(19)
(11) EP 2 937 745 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.2015  Patentblatt  2015/44

(21) Anmeldenummer: 14166081.1

(22) Anmeldetag:  25.04.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G05B 9/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: SICK AG
79183 Waldkirch (DE)

(72) Erfinder:
  • Saumer, Markus
    77948 Friesenheim (DE)

(74) Vertreter: Ludewigt, Christoph 
Sick AG Intellectual Property Erwin-Sick-Strasse 1
79183 Waldkirch
79183 Waldkirch (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Sicherheitssteuerung zum sicheren Betreiben einer technischen Anlage und Verfahren zum Betreiben der Sicherheitssteuerung


(57) Um die Verlustleistung in digitalen Eingängen einer Sicherheitssteuerung zu reduzieren, ist eine Sicherheitssteuerung zum sicheren Betreiben einer technischen Anlage vorgesehen, die zumindest eine Eingangseinheit zum Empfangen eines Signals zumindest eines angeschlossenen Signalgebers der technischen Anlage, eine Steuereinheit zum Einlesen des empfangenen Signals und zum Erzeugen eines Steuerbefehls, und zumindest eine Ausgangseinheit zum Aussenden des erzeugten Steuerbefehls an zumindest einem angeschlossenen Aktor der technischen Anlage umfasst, wobei die Eingangseinheit eingangsseitig ein Schaltelement aufweist, das durch die Steuereinheit ansteuerbar ist und derart ausgebildet ist, dass das Schaltelement unmittelbar vor dem Einlesen des empfangenen Signals von der Steuereinheit betätigbar, insbesondere schließbar, ist und nach dem Einlesen des empfangenen Signals von der Steuereinheit erneut betätigbar, insbesondere öffnenbar, ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitssteuerung gemäß dem Anspruch 1 und ein Verfahren zum Betreiben der Sicherheitssteuerung gemäß dem Anspruch 6.

[0002] In der heutigen Industrie nimmt der Automatisierungsgrad einer technischen Anlage stetig zu, wobei eine Anforderung an einen sicheren Betrieb der automatisierten technischen Anlage ebenfalls höher gelegt wird. Die Sicherheitsanforderung wird z.B. in der Norm EN ISO 13849-1, IEC 62061 oder dergleichen beschrieben.

[0003] Die technische Anlage besteht im Wesentlichen aus zumindest einem Aktor, der die automatisierten Arbeiten durchführt, zumindest einem Signalgeber, vorzugsweise einem sicheren Sensor, der den Aktor überwacht, und aus einer Sicherheitssteuerung, die den Aktor mit dem Signalgeber verbindet und den Aktor entsprechend den Signalen des Signalgebers und einem Prozessprogramm ansteuert.

[0004] Hierbei sind der Signalgeber mit zumindest einem Eingang und der Aktor mit zumindest einem Ausgang der Sicherheitssteuerung verbunden.

[0005] Die Signale des Signalgebers werden dem zumindest einen Eingang der Sicherheitssteuerung zur weiteren Verarbeitung bzw. Auswertung zugeführt, so dass sich der Eingang der Sicherheitssteuerung als eine Stromsenke darstellt.

[0006] Mit der zunehmenden Automatisierung wird die Anzahl der verwendeten Signalgeber ebenfalls erhöht, so dass eine zunehmende Packungsdichte an Signalgebern an den Eingängen der Sicherheitssteuerung zu einer nichtvernachlässigbaren Verlustleistung durch Strom an den Eingängen der Sicherheitssteuerung führt.

[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Sicherheitssteuerung zum sicheren Betreiben einer technischen Anlage derart zu verbessern, dass eine Reduzierung der Verlustleistung an den Eingängen der Sicherheitssteuerung erzielbar ist. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben der Sicherheitssteuerung zur Verfügung zu stellen, so dass die Sicherheitssteuerung energiesparend arbeitet.

