[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rahmen einer Tür oder eines Fensters mit mindestens
zwei Rahmenelementen, denen zumindest eine Deckschicht zugeordnet ist, wobei jedes
der Rahmenelemente ein zu einer Raumseite orientiertes Innenprofil und ein zu einer
Außenseite orientiertes Außenprofil umfasst.
[0002] Aus der Praxis ist es bekannt einen Rahmen einer Tür oder eines Fensters aus mehreren
aus Aluminium gefertigten Rahmenelementen zusammenzusetzen, denen eine Füllung zugeordnet
ist, wobei jedes der Rahmenelemente ein zu einer Raumseite orientiertes Innenprofil
und ein zu einer Außenseite orientiertes Außenprofil umfasst. Als Rahmenelemente sind
in der Regel zwei Längsseiten-Elemente und zwei Stirnseiten-Elemente vorgesehen, wobei
das eine der Längsseiten-Elemente einer Bandseite und das andere der Längsseiten-Elemente
einer Schließseite zugeordnet ist und das jeweilige Innenprofil mit den Bändern und
der Verriegelung bestückt ist. Der aus den Rahmenelementen zusammengesetzte Rahmen
weist entweder eine Einsatzfüllung oder eine Aufsatzfüllung auf. Die Innenprofile
und Außenprofile des Rahmens sind als Hohlkammerprofile ausgebildet, zwischen denen
ein thermischer Trennsteg fest verpresst angeordnet ist. Der thermische Trennsteg
dient zur Vermeidung von Wärme- bzw. Kältebrücken. Die gute Wärmeleitfähigkeit der
aus Aluminium bestehenden Rahmenelemente führt bei einer Differenz zwischen einer
Außentemperatur auf der einen Seite des Rahmens und einer Innentemperatur auf der
anderen Seite des Rahmens zu unterschiedlichen Änderungen der Länge der Außenprofile
zu der Länge der Innenprofile, wobei insbesondere die Temperaturschwankungen auf der
Außenseite jahreszeitlich bedingt relativ groß und auf der Innenseite relativ klein
sind,. Die feste Verpressung des thermischen Trennstegs zwischen dem Außenprofil und
dem Innenprofil führt zu induzierten Spannungen und in der Folge zu einer undefinierten
elastischen Deformation des Innenprofils und damit des Türflügels. Diese Deformation
hat zur Folge, dass eine zwischen den Rahmenelementen des Flügels und den Rahmenelementen
eines den Flügel lagernden Rahmens der umlaufende Dichtung partiell nicht mehr zwischen
den abzudichtenden Flächen anliegt, wodurch unerwünschten Zuglufterscheinungen, speziell
im Winter, entstehen können. Im Weiteren bewirkt die Deformation eine mangelhafte
Übereinstimmung der Verriegelungspunkte des Flügels und des Rahmens, wobei im Extremfall
ein geöffneter Flügel bei einer großen Temperaturdifferenz nicht ordnungsgemäß verriegelbar
ist. Zur Verminderung der oben stehenden Nachteile ist es bekannt, den thermischen
Trennsteg durch eine Querschnittsreduzierung mit einer vergrößerten Elastizität oder
das Innenprofil mit einer Geometrie mit einem größeren Widerstand gegen Verformung
zu gestalten.
[0003] Der Rahmen trägt bzw. haltert eine innere und/oder äußere Deckschicht, die entweder
zwischen den Rahmenteilen oder die Rahmenteile überdeckend angeordnet ist. Die Deckschicht
lässt sich beliebig funktional, beispielsweise auch transparent, und/oder optisch
ansprechend gestalten und überdeckt beispielsweise die Füllung. Selbstverständlich
lässt sich auch eine Deckschicht ohne eine weiter Füllung vorsehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rahmen der eingangs genannten Art
zu schaffen, der auch bei einem relativ großen Temperaturgefälle über seine Dicke
nur eine geringe Neigung zur Formänderung aufweist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
[0006] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
[0007] Ein Rahmen einer Tür oder eines Fensters umfasst mindestens zwei Rahmenelemente,
denen eine Füllung zugeordnet ist, wobei jedes der Rahmenelemente ein zu einer Raumseite
orientiertes Innenprofil und ein zu einer Außenseite orientiertes Außenprofil umfasst.
