ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Gasbrenners, wobei der Gasbrenner
einen Gasbrennerkörper mit einer sogenannten Katalysatorfunktion aufweist. Ebenso
betrifft die Erfindung einen zur Durchführung des Verfahrens ausgebildeten Gasbrenner.
[0002] Aus der
DE 102008036566 A1 ist es bekannt, an einem Gasbrenner einen Gasbrennerkörper vorzusehen, der vom Gas
durchströmt wird und der katalytisch aktiv ist. Dazu kann er beispielsweise aus einem
keramischen Oxid bestehen, vorteilhaft Aluminiumoxid, Magnesiumoxid oder Siliziumcarbid.
Er kann als eine Art keramischer Schaum ausgebildet sein, so dass er porös ist und
das Gas ihn durchströmen kann. Dadurch ist es möglich, dass ein Verbrennen des Gases
in zwei Stufen erfolgt mit der ersten Verbrennungsstufe innerhalb des katalytisch
aktiven Gasbrennerkörpers und mit der zweiten Verbrennungsstufe nach Austritt des
Gases aus diesem Gasbrennerkörper und normalem Verbrennen in einer offenen Verbrennungszone.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren sowie
einen zu dessen Durchführung ausgebildeten Gasbrenner zu schaffen, mit denen weitere
Funktionen an einem Gasbrenner mit katalytisch aktivem Gasbrennerkörper erreicht werden
können sowie ein vereinfachter und komfortablerer Betrieb möglich ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
einen zu dessen Durchführung ausgebildeten Gasbrenner mit den Merkmalen des Anspruchs
7. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der
Merkmale nur für das Verfahren oder nur für den Gasbrenner beschrieben. Sie sollen
jedoch unabhängig davon sowohl für das Verfahren als auch für den Gasbrenner selbstständig
gelten können. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum
Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0005] Es ist vorgesehen, dass der Gasbrenner einen Gasbrennerkörper mit Katalysatorfunktion
aufweist, also aus einem katalytisch aktiven Material besteht oder dieses aufweist.
Dadurch ist die Katalysatorfunktion vorteilhaft in den Gasbrenner bzw. in den Gasbrennerkörper
integriert. In einem vorausgehenden Schritt wird der Gasbrenner bestimmungsgemäß betrieben
und verbrennt dabei Gas, beispielsweise um beim Einsatz in einem Gaskochfeld ein aufgesetztes
Kochgefäß zu erhitzen. Dabei erwärmt bzw. erhitzt sich der Gasbrennerkörper, typischerweise
auf Temperaturen von über 300°C oder sogar über 400°C. In einem nachfolgenden Schritt
wird die Gaszufuhr bzw. Gasgemischzufuhr gestoppt und so der Gasbrenner abgeschaltet.
Dies kann entweder von einer Bedienperson gezielt vorgenommen werden. Alternativ kann
ein Taktbetrieb des Gasbrenners zur Erzeugung von niedrigen Leistungen am Gasbrenner,
die im zeitlichen Mittel niedriger sind als eine Minimalleistung, bei der der Gasbrenner
noch stabil verbrennt bzw. betrieben werden kann, durchgeführt werden. Durch das Verhältnis
der Takte bzw. der Ein-Zeiten und der Aus-Zeiten zueinander wird die mittlere Dauerleistung
bestimmt, welche dann eben niedriger ist als die vorgenannte Minimalleistung für einen
stabilen Dauerbetrieb des Gasbrenners. Bei einem solchen Taktbetrieb muss der Gasbrenner
also relativ häufig ausgeschaltet und dann wieder eingeschaltet bzw. gezündet werden,
was bei einem wiederkehrenden Zünden mit üblicherweise verwendeten Hochspannungs-Zündmodulen
aufgrund der durch die Zündung entstehenden Geräusche stört.
[0006] Wird erfindungsgemäß in einem nachfolgenden oder dritten Schritt der Gasbrenner erneut
gezündet, und erfolgt dies innerhalb einer Zeit bzw. einer Zündspanne, die derart
bemessen ist, dass die vorhandene Temperatur des Gasbrennerkörpers zusammen mit seiner
Katalysatorfunktion ausreicht, um das Gas bzw. Gasgemisch aus Gas und Luft selbsttätig
wieder zu zünden und zu verbrennen, wird keine externe Zündquelle, beispielsweise
durch ein vorgenanntes Hochspannungs-Zündmodul, benötigt. Innerhalb dieser genannten
Zündspanne zündet der Gasbrenner bei erneuter Gaszufuhr durch seine Resthitze selbsttätig
und von alleine. Dabei entstehen höchstens die üblichen Zündgeräusche beim erneuten
Entzünden des Gasgemischs, welche aber nicht vermeidbar sind.
