[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer Farbauftragsvorrichtung.
Diese kann beispielsweise als Bestandteil einer Druckvorrichtung zum Aufbringen von
farbigem Druck auf Verpackungsmaterial ausgestaltet sein. Des Weiteren betrifft die
Erfindung eine Farbauftragsvorrichtung zum Auftragen von Farbe auf ein Medium, wie
beispielsweise eine Druckwalze bzw. ein Klischee.
[0002] Moderne Druckmaschinen nutzen bekanntermaßen sogenannte Rakelbalken bzw. Rakelkammern,
um Farbe auf eine rotierende, sogenannte Rasterwalze aufzutragen. Die aufgetragene
Farbe wird wiederum von der Rasterwalze auf einen gegenläufig zu der Rasterwalze rotierenden
Plattenzylinder übertragen, welcher eine besonders weiche Oberfläche aufweist. Die
auf den Plattenzylinder aufgetragene Farbe wird auf ein Substrat aufgebracht, welches
entsprechend einer Rotation eines das Substrat führenden Druckzylinders (mit einer
harten Oberfläche) bewegt wird. Der Plattenzylinder und der Druckzylinder rotieren
dabei gegenläufig zueinander, wobei das Substrat zum Auftragen der Farbe zwischen
dem Plattenzylinder und dem Druckzylinder eingeklemmt wird. Das Substrat entspricht
einem Bedruckstoff, wie beispielsweise Papier, Karton, Folie, Blech, Textilien oder
anderen bedruckbaren Materialien.
[0003] Unabhängig davon, welche Arten und Anzahlen von Zylindern bzw. Walzen eingesetzt
werden, um die Farbe vom Rakelbalken auf das Substrat zu übertragen, ist eine Farbauftragsvorrichtung,
zu welcher der Rakelbalken bzw. die Rakelkammer gehört, von Zeit zu Zeit zu reinigen
und dementsprechend beispielsweise von Rückständen wie eingetrockneter Farbe, Wasser
(z. B. Kondenswasser) oder betriebsbedingtem Abrieb zu befreien.
[0004] Üblicherweise werden Farbauftragsvorrichtungen bei deren Reinigung mittels Farbe
durchspült, wobei zumindest ein Teil der Rückstände aus der Farbauftragsvorrichtung
entfernt werden kann. Bei einer derartigen Reinigung durch Spülung der Farbauftragsvorrichtung
mit Farbe werden etwaige Rückstände jedoch nur unvollständig entfernt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders gründliche Reinigung einer
Farbauftragsvorrichtung der eingangs genannten Art zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Farbauftragsvorrichtung
gemäß Patentanspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch
die Unteransprüche gegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt zumindest folgende Schritte zum Reinigen einer
Farbauftragsvorrichtung:
- Verschließen wenigstens einer Zulaufleitung zu einem Rakelbalken der Farbauftragsvorrichtung
durch Umschalten wenigstens eines Zulaufventils der Farbauftragsvorrichtung;
- Verschließen wenigstens einer Rücklaufleitung von dem Rakelbalken durch Umschalten
wenigstens eines Rücklaufventils der Farbauftragsvorrichtung;
- Ausblasen von Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder
Verschmutzungsrückständen durch Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung mit Druckluft,
welche der Farbauftragsvorrichtung stromauf des Rakelbalkens über wenigstens eine
Anschlussöffnung der Farbauftragsvorrichtung zugeführt wird;
- Öffnen der wenigstens einen Zulaufleitung des Rakelbalkens durch erneutes Umschalten
des wenigstens einen Zulaufventils;
- Öffnen der wenigstens einen Rücklaufleitung des Rakelbalkens durch erneutes Umschalten
des wenigstens einen Rücklaufventils;
- Ausspülen von Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückständen durch
Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung mit einer über die wenigstens eine Anschlussöffnung
zugeführten Reinigungsflüssigkeit.
[0008] Durch das Verschließen der Zulaufleitungen und Rücklaufleitungen des Rakelbalkens
mittels Zulaufventilen bzw. Rücklaufventilen wird eine Druckluftbeaufschlagung des
Rakelbalkens als Folge der Einblasung der Druckluft über die Anschlussöffnung wirksam
unterbunden. Ein Verschließen der Zulaufleitungen und der Rücklaufleitungen ist besonders
empfehlenswert, da der Rakelbalken mehrere Öffnungen aufweisen kann. Zu diesen Öffnungen
gehören beispielsweise Farbauftragsöffnungen, über welche Farbe auf ein Medium, wie
zum Beispiel eine Rasterwalze, aufgetragen werden kann, oder z. B. Belüftungsöffnungen.
Mit anderen Worten ist es also besonders vorteilhaft, durch Verschließen der jeweiligen
Leitungen eine Druckbeaufschlagung des Rakelbalkens zu unterbinden, um ein Austreten
von Farbe aus diesen Öffnungen zu vermeiden. Würde nämlich der Rakelbalken mit Druckluft
beaufschlagt werden, so käme es beispielsweise zu einem unkontrollierten Herausspritzen
von Farbe aus diesen Öffnungen und damit zu einem Verschmutzen der Umgebung um die
Farbauftragsvorrichtung.
