[0001] Die Erfindung betrifft den Wertschutz. Sie betrifft insbesondere ein Wertschutzwandelement
für einbruchssichere Bereiche wie gesicherte Räume, Tresore, Panzerschränke, Panzerfahrzeuge,
Geldkassetten etc. sowie mit solchem Material hergestellte Gegenstände wie Tresore,
Schränke etc.
[0002] Aus der Schweizer Patentschrift
679 244 ist eine Panzerschicht bekannt, welche aus mehreren parallelen Einzelschichten aufgebaut
ist, wobei eine der Einzelschichten eine Vielzahl von Flächengebilden, bspw. gebildet
durch Ausschnitte aus gebrauchten Fahrzeugreifen, aufgebaut ist. In Bereiche zwischen
den Flächengebilden sind Hartstoffkörper eingelegt und mit einer Bitumenmasse ausgegossen.
Weiterhin ist eine Hartschicht vorhanden.
[0003] Auch wenn sich diese Panzerung bewährt hat, besteht ein Bedarf an einem alternativen
Aufbau, insbesondere im Hinblick auf die Erhältlichkeit der Rohstoffe und die Verarbeitung,
die bisher viele manuelle Schritte umfasste.
[0004] Das Wertschutzwandelement gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung weist eine Panzerungsschicht
mit einer heterogenen Zusammensetzung mit folgenden Komponenten auf:
- Eine Mehrzahl von elastischen Gebilden;
- In Hohlräume zwischen die elastischen Gebilde eingefüllt, Keramikteilchen auf Aluminiumoxidbasis,
und
- Eine Kunststoffmasse, in welcher die elastischen Gebilde und Keramikteilchen vergossen
sind.
[0005] Als Kunststoffe werden gemäss der hier verwendeten, gängigen Definition Stoffe verstanden,
welche aus synthetisch oder halbsynthetisch hergestellten Polymeren, insbesondere
organischen Polymeren, Silikonen oder Polysilikaten, aufgebaut sind, wobei mögliche
nicht-polymere Füllstoffe vorhanden sein können. Als verwendete Kunststoffe kommen
Duroplaste oder Silikone oder auch mehrkomponentige Kunststoffe, in Frage, bspw. Polyurethan-Vergussmassen
aus mindestens zwei Komponenten.
[0006] Die Keramikteilchen können Teilchen auf Aluminiumoxidbasis sein, beispielsweise auf
Basis von im elektrischen Lichtbogenofen aus kalzinierter Tonerde geschmolzenem Korund
oder Edelkorundteilchen. Korunde sind bekannt bspw. für Schleifmittel. Insbesondere
Edelkorunde - unterteilt in Edelkorund-weiss, Edelkorund-rosa und Rubinkorund - weisen
einen definierten Alumiumoxidgehalt und teilweise (Edelkorund-rosa; Rubinkorund) gezielten
Beimengungen von Metalloxid-Zusätzen. Sie weisen eine besonders hohe Härte, Zähigkeit
und Temperaturbeständigkeit auf. Eine mittlere Teilchengrösse - gemessen als mittlerer
Teilchendurchmesser - beträgt bspw. zwischen 2 mm und 20 mm, insbesondere zwischen
4 mm und 12 mm, speziell zwischen 5-8 mm.
[0007] Die elastischen Gebilde können bspw. wie an sich bekannt aus Teilen von Autoreifen
gebildet sein. Diese weisen unter Umständen Karkassen aus Kunstfaser- und/oder Metall
auf. Auch andere Gebilde mit elastomeren Eigenschaften sind möglich, bspw. eigens
angefertigte Elastomerkörper. Die Elastizität der elastischen Gebilde ist bevorzugt
so, dass sie definitionsgemäss Elastomere sind oder mindestens einen Elastomer als
Hauptbestandteil aufweisen. Insbesondere kann ein Hauptbestandteil (d.h. der am meisten
Volumenprozente, bevorzugt mindestens 50% einnehmende Bestandteil) ein Polymer sein,
welches bei Raumtemperatur oberhalb seiner Glasübergangstemperatur ist und/oder einem
Elastizitätsmodul von unter 0.5 GPa, insbesondere unter 0.1 GPa aufweist.
[0008] Bevorzugt sind die elastischen Gebilde flächig ausgebildet, so, dass ein Grossteil
der Fläche durch elastischen Gebilde abgedeckt ist, bspw. mindestens 80% der Fläche.
Die einzelnen elastischen Gebilde weisen bspw. eine Fläche von durchschnittlich 50
cm
2 oder mehr, bevorzugt 100 cm
2 oder mehr, bspw. 200 cm
2 oder mehr auf - das schliesst die Verwendung von vereinzelten Gebilden nicht aus.
[0009] Durch diese Konstruktion werden also keramische Teilchen einer hohen Festigkeit und
Härte zusammen mit Flächengebilden einer geringen Festigkeit und Härte in eine polymere
Masse mittlerer Festigkeit und Härte eingebettet, um das Panzerungsmaterial zu bilden.
Die polymere Masse kann insbesondere im Endzustand des Wertschutzwandelements und
bei Raumtemperatur ein Elastizitätsmodul von mindestens 0.5 GPa, besonders von mindestens
1 GPa aufweisen.
[0010] In Ausführungsformen ist das Elastizitätsmodul der Kunststoffmasse insbesondere um
mindestens einen Faktor 10 oder 20 grösser als dasjenige der elastischen Gebilde.
Auch weitere Zusätze können hinzugefügt werden, bspw. zusätzliche Gebilde oder Partikel
mit vorgegebenen Härte-, Kleb- und/oder Zähigkeitseigenschaften.
[0011] Es hat sich überraschend gezeigt, dass diese Zusammensetzung einen ausgezeichneten
Widerstandsgrad bei mechanischen Angriffen mit sich bringt, wobei die Bestandteile
gut beschaffbar und gesundheitlich unbedenklich sind.
[0012] Die elastischen Gebilde leisten - auch das ist durchaus überraschend - einen wichtigen
Beitrag zum mechanischen Angriffsschutz, da sie insbesondere Angriffen mit sehr harten
Werkzeugen einen ausgezeichneten Widerstand entgegenbringen.
[0013] Dadurch, dass die elastischen Gebilde eine relativ grosse Fläche einnehmen und mit
der Kunststoffmasse - die mittlere Festigkeits- und Zähigkeitswerte hat - vergossen
sind, sind sie bei einem mechanischen Angriff nur sehr schwer aus dem Wertschutzwandelement
herauszutrennen.
[0014] Aus dem Stand der Technik ist bereits bekannt, elastische Gebilde und kleine Körper
in eine Bitumenmasse einzubetten. Bitumen ist bei Raumtemperatur verhältnismässig
spröde. Es hat sich nun gezeigt, dass die Kombination von Teilchen aus Keramik, im
Speziellen Aluminiumoxid, den Flächengebilden und einer Vergussmasse auf Polymerbasis
mit den damit verbundenen Härte- und Zähigkeitseigenschaften besonders günstige Werte
bei Widerstandstests bringt.
[0015] Eine weitere Erkenntnis, welche Ausführungsformen der Erfindung zugrunde liegt, betrifft
die Rolle von Lufteinschlüssen. Solche entstehen von selbst beim Herstellungsprozess
mit einer Vergussmasse, und bisher wurde ihnen keine Beachtung geschenkt. Es hat sich
nun jedoch gezeigt, dass durch Elimination von Lufteinschlüssen die Widerstandseigenschaften
überproportional (in Bezug auf den Dichtegewinn) ansteigen. Daher ist bei einer Gruppe
von bevorzugten Ausführungsformen das Volumen von verbleibenden Lufteinschlüssen kleiner
als 5%, insbesondere kleiner als 3% oder sogar kleiner als 2%.
[0016] Das Volumen der Lufteinschlüsse lässt sich aus einer Dichtemessung der Panzerungsschicht
feststellen, wenn zusätzlich die Masse oder das Volumen der Teilchen (die eine höhere
Dichte aufweisen als die Vergussmasse und die elastischen Gebilde) und eventueller
dichterer Zusätze wie Metallkarkassen etc. näherungsweise bekannt sind.
[0017] In Ausführungsformen weist das Wertschutzwandelement eine zusätzliche Brandschutzschicht
auf. Diese kann bspw. als Gipsschicht, insbesondere in Form einer angebrachten Platte
aus geschäumtem Gips oder als angeschäumte Gipsschicht ausgebildet sein. Alternativ
ist auch Schaumzement als Material möglich.
[0018] Es hat sich insbesondere gezeigt, dass eine solche Brandschutzschicht die Schutzwirkung
der Panzerungsschicht auf günstige Weise ergänzt. Während die Materialzusammensetzung
der Panzerungsschicht eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen das Herausbrennen
von Löchern aufweist - bspw. durch Verformungen der Vergussmasse und der elastischen
Gebilde als Reaktion auf lokale Hitzeeinwirkungen - kann die Brandschutzschicht eine
zusätzliche Widerstandsfähigkeit gegen flächig einwirkende Hitze mit sich bringen.
Dies ist bspw. im Brandfall von Bedeutung. Die Brandschutzschicht kann insbesondere
aussenseitig vorhanden sein. Die Aussenseite ist diejenige Seite, welche vorgesehen
ist, bei der Wertschutz-Anwendung aussen zu liegen, also bspw. als Aussenseite eines
Tresors, eines Safes, eines gesicherten Raumes, einer Kassette, eines Fahrzeugs etc.
[0019] Es hat sich gezeigt, dass insbesondere auch sehr leichte Materialien, d.h. Materialien
mit einem hohen Anteil an Porenvolumen, besonders günstig sind. Bevorzugt wird ein
geschäumtes Material, insbesondere Gips, mit einer Dichte von unter 700 kg/m
3, besonders von weniger als 600 kg/m
3 oder höchstens 500 kg/m
3 verwendet.
[0020] Die Panzerplatte ist in Ausführungsformen mit Brandschutzschicht bevorzugt so ausgebildet,
dass sie in normierten Brandschutztest mindestens 60 Minuten oder gar mindestens 90
Minuten den herrschenden Bedingungen standhält.
[0021] Eine Panzerungsschicht mit keramischen Körpern und einer Vergussmasse sowie vorzugsweise
mit elastischen Gebilden in Kombination mit einer Brandschutzschicht aus einem geschäumten
Material kann auch für andere Wertschutzwandelemente als die Wertschutzwandelemente
gemäss dem ersten Aspekt verwendet werden.
[0022] Mit anderen Worten gehört auch zum Gegenstand der Erfindung ein Wertschutzwandelement
für eine Wertschutzvorrichtung aufweisend eine Panzerungsschicht mit Hartstoffteilchen
und einer Vergussmasse, in welche die Hartstoffteilchen eingegossen sind, sowie mit
einer Brandschutzschicht aus einem geschäumten Material, insbesondere aus geschäumtem
Gips. In Ausführungsformen weist das Wertschutzwandelement gemäss diesem zweiten Aspekt
ebenfalls elastische Gebilde, insbesondere mit den vorstehend diskutierten Eigenschaften
auf. Auch die Hartstoffteilchen und/oder die Vergussmasse können optional die vorstehend
in Bezug auf den ersten Aspekt diskutierten Eigenschaften aufweisen.
[0023] Ein Verfahren zum Herstellen eines Wertschutzwandelements weist bspw. die Schritte
auf:
- Einbringen von elastischen Gebilden in einen Formhohlraum; und
- Einfüllen von Keramikteilchen und einer aushärtenden Vergussmasse in den Formkörper.
[0024] Die Keramikteilchen können vor dem Einfüllen der Vergussmasse oder gleichzeitig damit
eingefüllt werden; im letzteren Fall bilden die Vergussmasse und die Keramikteilchen
eine zusammengesetzte Füllmasse.
[0025] Optional können Lufteinschlüsse durch ein Vakuum eliminiert werden. Gemäss einer
ersten Option kann das geschehen, indem die Vergussmasse bzw. die zusammengesetzte
Füllmasse eingefüllt wird, während der Formhohlraum unter Unterdruck gehalten wird.
Gemäss einer zweiten Option kann die Vergussmasse beziehungsweise zusammengesetzte
Füllmasse vor dem Einfüllen einem Vakuum ausgesetzt werden.
[0026] Anschliessend an das Einfüllen härtet die Vergussmasse aus. Dies kann aktiv induziert
werden - bspw. durch Erwärmen in einem dafür vorgesehenen Ofen oder eventuell durch
Bestrahlung mit elektromagnetischer Strahlung - oder aufgrund der Zusammensetzung
der Vergussmasse selbsttätig geschehen.
[0027] Das Einfüllen der Vergussmasse geschieht beispielsweise bei Raumtemperatur. Das Aushärten
der Vergussmasse ist insbesondere ein chemisches Aushärten, das eine einer Polymerisierung
und/oder Vernetzung von Molekülen beinhaltet.
[0028] Dabei weisen die elastischen Gebilde, die Keramikteilchen und/oder die Vergussmasse
beispielsweise die vorstehend beschriebenen Zusammensetzungen und Eigenschaften auf,
und das resultierende Wertschutzwandelement entspricht dem ersten und/oder dem zweiten
Aspekt der Erfindung. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, das Verfahren auch im Zusammenhang
mit anderen Keramikteilchen, polymeren Vergussmassen und/oder elastischen Gebilden
anzuwenden.
[0029] Der Formhohlraum wird bspw. mindestens entlang der Flachseiten durch metallische
Bleche gebildet, welche nach dem Herstellungsprozess ein Teil des Wertschutzwandelements
bleiben. Ergänzend oder alternativ können auch Formteile verwendet werden, die nach
dem Aushärten der Kunststoffmasse wieder entfernt werden.
[0030] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1 ein Wertschutzwandelement;
- Figur 2 ein Verfahren zur Herstellung eines Wertschutzwandelements; und
- Figur 3 eine Variante eines Wertschutzwandelements.
[0031] Das Wertschutzwandelement 1 gemäss
Figur 1 weist eine äussere Begrenzung auf. Diese wird hier durch eine erste Blechplatte 2
und eine zweite Blechplatte 3 sowie entlang den Schmalseiten umlaufende schmale Seitenwände
4 gebildet. Die Blechschichten oder eine der Blechschichten, bspw. die in der Anwendung
äussere Blechschicht 3 können aus speziell für Wertschutzanwendungen geeignetem Material,
bspw. Panzerblech gefertigt sein. Das Material der umlaufenden Seitenwände ist nicht
notwendigerweise von sicherheitstechnischer Bedeutung, und die umlaufenden Seitenwände
können auch ganz weggelassen werden - d.h. bspw. nach dem Herstellungsprozess entfernt
worden sein. Es kann jedoch auch ein für Panzerungsanwendungen vorgesehenes Material
verwendet werden.
[0032] Auch die innere und/oder die äussere Begrenzungsschicht kann durch andere Elemente
als die hier dargestellten Blechplatten 2, 3 gebildet sein.
[0033] Im Füllbereich zwischen den Begrenzungsschichten 2, 3 sind flächige, elastische Gebilde
5 eingelegt, welche sich über eine substantielle Fläche erstrecken. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die elastischen Gebilde Teile von Fahrzeugreifen. Sie können,
wie das von Fahrzeugreifen bekannt ist, nicht-elastische Elemente aufweisen, wie bspw.
eine Karkasse in Form eines Draht- und/oder Textilgewebes.
[0034] In Zwischenräumen zwischen den elastischen Gebilden 5 befinden sich Teilchen 6 aus
Edelkorund.
[0035] Sowohl die elastischen Gebilde 5 als auch die Keramikteilchen 6 sind mit einer Kunststoffmasse
7, bspw. Polyurethan oder Silikon vergossen. Diese füllt zusammen mit den elastischen
Gebilden 5 und den Keramikteilchen 6 den ganzen von der äusseren Begrenzung definierten
Raum, wobei einzelne Lufteinschlüsse 11 vorkommen können.
[0036] Bei der Herstellung der Panzerplatte wird bspw. gemäss einem ersten Verfahren wie
folgt vorgegangen. Zunächst wird eine erste äussere Begrenzungsschicht (Blechplatte
2) abgelegt. Dann werden die elastischen Gebilde 5 schichtweise aufgelegt und die
die zweite Begrenzungsschicht - ggf. auf geeignete Distanzhalter - darauf gelegt.
Die Belegung mit den elastischen Gebilden erfolgt so, dass diese nach dem Anbringen
der zweiten Begrenzungsschicht mindestens leicht deformiert und also vorgespannt sind.
[0037] Anschliessend werden provisorische oder definitive Seitenwände abdichtend angebracht,
aber nur soweit, dass der Hohlraum zwischen den Begrenzungsschichten und Seitenwänden
für die anschliessende Befüllung noch zugänglich bleibt.
[0038] Dann werden von dort her, wo der Hohlraum zugänglich ist Keramikteilchen und die
Vergussmasse gleichzeitig oder nacheinander eingefüllt, bis der Formhohlraum ganz
mit den elastischen Elementen, den Keramikteilchen und der Vergussmasse gefüllt ist.
[0039] Die Vergussmasse kann bspw. ein Zweikomponentengemisch mit einer ausreichenden Topfzeit
sein.
[0040] Gemäss einer schematisch in
Figur 2 dargestellten Option kann das Einfüllen unter Unterdruck geschehen. Gezeichnet ist
ein unterseitig angebrachter Einfüllstutzen 16, durch welchen die Vergussmasse oder
die zusammengesetzte Füllmasse aus Keramikteilchen und Vergussmasse bspw. unter Druck
eingeführt wird. Durch einen oder mehrere - in der schematischen Figur oberseitig
eingezeichnete - Luftabsaugstutzen 15 wird der Forminnenhohlraum aktiv unter Vakuum
gesetzt. Es hat sich gezeigt, dass diese Massenahrne das Gesamtvolumen der Lufteinschlüsse
11 markant reduziert.
[0041] Figur 3 zeigt ein Wertschutzwandelement 1, welches zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen
Elementen auch eine Brandschutzschicht 31 aus geschäumtem Gips aufweist. Diese befindet
sich auf der Seite A, welche im Endzustand die Aussenseite der Wertschutzvorrichtung
(also Raum, Tresor, Panzerschrank etc.) darstellt. Die Innenseite wird in der Figur
mit I bezeichnet.
[0042] Es hat sich gezeigt, dass ein auf diese Weise (ohne die Verwendung eines Vakuums)
hergestelltes Wertschutzelement mit einer Dicke von ca. 80 mm (Dicke der Blechplatten:
ca. 1.5 mm) nach der Euronorm EN 1143-1 (Jeweils Stand Oktober 2013) getestet einen
Widerstandsgrad von V aufweist.
[0043] Bei einer Dicke von 115 mm (Dicke der Blechplatten: 2 mm beträgt der getestete Widerstandsgrad
nach der Euronorm EN 1143-1 IX.
[0044] Bei der Herstellung mit Befüllung unter Vakuum weist die Gussmasse- aufgrund der
vermiedenen Lufteinschlüsse - eine um ca. 10% höhere Dichte auf. Das Wertschutzelement
weist im Vergleich zur Befüllung ohne Vakuum einen gemäss Euronorm EN 1143-1 um bis
zu 30% erhöhten Widerstandsgrad auf.
1. Wertschutzwandelement für eine Wertschutzvorrichtung, aufweisend eine Panzerungsschicht
aus einer heterogenen Zusammensetzung mit folgenden Komponenten:
• Eine Mehrzahl von elastischen Gebilden;
• In Hohlräume zwischen die elastischen Gebilde eingefüllt, Keramikteilchen auf Aluminiumoxidbasis,
und
• Eine Kunststoffmasse, in welcher die elastischen Gebilde und Keramikteilchen vergossen
sind.
2. Wertschutzwandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Keramikteilchen Edelkorundteilchen sind.
3. Wertschutzwandelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Keramikteilchen einen mittleren Teilchendurchmesser zwischen 2 mm und 20 mm aufweist.
4. Wertschutzwandelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Gebilde als Hauptbestandteil ein Polymer mit einem Elastizitätsmodul
von weniger als 0.5 GPa bei Raumtemperatur aufweisen.
5. Wertschutzwandelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Gebilde flächig sind und eine durchschnittliche Fläche von 100 cm2 oder mehr aufweisen.
6. Wertschutzwandelement nacheinem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmasse ein Elastizitätsmodul hat, welches um mindestens einen Faktor
10 grösser ist als das Elastizitätsmodul der elastischen Gebilde.
7. Wertschutzwandelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmasse einen Mehrkomponenten-Kunststoff aufweist.
8. Wertschutzwandelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das von Lufteinschlüssen in der Panzerungsschicht eingenommene Volumen nicht mehr
als 3% beträgt.
9. Wertschutzwandelement, nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zur Schicht aus der heterogenen Zusammensetzung zusätzliche Brandschutzschicht
aus einem geschäumten, nichtbrennbaren Material.
10. Wertschutzwandelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzschicht geschäumten Gips mit einer Dichte von weniger als 600 kg/m3 aufweist.
11. Verfahren zum Herstellen eines Wertschutzwandelements nach einem der vorangehenden
Ansprüche, aufweisend die Schritte:
- Einbringen der elastischen Gebilde in einen Formhohlraum; und
- Einfüllen der Keramikteilchen und der Kunststoffmasse in den Formkörper, wobei die
Kunststoffmasse vor oder während dem Einfüllen unter Unterdruck gehalten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass während des Einfüllens der Kunststoffmasse der Formhohlraum so gehalten wird, dass
die Flachseiten im Wesentlichen vertikal stehen, und dass während des Einfüllens der
Kunststoffmasse von oben her Luft abgesaugt wird.
13. Wertschutzvorrichtung, aufweisend einen von einer Wand umgebenen Innenraum, wobei
mindestens ein Teil der Wand durch mindestens ein Wertschutzwandelement nach einem
der Ansprüche 1-10 gebildet ist.