[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnfuge
zwischen zwei Bauwerkskörpern. Insbesondere betrifft sie eine derartige überfahrbare
Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung, welche eine an mindestens einem der Bauwerkskörper
benachbart zur Dehnfuge vorgesehene Ankerstruktur sowie eine mittels einer Mehrzahl
von Schraubverbindungen lösbar mit der Ankerstruktur verbundene Funktionsplatte umfasst,
wobei die Ankerstruktur mehrere sich quer zur Dehnfuge erstreckende Ankerstege aufweist,
die in einem Vergussblock des betreffenden Bauwerkskörpers eingebettete Ankerelemente
aufweisen oder mit solchen Ankerelementen kraftübertragend verbunden sind, und wobei
ferner den Schraubverbindungen jeweils ein Freiraum zur auswechselbaren Aufnahme eines
Gewindeelements der betreffenden Schraubverbindung zugeordnet ist.
[0002] Bei diversen Bauwerken sind Dehnfugen unvermeidbar, um zu verhindern, dass wärmebedingte
Dehnungen von Bauwerkskörpern zu Schäden führen. Für die Überbrückung derartiger Dehnfugen,
um diese befahrbar zu machen, sind in verschiedenen Ausführungen gestaltete Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
bekannt. Eines der Kriterien für die Auswahl der geeigneten Überbrückungsvorrichtungen
ist dabei der erforderliche Arbeitsbereich, d.h. die Differenz zwischen maximaler
und minimaler zulässiger Breite des Fugenspalts. Unabhängig von der Bauweise werden
an solche Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen in der Praxis diverse Anforderungen
gestellt, die teilweise in einem Konflikt zueinander stehen. Maßgebliche Aspekte insoweit
sind insbesondere hohe Funktionssicherheit und Zuverlässigkeit, geringe Geräuschentwicklung
beim Überfahren der Dehnfuge, hohe Lebensdauer auch bei extremen Einsatzbedingungen
(Frost, Tausalz, Schwerlastverkehr), geringe Herstellungskosten, hohe Wartungsfreundlichkeit,
geringer Wartungsaufwand.
[0003] Eine Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der
EP 1359254 B1 bekannt. Einen besonderen Focus bei dieser Überbrückungsvorrichtung bildet die Wartungsfreundlichkeit
in dem Sinne, dass die als Funktionsplatten vorgesehenen Fingerplatten mit einem vergleichsweise
geringen Aufwand erneuert werden können, wobei die als Gewindeelemente vorgesehenen
Muttern der Schraubverbindungen - durch ihre auswechselbare Unterbringung in von dem
Fugenspalt aus zugänglichen Freiräumen - bei Erneuerung der Fingerplatten ebenfalls
ohne: großen Aufwand erneuert werden können, was günstig ist im Hinblick auf die Zuverlässigkeit
der Schraubverbindungen.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung der eingangs angegebenen Art bereit
zu stellen, die sich durch ein verbessertes Lastverhalten auszeichnet.
[0005] Gelöst wird die vorstehend angegebene Aufgabenstellung, indem bei einer Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
der eingangs angegebenen Art der auswechselbaren Aufnahme mindestens eines Gewindeelements
(insbesondere einer Mutter) der betreffenden Schraubverbindung dienende Freiräume
seitwärts jeweils durch zwei Ankerstege begrenzt sind. Die erfindungsgemäße Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
zeichnet sich somit, mit anderen Worten, insbesondere dadurch aus, dass es jeweils
zwei Ankerstege, d.h. zwei Stege mit in einem Vergussblock des betreffenden Bauwerkskörpers
eingebetteten Ankerelementen sind, welche die die Gewindeelemente aufnehmenden Freiräume
begrenzen, wobei die Ankerelemente (z.B. durch entsprechende Profilierung der Ankerstege)
integraler Bestandteil der betreffenden Ankerstege oder aber gesonderte, mit den Ankerstegen
kraftübertragend verbundene Teile sein können. Auf diese Weise ergibt sich, weil lastabtragende
Ankerstege besonders nahe an den Schraubverbindungen angeordnet, d.h. insbesondere
diesen unmittelbar benachbart sein können, ein kürzestmöglicher Kraftfluss von der
Funktionsplatte (z.B. einer die befahrbare Oberfläche aufweisenden Fingerplatte) über
deren Verschraubung in die beiden benachbarten Ankerstege und von diesen in den Bauwerkskörper,
in dessen Vergussblock die Ankerelemente der betreffenden Ankerstege eingebettet sind.
Somit werden in Umsetzung der vorliegenden Erfindung lastbedingte Verformungen von
Elementen der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung gegenüber dem Stand der Technik maßgeblich
reduziert. Dies wiederum kommt nachhaltig deren Lastverhalten unter wechselnden Lasten
zugute. Mit abnehmender mechanischer Belastung der Elemente der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
wird auch deren Lebensdauer und Betriebssicherheit gesteigert; und Wartungsintervalle
lassen sich verlängern. Im Ergebnis resultiert somit die Ausführung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung in einer ganzen Reihe von praxisrelevanten Vorteilen
mit erheblichen Auswirkungen.