[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Sicherheitssteuerung zum sicheren Betreiben einer technischen Anlage, umfassend zumindest eine Eingangseinheit zum Empfangen eines Signals zumindest eines angeschlossenen Signalgebers der technischen Anlage, eine Steuereinheit zum Einlesen des empfangenen Signals und zum Erzeugen eines Steuerbefehls, und zumindest eine Ausgangseinheit zum Aussenden des erzeugten Steuerbefehls an zumindest einem angeschlossenen Aktor der technischen Anlage, wobei die Eingangseinheit eingangsseitig ein Schaltelement aufweist, das durch die Steuereinheit ansteuerbar ist und derart ausgebildet ist, dass das Schaltelement unmittelbar vor dem Einlesen des empfangenen Signals von der Steuereinheit betätigbar, insbesondere schließbar, ist und nach dem Einlesen des empfangenen Signals von der Steuereinheit erneut betätigbar, insbesondere öffnenbar, ist.

[0009] Dies hat den Vorteil, dass nur dann eine Verlustleitung an dem Eingang der Sicherheitssteuerung entsteht, wenn das Schaltelement geschlossen ist, so dass das Signal des Signalgebers eingelesen wird. Nach dem Einlesen des Signals des Signalgebers ist die Verlustleistung durch das Öffnen des Schaltelements aufgehoben.

[0010] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schaltelement periodisch, insbesondere in zeitdiskreten Abständen, von der Steuereinheit ansteuerbar. Hierbei muss ein eventueller Einschwingvorgang des Signals des Signalgebers durch das Schalten des Schaltelements durch die Steuereinheit beim Einlesen abgeschlossen sein.

[0011] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schaltelement ein elektronischer oder ein elektromechanischer Schalter.

[0012] Weiterhin ist gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Signalgeber ein optoelektronischer Sensor, ein Notausschalter oder dergleichen.

[0013] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit ausgebildet, aus einem Schließen und Öffnen des Schaltelements einen Zustand der Eingangseinheit zu ermitteln. Hierbei erkennt die Steuereinheit einen Fehlerzustand des Schaltelements bzw. der Eingangseinheit, wenn nach dem Schließen bzw. Öffnen des Schaltelements z.B. ein Signallevel, ein Status-Pin oder dergleichen sich nicht verändert, insbesondere von High auf Low bzw. vice versa.

[0014] Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Sicherheitssteuerung mit zumindest einer Eingangseinheit zum Empfangen eines Signals zumindest eines angeschlossenen Signalgebers einer technischen Anlage, einer Steuereinheit zum Einlesen des empfangenen Signals und zum Erzeugen eines Steuerbefehls, und zumindest einer Ausgangseinheit zum Aussenden des erzeugten Steuerbefehls an zumindest einem angeschlossenen Aktor der technischen Anlage, wobei das Signal des Signalgebers an die Eingangseinheit gesendet wird und die Steuereinheit ein auf einer Eingangsseite der Eingangseinheit angeordnetes Schaltelement betätigt, insbesondere schließt, so dass das Signal eingelesen wird, und danach das Schaltelement wieder betätigt, insbesondere öffnet, so dass die Eingangseinheit von dem Signalgeber getrennt wird.

[0015] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel schließt bzw. öffnet die Steuereinheit das Schaltelement periodisch, insbesondere in zeitdiskreten Abständen.

[0016] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel vergleicht die Steuereinheit einen Zustand des Schaltelements beim Schließen und Öffnen und ermittelt daraus eine sichere fehlerfreie Betriebsbereitschaft des Schaltelements und/oder der Eingangseinheit. Hierbei wird vorteilhafterweise ein Fehler des Schaltelements und/oder der Eingangseinheit nach dem Schließen bzw. Öffnen des Schaltelements von der Steuereinheit festgestellt, wenn trotz eines Schließens bzw. Öffnens des Schaltelements ein Signallevel, ein Status-Pin oder dergleichen unverändert erhalten bleibt.

