[0001] Es ist grundsätzlich bekannt, dass Türblätter von Türen mit sogenannten Beschlägen
in Form von Beschlagvorrichtungen versehen werden. Darunter ist das Verkleiden von
Öffnungen für Schließzylinder bzw. das Verkleiden von Durchlässen für Handhaben zum
Öffnen und Schließen der Tür zu verstehen. Bekannte Beschlagvorrichtungen sind üblicherweise
auf beiden Seiten des Türblattes mit jeweils einem Rosettenkörper ausgebildet, welcher
zum einen dekorative Funktionen erfüllt, zum anderen eine Schutzfunktion mit sich
bringt. Dafür sind die bekannten Rosettenkörper entweder mit der Handhabe oder mit
dem Schließzylinder befestigend kontaktiert. Auch eine Befestigung direkt im Türblatt
ist grundsätzlich denkbar.
[0002] Nachteilhaft bei den bekannten Beschlagvorrichtungen und auch bei bekannten Rosettenkörpern
ist es, dass diese aufgrund ihres dekorativen Charakters nur eine geringe Widerstandsfähigkeit
gegen Vandalismus aufweisen. Um in besonders gefährdeten Einsatzgebieten, zum Beispiel
in Bereichen eines Gefängnisses oder in Fußballstadien, einen entsprechenden Schutz
gegen Beschädigung durch Vandalismus gewährleisten zu können, ist bei bekannten Beschlagvorrichtungen
eine mehrteilige Ausführungsform notwendig. Dabei werden mechanisch versteifende Schutzelemente
hinter dem jeweiligen Rosettenkörper eingesetzt, um eine höhere Widerstandsfähigkeit
zu gewährleisten. Neben dem erhöhten Materialverbrauch und den erhöhten Herstellkosten
führt dies auch zu einer komplexeren und aufwendigeren Montage der gesamten Beschlagvorrichtung.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile
zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
in kostengünstiger und einfacher Weise die Widerstandsfähigkeit des Rosettenkörpers
bzw. der gesamten Beschlagvorrichtungen zu erhöhen.
[0004] Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Beschlagvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie einen Rosettenkörper mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere
Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der
erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Rosettenkörper und jeweils umgekehrt, so dass
bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig
Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0005] Eine erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung für ein Türblatt einer Tür weist wenigstens
zwei Rosettenkörper für die Anlage auf zwei unterschiedlichen Seiten des Türblatts
auf. Eine erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass eine
Verbindungsvorrichtung sich zwischen den beiden Rosettenkörpern für eine Verwindungsversteifung
erstreckt. Die Verbindungsvorrichtung weist zumindest zwei Endabschnitte auf, welche
an dem jeweiligen Rosettenkörper befestigt sind. Dabei überlappt wenigstens einer
der Endabschnitte mit einem Verbindungsabschnitt eines Rosettenkörpers.
[0006] Erfindungsgemäß wird nun die Verwindungsversteifung und damit die erhöhte Widerstandsfähigkeit
gegen Vandalismus nicht mehr durch die Rosettenkörper, sondern durch die Verbindungsvorrichtung
gewährleistet. Die Rosettenkörper selbst können dabei einteilig ausgebildet sein und
insbesondere in kostengünstiger und einfacher Weise auf den dekorativen Charakter
ihrer Funktionalität fokussiert werden.
[0007] Eine Verbindungsvorrichtung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung dahingehend zu
verstehen, dass sie eine kraftübertragende Verbindung zwischen den beiden Rosettenkörpern
herstellt. Mit anderen Worten kann bei Krafteinwirkung auf einer Seite des Türblattes
auf einen der beiden Rosettenkörper diese Kraft sich über die Verbindungsvorrichtung
auf der anderen Seite des Türblatts auf dem anderen Rosettenkörper abstützen. Hierfür
weist die Verbindungsvorrichtung die erwähnten Endabschnitte auf, welche durch die
Befestigung bereits eine Kraftübertragungsmöglichkeit zwischen den beiden Rosettenkörpern
gewährleisten.
