[0001] Die Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung zum Sortieren eines Materialgemisches
in Fraktionen unterschiedlichen Korns. So kann die Sortiervorrichtung insbesondere
dazu eingerichtet sein, das Materialgemisch nach Korngröße oder einer anderen geometrischen
Korneigenschaft oder Korngewicht oder einer anderen physikalischen Eigenschaft zu
sortieren. Die Sortiervorrichtung kann auch dazu eingerichtet sein, nach unterschiedlichen
geometrischen oder physikalischen Eigenschaften zu sortieren, beispielsweise nach
Korngröße und einer physikalischen Eigenschaft, wie etwa das Korngewicht und/oder
eine elektrische und/oder magnetische Eigenschaft. Bevorzugt ist die Sortiervorrichtung
für ein Sortieren nach Korngröße eingerichtet. Bevorzugte Anwendungen sind das Separieren
unterschiedlicher Fraktionen aus Materialgemischen wie etwa Erdaushub, Steinbruchmaterial,
Steine-Erden-Gemische im Allgemeinen, Bioabfall, Sperrmüll jeder Art, Elektroschrott,
Schrottabfall aus dem Autorecycling, Haus- und Gewerbemüll, Altholz und dergleichen
mehr.
[0002] Zum Sortieren und Separieren von Materialfraktionen aus Materialgemischen der genannten
Art sind entsprechend großvolumige, stabile Sortiervorrichtungen erforderlich. Bewährt
hat sich die Sortierung mittels eines Walzensiebs, das mehrere nebeneinander angeordnete,
drehangetriebene Walzen aufweist. Das auf das Walzensieb geförderte Materialgemisch
wird vom Walzensieb in wenigstens zwei Kornfraktionen sortiert bzw. separiert, von
denen eine Fraktion gröberen Korns, das Überkorn, auf dem Walzensieb zu einem Seitenrand
des Walzensiebs gefördert wird und ein demgegenüber feineres Unter- bzw. Feinkorn
durch das Walzensieb fällt. Die derart voneinander separierten Fraktionen, das Feinkorn
und das Überkorn, werden ausgetragen und abtransportiert oder in einer oder mehreren
nachgeordneten Sortierstufen der Sortiervorrichtung weitersortiert.
[0003] Bekannt sind Walzensiebe aus Scheibenwalzen, Sternwalzen oder insbesondere Spiralwalzen,
die auch als Schraubenwalzen bezeichnet werden können. In der
EP 1 570 919 B1 und
EP 1 088 599 B1 werden in der Praxis bewährte Walzensiebe dieser Art offenbart.
[0004] Sortiervorrichtungen für Materialgemische der genannten Art sind nicht zuletzt aufgrund
ihrer Größe typischerweise stationäre Anlagen, die am gleichen Ort über Jahre betrieben
und den lokalen Platzverhältnissen angepasst gestaltet werden. Fallen die zu behandelnden
Materialströme allerdings nur einmalig oder periodisch oder beim gleichen Betreiber
zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten an oder steht vor Ort nur begrenzt
Platz für die Aufstellung der Sortiervorrichtung zur Verfügung, entsteht der Wunsch
nach kompakter Bauweise oder Mobilität oder auch einem nur zeitweisen Mieten der Sortiervorrichtung.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Sortiervorrichtung der erläuterten
Art zu schaffen, die ein Sortieren eines Materialgemisches in wenigstens zwei unterschiedliche
Materialfraktionen bei hohem Materialdurchsatz ermöglicht und in kompakter Bauweise
ausgeführt ist. Die Sortiervorrichtung soll so kompakt gebaut sein, dass sie im Ganzen,
als Einheit, auf der Straße oder Schiene befördert werden kann, was Ausführungen als
selbstfahrbare, schleppbare oder auf einer Plattform transportierbare Sortiervorrichtung
einschließt.
[0006] Die Erfindung geht von einer Sortiervorrichtung zum Sortieren eines Materialgemisches
in Fraktionen unterschiedlichen Korns aus, die ein Gestell und am Gestell abgestützte,
drehantreibbare Sortierwalzen umfasst. Die Sortierwalzen sind nebeneinander so angeordnet,
dass sie miteinander ein Walzensieb zur Sortierung des Materialgemisches bilden. Das
Walzensieb ist dafür eingerichtet, das aufgegebene Materialgemisch in wenigstens zwei
unterschiedliche Materialfraktionen zu sortieren, wobei das Sortieren auch ein Separieren
der wenigstens zwei Fraktionen in eine Feinkornfraktion und eine Überkornfraktion,
die im Folgenden als Feinkorn und Überkorn bezeichnet werden, beinhaltet. Bei Drehantrieb
der Sortierwalzen wird das Überkorn von den Sortierwalzen in eine Walzenförderrichtung
bis über einen Seitenrand des Walzensiebs gefördert, während das Feinkorn durch zwischen
den Sortierwalzen verbleibende Lücken nach unten fällt. Ferner weist die Sortiervorrichtung
einen Überkornförderer zur Abförderung des über den Seitenrand des Walzensiebs geförderten
Überkorns auf.
[0007] Nach der Erfindung ist zum einen der Überkornförderer unter den Sortierwalzen angeordnet
und umfasst die Sortiervorrichtung zum anderen eine längs des Seitenrands des Walzensiebs
erstreckte Leiteinrichtung für das über den Seitenrand geförderte Überkorn. Die Leiteinrichtung
weist einen oberen und einen unteren Bereich auf und ist in einer Arbeitsposition
zwischen dem oberen Bereich, der dem Seitenrand in der Arbeitsposition in einem Abstand
zugewandt ist, und dem unteren Bereich, der dem Überkornförderer nahe ist, zumindest
abschnittsweise in Richtung auf den Überkornförderer geneigt, um in Walzenförderrichtung
über den Seitenrand des Walzensiebs geförderte Überkorn abwärts zum Überkornförderer
zu leiten. Aufgrund der Leiteinrichtung ist die in Draufsicht auf die Sortiervorrichtung
gesehen platzsparende Anordnung des Überkornförderers unter dem Walzensieb möglich.
In bevorzugten Ausführungen erstreckt sich der Überkornförderer in der Draufsicht
gesehen in Walzenförderrichtung unter dem Walzensieb bis maximal zum besagten Seitenrand,
zweckmäßigerweise steht er in der Draufsicht gesehen hinter dem Seitenrand ein Stück
weit zurück. Grundsätzlich soll jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass der Überkornförderer
in der Draufsicht gesehen ein kleines Stück weit über den Seitenrand vorragt, also
seitlich über das Walzensieb vorsteht. In derartigen Ausführungen ist der Überkornförderer
aber dennoch mit zumindest einem überwiegenden Teil seiner in Walzenförderrichtung
gemessenen Breite unter dem Walzensieb angeordnet.
[0008] Die Erfindung ermöglicht somit die in Walzenförderrichtung gemessene Abmessung der
Sortiervorrichtung auf ein Maß zu verringern, das den Transport der Sortiervorrichtung
im Ganzen, als Einheit, auf öffentlichen Straßen und/oder auf der Schiene erlaubt.
Die Sortiervorrichtung ist in Bezug auf ihre äußeren Abmessungen, nämlich Länge, Breite
und Höhe über alles, so kompakt, dass sie im Ganzen, als Einheit, auf Straßen oder
Schienen fahrbar oder transportierbar ist.
[0009] Die Leiteinrichtung kann relativ zum Walzensieb unbeweglich sein und in derartigen
Ausführungen ständig die Arbeitsposition einnehmen. Um die Abmessung der Sortiervorrichtung
parallel zu der besagten Walzenförderrichtung verkleinern oder, im Umkehrschluss bei
gleichbleibender Abmessung, die in Walzenförderrichtung gemessene Erstreckung des
Walzensiebs vergrößern zu können, ist die Leiteinrichtung in bevorzugteren Ausführungen
zwischen der Arbeitsposition und einer Ruheposition, die gleichzeitig auch eine Transportposition
darstellt, am Gestell relativ zum Walzensieb hin und her beweglich angeordnet. Die
Leiteinrichtung kann zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition hin und her
translatorisch und/oder rotatorisch beweglich angeordnet sein. Bevorzugt ist sie rotatorisch
beweglich und noch bevorzugter schwenkbeweglich. In einfachen, nicht zuletzt deshalb
vorteilhaften Ausführungen ist die Leiteinrichtung als Wand gebildet. Im Falle einer
Schwenkbeweglichkeit kann sie entsprechend eine einfache Klappwand bilden. Einer Schwenkbeweglichkeit
kann jedoch auch eine translatorische Beweglichkeit überlagert sein, etwa derart,
dass die Leiteinrichtung aus der Transportposition ausgeschwenkt werden kann und sich
gleichzeitig mit dem Schwenken hebt oder senkt, um auf diese Weise den unteren Bereich
der Leiteinrichtung auf oder seitlich an den Überkornförderer auf- oder anzulegen
oder diesem ohne Kontakt auch nur zu nähern.
[0010] Vorteilhaft sind Ausführungen, in denen die Leiteinrichtung in ihrem dem Überkornförderer
zugewandten unteren Bereich einen flexiblen Streifen aufweist, der ständig am oder
auf dem Überkornförderer anliegt oder aufliegt und auf diese Weise den Überkornförderer
besonders wirksam seitlich begrenzt und ein seitliches Herunterfallen des abzufördernden
Überkorns verhindert.
[0011] In bevorzugten Ausführungen bildet eine äußere Seitenwand der Sortiervorrichtung
die Leiteinrichtung. Bildet die Leiteinrichtung zugleich eine seitliche Außenwand
der Sortiervorrichtung, kann die in Walzenförderrichtung gemessene Erstreckung des
Walzensiebs bis auf ein durch das Kriterium der Transportierbarkeit gegebenes Maximum
vergrößert werden. Ferner trägt die Vereinigung der beiden Funktionen - Leiteinrichtung
und Außenwand - zur Reduzierung von Teilen und somit zur Reduzierung von Gewicht und
Kosten bei.
[0012] In bevorzugten Ausführungen ist die Sortiervorrichtung nach der Verbringung zum Betriebsort
auf einfache Weise aus einem Betriebszustand in einen Transportzustand und aus dem
Transportzustand wieder in den Betriebszustand überführbar und ist eine in diesem
Sinne mobile Einheit. Vorzugsweise umfasst sie Stellglieder und eine Maschinensteuerung
für eine automatische Umsteuerung zwischen den beiden Zuständen. So weist die Sortiervorrichtung
zweckmäßigerweise eine oder mehrere Austragskomponenten für den Austrag wenigstens
einer Kornfraktion oder vorzugsweise mehrerer unterschiedlicher Kornfraktionen auf,
wobei die eine oder mehreren Austragseinrichtungen jeweils zwischen einem eingefahrenen
und einem ausgefahrenen Zustand hin und her beweglich, vorzugsweise automatisch umsteuerbar
sind. So kann oder können die eine oder mehreren Austragseinrichtungen jeweils ein-
und ausklappbar und/oder translatorisch ein- und ausfahrbar sein. Die Sortiervorrichtung
kann insbesondere im Transportzustand, in dem die vorzugsweise bewegliche Leiteinrichtung
die Ruheposition einnimmt und die eine oder die mehreren optionalen Austragseinrichtungen
eingefahren ist oder jeweils eingefahren sind, Außenabmessungen über alles gemessen
aufweisen, die den Transport auf einem Tieflader oder Eisenbahnwagon zulassen. Ihre
Außenabmessungen können zumindest im Wesentlichen den Außenabmessungen eines ISO-Containers
nach ISO-Norm 668 entsprechen. Die Außenabmessungen der Sortiervorrichtung können
auch derart sein, dass die Sortiervorrichtung als Einheit in einem ISO-Container transportiert
werden kann.
