[0001] Die Erfindung betrifft einen Konsolanker zum Tragen einer vor einer Außenwand oder
einem Außenwandelement eines Gebäudes in einem Abstand dazu vorgesetzten Vormauerschale
oder Fassadenplatte der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Gattung.
[0002] Aus der
EP 1 072 733 A2 ist eine Vorrichtung zum Befestigen von hinterlüfteten Fassadenplatten bekannt. Diese
Vorrichtung umfasst ein mittels einer Befestigungsschraube an einer Gebäudeaußenwand
angebrachtes Abstützelement, das mit einem in einem vorbestimmten Abstand zur Gebäudewand
angeordneten und vertikal nach oben gerichteten Schenkel versehen ist. Auf der Rückseite
der Fassadenplatte ist ein Tragelement befestigt, das im Wesentlichen U-förmig gestaltet
ist und die Form eines nach unten offenen Bügels besitzt. Zur Befestigung der Fassadenplatte
wird das Tragelement auf den vertikalen Schenkel des Abstützelementes geschoben.
[0003] Die
GB 2 339 219 A beschreibt eine Konsole zum Tragen von Ziegelsteinen einer gemauerten Verblendung
an einer Hauswand. Die Konsole besteht aus einem Tragelement und einem daran angeschweißten
Winkeleisen, das einen waagerechten Schenkel aufweist, auf dem die Ziegelsteine abgestützt
werden. Das Tragelement umfasst eine Rückenplatte mit Öffnungen, die zum Durchtritt
von Befestigungsschrauben dienen, um die Konsole an der Hauswand zu befestigen.
[0004] In der
EP 0 433 656 A1 ist eine an einer Tragstruktur befestigte Gebäudefassade beschrieben, wobei die Fassadenplatten
indirekt über Traganker mit der Tragstruktur verbunden sind. In der Tragstruktur sind
Tragankerbolzen verankert, an denen die Traganker befestigt sind. Am Traganker ist
eine Schiene befestigt, die mit einem Auflagebolzen versehen ist, der das Fassadenelement
trägt.
[0005] Die
US 6,128,883 beschreibt eine Konsolenanordnung für Ziegelsteine, wobei die Konsole eine Rückwand
und ein Paar daran angeformter seitlicher Platten umfasst. In den seitlichen Platten
ist jeweils eine Ausnehmung vorgesehen mit einer waagerechten Stützfläche und einem
vertikalen nach oben gerichteten Schlitz. Diese Ausnehmungen dienen zur Aufnahme eines
Winkelelementes, dessen waagerechter Schenkel die Ziegelsteine trägt. Die Konsole
weist an ihrer Rückwand eine Öffnung auf, so dass die Konsole auf den Gewindeabschnitt
eines in einer Gebäudewand eingebetteten Bolzens gesteckt und mittels einer aufschraubbaren
Mutter befestigt werden kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Konsolanker der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, der bezüglich seiner Befestigung einfacher zu handhaben ist und
der sich für den Einsatz in vorgefertigte, mehrschichtige Wandelemente besonders gut
eignet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Konsolanker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Unlösbar im Sinne des Anspruchs 1 bedeutet auch, dass die Konsole komplett aus einem
Blech oder Flachstahl mit angestauchten Ankern und Verankerungsköpfen und auf diese
Weise einstückig hergestellt sein kann.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Ausleger und
der Traganker aus Edelstahl oder verzinktem Stahl bestehen und miteinander verschweißt
sind. Durch diese Auswahl des Materials ist der Konsolanker korrosionsbeständig und
die Schweißverbindung mechanisch hoch belastbar. In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen
sein, dass der Ausleger zwei parallele Kanten aufweist, wobei an einer Kante der Traganker
angeschweißt ist. Außerdem ist es von Vorteil, dass an der anderen Kante ein Stützelement
angeschweißt ist, das einen Kopf zur Abstützung an der Wand des Gebäudes umfasst.
Dabei ist es zweckmäßig, dass an dem Kopf eine Platte aus einem thermisch isolierenden
Material angeordnet ist, um eine thermische Entkopplung zu erreichen.
