[0001] Die Erfindung betrifft eine Apparatur zum Schmelzen von Klebstoff, insbesondere in
Granulatform, mit einem eine Einfüllöffnung aufweisenden Verdichtungsraum zur Aufnahme
von festem Klebstoff, einer Einrichtung zum Verdichten des festen Klebstoffs, einer
beheizbaren Schmelzeinrichtung zum Schmelzen des Klebstoffs sowie einem beheizbaren
Behälter zur Aufnahme des geschmolzenen Klebstoffs, wobei der in den Verdichtungsraum
eingeführte feste Klebstoff mittels der Einrichtung durch Öffnungen in der Schmelzeinrichtung
gepresst und in dieser geschmolzen wird, sowie der geschmolzene Klebstoff aus der
Schmelzeinrichtung ausgegeben und in den Behälter abgeführt wird.
[0002] Bekannte Apparaturen zum Schmelzen von Klebstoff in Granulatform besitzen meist ein
großes Reservoir, typischerweise ein Volumen von 5 bis 30 Liter. In diesem Reservoir
wird der Klebstoff über längere Zeit geschmolzen und wird somit thermisch belastet.
In solchen Apparaturen wird ein wärmeempfindlicher Klebstoff innerhalb kürzester Zeit
geschädigt. Der Klebstoff bildet Ablagerungen in der Apparatur mit möglichen Verschleppungseffekten
von Partikeln bis hin zu Störungen.
[0003] Bislang bekannte Apparaturen zum Schmelzen von Klebstoffen, die nach dem Melt-On-Demand-Prinzip
arbeiten, werden zwar meistens mit Klebstoffkerzen (z. B. PUR Hotmelts) betrieben,
können aber auch zum Aufschmelzen von Granulat verwendet werden. Bei diesen Systemen
ist die beheizbare Schmelzeinrichtung meistens vertikal unterhalb der Klebstoffzuführung
angeordnet. Als Folge davon schmilzt beim Unterbrechen des Schmelzvorgangs der Klebstoff
im Reservoir so lange nach, bis sich die heiße Schmelzeinrichtung, die beispielsweise
als Grill ausgebildet ist, abgekühlt hat. Im ungünstigsten Fall schmilzt der Klebstoff
vollständig auf, wodurch Klebstoffdämpfe austreten können und das Gerät verunreinigen.
[0004] Melt-On-Demand-Apparaturen arbeiten dazu teilweise mit Kühlungen, die teuer und wartungsintensiv
sind. Ebenso werden Vorrichtungen eingesetzt, die eine Klebstoffkerze festhalten,
um so ein Nachschmelzen zu verhindern. Diese Verfahrensweise ist bei Verwendung von
Granulaten nicht anwendbar.
[0005] Eine Apparatur der eingangs genannten Art ist aus der
US 2013/0112709 A1 bekannt. Bei dieser ist oberhalb der beheizbaren Schmelzeinrichtung, die als horizontal
angeordnete Platte mit diese durchsetzenden Löchern ausgebildet ist, der Verdichtungsraum
zur Aufnahme des festen Klebstoffs gebildet. Nach oben ist dieser Verdichtungsraum
durch einen plattenförmigen Stempel begrenzt, der zusätzlich mit Heizelementen zu
dessen Aufheizen ausgestattet sein kann. Dieser Stempel ist mittels einer Kolbenstange
verfahrbar. In den Verdichtungsraum mündet seitlich eine Leitung, durch die der in
Granulatform vorliegende feste Klebestoff in den Verdichtungsraum ausgegeben werden
kann. Die plattenförmige Schmelzeinrichtung liegt auf einer darunter befindlichen
Platte auf, die einen Ausgabekanal für den geschmolzenen Klebstoff aufweist. Auch
die untere Platte und die plattenförmige Schmelzeinrichtung sind beheizbar. Die Heiztemperatur
des Stempels und der Platte beträgt zwischen 93 °C und 232 °C. Der geschmolzene Klebstoff
wird aus der Schmelzeinrichtung ausgegeben und über den Ausgabekanal in der unteren
Platte zu dem unterhalb dieser angeordneten Behälter abgeführt. In diesem wird der
flüssige Klebstoff bei hoher Temperatur aufgenommen und mittels einer Pumpe zu einer
Ausgabeeinheit zum Ausgeben des flüssigen Klebstoffs gefördert.
[0006] Bei dieser Apparatur ist nachteilig, dass die dem Schmelzen des Klebstoffs dienenden
Teile übereinander angeordnet sind, sodass die Teile sich gegenseitige aufheizen und
insbesondere Wärme vom jeweils unten liegenden Teil zum darüber befindlichen Teil
aufsteigt und zu einer erhöhten Aufheizung dieses Teils und damit des Klebstoffs führt.
