[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kennzeichnungswerkzeug zum Erzeugen einer
Kennzeichnung an einem Werkstück, welches einen Kennzeichnungsstift und eine Federvorrichtung
zum Vorspannen des Kennzeichnungsstifts in eine Ruhestellung, aus welcher der Kennzeichnungsstift
durch Kontakt mit dem zu kennzeichnenden Werkstück in eine Arbeitsstellung überführt
wird, umfasst.
[0002] Ein solches Kennzeichnungswerkzeug, mit welchem eine Ritzkennzeichnung an einem zu
kennzeichnenden Werkstück erzeugbar ist, ist aus der
DE 10 2006 022 166 B4 bekannt.
[0003] Eine lückenlose Kennzeichnung der bearbeiteten Werkstücke bietet eine vollständige
Nachverfolgbarkeit der Werkstücke im Herstellungsprozess, was die Voraussetzungen
für hohe Qualität und Sicherheit bietet.
[0004] Bei bekannten Kennzeichnungswerkzeugen wird aber nicht überwacht, ob die Kennzeichnung
auch tatsächlich an dem zu kennzeichnenden Werkstück erzeugt wird.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kennzeichnungswerkzeug
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem eine im Wesentlichen lückenlose
Kennzeichnung aller zu kennzeichnenden Werkstücke erreichbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Kennzeichnungswerkzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Kennzeichnungswerkzeug eine
Überwachungsvorrichtung zur Überwachung der Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts in
der Arbeitsstellung umfasst.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt das Konzept zugrunde, durch Überwachung der Anwesenheit
des Kennzeichnungsstiftes in der Arbeitsstellung die korrekte Funktion des Kennzeichnungswerkzeugs
und damit die Erzeugung einer Kennzeichnung an dem zu kennzeichnenden Werkstück garantieren
zu können.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Kennzeichnungswerkzeug, das beispielsweise in eine CNC-Werkzeugmaschine
eingesetzt ist, kann sich hinsichtlich seiner ordnungsgemäßen Funktion selbst überwachen.
[0009] Immer dann, wenn der Kennzeichnungsstift sich nicht in der Arbeitsstellung befindet,
während ein Kennzeichnungsvorgang durchgeführt werden soll, liegt ein Fehler vor,
beispielsweise ein Bruch des Kennzeichnungsstiftes, eine falsche Programmierung der
Positionierung des Kennzeichnungswerkzeugs relativ zu dem zu kennzeichnenden Werkstück
oder ein fehlerhaftes Werkstück.
[0010] Die Überwachung der Funktion des Kennzeichnungswerkzeugs ist beispielsweise durch
das Verschließen einer Fluidbohrung durch ein mit dem Kennzeichnungsstift verbundenes,
beispielsweise stiftförmiges, Betätigungselement möglich. Dieses Betätigungselement
unterbindet beim Einfedern des Kennzeichnungsstiftes das Ausströmen eines Kontrollfluids,
beispielsweise Druckluft, und lässt den Fluiddruck stromaufwärts von dem Kennzeichnungswerkzeug,
insbesondere stromaufwärts von einer Spindel einer Werkzeugmaschine, an welcher das
Kennzeichnungswerkzeug gehalten ist, ansteigen, so dass der Druckanstieg mittels eines
Drucksensors detektierbar und an die Maschinensteuerung weiterleitbar ist, beispielsweise
mittels eines quittierbaren M-Befehls. Die Maschinensteuerung kann dann die gewünschte
Aktion einleiten, beispielsweise einen Abbruch des Kennzeichnungsvorgangs und/oder
eine Wartung oder Reparatur des Kennzeichnungswerkzeugs und/oder einen Austausch eines
möglicherweise fehlerhaften Werkstücks. Als Kontrollfluid kann beispielsweise die
in der Werkzeugmaschine ohnehin vorhandene Druckluft verwendet werden.
[0011] Bei einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kennzeichnungswerkzeugs
ist vorgesehen, dass die Überwachungsvorrichtung einen Kontrollfluid-Durchlass für
ein Kontrollfluid und einen Sensor zum Detektieren des Öffnungszustands des Kontrollfluid-Durchlasses
umfasst.
[0012] Der Sensor kann insbesondere als ein Drucksensor ausgebildet sein.
[0013] Der Drucksensor kann insbesondere einen Staudruck detektieren, der sich vor dem verschlossenen
Kontrollfluid-Durchlass aufbaut.
[0014] Der Sensor kann insbesondere so ausgebildet sein, dass mittels des Sensors ein Druckanstieg
und/oder ein Druckabfall in dem Kontrollfluid detektierbar ist.
[0015] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Kontrollfluid-Durchlass geschlossen ist,
wenn der Kennzeichnungsstift sich in der Arbeitsstellung befindet.
[0016] Alternativ hierzu kann aber auch vorgesehen sein, dass der Kontrollfluid-Durchlass
geöffnet ist, wenn der Kennzeichnungsstift sich in der Arbeitsstellung befindet.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kontrollfluid-Durchlass
durch ein Betätigungselement, insbesondere einen Betätigungsbolzen, das zusammen mit
dem Kennzeichnungsstift von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung überführt wird,
verschlossen ist, wenn der Kennzeichnungsstift sich in der Arbeitsstellung befindet.
[0018] Das Kontrollfluid kann insbesondere Druckluft oder ein Kühlschmiermittel umfassen.
[0019] Das Kontrollfluid kann insbesondere von einer Werkzeugmaschine, an welcher das Kennzeichnungswerkzeug
angeordnet ist, zugeführt werden.
[0020] Ferner umfasst das Kennzeichnungswerkzeug vorzugsweise ein Anschlussstück zum lösbaren
Festlegen des Kennzeichnungswerkzeugs an einer Werkzeugaufnahme einer Werkzeugmaschine.
[0021] Das Kennzeichnungswerkzeug kann insbesondere einen Kontrollfluid-Zuführkanal umfassen,
der stromaufwärts von dem Kontrollfluid-Durchlass und zumindest teilweise in dem Anschlussstück
angeordnet ist.
[0022] Ferner kann vorgesehen sein, dass der Kontrollfluid-Durchlass einen sich in der Strömungsrichtung
des Kontrollfluids erweiternden, besonders bevorzugt im Wesentlichen konisch erweiternden,
Querschnitt aufweist.
[0023] Ferner kann vorgesehen sein, dass das Kennzeichnungswerkzeug mindestens einen Kontrollfluid-Abführkanal
umfasst, der stromabwärts von dem Kontrollfluid-Durchlass angeordnet ist und an einer
Außenseite des Kennzeichnungswerkzeugs mündet.