[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren kann auf ähnliche Weise durch weitere Merkmale ausgestaltet werden und zeigt dabei ähnliche Vorteile. Derartige weitere Merkmale sind beispielhaft, aber nicht abschließend, in den sich an die unabhängigen Ansprüche anschließenden Unteransprüchen beschrieben.

[0018] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Vorteile und Merkmale unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen in:
Fig. 1
eine schematische Darstellung einer technischen Automatisierungsanlage;
Fig. 2
die schematische Detaildarstellung des erfindungsgemäßen Eingangs der Sicherheitssteuerung;
Fig. 3
ein schematisches Diagramm eines herkömmlichen Zusammenhangs zwischen dem Signal des Signalgebers und dem Stromfluss bzw. der Verlustleistung am Eingang der Sicherheitssteuerung;
Fig. 4
ein schematisches Diagramm eines erfindungsgemäßen Zusammenhangs zwischen dem Signal des Signalgebers und dem Stromfluss bzw. der Verlustleistung am Eingang der erfindungsgemäßen Sicherheitssteuerung.


[0019] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer technischen Automatisierungsanlage 1, die einen Roboterarm als Aktor A zum Durchführen automatisierter Prozesse aufweist. Der Aktor A ist mittels zumindest eines Signalgebers 2, 3, 4 in der Durchführung seiner Arbeit überwacht.

[0020] Hierbei ist der Signalgeber 2, 3, 4 ein optoelektronischer Sensor, ein Notausschalter oder dergleichen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Aktor A durch eine Kamera 2, ein Lichtgitter 3 und einen Notausschalter 4 überwacht.

[0021] Der Signalgeber 2, 3, 4 und der Aktor A sind über eine Sicherheitssteuerung 10 zum sicheren Betreiben der technischen Anlage 1 miteinander verbunden, wobei der Signalgeber 2, 3, 4 mit zumindest einer Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 und der Aktor A mit zumindest einer Ausgangseinheit 13 der Sicherheitssteuerung 10 verbunden ist.

[0022] Die Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 ist zum Empfangen eines Signals IN von dem angeschlossenen Signalgeber 2, 3, 4 der technischen Anlage 1 vorgesehen.

[0023] Die Ausgangseinheit 13 ist zum Aussenden eines erzeugten Steuerbefehls OUT an dem angeschlossenen Aktor A der technischen Anlage 1 vorgesehen.

[0024] Die Sicherheitssteuerung 10 umfasst hierbei eine Steuereinheit 11, die zum Einlesen des von der Eingangseinheit 12 empfangenen Signals IN und zum Erzeugen des an dem Aktor A ausgesendeten Steuerbefehls OUT vorgesehen ist.

[0025] Somit wird die technische Anlage 1 gemäß den Sicherheitsnormen EN ISO 13849-1, IEC 62061 oder dergleichen durch die Sicherheitssteuerung 10 sicher betrieben, indem die Signalgeber 2, 3, 4 sicherheitsgerichtete Signale IN bzgl. des Aktors A an die Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 sendet. Die sicherheitsgerichteten Signale In werden von der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 an die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 weitergeleitet, so dass die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 entsprechende Steuerbefehle OUT erzeugt und an die Ausgangseinheit 13 der Sicherheitssteuerung 10 versendet. Die Ausgangseinheit 13 der Sicherheitssteuerung 10 sendet die Steuerbefehle OUT an den Aktor A der technischen Anlage 1, so dass dieser entsprechend den Steuerbefehlen OUT verfährt.

[0026] Erfindungsgemäß weist die Eingangseinheit 12 eingangsseitig ein Schaltelement 5 auf, so dass der Signalgeber 2, 3, 4 über das Schaltelement 5 an die Eingangseinheit 12 angeschlossen ist.

[0027] Das Schaltelement 5 ist durch die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 ansteuerbar.

[0028] Eine schematische Detaildarstellung solch einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Eingangs der Sicherheitssteuerung 10 ist in der Figur 2 dargestellt.