Das Innenprofil ist derart kraftschlüssig oder formschlüssig mit dem Außenprofil verbunden,
dass das Innenprofil relativ zu dem Außenprofil in Richtung einer Längsachse verschiebbar
ist.
[0008] Eine bevorzugte Verwendung findet der Rahmen als Flügelrahmen einer Tür, insbesondere
einer Haustür oder Wohnungsabschlusstür.
[0009] Da die Verbindung zwischen dem Außenprofil und dem Innenprofil eine Relativbewegung
in Richtung der die größten Längenänderungen aufweisenden Längsachse der beiden Profile
zulässt, ist eine Entkopplung des Innenprofils gegenüber dem Außenprofil gegeben,
wodurch Spannungen aufgrund einer thermisch induzierten Längenänderung und damit einhergehende
Formänderungen vermieden bzw. wesentlich reduziert sind. Im Weiteren geht mit der
vorgeschlagenen Lösung eine Reduzierung der im Stand der Technik verwendeten Einzelteile
einher, da kein Trennsteg um Einsatz kommt.
[0010] Nach einer Weiterbildung ist zwischen dem Innenprofil und dem Außenprofil eine in
Richtung der Längsachse verschiebbare Klipsverbindung vorgesehen. Bevorzugt weist
das Außenprofil zwei zueinander beabstandete Klipsarme aufweist, die mit Hinterschnitten
des Innenprofils zusammenwirken, wobei das Innenprofil als ein im Querschnitt rechteckförmiges
Hohlkammerprofil ausgebildet ist, das an seiner einen Breitseite die Hinterschnitte
aufweist. Das Außenprofil und das Innenprofil können in einem Zieh- oder Extrudierverfahren
beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung oder einem Kunststoff hergestellt werden.
Da aufgrund der einachsigen Entkopplung, also der Verschiebbarkeit in Richtung der
Längsachse, die Gleichartigkeit der Längenausdehnungskoeffizienten nur von untergeordneter
Wichtigkeit ist, besteht die Möglichkeit, beispielsweise das Innenprofil aus einer
Aluminiumlegierung und das Außenprofil aus einem Kunststoff herzustellen oder umgekehrt.
Die Hinterschnitte können im Wesentlichen in das Innenprofil integriert sein, als
eine Art Klipsnasen, oder als Gegenklipsarme ausgebildet sein, die sich von dem Innenprofil
wegerstrecken.
[0011] Vorzugsweise ist das Außenprofil als ein im Querschnitt L-förmiges Hohlkammerprofil
ausgebildet ist und an seinem langen Schenkel die zueinander beabstandeten Klipsarme
aufweist. Das Außenprofil ist derart angeordnet, dass es mit der freien Stirnseite
seines kurzen Schenkels nach Außen weist, und der lange Schenkel parallel zum Innenprofil
ausgerichtet ist. Dementsprechend ist die nach Außen gerichtete Fläche des kurzen
Schenkels relativ klein, was sich positiv auf die Wärmeübertragung auswirkt, und die
nach außen gerichtete Fläche des langen Schenkels, die der die Klipsarme aufweisenden
Fläche gegenüberliegt, kann beispielsweise zur Auflage einer flächigen Wärmedämmung
dienen.
[0012] In Weiterer Ausgestaltung weist das Außenprofil an einer rahmenaußenseitigen Profilstirnseite
mindestens eine sich über die gesamte Länge erstreckende konvexe Dichtwölbung auf.
Die Dichtwölbung ist zur Anlage gegen einen Dichtgummi vorgesehen und kann insbesondere
zwei nebeneinander ausgebildete Dichtwölbungen umfassen, die sich in einem montierten
Zustand des als Flügelrahmen einer Tür dienenden Rahmens in einen Türspalt erstrecken.
[0013] Um eine Wärmeübertragung von dem Außenprofil auf das Innenprofil zu minimieren und
gleichzeitig eine relativ kleine Auflagefläche zu schaffen, sind bevorzugt zwischen
den Klipsarmen Distanznasen angeordnet. Sind beispielsweise an dem Außenprofil zwei
rippenförmige Distanznasen angeformt und befindet sich zwischen diesen Distanznasen
eine an dem Innenprofil angeformte rippenartige Distanznase, dann ist das Außenprofil
gegenüber dem Innenprofil gegen eine seitliche Verschiebung, die nicht der Längsrichtung
entspricht, gesichert.
