[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Turbulator zum Einsatz in einem Kühlmittelkanal
eines Wärmeübertragungselements mit einer Ausdehnung entlang einer Längsrichtung,
wobei die Längsrichtung beim Einsatz in dem Kühlmittelkanal mit einer Strömungsrichtung
eines Kühlmittels im Kühlmittelkanal übereinstimmt.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Wärmeübertragungselement mit einem
derartigen Turbulator.
[0003] Ein Wärmeübergang von einer zu kühlenden Grenzfläche auf ein Kühlmittel, das mit
einem Volumenstrom an der Grenzfläche vorbeiströmt, findet im wesentlichen nur in
einer orthogonal zur Grenzfläche gerichteten Strömungskomponente oder mit turbulenten
Strömungsanteilen statt. Mit einer laminaren Strömung kann hingegen keine nennenswerte
Wärmeübertragung erfolgen. Zwar bilden sich auch bei einer laminaren Strömung an einer
Grenzfläche geringfügige Turbulenzen durch Schub- und Scherkräfte im Volumenstrom
aus, die damit mögliche Wärmeübertragung ist aber nur gering.
[0004] Ein für eine gute Wärmeübertragung erwünschter turbulenter Volumenstrom kann beispielsweise
durch eine hohe Strömungsgeschwindigkeit des gesamten Kühlmittels oder durch Einsatz
von Strömungsbarrieren, die eine Turbulenz generieren, erreicht werden. Strömungsbarrieren,
die im allgemeinen Turbulatoren genannt werden, sorgen für eine lokale Durchmischung
oder Verwirbelung des Kühlmittels. In der Literatur lassen sich anstatt Turbulator
auch die Begriffe Strömungsverwirbeler oder Mischrohrelement finden.
[0005] Neuerdings wird auch in der Leistungselektronik eine sogenannte Fluidkühltechnik
eingesetzt. Damit können dicht angeordnete Leistungsbauelemente mit hoher Verlustleistung
optimal entwärmt werden. Die Leistungsbauelemente sind auf einer Kühlplatte montiert,
die mit Kühlkanälen für das Kühlmittel versehen ist. Zur Verbesserung der Wärmeübertragung
von der Kühlplatte auf das Kühlmittel wird das Kühlmittel verwirbelt. Das an die Kühlplatte
angeschlossene Kühlsystem besteht meist aus einer Pumpe, einem Ausgleichsbehälter
und einem Wärmetauscher, um die vom Kühlmittel aufgenommene Energie der Leistungsbauelemente
an die Umgebung abgeben zu können. Die Abgabe der Energie des Kühlmittels über den
Wärmetauscher kann bei derartigen Systemen entweder durch Kühlmittel/Wasseroder aber
auch durch Kühlmittel/Luft-Wärmetauscher erfolgen.
[0006] Wenn aus konstruktiven oder anderen Gründen von verschiedenen Einbauplätzen der Leistungsbauelemente
auf der Kühlplatte unterschiedliche Wärmemengen abgeführt werden müssen, bieten sich
dazu verschiedene technische Lösungen an.
[0007] Bei einer bekannten Lösung werden Turbulatoren in die Kühlkanäle der Kühlplatte eingebracht,
die für den größten Wärmestrom der verschiedenen Einbauplätze dimensioniert sind.
Nachteilig ist dabei, dass mit bekannten und auf dem Markt erhältlichen Turbulatoren
ein hoher Druckabfall einhergeht, der eine hohe Antriebsleistung für die Kühlmittelströmung
erforderlich macht.
[0008] Bei einer anderen bekannten Lösung wird der Kühlmittelstrom so geführt und verteilt,
dass Bereichen der Kühlplatte, die mit einem hohen Wärmestrom beaufschlagt sind, ein
höherer, nicht vorerwärmter Kühlmittelanteil zugeführt wird. Der Volumenstrom beziehungsweise
die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmittels wird so gewählt, dass sich eine turbulente
Strömung einstellt, um einen praktikablen Wärmewiderstand zu erhalten. Diese Lösung
erfordert eine komplexe Anordnung der Strömungskanäle in der Kühlplatte.
