ersten
Paneels 2 aufgenommen wird.
[0076] Um ein horizontales Verrutschen des ersten Paneels 2 gegenüber dem Halteelement 6
zu verhindern, weist der obere Abkantungsabschnitt 4.2, wie in Fig. 1 dargestellt,
einen Verformungsabschnitt 12 auf.
[0077] Der Verformungsabschnitt 12 wird vorliegend durch eine Verformung im Bereich der
Abkantung in der Weise einer Eindellung bereitgestellt und ist vorzugsweise so ausgebildet,
dass diese beide Stirnseiten des Halteelements 6 übergreift. Eine unerwünschte, horizontale
Bewegung des ersten Paneels 2 wird durch den Verformungsabschnitt 12 vorliegend derart
verhindert, dass durch diesen in horizontaler Richtung ein beidseitiger Formschluss
zwischen dem ersten Paneel 2 und dem Halteelement 6 bereitgestellt wird.
[0078] Auf diese Weise kann als besonderer Vorteil auf zusätzliche Sicherungen gegen horizontales
Verrutschen des ersten Paneels 2, beispielsweise durch Verschrauben, verzichtet werden.
[0079] Die hier beschriebene Ausführungsform des ersten Paneels 2 kann analog ebenso auf
das zweite Paneel 3 sowie auf weitere Paneele innerhalb des erfindungsgemäßen Fassadensystems,
jeweils in Verbindung mit einem weiteren Halteelement 6, angewandt werden.
[0080] Darüber hinaus kann der Verformungsabschnitt 12 wahlweise bereits während der Herstellung
des jeweiligen Paneels 2, 3 oder erst nach dessen Anordnung in dem Halteelement 6
bereitgestellt werden.
[0081] In einer weiteren Ausführungsform des Fassadensystems weist die zweite Flanke 9 des
Halteelements 6, wie in den Fig. 4a und 4b dargestellt, einen Auskragungsabschnitt
14 auf.
[0082] Der Auskragungsabschnitt 14 ist gemäß Fig. 4a so ausgebildet, dass dieser eine Stirnseite
des Halteelements 6 übergragt und dass dieser gleichzeitig an seiner Unterseite durch
den Verformungsabschnitt 12 des ersten Paneels 2 hintergreifbar ist.
[0083] Alternativ kann der Auskragungsabschnitt, wie in Fig. 4b dargestellt, so ausgebildet
sein, dass dieser beide Stirnseiten des Halteelements 6 überragt.
[0084] In diesem Ausführungsbeispiel wird der Verformungsabschnitt 12 erst nach erfolgter
Montage, wenn der obere Abkantungsabschnitt 4.1 in die Aufnahmeabschnitt 7 seine Endlage
eingenommen hat, hergestellt, indem beispielsweise mit einer Zange, der seitlich neben
dem Halteelement 6 überstehende Bereich des Abkantungsabschnitt 4.1 verbogen wird.
Durch das Hintergreifen des Auskragungsabschnittes 14 durch den Verformungsabschnitt
12 ist in vertikaler Richtung ein Formschluss zwischen dem Halteelement 6 und dem
ersten Paneel 2 bereitstellbar, durch welchen ein unerwünschtes, vertikales Herausziehen
des ersten Paneels 2 aus dem Halteelement 6 verhinderbar ist.
[0085] Auch die hier beschriebene Weiterbildung kann analog ebenso auf das zweite Paneel
3 sowie auf weitere Paneele innerhalb des erfindungsgemäßen Fassadensystems, jeweils
in Verbindung mit einem weiteren Halteelement 6, angewendet werden.
[0086] Fig. 5 zeigt ein besonderes Ausführungsbeispiel, bei dem der Verformungsabschnitt
12 bereits vor der Montage hergestellt wurde. Um bei einem gleichzeitigen Vorhandensein
eines Auskragungsabschnitts 14 und eines Verformungsabschnittes 12 des ersten Paneels
2 ein Anordnen des Paneels 2 in dem Aufnahmeabschnitt 7 zu ermöglichen, ist der Verformungsabschnitt
12 so ausgebildet, dass die Gesamtstärke des Paneels 2 im Bereich des Verformungsabschnittes
12 die maximale Öffnungsweite des Aufnahmeabschnittes 7 nicht überragt.