[0009] Durch das Ausblasen mit Druckluft werden Farbrückstände und zusätzlich oder alternativ
Flüssigkeitsrückstände und zusätzlich oder alternativ Verschmutzungsrückstände zumindest
teilweise aus der Farbauftragsvorrichtung entfernt. Zu den Farbrückständen gehört
beispielsweise eingetrocknete Farbe oder alte Farbe, welche sich in sogenannten Totwasserzonen
befinden kann. Zu den Flüssigkeitsrückständen sind beispielsweise Kondenswasserrückstände
oder Lösungsmittelrückstände zu zählen und die Verschmutzungsrückstände werden beispielsweise
durch Verschleißrückstände, wie beispielsweise metallischen Abrieb von beweglichen
Komponenten der Farbauftragsvorrichtung, gebildet. Durch das Ausblasen wird somit
ein Großteil sowohl der in der Farbauftragsvorrichtung bzw. deren Leitungssystem enthaltenen
Farbe, als auch zumindest ein Teil dieser Rückstände entfernt. Die ausgeblasene Farbe
kann wiederverwertet und somit der Farbauftragsvorrichtung in einem anschließenden
Druckvorgang als Verbrauchsmaterial zum Auftragen auf das Medium zugeführt werden.
Somit wird beim Reinigen in Folge von Ausblasen ein Verschwenden von Farbe besonders
wirksam unterbunden. Im Gegensatz zum Stand der Technik unterbleibt somit nicht nur
ein Spülen der Farbauftragsvorrichtung mit Farbe zum Reinigen der Farbauftragsvorrichtung
sondern es wird sogar die aus der Farbauftragsvorrichtung ausgeblasene Farbe aufgefangen
um diese für einen anschließenden Druckvorgang der Farbauftragsvorrichtung zu verwenden.
[0010] Um eine besonders intensive Reinigung der Farbauftragsvorrichtung von den Rückständen
zu erreichen und zudem den Rakelbalken der Reinigung zu unterziehen, werden die Zulaufleitungen
bzw. Rücklaufleitungen durch erneutes Umschalten des Zulaufventils bzw. Rücklaufventils
nach dem Ausblasen geöffnet und die gesamte Farbauftragsvorrichtung (inklusive des
Rakelbalkens) durch Einspeisung von Reinigungsflüssigkeit über die Anschlussöffnung
oder eine andere dazu geeignete Öffnung ausgespült. Als die Reinigungsflüssigkeit
kommt beispielsweise ein spezieller Farblöser oder - je nach Art der Farbe bzw. der
Rückstände - auch normales Wasser in Frage, welches durch die Farbauftragsvorrichtung
gepumpt wird. Das Ausspülen des Rakelbalkens mittels der Reinigungsflüssigkeit ist
hinsichtlich des Austretens von Farbe aus den jeweiligen Öffnungen des Rakelbalkens
deutlich unkritischer als die Beaufschlagung des Rakelbalkens mit Druckluft, da auch
unter geringem Druck der Reinigungsflüssigkeit eine besonders weitreichende Reinigungswirkung,
z. B. in Folge des Einwirkens bzw. Aufweichens der Rückstände durch die Reinigungsflüssigkeit
erzielt werden kann.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt nach dem Ausspülen ein
erneutes Ausblasen der Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückstände
unter erneuter Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung mit Druckluft über die Anschlussöffnung.
[0012] Durch ein erneutes Ausblasen können auch in Folge des Ausspülens in der Farbauftragsvorrichtung
zurückgebliebene Restmengen der Reinigungsflüssigkeit sowie verbliebene Rückstände
besonders gründlich entfernt werden. Durch das erneute Ausblasen wird somit besonders
wirksam vermieden, dass Farbe, welche nach dem Ausspülen in die Farbauftragsvorrichtung
eingebracht wird, durch etwaige verbliebene Reinigungsflüssigkeit verdünnt, bzw. durch
etwaige verbliebene Rückstände verschmutzt wird.
[0013] Von weiterem Vorteil ist es, wenn vor der Beaufschlagung mit Druckluft und/oder vor
der Beaufschlagung mit der Reinigungsflüssigkeit ein Sperrventil der Farbauftragsvorrichtung
umgeschaltet wird und dabei stromauf der Anschlussöffnung eine Versorgungsleitung
zum Versorgen der Farbauftragsvorrichtung mit Farbe verschlossen wird.
[0014] Durch das Verschließen der Versorgungsleitung mittels des Sperrventils wird besonders
wirksam unterbunden, dass Druckluft bzw. Reinigungsflüssigkeit in einen Versorgungsbehälter,
welcher zur Versorgung der Farbauftragsvorrichtung mit Farbe dient, einströmt. Mit
anderen Worten wird also durch das Verschließen der Versorgungsleitung ein Verdünnen
der in dem Versorgungsbehälter enthaltenen Farbe durch die Reinigungsflüssigkeit bzw.
ein Aufschäumen der enthaltenen Farbe in Folge unerwünschter Drucklufteinblasung wirksam
unterbunden.
[0015] Von weiterem Vorteil ist es, wenn zum Ausspülen der Farbauftragsvorrichtung mit der
Reinigungsflüssigkeit wenigstens eine die Reinigungsflüssigkeit durch die Farbauftragsvorrichtung
fördernde Pumpe der Farbauftragsvorrichtung herangezogen wird.
[0016] Bei dieser Pumpe kann es sich beispielsweise um eine Vorlaufpumpe handeln, welche
im normalen Druckbetrieb bzw. Druckvorgang zum Fördern von Farbe zum Rakelbalken verwendet
wird. Diese Pumpe ist besonders gut zum Fördern der Reinigungsflüssigkeit durch die
Farbauftragsvorrichtung (inklusive des Rakelbalkens) geeignet, da die Förderleistung
der Pumpe, bzw. der Förderdruck dieser Pumpe bereits hinsichtlich eines maximal zulässigen
Fluiddrucks innerhalb der Farbauftragsvorrichtung eingestellt ist, und dementsprechend
auch keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind, um ein Herausdrücken der Farbe aus
dem Rakelbalken als Folge der Beaufschlagung mit der Reinigungsflüssigkeit zu unterbinden.
