[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Schacht gemäß Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Beispielsweise werden derartige Vierkantschächte, in welche Einbauten eingebaut oder
an welche Rohre angeschlossen werden, für vielfältige Zwecke in der Abwassertechnik,
Regenwassernutzsystemen oder dgl. verwendet. So ist es bei Versickerungs- und Rückhaltesystemen
bekannt, einen Vierkantschacht einzusetzen, der als Zulauf-, Drossel-, Inspektions-
oder Filterschacht dient, und dabei wegen der Vierkantform platzsparend in das jeweilige
System eingliederbar ist, z.B. an einer Außenseite oder im Innenbereich des Systems.
Bei einem hohen Versickerungs- und Rückhaltesystem können mehrere solcher Vierkantschächte
übereinandergesetzt sein. Im Regelfall wird der Schacht am unteren offenen Ende durch
eine Bodenplatte verschlossen, wird am oberen offenen Ende beispielsweise eine Abdeckung
installiert, von der wenigstens ein Aufsatzteil bis zum Bodenniveau führt. So ist
beispielsweise Zugang zum Inneren des Systems möglich. Diese Vierkant-Kunststoff-Schächte
sind formstabil und leicht, erfordern bei einstückiger Ausbildung großvolumige und
teure Werkzeuge zur Herstellung und resultieren vor allem in Logistik-, Transport-
und Lagerproblemen, da sie erheblichen Stauraum beanspruchen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoff-Schacht der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem gegenüber den bekannten Logistik-, Lager- und Transportprobleme
verringert sind, und der kostengünstig herstellbar und dennoch komfortabel zu handhaben
ist.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0005] Da der Kunststoff-Schacht aus vier baugleichen und sogar identischen Seitenteilen
erstellt wird, die durch jederzeit rechtwinkelig zum Schacht verbunden und demontiert
werden können, eben sind und eine geringe Stärke besitzen, werden Vorteile im Hinblick
auf die Logistik, den Transport, die Lagerung und die Herstellung erzielt. Die Seitenteile
lassen sich bequem und platzsparend liegend aufeinanderstapeln und beispielsweise
erst vor Ort zum Schacht verbinden. Die Verbindungen sind selbst von Ungeübten (DIY)
problemlos handhabbar, um den formstabilen Schacht zu erstellen. In Lager- oder Transportgebinde
aus mehreren Seitenteilen können ebenfalls platzsparend auch eine Bodenplatte und/oder
eine Abdeckung eingegliedert werden, da dies auch relativ flache Komponenten sind.
Schließlich ist das Werkzeug zum Herstellen des Seitenteiles relativ einfach, und
weil flach kostengünstig. Auch die Demontage gestaltet sich einfach. Der Kunststoff-Schacht
aus den verbundenen Seitenteilen erfüllt trotz dieser Vorteile zumindest im Wesentlichen
die gleichen Anforderungen wie einstückig hergestellte Schächte.
[0006] Ohne Einschränkung der Erfindung eignen sich zum Verbinden der Seitenteile besonders
Steck-, Klammer-, Schraub-, Spreizniet-, Klebe- oder Schweißverbindungen. Hierfür
können die Seitenteile z.B. im Bereich der Hochränder formtechnisch vorbereitet sein,
so dass für die Verbindungen keine oder wenige Losteile zusätzlich erforderlich sind,
und die Verbindungen formstabil werden.
[0007] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform sind an den gegenüberliegenden Hochrändern
jedes Seitenteiles Stecknasen und Stecktaschen angeformt, die ineinandergefügt jeweils
die Steckverbindung zwischen zwei Seitenteilen bilden. Da die Stecknasen und Stecktaschen
im Schacht ineinandergreifen, können sie in Steckrichtung und quer dazu beträchtliche
Abmessungen aufweisen und so eine stabile und belastbare Steckverbindung bilden, in
der der rechtwinklige Stoßbereich ausgesteift ist. Die Steckverbindungen können gegebenenfalls
durch Schrauben oder Nieten gesichert werden.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform weist ein Hochrand des Seitenteiles nur Stecknasen
und der andere Hochrand nur Stecktaschen auf. Diese sind im Seitenteil aufeinander
ausgerichtet, so dass zum Herstellen der Steckverbindung die Stecknasen eines Seitenteiles
in die Stecktaschen des nächsten Seitenteiles eingebracht werden können. Dabei kann
es zweckmäßig sein, zwischen den Stecknasen bzw. Stecktaschen in Hochrichtung Zwischenräume
vorzusehen, um genügend tragendes Kunststoffmaterial im aktiven Bereich der Steckverbindung
vorzusehen. Alternativ hat jeder Hochrand, vorzugsweise abwechselnd, Stecknasen und
Stecktaschen, die an den beiden Hochrändern in Hochrichtung zueinander versetzt sind,
und, vorzugsweise, mit Zwischenabständen verteilt werden.