[0006] In besonderer weise lassen sich die vorstehend dargelegten Vorteile erreichen, wenn
die beiden jeweils einen Freiraum begrenzenden Ankerstege, gemäß einer ersten bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung, symmetrisch zur betreffenden Schraubverbindung angeordnet
und ausgeführt sind. Die auf diese weise erzielbare symmetrische Lastabtragung in
den Vergussblock des Bauwerkskörpers hinein minimiert die lastbedingte Verformungen
von Elementen der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung.
[0007] Eine andere bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass als Ankerelemente an dem betreffenden Ankersteg fest angebrachte Kopfbolzen
oder an dem betreffenden Ankersteg fest angebrachte Ankerschlaufen (z.B. aus einem
Rundprofil gebogen) vorgesehen sind. Die entsprechenden Kopfbolzen stehen dabei bevorzugt
seitlich von dem betreffenden Ankerstege ab. Dies erlaubt es, die Kopfbolzen mit U-förmigen
Bewehrungsschlaufen zu umfangen, welche unterhalb der Kopfbolzen in dem Bauwerkskörper
verankert sind, was unter Gesichtspunkten der Montage (einschließlich einer möglichen
Erneuerung) günstig ist. Im Hinblick auf den Kraftfluss ist weiterhin von Vorteil,
wenn zumindest ein Teil der Kopfbolzen (einseitig) an dem jeweiligen Ankersteg dort
angebracht ist, wo dieser (auf der gegenüberliegenden Seite) den Freiraum für die
Gewindeelemente der Schraubverbindung begrenzt. Außerhalb jenes Bereichs, wo der jeweilige
Ankersteg den zugeordneten Freiraum begrenzt, vorgesehene Kopfbolzen können von dem
Ankersteg zu beiden Seiten vorstehen. Dies kann unter Umständen seinerseits für eine
günstige Lastabtragung aus dem Ankersteg in den Bauwerkskörper vorteilhaft sein. Fest
mit dem Ankersteg verbundene Ankerschlaufen können ggf. gestaffelt in mehreren Ebenen
vorgesehen sein; dies reduziert maßgeblich die auf die einzelnen Ankerschlaufen wirkenden
Lasten.
[0008] Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
zumindest einige Ankerstege jeweils mindestens einen Durchbruch aufweisen, durch den
hindurch sich der Vergussblock erstreckt zur Herstellung einer formschlüssigen Verbindung
zwischen Ankerstege und Vergussblock. Die Ankerstege sind in diesem Falle herstellungstechnisch
besonders einfach konzipiert. Zusätzliche Ankerelemente in Form von in den Vergussblock
eingebetteten Stäben können die Durchbrüche durchsetzen. Diese zusätzlichen Ankerelemente
durchdringen bei diesem Konzept bevorzugt jeweils mehrere Ankerstege, d.h. zumindest
beide jener Ankerstege, die im Zusammenwirken miteinander den zugeordneten, zwischen
ihnen angeordneten Freiraum begrenzen.
[0009] Eine wiederum andere bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Ankerstruktur mindestens einen sich längs der Dehnfuge
erstreckenden Basisschenkel aufweist, mit welchem die Ankerstege verbunden sind. Die
betreffende Verbindung kann dabei direkt zwischen den Ankerstegen und dem Basisschenkel
erfolgen oder aber indirekt, d.h. mittelbar über ein weiteres Bauteil der Ankerstruktur
(wie beispielsweise ein mit den beiden Ankerstegen fest verbundenes Deckelteil; s.u.);
und die Verbindung kann dauerhaft, d.h. unlösbar fest (z.B. geschweißt) sein, oder
aber lösbar, letzteres insbesondere über jene Schraubverbindungen, mit denen auch
die Funktionsplatte an der Ankerstruktur fixiert wird. Der Basisschenkel erstreckt
sich dabei bevorzugt über eine solche Länge, dass mit ihm eine größere Anzahl von
Ankerstegen verbunden ist. Er begrenzt typischerweise den mit dem Vergussblock, in
welchen die Ankerelemente eingebettet sind, ausgegossenen Bereich des betreffenden
Bauwerkskörpers nach oben. Der Basisschenkel kann dabei insbesondere auch die obere
Begrenzung der Freiräume, die von jeweils einem Paar von zugeordneten Ankerstegen
seitlich begrenzt sind, bilden. Zwingend ist dies indessen nicht; denn in Betracht
kommt gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung nämlich auch, dass die Freiräume
nach oben durch gesonderte Deckel begrenzt sind, welche mit den beiden zugeordneten
Ankerstegen fest verbunden, z.B. verschweißt sind. In diesem Fall bildet bevorzugt
jeweils ein Paar der Ankerstege zusammen mit dem Deckel (und ggf. einem Bodenteil)
eine vorgefertigte, den jeweiligen Freiraum an drei (bzw. vier) Seiten umgrenzende
Ankereinheit. Durch werksseitige Vorfertigung der besagten Ankereinheiten können diese
mit hoher Präzision hergestellt werden. Namentlich können die Oberflächen der Deckel,
auf denen vorteilhafterweise der Basisschenkel flächig aufliegt, im Interesse eines
optimalen Kontakts und einer optimalen Kraftübertragung von dem Basisschenkel in die
Ankereinheiten bereits werksseitig maschinell bearbeitet werden.