[0007] Um die Verweilzeit des flüssigen Klebstoffs in einer Apparatur zum Schmelzen von
Klebstoff zu reduzieren und überdies eine thermische Interaktion von Teilen der Apparatur,
die den noch nicht geschmolzenen Klebstoff aufnehmen, mit Teilen, die den geschmolzenen
Klebstoff aufnehmen, zu minimieren, ist bereits vorgeschlagen worden, diese Teile
weitgehend thermisch zu isolieren. So ist in der
US 2014/0042182 A1 eine Apparatur zum Aufschmelzen von Klebstoff in Granulatform beschrieben, bei der
oberhalb einer beheizbaren Schmelzeinrichtung zum Schmelzen des Klebstoffs ein Vorratsbehälter
für Klebstoff in Granulatform angeordnet ist, der eine Förderschnecke für den Klebstoff
in Granulatform aufnimmt. Mittels dieser Förderschnecke wird der feste Klebstoff bezüglich
der beheizten Schmelzeinrichtung verdichtet und durch Löcher in der Schmelzeinrichtung
gepresst, wobei sich das Granulat aufgrund der Einwirkung der Wärme der Schmelzeinrichtung
verflüssigt. In dem Verdichtungsraum des Vorratsbehälters ist ein Sensor angeordnet,
sodass bei Unterschreiten eines Füllstandes von Klebstoff in Granulatform der Vorratsbehälter
nachbefüllt wird. Je nach Ausgabe des flüssigen Klebstoffs mittels eines Ausgabegeräts
wird Klebstoff in Granulatform nachgefördert, um diesen, somit On-Demand zu schmelzen.
[0008] Bei dieser Apparatur ist somit der Vorratsbehälter unabhängig von der beheizbaren
Schmelzeinrichtung angeordnet, allerdings direkt oberhalb der beheizbaren Schmelzeinrichtung
mit der negativen nachteiligen Folge der Erhitzung des Klebstoffs in Granulatform
innerhalb des Vorratsbehälters.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Apparatur der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass eine Aufheizung des in dem Verdichtungsraum im Bereich
dessen Einfüllöffnung befindlichen Klebstoffs in Granulatform vermieden wird.
[0011] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass der Verdichtungsraum oben die Einfüllöffnung
aufweist, die Kraftrichtung der Einrichtung zum Verdichten des festen Klebestoffs
beim Verdichten horizontal ist und die Schmelzeinrichtung außerhalb des Bereichs des
Verdichtungsraums, der sich unterhalb der Einfüllöffnung befindet, angeordnet ist.
[0012] Aufgrund der Positionierung der Schmelzeinrichtung ist einerseits sichergestellt,
dass diese in ausreichendem Abstand zur Einfüllöffnung des Verdichtungsraums angeordnet
ist, und andererseits bezüglich einer durch die Einfüllöffnung gehenden Vertikalen
seitlich versetzt zu dieser angeordnet ist, mit der Folge, dass von der Schmelzeinrichtung
ausgehende Wärme nur sehr untergeordnet in den Bereich des Verdichtungsraums, benachbart
der Einfüllöffnung abstrahlt. Hierdurch kann die Temperatur im Bereich der Einfüllöffnung
gering gehalten werden. Insbesondere wird es als vorteilhaft angesehen, wenn diese
Temperatur im Bereich der Einfüllöffnung 40 °C nicht übersteigt. Hierdurch ist sichergestellt,
dass das Granulat rieselfähig bleibt, somit nicht infolge erhöhter Temperatur verklebt.
Dies würde die Zuführung des Klebstoffs zur Schmelzeinrichtung nachteilig beeinflussen
und damit die Prozesssicherheit des Schmelzvorgangs und demzufolge die Zuführung des
geschmolzenen Klebstoffs zur Weiterverarbeitungsstation, insbesondere einer Spritzdüse
für den flüssigen Klebstoff beeinträchtigen.
[0013] Unter dem Aspekt der Weiterbildung der erfindungsgemäßen Apparatur kommt der Ausbildung
und Anordnung der Schmelzeinheit eine besondere Bedeutung zu. So ist die Schmelzeinheit
insbesondere als Grill mit einer Vielzahl von Öffnungen ausgebildet. Vorteilhaft weist
jede Öffnung der Schmelzeinheit einen sich in Durchpressrichtung des Klebstoffs durch
die Öffnung verjüngenden Querschnitt auf. Hierdurch ergibt sich eine große thermisch
wirksame Oberfläche der Schmelzeinrichtung bzw. des Grills.
[0014] Die Schmelzeinrichtung hat vorzugsweise eine sehr kleine Volumenmasse, die dafür
sorgt, dass sich die Schmelzeinrichtung schnell aufheizen kann. Dank der kleinen Volumenmasse
kann die Schmelzeinrichtung nicht viel Wärme speichern und kühlt auch dementsprechend
schnell ab. Während des Abkühlens schmilzt zudem eine kleine Menge Klebstoff nach.
Die dafür benötigte Schmelzenergie verkürzt die Abkühlzeit zusätzlich.
[0015] Die Einrichtung zum Verdichten des festen Klebstoffs ermöglicht es, trotz der kleinen
Schmelzeinrichtung bzw. des kleinen Grills und der kleinen Volumenmasse, insbesondere
aufgrund des Materials Aluminium, die geforderten Schmelzleistungen zu erreichen.
So wird der Klebstoff mit Hilfe der Einrichtung zum Verdichten des festen Klebstoffs
durch die heiße Schmelzeinrichtung bzw. den heißen Grill gepresst. Insbesondere ist
im Verdichtungsraum ein Kolben der Einrichtung zum Verdichten des festen Klebestoffs
verschieblich. Der Kolben verschließt vorteilhaft beim Ausfahren die Einfüllöffnung.
Ist die Einfüllöffnung mittels des Kolbens verschlossen, kann einerseits kein Klebstoff
in Granulatform in den Verdichtungsraum nachrieseln und andererseits isoliert der
Kolben zusätzlich den die Einfüllöffnung aufweisenden kühlen Bereich des Verdichtungsraums
zur heißen Schmelzeinrichtung bzw. dem heißen Grill. Der Kolben besteht vorzugsweise
aus wärmeisolierendem Material.