[0024] Der Kontrollfluid-Durchlass kann an einem Gewindeelement ausgebildet sein, das in
eine Gewindebohrung des Kennzeichnungswerkzeugs eingesetzt ist.
[0025] Eine solche Gewindebohrung kann insbesondere in dem Anschlussstück angeordnet sein,
mittels welchem das Kennzeichnungswerkzeug an einer Werkzeugaufnahme einer Werkzeugmaschine
lösbar festlegbar ist.
[0026] Alternativ oder ergänzend zur Überwachung der Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts
in der Arbeitsstellung mittels eines Kontrollfluid-Durchlasses und eines Sensors zum
Detektieren des Öffnungszustands des Kontrollfluid-Durchlasses kann vorgesehen sein,
dass die Überwachungsvorrichtung einen Positionssensor umfasst, der die Anwesenheit
des Kennzeichnungsstifts und/oder eines zusammen mit dem Kennzeichnungsstift bewegten
Betätigungselements in der Arbeitsstellung detektiert.
[0027] Ein solcher Positionssensor kann insbesondere einen induktiven Sensor, einen optischen
Sensor und/oder einen kapazitiven Sensor umfassen.
[0028] Die Überwachungsvorrichtung kann ferner eine Signalvorrichtung zum drahtgebundenen
oder drahtlosen Übermitteln eines die Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts in der
Arbeitsstellung oder die Abwesenheit des Kennzeichnungsstifts von der Arbeitsstellung
anzeigenden Signals an eine Steuervorrichtung, insbesondere an eine Steuervorrichtung
einer Werkzeugmaschine, an welcher das Kennzeichnungswerkzeug gehalten ist, umfasst.
[0029] Die Überwachungsvorrichtung kann ferner eine von außerhalb des Kennzeichnungswerkzeugs
sichtbare optische Anzeige umfassen, welche die Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts
in der Arbeitsstellung und/oder die Abwesenheit des Kennzeichnungsstifts von der Arbeitsstellung
anzeigt, beispielsweise eine Schaltfahne.
[0030] Das erfindungsgemäße Kennzeichnungswerkzeug eignet sich insbesondere zur Verwendung
in einer Werkzeugmaschine, welche ein erfindungsgemäßes Kennzeichnungswerkzeug und
eine Werkzeugaufnahme, an welcher das Kennzeichnungswerkzeug lösbar festlegbar ist,
umfasst.
[0031] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Überwachung der Funktion
eines Kennzeichnungswerkzeugs, das einen Kennzeichnungsstift zum Erzeugen einer Kennzeichnung
an einem Werkstück und eine Federvorrichtung zum Vorspannen des Kennzeichnungsstifts
in eine Ruhestellung, aus welcher der Kennzeichnungsstift durch Kontakt mit dem Werkstück
in eine Arbeitsstellung überführt wird, umfasst.
[0032] Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein solches Verfahren
zu schaffen, durch welches eine im Wesentlichen lückenlose Kennzeichnung aller zu
kennzeichnenden Werkstücke erzielbar ist.
[0033] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Überwachung der Funktion eines Kennzeichnungswerkzeugs
gelöst, welches Folgendes umfasst:
- Detektieren der Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts in der Arbeitsstellung und/oder
der Abwesenheit des Kennzeichnungsstifts von der Arbeitsstellung.
[0034] Vorzugsweise erfolgt das Detektieren der Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts in
der Arbeitsstellung und/oder der Abwesenheit des Kennzeichnungsstifts von der Arbeitsstellung
während eines Zeitraums, in welchem der Kennzeichnungsstift bei ordnungsgemäßer Funktion
des Kennzeichnungswerkzeugs in Kontakt mit einem zu kennzeichnenden Werkstück stehen
sollte.
[0035] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
[0036] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Spindel einer Werkzeugmaschine mit einer Werkzeugaufnahme
und einem an der Werkzeugaufnahme lösbar festgelegten Kennzeichnungswerkzeug;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Kennzeichnungswerkzeugs aus Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch das Kennzeichnungswerkzeug aus Fig. 2, längs der Linie 3
- 3 in Fig. 2;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung des Bereichs I aus Fig. 3;
- Fig. 5
- eine der Fig. 2 entsprechende Seitenansicht des Kennzeichnungswerkzeugs, in welcher
ein Teil eines Gehäuses des Kennzeichnungswerkzeugs weggebrochen ist, um ein Arretierelement
sichtbar zu machen, das sich in eine Ausnehmung an einem Werkzeugkopf des Kennzeichnungswerkzeugs
hinein erstreckt;
- Fig. 6
- eine der Fig. 2 entsprechende Seitenansicht des Kennzeichnungswerkzeugs, wobei ein
Kennzeichnungsstift durch eine Austrittsöffnung aus einem Aufnahmeraum des Werkzeugkopfes
des Kennzeichnungswerkzeugs entnommen worden ist;
- Fig. 7
- ein Längsschnitt durch das Kennzeichnungswerkzeug aus Fig. 6, längs der Linie 7 -
7 in Fig. 6;
- Fig. 8
- eine vergrößerte Darstellung des Bereichs II aus Fig. 3;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung, welche zeigt, wie der Kennzeichnungsstift des Kennzeichnungswerkzeugs
im Betrieb des Kennzeichnungswerkzeugs an einer mit einer Kennzeichnung zu versehenden
Oberfläche eines Werkstücks anliegt, wobei die Kennzeichnung durch Rundkneten und/oder
Ritzen der Oberfläche des Werkstücks mittels des Kennzeichnungsstifts erzeugt wird;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung eines mittels des Kennzeichnungswerkzeugs ausgeführten
Rundknetvorgangs an der Oberfläche des Werkstücks;
- Fig. 11
- einen schematischen Schnitt durch einen oberflächennahen Bereich des Werkstücks, an
welchem mittels des Kennzeichnungswerkzeugs eine Kennzeichnung durch Ritzmarkieren
erzeugt worden ist;
- Fig. 12
- einen schematischen Querschnitt durch einen oberflächennahen Bereich des Werkstücks,
an welchem mittels des Kennzeichnungswerkzeugs eine Kennzeichnung durch Rundkneten
erzeugt worden ist;
- Fig. 13
- eine vergrößerte Darstellung des Bereichs III aus Fig. 3, wobei ein Kontrollfluid-Durchlass
durch ein Betätigungselement verschlossen ist;
- Fig. 14
- eine der Fig. 13 entsprechende Schnittdarstellung, wobei das Betätigungselement den
Kontrollfluid-Durchlass freigibt; und
- Fig. 15
- eine schematische Darstellung einer Überwachungsvorrichtung zur Überwachung der Überführung
des Kennzeichnungsstifts des Kennzeichnungswerkzeugs in dessen Arbeitsstellung.