[0010] Ein festes Bodenteil, welches zwischen den beiden Ankerstegen angeordnet und zur
Bildung einer Ankereinheit mit diesen fest verbunden ist, ist zwar bevorzugt vorgesehen
(s.o.), ist aber nicht unabdingbar. Vielmehr kann der Freiraum nach unten hin auch
unmittelbar durch den Vergussblock begrenzt sein. Dies gilt insbesondere, wenn der
Vergussblock in zwei Etappen gegossen wird, nämlich in einer ersten Etappe bis zum
Niveau des Bodens des Freiraums und, nach Aushärten der zunächst gegossenen Struktur,
in einer zweiten Etappe bis zum endgültigen Niveau, wobei in diesem Falle zwischen
den beiden den Freiraum seitlich begrenzenden Ankerstegen rückwärtig ein Abschluss
(z.B eine Abschlussplatte) vorgesehen ist, der das Eindringen von in der zweiten Etappe
gegossener Vergussmasse in den Freiraum verhindert. Ebenfalls kann insbesondere dann
auf ein den Freiraum nach unten begrenzendes gesondertes Bodenteil verzichtet werden,
wenn beim Gießen des Vergussblocks zwischen den Ankerstegen ein Kern aufgenommen ist,
dessen Gestalt dem zu bildenden Freiraum entspricht und der später, nach dem Aushärten
des Vergussblocks entfernt wird. In den Kern können, namentlich wenn der Kern bei
seinem Entfernen zerstört wird, bereits die Gewindeelemente lagerichtig positioniert
aufgenommen sein. wird in dem vorstehend dargelegten Sinn der Freiraum beim Gießen
des Vergussblocks durch einen Kern freigehalten, so bedarf es auch nicht eines festen
rückwärtigen Abschlusses des Freiraumes, beispielsweise durch eine Abschlussplatte
(s.u.). Bei Ausführung der in den Freiräumen eingebrachten Gewindeelementen mit Mutterngewinde
gilt unabhängig davon, ob der Freiraum nach unten hin nun durch ein Bodenteil oder
aber durch eine Oberfläche des Vergussblocks begrenzt ist, dass die Höhe der Freiraume
und die Höhe der Gewindeelemente bevorzugt so aufeinander abgestimmt sind, dass die
(auf den Böden der Freiräume aufliegenden) Gewindeelemente so hoch liegen, dass sie
von den Schraubbolzen der Schraubverbindungen ohne weiteres gefasst werden können.
In den Freiräumen können im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht nur Mutterngewinde
aufweisende Gewindeelemente aufgenommen sein. Prinzipiell kommt vielmehr auch in Betracht,
dass Außengewinde aufweisende Gewindeelemente in den Freiräumen aufgenommen sind.
[0011] Von Vorteil ist, wenn der vorstehend erläuterte Basisschenkel in außerhalb der Freiräume
liegenden Bereichen mindestens eine Entlüftungsöffnung aufweist. Durch diese Entlüftungsöffnung
kann beim Gießen des Vergussblocks Luft entweichen. Auf diese Weise tragen die Entlüftungsöffnungen
zur Möglichkeit bei, den für die Verbindung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
mit dem betreffenden Bauwerkskörper maßgeblichen Vergussblock besonders funktionstüchtig
auszuführen. Ein von Fehlstellen zumindest weitestgehend freier Vergussblock lässt
sich dann herstellen, wenn die Entlüftungsöffnungen groß genug dimensioniert sind,
dass durch sie hindurch (bei noch nicht ausgehärteter Vergussmasse) Rüttelflaschen
in den mit der Vergussmasse ausgegossenen Raum eingebracht werden können. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Funktionsplatte mit den in dem Basisschenkel vorgesehenen
Entlüftungsöffnungen fluchtende Entlüftungsöffnungen aufweist. Dies ermöglicht die
Herstellung des Vergussblocks bei montierter Funktionsplatte, d.h. bei einer endgültigen
Konfiguration der Komponenten der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung, so dass nicht
durch eine nachträgliche, d.h. erst nach der Herstellung des vergussblocks erfolgende
Montage der Funktionsplatte Spannungen in das System eingebracht werden. Der vorstehend
erläuterte Vorteil kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn, gemäß einer weiteren
bevorzugten Weiterbildung, der Basisschenkel durch seine Materialwahl und/oder Dimensionierung
so weich ist, dass er sich beim Anziehen der Schraubverbindungen an die (ggf. weniger
nachgiebige) Funktionsplatte anschmiegt. Bei Ausführungsformen, die keinen Basisschenkel
aufweisen, ist im Hinblick auf die vorstehend dargelegten Aspekte vorteilhaft, wenn
die Funktionsplatte Entlüftungsöffnungen aufweist; denn dies ermöglicht das Gießen
des Vergussblocks ohne Fehlstellen bei bereits mit den Ankereinheiten verbundener
Funktionsplatte.