[0016] Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Schmelzeinrichtung vertikal
oder unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise unter einem Winkel von 30° bis 60°,
insbesondere unter einem Winkel von 45° zur Vertikalen angeordnet ist. Diese Anordnung
der Schmelzeinrichtung bzw. des Grills berücksichtigt, dass der Klebstoff nicht nur
in der Schmelzeinrichtung bzw. dem Grill schmilzt, sondern auch in einem bestimmten
Bereich auf der Oberfläche der Schmelzeinrichtung bzw. vor der Schmelzeinrichtung.
Durch die beschriebene Orientierung der Schmelzeinrichtung, insbesondere geneigte
Anordnung der Schmelzeinrichtung, und deren erfindungsgemäße Anordnung außerhalb des
Bereich des Verdichtungsraums, der sich unterhalb der Einfüllöffnung befindet, wird
verhindert, dass der aufgeschmolzene Klebstoff in Richtung des kalten, ungeschmolzenen
Klebstoffs fließt, insbesondere in den Bereich der Einfüllöffnung des Verdichtungsraums.
[0017] Die Öffnungen der Schmelzeinrichtung, durch die der geschmolzene Klebstoff durchtritt,
sind insbesondere senkrecht zur grundsätzlichen Orientierung der Schmelzeinrichtung
angeordnet. Es wird somit als vorteilhaft angesehen, wenn die die Schmelzeinrichtung
durchsetzenden Öffnungen jeweils horizontal oder unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise
unter einem Winkel von 30° bis 60°, insbesondere unter einem Winkel von 45° zur Horizontalen
angeordnet sind.
[0018] Unter dem Aspekt der Anordnung der Schmelzeinrichtung unter einem Winkel von 30°
bis 60° zur Vertikalen wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn eine dem
Verdichtungsraum zugewandte Kolbenfläche des Kolbens der Einrichtung zum Verdichten
des festen Klebstoffs unter einem Winkel von 10° bis 40°, insbesondere 20° bis 30°
zur Vertikalen angeordnet ist, wobei ein oberes Ende der Kolbenfläche in Ausfahrrichtung
des Kolbens vorlaufend angeordnet ist. Es ergibt sich somit ein im Querschnitt schiefwinkliger
Verdichtungsraum, bei dem die Kolbenfläche und die Schmelzeinheit ähnlich orientiert,
allerdings zur Vertikalen geneigt angeordnet sind.
[0019] Die Form der Kolbenfläche und/oder die Form der Schmelzeinrichtung ist insbesondere
rund, oval oder eckig.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schmelzeinrichtung,
bezogen auf deren Vertikalerstreckung, symmetrisch zu einer Vorschubachse des Kolbens
oder asymmetrisch nach unten versetzt zu der Vorschubachse des Kolbens angeordnet
ist. Die Schmelzeinrichtung kann demnach in großem Abstand zur Einfüllöffnung des
Verdichtungsraums, und bei asymmetrisch nach unten versetzter Anordnung zudem noch
in einem größeren vertikalen Abstand zur Einfüllöffnung des Verdichtungsraums angeordnet
werden. Dies gewährleistet eine noch bessere thermische Entkopplung von Schmelzeinrichtung
und Einfüllöffnung. Als besonders vorteilhaft wird angesehen, wenn die Schmelzeinrichtung
bzw. der Grill einerseits um 45°zur Vertikalen gedreht ist und zusätzlich vertikal
unterhalb die Achse des Kolbens geschoben ist. Hierdurch entsteht ein Volumen, das
den geschmolzenen Klebstoff, der sich vor der Schmelzeinrichtung befindet, auffangen
und durch die Löcher in der Schmelzeinrichtung abführen kann. Dadurch ist gewährleistet,
dass sich dieser flüssige Klebstoff nicht mit dem ungeschmolzenen Klebstoff im Verdichtungsbereich
vermischt.
[0021] Vorzugsweise ist die Apparatur derart weitergebildet, dass oberhalb des Verdichtungsraums
ein Vorratsbehälter, insbesondere ein einen Ausgabetrichter aufweisender Vorratsbehälter
angeordnet ist. Dieser Vorratsbehälter weist eine Ausgabeöffnung zum unmittelbaren
Ausgeben von Klebstoff in Granulatform durch die Einfüllöffnung in den Verdichtungsraum
auf. Bei der Ausgabeöffnung und der Einfüllöffnung handelt es sich somit vorzugsweise
um eine gemeinsame Öffnung, durch die Klebstoff in Granulatform vom Vorratsbehälter
in den Verdichtungsraum gelangt. Der Verdichtungsraum, insbesondere der Ausgabetrichter,
ist somit nicht direkt oberhalb der Schmelzeinrichtung bzw. des Grills angeordnet,
sondern seitlich versetzt hierzu angeordnet. Unterstützt durch geeignete Materialwahl
im Sinne einer hohen Isolierwirkung, zum Beispiel durch Wahl des Materials PFTE, POM
oder geringer Mengen Aluminium, überträgt die Schmelzeinrichtung demnach auch wenig
Wärme auf den im Materialfluss stromaufwärtigen Vorratsbehälter bzw. Ausgabetrichter.
Aufgrund dieser thermischen Trennung von Schmelzeinrichtung und Vorratsbehälter verbleibt
das ungeschmolzene Granulat kalt und rieselfähig.
[0022] Vorzugsweise ist die Schmelzeinrichtung bzw. der Grill auch vom beheizbaren Behälter
zur Aufnahme des geschmolzenen Klebstoffs thermisch getrennt.