[0007] Somit kann in einem Taktbetrieb bzw. bei einem sehr bald nach Erlöschen erfolgenden
erneuten Zünden des Gasbrenners nicht nur auf den Betrieb und die Ansteuerung eines
Hochspannungs-Zündmoduls bzw. einer üblichen Zündeinrichtung, vorteilhaft einer Zündelektrode,
bzw. deren Zündfunktion verzichtet werden, sondern es kann vor allem die damit verbundene
Geräuschbildung vermieden werden. Dies wird von einer Bedienperson als weniger störend
empfunden. Des Weiteren ist vorteilhaft eine thermoelektrische Flammüberwachung vorgesehen,
die als Sicherheitseinrichtung in jedem Fall benötigt wird und auch stets betrieben
wird.
[0008] Wie zuvor erwähnt worden ist, eignet sich dieses Verfahren vor allem für einen gewünschten
Taktbetrieb des Gasbrenners zum Erzeugen von Leistungen am Gasbrenner, die unter seiner
stabilen dauerhaften Minimalleistung liegen. Hier kann dann etwa ein- bis zweimal
pro Minute getaktet werden, was durch Vermeidung der Zündgeräusche einen erheblichen
Vorteil darstellt. Bei einem solchen Taktbetrieb ist es besonders vorteilhaft, wenn
die Aus-Zeiten des Gasbrenners länger sind als die Ein-Zeiten. Vorteilhaft sind sie
zwischen 10% und 100% bis 300% länger. Selbstverständlich sollten die Ein-Zeiten und
die Aus-Zeiten bei einem vorgegebenen Taktverhältnis aufgrund gewünschter dauerhafter
mittlerer Leistung so gewählt werden, dass der katalytisch aktive Gasbrennerkörper
nach einer Ein-Zeit erneut so weit aufgeheizt worden ist, dass er nach Ablauf der
Aus-Zeit, welche dann der vorgenannten Zündspanne entsprechen sollte, noch so heiß
ist, dass er bei erneutem Durchströmen mit Gasgemisch von alleine und selbsttätig
zündet.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung ist für die Versorgung des Gasbrenners mit Gas ein
elektronisch ansteuerbares Gasventil vorgesehen. Dieses kann vorteilhaft von einer
elektronischen Steuerung angesteuert werden entsprechend einer Leistungsvorgabe von
einer Steuerung aufgrund eines Automatik-Programms oder einer Bedienervorgabe. Diese
Steuerung überwacht vorteilhaft den Betrieb des Gasbrenners hinsichtlich Dauer und
Leistungsstufe. Daraus kann die Steuerung anhand von Werten, die abgespeichert bzw.
in einer Tabelle abgelegt sind, abhängig von Leistungsstufe und Dauer der Leistungsstufe
die ungefähre Temperatur des Gasbrennerkörpers bestimmen. Damit kann ein Zeitpunkt
für das späteste erneute selbsttätige Zünden des Gasbrenners allein durch die ihm
zugeführte Gasmenge und -art ermittelt werden. Dies kann die Steuerung beispielsweise
zur Bestimmung eines vorgenannten Taktverhältnisses zwischen Ein-Zeiten und Aus-Zeiten
verwenden.