[0009] Gemäß einer anderen Ausgestaltung des Konsolankers ist vorgesehen, dass an der anderen
Kante ein weiterer Traganker angeschweißt ist. Auf diese Weise kann eine stärkere
Verankerung des Konsolankers in der Außenwand des Gebäudes erreicht werden. Ferner
ist es von Vorteil, dass der Ausleger eine zur Vormauerschale bzw. zum Verblendmauerwerk
oder zur Fassadenplatte gerichtete Kante aufweist, an deren unterem Ende ein als Tragteil
dienendes Winkelelement angeschweißt ist. Dieses Winkelelement trägt das Verblendmauerwerk
bzw. die Fassadenplatte. Das Winkelelement besteht ebenfalls vorzugsweise aus Edelstahl.
Außerdem ist es möglich, dass der Ausleger zwei parallele Kanten aufweist, die orthogonal
zu der Kante verlaufen, an der der Traganker angeschweißt ist, und dass an diesen
beiden Kanten jeweils ein Halteanker angeschweißt ist. Diese Halteanker weisen vorzugsweise
einen Kopf auf, und sie sind mit diesem in ein aus einem aushärtbaren Material bestehendes
Tragteil eingebettet. Vorzugsweise ist dieses Material ein Mörtel oder Beton. In weiterer
Ausgestaltung kann das Winkelelement einen vom Ausleger weg gerichteten Schenkel umfassen,
an dem ein Halteelement angeordnet ist. Ein solches Halteelement dient beispielsweise
zur Befestigung von Vorrichtungen an der Unterseite des Schenkels, beispielsweise
zur Anbringung eines Rollladenkastens.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Konsolanker an einer Betonwand mit vom Konsolanker getragenem Mauerwerk,
- Fig. 2
- eine Ausführungsvariante des Konsolankers in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Konsolanker mit einem gegossenen Tragteil.
[0011] In Fig. 1 ist ein Konsolanker 1 gezeigt, der an einer Betonwand 2 befestigt ist und
der eine Vormauerschale bzw. ein Vormauerwerk 3, beispielsweise aus Ziegelsteinen
4 (Klinker) trägt. Der Konsolanker 1 weist einen Ausleger 5 mit einem daran unlösbar
befestigten Traganker 6, einem unlösbar befestigten Stützelement 18 und einem ebenfalls
unlösbar befestigten Tragteil 10 auf. Der Konsolanker 1 ist somit einstückig ausgeführt.
Der Ausleger umfasst einen ersten Abschnitt 15 und einen zweiten Abschnitt 16. Der
erste Abschnitt 15 besitzt eine dem Mauerwerk 3 zugewandte Vorderkante 22, an deren
unterem Ende das Tragteil 10 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist das
Tragteil 10 ein im Querschnitt annährend L-förmiges Winkelelement 12, das mit einem
Schenkel 13 an der Vorderkante 22 mit dem Ausleger 5 verbunden ist. Ein weiterer Schenkel
14 dient zum Tragen des Mauerwerkes 3.
[0012] Der zweite Abschnitt 16 des Auslegers 5 weist zwei parallel verlaufende Kanten 11
und 17 auf. Der Traganker 6 umfasst einen Schaft 7 und einen an einem Ende von diesem
angeformten Kopf 8 sowie ein anderes Ende 9, das an der Kante 11 unlösbar mit dem
Ausleger 5 verbunden ist. Der Konsolanker 1 besteht vorzugsweise aus einem Edelstahl,
es ist jedoch auch eine Ausführung aus verzinktem Stahl möglich. Das Tragteil 10 und
der Traganker 6 sowie das Stützelement 18 sind mit dem Ausleger 5 vorzugsweise durch
Schweißen unlösbar verbunden. Dadurch ist der Konsolanker 1 einstückig. An der Kante
17 ist das Stützelement 18 angeordnet, das einen Schaft 19 und einen der Betonwand
2 zugewandten Kopf 21 umfasst, wobei das Stützelement 18 durch Anschweißen des Schafts
19 an der Kante 17 ebenfalls unlösbar mit dem Ausleger 5 verbunden ist. An dem Kopf
21 ist eine Platte 20 aus einem thermisch isolierenden Material als Zwischenlage angeordnet,
über die sich das Stützelement an der Betonwand 2 abstützt. Der Traganker 6 ist in
dem dargestellten Beispiel in die Betonwand 2 eingebettet und nimmt im Wesentlichen
die auf ihn wirkenden Zug- und Querkräfte auf. Das Stützelement 18 wirkt lediglich
als Drucklager.