[0037] Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet.
[0038] Eine in Fig. 1 ausschnittsweise dargestellte, als Ganzes mit 100 bezeichnete Werkzeugmaschine
umfasst eine um eine Rotationsachse 102 mittels eines (nicht dargestellten) Drehantriebs
drehbare Spindel 104, an der eine zusammen mit der Spindel 104 rotierende Werkzeugaufnahme
106 angeordnet ist. Die Spindel 104 ist mittels einer (nicht dargestellten) Bewegungsvorrichtung
der Werkzeugmaschine 100 längs der Bewegungsfreiheitsgrade der Werkzeugmaschine 100
bewegbar, beispielsweise in einer X-Richtung, einer Y-Richtung und einer Z-Richtung.
[0039] An der Werkzeugaufnahme 100 ist ein als Ganzes mit 108 bezeichnetes Kennzeichnungswerkzeug
lösbar festgelegt.
[0040] Das Kennzeichnungswerkzeug 108 ist separat in den Fig. 2 bis 4 dargestellt und umfasst
ein lösbar mit der Werkzeugaufnahme 106 verbindbares Anschlussstück 110, ein an dem
Anschlussstück 110 gehaltenes Gehäuse 112 und einen an dem Gehäuse 112 gehaltenen
Werkzeugkopf 114.
[0041] Der Werkzeugkopf 114 weist eine sich zu einem Ende 116 des Werkzeugkopfes hin, insbesondere
im Wesentlichen konisch, verjüngende Werkzeugkopfspitze 118 auf und wird von einer
gestuften Durchgangsbohrung 120 durchsetzt (siehe Fig. 3).
[0042] Die Durchgangsbohrung 120 ist mehrfach, beispielsweise zweifach, gestuft und umfasst
einen am Ende 116 des Werkzeugkopfes 114 endenden vorderen Abschnitt 122, einen sich
an den vorderen Abschnitt 122 anschließenden und einen größeren Durchmesser als der
vordere Abschnitt 122 aufweisenden mittleren Abschnitt 124 und einen sich an den mittleren
Abschnitt 124 anschließenden und einen größeren Durchmesser als der mittlere Abschnitt
124 aufweisenden hinteren Abschnitt 126.
[0043] In den vorderen Abschnitt 122 der gestuften Durchgangsbohrung 120 ist eine Führungsbuchse
128 eingesetzt.
[0044] Die Führungsbuchse 128 kann in einer Längsrichtung 130 des Kennzeichnungswerkzeugs
108, welche parallel zur Rotationsachse 102 der Spindel 104 ausgerichtet ist, wenn
das Kennzeichnungswerkzeug 108 an der Werkzeugmaschine 100 montiert ist, über das
Ende 116 des Werkzeugkopfes 114 vorstehen.
[0045] Ferner kann die Führungsbuchse 128 einen in einer Radialrichtung 132, welche in Bezug
auf die Rotationsachse 102 radial ausgerichtet ist, nach außen abstehenden Bund 134
aufweisen, mit welchem die Führungsbuchse 128 an der Stufe zwischen dem vorderen Abschnitt
122 und dem mittleren Abschnitt 124 der gestuften Durchgangsbohrung 120 anliegt.
In den mittleren Abschnitt 124 der gestuften Durchgangsbohrung 120 ist ein, beispielsweise
im Wesentlichen hülsenförmiges, Gleitlager 136 eingesetzt.
[0046] Das Gleitlager dient zur gleitverschieblichen Aufnahme eines im Wesentlichen hohlzylindrischen
vorderen Abschnitts 138 eines als Ganzes mit 140 bezeichneten Stiftträgers.
[0047] Das Gleitlager 136 kann mit einem Bund 142 versehen sein, welcher an der Stufe zwischen
dem mittleren Abschnitt 124 und dem hinteren Abschnitt 126 der gestuften Durchgangsbohrung
120 anliegt.
[0048] Der vordere Abschnitt 138 des Stiftträgers 140 weist eine gestufte Durchgangsbohrung
144 auf, deren der Führungsbuchse 128 zugewandter vorderer Abschnitt 146 einen Durchmesser
aufweist, welcher im Wesentlichen dem Durchmesser der Führungsbuchse 128 entspricht.
[0049] In diesem vorderen Abschnitt 146 der Durchgangsbohrung 144 des Stiftträgers 140 ist
ein hinterer Teil 148 eines als Ganzes mit 150 bezeichneten Kennzeichnungsstifts aufgenommen.
[0050] Dieser Abschnitt 146 der Durchgangsbohrung 144 bildet somit einen Aufnahmekanal 151
zur Aufnahme des hinteren Teils 148 des Kennzeichnungsstifts 150.
[0051] Der Kennzeichnungsstift 150 umfasst einen im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper
152, der sich längs einer Längsachse 154 des Grundkörpers 152 und des Kennzeichnungsstifts
150, die im montierten Zustand des Kennzeichnungswerkzeugs 108 im Wesentlichen koaxial
mit der Rotationsachse 102 der Spindel 104 ausgerichtet ist, aus dem Stiftträger 140
durch die Führungsbuchse 128 und eine Austrittsöffnung 156 am vorderen Ende der Führungsbuchse
128 in den Außenraum des Werkzeugkopfes 114 und damit des Kennzeichnungswerkzeuges
108 erstreckt.
[0052] An den im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper 152 des Kennzeichnungsstifts 150
schließt sich, wie insbesondere aus Fig. 8 zu ersehen ist, eine sich bis zu einem
Zentrum 158 an ihrem Ende verjüngende Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts 150 an.
[0053] Wie aus Fig. 8 zu ersehen ist, ist die Spitze 160 nicht symmetrisch zu der Längsachse
154 des Grundkörpers 152 des Kennzeichnungsstifts 150 ausgebildet.
[0054] Vielmehr ist die Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts 150 exzentrisch an dem Kennzeichnungsstift
150 ausgebildet und angeordnet, so dass das Zentrum 158, an welchem die Spitze 160
endet, in der Radialrichtung 132 um die Strecke d gegenüber der Längsachse 154 des
Grundkörpers 152 des Kennzeichnungsstifts 150 und damit gegenüber der Rotationsachse
102 der Spindel 104 der Werkzeugmaschine 100 versetzt ist.
[0055] Um eine Rotation des Kennzeichnungsstifts 150 relativ zu dem Werkzeugkopf 114 um
die Rotationsachse 102 zu verhindern, umfasst das Kennzeichnungswerkzeug 108 vorzugsweise
eine Verdrehsicherung 164.