Mit anderen Worten wird also durch das Fördern der Reinigungsflüssigkeit mittels der
Pumpe unter besonders geringem Aufwand eine besonders wirksame Reinigung der Farbauftragsvorrichtung
inklusive des Rakelbalkens erreicht, ohne dass aufwendige Maßnahmen zum Unterbinden
des Austretens von Farbe bzw. Reinigungsflüssigkeit aus jeweiligen Öffnungen des Rakelbalkens
erforderlich wären.
[0017] Von Vorteil ist weiterhin, wenn beim Ausblasen der Farbauftragsvorrichtung die Farbe
in einen Farbbehälter der Farbauftragsvorrichtung gefördert und zur Wiederverwendung
in einem Druckvorgang der Farbauftragsvorrichtung bereitgestellt wird.
[0018] Als Farbbehälter kann beispielsweise ein Farbeimer oder ein anderes geeignetes Behältnis
verwendet werden, in welchem die ausgeblasene Farbe gesammelt wird. Um zu vermeiden,
dass der Farbauftragsvorrichtung Rückstände zugeführt werden, kann die aufgefangene
Farbe beispielsweise durch einen Filter bzw. Sieb beim Einbringen der ausgeblasenen
Farbe von dem Farbbehälter in den Versorgungsbehälter gereinigt werden.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Farb- und/oder
Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückstände durch einen Abscheider der Farbauftragsvorrichtung
stromab des Rakelbalkens in einen ersten Rückstandsteil, welcher dem Farbbehälter
zugeführt wird, und in einen zweiten Rückstandsteil, welcher einem Rückstandsbehälter
zugeführt wird, getrennt.
[0020] Als Abscheider kann beispielsweise ein Flüssigkeitsabscheider verwendet werden, in
welchen die Rückstände bzw. Reste der Reinigungsflüssigkeit, z .B. in Folge ihrer
zur Farbe unterschiedlichen Dichte, von der Farbe abgeschieden werden. Es ist klar,
dass die schwerkraftbedingte, also durch Dichteunterschiede herbeigeführte Abscheidung
nur eine von mehreren Möglichkeiten der Abscheidung darstellt. Ein derartiger Abscheider
ermöglicht ein besonders automatisiertes Trennen der nutzbaren Farbe von zu entsorgenden
Rückständen bzw. von Resten der Reinigungsflüssigkeit.
[0021] Von Vorteil ist weiterhin, wenn stromauf des Abscheiders und stromab des Rakelbalkens
durch Umschalten eines Abscheideventils der Farbauftragsvorrichtung ein Einströmen
der Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückstände in einen Farbkasten
der Farbauftragsvorrichtung unterbunden wird und dabei die Farb- und/oder Flüssigkeits-
und/oder Verschmutzungsrückstände dem Abscheider zugeführt werden.
[0022] Mittels des Abscheideventils kann beispielsweise eine Ablaufleitung geschlossen werden,
über welche beim normalen Druckbetrieb bzw. Druckvorgang der Farbauftragsvorrichtung
aus dem Rakelbalken zurückfließende Farbe (z .B. überschüssige Farbe) in den Farbkasten,
bzw. Versorgungsbehälter zur Wiederverwendung zurückgeführt wird. Der Farbkasten dient
dabei als Reservoir zur Bereitstellung der Farbe für die Farbauftragsvorrichtung.
Das Rückführen ist zwar im normalen Druckvorgang, jedoch nicht bei der Reinigung erwünscht.
Somit kann mittels des Abscheideventils bzw. durch Versperren der Ablaufleitung durch
Umschalten des Abscheideventils ein Einströmen von Rückständen bzw. von Resten der
Reinigungsflüssigkeit in den Farbkasten wirksam unterbunden werden. Stattdessen wird
durch das Umschalten des Abscheideventils ein Zuführen der Rückstände bzw. der Reinigungsflüssigkeit
zum Abscheider ermöglicht und somit wirksam eine etwaige Verunreinigung, bzw. Verdünnung
der im Farbkasten enthaltenen Farbe vermieden.
[0023] Von weiterem Vorteil ist es, wenn zum Ausspülen der Farbauftragsvorrichtung mit der
Reinigungsflüssigkeit stromab des Rakelbalkens wenigstens eine die Reinigungsflüssigkeit
aus der Farbauftragsvorrichtung absaugende Zusatzpumpe der Farbauftragsvorrichtung
herangezogen wird.
[0024] Die Zusatzpumpe kann beispielsweise als Rücklaufpumpe ausgebildet sein, welche im
normalen Druckbetrieb bzw. Druckvorgang zum Absaugen von überschüssiger Farbe aus
dem Rakelbalken verwendet wird. Ebenso wie die Vorlaufpumpe ist auch diese Zusatzpumpe
nicht nur zum Fördern der Farbe, sondern auch der Reinigungsflüssigkeit geeignet.
Durch das Absaugen der Reinigungsflüssigkeit aus dem Rakelbalken bzw. der gesamten
Farbauftragsvorrichtung kann der Reinigungsvorgang erheblich beschleunigt werden,
insbesondere wenn die Zusatzpumpe gemeinsam mit der Pumpe betrieben wird und dementsprechend
einerseits mittels der Pumpe die Reinigungsflüssigkeit zum Rakelbalken gefördert wird
und mittels der Zusatzpumpe die Reinigungsflüssigkeit aus dem Rakelbalken bzw. aus
der Farbauftragsvorrichtung abgesaugt wird.