[0013] In bevorzugten Ausführungen leitet die Leiteinrichtung das über den Seitenrand geförderte
Überkorn nur passiv in Richtung auf den Überkornförderer. Für die Förderung in Richtung
Überkornförderer sorgt die Schwerkraft. Die Leiteinrichtung kann insbesondere eine
einfache Wandstruktur sein, einfach in dem Sinne, dass sie keine beweglichen oder
gar motorisch antreibbaren Komponenten umfasst, um das Überkorn zu fördern, beispielsweise
die Schwerkraftförderung zu unterstützen oder dieser entgegen zu wirken, wobei die
Förderung in Richtung Überkornförderer aber nicht gänzlich verhindert werden soll.
Zweckmäßig ist die Ausbildung als zumindest im Wesentlichen glatte, bevorzugt zumindest
im Wesentlichen plane Seitenwand. In Abwandlungen kann die Neigung vom oberen Bereich
in Richtung auf den unteren Bereich auch variieren, beispielsweise zunehmen oder gegebenenfalls
abnehmen und die Leiteinrichtung vom Überkornförderer aus gesehen entsprechend konvex
oder konkav geformt sein. Einer einfachen Schräge wird jedoch der Vorzug gegeben.
Die Leiteinrichtung erfüllt eine Leitfunktion, indem sie zumindest einen Teil des
über den Seitenrand geförderten Überkorns auffängt, das Überkorn entsprechend auf
die Leiteinrichtung fällt und auf ihr in Richtung auf den Überkornförderer rutscht
oder rollt. Sie kann wie eine Trichterwand wirken. Sie kann in Erfüllung der Leitfunktion
ferner eine seitliche Begrenzung für den Überkornförderer bilden und verhindern, dass
auf den Überkornförderer geleitetes oder möglicherweise direkt fallendes Überkorn
wieder seitlich vom Überkornförderer fallen kann.
[0014] In Modifikationen kann die Leiteinrichtung selbst als ein weiteres Sieb gebildet
sein, beispielswiese als weiteres Walzensieb oder starres Gittersieb, wobei ihre Siebfunktion
insbesondere darin bestehen kann, mit dem Überkorn möglicherweise über den Seitenrand
gefördertes Feinkorn durch das weitere Sieb fallen zu lassen und nur das wirkliche
Überkorn in Richtung auf den Überkornförderer zu leiten. So kann an dem über den Seitenrand
geförderten Überkorn beispielsweise noch Feinkornfraktion haften und durch Aufprall
auf der Leiteinrichtung abgelöst werden.
[0015] In einer Weiterbildung ist unter dem Walzensieb ein Feinkornförderer zur Abförderung
des durch das Walzensieb fallenden Feinkorns angeordnet. Anstelle eines Feinkornförderers
kann unter dem Walzensieb, in der Draufsicht neben dem Überkornförderer, auch nur
ein Sammelbehälter für das Feinkorn angeordnet sein, entweder als Bestandteil der
fahrbaren oder transportierbaren Sortiervorrichtung oder als zusätzlicher Behälter,
der am Betriebsort der Sortiervorrichtung erst beigestellt, bzw. unter dem Walzensieb
angeordnet wird. Ein aktiver Feinkornförderer hat jedoch den Vorteil, dass das Feinkorn
ohne Zusatzfördereinrichtung kontinuierlich oder gegebenenfalls auch diskontinuierlich,
jedenfalls aber automatisch bei Bedarf aus dem Bereich des Walzensiebs abgefördert
werden kann. Insbesondere muss der Walzenbetrieb nicht unterbrochen werden, um angesammeltes
Feinkorn abzufördern.
[0016] Der Überkornförderer und/oder der optionale Feinkornförderer kann insbesondere ein
Förderer mit endlos umlaufendem Fördermittel, vorzugsweise ein Bandförderer sein,
auf dem das jeweilige Korn aufliegend unter dem Walzensieb abgefördert werden kann.
[0017] Die in Richtung auf die Leiteinrichtung weisende Walzenförderrichtung kann insbesondere
in Walzenlängsrichtung, d.h. parallel zu den Drehachsen der Sortierwalzen weisen.
Dies gilt zumindest dann, wenn die Sortierwalzen wie bevorzugt Spiral- oder Schraubenwalzen
sind. Derartige Sortierwalzen fördern ein kompaktes Überkorn innerhalb eines für das
Walzensieb spezifischen Korngrößenbereichs in Walzenlängsrichtung und ein demgegenüber
gestreckteres Überkorn quer zur Walzenlängsrichtung. Ein mit oder aus Spiral- bzw.
Schraubenwalzen gebildetes Walzensieb ist dementsprechend in der Lage, das Überkorn
in zwei unterschiedliche Überkornfraktionen zu separieren. Kommt solch ein Walzensieb
zum Einsatz, fällt die genannte Walzenförderrichtung vorzugsweise mit der Walzenlängsrichtung
zusammen, so dass mittels der Leiteinrichtung das kompakte Überkorn gefördert wird.
Das größere oder länger gestreckte Überkorn wird quer zur Walzenlängsrichtung auf
dem Walzensieb in Richtung auf und vorzugsweise über einen anderen Seitenrand des
Walzensiebs gefördert. Wird das Walzensieb andererseits jedoch aus Scheibenwalzen
oder Sternwalzen oder anderen Walzen gebildet, die das Überkorn im Wesentlichen nur
quer zur Walzenlängsrichtung fördern, erstreckt sich die Leiteinrichtung entsprechend
zumindest im Wesentlichen parallel zu den Sortierwalzen solch eines Walzensiebs. Hinsichtlich
der Funktionsweise unterschiedlicher Walzensiebtypen wird auf die eingangs bereits
genannten
EP 1 570 919 B1 für das Spiral- oder Schraubenwalzensieb und
EP 1 088 599 B1 für ein Scheiben- oder Sternwalzensieb hingewiesen. Das Walzensieb kann insbesondere
wie in diesen Dokumenten erläutert gebildet sein.
[0018] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und in den Kombinationen
der Unteransprüche offenbart.
[0019] Soweit im Folgenden Merkmale der Erfindung als oder in Aspekten beschrieben werden,
können diese in der Art von Ansprüchen formulierten Aspekte oder auch nur Teilaspekte
daraus die Gegenstände der Ansprüche weiterbilden oder ergänzen. Im Rahmen einer Teilungsanmeldung
können die Ansprüche ganz oder teilweise durch einen oder mehrere der Aspekte auch
ersetzt werden. Soweit in den als Aspekte gekennzeichneten Merkmalen Bezugszeichen
verwendet werden, handelt es sich um die Bezugszeichen von Ausführungsbeispielen,
die nachfolgend noch beschrieben werden. Die Aspekte sind auf diese Ausführungsbeispiele
nicht beschränkt, obgleich die Ausführungsbeispiele sowohl für die unter den Ansprüchen
als auch für die unter den Aspekten beschriebenen Merkmale bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeiten
aufzeigen:
Aspekt 1 Sortiervorrichtung zum Sortieren eines Materialgemisches in Fraktionen unterschiedlichen
Korns, wobei die Sortiervorrichtung auf Straßen oder Schienen fahrbar oder transportierbar
ist und umfasst:
- (a) ein Gestell (1),
- (b) am Gestell (1) abgestützte Sortierwalzen (5), die drehantreibbar nebeneinander
angeordnet sind und miteinander ein Walzensieb (6) zur Sortierung des Materialgemisches
in ein durch das Walzensieb (6) fallendes Feinkorn und ein von den Sortierwalzen (5)
in eine Walzenförderrichtung (Y) über einen Seitenrand des Walzensiebs (6) förderbares
Überkorn bilden,
- (c) und eine längs des Seitenrands erstreckte Leiteinrichtung (20), die in einer Arbeitsposition
zwischen einem dem Seitenrand in einem Abstand zugewandten oberen Bereich und einem
unteren Bereich zumindest abschnittsweise gegen die Walzenförderrichtung (Y) geneigt
ist, um in Walzenförderrichtung (Y) über den Seitenrand des Walzensiebs (6) gefördertes
Überkorn abwärts und gegen die Walzenförderrichtung (Y) vorzugsweise bis unter das
Walzensieb (6) zu leiten.
Aspekt 2 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, umfassend einen unter
den Sortierwalzen (5) angeordneten Überkornförderer oder -sammler (12) zur Abförderung
oder Sammlung des über den Seitenrand des Walzensiebs (6) geförderten Überkorns.
Aspekt 3 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der untere Bereich
der Leiteinrichtung (20) dem Überkornförderer oder -sammler (12) nahe ist, um das
über den Seitenrand des Walzensiebs (6) geförderte Überkorn in der Arbeitsposition
abwärts zum Überkornförderer oder -sammler (12) zu leiten.
Aspekt 4 Sortiervorrichtung zum Sortieren eines Materialgemisches in Fraktionen unterschiedlichen
Korns, wobei die Sortiervorrichtung auf Straßen oder Schienen fahrbar oder transportierbar
ist und umfasst:
- (a) ein Gestell (1),
- (b) am Gestell (1) abgestützte Sortierwalzen (5), die drehantreibbar nebeneinander
angeordnet sind und miteinander ein Walzensieb (6) zur Sortierung des Materialgemisches
in ein durch das Walzensieb (6) fallendes Feinkorn und ein von den Sortierwalzen (5)
in eine Walzenförderrichtung (Y) über einen Seitenrand des Walzensiebs (6) förderbares
Überkorn bilden,
- (c) einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Überkornförderer oder -sammler
(12) zur Abförderung oder Sammlung des über den Seitenrand des Walzensiebs (6) geförderten
Überkorns
- (d) und eine längs des Seitenrands erstreckte Leiteinrichtung (20), die in einer Arbeitsposition
zwischen einem dem Seitenrand in einem Abstand zugewandten oberen Bereich und einem
dem Überkornförderer oder -sammler (12) nahen unteren Bereich zumindest abschnittsweise
in Richtung auf den Überkornförderer oder - sammler (12) geneigt ist, um in Walzenförderrichtung
(Y) über den Seitenrand des Walzensiebs (6) gefördertes Überkorn abwärts zum Überkornförderer
oder - sammler (12) zu leiten.
Aspekt 5 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Leiteinrichtung (20) zwischen der Arbeitsposition und einer dem Seitenrand näheren
Ruheposition hin und her beweglich, vorzugsweise schwenkbeweglich ist, um in Draufsicht
gesehen eine Gesamtabmessung der Sortiervorrichtung, vorzugsweise eine im Vergleich
zu einer Transportgesamtlänge kleinere Transportgesamtbreite über alles, verkleinern
zu können.
Aspekt 6 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Leiteinrichtung (20) eine in die Arbeitsposition abschwenkbare und in eine Ruheposition
in Richtung auf den Seitenrand des Walzensiebs (6) rückschwenkbare Wand, vorzugsweise
eine äußere Seitenwand der Sortiervorrichtung bildet.
Aspekt 7 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Leiteinrichtung (20) um eine tiefer als das Walzensieb (6) gelegene, zumindest
im Wesentlichen parallel zum Seitenrand erstreckte Schwenkachse (S) zwischen der Arbeitsposition
und einer dem Seitenrand näheren Ruheposition hin und her schwenkbeweglich ist.
Aspekt 8 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei sich die Schwenkachse
(S) in einer Draufsicht auf das Walzensieb (6) gesehen innerhalb eines zum Seitenrand
des Walzensiebs (6) parallelen, den Seitenrand überlappenden Streifens erstreckt,
der eine in die Förderrichtung (Y) gemessene Breite von höchstens einem Meter (1 m)
hat und nach außen, in Förderrichtung (Y), höchstens 30 cm über den Seitenrand vorsteht.
Aspekt 9 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Leiteinrichtung (20) ein unteres Ende aufweist, das sich in der Arbeitsposition
bis zu einem seitlichen Rand oder über oder auf den Überkornförderer (12) erstreckt.