[0056] Die Verdrehsicherung 164 umfasst insbesondere eine Kennzeichnungsstift-Sicherungsvorrichtung
166 (siehe Fig. 4), welche eine Rotation des Kennzeichnungsstifts 150 relativ zu dem
Stiftträger 140, der den hinteren Teil 148 des Kennzeichnungsstifts 150 aufnimmt,
um die Rotationsachse 102 verhindert.
[0057] Die Kennzeichnungsstift-Sicherungsvorrichtung 166 kann insbesondere einen sich quer
zu der Längsachse 154 des Kennzeichnungsstifts 150 erstreckenden, vorzugsweise im
Wesentlich zylindrisch ausgebildeten, Arretierstift 168 umfassen, welcher in eine
hierzu komplementäre Ausnehmung 170 an dem Stiftträger 140 eingesetzt ist und mit
seinem Umfang in eine Ausnehmung 172 am hinteren Teil 148 des Kennzeichnungsstifts
150 eingreift.
[0058] Die Ausnehmung 172 an dem Kennzeichnungsstift 150 kann beispielsweise im Wesentlichen
zylinderabschnittsförmig ausgebildet sein und zur Längsachse 154 des Kennzeichnungsstifts
150 hin durch eine im Wesentlichen ebene Anlagefläche 174 begrenzt sein, wobei der
Arretierstift 168 an der Anlagefläche 174 anliegt, wenn der Kennzeichnungsstift 150
in den Stiftträger 140 eingesetzt ist.
[0059] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Verdrehsicherung 164 eine Stiftträger-Sicherungsvorrichtung
176 umfasst, welche eine Rotation des Stiftträgers 140 relativ zu dem Werkzeugkopf
114 um die Rotationsachse 102 verhindert (siehe Fig. 5).
[0060] Eine solche Stiftträger-Sicherungsvorrichtung 176 kann insbesondere ein, beispielsweise
stiftförmiges, Arretierelement 178 umfassen, das an dem Stiftträger 140 festgelegt
ist und sich, insbesondere in der Radialrichtung 132 nach außen, in eine Ausnehmung
180 an dem Werkzeugkopf 114 hineinerstreckt. Die Ausnehmung 180 ist vorzugsweise als
ein Schlitz 182 ausgebildet, der sich in der Längsrichtung 130 des Kennzeichnungswerkzeugs
108 erstreckt, um eine Verschiebung des Stiftträgers 140 relativ zu dem Werkzeugkopf
114 entlang der Längsachse 154 zu ermöglichen.
[0061] Der Stiftträger 140 und damit der Kennzeichnungsstift 150 werden mittels einer Federvorrichtung
184 in eine Ruhestellung vorgespannt, in welcher der Stiftträger 140 an der Führungsbuchse
128 anliegt und die Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts 150 maximal über die Austrittsöffnung
156 in den Außenraum des Kennzeichnungswerkzeugs 108 vorsteht.
[0062] Die Federvorrichtung 184 kann ein Federelement 186, beispielsweise in Form einer
Druck-Schraubenfeder, umfassen.
[0063] Ein stiftträgerseitiger Endbereich des Federelements 186 erstreckt sich in eine Durchgangsbohrung
188 in einem der Führungsbuchse 128 abgewandten hinteren Abschnitt 190 des Stiftträgers
140 hinein (siehe insbesondere die Fig. 3 und 4).
[0064] Ein dem Stiftträger 140 abgewandtes Ende des Federelements 186 stützt sich an einer
Abstützplatte 192 ab, welche innerhalb des Anschlussstücks 110 des Kennzeichnungswerkzeugs
108 angeordnet ist.
[0065] Die Federvorrichtung 184 kann ferner ein weiteres Federelement 194 umfassen, welches
als Energiespeicher dient, mittels welchem bei Bedarf, insbesondere zum Einbringen
von punktförmigen Markierungen in die Oberfläche 266 eines zu kennzeichnenden Werkstücks
264 (siehe Fig. 9), ein den Stiftträger 140 schlagartig nach vorne, zu dem Werkstück
264 hin, beschleunigender Impuls erzeugbar ist, wie dies in der
DE 10 2006 022 166 B4 beschrieben ist. Diese Druckschrift wird insoweit in Bezug genommen und zum Bestandteil
dieser Beschreibung gemacht.
[0066] Die Abstützplatte 192 ist mit einer Einstellhülse 196 gekoppelt, welche ihrerseits
durch Verschraubung mit dem Gehäuse 112 des Kennzeichnungswerkzeugs 108 verbunden
ist, so dass die Abstützplatte 192 durch Aufschrauben des Gewindes der Einstellhülse
196 auf das Gewinde des Gehäuses 112 in der Längsrichtung 130 auf den Stiftträger
140 zu und durch Ausschrauben des Gewindes der Einstellhülse 196 aus dem Gewinde des
Gehäuses 112 von dem Stiftträger 140 weg bewegbar ist.
[0067] Auf diese Weise lässt sich die auf den Stiftträger 140 und damit auf den Kennzeichnungsstift
150 durch die Federvorrichtung 184 einwirkende Vorspannkraft auf einen gewünschten
Wert einstellen.
[0068] Ein Maß für diese Vorspannkraft ist an einer an einer Außenseite des Werkzeugkopfes
114 angeordneten Skala 198 ablesbar.
[0069] Ferner umfasst das Kennzeichnungswerkzeug 108 ein Betätigungselement 200, beispielsweise
in Form eines Betätigungsbolzens 102, der sich längs der Längsachse 154 von der Durchgangsbohrung
188 des Stiftträgers 140 durch eine Durchtrittsbohrung 204 in der Abstützplatte 192
bis in eine Durchgangsbohrung 206 in dem Anschlussstück 110 des Kennzeichnungswerkzeugs
108 hinein erstreckt. Die Durchgangsbohrung 206 ist vorzugsweise als eine Gewindebohrung
205 mit einem Innengewinde 212 ausgebildet.
[0070] Das Betätigungselement 200 kann von der Federvorrichtung 184 umgeben sein.
[0071] In der Durchgangsbohrung 206 des Anschlussstücks 110 ist ein Gewindeelement 207,
vorzugsweise in Form einer Bohrungsschraube 208, angeordnet, welches mit einem Außengewinde
210 in das hierzu komplementäre Innengewinde 212 der Durchgangsbohrung 206 eingreift.
[0072] Die Bohrungsschraube 208 weist eine Durchgangsbohrung 212 auf, welche einen dem Betätigungselement
200 abgewandten Eintrittsabschnitt 214, einen sich an den Eintrittsabschnitt 214 nach
vorne anschließenden Mittelabschnitt 216 und einen sich an den Mittelabschnitt 216
nach vorne anschließenden Austrittsabschnitt 218 umfasst.
[0073] Der Austrittsabschnitt 218 erweitert sich zu dem betätigungselementseitigen Ende
220 der Bohrungsschraube 208 hin, vorzugsweise im Wesentlichen konisch.
[0074] Der Austrittsabschnitt 218 der Bohrungsschraube 208 bildet einen Kontrollfluid-Durchlass
222, welcher von dem Betätigungselement 200 verschließbar ist, wenn der Stiftträger
140 und damit der Kennzeichnungsstift 150 sich in ihrer Arbeitsstellung befinden (siehe
Fig. 13).
[0075] Hingegen gibt das Betätigungselement 200 den Kontrollfluid-Durchlass 222 für den
Durchgang von Kontrollfluid frei, wenn der Stiftträger 140 und der Kennzeichnungsstift
150 sich nicht in der Arbeitsstellung befinden, beispielsweise wenn der Kennzeichnungsstift
150 nicht von dem zu bearbeitenden Werkstück gegen die Vorspannkraft der Federvorrichtung
184 in das Kennzeichnungswerkzeug 108 hinein gedrückt wird oder wenn der Kennzeichnungsstift
150 gebrochen ist (siehe Fig. 14).
[0076] Wie aus der schematischen Darstellung von Fig. 15 zu ersehen ist, wird das Kontrollfluid,
beispielsweise Druckluft oder ein Kühlschmiermittel, von einer Kontrollfluidzufuhr
224 über eine Kontrollfluid-Zuführleitung 226 einem Kontrollfluid-Zuführkanal 228
des Kennzeichnungswerkzeugs 108 zugeführt, welcher die stromaufwärts von dem Kontrollfluid-Durchlass
222 liegenden Teile der Durchgangsbohrung 212 der Bohrungsschraube 208 und den stromaufwärts
von der Bohrungsschraube 208 liegenden Teil der Durchgangsbohrung 206 in dem Anschlussstück
110 des Kennzeichnungswerkzeugs 108 umfasst. Wenn der Kontrollfluid-Durchlass 222
durch das Betätigungselement 200 geschlossen ist, steht in der Kontrollfluid-Zuführleitung
226 ein hoher Druck des Kontrollfluids an, welcher mittels eines Sensors 229, vorzugsweise
eines Drucksensors 230, detektierbar ist, der über eine Zweigleitung 232 mit der Kontrollfluid-Zuführleitung
226 verbunden oder direkt in der Kontrollfluid-Zuführleitung 226 angeordnet ist.
[0077] Der Drucksensor 230 kann einen Druck-Spannungs-Wandler 234 umfassen, welcher in Abhängigkeit
von dem am Drucksensor 230 anliegenden Druck des Kontrollfluids ein Spannungssignal
erzeugt, das über Signalleitungen 236 an eine Steuervorrichtung 238 der Werkzeugmaschine
100 oder an eine separate Steuervorrichtung des Kennzeichnungswerkzeugs 108 übermittelt
wird.
[0078] Der Drucksensor 230 kann ferner eine Druckanzeige 240 umfassen.
[0079] Wenn das an die Steuervorrichtung 238 übermittelte Signal anzeigt, dass der Kennzeichnungsstift
150 sich nicht in der Arbeitsstellung befindet, obwohl er sich in Kontakt mit dem
zu kennzeichnenden Werkzeug und damit in der Arbeitsstellung befinden sollte, kann
die Steuervorrichtung 238 den Kennzeichnungsvorgang abbrechen und vorzugsweise ein
Alarmsignal ausgeben, welches eine Bedienungsperson dazu veranlasst, die Funktion
des Kennzeichnungswerkzeugs 108 zu überprüfen und gegebenenfalls eine Wartung oder
Reparatur des Kennzeichnungswerkzeugs 108 durchzuführen, beispielsweise einen Austausch
des Kennzeichnungsstifts 150.
[0080] Wenn hingegen der Kontrollfluid-Durchlass 222 nicht durch das Betätigungselement
200 verschlossen ist (siehe Fig. 14), gelangt das Kontrollfluid aus dem Kontrollfluid-Zuführkanal
228 durch den Kontrollfluid-Durchlass 222 in einen stromabwärts von dem Kontrollfluid-Durchlass
222 liegenden Kontrollfluid-Abführkanal 242, welcher den stromabwärts von der Bohrungsschraube
208 liegenden Teil der Durchgangsbohrung 206 in dem Anschlussstück 110, einen Zwischenraum
244 zwischen dem Anschlussstück 110 und der Abstützplatte 192, einen Zwischenraum
246 zwischen der Abstützplatte 192 und der Einstellhülse 196, einen Teil des Innenraums
der Einstellhülse 196 und einen Zwischenraum zwischen dem Gehäuse 112 und der Einstellhülse
196 umfasst und an der Außenseite des Kennzeichnungswerkzeugs 108 mündet.
[0081] Der Kontrollfluid-Durchlass 222, das Betätigungselement 200, die Kontrollfluid-Zufuhr
224, der Kontrollfluid-Zuführkanal 228 und der Drucksensor 230 bilden Bestandteile
einer Überwachungsvorrichtung 250 zur Überwachung der Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts
150 in der Arbeitsstellung.
[0082] Um den Kennzeichnungsstift 150 in dem Werkzeugkopf 114 des Kennzeichnungswerkzeugs
108 zurückzuhalten, umfasst das Kennzeichnungswerkzeug 108 ferner eine Haltevorrichtung
252, an welcher der Kennzeichnungsstift 150 im Betrieb des Kennzeichnungswerkzeugs
108 lösbar gehalten ist (siehe Fig. 4).
[0083] Dabei kann der Kennzeichnungsstift 150 beispielsweise durch Formschluss, Reibschluss
und/oder Kraftschluss an der Haltevorrichtung 152 gehalten sein.
[0084] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Haltevorrichtung 252 ein Magnetelement
254 umfasst, an dem ein Kennzeichnungsstift 150, der ein ferromagnetisches Material
umfasst, durch magnetische Anziehungskraft gehalten ist.
[0085] Eine solche Haltevorrichtung 252 kann beispielsweise im Wesentlichen topfförmig ausgebildet
sein.
[0086] Die Haltevorrichtung 252 ist vorzugsweise an dem dem Kontrollfluid-Durchlass 222
abgewandten Ende des Betätigungselements 200 festgelegt, beispielsweise durch Verschraubung.