[0029] Hierbei ist beispielhaft der Signalgeber in Form der Kamera 2 an dem Schaltelement 5 angeschlossen, das eingangsseitig der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 angeordnet ist und mittels der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 mit der Steuereinheit 11 verbunden ist. Das Schaltelement 5 ist ein elektronischer oder ein elektromechanischer Schalter, der von der Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 ansteuerbar ist.

[0030] Gemäß der Anordnung sendet der Signalgeber bzw. die Kamera 2 das erfasste Signal IN an die Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10.

[0031] Entsprechend des herkömmlichen Stands der Technik ohne das erfindungsgemäße Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10, wie in Figur 3 gezeigt, bewirkt das Signal IN des Signalgebers 2, wie in der Kurve S dargestellt, ab einem Zeitpunkt t0 einen Stromfluss bzw. eine Verlustleistung, wie in der Kurve V dargestellt, an der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10, da diese als eine Stromsenke fungiert. Die Verlustleistung bleibt ab dem Zeitpunkt t0 solange bestehen, wie das Signal IN des Signalgebers 2, 3, 4 am Eingang der Sicherheitssteuerung 10 anliegt.

[0032] Bei einer immer komplexeren sicheren technischen Anlage 1, d.h. eine durch höhere Anzahl an Signalgeber 2, 3, 4 intensivere Überwachung, ergibt sich eine höhere summierte Verlustleistung am Eingang der Sicherheitssteuerung 10.

[0033] Um eine Reduzierung der genannten Verlustleistung zu erzielen, ist in der Figur 4 eine zeitliche Darstellung des Betriebs der erfindungsgemäßen Sicherheitssteuerung 10 mit dem Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12 dargestellt.

[0034] In der Figur 4 ist wie in der Figur 3 die Intensität I der Parameter über die Zeit t aufgetragen.

[0035] In der Kurve S ist erneut die Intensität des Signals IN des Signalgebers 2, 3, 4 dargestellt, wobei die Intensität sich von einem Wert Null auf einen Wert ungleich Null ab dem Zeitpunkt t0 verändert. D.h. ab dem Zeitpunkt t0 stellt der Signalgeber 2, 3, 4 der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 ein Signal zur Verfügung.

[0036] In der Kurve Z1 ist die Ansteuerung der Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 an das Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12 dargestellt, bei der das Schaltelement 5 periodisch, insbesondere in zeitdiskreten Abständen, von der Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 ansteuerbar ist bzw. angesteuert wird.

[0037] Hierbei wird das Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12, wie in der Kurve Z1 gezeigt, durch die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 wiederholt durch ein Schaltsignal betätigt.

[0038] Vor dem Zeitpunkt t0 ist trotz der Schaltsignale (Kurve Z1 bei t < t0) der Steuereinheit 11 an das Schaltelement 5 keine Veränderung in der Eingangseinheit 12 bzw. in der Sicherheitssteuerung 10 an sich feststellbar.

[0039] Ab dem Zeitpunkt t0 und zum Zeitpunkt t1, wobei t1 größer als t0 ist, bewirkt das Schaltsignal der Steuereinheit 11 eine Betätigung, insbesondere ein Schließen, des Schaltelements 5 nach dem Bereitstellen des Signals IN des Signalgebers 2, 3, 4 an die Sicherheitssteuerung 10, so dass die Verbindung zwischen dem Signalgeber 2, 3, 4 und der Eingangseinheit 12 hergestellt bzw. geschlossen ist.

[0040] Daraus ergibt sich ein Stromfluss bzw. eine Verlustleistung an der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10, wobei das Signal IN des Signalgebers 2, 3, 4 ab dem Zeitpunkt t1 für die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 einlesbar ist - wie in der Kurve V gezeigt.

[0041] D.h. das Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12 ist bzw. wird unmittelbar vor dem Einlesen des vom Signalgeber 2, 3, 4 empfangenen und zur Verfügung gestellten Signals IN von der Steuereinheit 11 betätigbar, insbesondere schließbar, bzw. betätigt, insbesondere geschlossen - Kurve Z2 zum Zeitpunkt t1.