Aspekt 10 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die Leiteinrichtung
(20) zwischen der Arbeitsposition und einer dem Seitenrand näheren Ruheposition hin
und her beweglich ist und an dem unteren Ende einen flexiblen und/oder frei vorstehenden
Streifen aufweist, der den Überkornförderer oder -sammler (12) bei in der Arbeitsposition
befindlicher Leiteinrichtung (20) zur Seite begrenzt, vorzugsweise mit Kontakt begrenzt,
um zu verhindern, dass sich Überkorn zwischen der Leiteinrichtung (20) und dem Überkornförderer
oder -sammler (12) ansammelt.
Aspekt 11 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Walzenförderrichtung (Y) in Walzenlängsrichtung weist und sich die Leiteinrichtung
(20) längs einer Stirnseite der Sortierwalzen (5) erstreckt.
Aspekt 12 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
eine Rückhaltestruktur (21), die in einem Eckbereich des Walzensiebs (6) bei der Leiteinrichtung
(20) angeordnet ist und in einer Arbeitsposition verhindert, dass Überkorn quer zur
Walzenförderrichtung (Y) über die Leiteinrichtung (20) hinaus bewegt wird.
Aspekt 13 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die Rückhaltestruktur
(21) aus der Arbeitsposition in eine Ruheposition beweglich, vorzugsweise schwenkbeweglich
ist, um in Draufsicht gesehen eine Gesamtabmessung der Sortiervorrichtung, vorzugsweise
eine im Vergleich zu einer Transportgesamtlänge kleinere Transportgesamtbreite über
alles, verkleinern zu können.
Aspekt 14 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der zwei unmittelbar vorhergehenden
Aspekte, wobei die Rückhaltestruktur (21) mit der Leiteinrichtung (20) mechanisch
so gekoppelt ist, dass die Rückhaltestruktur (21) mit der Leiteinrichtung (20) gemeinsam
zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition hin und her beweglich ist.
Aspekt 15 Sortiervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Rückhaltestruktur (21) relativ zu der Leiteinrichtung (20) unbeweglich,
vorzugsweise mit dieser gefügt ist.
Aspekt 16 Sortiervorrichtung nach Aspekt 13 oder Aspekt 14, wobei die Rückhaltestruktur
(21) relativ zur Leiteinrichtung (20) beweglich ist.
Aspekt 17 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer oder -sammler (11)
zur Abförderung oder Sammlung des durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns.
Aspekt 18 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
eine unter dem Walzensieb (6) angeordnete weitere Leiteinrichtung (25), die zwischen
einem oberen, dem Seitenrand des Walzensiebs (6) nahen Bereich und einem unteren Bereich
zumindest abschnittsweise geneigt ist, um durch das Walzensieb (6) fallendes Feinkorn
abwärts unter das Walzensieb (6) zu leiten, wobei sich die weitere Leiteinrichtung
(25) vorzugsweise über den Überkornförderer oder -sammler (12) des Aspekts 2 oder
des Aspekts 4 erstreckt, um das Feinkorn über dem Überkornförderer oder -sammler (12)
abwärts zu leiten.
Aspekt 19 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, umfassend einen unter
den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer oder -sammler (11) zur Abförderung
oder Sammlung des durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns, wobei die weitere
Leiteinrichtung (25) in Richtung auf den Feinkornförderer oder -sammler (11) geneigt
ist und sich bis zum oder nahe zum Feinkornförderer oder -sammler (11) erstreckt,
um durch das Walzensieb (6) fallendes Feinkorn vorzugsweise über dem optionalen Überkornförderer
oder -sammler (12) abwärts zum Feinkornförderer oder -sammler (11) zu leiten.
Aspekt 20 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer (11) zur Abförderung
des durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns und/oder einen unter den Sortierwalzen
(5) angeordneten Überkornförderer (12) zur Abförderung des über den Seitenrand des
Walzensiebs (6) geförderten Überkorns und einen stromabwärts entweder des Feinkornförderers
(11) oder des Überkornförderers (12) angeordneten Querförderer (13) zur Abförderung
entweder des vom Feinkornförderer (11) zuförderbaren Feinkorns oder des vom Überkornförderer
(12) zuförderbaren Überkorns, wobei eine Förderrichtung (Y) des Querförderers (13)
quer zu einer Förderrichtung (X) entweder des Feinkornförderers (11) oder des Überkornförderers
(12) und/oder zumindest im Wesentlichen parallel zur Walzenförderrichtung (Y) weist
und der Querförderer (13) vorzugsweise für eine Austragung entweder des Feinkorns
oder des Überkorns aus dem Bereich des Gestells (1) eingerichtet ist.
Aspekt 21 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
eine Zuführeinrichtung (3, 4) für die Zuführung des Materialgemisches zum Walzensieb
(6), wobei die Zufuhreinrichtung (3, 4) einen Förderer (4) mit umlaufendem Fördermittel,
wie etwa einen Bandförderer (4), und/oder eine Vibrationseinrichtung (3), vorzugsweise
eine vibratorisch antreibbare Vibrorinne (3), zur Auflockerung und vibratorischen
Förderung des zum Walzensieb (6) zu fördernden Materialgemisches aufweist.
Aspekt 22 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
eine Zuführeinrichtung (3, 4) für die Zuführung des Materialgemisches zum Walzensieb
(6), wobei die Zuführeinrichtung (3, 4) für eine quer zur Walzenförderrichtung (Y)
gerichtete Förderung des Materialgemisches auf das Walzensieb (6) angeordnet ist.
Aspekt 23 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer (11) zur Abförderung
eines durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns und einen oder mehrere stromabwärts
des Feinkornförderers (11) angeordnete(n) Metallabscheider (14, 16), vorzugsweise
einen Magnetabscheider (14) und/oder einen Wirbelstromabscheider (16), zum Abscheiden
von Metall aus dem vom Feinkornförderer (11) geförderten Feinkorn, wobei im Falle
mehrerer Metallabscheider (14, 16) vorzugsweise ein Metallabscheider (14) für Ferrometalle
und ein weiterer Metallabscheider (16) für Nichteisenmetalle vorgesehen sind.
Aspekt 24 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei sich wenigstens
ein Abschnitt des Metallabscheiders (14) über dem Feinkornförderer (11) erstreckt.
Aspekt 25 Sortiervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Feinkornförderer (11) ein stromabwärtiges Ende aufweist, an dem das Feinkorn
im Freifall vom Feinkornförderer (11) abgefördert wird, und der als Magnetabscheider
gebildete Metallabscheider (14) über oder neben dem stromabwärtigen Ende angeordnet
ist, um Ferrometalle aus dem im Freifall befindlichen Feinkorn anzuziehen und am Metallabscheider
(14) abzuscheiden.
Aspekt 26 Sortiervorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Metallabscheider (14; 16) ein Fördermittel für die Förderung des am Metallabscheider
(14; 16) abgeschiedenen Metalls umfasst.
Aspekt 27 Sortiervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei stromabwärts vom Metallabscheider (14) ein Metallabförderer (15) für das vom
Metallabscheider (14) aus dem Feinkorn abgeschiedene Metall angeordnet ist, wobei
der Metallabförderer (15) vorzugsweise für einen Austrag des Metalls aus dem Bereich
des Gestells (1) eingerichtet ist.
Aspekt 28 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der fünf unmittelbar vorhergehenden
Aspekte und Aspekt 20, wobei sich der Metallabscheider (14) über den Querförderer
(13) erstreckt.
Aspekt 29 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei sich der Metallabscheider
(14) über den Querförderer (13) bis zu einem Metallabförderer (15) für das Metall
erstreckt, um das abgeschiedene Metall mittels des Metallabscheiders (14) zum Metallabförderer
(15) und mittels des Metallabförderers (15) weiter zu fördern, wobei der Metallabförderer
(15) vorzugsweise für einen Austrag des Metalls aus dem Bereich des Gestells (1) eingerichtet
ist.
Aspekt 30 Sortiervorrichtung nach Aspekt 23, wobei sich ein stromabwärtiger Förderabschnitt
(11a) des Feinkornförderers (11) oder ein weiterer Feinkornförderer, mit dem das vom
Feinkornförderer (11) geförderte Feinkorn weitergefördert werden kann, über den Metallabscheider
(16) erstreckt, um das Feinkorn auf den Metallabscheider (16) zu fördern.
Aspekt 31 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der in einem der
Aspekte 24 bis 27 beschriebene Metallabscheider (14) ebenfalls vorgesehen ist.
Aspekt 32 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer (11) zur Abförderung
eines durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns und ein stromabwärts des Feinkornförderers
(11) angeordnetes weiteres Sieb (18) für eine Sortierung des vom Feinkornförderer
(11) zum weiteren Sieb (18) förderbaren Feinkorns in durch das weitere Sieb (18) fallendes
Feinstkorn und auf dem weiteren Sieb (18) gefördertes Restfeinkorn.
Aspekt 33 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte in Kombination
mit Aspekt 23, umfassend einen stromabwärts des Metallabscheiders (14; 16) angeordneten
weiteren Feinkornförderer oder -sammler (15; 17; 18) zur Weiterförderung oder Sammlung
des vom Metallabscheider (14; 16) nicht abgeschiedenen Feinkorns, vorzugsweise zur
Weiterförderung in Richtung auf den im Aspekt 20 beschriebenen Querförderer (13).
Aspekt 34 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der weitere Feinkornförderer
oder -sammler (15; 17) als Förderer gebildet ist und einen Förderer (15; 17) mit umlaufendem
Fördermittel, vorzugsweise einem Bandförderer, und/oder Vibrationsförderer umfasst.
Aspekt 35 Sortiervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der weitere Feinkornförderer oder -sammler (18) als Förderer gebildet ist und
ein weiteres Sieb für eine Sortierung des vom Metallabscheider (14; 16) nicht abgeschiedenen
Feinkorns in durch das weitere Sieb fallendes Feinstkorn und auf dem weiteren Sieb
gefördertes Restfeinkorn umfasst.
Aspekt 36 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der Aspekte 23, 30, 31 und 33 bis
35, wobei nahe einem Ende des Metallabscheiders (16) ein Trennkeil (26) derart angeordnet
ist, dass der Metallabscheider (16) das Metall über den Trennkeil (26) fördert, vorzugsweise
schleudert, während das nichtmetallische Feinkorn zwischen dem Metallabscheider (16)
und dem Trennkeil (26) auf oder in den weiteren Feinkornförderer oder -sammler (17;
18) gefördert wird, vorzugsweise durch Schwerkraft.
Aspekt 37 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte in Kombination
mit Aspekt 32 und/oder 35, wobei das weitere Sieb (18) mehrere Sortierwalzen (18),
vorzugsweise Stern- oder Scheibenwalzen, die drehantreibbar nebeneinander angeordnet
sind und miteinander ein weiteres Walzensieb (18) bilden, umfasst.
Aspekt 38 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der Aspekte 32, 35 und 37, wobei
unter dem weiteren Sieb (18) ein Feinstkornförderer oder -sammler (19) zur Förderung
oder Sammlung des Feinstkorns angeordnet ist.
Aspekt 39 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, umfassend einen stromab
des als Förderer gebildeten Feinstkornförderers oder -sammlers (19) angeordneten Querförderer
(29) zum Austragen des Feinstkorns aus der Sortiervorrichtung, wobei eine Förderrichtung
(Y) dieses Querförderers (29) quer zu einer Förderrichtung (X) des Feinkornförderers
(11) und/oder des Überkornförderers (12) und/oder zumindest im Wesentlichen parallel
zur Walzenförderrichtung (Y) weist.