[0023] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der beheizbare Behälter räumlich
neben der Schmelzeinrichtung angeordnet ist. Dieser beheizbare Behälter, der insbesondere
ein kleines Reservoir bildet, in Art eines Pumpenblocks, und der permanent heiß ist,
überträgt so fast keine Wärme auf die Schmelzeinrichtung bzw. den Grill. Wird die
Schmelzeinrichtung nicht beheizt und ist somit abgekühlt, erfolgt keine zusätzliche
Erwärmung der Schmelzeinrichtung mittels des beheizten Behälters bzw. des im beheizten
Behälter befindlichen heißen Klebstoffs.
[0024] Vorzugsweise weist die Schmelzeinrichtung eine Leitung zum Abführen des geschmolzenen
Klebstoffs auf, wobei unterhalb der Leitung der beheizbare Behälter angeordnet ist,
in dem der Klebstoff aufgefangen wird. Dem Behälter ist eine Pumpe zum Ausgeben des
heißen Klebstoffs zwecks dessen Auftrags zugeordnet.
[0025] Insbesondere wird, nach dem Verlassen der Schmelzeinrichtung, der Klebstoff im beheizbaren
Behälter bzw. im Pumpenblock durch einen labyrinthförmigen Kanal zur Ansaugöffnung
der Pumpe zwangsgeführt. Dadurch bleibt dem Klebstoff genügend Zeit, sich auf die
geforderte Temperatur zu erwärmen. Es kommt somit im Verhältnis wenig Klebstoff mit
viel Oberfläche des Behälters in Berührung.
[0026] Ein Niveausensor im Behälter bzw. im Pumpenblock regelt vorzugsweise die Temperatur
der Schmelzeinrichtung bzw. des Grills derart, dass die Menge geschmolzenen Klebstoffs
im Behälter bzw. im Pumpenblock konstant bleibt. Dadurch wird der Klebstoff abhängig
vom Verbrauch geschmolzen - Melt-On-Demand -. Dank des geringen Klebstoffvolumens
im Behälter bzw. im Pumpenblock, das über längere Zeit auf einer hohen Temperatur
gehalten werden muss, verbraucht die Apparatur relativ wenig Energie zur Verarbeitung
einer definierten Menge Klebstoff.
[0027] Die Apparatur zum Schmelzen von Klebstoff in Granulatform einschließlich deren Weiterbildungen
vermeidet somit die Auswirkungen einer zeitlich längeren thermischen Belastung des
Klebstoffs. Somit werden thermische Überbeanspruchungen des Klebstoffs vermieden,
nämlich u. a. Verkohlen und Viskositätsänderung und deren negative Auswirkungen in
nachfolgenden Prozessen, zum Beispiel Partikelbildungen. Klebstoff wird vielmehr erst
bei Bedarf geschmolzen und möglichst kurzzeitig in möglichst kleiner Menge in aufgeschmolzenem
Zustand gehalten. Die Apparatur weist infolgedessen ein möglichst kleines Reservoir
mit geschmolzenem Klebstoff auf. Um trotzdem die wechselnde Anforderung an geschmolzenem
Klebstoff schnell erfüllen zu können, kann die Schmelzeinheit schnell aufgeheizt und
der flüssige Klebstoff schnell bereitgestellt und verarbeitet werden. Hierbei ist
ein schnelles Abkühlen der Schmelzeinheit möglich. Hierdurch wird vermieden, dass
das relativ kleine Reservoir nicht mit nachschmelzendem Klebstoff überfüllt wird.
Zudem wird sichergestellt, dass die Temperatur an der Einfüllöffnung bzw. dem Vorratsbehälter/Trichter,
somit im Einfüllbereich des Verdichtungsraums eine Grenztemperatur nicht übersteigt,
beispielsweise 40 °C, da sonst die Gefahr besteht, dass das Granulat verklebt und
nicht mehr rieselfähig ist. Infolge des kleinen Reservoirs bleibt dem Klebstoff nur
kurze Zeit, um komplett aufzuschmelzen. Dennoch gewährleistet die Apparatur, dass
der Klebstoff bis zum Austritt aus der Apparatur die gewünschte Weiterverarbeitungstemperatur
erreicht.
[0028] Von besonderer Bedeutung ist, dass die Apparatur drei voneinander unabhängige Temperaturzonen
aufweist, nämlich den kalten Bereich von Einfüllöffnung in den Verdichtungsraum bzw.
kalten Bereich von Vorratsbehälter/Trichter, des Weiteren die Schmelzeinrichtung,
die schnell erhitzt werden kann und schnell abkühlt, ferner den heißen Behälter bzw.
Reservoir. Hierbei ist die Schmelzeinrichtung bzw. der Grill thermisch von den sonstigen
Komponenten der Apparatur getrennt.
[0029] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
Zeichnung der Figuren sowie den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass
alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich
sind.
[0030] In den Figuren ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele dargestellt,
ohne hierauf beschränkt zu sein. Es zeigt:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Apparatur, veranschaulicht in
schematischer Darstellung, von der Seite,
- Figur 2
- die Apparatur gemäß Fig. 1, veranschaulicht in schematischer Darstellung, von oben,
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Apparatur, veranschaulicht in
schematischer Darstellung, von der Seite, allerdings nur für den Bereich von Vorratsbehälter,
Einrichtung zum Verdichten des festen Klebstoffs und beheizbarer Schmelzeinrichtung
gezeigt,
- Figur 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 3 für ein drittes Ausführungsbeispiel,
- Figur 5
- eine Darstellung gemäß der Fig. 3 und 4 für ein viertes Ausführungsbeispiel.