[0012] Die in dem Basisschenkel vorgesehenen Entlüftungsöffnungen sind bevorzugt gegenüber
der Umgebung versiegelt (z.B. mit einer dauerelastischen Siegelmasse), so dass die
Oberfläche der Vergussmasse im Bereich der Entlüftungsöffnungen nicht schädlichen
Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Dies trägt zu einer gesteigerten Lebensdauer der
Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung bei. Sind auch in der Funktionsplatte korrespondierende
Entlüftungsöffnungen vorgesehen, so werden diese bevorzugt gemeinsam mit den Entlüftungsöffnungen
des Basisschenkels versiegelt. Eine entsprechende Versiegelung ist vorgesehen, wenn
bei Ausführungsformen ohne Basisschenkel nur die Funktionsplatte Entlüftungsöffnungen
aufweist.
[0013] Mit besonderem Vorteil umfasst der Basisschenkel, gemäß einer anderen bevorzugten
Weiterbildung, im Kontaktbereich zur Funktionsplatte mindestens ein Element aus kaltgezogenem
Profilstahl. Dies ist günstig im Hinblick auf eine optimale, eine ideale Kraftübertragung
ermöglichende Anlage der Funktionsplatte an dem Basisschenkel. Im Interesse eben einer
solchen optimalen Situation ist weiterhin vorteilhaft, wenn das mindestens eine Element
aus kaltgezogenem Profilstahl mit mindestens einem weiteren Element des Basisschenkels
mittels einer Schraubverbindung verbunden ist; denn in diesem Fall ist, anders als
dies beispielsweise für eine Schweißverbindung gilt, ein verzugsfreies Verbinden des
mindestens einen aus kaltgezogenem Profilstahl bestehenden Elements des Basisschenkels
mit dem mindestens einem weiteren Element des Basisschenkels möglich, was der Qualität
der lastabtragenden Verbindung der Funktionsplatte mit dem Basisschenkel zugute kommt.
[0014] Ein Basisschenkel, wie er vorstehend eingehend erläutert wurde, ist, wie nochmals
zu betonen ist, keineswegs ein zwingender Bestandteil der Ankerstruktur. Vielmehr
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchaus auch möglich, dass - unter Verzicht
auf einen derartigen Basisschenkel - die typischerweise die befahrbare Oberfläche
aufweisende Funktionsplatte (z.B. Fingerplatte) direkt auf einem Deckel aufliegt,
welcher gemeinsam mit den beiden zugeordneten Ankerstegen (und ggf. einem Bodenteil)
eine den jeweiligen Freiraum an drei (bzw. vier) Seiten umgrenzende Ankereinheit bildet.
Auf die weiter oben dargelegten Gesichtspunkte einer solchen Ankereinheit wird verwiesen.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Schraubverbindungen verbinden in diesem Falle bevorzugt
die Funktionsplatte mit den Deckeln der zugeordneten Ankereinheiten. Die Funktionsplatte
liegt dabei typischerweise direkt auf den Deckeln der Ankereinheiten auf.
[0015] Für sämtliche vorstehend erläuterten Ausführungsvarianten gilt, dass das in dem jeweils
zugeordneten Freiraum angeordnete Gewindeelement besonders bevorzugt seitlich an mindestens
einem der den zugeordneten Freiraum begrenzenden Ankerstege anliegt. Hierdurch ergibt
sich ein doppelter Vorteil dahingehend, dass - wegen der unmittelbaren Nachbarschaft
von Schraubverbindungen und Ankerstegen - besonders kurze Lastwege von den Verschraubungen
in die Ankerstege möglich sind und die Ankerstege darüber hinaus als Positionierhilfe
sowie ggf. zusätzlich als Verdrehsicherung für die Gewindeelemente wirken können.
Weiterhin ist von Vorteil, wenn mindestens einer der den jeweiligen Freiraum begrenzenden
Ankerstege in seinem oberen Bereich zum Freiraum hin eine zur Aufnahme einer Zwischenscheibe
geeignete Aussparung aufweist. Dies erleichtert die Montage der Funktionsplatte unter
Herstellung der zu deren Fixierung vorgesehenen Schraubverbindungen.
[0016] Zum Einbringen der Gewindeelemente in die zugeordneten Freiräume - sowohl bei der
Erstmontage der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung als auch, unter Entfernen der bisher
genutzten Gewindeelemente, bei einer möglichen späteren Erneuerung der Funktionsplatte
- weisen die Freiräume geeignete Öffnungen auf. So können, gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung, die Freiräume zur Einbringung bzw. zum Austausch der
in ihnen aufgenommenen Gewindeelemente vom Fugenspalt der Dehnfuge aus (stirnseitig)
zugänglich sein. Gemäß einer anderen, besonders bevorzugten Weiterbildung sind indessen
die Freiräume - bei entfernter Funktionsplatte - zum Austausch bzw. zum Einbringen
der in ihnen aufgenommenen Gewindeelemente von oben her zugänglich. Dies lässt sich
beispielhaft realisieren, indem jeweils der Deckel der Ankereinheit (s.o.) mindestens
eine Zugangsöffnung zum Freiraum der betreffenden Ankereinheit aufweist.
[0017] Eine wiederum andere bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Bodenteile der Freiräume, d.h. insbesondere die Bodenteile
der die Freiräume umschließenden Ankereinheiten jeweils ein Gefälle von 1-10%, bevorzugt
von 2-5% aufweisen, wobei in die Freiräume am tiefsten Punkt des Bodenteils jeweils
eine Ablauföffnung mündet. Dies stellt eine zuverlässige Abfuhr von in den betreffenden
Freiraum eingedrungener Feuchtigkeit (einschließlich Kondensats) sicher und wirkt
einer Korrosion der Ankereinheiten von innen her entgegen. Mit der gleichen Zielsetzung
ist vorteilhaft, wenn der Innenraum der Freiräume jeweils mit einer Füllmasse (z.B.