[0010] Des Weiteren ist es allgemein möglich, dass an dem Gasbrenner eine übliche Zünd-
und/oder Überwachungselektrode als vorgenanntes Hochspannungs-Zündmodul vorgesehen
ist. Dieses zündet den Gasbrenner nicht nur erstmalig bzw. aus einem kalten Zustand
heraus, sondern dient eben auch dazu, den Betrieb des Gasbrenners zu überwachen. Die
Flammüberwachung kann auf allgemein bekannte Art und Weise erfolgen. Weiß eine vorgenannte
Steuerung also, dass nach Ablauf einer zu langen Aus-Zeit der Gasbrennerkörper auf
alle Fälle zu kalt ist, um bei erneutem Durchströmen von Gas bzw. Gasgemisch wieder
selbsttätig zu zünden, so kann sie gleich mittels der genannten Zündelektrode das
Gas gezielt zünden. Weiß die Steuerung mit großer Sicherheit, dass aufgrund des vorherigen
Betriebs der Gasbrennerkörper noch heiß genug zum selbsttätigen Zünden des Gases ist,
so muss sie das Hochspannungs-Zündmodul nicht aktivieren. Nur wenn die Steuerung davon
ausgeht, dass der Gasbrennerkörper selbsttätig zünden müsste, dies aber doch nicht
erfolgt, so stellt dies die übliche Sicherheitsfunktion der Zünd- und/oder Überwachungselektrode
fest, also den Fall, dass Gas durch ein Gasventil zum Gasbrenner geleitet wird, aber
nicht an diesem verbrennt. Dann kann die Steuerung sehr schnell, vorteilhaft innerhalb
maximal weniger Sekunden, das gezielte Zünden des Gasgemischs veranlassen. Alternativ
kann die Gaszufuhr abgestellt werden, wenn die Steuerung entscheidet, dass ein Fehler
vorliegen muss oder wenn auch nach gezieltem Zünden des Gasgemischs keine Gasflamme
festgestellt wird.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass auf dem Gasbrennerkörper eine
geschlossene Abdeckung aufliegt. Diese überdeckt mindestens den größten Teil des Gasbrenners,
vorteilhaft mindestens 90%. Besonders vorteilhaft überragt diese Abdeckung den Gasbrennerkörper
seitlich sogar, beispielsweise um so einen sogenannten radialen Gasbrenner zu erzeugen.
[0012] Des Weiteren kann vorteilhaft unter dem katalytisch aktiven Gasbrennerkörper eine
thermische Dämmung vorgesehen sein, auf der er direkt aufliegen kann, vorteilhaft
in Scheibenform. Durch diese Dämmung kann, insbesondere durch geeignete Kanäle oder
Öffnungen, Gas in den Gasbrennerkörper einströmen. Als Material für eine thermische
Dämmung bieten sich Schichtsilikate an, beispielsweise Vermiculite. So kann ein zu
schnelles Auskühlen des Gasbrennerkörpers nach unten vermieden werden. In ähnlicher
Form kann eine genannte Abdeckung auf der Oberseite des Gasbrennerkörpers dazu dienen,
ein zu schnelles Abkühlen zu verhindern.
[0013] In üblicher Weise kann vorgesehen sein, insbesondere bei Ausbildung als Radialbrenner,
dass seitlich an den Gasbrennerkörper anschließend ein Ring vorgesehen ist, der Gasbrenneröffnungen
aufweist. So können die entstehenden Gasflammen besser und gezielter erzeugt werden.
[0014] In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Gasbrenner auch als
sogenannter Zweikreis-Gasbrenner ausgebildet sein mit zwei voneinander getrennten
Bereichen, wobei vorteilhaft ein äußerer Bereich ringartig um einen inneren Bereich
umläuft. Einer der Bereiche kann dabei einen Gasbrennerkörper mit Katalysatorfunktion
aufweisen und der andere Bereich nicht bzw. nur einen normalen Gasbrennerkörper, wobei
besonders vorteilhaft ein innerer bzw. zentraler Gasbrennerkörper die Katalysatorfunktion
aufweist. Es kann eine dem Fachmann bekannte Zündbrücke zwischen den beiden Gasbrennerkörpern
bzw. Gasbrennern vorgesehen sein, so dass der selbsttätig zündende Gasbrennerkörper
mit Katalysatorfunktion die Gasflamme auch am anderen Gasbrennerkörper zündet. Alternativ
kann ein Zweikreis-Gasbrenner zwei voneinander getrennte Bereiche aufweisen, wobei
beide Bereiche einen Gasbrennerkörper mit Katalysatorfunktion aufweisen. Dann kann
eine Zündbrücke von einem beliebigen Gasbrennerkörper zu dem anderen Gasbrennerkörper
führen, vorteilhaft vom inneren zum äußeren.
[0015] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombination bei einer Ausführungsform der Erfindung und
auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen seitlichen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Gasbrenner als axialer Brenner,
- Fig. 2
- einen radialen Gasbrenner in einer seitlichen Schnittdarstellung entsprechend Fig.
1 und
- Fig. 3
- ein Diagramm der Temperatur des Gasbrennerkörpers über der Zeit.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0017] In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Gasbrenner 11 als axialer Brenner dargestellt.
Er weist einen Gasbrennerkörper 13 mit oder aus katalytisch aktivem Material auf,
der auf einer dicken scheibenartigen Wärmedämmung 15 aufliegt bzw. befestigt ist.