Aspekt 40 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
eine stromabwärts des Walzensiebs (6) angeordnete Austragseinrichtung (8, 9), der
das über den Seitenrand und mittels des im Aspekt 2 oder Aspekt 4 beschriebenen Überkornförderers
(12) geförderte Überkorn und/oder ein auf dem Walzensieb (6) quer zur Walzenförderrichtung
(Y) gefördertes Überkorn zuförderbar ist und die dazu dient, das zugeförderte Überkorn
aus der Sortiervorrichtung auszutragen.
Aspekt 41 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Überkornförderer (12) zur Abförderung
des über den Seitenrand des Walzensiebs (6) geförderten Überkorns, wobei eine Förderrichtung
(X) des Überkornförderers (12) zumindest im Wesentlichen quer zur Walzenförderrichtung
(Y) weist.
Aspekt 42 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer (11) zur Abförderung
eines durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns, wobei eine Förderrichtung (X)
des Feinkornförderers (11) zumindest im Wesentlichen quer zur Walzenförderrichtung
(Y) weist.
Aspekt 43 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der Feinkornförderer
(11) und der Überkornförderer (12) in Draufsicht nebeneinander angeordnet sind und/oder
zumindest im Wesentlichen parallele, einander entgegen gesetzte Förderrichtungen (X)
aufweisen.
Aspekt 44 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Sortierwalzen (5) Spiral- bzw. Schraubenwalzen sind.
Aspekt 45 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Sortierwalzen (5) nur an einer Walzenlagerseite drehbar gelagert sind und in Walzenlängsrichtung
(Y) jeweils frei auskragen und sich die Leiteinrichtung (20) längs der von der Walzenlagerseite
in Walzenlängsrichtung (Y) abgewandten Stirnseiten der Sortierwalzen (5) erstreckt.
Aspekt 46 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Sortierwalzen (5) das Materialgemisch nach einer ersten Fraktion und einer zweiten
Fraktion sortieren, die sich in Bezug auf Korngröße und/oder Korngewicht und/oder
einer anderen geometrischen und/oder physikalischen Eigenschaft voneinander unterscheiden,
und die erste Fraktion als das Überkorn in die Walzenförderrichtung (Y) zur Leiteinrichtung
(20) und die zweite Fraktion als weiteres Überkorn quer zur Walzenförderrichtung (Y)
über einen weiteren Seitenrand des Walzensiebs (6) auf eine Überkornaustragseinrichtung
(8, 9) fördern.
Aspekt 47 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
eine oder mehrere Austragseinrichtungen (8, 9, 13, 29) zum Austragen jeweils einer
Kornfraktion, die mittels der Sortiervorrichtung aus dem Materialgemisch sortierbar
ist, wobei die jeweilige Austragseinrichtung zwischen einer an und/oder in das Gestell
(1) eingefahrenen Ruhe- oder Transportposition und einer ausgefahrenen Arbeitsposition
hin und her beweglich (umsteuerbar), vorzugsweise mittels eines Antriebs automatisch
beweglich ist.
Aspekt 48 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen fahrbaren Untersatz (2), der das Gestell (1) trägt.
Aspekt 49 Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der fahrbare Untersatz
(2) einen Räder-, Rollen-, Raupen- oder Kettenantrieb umfasst.
Aspekt 50 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
die Sortiervorrichtung einen oder mehrere Antriebsmotoren aufweist, vorzugsweise einen
oder mehrere Elektromotoren, und selbst fahrbar ist.
Aspekt 51 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend
einen auf oder am Gestell (1) angeordneten Erzeuger und/oder Speicher für elektrische
Energie, der insbesondere als Verbrennungsmotor mit angeschlossenem elektrischen Generator,
Akkumulator oder Brennstoffzelle gebildet sein kann, und einen oder mehrere Elektromotoren,
der oder die jeweils zur Versorgung mit elektrischer Energie mit dem Erzeuger und/oder
Speicher verbunden ist oder sind.
Aspekt 52 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
das Walzensieb (6) in Walzenförderrichtung (Y), die vorzugsweise auch die Walzenlängsrichtung
(Y) ist, gegenüber einer Horizontalebene unter einem Winkel größer als 0 Grad geneigt
ist, um das Überkorn in Walzenförderrichtung (Y) gegen die Schwerkraft zu fördern.
Aspekt 53 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
eine Neigung des Walzensiebs (6) in Bezug auf eine Horizontalebene verstellbar ist,
vorzugsweise durch Schwenken des Walzensiebs (6), wobei die Walzenlängsrichtung (Y)
der Sortierwalzen (5) in wenigstens einer einstellbaren Stellung des Walzensiebs (6)
jeweils parallel zur Horizontalebene weist und in einer einstellbaren anderen Stellung
des Walzensiebs (6) gegenüber der Horizontalebene jeweils unter einem Winkel größer
als 0 Grad geneigt ist, um das Überkorn in der anderen Stellung in Walzenförderrichtung
(Y) gegen die Schwerkraft zu fördern.
Aspekt 54 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte und
wenigstens einem der Aspekte 5, 6, 7, 8 und 10, wobei die Sortiervorrichtung bei in
Ruheposition befindlicher Leiteinrichtung (20) eine in Walzenförderrichtung (Y) gemessene
Breite über alles von höchstens 3 m, vorzugsweise höchstens 2,5 m aufweist.
Aspekt 55 Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte und
wenigstens einem der Aspekte 5, 6, 7, 8 und 10, wobei die Sortiervorrichtung bei in
Ruheposition befindlicher Leiteinrichtung (20) nur ausschließlich oder auch einschließlich
des fahrbaren Untersatzes (2) des Aspekts 48 über alles gemessene Außenabmessungen
(Länge, Breite, Höhe) aufweist, die höchstens so groß wie die Außenabmessungen eines
ISO-Containers nach ISO-Norm 668 sind, wobei vorzugsweise zumindest die über alles
gemessene Breite, vorzugsweise auch die über alles gemessene Höhe und/oder Länge der
Sortiervorrichtung wenigstens 80% der entsprechenden Außenabmessungen des ISO-Containers
beträgt.
[0020] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden jeweils einzeln und
in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend
beschriebenen Ausgestaltungen sowie Aspekte vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Sortiervorrichtung eines ersten Ausführungsbeispiels in einem Betriebszustand
in einer ersten Perspektive,
- Figur 2
- die Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels in einer zweiten Perspektive,
- Figur 3
- die Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels in einer Draufsicht,
- Figur 4
- die Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels in einem Transportzustand,
- Figur 5
- die Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels im Betriebszustand in einem
Querschnitt,
- Figur 6
- die Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels im Transportzustand im Querschnitt,
- Figur 7
- eine Sortiervorrichtung eines zweiten Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt,
- Figur 8
- eine Sortiervorrichtung eines dritten Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt,
- Figur 9
- eine Sortiervorrichtung eines vierten Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt und
- Figur 10
- die Sortiervorrichtung des vierten Ausführungsbeispiels in einem Querschnitt.
[0021] Figur 1 zeigt eine Sortiervorrichtung eines ersten Ausführungsbeispiels in einer
Perspektive. Die Sortiervorrichtung befindet sich im Betriebszustand. Sie umfasst
ein Gestell 1 und einen fahrbaren Untersatz 2, der das Gestell 1 trägt. Der fahrbare
Untersatz 2 umfasst einen Raupenantrieb, so dass die Sortiervorrichtung am Einsatzort
im Ganzen als Einheit verfahrbar ist und, Zulassung vorausgesetzt, grundsätzlich auch
kürzere Strecken auf der Straße zurücklegen kann. Der Raupenantrieb kann beispielsweise
durch einen Kettenantrieb und grundsätzlich auch durch einen Rad- oder Rollen- oder
Walzenantrieb ersetzt werden, wobei einem Kettenantrieb und insbesondere einem Raupenantrieb
jedoch der Vorzug gegeben wird.
[0022] Am Gestell 1 sind mehrere Sortierwalzen 5 abgestützt, die nebeneinander um die jeweilige
Walzenlängsachse drehbar gelagert sind und mittels eines Walzenantriebs 7 drehangetrieben
werden können. Die Sortierwalzen 5 bilden miteinander ein Walzensieb 6 zur Sortierung
einschließlich Separierung eines dem Walzensieb 6 aufgebbaren Materialgemisches in
eine durch das Walzensieb 6 fallende Unterkorn- bzw. Feinkornfraktion, im Folgenden
Feinkorn, und wenigstens eine auf dem Walzensieb 6 verbleibende und in eine Walzenförderrichtung
geförderte Überkornfraktion, im Folgenden Überkorn.
[0023] Die Sortierwalzen 5 sind wie bevorzugt, aber nur beispielhaft als Spiral- bzw. Schraubenwalzen
ausgeführt. Das Walzensieb 6 ist in der Lage, die Überkornfraktion in ein in Walzenlängsrichtung
Y gefördertes erstes Überkorn und ein quer zur Walzenlängsrichtung Y gefördertes zweites
Überkorn zu sortieren. Das erste Überkorn wird in Y-Richtung zu einem ersten Seitenrand,
und das zweite Überkorn wird in die mit der Fahrt- oder Transportrichtung zusammenfallende
Längsrichtung X der Sortiervorrichtung zu einem zweiten Seitenrand des Walzensiebs
6 gefördert. Da die beiden Seitenränder im Betriebszustand der Sortiervorrichtung
nicht begrenzt sind, werden das erste Überkorn und das zweite Überkorn von den Sortierwalzen
5 über den jeweiligen Seitenrand hinausgefördert und somit vom Walzensieb 6 abgefördert.
Die Sortierung einschließlich Separierung in erstes Überkorn und zweites Überkorn
hängt insbesondere von den lichten Abständen zwischen jeweils zwei benachbarten Sortierwalzen
5 und der Steigung der Spiral- oder Gewindegänge der Sortierwalzen 5 in Bezug auf
die Walzenförderrichtung Y ab. Eine gewisse Rolle spielt auch das Gewicht der Überkörner.
Vergleichsweise langgestreckte und tendenziell leichtere Überkörner werden in Förderrichtung
X und in Bezug auf ihre äußeren Abmessungen kompakte Überkörner, die eher kugelförmig
oder würfelförmig sind, in Walzenlängs- und -förderrichtung Y gefördert. Kompakte,
aber übergroße Überkörner, die so groß sind, dass sie nicht in die Spiral- bzw. Gewindegänge
eingreifen, werden im Wesentlichen ebenfalls in Förderrichtung X gefördert.
[0024] Die Sortierwalzen 5 sind nur an einem Walzenende, an dem sie drehantreibbar sind,
am Gestell 1 gelagert und kragen von dieser Walzenlagerseite in die Walzenförderrichtung
Y frei aus, sind also fliegend gelagert. Sie bilden mit ihren freien Stirnenden den
der Walzenförderrichtung Y zugeordneten ersten Seitenrand des Walzensiebs 6.
[0025] Das zweite Überkorn wird in Längsrichtung X über eine den zweiten Seitenrand bildende
äußere Sortierwalze 5 hinaus auf eine Austragseinrichtung 8, 9 gefördert und mittels
der Austragseinrichtung 8, 9 abgefördert. Die Austragseinrichtung 8, 9 erstreckt sich
im Betriebszustand in die Förderrichtung X bzw. Längsrichtung der Sortiervorrichtung
und trägt auch in die Richtung X aus. Die Austragseinrichtung 8, 9 umfasst ein umlaufendes
Fördermittel 8, das wie bevorzugt als Förderband gebildet ist, und ein Austragsgestell
9. Die Austragseinrichtung 8, 9 ist zwischen der in Figur 1 eingenommenen Arbeitsposition
und einer Transportposition, die in Figur 4 erkennbar ist, ein- und ausfahrbar. Das
Austragsgestell 9 ist hierfür wie bevorzugt, aber nur beispielhaft um wenigstens zwei
Achsen klappbar. Es kann um eine erste Achse in Richtung auf die zugewandte Stirnseite
des Gestells 1 und um eine weiter außen gelegene weitere Achse in Richtung auf die
Oberseite der Sortiervorrichtung, hier in Richtung auf das Walzensieb 6 geklappt oder
geschwenkt werden. Das Fördermittel 8 ist ausreichend flexibel, so dass es sich durchgehend
über die mehreren Klappsegmente des Austragsgestells 9 erstrecken kann.
