[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasserbefüllvorrichtung für Sanitäreinrichtungen in Fahrzeugen,
umfassend einen Wassereingangsanschluss, einen Wasserausgangsanschluss, eine Verbindungsleitung,
die den Wassereingangsanschluss mit dem Wasserausgangsanschluss zur Wasserdurchleitung
verbindet, ein Absperrventil, welches in die Verbindungsleitung eingesetzt ist, und
zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung geschaltet werden
kann und eine Ventilantriebseinrichtung zur Betätigung des Absperrventils aus der
geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung und umgekehrt sowie eine Steuerungseinheit,
die signaltechnisch mit der Ventilantriebseinrichtung gekoppelt ist und ausgebildet
ist zur Ansteuerung der Ventilantriebseinrichtung. Solche Wasserbefüllvorrichtungen
werden dazu eingesetzt, um die Frischwassertanks von insbesondere gleisgebundenen
Fahrzeugen mit Wasser zu versorgen, das für Waschvorgänge, Spülvorgänge oder der Gleichen
in den Sanitärzellen solcher Fahrzeuge oder in Kücheneinheiten solcher Fahrzeuge verwendet
wird.
[0002] Aus
DE 20 2004 019 308 U1 ist eine Vorrichtung bekannt, die dazu dient, Abwasser aus einem Abwassertank eines
Personenwaggons abzusaugen und Frischwasser in einen Frischwassertank eines Personenwaggons
zuzuführen. Das System umfasst einen Versorgungsschlauch, der an einem Mast derart
aufgehängt ist, dass er mit einer nach oben hängenden Schlaufe an einem Seilzug aufgehangen
ist, der mit einem Gewicht belastet ist, um eine Rückzugskraft auf den Schlauch auszuüben.
[0003] Eine besondere Anforderung an solche Befüllvorrichtungen liegt in der Hygiene des
Befüllvorgangs einerseits und in dem hygienischen Zustand des befüllten Wassers andererseits.
[0004] Grundsätzlich kann mit einer Befüllvorrichtung der zuvor erläuterten Art in hygienischer
Hinsicht sichergestellt werden, dass ein unbeabsichtigter Kontakt des Befüllschlauchs
und insbesondere der Wasserausgangsöffnung des Befüllschlauchs mit dem Boden im Rahmen
der Bedienung vermieden wird, da durch die Aufhängung und die gewichtsbelastete Anhebung
des Schlauchs eine selbsttätige Rückkehr des Schlauchs in eine vom Boden entfernte
Position bewirkt wird. Damit kann eine Verkeimung des Schlauches und der Wasserausgangsöffnung,
die durch einen solchen Bodenkontakt verursacht würde, vermieden werden.
[0005] Gleichwohl wurden Verkeimungen von Wasser, welches in Frischwassertanks von Fahrzeugen
aus einer Befüllungsvorrichtung eingefüllt wurde, vereinzelt festgestellt. Es ist
eine Aufgabe der Erfindung, eine Wasserbefüllvorrichtung bereitzustellen, welche solche
Verkeimungen zuverlässiger vermeidet als vorbekannte Wasserbefüllvorrichtungen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Wasserbefüllvorrichtung der eingangs
beschriebenen Bauart gelöst, bei der eine Spülaufnahmeöffnung bereitgestellt ist,
welche zur Aufnahme des Wasserausgangsanschlusses ausgebildet und mit einer Spülrausgangsöffnung
in Fluidverbindung steht, wobei die Steuerungseinrichtung ausgebildet ist, um die
Ventilantriebsvorrichtung nach Ablauf eines vorbestimmten ersten Zeitintervalls anzusteuern
zum Schalten des Absperrventils aus der geschlossenen in die geöffnete Stellung und
um die Ventilantriebsvorrichtung nach Ablauf eines an das erste Zeitintervall anschließenden
zweiten Zeitintervalls anzusteuern zum Schalten des Absperrventils aus der geöffneten
in die geschlossene Stellung.
[0007] Nach Erkenntnis der Erfinder liegt eine zur Verkeimung des Frischwassers führende
Problematik insbesondere darin, dass Wasserbefüllvorrichtungen fallweise über einen
längeren Zeitraum nicht betrieben werden. Bei diesem Betriebsstillstand können sich
dann nach mehreren Stunden, typischerweise nach mehr als 48 oder mehr als 72 Stunden,
Keimbildungen in den wasserführenden Anlagenteilen ergeben. Diese Keimbildungen werden
gefördert durch Wasser, das in diesen Anlagenteilen vorhanden ist und dort statisch
ruht. Diese Keimbildung wird einerseits in Leitungen beobachtet, die nicht Bestandteil
der Wasserbefüllvorrichtung selbst sind, sondern Bestandteil des Wasserleitungsnetzes,
an welches die Wasserbefüllvorrichtung angeschlossen ist. Die Keimbildung wird verstärkt
in Wasserleitungen beobachtet, die einer erhöhten Temperatur, beispielsweise durch
Sonneneinstrahlung, ausgesetzt sind.
[0008] Erfindungsgemäß wird das aus dieser Erkenntnis abgeleitete Problem dadurch beseitigt,
dass die Befüllvorrichtung mit der Möglichkeit für einen zyklischen Spülvorgang ausgerüstet
wird. Zu diesem Zweck weist die Wasserbefüllvorrichtung eine Spülaufnahmeöffnung auf,
die dazu dient, den Wasserausgangsanschluss fluidverbindend aufzunehmen. Wasser, das
aus dem Wasserausgangsanschluss austritt, wird dadurch durch die Spülaufnahmeöffnung
aufgenommen und kann der Spülrausgangsöffnung zugeführt werden. Die Spülaufnahmeöffnung
ist insbesondere so ausgestaltet, dass die Verbindungsleitung im Bereich der Wasserausgangsöffnung
in der Spülaufnahmeöffnung mechanisch sicher verankert werden kann, sodass ein unbeabsichtigtes
Herausrutschen der Wasserausgangsöffnung aus der Spülaufnahmeöffnung vermieden wird.