[0031] Die Fig. 1 und 2 zeigen für das erste Ausführungsbeispiel eine Apparatur 1 zum Schmelzen
von Klebstoff in Granulatform.
[0032] Die Apparatur 1 weist einen Vorratsbehälter 2 mit unterem Ausgabetrichter 3 zur Aufnahme
von Klebstoff in Granulatform, somit von festem Klebstoff auf. Im Bereich des unteren
Endes ist der Ausgabetrichter 3 mit einer Ausgabeöffnung 4 versehen. Der Vorratsbehälter
2, insbesondere der Ausgabetrichter 3 besteht aus Kunststoff, insbesondere aus PTFE
oder POM. Damit weist insbesondere der Ausgabetrichter 3 eine geringe Wärmeleitfähigkeit
auf. Der Vorratsbehälter 2 kann auch aus einem anderen Material bestehen, beispielsweise
aus Metall.
[0033] Der Ausgabetrichter 3 grenzt im Bereich seiner Ausgabeöffnung 4 unmittelbar an ein
Gehäuse 5 eines Zylinders 6 an. Dem Ausgabetrichter 3 bzw. der Ausgabeöffnung 4 zugewandt
ist das Gehäuse 5 mit einer Einfüllöffnung 7 versehen. Im Inneren des Gehäuses 5 ist
ein Verdichtungsraum 8 gebildet. Von der Ausgabeöffnung 4 wird Klebstoff in Granulatform
unmittelbar durch die Einfüllöffnung 7 in den Verdichtungsraum 8 ausgegeben.
[0034] Die Apparatur 1 weist ferner eine Einrichtung 9 zum Verdichten des festen Klebestoffs
auf. Hierbei ist im Verdichtungsraum 8 ein Kolben 10 der Einrichtung 9 verschieblich.
Die Verschiebung des Kolbens 10 erfolgt mittels eines pneumatisch, elektrisch oder
hydraulisch betriebenen Zylinders 11 der Einrichtung 9. Auch der Kolben 10 besteht
vorzugsweise aus einem Material geringer Wärmeleitfähigkeit.
[0035] Der Kolben 10 dient dem Verdichten des in den Verdichtungsraum 8 eingefüllten festen
Klebstoffs in Richtung einer beheizbaren Schmelzeinrichtung 12, die in einem Gehäusestutzen
13 gelagert ist, wobei der Gehäusestutzen 13 unter einem stumpfen Winkel zum Gehäuse
5 angeordnet ist und mit diesem verbunden ist. In der vollständig eingefahrenen Position
des Kolbens 10, der an einer Stirnwandung 14 des Gehäuses 5 anliegt, gibt der Kolben
10 die Einfüllöffnung 7 des Gehäuses 5 frei. Wird der Kolben 10 in Richtung der Schmelzeinrichtung
12 ausgefahren, verschließt er mit zunehmender Ausfahrbewegung zunehmend die Einfüllöffnung
7, sodass beim Verdichten kein Granulat aus dem Gehäuse 5 in den Ausgabetrichter 3
zurückgedrängt wird.
[0036] Die dem Verdichtungsraum 8 zugewandte, die Pressung des Klebstoffs herbeiführende
Kolbenfläche 15 ist unter einem Winkel von vorzugsweise 10° bis 40°, insbesondere
20°bis 30°, im konkreten Ausführungsbeispiel unter einem Winkel von 25° zur Vertikalen
angeordnet, wobei das obere Ende der Kolbenfläche 15 weiter entfernt bezüglich des
Zylinders 11 ist als das untere Ende der Kolbenfläche 15. Der Querschnitt des Kolbens
10 bzw. des Verdichtungsraums 8 ist insbesondere rund, oval oder eckig, beispielsweise
rechteckig, sechseckig usw.
[0037] Der in den Verdichtungsraum 8 eingefüllte feste Klebstoff wird mittels der Einrichtung
9, konkret durch Verfahren des Kolbens 10, durch Öffnungen 16 in der Schmelzeinrichtung
12 gepresst. Hierbei ist die Schmelzeinrichtung 12 über deren gesamte dem Verdichtungsraum
8 zugewandte Fläche mit den in Abstand zueinander angeordneten Öffnungen 16 versehen.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 sind nur drei Öffnungen 16 veranschaulicht. Mittels
der beim Verdichtungsvorgang des festen Klebstoffs beheizte Schmelzeinrichtung 12
wird der Klebstoff geschmolzen und tritt durch die Öffnungen 16 hindurch. Der geschmolzene
Klebstoff wird aus der Schmelzeinrichtung 12 ausgegeben und in einen beheizten Behälter
17 ausgegeben.
[0038] Stromabwärts der Schmelzeinrichtung 12 nimmt der stirnseitig geschlossene Gehäusestutzen
13 eine Schmelzleitung 18, die als Rohr ausgebildet ist, auf. Durch diese Schmelzleitung
18 wird der geschmolzene Klebstoff zu dem unterhalb der Schmelzleitung 18 angeordneten
Behälter 17 abgeführt. Dieser Behälter 17 ist permanent heiß, sodass der in dem Behälter
17 aufgefangene Klebstoff flüssig einer Ansaugöffnung einer Pumpe 19 zugeführt werden
kann. Der Behälter 17 und die Pumpe 19 bilden eine Pumpeneinheit 20. Ein Niveausensor
21 in der Pumpeneinheit 20 regelt die Temperatur der Schmelzeinrichtung 12 derart,
dass die Menge geschmolzenen Klebstoffs in der Pumpeneinheit 20 bzw. im Behälter 17
konstant bleibt.
[0039] Bei der Apparatur 1 weist, bezogen auf die vertikale Orientierung der Apparatur 1,
der Verdichtungsraum 8 somit oben die Einfüllöffnung 7 auf und es ist die Kraftrichtung
der Einrichtung 9, somit die Verfahrrichtung des Kolbens 10 der Einrichtung 9 beim
Verdichten horizontal. Ferner ist die Schmelzeinrichtung 12 außerhalb des Bereiches
des Verdichtungsraums 8, der sich unterhalb der Einfüllöffnung 7 befindet, angeordnet.
[0040] Die Schmelzeinrichtung 12 ist als Grill mit der Vielzahl von Öffnungen 16 ausgebildet.
Im Wesentlichen ist die Schmelzeinrichtung 12 plattenförmig gestaltet, wobei die Schmelzeinrichtung
12, insbesondere der an dem Kolben 10 zugewandten Fläche 25, unter einem spitzen Winkel
von 30°bis 60°, im Ausführungsbeispiel unter einem Winkel von etwa 45° zur Vertikalen
angeordnet ist. Entgegen der vereinfachten Darstellung in Fig. 1 ist die Schmelzeinrichtung
12, insbesondere der Grill, derart gestaltet, dass jede Öffnung 16 einen sich in Durchpressrichtung
des Klebstoffs durch die Öffnung 16 verjüngenden Querschnitt aufweist. Die die Schmelzeinrichtung
12 durchsetzenden Öffnungen 16 sind unter einem Winkel von 30° bis 60°, im Ausführungsbeispiel
unter einem Winkel von ungefähr 45° zur Horizontalen angeordnet.
[0041] Die Schmelzeinrichtung 12 ist, bezogen auf deren Erstreckung in Vertikalrichtung,
asymmetrisch nach unten versetzt zu der Vorschubachse 22 des Kolbens 10 angeordnet.
Diese Asymmetrie ist durch den vertikalen Abstand von Vorschubachse 22 und Mittelpunktlinie
23 der Schmelzeinrichtung 12 verdeutlicht. Die Schmelzeinrichtung 12 bzw. der Grill
hat eine sehr kleine Volumenmasse und besteht aus Aluminium. Demzufolge kann die Schmelzeinrichtung
12 schnell aufgeheizt werden. Dank der kleinen Volumenmasse kann die Schmelzeinrichtung
12 nicht viel Wärme speichern und kühlt auch dementsprechend schnell ab.
[0042] Die Apparatur 1 besitzt drei voneinander unabhängige Temperaturzonen, nämlich den
kalten Vorratsbehälter 2 mit Ausgabetrichter 3, die Schmelzeinrichtung 12, die sich
schnell erhitzen lässt und die schnell abkühlt, ferner den Pumpenblock 20 mit Behälter
17, der ein heißes Reservoir geschmolzenen Klebstoffs darstellt. Demzufolge ist die
Schmelzeinrichtung 12 thermisch vom Rest der Apparatur 1 getrennt. Das nachgeschaltete
kleine Reservoir, die Pumpeneinheit 20, die permanent heißt ist, ist thermisch isoliert
und räumlich getrennt neben der Schmelzeinrichtung 12 angeordnet und überträgt so
fast keine Wärme auf die Schmelzeinrichtung 12. Auch der Vorratsbehälter 2, insbesondere
der Ausgabetrichter 3 ist nicht direkt oberhalb der Schmelzeinrichtung 12, sondern
seitlich versetzt angeordnet. Unterstützt durch die Materialwahl, insbesondere PTFE,
POM, geringer Anteil an Aluminium, überträgt die Schmelzeinrichtung 12 so auch wenig
Wärme auf den vorgeschalteten Ausgabetrichter 3. Dadurch bleibt das ungeschmolzene
Granulat kalt und bleibt rieselfähig. Wegen der sehr kleinen Volumenmasse der Schmelzeinrichtung
12 lässt sich diese schnell aufheizen und kühlt auch dementsprechend schnell ab. Während
des Abkühlens schmilzt zudem eine kleine Menge Klebstoff nach. Die dafür benötigte
Schmelzenergie verkürzt die Abkühlzeit zusätzlich. Um trotz der volumenmäßig kleinen
Schmelzeinrichtung 12 und deren kleine Volumenmasse die geforderten Schmelzleistungen
zu erreichen, wird der Klebstoff mit Hilfe der Einrichtung 9, konkret des Kolbens
10, durch die heiße Schmelzeinrichtung 12 bzw. den heißen Grill gepresst. Der Klebstoff
schmilzt aber nicht nur in der Schmelzeinrichtung 12 bzw. im Grill, sondern auch in
einem bestimmten Bereich auf der Oberfläche von Schmelzeinrichtung 12 bzw. Grill,
bzw. vor der Schmelzeinrichtung 12. Dieser aufgeschmolzene Klebstoff darf nicht in
Richtung des kalten, ungeschmolzenen Klebstoffs fließen. Um dies zu verhindern, ist
die Schmelzeinrichtung 12 bzw. der Grill einerseits um die 45°zur Vertikalen gedreht
und zusätzlich vertikal unterhalb der Vorschubachse 22 des Kolbens 10 angeordnet.
Dadurch entsteht ein Volumen, das geschmolzenen Klebstoff vor der Schmelzeinrichtung
12 bzw. vor dem Grill auffangen und durch die Öffnungen 16 abführen kann. Dadurch
ist gewährleistet, dass sich diese flüssige Klebstoff nicht mit dem ungeschmolzenen
Klebstoff im Verdichtungsbereich vermischen kann.
[0043] Nach dem Verlassen der Schmelzeinrichtung 12 wird der Klebstoff in der Pumpeneinheit
20 durch einen labyrinthförmigen Kanal zur Ansaugöffnung der Pumpe 19 zwangsgeführt.
Da im Verhältnis wenig Klebstoff mit einer großen Oberfläche des Behälters 17 in Berührung
kommt, bleibt dem Klebstoff genügend Zeit, sich auf die geforderte Temperatur zu erwärmen.
Der Niveausensor 21 in der Pumpeneinheit 20 regelt die Grilltemperatur, dahingehend,
dass die Menge geschmolzenen Klebstoffs in der Pumpeneinheit 20 konstant bleibt. Dadurch
wird der Klebstoff abhängig vom Verbrauch geschmolzen - Melt-on-Demand. Dank des geringen
Klebstoffvolumens in der Pumpeneinheit 20, welches über längere Zeit auf einer hohen
Temperatur gehalten werden muss, verbraucht die Apparatur 1 nur relativ wenig Energie,
die bei Verarbeitung einer identischen Menge Klebstoff bei bekannten Apparaturen deutlich
höher wäre.
[0044] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von demjenigen nach den Fig.
1 und 2 nur dadurch, dass die dem Verdichtungsraum 8 zugewandte Fläche der Schmelzeinrichtung
12 in der Knickebene zwischen Gehäuse 5 und Gehäusestutzen 13 angeordnet ist. Somit
liegt die Mittelpunktlinie 3 der Schmelzeinrichtung 12 näher an der Vorschubachse
22 des Kolbens 10, bezogen auf die Vertikalerstreckung der Schmelzeinrichtung 12.
[0045] Bei den Ausführungsformen gemäß der Fig. 1 und 2 sowie Fig. 3 ist somit der Abstand
des oberen Endes der Fläche 25 der Schmelzeinrichtung 12 zum oberen Endes des Kolbens
10 größer als der Abstand des unteren Endes der Fläche 25 zum unteren Ende des Kolbens
10.
[0046] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von demjenigen gemäß den
Fig. 1 und 2 dadurch, dass die Schmelzeinrichtung 12 bzw. der Grill vertikal angeordnet
ist. Die Fläche 25 ist somit senkrecht zur Vorschubachse 22 des Kolbens 10 angeordnet.
Der Abstand der Fläche 25 vom oberen Ende des Kolbens 10 ist geringer als der Abstand
der Fläche 25 vom unteren Ende des Kolbens. Die Schmelzeinrichtung 12 ist, bezogen
auf deren Vertikalerstreckung, asymmetrisch zur Vorschubachse 22 des Kolbens 10 nach
unten versetzt, wie es durch die Mittelpunktlinie 23 verdeutlicht ist, die der halben
vertikalen Erstreckung der Schmelzeinrichtung 12 zugeordnet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
erweitert sich der Verdichtungsraum 8 unten zum Gehäusestutzen 13 hin.
[0047] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich von demjenigen nach Fig. 4
dadurch, dass bei vertikaler Anordnung der Schmelzeinrichtung 12 dieser nach oben
versetzt ist, sodass die Vorschubachse 22 des Kolbens 10 und die Mittelpunktlinie
23 der Schmelzeinrichtung 12 zusammenfallen. Da die Schmelzeinrichtung 12, bezogen
auf deren Vertikalerstreckung, symmetrisch zur Vorschubachse 22 angeordnet ist, ist
der Gehäusestutzen 13, vom Gehäuse 5 ausgehend, nach oben und unten konisch erweitert.
[0048] Die Form bzw. der Querschnitt der Schmelzeinrichtung 12 bzw. des Grills kann unterschiedlich
gewählt sein. Insbesondere ist eine runde, ovale oder eckige Form, beispielsweise
die Form eines Rechtecks, Sechsecks usw. vorgesehen.
[0049] Zum Betreiben der Apparatur 1 wird der Klebstoff bzw. das Granulat in den Vorratsbehälter
2 eingefüllt, wobei dieses Einfüllen wahlweise manuell oder automatisch erfolgen kann.