[0009] Besonders zweckmäßig werden die identischen Seitenteile in demselben Spritzgießwerkzeug
hergestellt, um Werkzeugkosten zu minimieren. Für große Stückzahlen können jedoch
auch mehrere gleiche Spritzgießwerkzeuge, gegebenenfalls sogar gleichzeitig, benutzt
werden.
[0010] Um die Brauchbarkeit des Kunststoff-Schachtes für unterschiedliche Einsatzbedingungen
zu verbessern, sind zweckmäßig für zumindest zwei unterschiedlich hohe Schächte vier
Seitenteile mit einer ersten Höhe und vier Seitenteile mit wenigstens einer zweiten
Höhe vorgesehen. Dabei kann die zweite Höhe etwa der halben ersten Höhe entsprechen,
und sind, zweckmäßig, alle Seitenteile mit gleicher Breite hergestellt.
[0011] Selbst für die Seitenteile in den ersten und den zweiten Höhen kann ein einziges
Spritzgießwerkzeug verwendet werden, wenn z.B. ein oberer Querrand der Seitenteile
mit der zweiten Höhe unter Verwendung eines Werkzeugwechsel-Einsatzes in dem für die
höheren Seitenteile konzipierten Spritzgießwerkzeug geformt wird.
[0012] Um für größere Einbauhöhen mehrere der Kunststoff-Schächte zentriert aufeinandersetzen
zu können und sicher aneinander zu fixieren, oder auch zum Anbringen einer Abdeckung
oder zum Aufstellen des Kunststoff-Schachtes auf eine Bodenplatte, kann es zweckmäßig
sein, wenn jeder Seitenteil an einem die Hochränder verbindenden Querrand einen Außenfalz
und am gegenüberliegenden Querrand einen Innenfalz aufweist. Ein solcher, aus den
steckverbundenen Seitenteilen gebildeter Schacht kann formschlüssig mit wenigstens
einem gleichartigen Kunststoff-Schacht, der darüber und/oder darunter liegt, kombiniert
werden. Die Abdeckung wird mit einem Aufsetzrand auf die Außenfalze aufgesetzt und
zentriert. Die Bodenplatte kann in die Innenfalze z.B. bündig eingesetzt werden.
[0013] Ferner ist es zweckmäßig, wenn die jeweilige rechtwinklige Steckverbindung form-
und/oder kraftschlüssig verriegelbar ist, vorzugsweise über wenigstens eine rückstellend
verformbare Rastzunge. Obwohl die Stecktaschen und Stecknasen schon allein durch entsprechende
Passungsabstimmungen festhaltend fügbar sind, bietet die Verriegelung den Vorteil,
dass ein gebildeter Kunststoff-Schacht auch unter Belastungen nicht mehr auseinanderfällt.
Zusätzliche Sicherungen können fallweise zweckmäßig sein.
[0014] Da es im Hinblick auf die Formstabilität des aus den steckverbundenen Seitenteilen
gebildeten Kunststoff-Schachtes auf stabile Steckverbindungen ankommen kann, ist es
zweckmäßig, wenn jede Steckverbindung im rechten Winkel zumindest formschlüssig stabilisiert
ist. Hierbei kann beispielsweise eine der Stecknase benachbarte, zur Innenseite des
Seitenteiles parallele Passfläche an der Innenseite des Seitenteiles geformt sein,
die mit einer der Einstecktasche benachbarten, von der Innenseite des Seitenteiles
vorspringenden Nase mit zur Innenseite senkrechter Gegenpassfläche zusammenwirkt,
sobald die Steckverbindung hergestellt wird.