[0026] Die Sortiervorrichtung umfasst als integrierten Bestandteil auch eine Zufuhreinrichtung
3, 4 für die Förderung des zu sortierenden Materialgemisches auf das Walzensieb 6.
Das Materialgemisch, wie etwa Bauschutt, Erdaushub oder Steinbruchmaterial, wird der
Zuführeinrichtung 3, 4 von außerhalb der Sortiervorrichtung aufgegeben, beispielsweise
mittels eines Baggers oder anderen externen Zuförderers. Die Zuführeinrichtung 3,
4 umfasst eine Vibrationseinrichtung 3 und stromabwärts der Vibrationseinrichtung
3 einen Förderer 4, der wie bevorzugt als Förderer mit umlaufendem Fördermittel, beispielsweise
als Bandförderer gebildet ist. Das Materialgemisch wird der Vibrationseinrichtung
3 von extern aufgegeben, im Bereich der Vibrationseinrichtung 3 vibratorisch oder
vibratorisch unterstützt dem Förderer 4 zugefördert und von diesem unmittelbar auf
das Walzensieb 6 gefördert. Die Vibrationseinrichtung 3 lockert das Materialgemisch
auf, um die Sortierung mittels des Walzensiebs 6 zu erleichtern. Die Vibrationseinrichtung
3 kann insbesondere als Vibrationsrinne gebildet und/oder geneigt sein, um das Materialgemisch
mittels Schwerkraft und vibratorisch unterstützt in die gewünschte Richtung zu fördern.
Das derart aufgelockerte Materialgemisch wird mittels des Förderers 4 in die Förderrichtung
X, also quer zur Walzenlängsrichtung Y, auf einen Eckbereich des Walzensiebs 6 gefördert,
der von dem der Walzenförderrichtung Y zugeordneten ersten Seitenrand entfernt ist.
[0027] Hinsichtlich der Zuführeinrichtung ist anzumerken, dass diese in vereinfachten Ausführungen
auch bereits alleine von der Vibrationseinrichtung 3 oder nur dem Förderer 4 gebildet
werden kann. Würde die Vibrationseinrichtung 3 die Zuführeinrichtung bereits alleine
bilden, wäre sie entsprechend höher als im Ausführungsbeispiel angeordnet und würde
sich bis auf das Walzensieb 6 erstrecken. In nochmals einfacheren Ausführungen kann
die Zuführeinrichtung auch von extern bereitgestellt werden, die Sortiervorrichtung
also keine integrierte Zuführeinrichtung umfassen.
[0028] Das im Materialgemisch enthaltene Feinkorn fällt zumindest zu einem überwiegenden
Teil durch das Walzensieb 6 auf einen unter dem Walzensieb 6 bzw. den Sortierwalzen
5 angeordneten Feinkornförderer 11. Der Feinkornförderer 11 ist wie bevorzugt, aber
nur beispielhaft als Bandförderer gebildet. Der Feinkornförderer 11 fördert das Feinkorn
parallel zur Förderrichtung X, im Ausführungsbeispiel der Förderrichtung X entgegen,
auf einen Querförderer 13, der wie bevorzugt, aber nur beispielhaft ebenfalls integrierter
Bestandteil der Sortiervorrichtung ist. Der Querförderer 13 bildet eine weitere Austragseinrichtung
der Sortiervorrichtung, nämlich eine Austragseinrichtung für das Feinkorn. Er ragt
im Betriebszustand parallel zur Walzenlängsrichtung Y an einer Seite über das Gestell
1 vor und dort vorteilhafterweise auch nach oben, um das ausgetragene Feinkorn in
beispielsweise einen externen Sammelbehälter oder direkt auf einen externen Abförderer,
etwa einen LKW, zu fördern.
[0029] Längs des ersten Seitenrands des Walzensiebs 6 erstreckt sich eine Leiteinrichtung
20. Die Leiteinrichtung 20 ist dafür eingerichtet, das in Walzenförderrichtung Y über
den Seitenrand des Walzensiebs 6 geförderte Überkorn trichterartig nach unten und
in Draufsicht auf das Walzensieb 6 gesehen wieder zurück in Richtung auf den Seitenrand
und vorzugsweise auch über den Seitenrand hinaus weiter unter das Walzensieb 6 zu
leiten. In einem der Austragseinrichtung 8, 9 zugewandten Endbereich der Leiteinrichtung
20 ist eine optionale Rückhaltestruktur 21 angeordnet, um im Bereich zwischen der
Leiteinrichtung 20 und der Austragseinrichtung 8, 9 Überkorn zurückzuhalten und zu
verhindern, dass dieses zwischen der Leiteinrichtung 20 und der Austragseinrichtung
8, 9 aus der Sortiervorrichtung fallen kann.
[0030] Figur 2 zeigt die im Betriebszustand befindliche Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
in einer Perspektive auf die Seite mit der Leiteinrichtung 20. Deutlich zu erkennen
sind die frei auskragenden Sortierwalzen 5 und der dementsprechend längs den freien
Walzenenden gebildete freie erste Seitenrand, über den das Überkorn, hier das kompakte
erste Überkorn, in Walzenförderrichtung Y hinaus gefördert wird. Die Leiteinrichtung
20 nimmt eine Arbeitsposition ein, in der sie das über den ersten Seitenrand geförderte
Überkorn nach unten und der Walzenförderrichtung Y entgegen, in Draufsicht gesehen
in Richtung auf den ersten Seitenrand zurück und vorzugsweise auch noch ein Stück
weiter bis unter das Walzensieb 6 leitet. Zu erkennen ist auch die Rückhaltefunktion
der Rückhaltestruktur 21, die einen Zwischenbereich bzw. eine Lücke zwischen der Leiteinrichtung
20 und der Austragseinrichtung 8, 9 weitestgehend schließt.
[0031] Die Leiteinrichtung 20 ist aus der Arbeitsposition in eine dem zugewandten Seitenrand
des Walzensiebs 6 näheren Ruheposition und aus dieser zurück in die Arbeitsposition
hin und her beweglich. Die Rückhaltestruktur 21 ist ebenfalls zwischen der in den
Figuren 1 und 2 eingenommenen Arbeitsposition und einer eingefahrenen Ruheposition
hin und her beweglich. Durch die Überführung in die Ruheposition kann die über alles
gemessene Breite der Sortiervorrichtung verringert werden. Dies verbessert die Transportfähigkeit
der durch die Art der zu behandelnden Materialgemische bedingt sperrigen Sortiervorrichtung.
[0032] Die Leiteinrichtung 20 wird mittels einer Stelleinrichtung, beispielsweise einer
hydraulischen Stelleinrichtung, zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition
verstellt bzw. umgesteuert. Grundsätzlich wäre es möglich, die Leiteinrichtung 20
manuell in die Arbeitsposition und/oder in die Ruheposition zu bewegen. Nicht zuletzt
wegen des hierfür erforderlichen Kraftaufwands wird einer maschinellen bzw. motorischen
oder automatischen Umsteuerbarkeit jedoch der Vorzug gegeben.
[0033] Die Rückhaltestruktur 21 ist mit der Leiteinrichtung 20 vorzugsweise mechanisch gekoppelt,
so dass sie gemeinsam mit der Leiteinrichtung 20 hin und her beweglich bzw. verstellbar
ist. Die Kopplung kann mittels eines Getriebes realisiert sein, die Rückhaltestruktur
21 kann also grundsätzlich relativ zur Leiteinrichtung 20 beweglich sein. Bevorzugter
ist die Rückhaltestruktur 21 jedoch fest mit der Leiteinrichtung 20 verbunden und
relativ zu dieser unbeweglich, so dass sie deren Bewegungen in die Arbeitsposition
oder die Ruheposition mitmacht. Eine Stütze 22 stützt die Leiteinrichtung 20 und vorzugsweise
gemeinsam mit dieser die Rückhaltestruktur 21, falls diese vorhanden ist, in der Arbeitsposition
am Gestell 1 ab. Die Beweglichkeit der Leiteinrichtung 20 kann beispielsweise dadurch
erhalten werden, dass die Stütze 22 beim Hin- und Herbewegen in einem Langloch geführt
wird oder selbst ein Langloch aufweist, in das ein Bolzen, Stift oder dergleichen
der Leiteinrichtung 20 oder der Rückhaltestruktur 21 eingreift. Die Stütze 22 ist
zweckmäßigerweise in einem Endbereich der Leiteinrichtung 20, d.h. nahe einem Eckbereich
des Walzensiebs 6, angeordnet. Im Falle der bevorzugt automatischen Verstellbarkeit
ist eine Stelleinrichtung zum Hin- und Herbewegen der Leiteinrichtung 20 im anderen
Endbereich der Leiteinrichtung 20 vorgesehen. Bei nur manueller Betätigbarkeit ist
anstelle der Stelleinrichtung zweckmäßigerweise eine weitere Stütze vorgesehen.
[0034] Die Leiteinrichtung 20 ist mit dem Gestell 1 schwenkbeweglich verbunden, die Bewegung
in die Ruheposition und zurück in die Arbeitsposition ist dementsprechend eine Schwenkbewegung.
Mit S ist eine Schwenkachse der Leiteinrichtung 20 bezeichnet. Die Schwenkachse S
erstreckt sich parallel zum zugeordneten ersten Seitenrand des Walzensiebs 6. Sie
liegt in Bezug auf eine orthogonal zum Walzensieb 6 weisende Hochachse Z der Sortiervorrichtung
tiefer als der zugeordnete Seitenrand des Walzensiebs 6.
[0035] In Figur 3 ist die im Betriebszustand befindliche Sortiervorrichtung mit der Zufuhreinrichtung
3, 4, dem Walzensieb 6, der Austragseinrichtung 8, 9 für das Überkorn, der vom Querförderer
13 gebildeten Austragseinrichtung für das Feinkorn und der Leiteinrichtung 20 in einer
Draufsicht dargestellt. Die Leiteinrichtung 20 und die Austragseinrichtungen 13 und
8, 9 nehmen jeweils die Arbeitsposition ein.
[0036] Figur 4 zeigt die Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels im Transportzustand
in einer Seitenansicht auf die Leiteinrichtung 20. Die Leiteinrichtung 20 nimmt ihre
Ruheposition ein. Soweit die Sortiervorrichtung Querförderer aufweist, die im Betriebszustand
über das Gestell 1 seitlich vorstehen, im ersten Ausführungsbeispiel nur der Querförderer
13, nehmen derartige Querförderer bzw. Austragseinrichtungen ebenfalls eine an das
Gestell 1 angelegte oder in das Gestell 1 eingefahrene Ruheposition ein, so dass insgesamt
die über alles gemessene Breite der Sortiervorrichtung minimal ist. Wie bereits erwähnt
ist auch die in X-Richtung austragende Austragseinrichtung 8, 9 aus der im Betriebszustand
eingenommenen Arbeitsposition in eine Ruheposition für den Transport überführbar,
um die über alles gemessene Länge der Sortiervorrichtung für einen Transport verkleinern
zu können. In Figur 4 ist entsprechend auch die Gesamtlänge der Sortiervorrichtung
minimal. Wie nicht zuletzt der Vergleich der Figuren 1 bis 3 mit Figur 4 zeigt, ist
die Austragseinrichtung 8, 9 um mehrere Schwenkgelenke des Austragsgestells 9 zusammenklappbar.