Grundsätzlich ist es nicht erforderlich, einen Vorratsbehälter 2 vorzusehen, sondern
es kann durch eine externe Zuführung, insbesondere eine Schlauchleitung das Granulat
auch direkt der Einfüllöffnung 7 zugeführt werden. Der Kolben 10 wird beispielsweise
durch einen Pneumatikzylinder horizontal zwischen den beiden Endpositionen des Zylinders
11 bewegt. Wenn der Kolben 10 ganz eingefahren ist, gibt er die Einfüllöffnung 7 zum
Ausgabetrichter 3 frei und es rieselt das Granulat vertikal in den Verdichtungsraum
8. Danach fährt der Kolben 10 aus und - falls die Schmelzeinrichtung 12 bzw. der Grill
genügend heißt ist - drückt den Klebstoff durch die Öffnungen 16 der Schmelzeinrichtung
12 und schmilzt ihn so auf. Falls die Schmelzeinrichtung 12 zu kalt ist, verdichtet
der Kolben 10 den Klebstoff und bleibt stehen. Erreicht der Kolben 10 die vordere
Position, betätigt er einen nicht veranschaulichten Endschalter und fährt zurück,
womit der Zyklus erneut beginnt. Die Temperatur der Schmelzeinrichtung 12 wird geregelt
durch die Höhe des Klebstoffniveaus in der Pumpeneinheit 20. Ist dieses Niveau unter
einem Sollwert, heizt die Schmelzeinrichtung 12 auf. Geht das Niveau gegen den Sollwert,
wird die Temperatur der Schmelzeinrichtung 12 reduziert. Ist das Niveau gleich dem
Sollwert, wird die Schmelzeinrichtung 12 nicht beheizt.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Apparatur
- 2
- Vorratsbehälter
- 3
- Ausgabetrichter
- 4
- Ausgabeöffnung
- 5
- Gehäuse
- 6
- Zylinder
- 7
- Einfüllöffnung
- 8
- Verdichtungsraum
- 9
- Einrichtung
- 10
- Kolben
- 11
- Zylinder
- 12
- Schmelzeinrichtung
- 13
- Gehäusestutzen
- 14
- Stirnwandung
- 15
- Kolbenfläche
- 16
- Öffnung
- 17
- Behälter
- 18
- Schmelzleitung
- 19
- Pumpe
- 20
- Pumpeneinheit
- 21
- Niveausensor
- 22
- Vorschubachse
- 23
- Mittelpunktlinie
- 24
- Kanal
- 25
- Fläche
1. Apparatur (1) zum Schmelzen von Klebstoff, insbesondere in Granulatform, mit einem
eine Einfüllöffnung (7) aufweisenden Verdichtungsraum (8) zur Aufnahme von festem
Klebstoff, einer Einrichtung (9) zum Verdichten des festen Klebstoffs, einer beheizbaren
Schmelzeinrichtung (12) zum Schmelzen des Klebstoffs sowie einem beheizbaren Behälter
(17) zur Aufnahme des geschmolzenen Klebstoffs, wobei der in den Verdichtungsraum
(8) eingefüllte feste Klebstoff mittels der Einrichtung (9) durch Öffnungen (16) in
der Schmelzeinrichtung (12) gepresst und in dieser geschmolzen wird, sowie der geschmolzene
Klebstoff aus der Schmelzeinrichtung (12) ausgegeben und in den Behälter (17) abgeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichtungsraum (8) oben die Einfüllöffnung (7) aufweist, die Kraftrichtung
der Einrichtung (9) beim Verdichten horizontal ist und die Schmelzeinrichtung (12)
außerhalb des Bereiches der Verdichtungsraums (8), der sich unterhalb der Einfüllöffnung
(7) befindet, angeordnet ist.
2. Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (12) als Grill mit einer Vielzahl von Öffnungen (16) ausgebildet
ist.
3. Apparatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (12), jeder Öffnung (16) zugeordnet, einen sich in Durchpressrichtung
des Klebstoffs durch die Öffnungen (16) verjüngenden Querschnitt aufweist.
4. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (12) vertikal oder unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise
unter einem Winkel von 30° bis 60°, insbesondere unterem einem Winkel von 45° zur
Vertikalen angeordnet ist.
5. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die die Schmelzeinrichtung (12) durchsetzenden Öffnungen (16) jeweils horizontal
oder unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise unter einem Winkel von 30° bis 60°,
insbesondere unter einem Winkel von 45° zur Horizontalen angeordnet sind.
6. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Verdichtungsraum (8) ein Kolben (10) der Einrichtung (9) zum Verdichten des festen
Klebstoffs verschieblich ist.
7. Apparatur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (10) beim Ausfahren die Einfüllöffnung (7) verschließt.
8. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Verdichtungsraum (8) zugewandte Kolbenfläche (15) unter einem Winkel von
10° bis 40°, insbesondere 20° bis 30° zur Vertikalen angeordnet ist, wobei ein oberes
Ende der Kolbenfläche (15) in Ausfahrrichtung des Kolbens vorlaufend angeordnet ist.
9. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Kolbenfläche (15) und/oder die Form der Querschnittsfläche der Schmelzeinrichtung
(12) rund, oval oder eckig ist.
10. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (12), bezogen auf deren Vertikalerstreckung, symmetrisch zu
einer Vorschubachse (22) des Kolbens (10) oder asymmetrisch nach unten versetzt zu
der Vorschubachse (22) angeordnet ist.
11. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Verdichtungsraums (8) ein Vorratsbehälter (2), insbesondere ein einen
Ausgabetrichter (3) aufweisender Vorratsbehälter (2) angeordnet ist, wobei der Vorratsbehälter
(2) eine Ausgabeöffnung (4) zum unmittelbaren Ausgeben von Klebstoff in Granulatform
durch die Einfüllöffnung (7) in den Verdichtungsraum (8) aufweist.
12. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (12) thermisch vom Vorratsbehälter (2) und vom beheizbaren
Behälter (17) zur Aufnahme des geschmolzenen Klebstoffs getrennt ist.
13. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der beheizbare Behälter (17) räumlich neben der Schmelzeinrichtung (12) angeordnet
ist.
14. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (12), insbesondere der Grill, aus Aluminium besteht und/oder
der Vorratsbehälter (2), insbesondere der Ausgabetrichter (3) aus Kunststoff, insbesondere
aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Polyoxymethylen (POM) besteht.
15. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (12) eine Leitung (18) zum Abführen des geschmolzenen Klebstoffs
aufweist, wobei unterhalb der Leitung (18) der beheizbare Behälter (17) angeordnet
ist, in dem der Klebstoff aufgefangen wird, wobei der Behälter (17) eine Pumpe (19)
zum Ausgeben des heißen Klebstoffs zwecks dessen Auftrags zugeordnet ist.