Öl, Wachs, Fett) verfüllt ist, wobei die Füllmasse bevorzugt eine Korrosionsschutzmasse
ist, indem sie ein antikorrosive Wirkung hat.
[0018] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand verschiedener in der Zeichnung
veranschaulichter Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen - quer zur Dehnfuge ausgeführten - Vertikalschnitt durch eine erste Ausführungsform
einer Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2
- einen parallel zur Dehnfuge ausgeführten Schnitt entlang der Linie II-II gemäß Fig.
1 durch eine der Ankereinheiten,
- Fig. 3
- eine gegenüber der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 abgewandelte zweite Ausführungsform
der Ankereinheit in einem Schnitt parallel zur Dehnfuge,
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform der Ankereinheit in einem Schnitt quer zur Dehnfuge,
- Fig. 5
- eine vierte Ausführungsform der Ankereinheit wiederum in einem Schnitt quer zur Dehnfuge,
- Fig. 6
- in einem Schnitt parallel zur Dehnfuge eine fünfte Ausführungsform der Ankereinheit,
- Fig. 7
- die Ankereinheit nach Fig. 6 in einem Schnitt quer zur Dehnfuge,
- Fig. 8
- in einem Schnitt parallel zur Dehnfuge eine sechste Ausführungsform der Ankereinheit,
- Fig. 9
- die Ankereinheit nach Fig. 8 in einem Schnitt quer zur Dehnfuge
- Fig. 10
- eine siebte Ausführungsform der Ankereinheit wiederum in einem Schnitt quer zur Dehnfuge,
- Fig. 11
- eine Abwandlung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Fig. 10 in einem Schnitt
quer zur Dehnfuge,
- Fig. 12
- eine Draufsicht von oben auf den Basisschenkel der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform,
- Fig. 13
- eine andere Abwandlung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Fig. 10 in einem
Schnitt quer zur Dehnfuge,
- Fig. 14
- eine nochmals andere Abwandlung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach den Fig.
1 und 2 in einem Schnitt parallel zur Dehnfuge und
- Fig. 15
- eine Situation während der Montage einer abermals anderen erfindungsgemäßen Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung.
[0019] Die in Fig. 1 - in einem quer zur Erstreckung der zwischen einem (links dargestellten)
ersten Bauwerkskörper 1 und einem (rechts dargestellten) zweiten Bauwerkskörper 2
bestehenden Dehnfuge 3 orientierten Vertikalschnitt - veranschaulichte Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
4 ist zur Mitte der Dehnfuge 3 symmetrisch aufgebaut. Soweit im Folgenden die Struktur
der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung 4 mit Bezug auf die dem einen Bauwerkskörper
zugeordneten Komponenten erläutert wird, gilt dies demnach in entsprechender Weise
auch für die dem anderen Bauwerkskörper zugeordneten Komponenten.
[0020] Der Bauwerkskörper 1 weist benachbart der Dehnfuge 3 eine Aussparung auf, welche
einen Aufnahmeraum 5 für zu einem Vergussblock aushärtende Vergussmasse bildet. Jede
der beiden zusammenwirkenden Hälften der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung 4 umfasst
eine in dem Aufnahmeraum 5 angeordnete Ankerstruktur 6. Diese weist mehrere längs
der Dehnfuge 3 jeweils parallel zueinander angeordnete, sich quer zur Dehnfuge erstreckenden
plattenartige Ankerstege 7 auf. Mit jedem Ankersteg 7 ist eine aus einem Rundprofil
gebogene Ankerschlaufe 8 verschweißt, die in den dem Bauwerkskörper 1 zugeordneten
Vergussblock eingebettet ist. Die Ankerschlaufen 8 wirken mit Bewehrungsschlaufen
9, welche in dem Bauwerkskörper 1 verankert sind, sowie mit Armierungsstäben 10, welche
sich in Längsrichtung der Dehnfuge 3 erstrecken und die Ankerschlaufen 8 und die Bewehrungsschlaufen
9 koppeln, zusammen. In diesem Umfang entspricht die Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
4 nach Fig. 1 dem hinlänglich bekannten Stand der Technik, so dass auf nähere Erläuterungen
verzichtet und statt dessen auf die einschlägigen Publikationen (z.B.
EP 1359254 B1) verwiesen wird. Namentlich wird der gesamte Inhalt der
EP 1359254 B1 durch Bezugnahme ausdrücklich zum Inhalt der vorliegenden Patentanmeldung gemacht.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die Ankerstege 7 an einem plattenförmigen,
sich längs der Dehnfuge 3 erstreckenden Basisschenkel 11 angeschweißt, der somit einen
Teil der Ankerstruktur 6 bildet und seinerseits mit einem Winkelprofil 12 verschweißt
ist, dessen vertikaler Schenkel 13 den Abschluss für die Dichtungsbahn 14 sowie den
Asphaltbelag 15 bildet. Auf dem Basisschenkel liegt eine als Fingerplatte 16 ausgeführte
Funktionsplatte 17 auf. Die Fingerplatte 16 ist mit dem Basisschenkel 11 über Schraubverbindungen
18 lösbar verbunden. Jeweils durchsetzen zwei paarweise angeordnete Gewindebolzen
19 die Funktionsplatte 17 sowie den Basisschenkel 11 und wirken mit unterhalb des
Basisschenkels 11 angeordneten Gewindeelementen 20, welche vorliegend als Muttern
21 ausgeführt sind, zusammen.