[0025] Die erfindungsgemäße Farbauftragsvorrichtung zum Auftragen von Farbe auf ein Medium
umfasst
- einen Rakelbalken zum Verteilen der Farbe auf dem Medium,
- eine stromauf des Rakelbalkens angeordnete Anschlussöffnung, mittels welcher die Farbauftragsvorrichtung
zum Entfernen von Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückständen
mit Druckluft und/oder einer Reinigungsflüssigkeit beaufschlagbar ist,
- wenigstens eine Zulaufleitung zu dem Rakelbalken, welche zur Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung
mit Druckluft und/oder der Reinigungsflüssigkeit mittels wenigstens eines stromauf
des Rakelbalkens und stromab der Anschlussöffnung angeordneten Zulaufventils der Farbauftragsvorrichtung
verschließbar ist, und
- wenigstens eine Rücklaufleitung von dem Rakelbalken, welche zur Beaufschlagung der
Farbauftragsvorrichtung mit Druckluft und/oder der Reinigungsflüssigkeit mittels wenigstens
eines stromab des Rakelbalkens angeordneten Rücklaufventils der Farbauftragsvorrichtung
verschließbar ist.
[0026] Die Farbauftragsvorrichtung kann unter besonders geringem Aufwand und gleichzeitig
besonders gründlich gereinigt werden. Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten
Farbauftragsvorrichtungen ermöglicht die erfindungsgemäße Farbauftragsvorrichtung
ein Ausblasen von in der Farbauftragsvorrichtung enthaltener Farbe sowie deren Wiederverwendung
nach dem Reinigen der Farbauftragsvorrichtung.
[0027] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Farbauftragsvorrichtung
stromauf des Zulaufventils und stromab der Anschlussöffnung eine Pumpe auf, mittels
welcher dem Rakelbalken Farbe oder die Reinigungsflüssigkeit zuführbar ist.
[0028] Die Pumpe kann beispielsweise als Verdrängerpumpe ausgebildet sein, welche besonders
wirksam ein Zurückströmen der Farbe bzw. der Reinigungsflüssigkeit unterbindet. Diese
Pumpe ermöglicht ein besonders gleichmäßiges Zuführen und dementsprechend einen besonders
gleichmäßigen Volumenstrom der Farbe bzw. der Reinigungsflüssigkeit, wodurch Komponenten
der Farbauftragsvorrichtung, wie der Rakelbalken, besonders gleichmäßig mit Druck
beaufschlagt werden können, und dementsprechend keinen lebensdauerverkürzenden Druckschwankungen
ausgesetzt sind und die Farbauftragsmenge konstant bleibt, so dass eine Über- oder
Unterdosierung von Farbe wirksam unterbunden wird.
[0029] Von Vorteil ist weiterhin, wenn die Farbauftragsvorrichtung stromauf der Anschlussöffnung
ein Sperrventil aufweist, mittels welchem eine Versorgungsleitung, über welche der
Farbauftragsvorrichtung Farbe zuführbar ist, verschließbar ist.
[0030] Dieses Sperrventil verhindert nicht nur ein Rückströmen von Reinigungsflüssigkeit
beim Reinigen der Farbauftragsvorrichtung, sondern kann auch dazu verwendet werden,
um die Menge an ansaugbarer Luft durch die Pumpe auf ein Minimum zu verringern, sofern
die Pumpe z. B. in Folge von Wartungsarbeiten aus der Farbauftragsvorrichtung ausgebaut
wurde, oder durch eine neue Pumpe ersetzt wurde. Bei der Wiederinbetriebnahme der
Pumpe kann durch ein dem Ausbauen der Pumpe vorangehendes Verschließen der Versorgungsleitung
mittels des Sperrventils besonders effizient die in der Versorgungsleitung verbliebene
Farbe in dieser auch entgegen der Schwerkraft gehalten werden, wodurch die Menge an
angesaugter Luft bei der Wiederinbetriebnahme der Pumpe auf ein Minimum reduziert
werden kann. Dies trägt auf besonders effiziente Weise zur Langlebigkeit der Pumpe
bei, wobei zudem ein Einströmen von Luft in den Rakelbalken vermieden wird. Dies würde
die Druckqualität, z.B. infolge von Blasenbildung beim Auftragen auf das Medium (z.B.
eine Rasterwalze) beeinträchtigen.
[0031] Von Vorteil ist weiterhin, wenn die Farbauftragsvorrichtung stromab des Rakelbalkens
ein Abscheideventil aufweist, mittels welchem einem Abscheider der Farbauftragsvorrichtung
die Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückstände zuführbar sind,
und mittels welchem eine Ablaufleitung, über welche Farbe stromab des Rakelbalkens
einem Farbkasten der Farbauftragsvorrichtung zuführbar ist, verschließbar ist.
[0032] Mittels des Abscheideventils kann auf besonders wirksame Art und Weise ein Austreten
bzw. Verschütten der Farbe unterbunden werden, wenn beispielsweise die Farbauftragsvorrichtung
mit der Reinigungsflüssigkeit gespült wird, bzw. wenn der Farbkasten selbst einer
Reinigung unterworfen wird, bzw. durch einen neuen Farbkasten ersetzt wird. Somit
kann mittels des Abscheideventils ein besonders langes Nachtropfen der Farbe aus der
Ablaufleitung besonders effektiv verkürzt werden und dementsprechend ein Verschütten
von Farbe beim Tausch des Farbkastens unterbunden werden.
[0033] Von Vorteil ist weiterhin, wenn die Farbauftragsvorrichtung stromab des Rakelbalkens
eine Zusatzpumpe aufweist, mittels welcher Farbe oder die Reinigungsflüssigkeit aus
dem Rakelbalken absaugbar ist.