[0013] In Fig. 2 ist ein Konsolanker 25 gezeigt, der zum Einsatz an einer Betonwand vorgesehen
ist und der eine Vormauerschale gemäß Fig. 1 tragen soll. Der Konsolanker 25 umfasst
einen Ausleger 26, der in der in Fig. 2 gezeigten Seitenansicht im Wesentlichen die
Form eines Rechteckes mit einer geneigt verlaufenden Kante 27, die sich an die Kante
11, an der das Ende 9 des Schafts 7 vom Traganker 6 angeschweißt ist, anschließt.
Der Traganker 6 in diesem Ausführungsbeispiel ist ebenfalls dazu vorgesehen, in die
Betonwand 2 (Fig. 1) eingebettet zu werden. Der Konsolanker 25 besteht vorzugsweise
aus Edelstahl.
[0014] Der Ausleger 26 weist eine dem Mauerwerk 3 (Fig. 1) zugewandte Kante 24 auf, an deren
unterem Ende das Tragteil 10 befestigt ist, ebenso wie das Tragteil in Fig. 1. Die
Form des Tragteils 10 in den Figuren 1 und 2 ist identisch, daher stimmen auch die
Bezugszeichen für gleiche Teile überein. An der Kante 17 des Auslegers 26 ist das
Stützelement 18 angeschweißt, das an seinem Kopf 21 ebenso eine Platte 20 aufweist
wie zur Fig. 1 beschrieben. Für den Fall, dass unter dem Tragteil 10 kein sich anschließendes
Mauerwerk vorgesehen ist, beispielsweise zur Bildung einer Tür- oder Fensteröffnung,
kann es vorteilhaft sein, auf dem Schenkel 14 ein Halteelement 28 anzuordnen, das
zur Befestigung von Vorrichtungen an der Unterseite des Schenkels 14 dient, beispielsweise
zur Anbringung eines Rollladenkastens. Ein solches Halteelement kann beispielsweise
eine Gewindehülse zur Aufnahme einer Schraube sein.
[0015] In Fig. 3 ist ein Konsolanker 30 gezeigt, der an einer Betonwand 29 befestigt ist
und der eine Vormauerschale 3 trägt. Der Konsolanker 30 umfasst einen Ausleger 31
mit dem daran unlösbar befestigten Traganker 6 und einem weiteren unlösbar an dem
Ausleger 31 befestigten Traganker 32. Der Ausleger 31 weist die parallelen Kanten
11 und 17 auf, wobei der Traganker 6 mit seinem Ende 9 des Schafts 7 an der Kante
11 vorzugsweise angeschweißt ist und der weitere Traganker 32 an der Kante 17. Aus
Fig. 3 ist ersichtlich, dass der weitere Traganker 32 einen kürzeren und bezüglich
des Querschnitts kleineren Schaft 33 aufweist als der Traganker 6, jedoch auch einen
Kopf 34 besitzt. Beide Traganker 6 und 32 sind in die Betonwand 29 eingebettet, wobei
der Traganker 6 im Wesentlichen die Zug- und Querkräfte und der Traganker 32 im Wesentlichen
die Druckkräfte und Querkräfte überträgt.