[0009] Es lassen sich auch die beiden vorstehenden angegebenen Prinzipien zur Wärmeübertragung
von einer Kühlplatte auf ein
[0010] Kühlmittel gemeinsam anwenden. In diesem Fall werden neben separat geführten Kühlmittelströmungen
auch Turbulatoren in die Kühlkanäle der Kühlplatten eingesetzt. Diese Lösung erfordert
ebenfalls eine komplexe Anordnung der Strömungskanäle in der Kühlplatte.
[0011] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Turbulator anzugeben,
der in einem Kühlmittelkanal einer Kühlplatte einsetzbar ist, die an mehreren Einbauplätzen
mit verschieden hohen Wärmeströmen beaufschlagt wird, und der bei einer hohen Wärmeübertragungswirkung
von der Kühlplatte auf das Kühlmittel nur einen geringen Druckabfall im Kühlmittelkanal
bewirkt.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ebenfalls darin, eine einfach aufgebaute
Kühlplatte mit einem Kühlmittelkanal anzugeben, die an mehreren Einbauplätzen mit
verschiedenen Wärmeströmen beaufschlagt wird und die bei einer hohen Wärmeübertragungswirkung
auf das Kühlmittel nur einen geringen Druckabfall im Kühlmittelkanal bewirkt.
[0013] Die erstgenannte Aufgabe wird durch einen Turbulator mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Turbulators sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 2 bis 8. Die zweitgenannte Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs
9 gelöst.
[0014] Erfindungsgemäß ist der eingangs angegebene Turbulator derart ausgebildet, dass sich
seine Turbulenzwirkung entlang der Längsrichtung ändert. Da in einem Kühlmittelkanal
die Turbulenzwirkung des eingesetzten Turbulators oder auch der Turbulenzgrad einer
Kühlmittelströmung die Wärmeaufnahme des vorbeiströmenden Kühlmittels von den Grenzflächen
des Kühlmittelkanals bestimmt, lässt sich die Turbulenzwirkung an den auf das Kühlmittel
zu übertragenden Wärmestrom anpassen. Es wird damit im Strömungspfad nur so viel Turbulenz
erzeugt, wie es für die Abfuhr des örtlich anfallenden Wärmestromes erforderlich ist.
Damit ist bei örtlich unterschiedlich anfallenden Wärmeströmen und bei einem gegebenen
Gesamt-Wärmestrom der von dem Turbulator erzeugte Druckabfall im Kühlkanal minimal.
[0015] Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der Turbulator in
einer quer zur Längsrichtung ausgerichteten Querrichtung eine kreisförmige Ausdehnung
aufweist. Damit ist der Turbulator besonders zum Einsatz in Kühlmittelkanälen mit
einem kreisförmigen Querschnitt geeignet.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Turbulators zeichnet sich dadurch aus,
dass der Turbulator in Längsrichtung mehrere hintereinander angeordnete Turbulatorelemente
aufweist und dass mindestens zwei der Turbulatorelemente verschiedene Turbulenzwirkungen
aufweisen. Das Turbulatorelement mit der höheren Turbulenzwirkung ist im Bereich des
Kühlmittelkanals anzuordnen, aus dem der höhere Wärmestrom abgeführt werden muss.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Turbulatorelemente
in mindestens einer ersten und einer zweiten Gruppe hintereinander angeordnet sind
und dass die Turbulatorelemente jeweils in der mindestens ersten und in der zweiten
Gruppe gleich sind. Damit lassen sich über einen größeren Bereich im Strömungspfad
konstante Turbulenzwirkungen erzeugen, die an den abzuführenden Wärmestrom angepasst
sind. Die Anzahl der Gruppen von Turbulatorelementen entspricht der Anzahl der unterschiedlich
hohen Wärmeströme, die von der Kühlplatte abgeführt werden müssen.
[0018] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Turbulatorelemente jeweils
die Form einer Spiralwindung auf und weisen insbesondere unterschiedliche Turbulatorelemente
unterschiedliche Steigungen auf. Über die Steigung der Spiralwindung lässt sich auf
einfache Weise die erforderliche Turbulenzwirkung einstellen.