[0014] In Ausgestaltung weist das Innenprofil an seiner der Breitseite mit den Hinterschnitten
gegenüberliegenden Breitseite einen sich über eine rahmenaußenseitige Profilstirnseite
hinausersteckenden Fortsatz auf, der zur Halterung einer Dichtung mit einer Nut versehen
ist. Der Fortsatz bildet einen Art Falz, der an dem Innenprofil angeformt ist, Bei
einer montierten gegen eine Zarge anliegende Dichtung ist eine zusätzliche Dichtungsebene
geschaffen, die eine Verbesserung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) und eine
Verminderung der Luftdurchlässigkeit in der Konvektionszone des Türfalzes bewirkt,
wobei eine erste Dichtung auf der Außenseite zwischen der Zarge und dem von Flügelrahmen
und Füllung gebildeten Türblatt wirkt.
[0015] Nach einer alternativen Weiterbildung ist zwischen dem Innenprofil und dem Außenprofil
mindestens eine in Richtung der Längsachse verschiebbare Nut-Feder-Verbindung vorgesehen.
Zweckmäßigerweise ist die Nut-Feder-Verbindung im Querschnitt T-förmig oder schwalbenschwanzförmig
ausgebildet. Auch die T-Nut- bzw. Schwalbenschwanzverbindung zwischen dem Innenprofil
und dem Außenprofil lassen eine Relativbewegung dieser beiden Profile in Richtung
der Längsachse zu, wodurch bei einer unterschiedlichen Längenänderung der beiden Profile,
insbesondere aufgrund unterschiedlicher Temperaturen auf der Außenseite und der Innenseite,
eine unerwünschte Verformung über die Länge vermieden bzw. wesentlich reduziert ist.
[0016] Da die Längenänderung über die Höhe der Tür, die durch die Länge der längsseitigen
Rahmenelemente bestimmt ist, für die thermisch beeinflusste Verformung von besonderer
Bedeutung ist, ist vorzugsweise die Klipsverbindung oder die Nut-Feder-Verbindung
den längsseitigen Rahmenelementen zugeordnet.
[0017] Zweckmäßigerweise ist das eine längsseitige Rahmenelement einer Schließseite und
das andere längsseitige Rahmenlängselement einer Bandseite zugeordnet. Beispielsweise
können an den entsprechenden Innenprofilen Bänder oder Schließelemente befestigt sein.
[0018] Vorteilhafterweise ist die Füllung auf der Außenseite und/oder der Innenseite der
Rahmenelemente festgelegt. Auf der Außenseite ist die Füllung bzw. deren Deckschicht
auf der freien Stirnseite des kurzen Schenkels des Außenprofils befestigt, so dass
eine Wärmeübergangsfläche in diesem Bereich relativ klein bemessen ist. Die Füllung
überdeckt den Rahmen, der sonach für einen Betrachter bei einer geschlossenen Tür
nicht sichtbar ist, weshalb die Rahmenprofile aus beliebigen Werkstoffen bzw. Werkstoffkombinationen
gefertigt sein können, die sich optisch nicht störend auswirken.
[0019] Vorzugsweise ist an mindestens einem der Rahmenelemente ein innerhalb des Rahmens
angeordneter Funktionsträger befestigt. Der Funktionsträger kann an rahmenseitigen
Halteleisten oder Befestigungsflanschen bzw. Befestigungslaschen kraft- und/oder formschlüssig
und/oder stoffschlüssig festgelegt werden. Der Funktionsträger kann beliebige Eigenschaften
aufweisen und/oder Bauteile haltern, um den Rahmen zu funktionalisieren. Beispielsweise
kann bei einer zumindest einseitig strahlungstransparenten Füllung der Funktionsträger
Photovoltaikelemente umfassen, die für eine Spannungsversorgung elektrischer/ elektronischer
Bauteile sorgen, die ebenfalls dem Funktionsträger zugeordnet sein können. Der unterhalb
bzw. zwischen Decksichten der Füllung, also zwischen der Außenseite und der Innenseite
des Rahmens angeordnete Funktionsträger hat keinen Einfluss auf die optischen Eigenschaften
der Tür und kann beliebig an die herrschenden Anforderungen angepasst werden. Selbstverständlich
ist es auch möglich, den Funktionsträger zwischen einer Dämmschicht der Füllung anzuordnen.