[0009] Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass das Absperrventil mittels einer Ventilantriebsvorrichtung
betätigt werden kann. Eine Ventilantriebsvorrichtung ist hierbei als eine durch einen
Aktuator betätigte Vorrichtung zu verstehen, die folglich durch Zufuhr von Energie
- also nicht nur manuell - eine Betätigung des Absperrventils ermöglicht. Solche Ventilantriebsvorrichtungen
können mit elektrischer Antriebsenergie, pneumatisch, hydraulisch oder mit anderen
Energieformen betrieben werden, insbesondere kann ein elektromagnetischer Stellantrieb
vorgesehen sein. Durch die Möglichkeit einer automatischen Betätigung des Absperrventils
über diese Ventilantriebsvorrichtung wird es erfindungsgemäß erreicht, dass eine Steuerungseinheit
einen Spülvorgang in automatisierter Weise veranlasst. Die Steuerungseinheit ist zu
diesem Zweck dazu ausgebildet, die Ventilantriebsvorrichtung in bestimmten Zyklen
anzusteuern. Diese Ansteuerung erfolgt in solcher Weise, dass nach Ablauf eines vorbestimmten
ersten Zeitintervalls das Absperrventil geöffnet wird. Dieses vorbestimmte erste Zeitintervall
kann in einer einfachen Ausführungsform solcher Art bestimmt sein, dass die Steuerungseinheit
in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise alle 48 Stunden oder alle 72 Stunden,
das Absperrventil öffnet. In weiter fortschrittlichen Ausführungsformen kann das vorbestimmte
erste Zeitintervall immer ab einer letztmaligen Betätigung des Absperrventils zu laufen
beginnen, sodass die Öffnung des Absperrventils für die Auslösung eines Spülvorgangs
immer dann erfolgt, wenn nach einer Betätigung des Absperrventils das vorbestimmte
erste Zeitintervall verstrichen ist.
[0010] Die Steuerungseinheit kann dabei vorzugsweise mit einem Sensor signaltechnisch verbunden
sein, der die Positionierung der Wasserausgangsöffnung in der Spülaufnahmeöffnung
erfasst. Hierbei ist die Steuerungseinheit ausgebildet, einen Spülvorgang nur bei
erfasster Positionierung der Wasserausgangsöffnung in der Spülaufnahme auszulösen.
[0011] Durch die Öffnung des Absperrventils wird ein Wasserfluss durch die Verbindungsleitung
in Gang gesetzt. Hierdurch wird einerseits die Verbindungsleitung gespült und darin
ruhendes, zur Verkeimung neigendes Wasser in die Spülaufnahmeöffnung gefördert. Zum
Anderen wird auch Wasser, welches in den Zuleitungen zu der Wasserbefüllvorrichtungen
steht und ebenfalls zur Verkeimung neigt, durch die Wasserbefüllvorrichtung hindurch
geleitet und ebenfalls der Spülaufnahmeöffnung zugeführt.
[0012] Dieser Spülvorgang wird durch die Steuerungseinheit nach Ablauf einer vorbestimmten
zweiten Zeitspanne beendet und das Absperrventil dann wiederum mittels der Ventilantriebsvorrichtung
gesperrt. Das zweite vorbestimmte Zeitintervall ist dabei so bestimmt, dass bei dem
vorherrschenden Leitungsdruck eine vollständige Spülung der Verbindungsleitung und
eine vollständige Spülung der Anschlussleitung der Wasserbefüllvorrichtung bis zu
einem Anschlusspunkt an ein konstant strömendes Wassernetz erzielt wird. Grundsätzlich
kann eine Verkürzung dieser zweiten Zeitspanne vorgesehen sein und auf eine vollständige
Spülung beispielsweise der Wasseranschlussleitung der Wasserbefüllvorrichtung verzichtet
werden, wenn aufgrund von sonstigen Umständen, beispielsweise einer Temperatur im
Bereich dieser Wasserzuleitung, einer Verkeimung darin in sehr geringem Maß auftritt.
[0013] Gemäß einer Fortbildung kann vorgesehen sein, dass die Steuerungseinheit ausgebildet
ist, um nach Ablauf einer ersten Zeitspanne einen Spülvorgang auszulösen, der über
einen Zeitraum der zweiten Zeitspanne läuft und nach unmittelbar daran anschließendem
Ablauf einer weiteren ersten Zeitspanne, in der die Wasserbefüllvorrichtung nicht
benutzt wird, einen wiederholten Spülvorgang auszulösen. Dieser wiederholte Spülvorgang
kann dann mit einem verlängerten zweiten Zeitintervall ausgeführt werden, sodass bei
dem ersten Spülvorgang lediglich die Verbindungsleitung gespült wird, wohingegen bei
dem zweiten Spülvorgang auch die Wasserzuleitungen zur Wasserbefüllvorrichtungen gespült
und mit keimfreiem beziehungsweise keimarmem Frischwasser aufgefüllt werden.
[0014] Bevorzugt können das vorbestimmte erste Zeitintervall und das vorbestimmte zweite
Zeitintervall eingestellt beziehungsweise programmiert werden, um die Wasserbefüllvorrichtung
und ihre Spülfunktion an die lokalen Gegebenheiten und Leitungslängen anpassen zu
können.
[0015] Durch die erfindungsgemäß ausgeführte Wasserbefüllvorrichtung wird erreicht, dass
Keime, die sich bei längerer Standzeit von Wasser in den Leitungen zu und in einer
solchen Wasserbefüllvorrichtung bilden, frühzeitig ausgespült werden und die Wasserbefüllvorrichtung
daher zu jedem Zeitpunkt in einem Zustand für eine keimfreie beziehungsweise keimarme
Befüllung von Frischwassertanks bereitgehalten ist.
[0016] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Bereich der
Wasserausgangsöffnung eine Kupplungseinrichtung zur fluiddichten Verbindung der Wasserausgangsöffnung
mit einem Wasseranschluss bereitgestellt ist und dass im Bereich der Spülaufnahmeöffnung
eine Verbindungsvorrichtung bereitgestellt ist zur Aufnahme der Kupplungseinrichtung.
Zum Anschluss einer Versorgungsleitung an Fahrzeuge wie Zugwagons und der Gleichen
wird regelmäßig eine Kupplungsverbindung genutzt, um eine verlustfreie Befüllung mit
hohem Durchsatz des Frischwassers durchführen zu können. Zu diesem Zweck kann im Bereich
der Wasserausgangsöffnung eine entsprechende Kupplung in normierter Form (UIC,KTW
oder WHG-Vorschriften) angeordnet sein. In diesem Fall ist es besonders bevorzugt,
wenn die Spülaufnahmeöffnung zur Aufnahme dieser Kupplungseinrichtung ausgerüstet
ist. Dabei ist unter einer Ausgestaltung zur Aufnahme der Kupplungseinrichtung zu
verstehen, dass die Spülaufnahmeöffnung entweder mit einer entsprechenden Gegenkupplung
zur sicheren fluiddichten Verbindung der Wasserausgangsöffnung mit der Spülaufnahmeöffnung
ausgerüstet ist oder mit einem entsprechenden Adapter, beispielsweise einem Rohr,
in den oder auf den die Kupplungseinrichtung gesteckt werden kann, um auf diese Art
und Weise eine mechanische Befestigung der Kupplungseinrichtung an der Spülaufnahmeöffnung
zu erzielen, die nicht notwendiger Weise fluiddicht sein muss.
[0017] Dabei ist es insbesondere bevorzugt, wenn die Verbindungsvorrichtung eine Gegenkupplungseinrichtung
umfasst zur fluiddichten Verbindung mit der Kupplungseinrichtung der Wasserausgangsöffnung.
Dies ermöglicht einerseits eine mechanisch sichere Verankerung und andererseits eine
spritzwasserfreie Spülung der Verbindungsleitung, wenn die Kupplungseinrichtung an
der Verbindungsleitung mit der Gegenkupplungseinrichtung an der Spülaufnahmeöffnung
verbunden ist.
[0018] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Verbindungsvorrichtung einen sich vertikal entgegen
der Schwerkraftrichtung erstreckenden Rohrabschnitt umfasst, in dessen oberes Ende
die Wasserausgangsöffnung einführbar ist. Durch eine solche Ausgestaltung ist eine
zuverlässige und zugleich einfache Verbindung der Wasserausgangsöffnung mit der Verbindungsvorrichtung
möglich. Die Verbindung zwischen der Wasserausgangsöffnung und der Verbindungsvorrichtung
muss dabei nicht notwendigerweise fluiddicht ausgeführt sein, sondern kann aufgrund
des schwerkraftbedingten Verlaufs des Wassers beim Spülvorgang als einfache Steckverbindung
ausgeführt sein.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Wasserbefüllvorrichtung
in einen unterirdischen und einen oberirdischen Abschnitt unterteilt ist und dass
die Wassereingangsöffnung an dem unterirdischen Abschnitt angeordnet ist und sich
die Verbindungsleitung über den unterirdischen und den oberirdischen Abschnitt erstreckt.
Durch eine solche teilweise Unterfluranordnung und teilweise Oberfluranordnung können
bestimmte Funktionalitäten an der Wasserbefüllvorrichtung vorteilhaft erreicht werden.
So kann einerseits im unterirdisch angeordneten Abschnitt die Wassereingangsöffnung
platziert sein, sodass der Anschluss an einer Versorgungsleitung unterirdisch und
somit in einem frostsicheren Bereich erfolgen kann. Ebenso kann vorteilhaft das Spülwasser
aus der Spülaufnahmeöffnung in diesen unterirdischen Abschnitt abgeleitet werden und
durch eine dort anordnete Drainageöffnung in ein Abwasserleitungsnetz abgeführt werden.
Im oberirdischen Abschnitt hingegen können diejenigen Elemente der Wasserbefüllvorrichtung
platziert sein, welche für einen Bediener leicht zugänglich sein müssen, insbesondere
ein Verbindungsschlauch, der Teil der Verbindungsleitung ist und etwaige Bedienelemente
wie Benutzerschnittstellen, manuell absperrbare Ventile oder der Gleichen. Grundsätzlich
ist zu verstehen, dass an der Grenze zwischen unterirdischen und dem oberirdischen
Abschnitt ein entsprechender Flansch zur Montage der Wasserbefüllvorrichtung auf dem
Boden vorgesehen sein kann. Alternativ kann die Montage der Wasserbefüllvorrichtung
auch auf einem Fundament am unteren Ende des unterirdischen Abschnitts erfolgen und
an der Grenze zwischen oberirdischem und unterirdischem Abschnitt dann lediglich eine
zusätzliche Befestigung oder eine Abdeckung oder der Gleichen angeordnet sein.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Wasserbefüllvorrichtung
fortgebildet werden durch eine Entwässerungsleitung, die mit der Verbindungsleitung
verbunden ist. Ein weiteres Problem, welches bei Wasserbefüllvorrichtungen der zuvor
beschriebenen Bauart auftritt liegt, in der typischerweise erfolgenden Aufstellung
einer solchen Wasserbefüllvorrichtung im Freien. Hierdurch sind die Wasserbefüllvorrichtungen
den jahreszeitbedingten Temperaturschwankungen ausgesetzt und können durch Frost und
dadurch hervorgerufene Eisbildung verstopft beziehungsweise beschädigt werden. Es
ist beispielsweise aus
DD 23839 A1 und
DD 33817 B1 bekannt, Befüllvorrichtungen mit einer Heizung auszurüsten, um eine solche Vereisung
zu verhindern und die Betriebsbereitschaft aufrecht zu erhalten. Solche Lösungen haben
sich aber als energieintensiv und technisch unzuverlässig herausgestellt. Erfindungsgemäß
wird daher vorgesehen, eine Entwässerungsleitung mit der Verbindungsleitung zu verbinden
um hierdurch die Verbindungsleitung entwässern zu können. Die Entwässerungsleitung
kann hierbei mit Hilfe eines T-Stücks angeschlossen sein und erlaubt die Abfuhr von
Wasser aus der Verbindungsleitung nach einem erfolgten Befüllungsvorgang eines Frischwassertanks.
Nach einer solchen Entwässerung führt die Verbindungsleitung lediglich noch Luft und
ist daher nicht durch Eisbildung gefährdet.
[0021] Grundsätzlich ist dabei zu verstehen, dass die Steuerung einer solchen Entwässerung
und die Steuerungseinheit des Spülvorgangs vorzugsweise durch die Steuerungseinheit
erfolgen und die Steuerung eine Koordination der beiden Vorgänge vornimmt. So ist
bei erfolgter Entwässerung der Verbindungsleitung eine Verkeimung in den entwässerten
Abschnitten der Verbindungsleitung in geringerem Ausmaß oder nicht mehr zu befürchten,
sodass gegebenenfalls auch die Zeitintervalle, in denen die Abschnitte gespült werden,
länger sein können. Die Steuerungseinheit ist daher vorzugsweise so ausgebildet, dass
sie in Abhängigkeit einer erfolgten Frostentleerung das erste Zeitintervall bestimmt.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass durch die Frostentleerung über die Entwässerungsleitung
zwar die Verbindungsleitung entwässert werden kann, nicht jedoch die Wasseranschlussvorrichtung
im öffentlichen Leitungsnetz. Eine Entwässerung hat daher keinen Einfluss auf eine
etwaige Verkeimung in dieser Wasseranschlussleitung, sodass eine Spülung der Wasseranschlussleitung
in der zuvor beschriebenen Weise nachwievor durchgeführt werden muss. Die Steuerungseinheit
ist daher vorzugsweise auch solcher Art ausgebildet, um in Abhängigkeit einer erfolgten
Entwässerung auch das zweite Zeitintervall so anzusteuern, dass bei einem Spülvorgang
insbesondere die Wasseranschlussleitung der Wasserbefüllvorrichtung gespült wird.
[0022] Es ist zu verstehen, dass die Entwässerung die gesamte Verbindungsleitung oder zumindest
einen frostgefährdeten Abschnitt der Verbindungsleitung betrifft. Grundsätzlich kann
eine Entwässerung derjenigen Abschnitte der Verbindungsleitung, die in einem frostsicheren,
unterirdischen Bereich liegen, entfallen, wohingegen alle frostgefährdeten Abschnitte
der Verbindungsleitung entwässert werden sollten.
[0023] Dabei ist es besonders bevorzugt, die Wasserbefüllvorrichtung mit Entwässerungsleitung
fortzubilden durch ein mit der Entwässerungsleitung verbundenes Entwässerungsventil,
welches zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung geschaltet
werden kann, und eine Entwässerungsventilantriebseinrichtung zur Betätigung des Entwässerungsventil
aus der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung und umgekehrt, wobei die
Steuerungseinheit signaltechnisch mit der Entwässerungsventilantriebseinrichtung verbunden
ist und ausgebildet ist, um die Entwässerungsventilantriebseinrichtung für eine Frostschutzentleerung
der Verbindungsleitung anzusteuern. Mit dieser Ausführungsform wird eine automatisierte
Entwässerung der Verbindungsleitung oder Abschnitten davon durch eine Steuerung aus
der Steuerungseinheit heraus ermöglicht, indem ein entsprechendes Entwässerungsventil
betätigt wird. Hinsichtlich der Betätigung des Entwässerungsventils mittels der Entwässerungsventilantriebseinrichtung
wird auf die zuvor erläuterte mögliche Ausgestaltung der Ventilantriebsvorrichtung
für das Absperrventil bezuggenommen, die hierzu gegebenen Ausführungen gelten in gleicher
Weise für die Entwässerungsventilantriebseinrichtung.
[0024] Insbesondere ist es bei einer Wasserbefüllvorrichtung die einen unterirdischen und
oberirdischen Abschnitt aufweist bevorzugt, wenn das Entwässerungsventil im unterirdischen
Abschnitt angeordnet ist. Durch diese Platzierung des Entwässerungsventils kann eine
einfache, schwerkraftbetätigte Entwässerung sämtlicher Abschnitte der Verbindungsleitung
erfolgen, die in einem frostgefährdeten, oberirdischen Abschnitt der Wasserbefüllvorrichtung
angeordnet sind.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass das Entwässerungsventil
integral mit dem Absperrventil ausgeführt ist und die Entwässerungsventilantriebseinrichtung
integral mit der Antriebsvorrichtung für das Absperrventil ausgeführt ist. Unter einer
solchen integralen Ausführungsgestaltung von Entwässerungsventil und Absperrventil
ist insbesondere ein Mehrwegeventil zu verstehen, welches über zumindest drei Anschlüsse
(Wasserzuleitung vom Wassereingangsanschluss, Wasserableitung zum Wasserausgangsanschluss
und Wasserableitung in die Entwässerungsleitung) verfügt. Ein solches Ventil kann
beispielsweise in drei Stellungen geschaltet werden (Wasserzufuhr abgesperrt, Wasserzufuhr
auf Wasserausgangsanschluss und Wasserausgangsanschluss auf Entwässerungsleitung).
Anstelle eines solchen sogenannten 3/3-Wegeventils kann auch ein 3/2-Wegeventil eingesetzt
werden, welches dann nur die Schaltstellung Durchfluss vom Wassereingangsanschluss
zum Wasserausgangsanschluss in der einen Stellung und Durchfluss vom Wasserausgangsanschluss
zur Entwässerungsleitung in der anderen Stellung aufweist. Der integralen Ausführung
von Absperrventil und Entwässerungsventil kann auch eine separate Bereitstellung der
Ventile erfolgen, in diesem Fall eignen sich insbesondere zwei separate 2/2-Wegeventile.
[0026] Noch weiter ist es bevorzugt, die Wasserbefüllvorrichtung fortzubilden durch einen
mit der Steuerungseinheit signaltechnisch gekoppelten Temperatursensor, wobei die
Steuerungseinheit ausgebildet ist, um ein Temperatursignal von dem Temperatursensor
zu empfangen, mit einem vorbestimmten Grenzwert zu vergleichen und um bei Unterschreitung
des vorbestimmten Grenzwertes die Entwässerungsventilantriebseinrichtung anzusteuern
zum Schalten des Entwässerungsventils aus einer die Verbindung zwischen der Verbindungsleitung
und der Entwässerungsleitung absperrenden Stellung in eine die Verbindung zwischen
der Verbindungsleitung und der Entwässerungsleitung öffnende Stellung, und die Entwässerungsventilantriebseinrichtung
nach Ablauf eines dritten Zeitintervalls anzusteuern zum Schalten des Entwässerungsventils
in die die Verbindung zwischen der Verbindungsleitung und der Entwässerungsleitung
absperrenden Stellung.
[0027] Mit dieser Ausgestaltung wird eine automatisierte Betätigung der Entwässerung in
Abhängigkeit der Außentemperatur ermöglicht. Insbesondere wird es ermöglicht, bei
Unterschreiten einer kritischen Temperatur wie beispielsweise 0° unter die Entwässerung
vorzunehmen, um hierdurch einer Eisbildung rechtzeitig vorzubeugen. Dabei ist zu verstehen,
dass für die Entwässerung eine Offenstellung des Entwässerungsventils für eine Zeitdauer
eines dritten Zeitintervalls notwendig ist, welches ausreichend ist, um das Wasser
aus zumindest denjenigen Abschnitten der Verbindungsleitung abzuführen, welche in
einem frostgefährdeten Bereich liegen.
[0028] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das dritte Zeitintervall kürzer ist als das
zweite Zeitintervall. Gemäß dieser Fortbildung wird bei der Entwässerung das Entwässerungsventil
für einen kürzeren Zeitraum geöffnet als das Absperrventil bei einem Spülvorgang.
Diese Ausgestaltung berücksichtigt insbesondere, dass für eine Entwässerung lediglich
die frostgefährdeten Abschnitte der Verbindungsleitung entwässert werden müssen, wohingegen
bei einem Spülvorgang sämtliche Abschnitte der Verbindungsleitung, in denen Wasser
steht und zur Keimbildung neigt, gespült werden müssen, wozu eine längere Zeitspanne
notwendig ist. Durch die angepasste Auswahl der Zeitintervalle kann eine unnötige
Abfuhr von Frischwasser aus der Wasserbefüllvorrichtung vermieden werden.
[0029] Noch weiter ist es bevorzugt, wenn die Verbindungsleitung einen flexiblen Schlauchabschnitt
umfasst und dass vorzugsweise die Wasserausgangsöffnung an dem flexiblen Schlauchabschnitt
ausgebildet ist. Durch die Bereitstellung eines solchen flexiblen Schlauchabschnitts
wird ein Anschluss an einen Frischwassertank beziehungsweise einer Befüllleitung für
einen solchen Frischwassertank, die an einem Fahrzeug angeordnet ist, vereinfacht
und die Handhabung der erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung erleichtert. Es ist zu
verstehen, dass die Verbindungsleitung insbesondere ausgeführt sein kann wie in der
zuvor erläuterten Ausführungsform gemäß
DE 20 2004 019 308 U1.
[0030] Insbesondere kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der flexible Schlauchabschnitt
mit einer Rückzugsvorrichtung mechanisch verbunden ist zum Ausüben einer Hebekraft
auf die Wasserausgangsöffnung. Eine solche Rückzugsvorrichtung kann beispielsweise
durch ein Gewicht, welches mit einer Haltevorrichtung über eine Umlenkung verbunden
ist, dargestellt werden, um eine Hebekraft auf den Schlauchabschnitt auszuüben. Alternativ
können andere Rückzugsvorrichtungen, die beispielsweise mit Federkraft arbeiten, vorgesehen
sein.
[0031] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein unterer
Abschnitt der Wasserbefüllvorrichtung in einem sich vertikal erstreckenden Schacht
angeordnet ist und am untenliegenden Ende des Schachtes eine Drainageöffnung zur Abfuhr
von Wasser in ein an die Drainageöffnung angeschlossenes Abwassersystem bereitgestellt
ist, und dass die Spülwasserausgangsöffnung und/oder die Entwässerungsleitung gemäß
einem der Ansprüche 6-11 in den Schacht mündet. Mit dieser Ausführungsform wird eine
spezifische Anordnung derjenigen unterirdischen Teile der Wasserbefüllvorrichtung
in einem Schacht erzielt, der eine Drainageöffnung aufweist, die beispielsweise an
ein Abwasserleitungsnetz oder an eine Sickergrube oder dergleichen angeschlossen sein
kann. In den Schacht kann dann das Wasser geleitet werden, welches im Rahmen einer
Entwässerung und im Rahmen eines Spülvorgangs aus der Versorgungsleitung abgeführt
wird durch die Entwässerungsleitung beziehungsweise durch die Wasserausgangsöffnung
und die Spülwasserausgangsöffnung. Der Schacht kann dabei vorzugsweise mit einer Konvektionssperre
in Form einer auf einer mittleren Höhe des Schachtes angeordneten Abdichtung des Schachtquerschnitts
ausgerüstet sein, um Luftbewegungen und damit verbundene Kondenswasserbildungen innerhalb
des Schachtes zu unterbinden.
[0032] Die Wasserbefüllvorrichtung kann erfindungsgemäß weiter fortgebildet werden durch
ein Photovoltaikmodul zur elektrischen Versorgung der Steuerungseinheit und durch
einen elektrischen Energiespeicher zur Zwischenspeicherung von Energie aus dem Photovoltaikmodul
und zur elektrischen Versorgung der Steuerungseinheit. Durch diese Fortbildung wird
eine von einer Energieversorgung über ein Stromnetz unabhängige Energieversorgung
der Wasserbefüllvorrichtung ermöglicht und damit eine unkomplizierte dezentrale Aufstellung
der Wasserbefüllvorrichtung in jeglichen infrastrukturellen Einrichtungen ermöglicht.
Dies ist besonders vorteilhaft für die Platzierung einer solchen Wasserbefüllvorrichtung
in Wartungseinrichtungen an dezentralen Orten innerhalb dieser Wartungseinrichtung.
Das Photovoltaikmodul kann insbesondere an der Spitze eines Mastes angeordnet sein,
an dem die Verbindungsleitung, insbesondere ein Schlauchabschnitt der Verbindungsleitung
montiert und aufgehängt ist. Hierdurch kann eine abschattungsfreie Sonneneinstrahlung
auf das Photovoltaikmodul erreicht werden und eine effiziente Nutzung der Sonnenenergie
zur Stromerzeugung bewirkt werden. Der elektrische Energiespeicher ist dabei bevorzugt
in einer gegen Umwelteinflüsse geschützten Gehäuseeinrichtung angeordnet und kann
durch eine wiederaufladbare Batterie bereitgestellt werden. Insbesondere ist zu verstehen,
dass für diese Fortbildungsform auch die Steuerungseinrichtung in solcher Art fortgebildet
ist, dass sie das Energiemanagement zwischen dem Photovoltaikmodul, den Energieverbrauchern
innerhalb der Wasserbefüllvorrichtung und dem elektrischen Energiespeicher steuert
und hierdurch einen zuverlässigen Ladungszustand des elektrischen Energiespeichers
sicherstellt.
[0033] Die Wasserbefüllvorrichtung kann weiter fortgebildet werden durch ein manuell betätigbares
Hauptabsperrventil, welches in der Verbindungsleitung zwischen dem Absperrventil und
der Wassereingangsöffnung angeordnet ist, und/oder eine Filterungs- oder Reinigunsgeinheit
zur Filterung beziehungsweise Reinigung von Wasser, welche zwischen dem Absperrventil
und der Wassereingangsöffnung in die Verbindungsleitung eingesetzt ist. Diese beiden
optionalen Fortbildungen ermöglichen einerseits die zuverlässige manuelle Absperrung
der Wasserzufuhr aus einem Wasserleitungsnetz in die Wasserbefüllvorrichtung, was
beispielsweise für Wartungszwecke oder im Zuge der Montage von Bedeutung ist. Weiterhin
kann durch die optional vorgesehene Filterungs- oder Reinigungseinheit vermieden werden,
dass aus dem Wasserleitungsnetz Verunreinigungen durch die Verbindungsleitung zur
Wasserausgangsöffnung strömen und folglich in den Frischwassertank im Rahmen eines
Befüllvorgangs eingeleitet werden.
[0034] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuerungseinheit
eine Drahtlosübermittlungseinheit umfasst, die ausgebildet ist zum Empfangen von Steuerungsdaten
für die Steuerung eines Wasserbefüllprozesses, eines Spülprozesses und/oder eines
Frostentleerungsprozesses der Wasserbefüllvorrichtung und/oder zum Senden von Zustandsdaten
über einen Wasserbefüllprozess, einen Spülprozess und/oder einen Frostentleerungsprozess
der Wasserbefüllvorrichtung. Eine solche Drahtlosübermittlung von Daten von und zu
der Wasserbefüllvorrichtung ermöglicht einerseits eine Fernsteuerung der Wasserbefüllvorrichtung,
andererseits eine Fernüberwachung des Status der Wasserbefüllvorrichtung sowie eine
Überwachung der damit durchgeführten Befüllprozesse. Grundsätzlich können die Daten,
die im Zusammenhang mit einem Befüllprozess ermittelt werden, durch entsprechende
Sensoren erfasst werden, beispielsweise die Befüllmenge durch einen Durchflusssensor,
und lokal in einem entsprechenden elektronischen Speicher in der Wasserbefüllvorrichtung
abgelegt werden, um dann durch direkten Abruf abgefragt zu werden oder durch Fernübermittlung
übermittelt zu werden.
[0035] Schließlich ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, die
Wasserbefüllvorrichtung fortzubilden durch eine zur Datenkommunikation mit der Drahtlosübermittlungseinheit
ausgebildete Kontrolleinrichtung mit einer Benutzerschnittstelle, wobei die Kontrolleinrichtung
ausgebildet ist zum Senden von über die Benutzerschnittstelle empfangenen Steuerungsdaten
für die Steuerung eines Wasserbefüllprozesses, eines Spülprozesses und/oder eines
Frostentleerungsprozesses der Wasserbefüllvorrichtung an die Drahtlosübermittlungseinheit
und/oder zum Empfangen und Speichern von Zustandsdaten über einen Wasserbefüllprozess,
einen Spülprozess und/oder einen Frostentleerungsprozess der Wasserbefüllvorrichtung
von der Drahtlosübermittlungseinheit. Eine solche Kontrolleinrichtung kann beabstandet
von der Wasserbefüllvorrichtung installiert werden und ermöglicht eine bequeme Betätigung
der Wasserbefüllvorrichtung aus einem zentralen Kontrollzentrum heraus. Dies ist insbesondere
vorteilhaft bei Bereitstellung mehrerer Wasserbefüllvorrichtungen, die von einer einzigen
Kontrolleinrichtung aus gesteuert und überwacht werden können.
[0036] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beiliegenden Figuren
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Frontalansicht von schräg oben einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung,
Figur 2 eine perspektivische Rückansicht der Ausführungsform gemäß Figur 1,
Figur 3 eine teilweise längsgeschnittene Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Figur
1 und Figur 4 eine perspektive Detailansicht des unteren Teils der Ausführungsform
gemäß Figur 1.
[0037] Bezugnehmend auf die Figuren 1 bis 3 gliedert sich die erfindungsgemäße Wasserbefüllvorrichtung
in einen unteren Abschnitt 1 und einen oberen Abschnitt 2. Der untere Abschnitt 1
ist in einen vertikalen Schacht mit einer Schachtwandung 10 eingelassen und am unteren
Ende mittels einer Fundamentbefestigungsplatte 13 im Boden verankert. Die Schachtwandung
10 erstreckt sich bis knapp über eine Bodenfläche 3 und weist am oberen Ende einen
Verschluss durch einen Deckel 11 auf, der mit dem Schacht verschraubt ist.
[0038] Aus dem Deckel 11 erstreckt sich eine Rahmenstrebe 20, die mittels eines Flanschanschlusses
an einem oberen Flanschabschnitt 12 des Schachtes befestigt ist. Dieser Flanschabschnitt
12 stellt im Ausführungsbeispiel die Grenze zwischen dem unteren Abschnitt 1 und dem
oberen Abschnitt 2 dar.
[0039] Der untere Abschnitt 1 weist im unteren Bereich einen Wassereingangsanschluss 30
auf, der zum Anschluss an ein Wasserleitungsnetzwerk zur Zufuhr von Frischwasser von
außerhalb der Wasserbefüllvorrichtung ausgebildet ist. Zu diesem Zweck kann der Wassereingangsanschluss
mit einer entsprechenden Anschlusskupplung zur Verschraubung, Verpressung oder zur
sonstigen Verbindung mit einem Wasserleitungsnetzwerk ausgeführt sein. Hinter dem
Wassereingangsanschluss verläuft eine Verbindungsleitung in einem zunächst horizontalen
Verbindungsleitungsabschnitt 41 und knickt dann um 90° ab, um in einen vertikalen
Verbindungsleitungsabschnitt 42 über zu gehen. Ein 3/2 Wegeventil 50 ist im unteren
Bereich des unteren Abschnitts 1 an diesen kurzen vertikalen Verbindungsleitungsabschnitt
42 angeschlossen. Das 3/2 Wegeventil dient bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
als Absperrventil und als Entwässerungsventil. Es weist nach oben hin einen Anschluss
an einen längeren Verbindungsleitungsabschnitt 43 auf, der sich durch den Deckel 11
bis in den oberen Abschnitt 2 erstreckt. Ein horizontaler Abgang des 3/2 Wegeventils
50 mündet in eine Entwässerungsleitung 60 die um 90° nach unten abknickt und sich
bis in den Bereich der Fundamentplatte 13 erstreckt. Ein Drainageabfluss 14 ist am
unteren Schachtende mit seinem unteren Wandabschnitt fluchtend zur Fundamentplatte
13 angeordnet und führt Wasser aus dem Schacht horizontal nach außen ab. Der Drainageanschluss
14 ist mit einem Abwassernetz verbunden.
[0040] Das 3/2 Wegeventil ist mit einem elektromechanischem Aktuator 70 verbunden, der das
Ventil zwischen zwei Stellungen hin und her schalten kann. In der ersten Stellung
ist der Durchlass von der Wassereingangsöffnung 40 zu dem nach oben gerichteten Abschnitt
43 der Verbindungsleitung offen und die Verbindung in die Drainageleitung 60 geschlossen.
In dieser ersten Stellung kann Frischwasser über die Leitungsabschnitte 41, 42, 43
in einen daran angeschlossenen Schlauchabschnitt 44 bis zu einer Anschlusskupplung
45 strömen und aus einer im Bereich der Anschlusskupplung 45 angeordneten Wasseraustrittsöffnung
46 austreten. Diese Schaltstellung wird einerseits für den Befüllvorgang eines Frischwassertanks
in einem Fahrzeug benutzt. Bei dieser Nutzungsweise ist die Anschlusskupplung 45 an
eine entsprechende Gegenkupplung am Fahrzeug fluiddicht angeschlossen. Diese Schaltstellung
wird weiterhin für einen Spülvorgang benutzt, wenn die Wasserausgangsöffnung 46 in
der in den Figuren dargestellten Weise in einen als vertikal ausgerichteter Rohrabschnitt
ausgeführten Auffangtrichter 80 mündet. Der Auffangtrichter 80 mündet nach unten eine
Spülwasserabführleitung 81, die sich wiederum in Richtung der Fundamentplatte 13 erstreckt
und Spülwasser, welches durch die Verbindungsleitung 41-44 strömt, in den Schacht
ableitet, sodass dieses durch die Drainageöffnung 14 abfließen kann.
[0041] Die Verbindungsleitung umfasst einen Schlauchabschnitt 44, der aus einem flexiblen,
lebensmittelzugelassenen Elastomermaterial hergestellt ist. Der Schlauchabschnitt
44 ist in einem oberen Umlenkpunkt über eine Umlenkrolle 90 umgelenkt. Die Umlenkrolle
90 ist an einem Drahtseil 91 befestigt, das wiederum über zwei Umlenkrollen 92 mit
einem Gewicht verbunden ist, das in der Rahmenstrebe 20 auf- und abbeweglich angeordnet
ist. Durch diese Funktion wird die Umlenkrolle 90 in die in den Figuren dargestellte
angehobene Position zurückgezogen und dadurch der Schlauch und insbesondere die Wasserausgangsöffnung
46 davor bewahrt, in Bodenkontakt zu kommen und auf diese Weise eine Verkeimung vermieden.
[0042] Am oberen Ende der Rahmenstrebe 20 ist eine Fotovoltaikmodul 100 angeordnet. Das
Fotovoltaikmodul 100 ist elektrisch mit einer wiederaufladbaren Batterie verbunden,
die in einem gekapselten Schaltschrank an der Rahmenstrebe 20 befestigt ist (nicht
dargestellt). In dem Schaltschrank ist weiterhin eine Steuerungseinheit angeordnet,
die signaltechnisch mit dem Aktuator 70 verbunden ist, um diesen für einen Spülvorgang
oder einen Entwässerungsvorgang anzusteuern. Die Steuerungseinheit kann dabei mittels
des Aktuators 70 das 3/2 Wegeventil zwischen der ersten und der zweiten Stellung hin
und her schalten. Die zweite Stellung, in welcher das 3/2 Wegeventil einen Durchlass
von der Wasserausgangsöffnung 46 in die Drainageleitung 60 freigibt und den Wassereingangsanschluss
40 sperrt, ist die Ruhestellung des 3/2 Wegeventils, in welcher alle Leitungsabschnitte
43, 44 der Verbindungsleitung belüftet sind und folglich keiner Frostgefahr ausgesetzt
sind. Aus dieser Ruhestellung schaltet die Steuerungseinrichtung in einem Zyklus von
72 Stunden Nichtbenutzung der Wasserbefüllvorrichtung das 3/2 Wegeventil in die erste
Stellung, woraufhin das in dem Leitungsabschnitt 41, 42 und der Wasserzuleitung stehende
Wasser über die Leitungsabschnitte 43, 44 in den Auffangtrichter 80 und über die Spülwasserleitung
81 in den Schacht 10 eingeleitet wird, wo es durch die Drainageleitung 14 abfließt.
Die Spüldauer ist dabei so eingestellt, dass sämtliche Flüssigkeit aus allen stehenden
Leitungsabschnitten mit Wasser, nicht-strömendem hierbei abgeführt wird. Bei Ende
der Spüldauer wird das 3/2 Wegeventil in die zweite Stellung zurückgeschaltet, die
Leitungsabschnitte 43, 44 hierbei entwässert und das Wasser wiederum über die Drainageleitung
14 abgeführt.
1. Wasserbefüllvorrichtung für Sanitäreinrichtungen in Fahrzeugen, umfassend:
- Einen Wassereingangsanschluss,
- Einen Wasserausgangsanschluss
- Eine Verbindungsleitung, die den Wassereingangsanschluss mit dem Wasserausgangsanschluss
zur Wasserdurchleitung verbindet,
- Ein Absperrventil, welches in die Verbindungsleitung eingesetzt ist, und zwischen
einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung geschaltet werden kann,
- Einen Ventilantriebseinrichtung zur Betätigung des Absperrventils aus der geöffneten
Stellung in die geschlossene Stellung und umgekehrt,
- Eine Steuerungseinheit, die signaltechnisch mit der Ventilantriebseinrichtung gekoppelt
ist und ausgebildet ist zur Ansteuerung der Ventilantriebseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Spülaufnahmeöffnung bereitgestellt ist, welche zur Aufnahme des Wasserausgangsanschlusses
ausgebildet und mit einer Spülwasserausgangsöffnung in Fluidverbindung steht, und
dass die Steuerungseinheit ausgebildet ist, um
- die Ventilantriebsvorrichtung nach Ablauf eines vorbestimmten ersten Zeitintervalls
anzusteuern zum Schalten des Absperrventils aus der geschlossenen in die geöffnete
Stellung und
- die Ventilantriebsvorrichtung nach Ablauf eines an das erste Zeitintervall anschließenden
zweiten Zeitintervalls anzusteuern zum Schalten des Absperrventils aus der geöffneten
in die geschlossene Stellung.
2. Wasserbefüllvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Wasserausgangsöffnung eine Kupplungseinrichtung zur fluiddichten Verbindung
der Wasserausgangsöffnung mit einem Wasseranschluss bereitgestellt ist und dass im
Bereich der Spülaufnahmeöffnung eine Verbindungsvorrichtung bereitgestellt ist zur
Aufnahme der Kupplungseinrichtung,
wobei vorzusgweise die Verbindungsvorrichtung eine Gegenkupplungseinrichtung umfasst
zur fluiddichten Verbindung mit der Kupplungseinrichtung der Wasserausgangsöffnung.
3. Wasserbefüllvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung einen sich vertikal entgegen der Schwerkraftrichtung erstreckenden
Rohrabschnitt umfasst, in dessen oberes Ende die Wasserausgangsöffnung einführbar
ist.
4. Wasserbefüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserbefüllvorrichtung in einen unterirdischen und einen oberirdischen Abschnitt
unterteilt ist und dass die Wassereingangsöffnung an dem unterirdischen Abschnitt
angeordnet ist und sich die Verbindungsleitung über den unterirdischen und den oberirdischen
Abschnitt erstreckt.
5. Wasserbefüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Entwässerungsleitung, die mit der Verbindungsleitung verbunden ist.
6. Wasserbefüllvorrichtung nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch ein mit der Entwässerungsleitung verbundenes Entwässerungsventil, welches zwischen
einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung geschaltet werden kann,
und eine Entwässerungsventilantriebseinrichtung zur Betätigung des Entwässerungsventil
aus der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung und umgekehrt, wobei die
Steuerungseinheit signaltechnisch mit der Entwässerungsventilantriebseinrichtung verbunden
ist und ausgebildet ist, um die Entwässerungsventilantriebseinrichtung für eine Frostschutzentleerung
der Verbindungsleitung anzusteuern.
7. Wasserbefüllvorrichtung nach Anspruch 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Entwässerungsventil im unterirdischen Abschnitt angeordnet ist.
8. Wasserbefüllvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Entwässerungsventil integral mit dem Absperrventil ausgeführt ist und die Entwässerungsventilantriebseinrichtung
integral mit der Antriebsvorrichtung für das Absperrventil ausgeführt ist.
9. Wasserbefüllvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
gekennzeichnet durch einen mit der Steuerungseinheit signaltechnisch gekoppelten Temperatursensor, wobei
die Steuerungseinheit ausgebildet ist, um ein Temperatursignal von dem Temperatursensor
zu empfangen, mit einem vorbestimmten Grenzwert zu vergleichen und um bei Unterschreitung
des vorbestimmten Grenzwertes
- die Entwässerungsventilantriebseinrichtung anzusteuern zum Schalten des Entwässerungsventils
aus einer die Verbindung zwischen der Verbindungsleitung und der Entwässerungsleitung
absperrenden Stellung in eine die Verbindung zwischen der Verbindungsleitung und der
Entwässerungsleitung öffnende Stellung, und
- die Entwässerungsventilantriebseinrichtung nach Ablauf eines dritten Zeitintervalls
anzusteuern zum Schalten des Entwässerungsventils in die die Verbindung zwischen der
Verbindungsleitung und der Entwässerungsleitung absperrenden Stellung,
- wobei vorzugsweise das dritte Zeitintervall kürzer ist als das zweite Zeitintervall.
10. Wasserbefüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung einen flexiblen Schlauchabschnitt umfasst und dass vorzugsweise
die Wasserausgangsöffnung an dem flexiblen Schlauchabschnitt ausgebildet ist,
wobei vorzusgweise der flexible Schlauchabschnitt mit einer Rückzugsvorrichtung mechanisch
verbunden ist zum Ausüben einer Hebekraft auf die Wasserausgangsöffnung.
11. Wasserbefüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein unterer Abschnitt der Wasserbefüllvorrichtung in einem sich vertikal erstreckenden
Schacht angeordnet ist und am untenliegenden Ende des Schachtes eine Drainageöffnung
zur Abfuhr von Wasser in ein an die Drainageöffnung angeschlossenes Abwassersystem
bereitgestellt ist, und dass
- Die Spülwasserausgangsöffnung und/oder
- Die Entwässerungsleitung gemäß einem der Ansprüche 5-9 In den Schacht mündet.
12. Wasserbefüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein Photovoltaikmodul zur elektrischen Versorgung der Steuerungseinheit und durch einen elektrischen Energiespeicher zur Zwischenspeicherung von Energie aus dem Photovoltaikmodul
und zur elektrischen Versorgung der Steuerungseinheit.
13. Wasserbefüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- ein manuell betätigbares Hauptabsperrventil, welches in der Verbindungsleitung zwischen
dem Absperrventil und der Wassereingangsöffnung angeordnet ist, und/oder
- eine Filterungs- oder Reinigunsgeinheit zur Filterung beziehungsweise Reinigung
von Wasser, welche zwischen dem Absperrventil und der Wassereingangsöffnung in die
Verbindungsleitung eingesetzt ist.
14. Wasserbefüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit eine Drahtlosübermittlungseinheit umfasst, die ausgebildet
ist
- zum Empfangen von Steuerungsdaten für die Steuerung eines Wasserbefüllprozesses,
eines Spülprozesses und/oder eines Frostentleerungsprozesses der Wasserbefüllvorrichtung
und/oder
- zum Senden von Zustandsdaten über einen Wasserbefüllprozess, einen Spülprozess und/oder
einen Frostentleerungsprozess der Wasserbefüllvorrichtung.
15. Wasserbefüllvorrichtung nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch eine zur Datenkommunikation mit der Drahtlosübermittlungseinheit ausgebildete Kontrolleinrichtung
mit einer Benutzerschnittstelle, wobei die Kontrolleinrichtung ausgebildet ist
- zum Senden von über die benutzerschnittstelle empfangenen Steuerungsdaten für die
Steuerung eines Wasserbefüllprozesses, eines Spülprozesses und/oder eines Frostentleerungsprozesses
der Wasserbefüllvorrichtung an die Drahtlosübermittlungseinheit und/oder
- zum Empfangen und Speichern von Zustandsdaten über einen Wasserbefüllprozess, einen
Spülprozess und/oder einen Frostentleerungsprozess der Wasserbefüllvorrichtung von
der Drahtlosübermittlungseinheit.