[0042] Nach einer vorgegebenen zeitlichen Periode und zum Zeitpunkt t2 betätigt, insbesondere öffnet, die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 erneut das Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12, so dass die Verbindung zwischen dem Signalgeber 2, 3, 4 und der Eingangseinheit 12 unterbrochen ist bzw. wird - Kurve Z1 zum Zeitpunkt t2.

[0043] Hierdurch wird der Stromfluss an der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 beendet, wobei die Verlustleistung am Eingang der Sicherheitssteuerung 10 unterbunden ist - Kurve V zum Zeitpunkt t2.

[0044] Somit ist im Gegensatz zum herkömmlichen Stand der Technik eine signifikante Reduzierung der Verlustleistung am Eingang der Sicherheitssteuerung 10 trotz eines Vorhandenseins des Signals IN des Signalgebers 2, 3, 4 durch Betätigung des Schaltelements 5 der Eingangseinheit 12 erzielbar.

[0045] Die eingesparte Verlustleistung stellt vorteilhafterweise Energie zur Verfügung, so dass das Schalten des Schaltelements 5 der Eingangseinheit 12 mit größeren Strömen bzw. höheren Stromwerten ohne Mehrverbrauch durchgeführt werden kann. Dies ermöglicht zusätzlich den Vorteil einer verbesserten Störfestigkeit bzw. Robustheit der Eingangseinheit 12.

[0046] Ferner wird zum Zeitpunkt (1), der zwischen dem Zeitpunkt t1 und t2 liegt, von der Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 das Einlesen des Signals IN des Signalgebers 2, 3, 4 gestartet. Das zu diesem Zeitpunkt (1) eingelesene Signal IN wird von der Steuereinheit 11 verarbeitet, so dass ein Steuerbefehl OUT erzeugt und über die Ausgangseinheit 13 an den Aktor A versendet werden kann.

[0047] Durch das Einlesen des Signals IN des Signalgebers 2, 3, 4 zum Zeitpunkt (1) ist gewährleistet, dass ein möglicher Einschwingvorgang des Signals IN und des Schaltsignals für das Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12, wie in der Kurve Z1 der Figur 4 gezeigt, keinen störenden Einfluss auf die Auswertung nehmen kann. D.h. es ist gewährleistet, dass ein möglicher Einschwingvorgang beim Einlesen des Signals IN beendet ist.

[0048] Nach der erneuten Betätigung, insbesondere dem Öffnen, des Schaltelements 5 der Eingangseinheit 12 zum Zeitpunkt t2 ist die Steuereinheit 11 ausgebildet, zum Zeitpunkt (2) ein Signallevel, ein Status-Pin oder dergleichen der Verbindung zwischen dem Signalgeber 2, 3, 4 und der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 einzulesen. Hierbei wird anhand des Signallevels, des Status-Pins oder dergleichen von der Steuereinheit 11 ermittelt, ob die Verbindung zwischen dem Signalgeber 2, 3, 4 und der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 oder das Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12 fehlerfrei ist.

[0049] D.h. zum Zeitpunkt (2) ermittelt die Steuereinheit 11 mittels der Kurve V des Stromflusses bzw. der Verlustleistung oder der Kurve Z2, ob durch die Betätigung des Schaltelements 5 das Signallevel, der Status-Pin oder dergleichen sich verändert hat oder nicht.

[0050] Falls sich trotz der Betätigung des Schaltelements 5 durch die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10 keine Veränderung in den Kurven V bzw. Z2 nach dem Zeitpunkt t2 ergibt, erkennt die Steuereinheit 11 der Sicherheitssteuerung 10, dass die Verbindung zwischen dem Signalgeber 2, 3, 4 und der Eingangseinheit 12 der Sicherheitssteuerung 10 oder das Schaltelement 5 der Eingangseinheit 12 selbst nicht ordnungsgemäß funktioniert, so dass ein Fehlerfall vorliegt.