[0019] Die vorstehend beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- in einem Längsschnitt eine Kühlplatte mit mehreren montierten Halbleitermodulen, die
örtlich verschiedene Wärmeströme erzeugen,
- FIG 2
- ein Turbulatorelement mit einer Turbulenzwirkung, die an den örtlich verschiedenen
Wärmestrom der Kühlplatte nach FIG 1 angepasst ist,
- FIG 3
- ein Diagramm mit einem qualitativen Vergleich der Wärmewiderstände an den Einbauplätzen
der Kühlplatte nach FIG 1 mit einem herkömmlichen Turbulator und mit einem Turbulator,
der mit seiner Turbulenzwirkung an die örtlich verschiedenen Wärmeströme angepasst
ist, und
- FIG 4
- ein Diagramm, das qualitativ bei einem herkömmlichen und einem an einen örtlich verschiedenen
Wärmestrom angepassten Turbulator das Verhältnis von abführbarer Wärmemenge zur Kühlmittelantriebsleistung
zeigt.
[0020] In der Leistungselektronik, wie beispielsweise bei Leistungsumrichtern, wird die
Verlustleistung von Halbleitermodulen oft mittels Flüssigkeitskühlung von den Halbleitermodulen
abgeführt. Mit einer Flüssigkeitskühlung ist eine effektive Kühlung und somit eine
hohe Leistungsdichte der Halbleitermodule zu realisieren. FIG 1 zeigt den Teil einer
Flüssigkeitskühlung, der die Wärmeübertragung von einem Wärmeübertragungselement in
Form einer Kühlplatte 2 auf eine Kühlmittelströmung betrifft.
[0021] In FIG 1 ist in einem Längsschnitt schematisch eine Kühlplatte 2 mit einem Kühlmittelkanal
4 dargestellt. Der Kühlmittelkanal 4 weist vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt
auf und erstreckt sich in Längsrichtung durch die Kühlplatte 2. In der Kühlplatte
2 sind in der Regel über ihre Breite parallel zum dargestellten Kühlmittelkanal 4
weitere Kühlmittelkanäle eingebracht. Diese weiteren Kühlmittelkanäle sind hier nicht
dargestellt. Sie sind identisch zu dem in FIG 1 gezeichneten Kühlmittelkanal 4. Die
Kühlplatte 2 kann demnach in Längsrichtung von beispielsweise sechs bis acht parallel
zueinander ausgerichteten Kühlmittelkanälen durchzogen sein.
[0022] Die Kühlplatte 2 besteht aus einem Metall oder einer Metalllegierung mit einer hohen
Wärmeleitzahl oder einem geringen thermischen Widerstand, beispielsweise aus Aluminium
oder Kupfer. Das Material der Oberfläche der Kühlmittelkanäle 4 muss weiterhin kompatibel
mit dem verwendeten Kühlmittel sein. Eine Kühlmittelkanaloberfläche aus Kupfer ist
mit Wasser und den gebräuchlichsten Kühlflüssigkeiten kompatibel. Aluminium bietet
eine gute Wärmestrom-Leistung mit einer Ethylenglykol-Wasser-Mischung (EGW), mit Ölen
und mit anderen Flüssigkeiten, es ist aber nicht mit unbehandeltem Wasser kompatibel.
Eine Kühlmittelkanaloberfläche aus Edelstahl wird benötigt, wenn deionisiertes Wasser
oder andere korrosive Flüssigkeiten verwendet werden.
[0023] Auf einer ersten Oberfläche 6 der Kühlplatte 2 sind insgesamt vier Halbleitermodule
8.1 bis 8.4 in Reihe angeordnet und gut wärmeleitend an der Kühlplatte 2 befestigt.
Auf einer zweiten Oberfläche 10 der Kühlplatte 2, die der ersten Oberfläche 6 gegenüberliegt,
sind weitere zwei Halbleitermodule 8.5 und 8.6 in Längsrichtung der Kühlplatte 2 nebeneinander
angeordnet und ebenfalls gut wärmeleitend an der Kühlplatte 2 befestigt.