[0022] Die Gewindeelemente 20 sind jeweils in einem Freiraum 22, d.h. einem nicht mit Vergussmasse
verfüllten Raum aufgenommen. Der Freiraum 22 wird nach oben durch den Basisschenkel
11 und zu beiden Seiten jeweils durch einen Ankersteg 7 begrenzt. Hierzu sind jeder
Verschraubung 18 paarweise zwei den jeweiligen Freiraum 22 seitlich begrenzende Ankerstege
7 zugeordnet. Zwischen den beiden Ankerstegen 7 des jeweiligen Paares erstreckt sich,
mit diesen verschweißt, ein Bodenteil 23 sowie an Abschlussteil 24. Das Bodenteil
23, welches den Freiraum 22 nach unten hin begrenzt, ist dabei mit einem Gefälle von
3,5% zur Dehnfuge 3 hin geneigt. Es bilden jeweils die beiden Ankerstege 7 eines jeden
Paares, das Bodenteil 23 und das Abschlussteil 24 eine formstabile Ankereinheit 25,
in der sich die einzelnen Elemente wechselseitig aussteifen. Die beiden Ankerschlaufen
8 sind bei jeder Ankereinheit 25 außen an den beiden betreffenden Ankerstegen 7 angeschweißt
(vgl. Fig. 2). Damit sind die Ankereinheiten 25 symmetrisch zu der durch die Achsen
A den beiden zugeordneten Verschraubungen 18 ausgeführt und angeordnet. In Fig. 2
ist weiterhin zu erkennen, dass die beiden Ankerstege 7 einen solchermaßen dimensionierten
Abstand x zueinander aufweisen, dass der Freiraum 22 nur unwesentlich breiter ist
als das Gewindeelement 20, so dass letzteres in dem Sinne seitlich an mindestens einem
der Ankerstege 7 anliegt, dass diese als Verdrehsicherung wirken. Ist für beide einer
Ankereinheit 25 zugeordneten Verschraubungen 18 in alternativer Ausführung indessen
ein gemeinsames, zwei Gewindebohrungen aufweisendes Gewindeelement 20 vorgesehen,
ist eine Verdrehsicherung in dem vorstehenden Sinne entbehrlich; die Ankerstege 7
können, ohne dass dies nachteilige Auswirkungen auf die Handhabung hätte, in diesem
Fall ggf. auch einen größeren, auf ihre Kernfunktion hin optimierten Abstand zueinander
aufweisen.
[0023] Eine Abschlussplatte 26 erstreckt sich, mit diesem verschweißt, unterhalb des Basisschenkels
11. An ihr sind auch die Ankereinheiten 25, d.h. deren jeweilige zwei Ankerstege 7
stirnseitig angeschweißt. Die Abschlussplatte weist im Bereich der Freiräume 22 jeweils
eine Aussparung 27 auf, was die - einen Austausch der Gewindeelemente 20 ermöglichende
- (stirnseitige) Zugänglichkeit zu dem jeweiligen Freiraum 22 von der Dehnfuge 3 aus
sicherstellt. Die Aussparungen 27 erlauben auch ein Abfließen von in den Freiraum
22 eingedrungener Feuchtigkeit auf dem geneigten Bodenteil 23 aus dem Freiraum 22.
An die Abschlussplatte 26 schließt beim Gießen des Vergussblocks die den Aufnahmeraum
5 für die Vergussmasse zur Dehnfuge 3 hin abschließende Schalung 28 an. Im fertig
montierten Zustand der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung 4 erstreckt sich zwischen
den beiden Abschlussplatten 26, randseitig mit diesen verbunden, in als solches bekannter
Weise eine verformbare Dichtungsbahn 29.
[0024] Die in Fig. 3 veranschaulichte Abwandlung der Ankerstruktur 6 zeichnet sich dadurch
aus, dass als Ankerelemente 30 an den beiden Ankerstegen 7 fest angebrachte Kopfbolzen
31 vorgesehen sind. Die Kopfbolzen 31 stehen von den beiden Ankerstegen 7 seitwärts
nach außen ab. Wie dies der Fig. 3 entnehmbar ist, können in mehreren Ebenen übereinander
angeordnete Kopfbolzen 31 vorgesehen sein. Weiterhin verfügt die Ankerstruktur 6 nach
diesem Ausführungsbeispiel nicht über ein die beiden Ankerstege 7 miteinander verbindendes
Bodenteil. Der Freiraum 22 ist hier vielmehr nach unten hin durch die Oberfläche 32
des Vergussblocks 33 begrenzt, wobei die Gestalt des Freiraumes 22 durch einen beim
Gießen des Vergussblocks 33 zwischen den beiden Ankerstegen 7 aufgenommenen, später
entfernten Kern definiert ist.