[0087] Die Anordnung des Paneels 2 in dem Aufnahmeabschnitt 7 erfolgt in diesem Fall vorzugsweise
derart, dass das Paneel 2 von oben soweit in den Aufnahmeabschnitt 7 eingeschoben
wird, bis der Verformungsabschnitt 12 den Auskragungsabschnitt 14 passiert hat.
[0088] Anschließend wird das Paneel 2 soweit in Richtung der zweiten Flanke 9 verschoben,
dass der Verformungsabschnitt 12 den Auskragungsabschnitt 14 übergreift, und anschließend
weiter vertikal abgesenkt und in seine Endlage gebracht. In dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 kann eine Montage mit vorgefertigtem Verformungsabschnitt 12 trotz Abstufung
der ersten Flanke 8 gewährleistet werden, wobei dann ein vertikales Spiel zwischen
dem Verformungsabschnitt 12 und Auskragungsabschnitt 14 hingenommen werden muss.
[0089] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fassadensystems mit
vorgefertigtem Verformungsabschnitt 12, bei welcher der Verformungsabschnitt 12 des
ersten Paneels 2 abweichend von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 in Endlage jedoch
unmittelbar an dem Auskragungsabschnitt 14 des Halteelements 6 anliegt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird ein vertikales Spiel zwischen erstem Paneel 2 und Halteelement
6 vermieden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 wird hierzu auf die Abstufung
der ersten Flanke 8 verzichtet.
[0090] Ein Halteelement 6 einer weiteren Ausführungsform des Fassadensystems ist in Fig.
7 dargestellt.
[0091] Das Halteelement 6 weist in diesem Fall eine Sicherungsschraube 16 auf, welche in
einer entsprechenden Aufnahme des Halteelements so angeordnet ist, dass die Sicherungsschraube
16, nach der Montage des Halteelements 6 an der Unterkonstruktion 1, von der Seite
der Unterkonstruktion 1 zugänglich ist und mittels eines passenden Werkzeuges (nicht
dargestellt) angezogen werden kann.
[0092] Die Anordnung der Sicherungsschraube 16 in dem Halteelement 6 erfolgt vorliegend
derart, dass die Sicherungsschraube 16 die erste Flanke 8 durchsetzt und auf den oberen
Abkantungsabschnitt 4 des untenliegenden, ersten Paneels 2 einwirkt, wodurch dieses
in dem Halteelement 6 zwischen der Sicherungsschraube und der gegenüberliegenden zweiten
Flanke 9 des Halteelements 6 verspannt wird.
[0093] Auf diese Weise wird mittels der Sicherungsschraube 16 das erste Paneel 2 sowohl
gegen ein vertikales Ausziehen aus dem Halteelement 6, als auch gegen ein horizontales
Verschieben in dem Halteelement 6 gesichert.
[0094] Die Sicherungsschraube 16 kann vorliegend beispielsweise eine gewindeseitige Spitze
aufweisen, durch welche bei einem Anziehen der Sicherungsschraube 16 eine punktuelle
Verformung des oberen Abkantungsabschnittes 4 des ersten Paneels 2 und somit eine
optimierte Auszugssicherung für das erste Paneel 2 bereitstellbar ist.
[0095] Darüber hinaus kann, wie in Fig. 7 dargestellt, die Aufnahme für die Sicherungsschraube
16 in dem Halteelement 6 als Bohrung ausgebildet sein, welche sowohl die erste Flanke
8, als auch die zweite Flanke 9 durchsetzt und welche im Bereich der ersten Flanke
8 ein Gewinde aufweist, in welches die Sicherungsschraube 16 eingeschraubt wird.
[0096] Mittels der Durchsetzung 17 der zweiten Flanke 9 wird als weiterer Vorteil ein Bereich
in der zweiten Flanke 9 geschaffen, in welchen sich der obere Abkantungsabschnitt
4 des ersten Paneels 2, unter Einwirkung der Sicherungsschraube 16 und einer daraus
resultierenden Verformung, abschnittsweise einformen kann. Auf diese Weise wird ein
zusätzlicher Formschlussbereich zwischen dem Paneel 2 und dem Halteelement 6 geschaffen,
durch welchen die Sicherung gegen horizontales oder vertikales Verschieben des Paneels
2 in dem Halteelement 6 zusätzlich optimiert wird.