[0034] Mittels der Zusatzpumpe kann die Förderung der Farbe oder der Reinigungsflüssigkeit
durch die Farbauftragsvorrichtung besonders wirksam durchgeführt werden, insbesondere
wenn jeweilige Leitungen der Farbauftragsvorrichtung bereits stark verschmutzt sind
und dementsprechend einen verengten Querschnitt aufweisen. Einem damit einhergehenden,
erhöhten Strömungswiderstand der Farbauftragsvorrichtung kann dementsprechend mittels
der Zusatzpumpe besonders wirksam entgegengewirkt werden. Somit kann mittels der Zusatzpumpe
einerseits auch bei stärkerer Verschmutzung der Farbauftragsvorrichtung ein sicherer
Druckbetrieb gewährleistet werden, und dabei eine Reinigung der Farbauftragsvorrichtung
hinausgezögert werden und andererseits auch bei starken Verunreinigungen eine besonders
zügige und effiziente Reinigung der Farbauftragsvorrichtung durch das Fördern der
Reinigungsflüssigkeit mittels der Pumpe und der Zusatzpumpe erreicht werden.
[0035] Von Vorteil ist weiterhin, wenn der Rakelbalken wenigstens eine Belüftungsöffnung
aufweist.
[0036] Mittels der Belüftungsöffnung kann eine Überlastung der Pumpen der Farbauftragsvorrichtung
besonders wirksam unterbunden werden, sofern jeweilige Verbindungsleitungen zwischen
dem Rakelbalken und den Pumpen aufgrund stärkerer Verschmutzung einen erhöhten Strömungswiderstand
aufweisen. Des Weiteren wird mittels der Belüftungsöffnung eine Vakuumbeaufschlagung
des Rakelbalkens z. B. durch die Zusatzpumpe unterbunden, wodurch vermieden wird,
dass es zu einer Verschlechterung des Farbauftrags auf das Medium durch den Rakelbalken
kommt.
[0037] Schließlich ist es von Vorteil, wenn die Farbauftragsvorrichtung als Teil einer Flexodruckmaschine
ausgebildet ist.
[0038] Flexodruckmaschinen weisen einen besonders einfachen Druckwerksaufbau auf und sind
besonders gut dazu geeignet, niedrigviskose Druckfarben zu verwenden. Diese niedrigviskosen
Farben können unter besonders geringer Pumpleistung durch die Farbauftragsvorrichtung
gefördert werden, wodurch die Farbauftragsvorrichtung als Teil einer Flexodruckmaschine
besonders effizient ist und dementsprechend unter besonders geringem Energiebedarf
betrieben werden kann.
[0039] Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen
gelten auch für die erfindungsgemäße Farbauftragsvorrichtung und umgekehrt.
[0040] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0041] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
[0042] Die Figur zeigt einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Farbauftragsvorrichtung,
welche besonders effizient gereinigt werden kann.
[0043] Die Figur zeigt eine schematische Darstellung einzelner Komponenten einer Farbauftragsvorrichtung
10, welche vorliegend als Teil einer Flexodruckmaschine ausgebildet ist. Das gezeigte
Ausführungsbeispiel der Farbauftragsvorrichtung 10 dient zum Auftragen von Farbe 26
auf ein Medium, welches einer Druckwalze bzw. einem Klischee entsprechen kann. Hierbei
wird die Farbe 26 mittels eines Rakelbalkens 12 der Farbauftragsvorrichtung 10 auf
dem Medium verteilt. Um den Rakelbalken 12 mit Farbe 26 zu versorgen, wird diese aus
einem Farbkasten 48 der Farbauftragsvorrichtung 10 gemäß einer durch einen Pfeil gekennzeichneten
Strömungsrichtung 56 über eine Versorgungsleitung 32 mittels einer Pumpe 34 aus dem
Farbkasten 48 gesaugt. Die Pumpe 34 ist als sogenannte Vorlaufpumpe ausgebildet. Die
Pumpe 34 fördert die Farbe 26 über eine Zulaufleitung 16 zu einer Eintrittsöffnung
58 des Rakelbalkens 12, wobei die Farbe 26 nach deren Eintritt über die Eintrittsöffnung
58 in dem Rakelbalken 12 verteilt wird. Durch das Verteilen der Farbe 26 in dem Rakelbalken
12 kann mittels des Rakelbalkens 12 ein gleichmäßiges Auftragen bzw. Verteilen der
Farbe 26 auf dem Medium erfolgen. Zu einander gegenüberliegenden Seiten des Rakelbalkens
12 weist dieser jeweilige Austrittsöffnungen 60 auf, welche mit jeweiligen Rücklaufleitungen
20 gekoppelt sind. Die Rücklaufleitungen 20 sind wiederum mit einer Zusatzpumpe 50
fluidisch gekoppelt, welche vorliegend als Rücklaufpumpe ausgebildet ist und mittels
welcher die überschüssige Farbe 26 über die Rücklaufleitungen 20 aus dem Rakelbalken
12 gesaugt werden kann. Mittels der Zusatzpumpe 50 kann die überschüssige Farbe 26
wiederum über eine Ablaufleitung 52 in den Farbkasten 48 zurückgeführt werden. Um
zu verhindern, dass die Zusatzpumpe 50 den Rakelbalken 12 beim Absaugen der Farbe
26 mit einem Vakuum beaufschlagt, weist der Rakelbalken 12 zudem jeweilige Belüftungsöffnungen
54 auf, über welche Luft zur Vermeidung eines Unterdruckaufbaus in den Rakelbalken
12 gesaugt werden kann. In einem normalen Druckvorgang wird also dem Rakelbalken 12
mittels der stromauf des Rakelbalkens 12 befindlichen Pumpe 34 die Farbe 26 aus dem
Farbkasten 48 zugeführt und die überschüssige Farbe 26 aus dem Rakelbalken 12 mittels
der stromab des Rakelbalkens 12 angeordneten Zusatzpumpe 50 zurück in den Farbkasten
48 gefördert.
[0044] Die in der Figur dargestellte Farbauftragsvorrichtung 10 kann in einem besonders
gründlichen Reinigungsverfahren gereinigt werden, bei welchem Farb- und/oder Flüssigkeits-
und/oder Verschmutzungsrückstände, welche im Folgenden als Rückstände 24 bezeichnet
werden sollen, besonders weitgehend aus der Farbauftragsvorrichtung entfernt werden
können.
[0045] Bei diesem Reinigungsverfahren wird die Zulaufleitung 16 zu dem Rakelbalken 12 durch
Umschalten eines Zulaufventils 14 der Farbauftragsvorrichtung 10 verschlossen. Mittels
des Zulaufventils 14 wird die Zulaufleitung 16 stromab der Pumpe 34 bzw. stromauf
des Rakelbalkens 12 verschlossen. Des Weiteren werden die Rücklaufleitungen 20 durch
Umschalten jeweiliger Rücklaufventile 18 der Farbauftragsvorrichtung 10 verschlossen.
Mit anderen Worten wird also durch das Verschließen der Zulaufleitung 16 mittels des
Zulaufventils 14 sowie durch das Verschließen der Rücklaufleitungen 20 mittels der
jeweiligen Rücklaufventile 18 zunächst sowohl das Einströmen als auch das Ausströmen
von Farbe aus dem Rakelbalken 12 unterbunden, wodurch die Farbe beim Betrieb der Pumpe
34 und zusätzlich oder alternativ der Zusatzpumpe 50 gemäß der gestrichelt dargestellten
Linie durch die Auftragsvorrichtung 10 gefördert und dabei dementsprechend der Rakelbalken
12 umgangen wird. Die verwendeten Ventile können dabei vorzugsweise als 3-Wege-Ventile
ausgestaltet sein. Nach dem Verschließen der Zulaufleitung 16 sowie der Rücklaufleitungen
20 erfolgt ein Ausblasen der Rückstände 24 mit Druckluft, welche der Farbauftragsvorrichtung
10 stromauf des Rakelbalkens 12 sowie stromauf der Pumpe 34 über eine Anschlussöffnung
28 der Farbauftragsvorrichtung 10 zugeführt wird. Um ein Aufschäumen der in dem Farbkasten
48 enthaltenen Farbe 26 beim Einbringen der Druckluft zu vermeiden, wird vor der Beaufschlagung
mit Druckluft ein Sperrventil 30 der Farbauftragsvorrichtung 10 umgeschaltet und dabei
stromauf der Anschlussöffnung 28 die Versorgungsleitung 32 zum Versorgen der Farbauftragsvorrichtung
10 mit Farbe 26 verschlossen. Des Weiteren wird vor dem Ausblasen ein Abscheideventil
46 verschlossen, welches das Einströmen der ausgeblasenen Farbe 26, sowie eines Teils
der Rückstände 24 über eine Ablaufleitung 52 in den Farbkasten 48 verhindert. Bei
der Beaufschlagung mit Druckluft wird sowohl die Farbe 26, als auch zumindest ein
Teil der Rückstände 24, welche zum Beispiel in der Pumpe 34, in den Leitungen oder
in der Zusatzpumpe 50 enthalten bzw. abgelagert sind, entlang der durch das Zulaufventil
14 sowie die Rücklaufventile 18 freigegebenen Leitungen (gestrichelte Darstellung
dieser Leitungen) in einen Farbbehälter 36 der Farbauftragsvorrichtung 10 gefördert
und zur Wiederverwendung in einem Druckvorgang der Farbauftragsvorrichtung 10 bereitgestellt.
Um eine Trennung der wieder verwendbaren Farbe 26 von den Rückständen 24, bei welchen
es sich beispielsweise um Kondenswasser, Rückstände von Altfarbe oder Verschleißrückstände,
wie beispielsweise Abrieb handeln kann, zu erreichen, kann der Farbbehälter 38 beispielsweise
einen Sieb, einen Filter oder andere, geeignete Abscheidemittel enthalten, mittels
welchen die Farbe 26 von den Rückständen 24 getrennt werden kann.
[0046] Nach dem Ausblasen der Farbauftragsvorrichtung 10 wird das Zulaufventil 14 sowie
die beiden Rücklaufventile 18 wieder geöffnet, wobei dementsprechend über die Zulaufleitung
bzw. die Rücklaufleitungen 20 ein Fluidstrom zum Rakelbalken 12 bzw. vom Rakelbalken
12 ermöglicht wird. Das Sperrventil 30 bleibt jedoch weiterhin verschlossen. Ebenso
bleibt das Abscheideventil 46 verschlossen, mittels welchem bereits beim Ausblasen
die Ablaufleitung 52 zum Farbkasten 48 verschlossen wurde. Nach erfolgtem Ausblasen
mit Druckluft erfolgt nun ein Ausspülen der Rückstände 24 durch Beaufschlagung der
Farbauftragsvorrichtung 10 mit einer über die Anschlussöffnung 28 zugeführten Reinigungsflüssigkeit
22. Die Reinigungsflüssigkeit 22 kann dabei einerseits mit einem bestimmten Druck
über die Anschlussöffnung 28 in die Farbauftragsvorrichtung 10 eingespeist werden
und bei stehender Pumpe 34 bzw. Zusatzpumpe 50 durch die Farbauftragsvorrichtung 10
strömen, und andererseits mittels der Pumpe 34 bzw. der Zusatzpumpe 50, ähnlich wie
die Farbe 26 im Druckbetrieb, durch die Farbauftragsvorrichtung 10 gefördert werden.