[0087] Die Haltevorrichtung 152 ist vorzugsweise in einem hinteren Abschnitt 256 der gestuften
Durchgangsbohrung 144 des vorderen Abschnitts 138 des Stiftträgers 140 aufgenommen.
[0088] Eine dem Kennzeichnungsstift 150 zugewandte Stirnfläche 258 der Haltevorrichtung
252 liegt vorzugsweise an der Stufe zwischen dem vorderen Abschnitt 146 und dem hinteren
Abschnitt 256 der gestuften Durchgangbohrung 144 in dem Stiftträger 140 an.
[0089] Ferner liegt diese Stirnfläche 258 der Haltevorrichtung 252 im Betrieb des Kennzeichnungswerkzeugs
108 an einer hinteren Stirnfläche 260 des Kennzeichnungsstifts 150 an.
[0090] Das vorstehend beschriebene Kennzeichnungswerkzeug 108 funktioniert wie folgt:
Das Kennzeichnungswerkzeug 108 wird mit seinem Anschlussstück 110 in die Werkzeugaufnahme
106 der Werkzeugmaschine 100 eingesetzt und dort, beispielsweise durch Verschraubung
mittels einer Schraube 262 (siehe Fig. 1), lösbar festgelegt.
[0091] Anschließend wird das Kennzeichnungswerkzeug 108 mittels einer Bewegung der Spindel
104 längs der Bewegungsfreiheitsgrade der Werkzeugmaschine 100, beispielsweise durch
Verschiebung längs einer X-Achse, einer Y-Achse und/oder einer Z-Achse der Werkzeugmaschine
100, in Kontakt mit dem zu kennzeichnenden Werkstück 264 gebracht (siehe Fig. 9).
[0092] Die zu kennzeichnende Oberfläche 266 des Werkstücks 264 drückt den Kennzeichnungsstift
150 gegen die Vorspannkraft der Federvorrichtung 184 in der Längsrichtung 130 des
Kennzeichnungswerkzeugs 108 nach hinten und überführt den Kennzeichnungsstift 150
so von seiner Ruhestellung in seine Arbeitsstellung.
[0093] Durch die Verschiebung des Kennzeichnungsstifts 150 werden auch die Haltevorrichtung
252 und das Betätigungselement 200 längs der Längsrichtung 130 nach hinten verschoben,
so dass das Betätigungselement 200 den Kontrollfluid-Durchlass 222 verschließt (siehe
Fig. 13).
[0094] Durch den Verschluss des Kontrollfluid-Durchlasses 222 baut sich in der Kontrollfluid-Zuführleitung
226 ein erhöhter Staudruck auf, der mindestens einem vorgegebenen Schwellenwert entspricht,
mittels des Drucksensors 230 detektiert wird und mittels der Druckanzeige 240 angezeigt
werden kann.
[0095] Ferner generiert der Drucksensor 230 ein Signal, welches an die Steuervorrichtung
238 der Werkzeugmaschine 100 weitergeleitet wird und die ordnungsgemäße Überführung
des Kennzeichnungsstifts 150 in die Arbeitsstellung anzeigt.
[0096] Wenn der Verschluss des Kontrollfluid-Durchlasses 222 unterbleibt, beispielsweise
bei einer Fehlpositionierung des Kennzeichnungswerkzeugs 108 relativ zu dem Werkstück
264 oder im Fall eines Bruchs des Kennzeichnungsstifts 150, gelangt das Kontrollfluid
aus dem Kontrollfluid-Zuführkanal 228 durch den Kontrollfluid-Durchlass 222 in den
Kontrollfluid-Abführkanal 242 und von dort in den Außenraum des Kennzeichnungswerkzeugs
108 (siehe Fig. 13), so dass in diesem Fall der von dem Drucksensor 230 detektierte
Druck in der Kontrollfluid-Zuführleitung 226 unterhalb des vorgegebenen Schwellenwerts
liegt.
[0097] Die Steuervorrichtung 238 stellt in diesem Fall fest, dass der Druck des Kontrollfluids
unterhalb des vorgegebenen Schwellenwerts bleibt, was in Verbindung mit der erwarteten
Positionierung des Kennzeichnungswerkzeugs 108 an dem zu kennzeichnenden Werkstück
264 eine Fehlfunktion des Kennzeichnungswerkzeugs 108 anzeigt.
[0098] Diese Fehlfunktion kann einer Bedienungsperson durch eine (nicht dargestellte), beispielsweise
optische und/oder akustische, Anzeigevorrichtung mitgeteilt werden, worauf dann die
Bedienungsperson die Funktion des Kennzeichnungswerkzeugs 108 überprüfen und den festgestellten
Funktionsfehler beheben kann.
[0099] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung 238 den Betrieb des Kennzeichnungswerkzeugs
108 selbsttätig beendet und das Kennzeichnungswerkzeug 108 durch Bewegung längs der
Bewegungsfreiheitsgrade der Werkzeugmaschine 100 in eine Parkposition bewegt, in welcher
das Kennzeichnungswerkzeug 108 von einer Bedienungsperson untersucht und erforderlichenfalls
gewartet und/oder repariert werden kann.
[0100] Wenn die Bedienungsperson daraufhin eine Beschädigung an dem Kennzeichnungsstift
150 feststellt, kann ein Austausch des im Kennzeichnungswerkzeug 108 gehaltenen ersten
Kennzeichnungsstifts 150a durch einen intakten zweiten Kennzeichnungsstift 150b wie
folgt durchgeführt werden: Die Bedienungsperson greift an dem über die Austrittsöffnung
156 der Führungsbuchse 128 überstehenden Teil des ersten Kennzeichnungsstifts 150a
an und zieht diesen längs der Längsachse 154 des Kennzeichnungsstifts 150 aus dem
Aufnahmeraum 268 innerhalb des Werkzeugkopfes 114, in welchem der hintere Teil 148
des Kennzeichnungsstifts 150 im Betrieb des Kennzeichnungswerkzeugs 108 aufgenommen
ist, heraus.
[0101] Hierzu muss lediglich die magnetische Anziehungskraft zwischen dem der Haltevorrichtung
152 zugewandten Ende des Kennzeichnungsstifts 150 und dem Magnetelement 154 der Haltevorrichtung
152 überwunden werden.
[0102] Der Kennzeichnungsstift 150 ist hinterschneidungsfrei ausgebildet, so dass er aus
dem Aufnahmeraum 268 des Werkzeugkopfes 114 durch die Austrittsöffnung 156 vollständig
entnommen werden kann, ohne dass hierfür eine Demontage des Werkzeugkopfes 114 erforderlich
ist.