Der Funktionsträger kann beispielsweise einen Drehantrieb zum Verschwenken des Rahmens
aufweisen.
[0020] Bevorzugt ist der Funktionsträger auf dem langen Schenkel des Außenprofils festgelegt.
Der Funktionsträger kann mit dem Außenprofil verschraubt, vernietet, verklebt oder
dergleichen verbunden sein.
[0021] In weiterer Ausgestaltung weist das Außenprofil in seinem kurzen Schenkel eine Aufnahmenut
für eine Klemmleiste zur Fixierung des Funktionsträgers auf dem langen Schenkel auf.
Bei der Klemmleiste kann es sich um eine aus dem Stand der Technik bekannte Glashalteleiste
oder eine sonstige Halterung handeln, die den Funktionsträger auf dem langen Schenkel
des Außenprofils fixiert.
[0022] Der der Funktionsträger ist zur Speicherung von Wärme oder als Dämmung gegen Schall,
Wärme, Strahlung, Schadstoffe oder Feuer ausgebildet. Um der Tür Sicherheitsfunktionen
zuzuweisen, ist der Funktionsträger beständig gegen Beschuss oder Einbruch ausgebildet.
Hierbei kann der Funktionsträger plattenförmig sein und sich im Wesentlichen über
den gesamten Rahmen erstrecken. Um weitere Funktionalität in den Rahmen zu integrieren,
umfasst bevorzugt der Funktionsträger Sensoren und/oder Aktoren, insbesondere Aktoren
einer Schließanlage, oder Sensoren einer Bilderfassungseinrichtung oder einer Tonerfassungseinrichtung
oder Lagesensoren oder Erschütterungssensoren. Beispielsweise kann ein Fingerabdruckerkennungssensor
dem Funktionsträger zugeordnet sein, der eine Auswerteeinrichtung und eine Speichereinrichtung
für Fingerabdrücke umfasst, und der bei der Erkennung eines gespeicherten Fingerabdrucks
einen Schließmechanismus zum Öffnen einer Verriegelung betätigt, Zur Auswertung der
Sensorsignale und/oder Ansteuerung der Aktoren, stehen zweckmäßigerweise die Sensoren
und/oder die Aktoren mit einer Rechnereinrichtung einer Hausautomatisierungseinrichtung
in Verbindung.
[0023] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
[0025] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung einer Bandseite eines an einer Zarge befestigten Rahmens nach
der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des der Zarge zugeordneten Rahmens nach Fig. 1 in alternativer
Ausgestaltung,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung des der Zarge zugeordneten Rahmens nach Fig. 1 in weiterer
alternativer Ausgestaltung,
- Fig. 4
- eine perspektivische Teildarstellung eines Rahmenelementes des Rahmens nach Fig. 1,
- Fig. 5
- eine weitere perspektivische Teildarstellung des Rahmenelementes des Rahmens nach
Fig. 1 und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Tür mit dem Rahmen nach Fig. 1.
[0026] Eine Tür 1 umfasst einen Türflügel 2, der im Wesentlichen aus einem Rahmen 3 mit
einer zugeordneten Füllung 4 zusammengesetzt ist, wobei die Füllung 4 vorliegend eine
äußere Deckschicht 5 und eine innere Deckschicht 6 sowie eine zwischen den Deckschichten
angeordnete Dämmschicht 7 zur Wärmeisolierung umfasst. Der Rahmen 3 weist zwei längsseitige
Rahmenelemente 8 und zwei breitseitige Rahmenelemente 9 auf, die jeweils rechtwinklig
verbunden sind, wobei das eine längsseitige Rahmenelement 8 einer Schließseite 10
und das andere längsseitige Rahmenelement 8 einer Bandseite 11 der Tür 1 zugeordnet
ist. Jedes der längsseitigen Rahmenelemente 8 ist aus einem Innenprofil 12 und einem
derart kraftschlüssig oder formschlüssig damit verbundenen Außenprofil 13 zusammengesetzt,
dass das Innenprofil 12 relativ zu dem Außenprofil 13 in Richtung einer Längsachse
gemäß dem Doppelpfeil 14 verschiebbar ist. Das Innenprofil 12 auf der Bandseite 11
ist mit einem Ende eines Bandes 15 festverbunden, dessen anderes Ende mit einer Zarge
16 gekoppelt ist, die im Wesentlichen aus einem Innenzargenhohlprofil 17 und einem
Außenzargenhohlprofil 18 mit einem dazwischen angeordneten thermischen Trennprofil
19 zusammengesetzt ist. Das Innenzargenhohlprofil 17 ist mit dem Trennprofil 19 und
das Trennprofil 19 mit dem Außenzargenhohlprofil 18 fest verpresst.