[0015] Um bei Bedarf den Schacht wieder zerlegen zu können, falls die Steckverbindungen
verriegelt sind, kann es zweckmäßig sein, in der Außenseite des Seitenteiles im Bereich
der Stecktasche eine Öffnung zum Einbringen eines Verriegelungs-Lösewerkzeuges vorzusehen,
damit die verriegelnde Rastzunge beim Auseinanderziehen der Steckverbindung gelöst
wird.
[0016] Günstig ist es ferner, wenn jeder Seitenteil zur Aussteifung formtechnisch verrippt
und/oder strukturiert ist. Es können auch kreisförmige Ausschneid-Markierungen vorgeformt
oder aufgebracht sein, z.B. mit Hinweisen auf die jeweilige Nennweite eines beispielsweise
anzuschließenden Rohres. Um mit Hilfe einer solchen Markierung eine Öffnung auszuschneiden,
kann es zweckmäßig sein, dort Schnitt-Ansetzöffnungen, z.B. für eine Stichsäge, vorzusehen.
Im Seitenteil wird mit Rippen und/oder Strukturen bei geringem Gewicht hohe Steifigkeit
erzielt, die allein mit großer Wandstärke nicht realisierbar wäre.
[0017] In die Innenfalze der steckverbundenen Seitenteile kann ein entsprechende Außenfalze
aufweisender Schachtboden eingesetzt werden.
[0018] Ferner ist es möglich, über die Außenfalze der Seitenteile eine einen umlaufenden
Aufsetzrand aufweisende Abdeckung zu stülpen, die durch Formschluss auf dem Kunststoff-Schacht
zentriert wird.
[0019] Bei einer konkreten Ausführungsform sind bei einer Höhe der Seitenteile von etwa
600 mm bis 700 mm, beispielsweise 660 mm, vier regelmäßig beabstandete Stecknasen
und vier regelmäßig beabstandete Stecktaschen vorgesehen, hingegen bei einer Höhe
der Seitenteile von etwa 300 mm bis 400 mm, z.B. 355 mm, nur zwei Stecktaschen und
zwei Stecknasen.
[0020] Jeder Seitenteil ist zweckmäßig, wie gegebenenfalls auch die Bodenplatte oder die
Abdeckung, aus glasfaserverstärktem Polypropylen hergestellt, das hervorragende Gebrauchseigenschaften
über lange Standzeiten garantiert und dennoch bei geringem Gewicht des Seitenteiles
hohe Formstabilität gewährleistet. Allerdings sind auch andere, in dieser Technologie
bewährte Kunststoffe genauso brauchbar, wie z.B. PE, und muss nicht notwendigerweise
eine Faserverstärkung vorgesehen werden. Spritzgießen ist ein zweckmäßiges Herstellverfahren,
wie aber auch Rotationsformen, Gießformen, Blasformen und ähnliche.
[0021] Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Kunststoff-Schacht in einer Seitenansicht, konstruiert mit einer Bodenplatte
und einer Abdeckung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Kunststoff-Schachtes mit anderer Höhe als in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Kunststoff-Schacht der Fig. 1 oder Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Draufsicht eines Seitenteiles des Schachts der Fig. 1,
- Fig. 5
- einen Schnitt in der Ebene V - V in Fig. 4,
- Fig. 6
- einen Schnitt in der Ebene VI - VI in Fig. 4,
- Fig. 7
- einen Schnitt in der Ebene VII - VII in Fig. 4,
- Fig. 8
- eine Perspektivdarstellung des Seitenteiles der Fig. 4 bis 7, in Blickrichtung auf
dessen Innenseite,
- Fig. 9
- eine Draufsicht eines Seitenteiles des Kunststoff-Schachtes der Fig. 2,
- Fig. 10
- einen Schnitt in der Schnittebene X - X in Fig. 9,
- Fig. 11
- einen Schnitt in der Schnittebene XI - XI in Fig. 9,
- Fig. 12
- eine Draufsicht der in den Fig. 1 und 2 verbauten Bodenplatte,
- Fig. 13
- einen Schnitt in der Ebene XIII - XIII in Fig. 12,
- Fig. 14
- eine Draufsicht der in den Fig. 1 und 2 verbauten Abdeckung,
- Fig. 15
- einen Schnitt in der Schnittebene XV - XV in Fig. 14, und
- Fig. 16
- eine Perspektivansicht eines Transport- oder Lagergebindes aus mehreren Seitenteilen,
beispielsweise jeweils entsprechend Fig. 4.
[0022] Ein in Fig. 1 gezeigter Kunststoff-Schacht S einer ersten Höhe H1 ist aus vier identischen
und separat hergestellten Seitenteilen 1, 2, 3 und 4 über in den Eckbereichen vorgesehene
Verbindungen V, z.B. Steckverbindungen V, erstellt. Der Kunststoff-Schacht S hat einen
zumindest in etwa quadratischen Querschnitt und ein äußeres Eckmaß D (Fig. 3). Fig.
1 zeigt die Außenseite 15 des Seitenteiles 1, die im Wesentlichen eben und durchgängig
ist, allenfalls Ausschneide-Markierungen 5 zum Ausschneiden von runden Öffnungen zum
Anschließen von Rohren oder als Durchgänge enthält, wobei, optional, bei den Umrissen
der Markierungen 5 Schnitt-Ansatzöffnungen 6 ausgespart sein können, beispielsweise
für eine Stichsäge.
[0023] Der Kunststoff-Schacht S, der beispielsweise als Inspektions-, Filter-, Zulauf- oder
Drossel-Schacht in Versickerungs- und Rückhaltesystemen verwendet wird, ist jedoch
auch in anderen Einsatzfällen, beispielsweise in der Abwassertechnik oder Regenwassernutzung
und dgl., verwendbar, wo ein Vierkantschacht gebraucht wird.
[0024] In Fig. 1 ist der Kunststoff-Schacht S kombiniert mit einer auf die offene Oberseite
aufgesetzten Abdeckung T und einer in die offene Unterseite eingesetzten Bodenplatte
B. Der Kunststoff-Schacht S könnte alternativ mit gleichartigen Kunststoff-Schächten
durch Auf- oder Einstecken kombiniert werden, um eine bestimmte Schachtgesamthöhe
aus einzelnen Abschnitten zu bilden. Die Steckverbindungen V in den Eckbereichen des
Kunststoff-Schachtes sichern dessen Seitenteile 1 bis 4 rechtwinkelig zueinander,
stabilisieren die Winkelhaltigkeit und erlauben den Aufbau des Kunststoff-Schachtes
S vor Ort, wie auch, falls erforderlich, die jederzeitige Demontage. Die Bodenplatte
B und die Abdeckung T sind optionale Ausstattungsteile des Kunststoff-Schachtes S,
und können fallweise entfallen oder durch andere Funktionen erfüllende Bauelemente
ersetzt werden. Die Steckverbindungen V können durch Schrauben oder Nieten oder dgl.
gesichert werden.
[0025] Die Abdeckung T hat eine zentrale, hier kreisrunde, Öffnung 30, die als Mannloch
fungieren kann, oder zum Einsetzen eines nicht gezeigten Aufsatzstückes, das bei unterirdischem
Einbau des Kunststoff-Schachtes S beispielsweise die Distanz bis zum Erdboden überbrückt.
Wie Fig. 3 durch die Beschriftung des Bodenteiles B andeutet, hat hier der Kunststoff-Schacht
S die Funktion eines Inspektionsschachtes.
[0026] Als Verbindungen V der Seitenteile 1 bis 4 eignen sich auch Klammer-, Schraub-, Niet-,
Klebe- oder Schweißverbindungen, wobei die Seitenteile 1 bis 4 hierfür zumindest im
Bereich der Hochränder 7, 8 formtechnisch vorbereitet sein können, um keine oder wenige
Losteile hierfür verbauen zu müssen.
[0027] Fig. 2 zeigt einen Kunststoff-Schacht S einer zweiten Höhe H2, die in etwa die Hälfte
der ersten Höhe H1 betragen kann. Der Kunststoff-Schacht S in Fig. 2 besteht ebenfalls
aus vier, hier z.B. über Steckverbindungen V (Fig. 3) in den Eckbereichen miteinander
verbundenen Seitenteilen 1' bis 4', die untereinander identisch und separat hergestellt
sind. Auch in Fig. 2 ist der Kunststoff-Schacht S mit gleichartigen oder dem Kunststoff-Schacht
von Fig. 1 stapelbar oder, wie gezeigt, mit einer Abdeckung T und/oder einer Bodenplatte
B kombinierbar.
[0028] Die Seitenteile 1 bis 4 des Kunststoff-Schachtes S der Fig. 1 können in ein- und
demselben Werkzeug hergestellt werden, z.B. einem Spritzgießwerkzeug, und bestehen
beispielsweise aus Polypropylen mit einer Glasfaserverstärkung.
[0029] Die Seitenteile 1' bis 4' des Kunststoff-Schachtes S der Fig. 2 können in demselben
Werkzeug hergestellt werden. Es ist sogar möglich, und zweckmäßig, sowohl die Seitenteile
1 bis 4 als auch die Seitenteile 1' bis 4' der Kunststoff-Schächte S der Fig. 1 und
2 in demselben Spritzgießwerkzeug herzustellen, was Werkzeugkosten drastisch reduzieren
lässt, beispielsweise indem für die zweite Höhe H2 der Fig. 2 das Spritzgießwerkzeug
mit einem Wechseleinsatz verwendet wird, der einen Teil des Formhohlraums abdeckt,
so dass, wie der Vergleich der Fig. 1 und 2 zeigt, der obere Querrand 10 jedes Seitenteiles
1' bis 4' dort zu liegen kommt, wo in den Seitenteilen 1 bis 4 eine in der Höhenmitte
verlaufende Verrippung liegt, so dass im Seitenteil 1' bis 4' die beiden größeren
Kreismarkierungen 5 abgeschnitten sind.
[0030] Fig. 4 zeigt in Draufsicht den Seitenteil 1 (1 bis 4) zum Erstellen des Kunststoff-Schachtes
S der Fig. 1 mit der ersten Höhe H1. Fig. 4 ist eine Draufsicht auf die Außenseite
15 des rechteckigen oder quadratischen Seitenteiles mit gegenüberliegenden Hochrändern
7, 8 und oberen und unteren Querrändern 10, 9. An dem Hochrand 7 sind in der Ausführungsform
in Fig. 4 vier Stecknasen 11 angeformt (der Seitenteil ist einstückig hergestellt),
von denen zumindest eine eine Rastzunge 12 zum Verriegeln der Steckverbindung V enthalten
kann. Die Anzahl der Stecknasen 11 kann größer oder kleiner als gezeigt sein. Gegebenenfalls
reicht eine einzige kräftig und ausladend dimensionierte Stecknase 11 am Hochrand
7 aus. Im Bereich des gegenüberliegenden Hochrandes 8 sind der Anzahl der Stecknasen
11 entsprechend, und auf diese ausgerichtet, Stecktaschen 13 eingeformt, die senkrecht
zur Hauptebene des Seitenteiles hier an der Innenseite 16 (Fig. 5) offen sind und
der Form der Stecknasen 11 entsprechen. Die Stecknasen 11 können doppelwandig ausgebildet
sein und die Rastzunge 12 an der Unterseite angrenzend an eine zur Hauptebene parallele
Passfläche 20 enthalten. Jede Stecktasche 13 erstreckt sich senkrecht zur Hauptebene
des Seitenteiles und kann von der im Wesentlichen Außenseite 15 des Seitenteiles durch
eine Öffnung 14 zugänglich sein, durch die beispielsweise ein Verriegelungs-Lösewerkzeug
einzuführen ist.
[0031] Wie sich aus den Fig. 4 und 5 ergibt, werden die Stecknasen 11 eines Seitenteiles
in die Stecktaschen 13 eines weiteren Seitenteiles eingeschoben, bis sie formschlüssig
in die Stecktaschen 13 eingepasst sind, wobei die Rastzungen 12 zunächst rückstellend
nachgeben, wenn sie einen Vorsprung 18 passieren, und dann dahinter zurückspringen
und die Steckverbindung V verriegeln. Optional ist angrenzend an jede Stecktasche
13 eine zur Hauptebene des Seitenteiles senkrechte Gegenpassfläche 19 vorgesehen,
beispielsweise an einer über die Innenseite 16 vorspringenden Nase 17, die gegebenenfalls
auch zur Positionierung mehrerer flachliegend aufeinandergestapelter Seitenteile eingesetzt
werden kann. Sobald die Steckverbindung V ordnungsgemäß hergestellt ist, kann die
Passfläche 20 mit der Gegenpassfläche 19 zusammenwirken, um die Steckverbindung V
mit rechtem Winkel zwischen zwei Seitenteilen zusätzlich zu stabilisieren.
[0032] In der Schnittdarstellung in Fig. 6 sind zusätzlich auch Verrippungen und Strukturen
21 des Seitenteiles angedeutet.
[0033] In der Schnittdarstellung in Fig. 7 sind ebenfalls Verrippungen und Strukturen 21
des Seitenteiles angedeutet. Ferner sind am oberen Querrand 10 ein Außenfalz 23 und
am unteren Querrand 9 ein Innenfalz 22 geformt. Unter Nutzen der Innen- und Außenfalze
22, 23 lassen sich nicht nur mehrere Kunststoff-Schächte S übereinander stapeln und
ineinander zentrieren, sondern kann beim erstellten Kunststoff-Schacht S die Abdeckung
T mit einem Aufsetzrand 31 auf die Außenfalze 23 gebracht werden, und wird die Bodenplatte
B innen in die Innenfalze 22 z.B. bündig eingebracht und zentriert.
[0034] Fig. 8 zeigt eine Perspektivdarstellung des Seitenteiles 1 (1 bis 4) mit Blickrichtung
z.B. auf die Innenseite 16. Der Außenfalz 23 am oberen Querrand 10 ist gut erkennbar
und ist abgesetzt gegenüber einzelnen, den oberen Querrand 10 definierenden Rippen.
Die Stecknasen 11 sind zur Innenseite 16 offen, aber doppelwandig mit den eingeformten
Rastzungen 12, die an drei Seiten ausgespart und elastisch rückstellend sind. In Ausrichtung
auf die in den Fig. 1, 2 und 4 gezeigten Ausschneide-Markierungen 5 können innenseitige
Verrippungen geformt sein, oder andere Strukturen. Die Stecktaschen 13 sind wie die
Stecknasen 11 durch Zwischenabstände voneinander getrennt und beispielsweise regelmäßig
verteilt. Der Seitenteil 1 der Fig. 8 ist gestaltfest und dennoch leicht, so dass
er ohne weiteres von einer Person getragen und manipuliert werden kann.
[0035] Alternativ könnten an beiden Hochrändern 7, 8 z.B. abwechselnd Stecknasen 11 und
Stecktaschen 13 vorgesehen sein (nicht gezeigt), mit denen die Steckverbindungen V
herstellbar sind.
[0036] Ähnlich wie die Fig. 4 bis 6, zeigen die Fig. 9 bis 11 eine Draufsicht und zwei Schnittdarstellungen
des Seitenteiles 1' (1' bis 4') für den Kunststoff-Schacht S der Fig. 2 mit der zweiten
Höhe H2. Die erste Höhe H1 kann zwischen etwa 600 mm und 700 mm liegen, und beträgt
beispielsweise 660 mm, während die zweite Höhe H2 zwischen etwa 300 mm und 400 mm
liegen kann, und in der gezeigten Ausführungsform 355 mm beträgt.
[0037] Fig. 9 verdeutlicht, dass der Seitenteil 1' der unteren Hälfte des Seitenteiles 1
der Fig. 4 entspricht, was, wie erwähnt, beispielsweise mittels eines Werkzeug-Wechseleinsatzes
in einem Spritzgießwerkzeug erreichbar ist, in welchem auch die Seitenteile 1 bis
4 hergestellt werden könnten. Selbstverständlich könnte auch ein eigenes Werkzeug
nur zur Herstellung der Seitenteile 1' bis 4' verwendet werden. Der weitere Aufbau
des Seitenteiles 1' entspricht dem in den Fig. 4 bis 7 gezeigten. Zusätzlich kann
eine an der Innenseite 16 vorspringende Nase 33 (gegebenenfalls mehrere) vorgesehen
sein, die beim Aufeinanderstapeln flachliegender Seitenteile 1' bis 4' eine gegenseitige
Positionierung bewirken.
[0038] Fig. 12 ist die Draufsicht auf die Bodenplatte B, die als einstückiger Kunststoff-Formteil
24 ausgebildet und mit einem umlaufenden Auflagerand 25 passend in die Innenfalze
22 der Fig. 7 versehen ist, wobei in den Ecken 26 Vertiefungen eingeformt sind, die
mit entsprechend geformten Elementen an den unteren Ecken des Kunststoff-Schachtes
S positionierend zusammenwirken können. Die Oberseite der Bodenplatte B ist durchgehend,
hochgewölbt und zweckmäßig beschriftet, während die Bodenplatte B gemäß Fig. 13 an
der Unterseite verrippt (Rippen 27) sein kann.
[0039] Die Abdeckung T gemäß Fig. 14 ist z.B. ein einstückiger Kunststoff-Formteil 28 mit
einem äußeren Eckmaß entsprechend beispielsweise dem Eckmaß D in Fig. 3, und einem
unterseitigen umlaufenden Aufsetzrand 31, mit dem die Abdeckung T auf die Außenfalze
23 (Fig. 7) aufsetzbar und so auf dem Kunststoff-Schacht S zentrierbar ist. Der Kunststoff-Formteil
28 ist zumindest an der Oberseite mit Verrippungen 29 geformt, die bei geringem Gewicht
die Formstabilität erhöhen, und weist eine hier kreiszylindrische zentrische Öffnung
30 auf, die als Sitz eines nicht gezeigten Aufsatzes dienen kann, oder gegebenenfalls
einen Mannlochdeckel aufnimmt.
[0040] Fig. 16 verdeutlicht, wie eine Vielzahl Seitenteile 1 bis 4 flachliegend aufeinandergestapelt
ein Lager- und/oder Transportgebinde G z.B. auf einer Palette 32 bilden, wobei die
Innenseite 16 jedes Seitenteiles 1 bis 4 und die Stecknasen 11 und die dazu senkrecht
orientierten Stecktaschen 13 deutlicher illustriert sind. Das Gebinde G kann ohne
weiteres durch mehrere Bodenplatten B und/oder Abdeckungen T ergänzt werden, die sich
ebenfalls flachliegend in das Gebinde integrieren lassen, sofern sie gebraucht werden.
1. Kunststoff-Schacht (S), insbesondere für Versickerungs- und Rückhaltesysteme, mit
zumindest in etwa quadratischem Querschnitt, umlaufend gleicher Höhe (H1, H2), offenen
Unter- und Oberseiten und vier den Querschnitt begrenzenden Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände getrennt einstückig hergestellte und identische Seitenteile (1 bis
4, 1' bis 4') sind, die an den Hochrändern (7, 8) rechtwinkelig miteinander verbindbar
sind.
2. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (1 bis 4, 1' bis 4') durch Steck-, Klammer-, Schraub-, Spreizniet-,
Klebe- oder Schweißverbindungen (V) verbindbar, und, vorzugsweise, zumindest im Bereich
ihrer Hochränder (7, 8) formtechnisch für die jeweilige Art der Verbindung (V) vorbereitet
sind.
3. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den gegenüberliegenden Hochrändern (7, 8) des Seitenteiles (1 bis 4, 1' bis 4')
jeweils wenigstens eine Stecknase (11) und eine Stecktasche (13) angeformt ist, die
ineinandergefügt eine rechtwinkelige Steckverbindung (V) zwischen zweien der Seitenteile
(1 bis 4, 1' bis 4') bilden.
4. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass entweder ein Hochrand (7) nur Stecknasen (11) und der andere Hochrand (8) nur auf
die Stecknasen (11) ausgerichtete Stecktaschen (13) aufweist, vorzugsweise jeweils
mit einem Zwischenraum in Hochrichtung, oder dass jeder Hochrand (7, 8), vorzugsweise
abwechselnd, Stecknasen (11) und Stecktaschen (13) aufweist, vorzugsweise jeweils
mit einem Zwischenabstand in Hochrichtung, die an den beiden Hochrändern (7, 8) in
Hochrichtung zueinander versetzt sind.
5. Kunststoff-Schacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (1 bis 4) in demselben Werkzeuge, vorzugsweise einem Spritzgießwerkzeug,
hergestellt sind.
6. Kunststoff-Schacht nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für zumindest zwei unterschiedlich hohe Schächte (S) vier Seitenteile (1 bis 4) mit
einer ersten Höhe (H1) und vier Seitenteile (1' bis 4') mit wenigstens einer zweiten
Höhe (H2) vorgesehen sind, die zweite Höhe (H2) etwa der halben ersten Höhe (H1) entspricht,
und alle Seitenteile (1 bis 4, 1' bis 4') gleiche Breite haben.
7. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (1 bis 4, 1' bis 4') mit den ersten und zweiten Höhen (H1, H2) in
demselben Werkzeug, insbesondere Spritzgießwerkzeug, hergestellt sind, wobei für die
zweite Höhe (H2) wenigstens ein Werkzeug-Wechseleinsatz im Werkzeug vorgesehen wird,
vorzugsweise zur Formung zumindest des Querrandes (10) des Seitenteils (1' bis 4')
mit der zweiten Höhe (H2).
8. Kunststoff-Schacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Seitenteil ( bis 4, 1' bis 4') an einem die Hochränder (7, 8) verbindenden
Querrand (10) einen Außenfalz (23) und am gegenüberliegenden Querrand (9) einen Innenfalz
(22) aufweist, derart, dass der aus den verbundenen Seitenteilen (1 bis 4, 1' bis
4') erstellte Kunststoff-Schacht (S) mit wenigstens einem gleichartigen, darüber oder
darunter angeordneten Schacht formschlüssig zusammensteckbar ist.
9. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rechtwinkelige Steckverbindung (V) form- und/oder kraftschlüssig verriegelbar
ist, vorzugsweise über wenigstens eine rückstellend verformbare Rastzunge (12).
10. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rechtwinkelige Steckverbindung (V) im rechten Winkel zumindest formschlüssig
stabilisiert ist, vorzugsweise über eine der Stecknase (11) benachbarte, zur Innenseite
(16) parallele Passfläche (20) an der Innenseite (16) des Seitenteiles (1 bis 4, 1'
bis 4') und eine der Stecktasche (13) benachbarte, von der Innenseite (16) vorspringende
Nase (17) mit zur Innenseite (16) senkrechter GegenPassfläche (19).
11. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite (15) des Seitenteiles (1 bis 4, 1' bis 4') im Bereich der Stecktasche
(13) eine Öffnung (14) für ein Verriegelungs-Lösewerkzeug aufweist.
12. Kunststoff-Schacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Seitenteil (1 bis 4, 1' bis 4') zur Aussteifung formtechnisch verrippt und
strukturiert ist und, vorzugsweise kreisförmige, Ausschneide-Markierungen (5) und/oder
Schnitt-Ansetzöffnungen (6) aufweist.
13. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Innenfalze (22) der verbundenen Seitenteile (1 bis 4, 1' bis 4') des Kunststoff-Schachtes
(S) eine Bodenplatte (B) einsetzbar ist.
14. Kunststoff-Schacht nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Außenfalze (23) der verbundenen Seitenteile (1 bis 4, 1' bis 4') des Kunststoff-Schachtes
(S) eine Abdeckung (T) mit einem Aufsetzrand (31) aufbringbar ist.
15. Kunststoff-Schacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer ersten Höhe (H1) von etwa 600 mm bis 700 mm des Seitenteiles (1 bis 4)
vier regelmäßig beabstandete Stecknasen (11) und/oder Stecktaschen (13) und bei einer
zweiten Höhe (H2) von etwa 300 mm bis 400 mm des Seitenteiles (1' bis 4') zwei Stecknasen
(11) und zwei Stecktaschen (13) vorgesehen sind.