[0024] Wenn vorausgesetzt wird, dass jedes Halbleitermodul 8.1 bis 8.6 mit einer Verlustleistung
von beispielsweise bis zu mehreren kW die gleiche Wärmemenge erzeugt, dann ist unmittelbar
erkennbar, dass die Kühlplatte 2 an den Einbauplätzen der Halbleitermodule 8.1 bis
8.6 mit örtlich verschiedenen Wärmeströmen belastet wird. Insgesamt können bei der
vorliegenden Anordnung vier verschieden hohe Wärmeströme oder Wärmebelastungen festgestellt
werden: Ausgehend von dem Wärmestrom im Bereich A tritt im Bereich B ungefähr der
doppelte Wärmestrom auf. Im Bereich C liegt der Wärmestrom zwischen dem Wärmestrom
der Bereiche A und B. Ebenso liegt der Wärmestrom im Bereich D zwischen dem der Bereiche
A und B.
[0025] Die Kühlmittelkanäle 4 enden jeweils an den Stirnseiten 12 und 14 der Kühlplatte
2. Vorliegend erfolgt die Zuführung des Kühlmittels zu den Kühlmittelkanälen 4 über
die Stirnseite 12, was durch einen Pfeil 16 dargestellt ist. Das Kühlmittel tritt
dann an der Stirnseite 14 wieder aus der der Kühlplatte 2 aus, was durch einen Pfeil
18 dargestellt ist.
[0026] Die weiteren Komponenten des Kühlsystems, wie an die Kühlplatte 2 angeschlossene
Kühlmittelleitungen, Kühlmittelförderpumpen, Ausgleichsbehälter und Wärmetauscher
zur Abgabe der Wärme an die Umgebung, sind hier nicht weiter dargestellt. Diese Komponenten
sind dem Fachmann bekannt.
[0027] Der Wärmeübergang von der Kühlplatte 2 auf das in den Kühlmittelkanälen 4 strömende
Kühlmittel erfolgt im Wesentlichen durch Turbulenzen des Kühlmittels in den Kühlmittelkanälen
4, die der Kühlmittelströmung von der Stirnseite 12 zur Stirnseite 14 überlagert sind.
Es gibt mehrere technische Maßnahmen, diese für einen optimalen Wärmeabtransport benötigten
Turbulenzen zu erzeugen. Eine Maßnahme besteht darin, in den Kühlmittelkanälen 4 Turbulatoren
20 anzuordnen, die jedoch als Nebeneffekt den Strömungswiderstand in den Kühlmittelkanälen
4 erhöhen.
[0028] Der Turbulator 20 ist ein Bauteil, das aus einer im Wesentlichen laminaren Teilchen-
oder Fluid-Strömung eine turbulente Strömung erzeugt. Durch den Einsatz des Turbulators
20 in dem Kühlmittelkanal 4 wird der Wärmeübertragungskoeffizient von der Kühlplatte
2 auf das Kühlmittel erhöht.
[0029] Turbulatoren zum Einsatz in Kühlmittelkanälen 4 gibt es in verschiedenen Ausführungsformen.
Ohne Beschränkung der Allgemeingültigkeit wird vorliegend ein gewendelter Drahtturbulator
eingesetzt.
[0030] Während am Markt erhältliche Turbulatoren entlang ihrer Längsachse einen konstanten
Turbulenzgrad besitzen, wird vorliegend ein anderer technischer Weg beschritten. Ausgegangen
wird von der Überlegung, dass sich ein Optimum zwischen dem benötigten Turbulenzgrad
bei einem gleichzeitig niedrigen Strömungswiderstand dann ergibt, wenn die von dem
Turbulator 20 erzeugten Turbulenzen oder der Turbulenzgrad des Turbulators 20 angepasst
ist auf den abzuführenden Wärmestrom. Der Turbulator 20 weist daher in Strömungsrichtung
des Kühlmittels verschiedene, an die abzuführenden Wärmeströme angepasste Turbulenzgrade
auf, was in FIG 1 durch verschiedene Steigungen lediglich angedeutet ist.