[0027] Zur Vermeidung einer Verformung des Türflügels 2 aufgrund relativ großer Temperaturunterschiede
zwischen der Außenseite und der Innenseite der Tür 1, die unterschiedliche Längendehnungen
des Außenprofils 13 und des Innenprofils 12 der längsseitigen Rahmenelemente 8 zur
Folge haben, wirken zwischen dem Außenprofil 13 und dem Innenprofil 12 Klipsverbindungen
20, die das Außenprofil 13 gegenüber dem Innenprofil 12 in zwei Achsen fixieren und
in einer Achse eine Bewegung gemäß dem Doppelpfeil 14 zulassen. Selbstverständlich
sind die Klipsverbindungen nur beispielhafte Ausgestaltungen einer derartigen Verbindung
mit einem Freiheitsgrad. Es ist auch möglich, beispielsweise eine Nut-Feder-Verbindung
in T-Form oder Schwalbenschwanz-Form oder dergleichen zu realisieren, um die gleiche
Wirkung zu erzielen.
[0028] Das Außenprofil 13 ist als ein im Querschnitt L-förmiges Hohlkammerprofil mit einem
langen Schenkel 21 und einem dazu rechtwinklig verlaufenden kurzen Schenkel 22 ausgebildet.
Der kurze Schenkel 22 des Außenprofils 13 verläuft in der Zarge 16 und dessen freie
Stirnseite bildet eine Auflage für die äußere Deckschicht 5 der Füllung 4. Im Weiteren
weist das Außenprofil 13 an einer rahmenaußenseitigen Profilstirnseite 28 mindestens
eine sich über die gesamte Länge erstreckende konvexe Dichtwölbung 38 auf. Der lange
Schenkel 21 des Außenprofils 13 ist parallel zu dem im Querschnitt rechteckförmigen
Hohlkammerprofil des Innenprofils 12 ausgerichtet und verläuft mittels an dem Außenprofil
13 angeformter Distanznasen 23 beabstandet zu einer Breitseite 24 des Innenprofils
12. Die dem Außenprofil 13 zugewandte Breitseite des 24 des Innenprofils 12 weist
hakenförmige Hinterschnitte 25 auf, die mit an dem Außenprofil 13 angeformten Klipsarmen
26 zusammenwirken. Die hakenförmigen Hinterschnitte 25 können alternativ in Form von
Gegenklipsarmen 27 an dem Innenprofil 12 ausgeformt sein. Im Weiteren befindet sich
an der rahmenaußenseitigen Profilstirnseite 28 des Innenprofils 12 ein Distanznocken
29, der an dem Außenprofil 13 anliegt.
[0029] Die der Breitseite 24 mit den Hinterschnitten 25 gegenüberliegende Breitseite 30
des Innenprofils 12 weist einen sich über die rahmenaußenseitige Profilstirnseite
28 hinausersteckenden Fortsatz 31 auf, der mit der Profilstirnseite 28 einen Falz
bildet und zur Halterung einer innenseitigen Dichtung 32, die sich im geschlossenen
Zustand der Tür 1 auf der Zarge 16 abstützt, mit einer Nut 33 versehen ist. Der Fortsatz
31 und die entsprechende Breitseite 30 des Innenprofils 12 sind von der inneren Deckschicht
6 überspannt. Auf der Außenseite der Tür 1 ist der Zarge 16 eine umlaufende Dichtung
34 zugeordnet, die im geschlossenen Zustand der Tür 1 auf der äußeren Deckschicht
5 der Füllung 4 vorgespannt aufliegt.