Ist das Fördermittel 8 wie bevorzugt ausreichend flexibel, wird es beim Zusammenklappen
entsprechend verformt. Alternativ kann das Austragsgestell 9 auch als Träger für mehrere,
in Förderrichtung X hintereinander angeordnete Fördermittel dienen. Der Querförderer
13 umfasst ebenfalls ein Gestell und ein vom Gestell getragenes, umlaufendes Fördermittel.
Das Gestell der Querförderers 13 ist um wenigstens eine Achse schwenkbar, so dass
er seitlich an das Gestell 1 geschwenkt werden kann. In Abhängigkeit von der in Y-Richtung
gemessenen Länge weist das Gestell des Querförderers 13 vorzugsweise eine weitere
Schwenkachse auf, so dass sein in der Arbeitsposition äußerer Abschnitt in Richtung
auf die Oberseite der Sortiervorrichtung geschwenkt werden kann. Bevorzugt sind die
Austragseinrichtungen 8, 9 und 13 wie im Ausführungsbeispiel integrierte Bestandteile
der Sortiervorrichtung. In vereinfachten Ausführungen kann eine oder können beide
Austragseinrichtungen 8, 9 und 13 aber stattdessen auch erst am Betriebsort an- oder
eingebaut werden.
[0037] In den Figuren 5 und 6 ist die Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
im jeweils gleichen Querschnitt dargestellt. Der Querschnitt erstreckt sich im Bereich
des Walzensiebs 6 parallel zur Walzenförderrichtung Y. In Figur 5 befindet sich die
Sortiervorrichtung im Betriebszustand, und die Leiteinrichtung 20 sowie die optionale
Rückhaltestruktur 21 nehmen die Arbeitsposition ein. Die Austragseinrichtungen, nämlich
die Austragseinrichtung 8, 9 und der Querförderer 13, sind ausgefahren. In Figur 6
befindet sich die Sortiervorrichtung im Transportzustand. Die Leiteinrichtung 20 und
optionale Rückhaltestruktur 21 nehmen die Ruheposition ein und die Austragseinrichtungen
8, 9 und 13 sind eingefahren. Die Querschnittsebene verläuft zwischen der Austragseinrichtung
8, 9 und dem Querförderer 13, der aufgrund der gewählten Sichtrichtung nicht dargestellt
ist.
[0038] Unter dem Walzensieb 6 ist der bereits zur Figur 1 erwähnte Feinkornförderer 11 angeordnet,
der das Feinkorn unter dem Walzensieb 6 der Förderrichtung X des Walzensiebs 6 entgegen
abfördert. Der Feinkornförderer 11 ist wie bevorzugt, aber nur beispielhaft als Bandförderer
gebildet.
[0039] Unter dem Walzensieb 6 ist ein Überkornförderer 12 angeordnet, der das in Walzenförderrichtung
Y über den ersten Seitenrand des Walzensiebs 6 geförderte und von der Leiteinrichtung
20 wieder gegen die Walzenförderrichtung Y zurückgeleitete Überkorn unter dem Walzensieb
6 abfördert. Der Überkornförderer 12 erstreckt sich längs des der Leiteinrichtung
20 zugewandten Seitenrands des Walzensiebs 6 unterhalb eines bis zu diesem Seitenrand
erstreckten streifenförmigen Endbereichs des Walzensiebs 6. Der Feinkornförderer 11
erstreckt sich unterhalb eines der Walzenlagerseite nahen Streifenbereichs des Walzensiebs
6. Der Überkornförderer 12 fördert das Überkorn in Förderrichtung X (Figur 1) zur
Austragseinrichtung 8, 9. Die zwei vom Walzensieb 6 voneinander separierbaren Überkornfraktionen
werden somit auf die Auftragseinrichtung 8, 9 zusammengeführt. In einer Modifikation
kann der Überkornförderer 12 aber auch für eine Förderung des Überkorns in die Gegenrichtung,
d.h. in Richtung auf den Querförderer 13, eingerichtet sein, um das betreffende Überkorn
auf einen optional vor dem Querförderer 13 angeordneten weiteren Querförderer zu fördern
und beispielsweise zur anderen Seite der Sortiervorrichtung oder aber zur gleichen
Seite auszutragen. Der Überkornförderer 12 kann das Überkorn beispielsweise auch über
den Querförderer 13 hinweg oder in noch einer Modifikation unter dem Querförderer
13 hindurch zu einer nachgeordneten Förder- und/oder Siebeinrichtung oder in einen
Sammelbehälter fördern, um nur einige Beispiele zu nennen.
[0040] Der Überkornförderer 12 ist wie bevorzugt, aber nur beispielhaft als Bandförderer
gebildet. Die beiden Förderer 11 und 12 sind vorzugsweise zumindest im Wesentlichen
so angeordnet, dass sie das jeweilige Korn horizontal fördern. Die in Walzenförderrichtung
Y gemessene Breite der Förderer 11 und 12 ist vorzugsweise unterschiedlich. Von Vorteil
ist, wenn der Feinkornförderer 11 eine größere Breite als der Überkornförderer 12
hat.
[0041] Der Überkornförderer 12 ist höher als der Feinkornförderer 11 angeordnet. Entsprechend
ist sein vertikaler Abstand vom Walzensieb 6 geringer. Hierdurch wird die Fallhöhe
des über den Seitenrand geförderten Überkorns verringert. Die höhere Anordnung ist
dennoch nur optional. Grundsätzlich könnte der Überkornförderer 12 vom Walzensieb
6 auch einen größeren vertikalen Abstand als der Feinkornförderer 11 aufweisen.
[0042] Die Leiteinrichtung 20 weist, wie beispielsweise in Figur 5 erkennbar, einen dem
zugeordneten Seitenrand des Walzensiebs 6 nahen oberen Bereich und einen dem Überkornförderer
12 nahen unteren Bereich auf. In der Arbeitsposition ist eine dem zugeordneten Seitenrand
zugewandte Innenfläche der Leiteinrichtung 20 zwischen diesen beiden Bereichen geneigt,
im Ausführungsbeispiel einfach gerade, d.h. schräg geneigt. In bevorzugten einfachen
Ausführungen, wie der des Ausführungsbeispiels, ist die Leiteinrichtung 20 als äußere
Seitenwand der Sortiervorrichtung gebildet, die im Ganzen, als starre Wandstruktur
zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition um die Schwenkachse S hin und her
schwenkbeweglich ist. Der obere Bereich der Leiteinrichtung 20 umfasst ein freies
oberes Längsende der Leiteinrichtung 20. Die dem Seitenrand zugewandte Innenfläche,
die gleichzeitig die Leitfläche für das Überkorn bildet, ist im unteren Bereich wie
bevorzugt über die Schwenkachse S und das dort entsprechend mit dem Gestell 1 gebildete
Schwenkgelenk in Richtung auf den Überkornförderer 12 verlängert. In diesem verlängerten
Bereich kann die Leiteinrichtung 20 insbesondere einen flexiblen Streifen 23 aufweisen,
der vorteilhafterweise in einem ständigen Kontakt mit dem Überkornförderer 12 ist.
Vorzugsweise liegt der Streifen 23 auf der dem Walzensieb 6 zugewandten Oberseite
des Überkornförderers 12 auf. Mittels eines elastisch flexiblen, beispielsweise gummiartigen
Streifens 23 kann auf einfache Weise ein ständiger Kontakt aufrechterhalten und/oder
besonders sicher verhindert werden, dass Überkorn seitlich in Richtung Leiteinrichtung
20 vom Überkornförderer 12 fällt und möglicherweise den Überkornförderer 12 verklemmt.
[0043] Die Leiteinrichtung 20 ist im Ausführungsbeispiel wie bevorzugt als einfache Wandstruktur
gebildet, auf der das vom Walzensieb 6 fallende Überkorn rollend und/oder gleitend
in Richtung Überkornförderer 12 geleitet wird. Die Leiteinrichtung 20 wirkt diesbezüglich
wie ein einseitiger Trichter. In einer Weiterentwicklung könnte sie über einen oder
mehrere aktive Förderelemente verfügen oder selbst als ein weiteres Sieb gebildet
sein. Durch ein weiteres Sieb, beispielsweise Gittersieb, kann am Überkorn möglicherweise
noch haftendes Feinkorn, das sich beim Aufprall löst, vom Überkorn separiert werden
und beispielsweise in einem neben der Sortiervorrichtung unter der modifizierten Leiteinrichtung
aufgestellten Behälter gesammelt oder mittels einer dort angeordneten Fördereinrichtung
abgefördert werden.
[0044] Unter dem Walzensieb 6 ist eine weitere Leiteinrichtung 25, sozusagen eine innere
Leiteinrichtung, angeordnet. Die Leiteinrichtung 25 erstreckt sich von einem dem Feinkornförderer
11 nahen unteren Bereich über den Überkornförderer 12 in Richtung auf den der Leiteinrichtung
20 zugewandten und zugeordneten Seitenrand des Walzensiebs 6 mit entsprechender Neigung.
Die Leiteinrichtung 25 erfüllt eine Leit- und Abschirmfunktion, indem sie Feinkorn,
das noch über dem Überkornförderer 12 durch das Walzensieb 6 fällt, zum Feinkornförderer
11 leitet und dabei gleichzeitig den Überkornförderer 12 abschirmt. Die Leiteinrichtung
25 ist optional, da der weit überwiegende Teil des Feinkorns aufgrund der Anordnung
der Zuführeinrichtung 3, 4 bereits im Bereich des Feinkornförderers 11 durch das Walzensieb
6 fällt und nur noch kleinere Feinkornreste in Walzenförderrichtung Y über den Feinkornförderer
11 hinaus gefördert werden.
[0045] Figur 7 zeigt eine im Betriebszustand befindliche Sortiervorrichtung eines zweiten
Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt, der sich durch den Feinkornförderer 11
erstreckt, während der Überkornförderer 12 in Seitenansicht erkennbar ist. Die Sortiervorrichtung
des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von der Sortiervorrichtung des
ersten Ausführungsbeispiels nur dadurch, dass dem Feinkornförderer 11 ein Metallabscheider
14 zugeordnet ist. Mittels des Metallabscheiders 14 kann das vom Feinkornförderer
11 geförderte Feinkorn in eine metallische Fraktion und ein um die abgeschiedenen
Metallbestandteile abgereichertes Feinkorn sortiert werden. Der Metallabscheider 14
kann insbesondere ein Magnetabscheider sein, um ferromagnetische Bestandteile aus
dem Feinkorn zu sortieren. Von der Abscheidung von Metallbestandteilen abgesehen entspricht
die Sortiervorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels.
[0046] Der Metallabscheider 14 ist wie bevorzugt, aber nur beispielhaft als Bandförderer
mit einer Magneteinrichtung 24 gebildet. Er ist über einem stromabwärtigen Endabschnitt
des Feinkornförderers 11 angeordnet, so dass dort ferromagnetische Bestandteile des
Feinkorns nach oben vom Feinkornförderer 11 weg angezogen und vom Metallabscheider
14 weiter gefördert werden. Der Metallabscheider 14 ist am stromabwärtigen Ende des
Feinkornförderers 11 so angeordnet, dass er die Metallbestandteile aus dem vom Feinkornförderer
11 dort im freien Fall nach unten fallenden Feinkorn anzieht. Genauer gesagt beschreibt
das Feinkorn der Fördergeschwindigkeit des Feinkornförderers 11 entsprechend an dessen
stromabwärtigen Ende eine Wurfparabel unterhalb und nahe bei der Magneteinrichtung
24 des Metallabscheiders 14. Die Abscheidung aus dem derart aufgelockerten Feinkorn
resultiert in einem besseren Separierergebnis im Vergleich zu einem Abscheiden aus
dem auf dem Feinkornförderer 11 liegenden Feinkorn.