[0051] Somit kann anhand eines Feedbacks des Zustandes des Schaltelements 5 unmittelbar nach der Betätigung desselben eine sichere fehlerfreie Betriebsbereitschaft des Schaltelements 5 der Eingangseinheit 12 und der Eingangseinheit 12 an sich ermittelt werden.
Bezugszeichenliste
1 Technische Anlage A Aktor
2 Signalgeber (Kamera) IN Signal des Signalgebers
3 Signalgeber (Lichtgitter) OUT Steuerbefehl
4 Signalgeber (Not-Austaste) t0, t1, t2 Zeitpunkt
5 Schaltelement (1), (2) Einlese-Zeitpunkt
10 Sicherheitssteuerung    
11 Steuereinheit    
12 Eingangseinheit    
13 Ausgangseinheit    



Ansprüche

1. Sicherheitssteuerung (10) zum sicheren Betreiben einer technischen Anlage (1), umfassend zumindest eine Eingangseinheit (12) zum Empfangen eines Signals (IN) zumindest eines angeschlossenen Signalgebers (2, 3, 4) der technischen Anlage (1), eine Steuereinheit (11) zum Einlesen des empfangenen Signals (IN) und zum Erzeugen eines Steuerbefehls (OUT), und zumindest eine Ausgangseinheit (13) zum Aussenden des erzeugten Steuerbefehls (OUT) an zumindest einen angeschlossenen Aktor (A) der technischen Anlage (1), wobei die Eingangseinheit (12) eingangsseitig ein Schaltelement (5) aufweist, das durch die Steuereinheit (11) ansteuerbar ist und derart ausgebildet ist, dass das Schaltelement (5) unmittelbar vor dem Einlesen des empfangenen Signals (IN) von der Steuereinheit (11) betätigbar, insbesondere schließbar, ist und nach dem Einlesen des empfangenen Signals (IN) von der Steuereinheit (11) erneut betätigbar, insbesondere öffnenbar, ist.
 
2. Sicherheitssteuerung (10) nach Anspruch 1, wobei das Schaltelement (5) periodisch, insbesondere in zeitdiskreten Abständen, von der Steuereinheit (11) ansteuerbar ist.
 
3. Sicherheitssteuerung (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Schaltelement (5) ein elektronischer oder ein elektromechanischer Schalter ist.
 
4. Sicherheitssteuerung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Signalgeber (2, 3, 4) ein optoelektronischer Sensor, ein Notausschalter oder dergleichen ist.
 
5. Sicherheitssteuerung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinheit (11) ausgebildet ist, aus einer Betätigung, insbesondere einem Schließen und Öffnen, des Schaltelements (5) einen Zustand der Eingangseinheit (12) zu ermitteln.
 
6. Verfahren zum Betreiben einer Sicherheitssteuerung (10) mit zumindest einer Eingangseinheit (12) zum Empfangen eines Signals (IN) zumindest eines angeschlossenen Signalgebers (2, 3, 4) einer technischen Anlage (1), einer Steuereinheit (11) zum Einlesen des empfangenen Signals (IN) und zum Erzeugen eines Steuerbefehls (OUT) und zumindest einer Ausgangseinheit (13) zum Aussenden des erzeugten Steuerbefehls (OUT) an zumindest einen angeschlossenen Aktor (A) der technischen Anlage (1), wobei das Signal (IN) des Signalgebers (2, 3, 4) an die Eingangseinheit (12) gesendet wird und die Steuereinheit (11) ein auf einer Eingangsseite der Eingangseinheit (12) angeordnetes Schaltelement (5) betätigt, insbesondere schließt, so dass das Signal (IN) eingelesen wird, und danach das Schaltelement (5) wieder betätigt, insbesondere geöffnet wird, so dass die Eingangseinheit (12) von dem Signalgeber (2, 3, 4) getrennt wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Steuereinheit (11) das Schaltelement (5) periodisch, vorzugsweise in zeitdiskreten Abständen, betätigt, insbesondere schließt und öffnet.
 