[0008] Um jedoch die mechanische Widerstandsfähigkeit gegen Vandalismus in erfindungsgemäßer
Weise ausreichend hoch zur Verfügung zu stellen, ist zumindest an einem der beiden
Rosettenkörpern ein Verbindungsabschnitt für den jeweiligen Endabschnitt der Verbindungsvorrichtung
vorgesehen. Der Verbindungsabschnitt weist eine Funktion auf, welche bei der Montage
der Beschlagvorrichtung zu einer Überlappung mit dem jeweiligen Endabschnitt der Verbindungsvorrichtung
führt. Erstrecken sich die einzelnen Bauteile der Verbindungsvorrichtung zum Beispiel
axial zwischen den beiden Rosettenkörpern, so erfolgt über eine axiale Länge eine
Überlappung zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem Endabschnitt. Bevorzugt ist
die Verbindungsvorrichtung auch außermittig angesetzt, so dass die Verwindungsversteifung
nicht nur eine reine axiale Kraftübertragung, sondern auch gegen ein Verwinden eine
Drehmomentübertragung zwischen den beiden Rosettenkörpern ermöglicht.
[0009] Das Überlappen zwischen dem Endabschnitt der Verbindungsvorrichtung und dem Verbindungsabschnitt
des jeweiligen Rosettenkörpers führt dazu, dass eine relativ große Fläche zur Verfügung
gestellt wird, um die jeweilige Kraft vom Rosettenkörper in die Verbindungsvorrichtung
einzuleiten. Damit können unerwünschte plastische Verformungen der Verbindungsvorrichtung
und/oder des Rosettenkörpers mit hoher Wahrscheinlichkeit vermieden werden. Die notwendige
Verformungskraft, und insbesondere die notwendige Kraft, um den Rosettenkörper gewaltsam
von der Seite des Türblatts zu entfernen, steigt dadurch deutlich an. Gleichzeitig
muss für diese mechanische Widerstandsfähigkeit jedoch kein zusätzlicher Aufwand beim
Rosettenkörper betrieben werden. Vielmehr wird die Funktion der mechanischen Widerstandsfähigkeit
auf die Verbindungsvorrichtung übertragen, so dass einfache, kostengünstige und vor
allem hinsichtlich der Designfunktion optimierte Rosettenkörper weiter eingesetzt
werden können. Bevorzugt ist es, wenn sogar bestehende Konstruktionen von Rosettenkörpern
Einsatz finden können, wobei auf deren Rückseite zusätzlich die Verbindungabschnitte
ausgebildet werden.
[0010] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, dass, in bekannter Weise,
die Montage einfach, schnell und kostengünstig stattfinden kann. Dabei ist darauf
hinzuweisen, dass sich die Verbindungsvorrichtung durch das Türblatt hindurch von
der einen Seite auf die andere Seite erstreckt. So kann beispielsweise durch zusätzliche
Bohrungen oder bereits eine bestehende Bohrung oder Öffnung im Türblatt eine Führung
der Verbindungsvorrichtung zwischen den beiden Rosettenkörpern gewährleistet werden.
[0011] Die Verbindungsvorrichtung kann die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit neben der Überlappung
mit dem Verbindungsabschnitt in den Endabschnitten auch über eine Verwindungshemmung
im Querschnitt mit sich bringen. So kann zum Beispiel der Querschnitt der Verbindungsvorrichtung
einen hohen Widerstandswert aufweisen, so dass eine Torsion der Verbindungsvorrichtung
mit hohem Kraftwiderstand versehen ist. Auch die tatsächliche Ausrichtung in axialer
Weise zwischen den beiden Rosettenkörpern führt zu einer mechanischen Stabilisierungswirkung
durch die Verbindungsvorrichtung.
[0012] Hinsichtlich der Überlappung kann diese beidseitig ausgeführt sein. Darunter ist
zu verstehen, dass der Endabschnitt jeweils innerhalb des Verbindungsabschnittes angeordnet
ist, oder umgekehrt der Endabschnitt außerhalb den Verbindungsabschnitt überlappt.
Auch eine doppelte Überlappung innen und außen in beiden Richtungen ist im Sinne der
vorliegenden Erfindung denkbar. In axialer Richtung der Verbindungsvorrichtung ist
vorzugsweise eine Überlappung von mehr als ca. 3 mm und weniger als ca. 5 mm von Vorteil.
In diesen Grenzen kann eine ausreichende Verbindungsversteifung erzielt werden, ohne
unnötigen Einfluss auf die Geometrie des Türblattes nehmen zu müssen.
[0013] Es ist weiter vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung die
Verbindungsvorrichtung zwei Verbindungselemente aufweist, insbesondere mit einem runden
oder im Wesentlichen runden Querschnitt. Die beiden Verbindungselemente sind seitlich
voneinander beabstandet und erstrecken sich jeweils zwischen den beiden Rosettenkörpern,
wobei sie jeweils mit ihren Endabschnitten an dem entsprechenden Rosettenkörper befestigt
sind. Selbstverständlich können auch drei oder mehr Verbindungselemente für die Verbindungsvorrichtung
vorgesehen sein. Insbesondere ist die Beabstandung der beiden Verbindungselemente
seitlich voneinander bezogen auf die zentrale Achse des Rosettenkörpers gleich, so
dass in beiden Richtungen in gleicher Weise und mit gleichem Hebelarm eine Drehmomentabstützung
über die beiden Verbindungselemente möglich wird. Unter der Befestigung ist im Sinne
der vorliegenden Erfindung eine reversible oder irreversible Befestigung zu verstehen.
Insbesondere kann eine Befestigung mit Schraubmitteln erfolgen, wie sie später noch
näher erläutert wird. Dafür kann zum Beispiel ein Innengewinde eingesetzt werden,
in welches von der Außenseite des jeweiligen Rosettenkörpers zur Befestigung ein Schraubmittel
eingeschraubt wird. Die einzelnen Verbindungselemente können dabei aus Vollmaterial
oder auch aus einem Hohlmaterial ausgebildet sein. Bevorzugt ist es, wenn die Verbindungselemente
mit rundem oder eckigem Querschnitt als innen hohle Hülsen ausgebildet sind, um eine
besonders einfache und kostengünstige Fertigung zu ermöglichen.
[0014] Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung
alle Endabschnitte der Verbindungsvorrichtung mit einem jeweiligen Verbindungsabschnitt
des jeweiligen Rosettenkörpers kontaktierend überlappen, insbesondere in den Verbindungsabschnitt
eingesteckt sind. Die erfindungsgemäße Funktionalität der Steigerung der Widerstandsfähigkeit
beruht zu einem großen Teil auf der Überlappung des jeweiligen Endabschnitts mit dem
Verbindungsabschnitt. Dadurch, dass gemäß dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Beschlagvorrichtung nun sämtliche Endabschnitte die entsprechende Überlappungsfunktionalität
aufweisen, wird in kostengünstiger und einfacher Weise diese Widerstandserhöhung für
sämtliche Verbindungsvorrichtungen bzw. Verbindungselemente zur Verfügung gestellt.
Damit erfolgt eine weitere Steigerung der Widerstandsfähigkeit der gesamten Beschlagvorrichtung.
Insbesondere können für beide Rosettenkörper und auch für alle Verbindungselemente
der Verbindungsvorrichtung Gleichteile verwendet werden, so dass auch die Herstellung
der einzelnen Bauteile kostengünstig und einfach vonstatten geht. Bevorzugt ist es
weiter, wenn eine symmetrische, insbesondere rotationssymmetrische Ausbildung der
Bauteile und deren Anordnung in der Beschlagvorrichtung vorgesehen wird. Eine Verbindung
zwischen den Endabschnitten und den Verbindungsabschnitten ist darüber hinaus ebenfalls,
zum Beispiel durch ein Verschrauben oder insbesondere durch ein Verkleben, denkbar,
um eine noch weiter verbesserte Stabilität zu erzielen.
[0015] Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung
die Verbindungsvorrichtung, insbesondere die Verbindungselemente der Verbindungsvorrichtung,
an ihren Endabschnitten und/oder im Bereich ihrer Endabschnitte ein Gewinde aufweisen,
insbesondere ein Innengewinde. Mit einem solchen Gewinde kann eine entsprechende Befestigungsfunktion
erzielt werden. So kann beispielsweise von außerhalb der Rosette durch eine Öffnung
eine entsprechende Schraube oder ein Schraubmittel in das Gewinde eingeschraubt werden.
Damit wird die Befestigung in reversibler Weise erzeugt. Bei dem Gewinde handelt es
sich insbesondere um ein Standardgewinde, bevorzugt um ein metrisches Standardgewinde.
Damit kann die Montage auch von ungelerntem Personal schnell und einfach und auf diese
Weise kostengünstig durchgeführt werden.
[0016] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung
für die Befestigung der Endabschnitte der Verbindungsvorrichtung an den Rosettenkörpern
Schraubmittel verwendet werden mit einer Schraubschnittstelle mit einer von der Kreisform
und insbesondere auch von den Standardschraubschnittstellen abweichender Kontur. Ein
Schraubmittel, welches zum Beispiel als Schraube mit einem Schraubenkopf ausgebildet
ist, weist eine Schraubschnittstelle auf, um das notwendige Anzugdrehmoment in das
Schraubmittel einzubringen. Hierfür ist ein Abweichen von der Kreisform von Vorteil.
Durch das Abweichen von Standardschraubschnittstellen ist eine erhöhte Sicherung gegen
unerwünschtes Entfernen gegeben. So kann beispielsweise ähnlich einem Felgenschloss
eine eindeutige und spezifische Kontur für die Schraubschnittstelle zur Verfügung
gestellt werden. Auch können unübliche Standardschraubschnittstellen, wie zum Beispiel
eine Torx-Schnittstelle eingesetzt werden, wobei Zusatzkonturabschnitte, zum Beispiel
in Form eines Sicherheitspins, diese erhöhte Sicherungsfunktionalität ermöglichen.
[0017] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung
wenigstens ein Rosettenkörper eine Aufnahmeöffnung mit einer darin angeordneten Führung
für eine Handhabe aufweist, wobei eine Sicherungsvorrichtung gegen axiales Herausziehen
der Handhabe aus der Führung vorgesehen ist. Neben der Verwendung einer erfindungsgemäßen
Beschlagvorrichtung für das Verdecken der Seiten eines Schließzylinders kann eine
solche Beschlagvorrichtung vollständig oder zumindest abschnittsweise auch für das
seitliche Verdecken einer Handhabe in Form eines Türgriffs ausgebildet sein. Dabei
erstreckt sich diese Handhabe abschnittsweise in eine entsprechende Aufnahme des Rosettenkörpers
hinein. Eine solche Führung, welche auch als Führungsbuchse ausgebildet sein kann,
dient dem Einbringen und dem Befestigen der Handhabe. Die Sicherungsvorrichtung dient
nun dazu, eine zusätzliche Widerstandsfähigkeit gegen Vandalismus zur Verfügung zu
stellen. So kann nicht nur ein seitliches mechanisches Einwirken auf den Rosettenkörper,
sondern auch ein kräftiges Ziehen an der Handhabe zur Zerstörung oder Beschädigung
führen. Die Sicherungsvorrichtung verhindert nun ein axiales Herausziehen der Handhabe
und ermöglicht damit auch bei Vandalismus eine erhöhte Sicherheitsfunktion.
[0018] Eine Beschlagvorrichtung gemäß dem voranstehenden Absatz kann dahingehend weitergebildet
sein, dass die Führung über einen Befestigungsabschnitt, insbesondere durch Kaltverformen
ausgebildet, an dem Rosettenkörper befestigt ist. Dabei weist die Sicherungsvorrichtung
einen Gegenring auf, welcher an der Führung, insbesondere durch Verpressen, befestigt
ist und den Befestigungsabschnitt wenigstens teilweise kontaktierend abdeckt. Damit
kann eine vorzugsweise auch komplette Abdeckung gewährleistet werden. So kann beispielsweise
ein Kaltverformen in Form eines Bördelvorgangs eingesetzt werden. Hinsichtlich der
Funktionalität bedeutet dies, dass beim Herausziehen bzw. dem Versuch des Herausziehens
der Handhabe dieser Gegenring sich plastisch verformt und damit ein weiteres Herausziehen
sperrt. Damit kann kostengünstig und einfach die Sicherung gegen Vandalismus bei einer
erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung weiter verbessert werden.
[0019] Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung
zumindest einer der Endabschnitte, welche kontaktierend überlappend mit dem jeweiligen
Verbindungsabschnitt ausgebildet sind, eine haftreibungsvergrößernde Oberflächenstruktur
aufweist. Zum Beispiel kann eine Rändelung vorgesehen sein, so dass beim Einbringen
des Endabschnitts in die überlappende Position mit dem Verbindungsabschnitt eine höhere
Reibung besteht, so dass beim Verschrauben von außen ein Mitdrehen des Endabschnitts
und damit des jeweiligen Verbindungselements mit hoher Wahrscheinlichkeit vermieden
wird. Damit ist ein Gegenhalten nicht mehr notwendig, so dass auch bei vollkommen
verdeckter Position der Verbindungsvorrichtung eine schraubende Montage möglich wird.
[0020] Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung zumindest
einer der Rosettenkörper ausgebildet ist gemäß dem erfindungsgemäßen Rosettenkörper
der nachfolgenden Absätze. Damit bringt eine erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung
die gleichen Vorteile mit sich, wie sie nachfolgend näher erläutert werden. Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Rosettenkörper für eine Beschlagvorrichtung,
insbesondere gemäß der vorliegenden Erfindung, für ein Türblatt einer Tür, aufweisend
einen Grundkörper mit einem Anlageabschnitt zur Anlage an dem Türblatt sowie einen
Dekorabschnitt, welcher bei an dem Türblatt anliegendem Anlageabschnitt sichtbar ist.
Ein erfindungsgemäßer Rosettenkörper zeichnet sich dadurch aus, dass der Anlageabschnitt
und der Dekorabschnitt integral mit dem Grundkörper ausgebildet sind. Entgegen bekannten
Lösungen für Rosettenkörper kann nun insbesondere durch den Einsatz in einer erfindungsgemäßen
Beschlagvorrichtung die hohe Sicherungsfunktionalität bei kostengünstiger und einfacher
integraler Ausbildung des Rosettenkörpers gewährleistet werden. Damit bringt ein solcher
Rosettenkörper die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine
erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung erläutert worden sind.
[0021] Ein erfindungsgemäßer Rosettenkörper lässt sich dahingehend weiterbilden, dass der
Grundkörper eine minimale Wandstärke aufweist, welche ≥2 mm beträgt. Dabei handelt
es sich um einen Bereich von ca. 2 mm, wobei insbesondere die minimale Wandstärke
≤10 mm, bevorzugt ≤5 mm, ausgebildet ist. Insbesondere liegt die minimale Wandstärke
im Bereich zwischen ca. 2 mm und ca. 3 mm. Dies stellt ein Optimum dar hinsichtlich
leichter und kostengünstiger Herstellbarkeit und erhöht die Festigkeitsfunktion gemäß
der vorliegenden Erfindung.
[0022] Weiter ist es von Vorteil, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rosettenkörper der Grundkörper
als Feingusswerkstück ausgebildet ist. Dies führt zu einer besonders kostengünstigen
und einfachen Herstellung. So kann auch Edelstahl oder ein anderes hochwertiges Material
verwendet werden, und durch mögliche Nachbearbeitung des Dekorabschnitts eine gewünschte
hochwertige Oberfläche erzielt werden. Solche Nachbearbeitungsschritte können zum
Beispiel Frässchritte, Schleifschritte und/oder Polierschritte sein.
[0023] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform erfindungsgemäßer Beschlagvorrichtungen,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung,
- Fig. 4
- die Ausführungsform der Fig. 1 während der Montage,
- Fig. 5
- die Ausführungsform der Fig. 3 während der Montage,
- Fig. 6
- eine Variation der Ausführungsformen der Fig. 1 und 4,
- Fig. 7
- eine Ausführungsform eines Schraubmittels und
- Fig. 8
- eine Ausführungsform einer Sicherungsvorrichtung.
[0024] Die Fig. 1 und 4 zeigen erste Ausführungsformen von Beschlagvorrichtungen 10. Diese
sind sowohl für die Abdeckung eines Zylinderschlosses, als auch für die Verkleidung
einer Handhabe 60 auf beiden Seiten des Türblattes gleich ausgebildet. So sind zwei
Rosettenkörper 20 vorgesehen, welche zur Anlage auf zwei unterschiedlichen Seiten
eines Türblatts ausgebildet sind. Diese Rosettenkörper 20 sind mit einem Grundkörper
26 ausgestattet, welcher einen nach außen gerichteten Dekorabschnitt 26b und einen
nach innen gerichteten Anlageabschnitt 26a aufweist.
[0025] Für die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit, zum Beispiel gegen Vandalismus, ist hier
für beide Beschlagvorrichtungen 10 eine Verbindungsvorrichtung 30 vorgesehen. Diese
Verbindungsvorrichtung 30 weist jeweils zwei Verbindungselemente 34a und 34b auf.