[0047] Aufgrund der Tatsache, dass sowohl die Zulaufleitung 16 als auch die Rücklaufleitungen
20 durch das erneute Umschalten des Zulaufventils 14 bzw. der Rücklaufventile 18 freigegeben
wurden, strömt die Reinigungsflüssigkeit 22 auch in den Rakelbalken 12, so dass auch
der Rakelbalken 12 von den dort abgelagerten Rückständen 24 befreit wird und diese
über die Rücklaufleitungen 20 aus dem Rakelbalken 12 ausgespült werden. Mittels eines
Abscheiders 38, welcher stromab des Abscheideventils 46 angeordnet ist, können die
Rückstände 24 der Farbauftragsvorrichtung 10 stromab des Rakelbalkens 12 in einen
ersten Rückstandsteil 40, welcher dem Farbbehälter 36 zugeführt wird und in einen
zweiten Rückstandsteil 42, welcher einem Rückstandsbehälter 44 zugeführt wird, getrennt
werden. Der erste Rückstandsteil 40 entspricht dabei der durch den Abscheider 38 von
der Reinigungsflüssigkeit 22 abgeschiedenen Farbe 26, welche vor allem aus dem Rakelbalken
12 ausgespült wurde. Somit kann der erste Rückstandsteil 40 (die durch den Abscheider
38 abgeschiedene Farbe 26) aus dem Farbbehälter 36 in den Farbkasten 48 zurückgeschüttet
und demnach für einen weiteren Druckvorgang verwendet werden. Der zweite Rückstandsteil
42 hingegen setzt sich zum Beispiel aus Abwasser bzw. verdreckter Reinigungsflüssigkeit
22 zusammen, welche beispielsweise Kondenswasserrückstände, oder Verschleißrückstände,
wie beispielsweise Abrieb, enthalten kann. Während also der erste Rückstandsteil 40
als die Farbe 26 in einem weiteren Druckvorgang wiederverwendet werden kann, ist der
zweite Rückstandsteil 42 zu entsorgen.
[0048] Nach erfolgtem Ausspülen mittels der Reinigungsflüssigkeit 22, welche ebenso wie
die Farbe 26 mittels der Pumpe 34 zu dem Rakelbalken 12 gefördert bzw. mittels der
Zusatzpumpe 50 aus dem Rakelbalken 12 abgesaugt werden kann, erfolgt ein erneutes
Ausblasen der Rückstände 24 unter erneuter Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung
10 mit Druckluft über die Anschlussöffnung 28. Auch bei diesem erneuten Ausblasen
bleibt die Versorgungsleitung 32 durch das Sperrventil 30, bzw. die Ablaufleitung
52 durch das Abscheideventil 48 verschlossen, wobei durch das erneute Ausblasen etwaige
Reste der Reinigungsflüssigkeit 22 aus der Farbauftragsvorrichtung 10 entfernt werden.
Auch bei dem erneuten Ausblasen empfiehlt es sich, die Zulaufleitung 16 bzw. die Rücklaufleitungen
20 mittels des Zulaufventils 14 bzw. der Rücklaufventile 18 zu verschließen, um ein
Ausströmen der Druckluft über die Belüftungsöffnungen 54 des Rakelbalkens 12 zu unterbinden.
Sofern jedoch ein Ausströmen der Druckluft über die Belüftungsöffnungen 54 in Kauf
genommen werden kann, können alternativ dazu jedoch auch die Zulaufleitung 16 bzw.
die Rücklaufleitungen 20 freigegeben werden, um auch aus dem Rakelbalken 12 etwaige
Reste der Reinigungsflüssigkeit 22 auszublasen. Nach dem erneuten Ausblasen der Farbauftragsvorrichtung
10 ist der Reinigungsvorgang abgeschlossen und das Sperrventil 30 kann wiederum geöffnet
werden, um das Versorgen des Rakelbalkens 12 mit der Farbe 26 aus dem Farbkasten 48
über die Versorgungsleitung 32 zu ermöglichen. Es ist klar, dass dabei auch das Zulaufventil
14 sowie die Rücklaufventile 18 geöffnet werden und dementsprechend ein Einströmen
der Farbe 26 in den Rakelbalken 12 über die Zulaufleitung 16 bzw. ein Ausströmen der
Farbe 26 über die Rücklaufleitungen 20 ermöglicht wird. Es ist weiterhin klar, dass
auch das Abscheideventil 46 erneut betätigt wird, wodurch die mittels der Zusatzpumpe
50 aus dem Rakelbalken 12 abgesaugte Farbe 26 wiederum über die Ablaufleitung 52 in
den Farbkasten 48 zurückgeführt wird.