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Steuereinheit (11) einen Zustand des Schaltelements (5) beim Schließen und Öffnen vergleicht und daraus eine sichere fehlerfreie Betriebsbereitschaft des Schaltelements (5) und der Eingangseinheit (12) ermittelt.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei nach dem Ein- bzw. Ausschalten des Schaltelements (5) die Steuereinheit (11) einen Fehler des Schaltelements (5) bzw. der Eingangseinheit (12) bestimmt, wenn ein Signallevel, ein Status-Pin oder dergleichen des Schaltelements (5) bzw. der Eingangseinheit (12) unverändert bleibt.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Sicherheitssteuerung (10) zum sicheren Betreiben einer technischen Anlage (1), umfassend zumindest eine Eingangseinheit (12) zum Empfangen eines Signals (IN) zumindest eines angeschlossenen Signalgebers (2, 3, 4) der technischen Anlage (1), eine Steuereinheit (11) zum Einlesen des empfangenen Signals (IN) und zum Erzeugen eines Steuerbefehls (OUT), und zumindest eine Ausgangseinheit (13) zum Aussenden des erzeugten Steuerbefehls (OUT) an zumindest einen angeschlossenen Aktor (A) der technischen Anlage (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangseinheit (12) eingangsseitig ein Schaltelement (5) aufweist, das durch die Steuereinheit (11) ansteuerbar ist und derart ausgebildet ist, dass das Schaltelement (5) unmittelbar vor dem Einlesen des empfangenen Signals (IN) von der Steuereinheit (11) betätigbar, insbesondere schließbar, ist und nach dem Einlesen des empfangenen Signals (IN) von der Steuereinheit (11) erneut betätigbar, insbesondere öffnenbar, ist,
wobei die Steuereinheit (11) ausgebildet ist, aus einer Betätigung, insbesondere einem Schließen und Öffnen, des Schaltelements (5) einen Zustand der Eingangseinheit (12) zu ermitteln.
 
2. Sicherheitssteuerung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (5) periodisch, insbesondere in zeitdiskreten Abständen, von der Steuereinheit (11) ansteuerbar ist.
 
3. Sicherheitssteuerung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (5) ein elektronischer oder ein elektromechanischer Schalter ist.
 
4. Verfahren zum Betreiben einer Sicherheitssteuerung (10) mit zumindest einer Eingangseinheit (12) zum Empfangen eines Signals (IN) zumindest eines angeschlossenen Signalgebers (2, 3, 4) einer technischen Anlage (1), einer Steuereinheit (11) zum Einlesen des empfangenen Signals (IN) und zum Erzeugen eines Steuerbefehls (OUT) und zumindest einer Ausgangseinheit (13) zum Aussenden des erzeugten Steuerbefehls (OUT) an zumindest einen angeschlossenen Aktor (A) der technischen Anlage (1), wobei das Signal (IN) des Signalgebers (2, 3, 4) an die Eingangseinheit (12) gesendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (11) ein auf einer Eingangsseite der Eingangseinheit (12) angeordnetes Schaltelement (5) betätigt, insbesondere schließt, so dass das Signal (IN) eingelesen wird, und danach das Schaltelement (5) wieder betätigt, insbesondere geöffnet wird, so dass die Eingangseinheit (12) von dem Signalgeber (2, 3, 4) getrennt wird,
wobei die Steuereinheit (11) einen Zustand des Schaltelements (5) beim Schließen und Öffnen vergleicht und daraus eine sichere fehlerfreie Betriebsbereitschaft des Schaltelements (5) und der Eingangseinheit (12) ermittelt.
 
5. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (11) das Schaltelement (5) periodisch, vorzugsweise in zeitdiskreten Abständen, betätigt, insbesondere schließt und öffnet.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ein- bzw. Ausschalten des Schaltelements (5) die Steuereinheit (11) einen Fehler des Schaltelements (5) bzw. der Eingangseinheit (12) bestimmt, wenn ein Signallevel, ein Status-Pin oder dergleichen des Schaltelements (5) bzw. der Eingangseinheit (12) unverändert bleibt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht