[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung umfassend eine erste Komponente und eine
zweite Komponente, wobei zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente
ein Dampfraum angeordnet ist, wobei im Betrieb im Dampfraum ein Dampf, insbesondere
ein Wasserdampf angeordnet ist, ferner umfassend eine erste elektrische Leitung und
eine zweite elektrische Leitung, die mit einer Steckverbindung miteinander verbunden
sind, wobei die Steckverbindung im Dampfraum angeordnet ist.
[0002] Im Strömungsmaschinenbau, insbesondere im Dampfturbinenbau wird die thermische Energie
eines Wasserdampfes in Rotationsenergie eines Rotors umgewandelt. In der Regel umfasst
eine Dampfturbine einen drehbar gelagerten Rotor und ein um den Rotor angeordnetes
Innengehäuse sowie ein um das Innengehäuse angeordnetes Außengehäuse. Zwischen dem
Innengehäuse und dem Außengehäuse befindet sich ein Dampf mit vergleichsweise hohen
Dampfparametern wie zum Beispiel Druck und Temperatur.
[0003] Es sind Ausführungsformen von Dampfturbinen bekannt, bei denen das Innengehäuse aus
einem Oberteil und einem Unterteil besteht, das bedeutet, dass das aus zwei Teilen
bestehende Innengehäuse eine Teilfuge umfasst. Demgegenüber sind Außengehäuse bekannt,
die ebenfalls aus einem Oberteil und einem Unterteil bestehen und somit auch eine
Teilfuge umfassen. Es sind aber auch Ausführungsformen bekannt, bei dem das Außengehäuse
als eine Art Topfgehäuse mit Deckel ausgeführt ist.
[0004] Der Betrieb einer Dampfturbine erfordert es, dass verschiedene Messgrößen wie Temperatur
und Druck ermittelt werden müssen. Dazu werden verschiedene Temperatursensoren an
der Dampfturbine angeordnet, wobei das Signal der Sensoren über elektrische Messsignalleitungen
zu einer Auswerteeinheit geführt werden. Das Verlegen der elektrischen Messleitung
stellt eine hohe technische Herausforderung dar. Bisher war es nur möglich bei einer
Revision der Dampfturbine das Außengehäuse vom Innengehäuse zu trennen, wobei dabei
die elektrische Messleitung zerstört werden musste. Das führte dazu, dass der Sensor
komplett wieder neu angeordnet werden musste.
[0005] Wünschenswert wäre es eine Möglichkeit zu schaffen, bei der die Messleitung nicht
zerstört wird.
[0006] An dieser Stelle setzt die Erfindung an. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit
anzugeben, bei der die Messleitung während einer Revision nicht zerstört wird.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Einrichtung umfassend eine erste Komponente
und eine zweite Komponente, wobei zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente
ein Dampfraum angeordnet ist, wobei im Betrieb im Dampfraum ein Dampf, insbesondere
ein Wasserdampf angeordnet ist, ferner umfassend eine elektrische Leitung und eine
zweite elektrische Leitung, die mit einer Steckverbindung miteinander verbunden sind,
wobei die Steckverbindung im Dampfraum angeordnet ist, wobei um die Steckverbindung
eine Ummantelung dampfdicht angeordnet ist.
[0008] Somit wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die elektrische Messleitung, die die erste
elektrische Leitung und die zweite elektrische Leitung umfasst, mit einem Steckverbinder
auszurüsten, um in einem Revisionsfall, bei dem das Außengehäuse vom Innengehäuse
getrennt wird, wieder verbindbar auszuführen. Dazu wird die Steckverbindung benutzt.
Allerdings ist die Steckverbindung im Dampfraum angeordnet und muss daher vergleichsweise
hohe thermische Dampfparameter aushalten. Daher muss die Steckverbindung temperaturbeständig,
vakuumdicht und beständig gegen Dampf sein. Außerdem darf diese Steckverbindung nicht
zu groß sein.