1. Verfahren zum Reinigen einer Farbauftragsvorrichtung (10), umfassend zumindest folgende
Schritte:
- Verschließen wenigstens einer Zulaufleitung (16) zu einem Rakelbalken (12) der Farbauftragsvorrichtung
(10) durch Umschalten wenigstens eines Zulaufventils (14) der Farbauftragsvorrichtung
(10);
- Verschließen wenigstens einer Rücklaufleitung (20) von dem Rakelbalken (12) durch
Umschalten wenigstens eines Rücklaufventils (18) der Farbauftragsvorrichtung (10);
- Ausblasen von Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder
Verschmutzungsrückständen (24) durch Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung (10)
mit Druckluft, welche der Farbauftragsvorrichtung (10) stromauf des Rakelbalkens (12)
über wenigstens eine Anschlussöffnung (28) der Farbauftragsvorrichtung (10) zugeführt
wird;
- Öffnen der wenigstens einen Zulaufleitung (16) des Rakelbalkens (12) durch erneutes
Umschalten des wenigstens einen Zulaufventils (14);
- Öffnen der wenigstens einen Rücklaufleitung (20) des Rakelbalkens (12) durch erneutes
Umschalten des wenigstens einen Rücklaufventils (18);
- Ausspülen von Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückständen (24)
durch Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung (10) mit einer über die wenigstens
eine Anschlussöffnung (28) zugeführten Reinigungsflüssigkeit (22).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem Ausspülen ein erneutes Ausblasen der Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder
Verschmutzungsrückstände (24) unter erneuter Beaufschlagung der Farbauftragsvorrichtung
(10) mit Druckluft über die Anschlussöffnung (28) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor der Beaufschlagung mit Druckluft und/oder vor der Beaufschlagung mit der Reinigungsflüssigkeit
(22) ein Sperrventil (30) der Farbauftragsvorrichtung (10) umgeschaltet wird und dabei
stromauf der Anschlussöffnung (28) eine Versorgungsleitung (32) zum Versorgen der
Farbauftragsvorrichtung (10) mit Farbe (26) verschlossen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Ausspülen der Farbauftragsvorrichtung (10) mit der Reinigungsflüssigkeit (22)
wenigstens eine die Reinigungsflüssigkeit (22) durch die Farbauftragsvorrichtung (10)
fördernde Pumpe (34) der Farbauftragsvorrichtung (10) herangezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
beim Ausblasen der Farbauftragsvorrichtung (10) die Farbe (26) in einen Farbbehälter
(36) der Farbauftragsvorrichtung (10) gefördert und zur Wiederverwendung in einem
Druckvorgang der Farbauftragsvorrichtung (10) bereitgestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückstände (24) durch einen
Abscheider (38) der Farbauftragsvorrichtung (10) stromab des Rakelbalkens (12) in
einen ersten Rückstandsteil (40), welcher dem Farbbehälter (36) zugeführt wird, und
in einen zweiten Rückstandsteil (42), welcher einem Rückstandsbehälter (44) zugeführt
wird, getrennt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
stromauf des Abscheiders (38) und stromab des Rakelbalkens (12) durch Umschalten eines
Abscheideventils (46) der Farbauftragsvorrichtung (10) ein Einströmen der Farb- und/oder
Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückstände (24) in einen Farbkasten (48) der
Farbauftragsvorrichtung (10) unterbunden wird und dabei die Farb- und/oder Flüssigkeits-
und/oder Verschmutzungsrückstände (24) dem Abscheider (38) zugeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Ausspülen der Farbauftragsvorrichtung (10) mit der Reinigungsflüssigkeit (22)
stromab des Rakelbalkens (12) wenigstens eine die Reinigungsflüssigkeit (22) aus der
Farbauftragsvorrichtung (10) absaugende Zusatzpumpe (50) der Farbauftragsvorrichtung
(10) herangezogen wird.
9. Farbauftragsvorrichtung (10) zum Auftragen von Farbe (26) auf ein Medium, welche
- einen Rakelbalken (12) zum Verteilen der Farbe (26) auf dem Medium,
- eine stromauf des Rakelbalkens (12) angeordnete Anschlussöffnung (28), mittels welcher
die Farbauftragsvorrichtung (10) zum Entfernen von Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder
Verschmutzungsrückständen (24) mit Druckluft und/oder einer Reinigungsflüssigkeit
(22) beaufschlagbar ist,
- wenigstens eine Zulaufleitung (16) zu dem Rakelbalken (12), welche zur Beaufschlagung
der Farbauftragsvorrichtung (10) mit Druckluft und/oder der Reinigungsflüssigkeit
(22) mittels wenigstens eines stromauf des Rakelbalkens (12) und stromab der Anschlussöffnung
(28) angeordneten Zulaufventils (14) der Farbauftragsvorrichtung (10) verschließbar
ist, und
- wenigstens eine Rücklaufleitung (20) von dem Rakelbalken (12), welche zur Beaufschlagung
der Farbauftragsvorrichtung (10) mit Druckluft und/oder der Reinigungsflüssigkeit
(22) mittels wenigstens eines stromab des Rakelbalkens (12) angeordneten Rücklaufventils
(18) der Farbauftragsvorrichtung (10) verschließbar ist,
umfasst.
10. Farbauftragsvorrichtung (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Farbauftragsvorrichtung (10) stromauf des Zulaufventils (14) und stromab der Anschlussöffnung
(28) eine Pumpe (34) aufweist, mittels welcher dem Rakelbalken (12) Farbe (26) oder
die Reinigungsflüssigkeit (22) zuführbar ist.
11. Farbauftragsvorrichtung (10) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Farbauftragsvorrichtung (10) stromauf der Anschlussöffnung (28) ein Sperrventil
(30) aufweist, mittels welchem eine Versorgungsleitung (32), über welche der Farbauftragsvorrichtung
(10) Farbe (26) zuführbar ist, verschließbar ist.
12. Farbauftragsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Farbauftragsvorrichtung (10) stromab des Rakelbalkens (12) ein Abscheideventil
(46) aufweist, mittels welchem einem Abscheider (38) der Farbauftragsvorrichtung (10)
die Farb- und/oder Flüssigkeits- und/oder Verschmutzungsrückstände (24) zuführbar
sind und mittels welchem eine Ablaufleitung (52), über welche Farbe stromab des Rakelbalkens
(12) einem Farbkasten (48) der Farbauftragsvorrichtung (10) zuführbar ist, verschließbar
ist.
13. Farbauftragsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Farbauftragsvorrichtung (10) stromab des Rakelbalkens (12) eine Zusatzpumpe (50)
aufweist, mittels welcher Farbe (26) oder die Reinigungsflüssigkeit (22) aus dem Rakelbalken
(12) absaugbar ist.
14. Farbauftragsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rakelbalken (12) wenigstens eine Belüftungsöffnung (54) aufweist.
15. Farbauftragsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Farbauftragsvorrichtung (10) als Teil einer Flexodruckmaschine ausgebildet ist.