Die Wärmedämmung 15 kann aus vorgenannten Schichtsilikaten bestehen, insbesondere
Vermiculite. Sie liegt in einem telleroder schüsselartigen Träger 17 des Gasbrenners
11, der vorteilhaft aus Metall besteht. Von unten führt eine Zuleitung 19 für Gasgemisch
aus Gas einer Leitung G und Umgebungsluft durch eine Ansaugöffnung 26 als Gasgemischzufuhr
GZ hinein. Einströmendes Gasgemisch kann sich über einen Großteil der Unterseite des
Gasbrennerkörpers 13 verteilen und aufgrund dessen poröser bzw. gasdurchlässiger Eigenschaften
verteilen und austreten, wozu auf die vorgenannte
DE 102008036566 A1 verwiesen wird. Vor allem kann der Gasbrennerkörper 13 allgemein als eine Art keramischer
Schaum ausgebildet sein, alternativ auch als Metallschaum, - gewebe oder -geflecht
ausgebildet sein.
[0018] Die Gasgemischzufuhr GZ wird mengenmäßig über ein Gasventil 21 eingestellt, welches
von einer Steuerung 23 gesteuert wird. Hinter dem Gasventil 21 für die Dosierung bzw.
Einstellung des Gases erfolgt noch das Ansaugen von Primärluft über die Ansaugöffnung
26 aus der Umgebung. Diese Steuerung kann nach bedienerseitigen Vorgaben oder aber
nach einem intern vorgegebenen Programmablauf abfolgen. Die Steuerung 23 ist auch
noch beispielhaft mit einer üblichen Zündelektrode 25 verbunden, die auf bekannte
Art und Weise ausgebildet und am Gasbrenner 11 vorgesehen ist. Eine Überwachungseinrichtung
kann auch vorteilhaft vorgesehen sein, alternativ kann dies auch die Zündelektrode
25 übernehmen.
[0019] Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, verbrennt zuströmendes Gas am Gasbrenner 11 in zwei
Stufen nachdem es beispielsweise von der Elektrode 25 gezündet worden ist. Eine primäre
Verbrennung findet aufgrund seiner katalytischen Eigenschaften im Gasbrennerkörper
13 selbst statt, wodurch sich eine nach oben gerichtete Wärmestrahlung W ergibt. Des
Weiteren verbrennen die aus dem Gasbrennerkörper 13 nach oben ausströmenden Oxidationsprodukte
zusammen mit der Sekundärluft bzw. Umgebungsluft als Sekundärflamme S. Über dem Gasbrenner
11 kann nun auf bekannte Art und Weise ein Topf aufgestellt werden, beispielsweise
mit wenigen Zentimetern Abstand über dem Gasbrennerkörper 13, insbesondere bei einer
Verwendung des Gasbrenners 11 in einem Kochfeld.
[0020] In der Abwandlung der Fig. 2 ist ein Gasbrenner 111 als radialer Brenner dargestellt.
Auch hier ist ein katalytisch aktiver Gasbrennerkörper 113 in Scheibenform vorgesehen,
der gasdurchlässig ist. Er liegt auf einer Wärmedämmung 115 auf, welche im Prinzip
ähnlich oder gleich ausgebildet ist wie in Fig. 1, was auch für einen sie tragenden
Träger 117 gilt. Von unten ragt eine Zuleitung 119 an den Träger 117 für eine Gasgemischzufuhr
GZ. Ein Gasventil und eine Steuerung sind hier nicht dargestellt, obgleich natürlich
vorteilhaft vorgesehen. Links neben dem Gasbrennerkörper 129 ist ebenfalls eine Zündelektrode
125 vorgesehen mit Anschluss an eine Steuerung.
[0021] Rings um den Gasbrennerkörper 113 verläuft ein Ringkörper 128 mit in Umfangsrichtung
verteilt angeordneten Austrittslöchern 129. Dies ist aus dem Stand der Technik bekannt.
Oben liegt eine Abdeckung 131 auf, die unter anderem bewirkt, dass kein Gas und somit
keine offene Gasflamme direkt nach oben austritt. Die Abdeckung 131 kann beispielsweise
aus Edelstahl bestehen. Ein zu erwärmendes Kochgefäß kann entweder auf der Abdeckung
131 direkt abgestellt sein oder an dieser anliegen. Alternativ kann die von ihr ausgehende
Wärmestrahlung W nach oben zusätzlich zur Erwärmung des Kochgefäßes beitragen.
[0022] Bei aktivierter Gasgemischzufuhr GZ tritt Gas von unten in den Gasbrennerkörper 113
ein und verbrennt dort wieder in einer ersten Stufe. In einer zweiten Stufe treten
die Oxidationsprodukte seitlich bzw. in radialer Richtung aus dem Gasbrennerkörper
113 aus und durch die Austrittslöcher 129 im Ringkörper 128 nach außen. Hier vermischen
sich die Oxidationsprodukte mit der Umgebungsluft und verbrennen nach Zünden mittels
der Zündelektrode 125 als Sekundärflammen S. Diese weisen in einem Bogen nach oben
auf bekannte Art und Weise zum Erwärmen eines darüber befindlichen Kochgefäßes.
[0023] In der Fig. 3 ist der Verlauf einer Temperatur T des Gasbrennerkörpers 13 bzw. 113
dargestellt, vorteilhaft die Temperatur in seinem Inneren bzw. seine maximale Temperatur.
Schließlich ist diese entscheidend für das Zünden von durchströmendem Gas. Nach Einstellen
der Gaszufuhr und Zünden steigt die Temperatur T über der Zeit t an und überschreitet
nach einer bestimmten Zeit eine Minimaltemperatur T
min. Diese Temperatur ist die minimale Zündtemperatur für das verwendete Gas an diesem
Gasbrennerkörper 13 bzw. 113. Unterhalb dieser Temperatur T
min des Gasbrennerkörpers zündet dieser bei erneutem Durchströmen mit Gas nicht selbsttätig
bzw. mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht selbsttätig. Oberhalb der Temperatur
T
min kann von einem selbsttätigen Zünden ausgegangen werden bzw. es erfolgt mit sehr großer
Wahrscheinlichkeit.
[0024] Beim weiteren Betrieb des Gasbrenners steigt die Temperatur T weiter an bis zu einer
Temperatur T
B, die quasi für den Dauerbetrieb gilt bzw. auch dann nicht mehr weiter ansteigt, also
im Betrieb eine Maximaltemperatur darstellt. Vorteilhaft wird sie nach wenigen Minuten
erreicht.
[0025] Zum Zeitpunkt I wird die Gaszufuhr mittels des Gasventils abgestellt, beispielsweise
weil aufgrund einer bedienerseitig vorgegebenen Leistungsstufe ein Taktbetrieb nötig
ist. Dann sinkt die Temperatur T naturgemäß ab. Zum Zeitpunkt II soll der Gasbrenner
den Betrieb als Takten wieder aufnehmen. Die Steuerung weiß aufgrund der verstrichenen
Zeit und den abgespeicherten Werten für die Gaszufuhr, dass die Temperatur T noch
über der Minimaltemperatur T
min liegt und somit der Gasbrenner wieder selbsttätig zündet bzw. zünden müsste. In weiterer
Ausbildung der Erfindung kann die Temperatur des Gasbrenners auch gemessen werden
und die gemessene Temperatur kann als Entscheidungskriterium zum Einschalten der Zündelektrode
verwendet werden. Sie stellt also eine gewünschte Gaszufuhr ein und der Gasbrenner
zündet tatsächlich wieder. Dadurch steigt die Temperatur T erneut an.
[0026] Zum Zeitpunkt III wird wieder die Gaszufuhr gestoppt und der Gasbrenner hört auf
zu brennen, weswegen die Temperatur T von der Temperatur T
B aus wieder abfällt. Zum Zeitpunkt IV unterschreitet die Temperatur T dabei die Minimaltemperatur
T
min, und nun dürfte, wenn die Gasgemischzufuhr wieder aktiviert wird, ein selbsttätiges
Zünden des Gasbrenners nicht mehr erfolgen. Dies realisiert die Steuerung, und wenn
nun aufgrund bedienerseitiger Vorgaben oder eines gewünschten Taktbetriebs der Gasbrenner
wieder zünden soll, so muss die Steuerung dies über die Zündelektrode veranlassen.
[0027] Zumindest bei einem Taktbetrieb entsprechend der Zeitpunkte I und II kann aber auf
das Zünden mit der Zündelektrode verzichtet werden, wodurch sich die eingangs genannten
Vorteile und ein insgesamt komfortablerer Betrieb erreichen lassen.