[0047] Der Metallabscheider 14 überbrückt wie bevorzugt, aber nur beispielhaft den Querförderer
13 und fördert die ferromagnetischen Feinkornbestandteile zu einem Metallabförderer
15, der die Metallbestandteile weiterfördert, vorzugsweise aus der Sortiervorrichtung
austrägt. Der Metallabförderer 15 ist wie bevorzugt, aber nur beispielhaft als Bandförderer
gebildet. Er erstreckt sich bis unter den Metallabscheider 14. Er kann die ferromagnetischen
Bestandteile an seinem stromabwärtigen, vom Feinkornförderer 11 abgewandten Ende austragen,
indem die Metallbestandteile dort vom Metallabförderer 15 in einen darunter befindlichen
externen Sammelbehälter fallen. Bei den Förderern 3, 4, 8, 9, 11, 12, 14 und 15 ist
die jeweilige Förderrichtung durch einen Richtungspfeil angedeutet. In Draufsicht
auf die Sortiervorrichtung verlaufen die Förderrichtungen dieser Förderer parallel
zur Längsrichtung X der Sortiervorrichtung bzw. Förderrichtung X des Walzensiebs 6.
In Abwandlungen kann aber beispielsweise die Förderrichtung des Metallabscheiders
14 und/oder die Förderrichtung des Metallabförderers 15 stattdessen auch quer zur
Längsrichtung X weisen.
[0048] Figur 8 zeigt eine Sortiervorrichtung eines dritten Ausführungsbeispiels ebenfalls
in einem Längsschnitt. Auch die Sortiervorrichtung des dritten Ausführungsbeispiels
unterscheidet sich von der Sortiervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels lediglich
durch die Abscheidung einer Metallfraktion aus dem vom Feinkornförderer 11 geförderten
Feinkorn. Vom zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich das dritte Ausführungsbeispiel
durch die Art und Anordnung eines Metallabscheiders 16 und damit zusammenhängende
Modifikationen. Der Metallabscheider 16 kann insbesondere ein Abscheider für elektrisch
leitfähige Feinkornbestandteile sein, wobei diese Feinkornbestandteile nicht ferromagnetisch
sein müssen. Der Metallabscheider 16 kann beispielsweise als Wirbelstromabscheider
gebildet sein.
[0049] Dem Metallabscheider 16 wird das vom Feinkornförderer 11 geförderte Feinkorn von
oben aufgegeben. Der Feinkornförderer 11 wird hierfür in seine Förderrichtung verlängert.
Er weist einen stromabwärtigen Förderabschnitt 11a auf, der sich bis über ein stromaufwärtiges
Ende des Metallabscheiders 16 erstreckt und das Feinkorn auf den Metallabscheider
16 fördert. Im Ausführungsbeispiel ist der Feinkornförderer 11 in Ausbildung des Förderabschnitts
11a in Förderrichtung verlängert, das gleiche Fördermittel, beispielsweise ein Förderband,
erstreckt sich somit über die gesamte, den Förderabschnitt 11a umfassender Länge des
Feinkornförderers 11. In einer Modifikation kann der stromabwärtige Förderabschnitt
11a durch einen separaten Feinkornförderer, der unmittelbar stromabwärts des Feinkornförderers
11, vorzugsweise mit einem Ende unter dem Feinkornförderer 11 angeordnet ist, ersetzt
werden.
[0050] Der Metallabscheider 16 ist im dritten Ausführungsbeispiel ebenfalls als Förderer
gebildet, vorzugsweise wie im zweiten Ausführungsbeispiel als Förderer mit endlos
umlaufendem Fördermittel, das beispielsweise als Förderband gebildet sein kann. Handelt
es sich bei dem Metallabscheider 16 um einen Wirbelstromabscheider, wie im Ausführungsbeispiel,
werden die elektrisch leitfähigen Bestandteile des Feinkorns entsprechend von einem
Wirbelstrom durchsetzt und eine Magnetkraft induziert, die dafür sorgt, dass die elektrisch
leitfähigen Bestandteile am stromabwärtigen Ende des Metallabscheiders 16 über einen
dort angeordneten Trennkeil 26 geschleudert werden, während die elektrisch nicht leitfähigen
Bestandteile oder nur schwach leitfähigen Bestandteile vor dem Trennkeil 26 auf einen
weiteren Feinkornförderer 17 gefördert werden, beispielsweise einfach auf den weiteren
Feinkornförderer 17 fallen, und von diesem beispielsweise wie dargestellt zurück zum
Querförderer 13 gefördert und mittels des Querförderers 13 ausgetragen werden. Die
elektrisch leifähigen und über den Trennkeil 26 geschleuderten Feinkornbestandteile
werden in einem Sammelbehälter 27 aufgefangen und gesammelt oder alternativ mittels
eines externen Metallabförderers abgefördert.
[0051] Wird der Metallabscheider 16 wie im dritten Ausführungsbeispiel dort angeordnet,
wo im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel die Zuführeinrichtung 3, 4 angeordnet
ist, kann dies eine Folgemodifikation nach sich ziehen, beispielsweise wie in Figur
8 durch die modifizierte Zuführeinrichtung 3, 4 angedeutet. Von den erläuterten Merkmalen
abgesehen, entspricht die Sortiervorrichtung des dritten Ausführungsbeispiels den
Sortiervorrichtungen der beiden vorhergehenden Ausführungsbeispiele.
[0052] Eine Sortiervorrichtung eines vierten Ausführungsbeispiels ist in den Figuren 9 und
10 in einem Längsschnitt und einem Querschnitt dargestellt. Die Sortiervorrichtung
befindet sich im Betriebszustand. Die Sortiervorrichtung des vierten Ausführungsbeispiels
ist eine Weiterentwicklung des dritten Ausführungsbeispiels. Der weitere Feinkornförderer
17 des dritten Ausführungsbeispiels (Figur 8) ist durch ein weiteres Sieb 18 und einen
dem weiteren Sieb 18 zugeordneten Feinstkornförderer 19 ersetzt. Feinkornförderer
11 und Metallabscheider 16 können insbesondere wie im dritten Ausführungsbeispiel
gebildet und angeordnet sein.
[0053] Das elektrisch nicht oder nicht ausreichend leitfähige Feinkorn wird vom Metallabscheider
16 auf das weitere Sieb 18 gefördert, das sich hierfür unter das stromabwärtige Ende
des Metallabscheiders 16 erstreckt, so dass dieses Feinkorn vom Metallabscheider 16
auf das weitere Sieb 18 fallen kann. Das weitere Sieb 18 umfasst mehrere nebeneinander
angeordnete weitere Sortierwalzen, die zumindest im Wesentlichen parallel nebeneinander
angeordnet und drehantreibbar sind. Die Walzenlängsrichtung der weiteren Sortierwalzen
weist zumindest im Wesentlichen parallel zur Walzenlängsrichtung Y der Sortierwalzen
5, kann in Modifikationen aber auch quer, d.h. orthogonal oder schräg, zur Richtung
Y weisen, um ein auf dem weiteren Sieb 18 förderbares Restfeinkorn beispielsweise
direkt mittels des weiteren Siebs 18 seitlich auszutragen. Im vom Metallabscheider
16 erhaltenen Feinkorn enthaltenes Feinstkorn fällt durch das weitere Sieb 18 auf
den darunter angeordneten Feinstkornförderer 19, der vorzugsweise als Bandförderer
gebildet ist. Das Feinstkorn wird vom Feinstkornförderer 19 zu einem zusätzlichen
Querförderer 29 gefördert, der insbesondere wie im Ausführungsbeispiel parallel neben
dem Querförderer 13 angeordnet und entweder zur gleichen Seite wie dieser oder wie
im Ausführungsbeispiel zur anderen Seite das Feinstkorn austragen kann. Das auf dem
weiteren Sieb 18 geförderte Restfeinkorn wird zurück in Richtung auf den Feinkornförderer
11 und auf den Querförderer 13 gefördert und von diesem ausgetragen.
[0054] Die Sortierwalzen des weiteren Siebs 18 sind als Scheibenwalzen, bevorzugt als Sternwalzen
gebildet, wie sie beispielsweise in der bereits genannten
EP 1 088 599 B1 beschrieben werden. Die weiteren Sortierwalzen können stattdessen in Modifikationen
ebenfalls als Spiral- bzw. als Schraubenwalzen gebildet sein. Das weitere Sieb 18
kann in nochmals anderen Modifikationen auch als Vibrationssieb, etwa als vibratorisch
angetriebenes Gittersieb, gebildet sein, wobei es insbesondere in derartigen Modifikationen
vorteilhafterweise schräg angeordnet ist, um das auf dem weiteren Sieb verbleibende
Restfeinkorn mittels Schwerkraft und Vibration des Siebs weiter zu fördern.
[0055] Wie in Figur 10 erkennbar, ist dem das Feinkorn austragenden Querförderer 29 ein
Querzwischenförderer 28 zugeordnet, der das vom Feinstkornförderer 19 zugeförderte
Feinstkorn in Y-Richtung zum Querförderer 29 fördert. Anstelle einer Zweiteilung in
Querförderer 29 und Querzwischenförderer 28 können diese beiden Querförderer auch
durch einen einzigen Querförderer mit nur einem einzigen Förderband oder vergleichbaren
Umlauffördermittel ersetzt werden. Hinsichtlich des Querförderers 13 gilt dies ebenfalls,
d.h. der Querförderer 13 kann einteilig oder mehrteilig aus mehreren Förderbändern
oder vergleichbaren Umlauffördermitteln zusammengesetzt sein.
[0056] Beide auskragenden Querförderer 13 und 29, in den anderen Ausführungsbeispielen nur
der Querförderer 13, sind zwischen der in Figur 10 dargestellten Arbeitsposition und
einer eingefahrenen Ruheposition hin und her beweglich. Der Querförderer 29 weist
daher ein mehrgelenkiges Austragsgestell mit einer oder vorzugsweise mehreren Schwenk-
bzw. Klappachsen auf, so dass wenigstens ein Abschnitt des Querförderers 29 an das
Gestell 1 zumindest im Wesentlichen vertikal angelegt und vorzugsweise ein weiterer
äußerer Abschnitt über das Gestell 1 geklappt werden kann oder können. Von den erläuterten
Merkmalen abgesehen entspricht die Sortiervorrichtung des vierten Ausführungsbeispiels
derjenigen des dritten Ausführungsbeispiels und im Übrigen der Sortiervorrichtung
des ersten Ausführungsbeispiels.
[0057] Die Sortiervorrichtung kann vorteilhafterweise wie im Ausführungsbeispiel einen eigenen
Fahrantrieb und/oder insbesondere eine eigene Energieversorgung aufweisen, so dass
sie autark verfahrbar und/oder am Betriebsort autark betreibbar ist, also keine externe
Energieversorgung erfordert. Im Ausführungsbeispiel umfasst sie als integrierten Bestandteil
wie bevorzugt einen Verbrennungsmotor und einen mit dem Verbrennungsmotor gekoppelten
elektrischen Generator 10, der in den Figuren 1, 2 und 4 erkennbar ist. Vorteilhaft
ist ein Konzept, in dem der Fahrantrieb einen oder mehrere Elektromotoren umfasst,
der oder die vom Generator 10 mit elektrischer Energie versorgt wird oder werden.
Weist die Sortiervorrichtung einen oder mehrere Arbeitsantriebe, wie beispielsweise
den Walzenantrieb 7 und/oder Antriebe zum Aus- und Einfahren der Austragseinrichtungen
8, 9, 13 und 29, auf, können auch diese Arbeitsmotoren vorteilhafterweise Elektromotoren
sein und mittels des Generators 10 mit elektrischer Energie versorgt werden. Stelleinrichtungen,
wie beispielsweise eine Stelleinrichtung für die Leiteinrichtung 20, können hingegen
fluidisch, vorzugsweise hydraulisch, angetrieben sein. Die Sortiervorrichtung kann
daher auch eine Fluidpumpe als integrierten Bestandteil aufweisen, wobei die Fluidpumpe
vorteilhafterweise mittels Elektromotor angetrieben und dieser Pumpenantrieb mittels
des Generators 10 mit elektrischer Energie versorgt wird.
Bezugszeichen:
[0058]
- 1
- Gestell
- 2
- Untersatz
- 3
- Vibrationseinrichtung
- 4
- Förderer
- 5
- Sortierwalzen
- 6
- Walzensieb
- 7
- Walzenantrieb
- 8
- Fördermittel
- 9
- Austragsgestell
- 10
- Generator
- 11
- Feinkornförderer
- 12
- Überkornförderer
- 13
- Querförderer
- 14
- Metallabscheider
- 15
- Metallabförderer, Feinkornförderer
- 16
- Metallabscheider
- 17
- Feinkornförderer
- 18
- weiteres Sieb, Feinkornförderer
- 19
- Feinstkornförderer
- 20
- Leiteinrichtung, Seitenwand
- 21
- Rückhaltestruktur
- 22
- Stütze
- 23
- Streifen
- 24
- Magneteinrichtung
- 25
- Leiteinrichtung
- 26
- Trennkeil
- 27
- Sammelbehälter
- 28
- Querförderer
- 29
- Querförderer
- S
- Schwenkachse
- X
- Förderrichtung
- Y
- Walzenförderrichtung, Walzenlängsrichtung
- Z
- Hochrichtung
1. Sortiervorrichtung zum Sortieren eines Materialgemisches in Fraktionen unterschiedlichen
Korns, wobei die Sortiervorrichtung auf Straßen oder Schienen fahrbar oder transportierbar
ist und umfasst:
(a) ein Gestell (1),
(b) am Gestell (1) abgestützte Sortierwalzen (5), die drehantreibbar nebeneinander
angeordnet sind und miteinander ein Walzensieb (6) zur Sortierung des Materialgemisches
in ein durch das Walzensieb (6) fallendes Feinkorn und ein von den Sortierwalzen (5)
in eine Walzenförderrichtung (Y), vorzugsweise in Walzenlängsrichtung (Y), über einen
Seitenrand des Walzensiebs (6) förderbares Überkorn bilden,
(c) einen unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Überkornförderer oder -sammler
(12) zur Abförderung oder Sammlung des über den Seitenrand des Walzensiebs (6) geförderten
Überkorns
(d) und eine längs des Seitenrands erstreckte Leiteinrichtung (20), die in einer Arbeitsposition
zwischen einem dem Seitenrand in einem Abstand zugewandten oberen Bereich und einem
dem Überkornförderer oder -sammler (12) nahen unteren Bereich zumindest abschnittsweise
in Richtung auf den Überkornförderer oder -sammler (12) geneigt ist, um in Walzenförderrichtung
(Y) über den Seitenrand des Walzensiebs (6) gefördertes Überkorn abwärts zum Überkornförderer
oder -sammler (12) zu leiten.
2. Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Leiteinrichtung (20)
zwischen der Arbeitsposition und einer dem Seitenrand näheren Ruheposition hin und
her beweglich, vorzugsweise schwenkbeweglich ist, um in Draufsicht gesehen eine Gesamtabmessung
der Sortiervorrichtung, vorzugsweise eine im Vergleich zu einer Transportgesamtlänge
kleinere Transportgesamtbreite über alles, verkleinern zu können, wobei die Leiteinrichtung
(20) vorzugsweise eine äußere Seitenwand der Sortiervorrichtung bildet.
3. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leiteinrichtung
(20) um eine tiefer als das Walzensieb (6) gelegene, zumindest im Wesentlichen parallel
zum Seitenrand erstreckte Schwenkachse (S) zwischen der Arbeitsposition und einer
dem Seitenrand näheren Ruheposition hin und her schwenkbeweglich ist, wobei sich die
Schwenkachse (S) in einer Draufsicht auf das Walzensieb (6) gesehen in bevorzugten
Ausführungen innerhalb eines zum Seitenrand des Walzensiebs (6) parallelen, den Seitenrand
überlappenden Streifens erstreckt, der eine in die Förderrichtung (Y) gemessene Breite
von höchstens einem Meter 1 m) hat und nach außen, in Förderrichtung (Y), höchstens
30 cm über den Seitenrand vorsteht.
4. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leiteinrichtung
(20) zwischen der Arbeitsposition und einer dem Seitenrand des Walzensiebs (6) näheren
Ruheposition hin und her beweglich ist und an einem unteren Ende einen flexiblen und/oder
frei vorstehenden Streifen (23) aufweist, der den Überkornförderer oder -sammler (12)
bei in der Arbeitsposition befindlicher Leiteinrichtung (20) zur Seite begrenzt, um
zu verhindern, dass sich Überkorn zwischen der Leiteinrichtung (20) und dem Überkornförderer
oder -sammler (12) ansammelt, wobei der Streifen (23) vorzugsweise mit dem Überkornförderer
oder -sammler (12) in Kontakt ist.
5. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine
Rückhaltestruktur (21), die in einem Eckbereich des Walzensiebs (6) bei der Leiteinrichtung
(20) angeordnet ist und in einer Arbeitsposition verhindert, dass Überkorn quer zur
Walzenförderrichtung (Y) über die Leiteinrichtung (20) hinaus bewegt wird, wobei die
Rückhaltestruktur (21) in bevorzugten Ausführungen aus der Arbeitsposition in eine
Ruheposition beweglich ist.
6. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine
unter dem Walzensieb (6) angeordnete weitere Leiteinrichtung (25), die sich über den
Überkornförderer oder -sammler (12) erstreckt und zwischen einem oberen, dem Seitenrand
des Walzensiebs (6) nahen Bereich und einem unteren Bereich zumindest abschnittsweise
geneigt ist, um durch das Walzensieb (6) fallendes Feinkorn über dem Überkornförderer
oder -sammler (12) abwärts zu leiten.
7. Sortiervorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, umfassend einen unter den Sortierwalzen
(5) angeordneten Feinkornförderer oder -sammler (11) zur Abförderung oder Sammlung
eines durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns, wobei die weitere Leiteinrichtung
(25) in Richtung auf den Feinkornförderer oder -sammler (11) geneigt ist und sich
bis zum oder nahe zum Feinkornförderer oder -sammler (11) erstreckt, um durch das
Walzensieb (6) fallendes Feinkorn über dem Überkornförderer oder -sammler (12) abwärts
zum Feinkornförderer oder -sammler (11) zu leiten.
8. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Überkornförderer
oder -sammler (12) ein Überkornförderer (12) ist und die Sortiervorrichtung einen
unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer (11) zur Abförderung eines
durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns und einen stromabwärts entweder des Feinkornförderer
(11) oder des Überkornförderers (12) angeordneten Querförderer (13) zur Abförderung
entweder des vom Feinkornförderer (11) zuförderbaren Feinkorns oder des vom Überkornförderer
(12) zuförderbaren Überkorns umfasst, wobei eine Förderrichtung (Y) des Querförderers
(13) quer zu einer Förderrichtung (X) entweder des Feinkornförderers (11) oder des
Überkornförderers (12) und/oder zumindest im Wesentlichen parallel zur Walzenförderrichtung
(Y) weist und der Querförderer (13) vorzugsweise für eine Austragung entweder des
Feinkorns oder des Überkorns aus dem Bereich des Gestells (1) eingerichtet ist.
9. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine
Zuführeinrichtung (3, 4) für die Zuführung des Materialgemisches zum Walzensieb (6),
wobei die Zuführeinrichtung (3, 4) einen Bandförderer (4) und/oder eine Vibrationseinrichtung
(3), vorzugsweise eine vibratorisch antreibbare Vibrorinne (3), zur Auflockerung und
vibratorischen Förderung des zum Walzensieb (6) zu fördernden Materialgemisches aufweist.
10. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen
unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer (11) zur Abförderung eines
durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns und einen oder mehrere stromabwärts des
Feinkornförderers (11) angeordnete(n) Metallabscheider (14, 16), vorzugsweise einen
Magnetabscheider (14) und/oder einen Wirbelstromabscheider (16), zum Abscheiden von
Metall aus dem vom Feinkornförderer (11) geförderten Feinkorn, wobei im Falle mehrerer
Metallabscheider (14, 16) vorzugsweise ein Metallabscheider (14) für Ferrometalle
und ein weiterer Metallabscheider (16) für Nichteisenmetalle vorgesehen sind.
11. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen
unter den Sortierwalzen (5) angeordneten Feinkornförderer (11) zur Abförderung eines
durch das Walzensieb (6) fallenden Feinkorns, wobei eine Förderrichtung (X) des Feinkornförderers
(11) zumindest im Wesentlichen quer zur Walzenförderrichtung (Y) weist und der Feinkornförderer
(11) und der Überkornförderer oder -sammler (12) in Draufsicht nebeneinander angeordnet
sind und/oder zumindest im Wesentlichen parallele Förderrichtungen (X) aufweisen,
die einander entgegengerichtet sind.
12. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sortierwalzen
(5) nur an einer Walzenlagerseite drehbar gelagert sind und in Walzenlängsrichtung
(Y) jeweils frei auskragen und sich die Leiteinrichtung (20) längs der von der Walzenlagerseite
in Walzenlängsrichtung (Y) abgewandten Stirnseiten der Sortierwalzen (5) erstreckt.
13. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine
oder mehrere Austragseinrichtungen (8, 9, 13, 29) zum Austragen jeweils wenigstens
einer Kornfraktion, die mittels der Sortiervorrichtung aus dem Materialgemisch sortierbar
ist, wobei die jeweilige Austragseinrichtung zwischen einer an oder in das Gestell
(1) eingefahrenen Transportposition und einer ausgefahrenen Arbeitsposition hin und
her beweglich, vorzugsweise mittels eines Antriebs automatisch, beweglich ist.
14. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens
einem der drei folgenden Merkmale:
(i) die Sortiervorrichtung umfasst einen fahrbaren Untersatz (2), vorzugsweise einen
Räder-, Rollen-, Raupen- oder Kettenantrieb, der das Gestell (1) trägt; und/oder
(ii) die Sortiervorrichtung weist einen oder mehrere Antriebsmotoren auf, vorzugsweise
einen oder mehrere Elektromotoren, und ist selbst fahrbar; und/oder
(iii) die Sortiervorrichtung umfasst einen Erzeuger und/oder Speicher für elektrische
Energie, der insbesondere als Verbrennungsmotor mit angeschlossenem elektrischen Generator,
Akkumulator oder Brennstoffzelle gebildet sein kann, und einen oder mehrere Elektromotoren,
der oder die zur Versorgung mit elektrischer Energie mit dem Erzeuger und/oder Speicher
verbunden ist oder sind.
15. Sortiervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leiteinrichtung
(20) zwischen der Arbeitsposition und einer dem Seitenrand näheren Ruheposition hin
und her beweglich, vorzugsweise schwenkbeweglich ist, um in Draufsicht gesehen eine
Gesamtabmessung der Sortiervorrichtung, vorzugsweise eine im Vergleich zu einer Transportgesamtlänge
kleinere Transportgesamtbreite über alles, verkleinern zu können, und wobei die Sortiervorrichtung
bei in Ruheposition befindlicher Leiteinrichtung (20) über alles gemessene Außenabmessungen
(Länge, Breite, Höhe) aufweist, die höchstens so groß wie die Außenabmessungen eines
ISO-Containers nach ISO-Norm 668 sind, wobei vorzugsweise zumindest die über alles
gemessene Breite, vorzugsweise auch die über alles gemessene Höhe und/oder Länge der
Sortiervorrichtung wenigstens 80% der entsprechenden Außenabmessungen des ISO-Containers
beträgt.