[0009] Die erste Komponente ist als Innengehäuse ausgeführt und die zweite Komponente ist
als Außengehäuse einer Dampfturbine ausgeführt. Zwischen dem Innengehäuse und dem
Außengehäuse bzw. der ersten Komponente und der zweiten Komponente ist im Betrieb
ein Dampf, insbesondere ein Wasserdampf angeordnet, wobei dieser Wasserdampf hohe
thermische Parameter wie Druck und Temperatur aufweist. In dieser Dampfatmosphäre
sind eine erste elektrische Leitung und eine zweite elektrische Leitung mit einem
Steckverbinder miteinander verbunden. Über diese elektrische Leitung werden Messsignale
beispielsweise eines Sensors übertragen. Diese Steckverbindung ist im Dampfraum angeordnet.
Erfindungsgemäß wird nunmehr diese Steckverbindung komplett mittels einer Ummantelung
dampfdicht ausgeführt. Das bedeutet, dass die Steckverbindung an sich kein Kontakt
zum Dampf aufweist. Vielmehr ist eine Ummantelung um die Steckverbindung angeordnet,
die den Steckverbinder vom Dampf abhält. Die Ummantelung ist hierbei derart ausgebildet,
dass diese auseinandergebaut werden kann und die Steckverbindung frei legt. Somit
kann bei einer Revision die erste Komponente von der zweiten Komponente demontiert
werden, ohne die elektrische Leitung zu zerstören. Dies führt zu einer Zeit- und Kostenersparnis.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben. In einer ersten
vorteilhaften Weiterbildung umfasst die erste Komponente ein Gehäuseunterteil und
ein Gehäuseoberteil, wobei das Gehäuseunterteil über eine Teilfuge mit dem Gehäuseoberteil
verbunden ist. Vorteilhafterweise ist die Steckverbindung am Gehäuseunterteil im Bereich
des Teilfugenflansches angeordnet, wobei die Teilfuge einen Teilfugenflansch aufweist.
[0011] Vorteilhafterweise ist die Ummantelung im Wesentlichen als eine Röhre ausgebildet
und innerhalb der Röhre die Steckverbindung angeordnet. Diese Röhre ist aus einem
geeigneten Material, das den hohen Dampfparametern standhält.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Röhre ein erstes Rohrende und zweites
Rohrende auf, wobei am ersten Rohrende und am zweiten Rohrende eine dampfundurchlässige
Abdeckung angeordnet ist. Darüber hinaus ist die Abdeckung mit einem dampfdichten
Durchgang für die erste elektrische Leitung und die zweite elektrische Leitung ausgebildet.
Durch diese dampfdichte Öffnung, wird schädlicher Dampf von der Steckverbindung ferngehalten.
[0013] Vorteilhafterweise ist die Ummantelung aus Aluminium, Messing, Alloy 20, Alloy C-276,
Alloy 600, Alloy 400, Kohlenstoffstahl, Edelstahl 316, Titan, Alloy 625 oder Alloy
825 ausgebildet.
[0014] Es hat sich gezeigt, dass die vorgenannten Materialien geeignet sind für die betreffenden
Dampfparameter.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die erste Leitung mit einem Sensor zur Erfassung
von physikalischen Größen ausgebildet. Beispielsweise kann der Sensor Temperatur erfassen
und über die erste elektrische und die zweite elektrische Leitung und den Steckverbinder
an eine Auswerteeinheit, wie zum Beispiel eine Leitwarte weiterleiten. Darüber hinaus
kann der Sensor dafür ausgebildet sein, auch Druck oder weitere physikalische Größen
zu erfassen und an die Leitwarte weiterzuleiten.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die erste Komponente ein Innengehäuse
einer Dampfturbine und die zweite Komponente ein Außengehäuse einer Dampfturbine.