[0031] Der in FIG 1 nur angedeutet dargestellte, an die Wärmelast angepasste Turbulator
20 wird nun im Folgenden anhand von FIG 2 näher beschrieben. Der Turbulator 20 ist
als gewendelter Drahtturbulator mit aneinander gereihten Turbulatorelementen 21 in
Form von Spiralwindungen aufgebaut. Die Turbulatorelemente 21 sind aus einem Drahtmaterial
hergestellt, das verträglich mit dem verwendeten Kühlmittel ist. In der Herstellung
des Turbulators 20 wird das Drahtmaterial um eine Zentralachse 22 mit einem konstanten
Windungsdurchmesser 24, aber mit einer unterschiedlichen Steigung gewendelt. Der Turbulator
20 ist in seiner Längsrichtung entlang der Zentralachse 22 durch mehrere - beispielsweise
vier - verschiedene Bereiche A' bis D' gekennzeichnet, die den Bereichen A bis D an
der Kühlplatte 2 entsprechen. Da innerhalb der Bereiche A bis D jeweils die Wärmelast
annähernd gleich ist, ist jeweils in den Bereichen A' bis D' auch der Turbulenzgrad
konstant zu halten. Der Turbulenzgrad wird hier bestimmt durch die Steigung der Spiralwindungen.
Die optimale Steigung bei einem bestimmten geforderten Wärmeübergang kann experimentell
ermittelt werden. Eine erste Gruppe von Spiralwindungen im Bereich A' des Turbulators
20 besitzt beispielsweise die Steigung a. Mit "a" ist hier eine Bezugssteigung gemeint,
die beispielsweise 20 mm beträgt. Ausgehend vom Bereich A' besitzt eine zweite Gruppe
von Spiralwindungen im Bereich B' mit ungefähr der doppelten Wärmelast eine kleinere
Steigung von z.B. 0,35a. Die Steigung ist wegen des nichtlinearen Zusammenhangs zwischen
Steigung, Turbulenzgrad und Wärmeübergang bei doppelter Wärmelast vorzugsweise etwas
geringer als die Hälfte. Im ersten Übergangsbereich C' liegt die Steigung bei einer
dritten Gruppe von Spiralwindungen zwischen diesen Werten, z. B. bei 0,4a. Im zweiten
Übergangsbereich D' liegt die Steigung bei einer vierten Gruppe von Spiralwindungen
z. B. bei 0,6a.
[0032] In FIG 2 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Bereichen A' bis D' des Turbulators
20 nur jeweils ein charakteristisches Turbulatorelement 21 in Form einer Spiralwindung
dargestellt. Tatsächlich umfasst jede Gruppe eine Vielzahl von Turbulatorelementen
21 oder Spiralwindungen. Die einzelnen Gruppen A' bis D' sind unmittelbar aneinander
gereiht angeordnet.
[0033] Die in den FIG 3 und 4 dargestellten Diagramme sollen die Wirksamkeit und die Effektivität
der Wärmeübertragung von der Kühlplatte 2 auf das Kühlmittel verdeutlichen.
[0034] FIG 3 zeigt beispielhaft den Wärmewiderstand Rth zwischen der Kühlplatte 2 und dem
Kühlmittel an den verschiedenen Einbauplätzen der Halbleitermodule 8.1 bis 8.4. Eine
Kurve 30 verbindet den Wärmewiderstand Rth an den einzelnen Einbauplätzen bei in die
Kühlmittelkanäle 4 eingesetzten herkömmlichen Turbulatoren 20, die über der gesamten
Länge eine konstante Steigung von z. B. ca. 0,23a aufweisen. Dagegen verbindet eine
Kurve 32 die Wärmewiderstände Rth an den Einbauorten bei Einsatz von an die Wärmelast
angepassten Turbulatoren 20 gemäß FIG 2. In beiden Fällen lässt sich an den Einbauplätzen
ein für die Kühlung erforderlich niedriger Wärmewiderstand von 12 K/kW bis 14 K/kW
erzielen.
[0035] Die vorstehenden Wärmewiderstände lassen sich jedoch nur mit einer in beiden Fällen
unterschiedlichen Kühlmittel-Antriebsleistung verwirklichen. Dieser Unterschied zwischen
den beiden Kühlkonzepten wird anhand von FIG 4 ersichtlich. Dort ist die abführbare
Wärmeleistung "PV Kühlplatte" bezogen auf die Kühlmittel-Antriebsleistung "PVFluid"
dargestellt. Dabei ist vorausgesetzt, dass der Wärmewiderstand Rth an den einzelnen
Einbauplätzen analog zu FIG 3 zwischen 12 und 14 K/kW variiert. Unter Einsatz eines
herkömmlichen Turbulators lassen sich je Watt Kühlmittel-Antriebsleistung ungefähr
340 Watt Verlustleistung abführen, siehe die Lage des Punktes 34 in FIG 4. Dagegen
ergeben sich bei Einsatz eines an die Wärmelast angepassten Turbulators 20 wesentlich
höhere abführbare Verlustleistungen. Dabei ist in FIG 4 dieses Verhältnis bei einer
Variation der Steigung im Bereich B' dargestellt. Im Bereich B' muss der höchste Wärmestrom
abgeführt werden. Wird im Bereich B' eine Steigung von 0,25a gewählt, lassen sich
ca. 500 Watt Verlustleistung pro Watt Antriebsleistung abführen, siehe Punkt 36 in
FIG 4. Bei einer Steigung des Turbulators 20 im Bereich B von 0,3a lassen sich ca.