[0025] Nochmals andere im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbare Ankerelemente 30
sind in den Figuren 4 und 5 veranschaulicht. Bei diesen Ausführungsformen weisen die
Ankerstege 7 jeweils einen Durchbruch 34 (Fig. 4) bzw. zwei Durchbrüche 34 (Fig. 5)
auf. Die den Vergussblock bildende Vergussmasse durchdringt die Durchbrüche 34, so
dass die verbleibende, beidseits in die Vergussmasse eintauchende Struktur unter Ausbildung
eines den jeweiligen Ankersteg 7 fest fixierenden Formschlusses in die Vergussmasse
eingebettet ist und auf diese Weise integrierte Ankerelemente 30 bildet. Ferner können
zusätzliche Ankerelemente bildende Stäbe 35 die Durchbrüche (ggf. mehrerer Ankerstege)
durchsetzen.
[0026] Die Fig. 6 und 7 veranschaulichen schematisch eine in mehrfacher Hinsicht nicht zur
Achse A der Verschraubungen 18 symmetrische Ausführung der Ankerstruktur 6. zum einen
sind die beiden Ankerstege 7 unterschiedlich ausgeführt, indem der rechts dargestellte
Ankersteg 7.1 - zur Herstellung eines Formschlusses zum Vergussblock - an seiner Unterkante
36 sägezahnartig profiliert ist, wohingegen mit dem links dargestellten Ankersteg
7.2 eine Ankerschlaufen 8 verschweißt ist. Des Weiteren halten die beiden Ankerstege
7 zur Achse A der Schraubverbindung 18 einen unterschiedlichen Abstand ein. Das als
Mutter 21 ausgeführte Gewindeelement 20 liegt nur an dem linken Ankersteg 7.2 an.
[0027] Die Figuren 8 und 9 veranschaulichen eine solche Abwandlung der in den Figuren 1
und 2 gezeigten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung 4, bei der die Ankereinheit 25
einen mit den Ankerstegen 7 fest verbundenen Deckel 37 aufweist. Der Basisschenkel
11 ist bei dieser Ausführungsform nicht direkt mit den Ankerstegen 7 verbunden; vielmehr
liegt er auf der oberen Abschlussfläche 38 des Deckels 37 der Ankereinheit 25 auf.
Der Freiraum 22 für die Gewindeelemente 20 ist bei dieser Ausführungsform nach oben
hin durch den Deckel 37 begrenzt. Als weiterer unterschied ist festzuhalten, dass
hier die Ankereinheit 25 nicht (insbesondere durch Schweißen) unlösbar mit dem Basisschenkel
11 verbunden ist. Vielmehr erfolgt hier eine (lösbare) Verbindung des Basisschenkels
11 mit den Ankereinheiten 25 über die Schraubverbindungen 18.
[0028] Bei der in den Fig. 8 und 9 gezeigten Ausführungsform weist der Basisschenkel 11
ferner, wie in Fig. 8 veranschaulicht, in außerhalb der Freiräume 22 liegenden Bereichen,
d.h. zwischen zwei benachbarten Ankereinheiten 25 angeordnet, Entlüftungsöffnungen
43 auf. Diese werden nach dem Gießen des Vergussblocks mit einer dauerelastischen
Siegelmasse 44 verfüllt, so dass die Vergussmasse nicht durch die Entlüftungsöffnungen
43 hindurch Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Korrespondierende Entlüftungsöffnungen
45, die zu den in dem Basisschenkel 11 vorgesehenen Entlüftungsöffnungen 43 fluchtend
in der Funktionsplatte 17 angeordnet sind, erlauben ein Gießen der Vergussblöcke bei
montierten Funktionsplatten 17. Auch diese Entlüftungsöffnungen 45 sind mit der dauerelastischen
Siegelmasse 44 verfüllt.
[0029] Die in Fig. 10 veranschaulichte Abwandlung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
4 nach den Figuren 1 und 2 zeichnet sich dadurch aus, dass an den Ankerstege 7 jeweils
zwei Ankerschlaufen 8 angeschweißt sind. Dementsprechend sind auch die Ankerstege
7 länger ausgeführt als bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 8 und 9; und
die beiden Verschraubungen 18 weisen einen dementsprechend größeren Abstand zueinander
auf. Durch eine derartige Staffelung zweier Ankerschlaufen 8 in Richtung quer zur
Dehnfuge 3 ist die Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung in dem Sinne höher belastbar,
als auch eine für größere Arbeitsbereiche konzipierte Ankerstruktur mit vergleichsweise
weit auskragenden Funktionsplatten 17 den bei einer Belastung der Funktionsplatte
mit Schwerlastverkehr entstehenden hohen Momenten standhält.