[0030] Herrscht auf der Außenseite der Tür 1 eine relativ hohe Temperatur, beispielsweise
durch eine unmittelbare Sonneneinstrahlung, dann erfährt das aus einer Aluminiumlegierung
oder einem Kunststoff gefertigte Außenprofil 13 eine verhältnismäßig große Längendehnung
in Relation zu dem Innenprofil 12. Bei einem aus dem Stand der Technik bekannten Rahmen
verformt sich dieser mit einer nach innen gerichteten Wölbung. Bei dem vorliegenden
Rahmen erfolgt nach Fig. 4 eine Längenänderung des Außenprofils 13 ohne Auswirkung
auf die Längenänderung oder die Verformung des Innenprofils12 aufgrund der Verbindung
mit dem Freiheitsgrad in Richtung der Längsachse des Rahmens 3.
[0031] Ist die Temperatur auf der Innenseite der Tür 1 höher als auf der Außenseite der
Tür, wie es beispielsweise im Winter die Regel ist, dann erfährt das Außenprofil 13
eine in Relation zu dem Innenprofil 12 verringerte Längendehnung, die bei einer festen
Verbindung, wie von einem Bimetall bekannt, zu einer Wölbung in Richtung der Außenseite
der Tür 1 führt. Aufgrund der Verbindung mit dem einen Freiheitsgrad in Richtung der
Längsachse des Rahmens 3 erfolgt eine Verschiebung des Innenprofils 12 relativ zu
dem Außenprofil 13, wie in Fig. zu erkennen ist.
[0032] Um der Tür eine weitere Funktionalität zuzuweisen, ist ein auf dem langen Schenkel
21 des Außenprofils 13 aufliegender Funktionsträger 35 angeordnet, der mit dem Außenprofil
13 verschraubt oder verklebt sein kann. Es ist auch möglich, den Funktionsträger 35
zusätzlich oder alternativ kraftschlüssig an dem langen Schenkel 21 des Außenprofils
13 festzulegen, wozu das Außenprofil 13 in seinem kurzen Schenkel 22 eine Aufnahmenut
36 für eine Klemmleiste 37 aufweist, die nach Art einer aus dem Stand der Technik
bekannten Glashalteleiste wirkt und befestigt ist.
[0033] Der Funktionsträger 35 kann sich beispielsweise über die gesamte Innenfläche des
Türflügels 2 erstrecken und wärmedämmende und/oder schalldämmende und/oder einbruchshemmende
und/oder beschusssichere Eigenschaften aufweisen. Es ist zusätzlich oder alternativ
möglich, dem Funktionsträger 35 Aktoren, beispielsweise eines Schließmechanismus,
und/oder Sensoren, beispielsweise einer Bild- und/oder Tonerfassungseinrichtung, zuzuordnen.
Insbesondere die Aktoren und Sensoren lassen sich über entsprechende Schnittstellen
drahtlos oder drahtgebunden mit einem Rechner, vorzugsweise einer Haussteuerung verbinden.
Bezugszeichen
1. |
Tür |
20. |
Klipsverbindung |
2. |
Türflügel |
21. |
langer Schenkel v. 13 |
3. |
Rahmen |
22. |
kurzer Schenkel v. 13 |
4. |
Füllung |
23. |
Distanznase |
5. |
äußere Deckschicht |
24. |
Breitseite von 12 |
6. |
innere Deckschicht |
25. |
Hinterschnitt |
7. |
Dämmschicht |
26. |
Klipsarm |
8. |
längsseitiges Rahmenelement |
27. |
Gegenklipsarm |
|
28. |
Profilstirnseite |
9. |
breitseitiges Rahmenelement |
29. |
Distanznocken |
|
30. |
Breitseite von 12 |
10. |
Schließseite |
31. |
Fortsatz |
11. |
Bandseite |
32. |
Dichtung |
12. |
Innenprofil |
33. |
Nut |
13. |
Außenprofil |
34. |
Dichtung |
14. |
Doppelpfeil |
35. |
Funktionsträger |
15. |
Band |
36. |
Aufnahmenut |
16. |
Zarge |
37. |
Klemmleiste |
17. |
Innenzargenhohlprofil |
38. |
Dichtwölbung |
18. |
Außenzargenhohlprofil |
|
|
19. |
Trennprofil |
|
|
1. Rahmen einer Tür (1) oder eines Fensters mit mindestens zwei Rahmenelementen (8),
denen eine Füllung (4) zugeordnet ist, wobei jedes der Rahmenelemente (8) ein zu einer
Raumseite orientiertes Innenprofil (12) und ein zu einer Außenseite orientiertes Außenprofil
(13) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenprofil (12) derart kraftschlüssig oder formschlüssig mit dem Außenprofil
(13) verbunden ist, dass das Innenprofil (12) relativ zu dem Außenprofil (13) in Richtung
einer Längsachse (Doppelpfeil 14) verschiebbar ist.
2. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Innenprofil (12) und dem Außenprofil (13) eine in Richtung der Längsachse
(Doppelpfeil 14) verschiebbare Klipsverbindung (20) vorgesehen ist.
3. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (13) zwei zueinander beabstandete Klipsarme (26) aufweist, die mit
Hinterschnitten (25) des Innenprofils (12) zusammenwirken, wobei das Innenprofil (12)
als ein im Querschnitt rechteckförmiges Hohlkammerprofil ausgebildet ist, das an seiner
einen Breitseite (24) die Hinterschnitte (25) aufweist.
4. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (13) als ein im Querschnitt L-förmiges Hohlkammerprofil ausgebildet
ist und an seinem langen Schenkel (21) die zueinander beabstandeten Klipsarme (26)
aufweist, wobei zwischen den Klipsarmen (26) Distanznasen (23) angeordnet sind.
5. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (13) an einer rahmenaußenseitige Profilstirnseite (28) mindestens
eine sich über die gesamte Länge erstreckende konvexe Dichtwölbung (38) aufweist.
6. Rahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschnitte (25) des Innenprofils (12) als Gegenklipsarme (27) ausgebildet
sind.
7. Rahmen nach Anspruch 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenprofil (12) an seiner der Breitseite (24) mit den Hinterschnitten (25) gegenüberliegenden
Breitseite (30) einen sich über eine rahmenaußenseitige Profilstirnseite (28) hinausersteckenden
Fortsatz (31) aufweist, der zur Halterung einer Dichtung (32) mit einer Nut (33) versehen
ist.
8. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Innenprofil (12) und dem Außenprofil (13) mindestens eine in Richtung
der Längsachse (Doppelpfeil 14) verschiebbare Nut-Feder-Verbindung vorgesehen ist.
9. Rahmen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut-Feder-Verbindung im Querschnitt T-förmig oder schwalbenschwanzförmig ausgebildet
ist.
10. Rahmen nach Anspruch 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Klipsverbindung (20) oder die Nut-Feder-Verbindung den längsseitigen Rahmenelementen
(8) zugeordnet ist.
11. Rahmen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das eine längsseitige Rahmenelement (8) einer Schließseite (10) und das andere längsseitige
Rahmenlängselement (8) einer Bandseite (11) zugeordnet ist.
12. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung (4) auf der Außenseite und/oder der Innenseite der Rahmenelemente (8,
9) festgelegt ist.
13. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem der Rahmenelemente (8, 9) ein innerhalb des Rahmens (3) angeordneter
Funktionsträger (35) auf dem langen Schenkel (21) des Außenprofils (13) befestigt
ist.
14. Rahmen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (13) in seinem kurzen Schenkel (22) eine Aufnahmenut (36) für eine
Klemmleiste (37) zur Fixierung des Funktionsträgers (35) auf dem langen Schenkel (21)
aufweist.
15. Rahmen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Funktionsträger (35) zur Speicherung von Wärme oder als Dämmung gegen Schall,
Wärme, Strahlung, Schadstoffe oder Feuer und/oder beständig gegen Beschuss und/oder
Einbruch ausgebildet ist.
16. Rahmen nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Funktionsträger (35) Sensoren und/oder Aktoren umfasst, insbesondere Aktoren
einer Schließanlage, oder Sensoren einer Bilderfassungseinrichtung oder einer Tonerfassungseinrichtung
oder Lagesensoren oder Erschütterungssensoren, wobei die Sensoren und/oder die Aktoren
mit einer Rechnereinrichtung einer Hausautomatisierungseinrichtung in Verbindung stehen.
17. Verwendung eines Rahmens (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 als Flügelrahmen einer
Tür (1).