[0017] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht maßgeblich darstellen, vielmehr ist die
Zeichnung, wohl zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder leicht verzerrter
Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der in der Zeichnung unmittelbar erkennbaren
Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
[0019] Es zeigen
- Figur 1
- eine Querschnittsansicht einer Dampfturbine,
- Figur 2
- eine Querschnittsansicht in Rotationsrichtung einer Dampfturbine und
- Figur 3
- erfindungsgemäße Steckverbindung.
[0020] Die Figur 1 zeigt eine Einrichtung 1, umfassend eine erste Komponente 2 und eine
zweite Komponente 3. Zwischen der ersten Komponente 2 und der zweiten Komponente 3
ist ein Dampfraum 4 angeordnet, wobei im Betrieb im Dampfraum 4 ein Dampf, insbesondere
ein Wasserdampf angeordnet ist. Ferner zeigt die Figur 1 eine Querschnittsansicht
einer Dampfturbine 5, die im Wesentlichen einen um eine Rotationsachse 6 drehbar gelagerten
Rotor 7 aufweist. Der Rotor 7 weist in einem Strömungskanal 8 mehrere in Umfangsrichtung
angeordnete Laufschaufeln 9 auf. Um den Rotor ist die als Innengehäuse 10 ausgebildete
erste Komponente angeordnet. Das Innengehäuse 10 umfasst an ihrer Innenseite in Umfangsrichtung
angeordnete Leitschaufeln 11. Die Leitschaufeln 11 und die Laufschaufeln 9 bilden
einen Strömungskanal 8, der in einer Strömungsrichtung ausgerichtet ist. Im Betrieb
strömt ein Dampf mit hohen Dampfparametern wie Druck und Temperatur in einen Einströmbereich
12 und strömt anschließend durch den Strömungskanal 8 zum Ausströmbereich 13. Die
thermische Energie des Dampfes wird dabei in Rotationsenergie des Rotors 7 umgewandelt.
Die erste Komponente 2, die als Innengehäuse 10 ausgebildet ist, umfasst hierbei ein
Gehäuseunterteil 14 und ein Gehäuseoberteil (nicht dargestellt). Das Gehäuseoberteil
wird über eine Teilfuge 16 mit dem Gehäuseunterteil 14 verbunden. Die Teilfuge 16
weist einen Teilfugenflansch 17 auf.
[0021] Die Einrichtung 1 umfasst ferner eine erste elektrische Leitung 18 (in Figur 1 nicht
dargestellt). Ferner umfasst die Einrichtung eine zweite elektrische Leitung 19, die
ebenfalls in der Figur 1 und 2 nicht näher dargestellt ist. Die erste elektrische
Leitung 18 und die zweite elektrische Leitung 19 sind mit einer Steckverbindung 20
miteinander verbunden, wobei die Steckverbindung 20 im Dampfraum 4 angeordnet ist
(nicht in Figur 1 dargestellt).
[0022] Die Steckverbindung 20 umfasst einen ersten Stecker 21 und einen zweiten Stecker
22. Über die erste elektrische Leitung 18 werden über die Steckverbindung 20 zur zweiten
elektrische Leitungen 19 elektrische Signale, wie zum Beispiel Messsignale übertragen.
Um die Steckverbindung 20 ist eine Ummantelung 23 angeordnet.
[0023] Die Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht der Dampfturbine 5. Die Steckverbindung
20 ist in der Teilfuge 16 am Gehäuseunterteil 14 angeordnet (nicht dargestellt). Das
Gehäuseoberteil 15 wird über Schrauben 24 mit dem Gehäuseunterteil 14 verbunden. In
einem Revisionsfall, wie zum Beispiel bei einer Wartung, wird die zweite Komponente
3 von der ersten Komponente 2 entfernt, so dass ein freier Zugang zur Steckverbindung
20 möglich ist. Somit kann die zweite Komponente 3 von der ersten Komponente 2 getrennt
werden, ohne dass dabei eine elektrische Messleitung gestört wird.