1. Verfahren zum Betrieb eines Gasbrenners, wobei der Gasbrenner einen Gasbrennerkörper
mit Katalysatorfunktion aufweist, wobei in einem vorausgehenden Schritt der Gasbrenner
betrieben wird und Gas verbrennt und sich dabei der Gasbrennerkörper erwärmt, wobei
in einem nachfolgenden Schritt die Gaszufuhr gestoppt wird als Abschalten des Gasbrenners,
dadurch gekennzeichnet, dass als dritter Schritt zum erneuten Zünden des Gasbrenners nach dem Abschalten des Gasbrenners
innerhalb einer Zündspanne erneut eine Gaszufuhr zu dem Gasbrenner eingestellt wird
und das zugeführte Gas durch den Gasbrennerkörper strömt, wobei die Zündspanne derart
bemessen ist, dass die vorhandene Temperatur des Gasbrennerkörpers zusammen mit seiner
Katalysatorfunktion ausreicht, das Gas selbsttätig wieder zu zünden und zu verbrennen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Schritte als Taktbetrieb durchgeführt werden, insbesondere um niedrige Leistungen
am Gasbrenner zu erzeugen, die im zeitlichen Mittel niedriger sind als eine Minimalleistung,
die der Gasbrenner bei stabilem Betrieb erzeugt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Taktbetrieb des Gasbrenners die Aus-Zeiten länger sind als die Ein-Zeiten,
vorzugsweise 10% länger bis 300% länger.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasbrenner von einem elektronisch ansteuerbaren Gasventil mit Gas versorgt wird,
welches von einer elektronischen Steuerung angesteuert wird entsprechend einer Leistungsvorgabe,
wobei die Steuerung den Betrieb des Gasbrenners überwacht hinsichtlich Dauer und Leistungsstufe,
wobei die Steuerung daraus anhand von in einer Tabelle abgelegten Werten die ungefähre
Temperatur des Gasbrennerkörpers bestimmt zur Ermittlung eines Zeitpunkts für das
erneute selbsttätige Zünden des Gasbrenners allein durch zu ihm zugeführtes Gas.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung für den Gasbrenner die Temperatur des Gasbrennerkörpers erfasst und
zur Ermittlung eines Zeitpunkts für das erneute selbsttätige Zünden des Gasbrenners
bestimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gasbrenner eine übliche Zündeinrichtung vorgesehen ist und die Steuerung für
den Fall, dass
- der Gasbrenner erstmalig betrieben wird, oder
- eine Aus-Zeit zu lange war und der Gasbrenner aufgrund zu niedriger Temperatur des
Gasbrennerkörpers nicht mehr zündet, oder
- die Temperatur des Gasbrennerkörpers nicht mehr zum Zünden des Gases ausreicht,
obwohl sie nach Berechnung der Steuerung noch ausreichen müsste,
ein Nicht-Zünden des Gasbrenners bei erfolgter Gaszufuhr erkannt wird und entweder
die Gaszufuhr abgestellt wird oder das Gas gezielt über die Zündeinrichtung gezündet
wird.
7. Gasbrenner, ausgebildet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, der einen Gasbrennerkörper mit Katalysatorfunktion aufweist, der mittels
Gaszufuhr mit Gas durchströmt wird, das entweder seitlich oder nach oben aus ihm austritt.
8. Gasbrenner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Gasbrennerkörper eine geschlossene Abdeckung aufliegt, die mindestens den
größten Teil des Gasbrenners, insbesondere mindestens 90%, überdeckt, wobei vorzugsweise
die Abdeckung den Gasbrennerkörper seitlich etwas überragt.
9. Gasbrenner nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich an den Gasbrennerkörper anschließend und diesen umgebend ein Ring mit Gasbrenneröffnungen
vorgesehen ist.
10. Gasbrenner nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er eine übliche Zündelektrode und eine thermoelektrische Flammüberwachung aufweist.
11. Gasbrenner nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass er als Zweikreis-Gasbrenner ausgebildet ist mit zwei voneinander getrennten Bereichen,
wobei ein Bereich einen Gasbrennerkörper mit Katalysatorfunktion aufweist und der
andere Bereich einen Gasbrennerkörper ohne Katalysatorfunktion, wobei vorzugsweise
eine Zündbrücke von dem Gasbrennerkörper mit Katalysatorfunktion zu dem anderen Gasbrennerkörper
führt.
12. Gasbrenner nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass er als Zweikreis-Gasbrenner ausgebildet ist mit zwei voneinander getrennten Bereichen,
wobei beide Bereiche einen Gasbrennerkörper mit Katalysatorfunktion aufweisen, wobei
vorzugsweise eine Zündbrücke von dem einen Gasbrennerkörper zu dem anderen Gasbrennerkörper
führt.