Jedes dieser Verbindungselemente 34a und 34b, welche seitlich voneinander beabstandet
angeordnet sind, weist einen Endabschnitt 32a am ersten Ende und einen Endabschnitt
32b am zweiten Ende auf. Alle Endabschnitte 32a und 32b stecken in überlappender Weise
innerhalb Verbindungsabschnitten 22a und 22b der beiden Rosettenkörper 20. Tritt nun
in montierter Weise eine mechanische Beeinflussung von der Außenseite des Rosettenkörpers
20 auf, so kann die eingebrachte Kraft über die einzelnen Verbindungselemente 34a
und 34b auf die beiden Rosettenkörper 20 verteilt werden, und insbesondere auch auf
dem Türblatt abgestützt werden. Damit kann die beschriebene erfindungsgemäße Erhöhung
der Widerstandsfähigkeit gewährleistet werden.
[0026] Wie der Fig. 1 und der Fig. 4 weiter zu entnehmen ist, kann eine Befestigung der
einzelnen Verbindungselemente 34a und 34b durch Schraubmittel 40 von der Außenseite
der Rosettenkörper 20 erfolgen. Dafür weisen die beiden Verbindungselemente 34a und
34b jeweils ein Gewinde 36 in Form eines Innengewindes auf, in welche das Schraubmittel
40 eingeschraubt werden kann.
[0027] In Fig. 2 ist eine alternative Lösung der Beschlagvorrichtungen 10 dargestellt, welche
sich von der Ausführungsform der Fig. 1 und 4 durch die geometrische Ausbildung der
Rosettenkörper 20 unterscheidet.
[0028] Die Fig. 3 und 5 zeigen darüber hinaus eine Lösung, bei welcher die Beschlagvorrichtung
10 sowohl für ein Zylinderschloss, als auch für die Handhabe 60 in gemeinsamer Weise
eingesetzt werden kann. Bei dieser Ausführungsform ist zusätzlich noch eine Sicherungsplatte
80 eingelegt, welche in der Lage ist einen Schutz gegen Aufbohren zu gewährleisten.
Auch hier ist jedoch die gleiche Erhöhung der Widerstandsfähigkeit in erfindungsgemäßer
Weise gegeben.
[0029] In Fig. 6 ist eine Variation der Lösung der Fig. 1 und 4 dargestellt, bei welcher
die Handhabe 60 nur auf der rechten Seite für ein Öffnen und Schließen der Tür ausgelegt
ist. Die Handhabe 60 auf der linken Seite ist ein nicht öffnungsfähiger Knauf bei
dieser Ausführungsform.
[0030] Die Fig. 7 zeigt eine Möglichkeit eines Schraubmittels 40 mit einer Schraubschnittstelle
42 mit einem Sicherungspin, welcher vermeidet, dass ein unerwünschtes, unerlaubtes
Demontieren der Beschlagvorrichtung 10 möglich ist.
[0031] Fig. 8 zeigt im schematischen Querschnitt eine Sicherungsmöglichkeit der Handhabe
60, wie sie auch bei der Ausführungsform der Fig. 5 zu erkennen ist. So wird die Handhabe
60 in eine Führung 50 eingesteckt, welche hier durch eine Aufnahmebuchse 52 und eine
Führungsbuchse 54 ausgebildet wird. Die Aufnahmebuchse 52 erstreckt sich in den Rosettenkörper
20 eingesteckt, so dass auf der Gegenseite die Sicherungsvorrichtung 70 mit einem
Sicherungsring 74 und einem Gegenring 72 angesetzt werden kann. Beim axialen Zugversuch
führt dies zur Verformung des Gegenrings 72 und damit durch diese plastische Deformation
zu einer Sicherung gegen diesen axialen Zugversuch.