530 Watt Verlustleistung pro Watt Antriebsleistung abführen, siehe Punkt 38 in FIG
4. Bei einer Steigung von 0,35a lassen sich 560 Watt Verlustleistung pro Watt Antriebsleistung
abführen, siehe Punkt 40 in FIG 4.
[0036] Durch den Einsatz eines an die Wärmelast angepassten Turbulators 20 werden nur in
den Bereichen hohe Turbulenzen erzeugt, in denen auch hohe Wärmemengen abgeführt werden
müssen. Dadurch ist die Effektivität der Kühlung insbesondere in Bezug auf die benötigte
Kühlmittelförderleistung im Vergleich zum Einsatz eines herkömmlichen Turbulators
wesentlich verbessert.
[0037] Zusammengefasst weist ein Turbulator 20 zum Einsatz in einen Kühlmittelkanal 4 eines
Wärmeübertragungselements eine Ausdehnung entlang einer Längsrichtung auf. Die Längsrichtung
stimmt beim Einsatz im Kühlmittelkanal 4 mit einer Strömungsrichtung eines Kühlmittels
im Kühlmittelkanal 4 überein. Der Turbulator 20 ist derart ausgebildet, dass sich
seine Turbulenzwirkung entlang der Längsrichtung ändert. Ein Wärmeübertragungselement
weist einem in einem Kühlmittelkanal 4 angeordneten Turbulator 20 auf.
[0038] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Turbulator zum Einsatz in einem Kühlmittelkanal (4) eines Wärmeübertragungselements
(2) mit einer Ausdehnung entlang einer Längsrichtung (22), wobei die Längsrichtung
(22) beim Einsatz in dem Kühlmittelkanal (4) mit einer Strömungsrichtung (16, 18)
eines Kühlmittels im Kühlmittelkanal (4) übereinstimmt, dadurch gekennzeichnet , dass der Turbulator derart ausgebildet ist, dass sich seine Turbulenzwirkung entlang der
Längsrichtung (22) ändert.
2. Turbulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Turbulator in einer Querrichtung eine kreisförmige Ausdehnung aufweist.
3. Turbulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Turbulator in Längsrichtung (22) mehrere hintereinander angeordnete Turbulatorelemente
(21) aufweist und dass mindestens zwei der Turbulatorelemente (21) verschiedene Turbulenzwirkungen
aufweisen.
4. Turbulator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbulatorelemente (21) in mindestens einer ersten und einer zweiten Gruppe (A
bis D) hintereinander angeordnet sind und dass die Turbulatorelemente (21) jeweils
in der mindestens ersten und in der zweiten Gruppe (A bis D) gleich sind.
5. Turbulator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbulatorelemente (21) in der ersten Gruppe (A) eine von den Turbulatorelementen
(21) in der zweiten Gruppe (B) verschiedene Turbulenzwirkung aufweisen.
6. Turbulator nach einem der Ansprüche 3 bis 5, d a - d u r c h gekennzeichnet , dass Turbulatorelemente (21) jeweils die Form einer Spiralwindung aufweisen.
7. Turbulator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralwindung eine Steigung aufweist und dass unterschiedliche Turbulatorelemente
(21) unterschiedliche Steigungen aufweisen.
8. Turbulator nach einem der Ansprüche 3 bis 7, d a - durch gekennzeichnet , dass die Turbulatorelemente (21) hintereinander verbunden angeordnet sind.
9. Wärmeübertragungselement mit einem in einem Kühlmittelkanal (4) angeordneten Turbulator
(20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.