Verwendete Bezugszeichen
[0097]
- 1
- Unterkonstrukti
- 2
- erstes Paneel
- 3
- zweites Paneel
- 4
- oberer Abkantungsabschnitt
- 5
- unterer Abkantungsabschnitt
- 6
- Halteelement
- 7
- Aufnahmeabschnitt
- 8
- erste Flanke
- 9
- zweite Flanke
- 10
- erste Anlageebene
- 11
- zweite Anlageebene
- 12
- Verformungsabschnitt
- 13
- Stirnseite des Halteelements
- 14
- Auskragungsabschnitt
- 15
- Befestigungspunkte
- 16
- Sicherungsschraube
- 17
- Durchsetzung der zweiten Flanke
1. Fassadensystem,
aufweisend
eine Unterkonstruktion (1) und mindestens zwei Paneele (2, 3), wobei die Paneele (2,
3) übereinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes der zwei Paneele (2, 3) jeweils einen oberen Abkantungsabschnitt (4) und einen
unteren Abkantungsabschnitt (5) aufweist, und dass das Fassadensystem mindestens ein
Halteelement (6) aufweist, wobei das Halteelement (6) einen nach oben geöffneten Aufnahmeabschnitt
(7) aufweist und wobei der Aufnahmeabschnitt (7) eine erste, der Unterkonstruktion
(1) zugewandte Flanke (8) sowie eine zweite, der Unterkonstruktion (1) abgewandte
Flanke (9) aufweist, wobei die Flanken (8, 9) im Wesentlichen parallel zueinander
angeordnet sind und wobei der Abstand der Flanken (8, 9) zueinander mindestens dem
zweifachen der Materialstärke eines Paneels (2, 3) entspricht, und dass der obere
Abkantungsabschnitt (4.2) eines ersten Paneels (2) und der untere Abkantungsabschnitt
(5.3) eines zweiten Paneels (3) planparallel und hintereinanderliegend von dem Aufnahmeabschnitt
(7) aufgenommen sind, wobei der obere Abkantungsabschnitt (4.2) des ersten Paneels
(2) an der zweiten Flanke (9) anliegt und wobei der untere Abkantungsabschnitt (5.3)
des zweiten Paneels (3) an der ersten Flanke (8) anliegt.
2. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Flanke (8) eine Abstufung aufweist, wobei mittels der Abstufung eine erste
Anlageebene (10) und eine zweite Anlageebene (11) gebildet werden, und wobei der Abstand
der ersten Anlageebene (10) zu der zweiten Flanke (9) mindestens dem zweifachen der
Materialstärke eines Paneels (2, 3) entspricht, und wobei der Abstand der zweiten
Anlageebene (11) zu der zweiten Flanke (9) mindestens dem einfachen und weniger als
dem zweifachen der Materialstärke eines Paneels (2, 3) entspricht, und wobei der obere
Abkantungsabschnitt (4.2) des ersten Paneels (2) zwischen der zweiten Flanke (9) und
der zweiten Anlageebene (11) angeordnet ist, und wobei der untere Abkantungsabschnitt
(5.3) des zweiten Paneels (3) zwischen der ersten Anlageebene (10) und dem oberen
Abkantungsabschnitt (4.2) des ersten Paneels (2) angeordnet ist.
3. Fassadensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass einer der Abkantungsabschnitte (4, 5) der Paneele (2, 3) mindestens einen Verformungsabschnitt
(12) aufweist, wobei der mindestens eine Verformungsabschnitt (12) eine Stirnseite
(13) des Halteelements (6) übergreift.
4. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Flanke (9) des Halteelements (6) einen Auskragungsabschnitt (14) aufweist,
wobei der Auskragungsabschnitt (14) eine Stirnseite (13) des Halteelements (6) überkragt
und wobei der Verformungsabschnitt (12) den Auskragungsabschnitt (14) an einer unteren
Seite hintergreift.
5. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (6) eine Sicherungsschraube (16) aufweist, wobei die Sicherungsschraube
(16) auf der, der Unterkonstruktion (1) zugewandten Seite des Halteelements (6) in
dieses einschraubbar ist und wobei die Sicherungsschraube (16) das Halteelement (6)
im Bereich der ersten Flanke (8) durchsetzt und auf den oberen Abkantungsabschnitt
(4) des ersten Paneels (2) einwirkt und wobei durch die Sicherungsschraube (16) eine
Lagefestlegung des ersten Paneels (2) in dem Halteelement (6) bereitstellbar ist.