[0032] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 10
- Beschlagvorrichtung
- 20
- Rosettenkörper
- 22a
- Verbindungsabschnitt
- 22b
- Verbindungsabschnitt
- 24
- Aufnahmeöffnung
- 26
- Grundkörper
- 26a
- Anlageabschnitt
- 26b
- Dekorabschnitt
- 30
- Verbindungsvorrichtung
- 32a
- Endabschnitt
- 32b
- Endabschnitt
- 34a
- Verbindungselement
- 34b
- Verbindungselement
- 36
- Gewinde
- 38
- Oberflächenstruktur
- 40
- Schraubmittel
- 42
- Schraubschnittstelle
- 50
- Führung
- 52
- Aufnahmebuchse
- 54
- Führungsbuchse
- 56
- Befestigungsabschnitt
- 60
- Handhabe
- 70
- Sicherungsvorrichtung
- 72
- Gegenring
- 74
- Sicherungsring
- 80
- Sicherungsplatte
1. Beschlagvorrichtung (10) für ein Türblatt einer Tür, aufweisend wenigstens zwei Rosettenkörper
(20) für die Anlage auf zwei unterschiedlichen Seiten des Türblatts, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindungsvorrichtung (30) sich zwischen den beiden Rosettenkörpern (20) für
eine Verwindungsversteifung erstreckt und zwei Endabschnitte (32a, 32b) aufweist,
welche an dem jeweiligen Rosettenkörper (20) befestigt sind, wobei wenigstens einer
der Endabschnitte (32a, 32b) mit einem Verbindungsabschnitt (22a, 22b) eines Rosettenkörpers
(20) kontaktierend überlappt.
2. Beschlagvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (30) zwei Verbindungselemente (34a, 34b) aufweist, insbesondere
mit einem runden oder im Wesentlichen runden Querschnitt, die seitlich voneinander
beabstandet sich jeweils zwischen den beiden Rosettenkörpern (20) erstrecken und jeweils
mit ihren Endabschnitten (32a, 32b) an dem entsprechenden Rosettenkörper (20) befestigt
sind.
3. Beschlagvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Endabschnitte (32a, 32b) der Verbindungsvorrichtung (30) mit einem jeweiligen
Verbindungsabschnitt (22a, 22b) des jeweiligen Rosettenkörpers (20) kontaktierend
überlappen, insbesondere in den Verbindungsabschnitt (22a, 22b) eingesteckt sind.
4. Beschlagvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (30), insbesondere die Verbindungselemente (34a, 34b)
der Verbindungsvorrichtung (30), an ihren Endabschnitten (32a, 32b) und/oder im Bereich
ihrer Endabschnitte (32a, 32b) ein Gewinde (36) aufweisen, insbesondere ein Innengewinde.
5. Beschlagvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Befestigung der Endabschnitte (32a, 32b) der Verbindungsvorrichtung (30)
an den Rosettenkörpern (20) Schraubmittel (40) verwendet werden mit einer Schraubschnittstelle
(42) mit einer von der Kreisform und insbesondere auch von Standardschraubschnittstellen
abweichender Kontur.
6. Beschlagvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Rosettenkörper (20) eine Aufnahmeöffnung (24) mit einer darin angeordneten
Führung (50) für eine Handhabe (60) aufweist, wobei eine Sicherungsvorrichtung (70)
gegen axiales Herausziehen der Handhabe (60) aus der Führung (50) vorgesehen ist.
7. Beschlagvorrichtung (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (50) über einen Befestigungsabschnitt (56), insbesondere durch kaltverformen
ausgebildet, an dem Rosettenkörper (20) befestigt ist, wobei die Sicherungsvorrichtung
(70) einen Gegenring (72) aufweist, welcher an der Führung (50), insbesondere durch
Verpressen, befestigt ist und den Befestigungsabschnitt (56) wenigstens teilweise
kontaktierend abdeckt.
8. Beschlagvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Endabschnitte (32a, 32b), welche kontaktierend überlappend mit
dem jeweiligen Verbindungsabschnitt (22a, 22b) ausgebildet sind, eine Haftreibung
vergrößernde Oberflächenstruktur (38) aufweist.
9. Beschlagvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Rosettenköper (20) ausgebildet ist mit den Merkmalen eines der
Ansprüche 10 bis 12.
10. Rosettenkörper (20) für eine Beschlagvorrichtung (10), insbesondere mit den Merkmalen
eines der Ansprüche 1 bis 9, für ein Türblatt einer Tür, aufweisend einen Grundkörper
(26) mit einem Anlageabschnitt (26a) zur Anlage an dem Türblatt und einen Dekorabschnitt
(26b), welcher bei an dem Türblatt anliegendem Anlageabschnitt (26a) sichtbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt (26a) und der Dekorabschnitt (26b) integral mit dem Grundkörper
(26) ausgebildet sind.
11. Rosettenkörper (20) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (26) eine minimale Wandstärke aufweist, welche größer oder gleich
ca. 2 mm beträgt.
12. Rosettenkörper (20) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (26) als Feingusswerkstück ausgebildet ist.