[0016] Ein dem Traganker 6 abgewandtes Ende 35 des Auslegers 31 weist parallele Kanten 36,
37 auf, an denen Halteanker 38, 39 befestigt sind. Die Halteanker 38, 39 weisen jeweils
einen Kopf 40 und einen Schaft 41, 42 auf, wobei die Länge der Schäfte 41, 42 unterschiedlich
oder gleich sein kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Schäfte 41, 42
der Halteanker 38, 39 gleich lang. Der Ausleger 31, die Traganker 6, 32 und die Halteanker
38, 39 bestehen vorzugsweise aus Edelstahl, alternativ ist auch eine Ausführung aus
verzinktem Stahl möglich. Die Halteanker 38, 39 sind mit ihren Köpfen 40 und einer
Teillänge der Schäfte 41, 42 in ein Tragteil 43 eingebettet, das aus einem gießbaren,
aushärtenden Material, beispielsweise Mörtel oder Beton besteht und als Quader geformt
ist. Auf der Oberseite dieses Quaders ist das Mauerwerk 3 abgestützt.
[0017] Diese Konsolanker gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie
alternative Ausführungen eignen sich insbesondere für den Einsatz in vorgefertigte,
mehrschichtige Wandelemente, bei denen die tragende Schicht aus Beton besteht und
welche auf der Außenseite eine vordere Schicht, beispielsweise aus Dekorplatten, Vormauerziegeln
oder Verblendung aus Steinen aufweisen, wobei der Zwischenraum zwischen tragender
Schicht 2, 29 und Außenschicht 3 auch ganz oder teilweise mit wärmedämmendem Material
gefüllt sein kann. Diese vordere Schicht wird von den durch Einbettung in die Betonwand
fest verankerten Konsolankern getragen.
1. Konsolanker zum Tragen einer vor einer Außenwand (2, 29) oder einem Außenwandelement
eines Gebäudes in einem Abstand dazu vorgesetzten Vormauerschale (3) oder Fassadenplatte,
wobei der Konsolanker (1, 25, 30) mindestens einen Traganker (6), einen Ausleger (5,
26, 31) und ein Tragteil (10, 43), auf dem die Vormauerschale oder die Fassadenplatte
abgestützt ist, umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass der Traganker (6) und das Tragteil (10, 43) unlösbar an dem Ausleger angeordnet sind
und somit der Konsolanker einstückig ausgeführt ist.
2. Konsolanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (5, 26, 31) und der Traganker (6) aus Edelstahl oder verzinktem Stahl
bestehen und miteinander verschweißt sind.
3. Konsolanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ausleger (5, 26, 31) der Traganker durch Materialumformung und Anstauchung
eines Verankerungskopfes (8) erzeugt ist.
4. Konsolanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (5, 26, 31) zwei parallele Kanten (11, 17) aufweist, wobei an einer
Kante (11) der Traganker (6) angeschweißt ist.
5. Konsolanker nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass an der anderen Kante (17) ein Stützelement (18) angeschweißt ist, das einen Kopf
(21) zur Abstützung an der Wand (2) des Gebäudes umfasst.
6. Konsolanker nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kopf (21) eine Platte (20) aus einem thermisch isolierenden Material angeordnet
ist.
7. Konsolanker nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass an der anderen Kante (17) ein weiterer Traganker (32) angeschweißt ist.
8. Konsolanker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (5, 26) eine zur Vormauerschale (3) bzw. zur Fassadenplatte gerichtete
Kante (22, 24) aufweist, an deren unteren Ende ein als Tragteil (10) dienendes Winkelelement
(12) angeschweißt ist.
9. Konsolanker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (31) zwei parallele Kanten (36, 37) aufweist, die orthogonal zu der
Kante (11) verlaufen, an der der Traganker (6) angeschweißt ist und dass an diesen
Kanten (36, 37) jeweils ein Halteanker (38, 39) angeschweißt ist.
10. Konsolanker nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halteanker (38, 39) einen Kopf (40) aufweisen und mit diesem in ein aus einem
aushärtbaren Material bestehendes Tragteil (43) eingebettet sind, wobei das aushärtbare
Material vorzugsweise ein Mörtel oder Beton ist.
11. Konsolanker nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelelement (12) einen vom Ausleger (26) weg gerichteten Schenkel (14) umfasst,
an dem ein Halteelement (28) angeordnet ist.