[0103] Anschließend wird der hintere Teil 148 eines intakten zweiten Kennzeichnungsstifts
150b durch die Austrittsöffnung 156 entlang der Längsachse 154 des Kennzeichnungsstifts
150 in den Aufnahmeraum 268 eingeschoben, bis der Kennzeichnungsstift 150 mit seiner
hinteren Stirnfläche 260 an der Stirnfläche 258 der Haltevorrichtung 252 anschlägt.
[0104] Durch die magnetische Anziehungskraft zwischen dem Magnetelement 254 der Haltevorrichtung
252 einerseits und dem ferromagnetischen Material des Kennzeichnungsstifts 150 andererseits
bleibt der Kennzeichnungsstift 150 lösbar an der Haltevorrichtung 252 gehalten. Insbesondere
wird so verhindert, dass der Kennzeichnungsstift 150 unbeabsichtigt aus dem Aufnahmeraum
268 des Werkzeugkopfes 114 herausfällt.
[0105] Auch für das Einbringen des Kennzeichnungsstifts 150 in den Aufnahmeraum 268 des
Werkzeugkopfes 114 ist keine Demontage des Werkzeugkopfes 114 erforderlich.
[0106] Nach dem Einsetzen des intakten zweiten Kennzeichnungsstifts 150b ist das Kennzeichnungswerkzeug
108 wieder betriebsbereit.
[0107] In den Fig. 6 und 7 ist der dort dargestellte Kennzeichnungsstift 150 mit beiden
Bezugszeichen 150a und 150b bezeichnet, da es sich hierbei um den entnommenen ersten
Kennzeichnungsstift 150a oder um den einzubringenden zweiten Kennzeichnungsstift 150b
handeln kann.
[0108] Der Aufnahmeraum 268 des Werkzeugkopfes 114 umfasst den Aufnahmekanal 151 im Stiftträger
140 und den Innenraum der Führungsbuchse 128.
[0109] Wie in Fig. 9 bei Position A dargestellt, kann mittels des Kennzeichnungswerkzeugs
108 eine Ritzmarkierung 270 an der Oberfläche 266 des zu kennzeichnenden Werkstücks
264 erzeugt werden, ähnlich einer Rollierung, indem das Kennzeichnungswerkzeug 108
mit dem Kennzeichnungsstift 150, dessen Spitze 160 durch die Federvorrichtung 184
gegen die Oberfläche 266 des Werkstücks 264 vorgespannt wird, durch Bewegen der Spindel
104 der Werkzeugmaschine 100 längs der Bewegungsfreiheitsgrade der Werkzeugmaschine
100 in Richtung des Pfeiles 272 translatorisch entlang der Oberfläche 266 bewegt wird.
[0110] Ein schematischer Querschnitt durch die Ritzmarkierung 270 ist in Fig. 11 dargestellt.
[0111] Die Ritzmarkierung 270 weist im Wesentlichen die Form einer rinnenförmigen Vertiefung
mit der Tiefe t (bezogen auf die an die Ritzmarkierung 270 angrenzende, nicht gekennzeichnete
Oberfläche 266 des Werkstücks 264) auf.
[0112] An ihren beiden Längsseiten ist die rinnenförmige Vertiefung 274 durch Wülste 276
begrenzt, welche durch Aufwerfung des aus der rinnenförmigen Vertiefung 274 verdrängten
Materials des Werkstücks 264 gebildet sind.
[0113] Die gesamte Ritzmarkierung 270 einschließlich der Wülste 276 erstreckt sich, senkrecht
zu einer Längsrichtung 278 der Ritzmarkierung 270, über eine Breite b.
[0114] Die Breite b der Ritzmarkierung 270 ist durch die Formgebung der Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts
150 vorgegeben.
[0115] Um Erhebungen oder Vertiefungen in der Oberfläche 266 des zu kennzeichnenden Werkstücks
264 folgen zu können, kann das Kennzeichnungswerkzeug 108 in einer parallel zur mittleren
Normalenrichtung der Oberfläche 266 des Werkstücks 264 verlaufenden Höhenrichtung
280 (siehe Fig. 9) relativ zu dem Werkstück 264 bewegt werden, insbesondere durch
Betätigung der Bewegungsfreiheitsgrade der Werkzeugmaschine 100.
[0116] Hierdurch ist es möglich, auch bei einer unebenen Oberfläche 266 den Anpressdruck,
mit welchem die Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts 150 auf die Oberfläche 266 des
Werkstücks 264 einwirkt, im Wesentlichen konstant zu halten.
[0117] Um eine breitere und vorzugsweise auch tiefere Kennzeichnung an dem Werkstück 264
zu erzeugen, kann mittels des Kennzeichnungswerkzeugs 108 durch Rundkneten der Oberfläche
266 des Werkstücks 264 eine in den Fig. 10 und 12 schematisch dargestellte Rundknetmarkierung
282 erzeugt werden.
[0118] Die Rundknetmarkierung 282 wird dadurch erzeugt, dass der unter der Vorspannung der
Federvorrichtung 184 gegen die Oberfläche 266 des Werkstücks 264 gepresste Kennzeichnungsstift
150 um seine Längsachse 154 gedreht wird, welche bei der dargestellten Ausführungsform
mit der Rotationsachse 102 der Spindel 104 der Werkzeugmaschine 100 übereinstimmt.
[0119] Da das Zentrum 158 der Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts 150 um die Strecke d gegenüber
der Längsachse 154 des Kennzeichnungsstifts 150 und damit gegenüber der Rotationsachse
102 versetzt ist, bewegt sich das Zentrum 158 der Spitze 160 längs einer wendelförmigen
Bahn entlang der Oberfläche 266 des Werkstücks 264, wenn das Kennzeichnungswerkzeug
108 um die Rotationsachse 102 gedreht und dabei gleichzeitig translatorisch bewegt
wird, wie dies in Fig. 10 durch die Pfeile 284 beziehungsweise 272 dargestellt ist.
[0120] Dabei beträgt die Drehzahl der Spindel 104 und damit des Kennzeichnungsstifts 150
während eines Rundknetvorgangs vorzugsweise mindestens ungefähr 100 Umdrehungen pro
Minute, insbesondere mindestens ungefähr 150 Umdrehungen pro Minute, beispielsweise
mindestens ungefähr 200 Umdrehungen pro Minute.
[0121] Ferner ist es günstig, wenn die Drehzahl der Spindel 104 und damit des Kennzeichnungsstifts
150 während eines Rundknetvorgangs höchstens ungefähr 1.000 Umdrehungen pro Minute
beträgt.