[0024] Die Figur 3 zeigt die Steckverbindung 20 mit der Ummantelung 23. Die Ummantelung
23 ist im Wesentlichen als eine Röhre 25 ausgebildet, wobei innerhalb der Röhre 25
die Steckverbindung 20 angeordnet ist. Die Röhre 25 weist ein erstes Rohrende 26 und
ein zweites Rohrende 27 auf. Am ersten Rohrende 26 ist eine erste dampfundurchlässige
Abdeckung 28 angeordnet. Durch die Abdeckung 28 ist eine dichte Durchführung 29 angeordnet,
durch die die erste elektrische Leitung 18 durchgeführt wird. An dem zweiten Rohrende
27 ist eine zweite Abdeckung 30 angeordnet, wobei die zweite Abdeckung 30 eine zweite
Öffnung 31 aufweist, durch die die zweite elektrische Leitung 19 dampfdicht durchgeführt
wird. Sowohl die erste Abdeckung 28 als auch die zweite Abdeckung 30 ist über eine
nicht näher dargestellte Verbindungsmöglichkeit mit dem ersten Rohrende 26 bzw. dem
zweiten Rohrende 27 verbunden. Dies kann beispielsweise durch Schrauben und weiteren
Dichtungen erfolgen.
[0025] Die Ummantelung besteht aus folgendem Material: Aluminium, Messing, Alloy 20, Alloy
C-276, Alloy 600, Alloy 400, Kohlenstoffstahl, Edelstahl 316, Titan, Alloy 625 oder
Alloy 825.
[0026] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Einrichtung (1) umfassend
eine erste Komponente (2) und eine zweite Komponente (3), wobei zwischen der ersten
Komponente (2) und der zweiten Komponente (3) ein Dampfraum (4) angeordnet ist,
wobei im Betrieb im Dampfraum (4) ein Dampf, insbesondere ein Wasserdampf angeordnet
ist,
ferner umfassend eine erste elektrische Leitung (18) und eine zweite elektrische Leitung
(19), die mit einer Steckverbindung (20) miteinander verbunden sind,
wobei die Steckverbindung (20) im Dampfraum (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
um die Steckverbindung (20) eine Ummantelung (23) dampfdicht angeordnet ist.
2. Einrichtung (1) nach Anspruch 1,
wobei die erste Komponente (2) ein Gehäuseunterteil (14) und ein Gehäuseoberteil (15)
umfasst,
wobei das Gehäuseunterteil (14) über eine Teilfuge (16) mit dem Gehäuseoberteil (15)
verbunden ist.
3. Einrichtung (1) nach Anspruch 2,
wobei die Teilfuge (16) einen Teilfugenflansch (17) aufweist und die Steckverbindung
(20) am Gehäuseunterteil (14) im Bereich des Teilfugenflansches (17) angeordnet ist.
4. Einrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
wobei die Ummantelung (23) im Wesentlichen als eine Röhre (25) ausgebildet ist und
innerhalb der Röhre (25) die Steckverbindung (20) angeordnet ist.
5. Einrichtung (1) nach Anspruch 4,
wobei die Röhre (25) ein erstes Rohrende (26) und ein zweites Rohrende (27) aufweist
und am ersten Rohrende (26) und am zweiten Rohrende (27) eine dampfundurchlässige
Abdeckung (28, 30) aufweist.
6. Einrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ummantelung (23)
aus Aluminium, Messing, Alloy 20, Alloy C-276, Alloy 600, Alloy 400, Kohlenstoffstahl,
Edelstahl 316, Titan, Alloy 625 oder Alloy 825 ausgebildet ist, insbesondere besteht.
7. Einrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Leitung (18)
mit einem Sensor zur Erfassung von physikalischen Größen ausgebildet ist.
8. Einrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die erste Komponente (2) ein Innengehäuse einer Dampfturbine und die zweite
Komponente (3) ein Außengehäuse einer Dampfturbine ist.