[0122] Die translatorische Vorschubgeschwindigkeit, mittels welcher der Kennzeichnungsstift
150 zusätzlich zu der Drehung über die Oberfläche 266 bewegt wird, beträgt vorzugsweise
mindestens ungefähr 1 m/min, besonders bevorzugt mindestens ungefähr 5 m/min, insbesondere
mindestens ungefähr 10 m/min.
[0123] Der radiale Versatz d zwischen dem Zentrum 158 der Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts
150 und der Rotationsachse 102 beträgt vorzugsweise mindestens ungefähr 0,1 mm, besonders
bevorzugt mindestens ungefähr 0,15 mm, insbesondere mindestens ungefähr 0,2 mm.
[0124] Wie aus einem Vergleich der Fig. 11 und 12 zu ersehen ist, wird durch das Rundkneten
eine Rundknetmarkierung 282 geschaffen, deren rinnenförmige Vertiefung 274', bei gleicher
Vorspannkraft der Federvorrichtung 184, eine größere Tiefe T aufweist als die rinnenförmige
Vertiefung 274 der Ritzmarkierung 270.
[0125] Ferner erstreckt sich die so hergestellte Rundknetmarkierung 282, einschließlich
der die rinnenförmige Vertiefung 274' seitlich berandenden Wülste 276', welche durch
Aufwerfung des durch das Rundkneten aus der rinnenförmigen Vertiefung 274' verdrängten
Materials entstehen, über eine größere Breite B als die Ritzmarkierung 270.
[0126] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Breite B der Rundknetmarkierung 282 ungefähr
der Summe aus der Breite b der Ritzmarkierung 270 und dem Doppelten des Versatzes
d zwischen dem Zentrum 158 der Spitze 160 des Kennzeichnungsstifts 150 und der Rotationsachse
102 entspricht. Sowohl die Rundknetmarkierung 282 als auch die Ritzmarkierung 270
können im Wesentlichen geradlinig oder gekrümmt über die Oberfläche 266 des zu kennzeichnenden
Werkstücks 264 verlaufen, je nach Art des translatorischen Anteils der Bewegung des
Kennzeichnungswerkzeugs 108 relativ zu dem Werkstück 264.
1. Kennzeichnungswerkzeug zum Erzeugen einer Kennzeichnung an einem Werkstück (264),
umfassend
einen Kennzeichnungsstift (150) und
eine Federvorrichtung (184) zum Vorspannen des Kennzeichnungsstifts (150) in eine
Ruhestellung, aus welcher der Kennzeichnungsstift (150) durch Kontakt mit dem zu kennzeichnenden
Werkstück (264) in eine Arbeitsstellung überführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kennzeichnungswerkzeug (108) eine Überwachungsvorrichtung (250) zur Überwachung
der Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts (150) in der Arbeitsstellung umfasst.
2. Kennzeichnungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungsvorrichtung (250) einen Kontrollfluid-Durchlass (222) für ein Kontrollfluid
und einen Sensor (229) zum Detektieren des Öffnungszustands des Kontrollfluid-Durchlasses
(222) umfasst.
3. Kennzeichnungswerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (229) als ein Drucksensor (230) ausgebildet ist.
4. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollfluid-Durchlass (222) geschlossen ist, wenn der Kennzeichnungsstift (150)
sich in der Arbeitsstellung befindet.
5. Kennzeichnungswerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollfluid-Durchlass (222) durch ein Betätigungselement (200), das zusammen
mit dem Kennzeichnungsstift (150) von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung überführt
wird, verschlossen ist, wenn der Kennzeichnungsstift (150) sich in der Arbeitsstellung
befindet.
6. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontrollfluid Druckluft oder ein Kühlschmiermittel umfasst.
7. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kennzeichnungswerkzeug (108) ein Anschlussstück (110) zum lösbaren Festlegen
des Kennzeichnungswerkzeugs (108) an einer Werkzeugaufnahme (106) einer Werkzeugmaschine
(100) umfasst.
8. Kennzeichnungswerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kennzeichnungswerkzeug (108) einen Kontrollfluid-Zuführkanal (228) umfasst, der
stromaufwärts von dem Kontrollfluid-Durchlass (222) und zumindest teilweise in dem
Anschlussstück (110) angeordnet ist.
9. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollfluid-Durchlass (222) einen sich in der Strömungsrichtung des Kontrollfluids
erweiternden Querschnitt aufweist.
10. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kennzeichnungswerkzeug (108) mindestens einen Kontrollfluid-Abführkanal (242)
umfasst, der stromabwärts von dem Kontrollfluid-Durchlass (222) angeordnet ist und
an einer Außenseite des Kennzeichnungswerkzeugs (108) mündet.
11. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollfluid-Durchlass (222) an einem Gewindeelement (207) ausgebildet ist,
das in eine Gewindebohrung (205) des Kennzeichnungswerkzeugs (108) eingesetzt ist.
12. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungsvorrichtung (250) einen Positionssensor umfasst, der die Anwesenheit
des Kennzeichnungsstifts (150) und/oder eines zusammen mit dem Kennzeichnungsstift
(150) bewegten Betätigungselements (200) in der Arbeitsstellung detektiert.
13. Kennzeichnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungsvorrichtung (250) eine Signalvorrichtung zum drahtgebundenen oder
drahtlosen Übermitteln eines die Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts (150) in der
Arbeitsstellung oder die Abwesenheit des Kennzeichnungsstifts (150) von der Arbeitsstellung
anzeigenden Signals an eine Steuervorrichtung (238) umfasst.
14. Werkzeugmaschine, umfassend ein Kennzeichnungswerkzeug (108) nach einem der Ansprüche
1 bis 13 und eine Werkzeugaufnahme (106), an welcher das Kennzeichnungswerkzeug (108)
lösbar festlegbar ist.
15. Verfahren zur Überwachung der Funktion eines Kennzeichnungswerkzeugs (108), das einen
Kennzeichnungsstift (150) zum Erzeugen einer Kennzeichnung an einem Werkstück (264)
und
eine Federvorrichtung (184) zum Vorspannen des Kennzeichnungsstifts (150) in eine
Ruhestellung, aus welcher der Kennzeichnungsstift (150) durch Kontakt mit dem Werkstück
(264) in eine Arbeitsstellung überführt wird,
umfasst, umfassend Folgendes:
- Detektieren der Anwesenheit des Kennzeichnungsstifts (150) in der Arbeitsstellung
und/oder der Abwesenheit des Kennzeichnungsstifts (150) von der Arbeitsstellung.