[0030] Die Figuren 11 und 12 veranschaulichen die Möglichkeit, eine den Austausch der Gewindeelemente
20 ermöglichende Zugänglichkeit zum Freiraum 22 (statt von der dehnfugenseitigen Stirnseite
aus) von oben her bereitzustellen. Hierzu weist der Basisschenkel 11 benachbart zu
der jeweiligen vorderen, dehfugenseitigen Verschraubung 18.1 eine Aussparung 38 und
benachbart zu der jeweiligen hinteren, der Dehnfuge 3 abgewandten Verschraubung 18.2
einen Durchbruch 39 auf. Entsprechende Aussparungen 40 bzw. Durchbrüche 41 sind, sofern
ein solcher vorgesehen ist, fluchtend in dem Deckel 37 der jeweiligen Ankereinheit
25 angeordnet. Weiterhin zeigt Fig. 11 die Möglichkeit, den die Gewindeelemente 20
der Verschraubungen 18 aufnehmenden Freiraum 22 nach der Montage der Funktionsplatte
17 mit einem Korrosionsschutzmittel 42 zu verfüllen.
[0031] Nach Fig. 13 umfasst, gemäß einer Abwandlung der Ausführungsform nach den Figuren
11 und 12, der Basisschenkel 11 zwei aus kaltgezogenem Profilstahl bestehende Leisten
11.1 und 11.2, die über (nicht dargestellte) Distanzstege auf einem vorgegebenen Abstand
zueinander gehalten werden, so dass zwischen ihnen ein Spalt 46 besteht. Der Spalt
46 eignet sich dazu, zwischen jeweils zwei Ankereinheiten eine Rüttelflasche in die
- in die Aussparung 5 gefüllte, allerdings noch nicht ausgehärtete - Vergussmasse
einzuführen, um deren Verdichtung zu bewirken. Weist, wie in Fig. 13 veranschaulicht,
der Deckel 37 der Ankereinheit 25 einen zu dem Spalt 46 fluchtenden, entsprechend
groß dimensionierten Durchbruch 47 auf, so sind durch ihn hindurch die Muttern 21
beider Verschraubungen 18 für eine Auswechslung zugänglich. Weist der Deckel 37 keinen
solchen Durchbruch 47 auf, so sind für die Zugänglichkeit der Muttern 21 in der Abschlussplatte
26 Durchbrüche der weiter oben erläuterten Art vorzusehen. In diesem Fall kann auf
die Abflussöffnung 56 verzichtet werden. Der zwischen den Leisten 11.1 und 11.2 bestehende
Spalt 46 des Basisschenkels 11 ist mittels einer elastomeren Dichtmatte 48, welche
in einer entsprechenden Aussparung 49 der Funktionsplatte 17 aufgenommen und randseitig
mittels der Funktionsplatte 17 gegen den Basisschenkel 11 verspannt ist, gegen das
Eindringen von Feuchtigkeit und/oder Fremdkörpern geschützt.
[0032] Fig. 14 veranschaulicht eine Abwandlung der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
4 dahingehend, dass ein Basisschenkel nicht vorgesehen ist. Vielmehr liegt bei dieser
Ausführungsform die Funktionsplatte 17 direkt auf dem Deckel 37 der Ankereinheit 25
auf. Mittels der Verschraubungen 18 ist die Funktionsplatte 17 lösbar direkt mit den
Ankereinheiten 25 verbunden. Fig. 14 zeigt weiterhin, dass die den Freiraum 22 begrenzenden
Ankerstege 7 in ihrem oberen Bereich, d.g. benachbart zum Deckel 37, jeweils eine
zum Freiraum 22 hin offene, zur Aufnahme einer Zwischenscheibe 50 geeignete Aussparung
51 aufweisen. Die zwischenscheibe 50 ist auf diese Weise lagegesichert, was einen
Austausch der Mutter 21 erleichtert.
[0033] Fig. 15 veranschaulicht die Möglichkeit, beim Einbau der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
eine Hilfstraverse 52 einzusetzen, welche die lagerichtige Positionierung und Ausrichtung
der Ankereinheiten 25 beim Gießen des Vergussblocks sicherstellt, so dass der Basisschenkel
11 und die später auf ihm aufliegende Funktionsplatte eine optimale Ebenheit aufweisen
und darüber hinaus eine zwängungsfreie Montage der Funktionsplatte möglich ist. Für
die Fixierung der Ankereinheiten 25 und des Basisschenkels 11 an der Hilfstraverse
52 kommen jene Schraubverbindungen 18 zum Einsatz, mittels derer später die Funktionsplatte
auf der Ankerstruktur 6 montiert wird. Der in Fig. 15 gezeigte Basisschenkel 11 umfasst
eine aus kaltgezogenem Profilstahl bestehende Platte 53. Mit dieser ist ein geschweißtes
T-Profil 54 des Basisschenkels 11 mittels einer Schraubverbindung 55 verbunden.
[0034] Der guten Ordnung halber ist darauf hinzuweisen, dass die vorstehend - der Übersichtlichkeit
wegen - in einzelnen Zeichnungen veranschaulichten einzelnen technischen Aspekte mit
Vorteil miteinander kombiniert werden können.
1. Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnfuge (3) zwischen zwei Bauwerkskörpern (1, 2),
umfassend
- eine an mindestens einem der Bauwerkskörper (1, 2) benachbart zur Dehnfuge (3) vorgesehene
Ankerstruktur (6), welche mehrere sich quer zur Dehnfuge (3) erstreckende Ankerstege
(7) aufweist, die in einem Vergussblock (25) des betreffenden Bauwerkskörpers (1,
2) eingebettete Ankerelemente (30) aufweisen oder mit solchen Ankerelementen kraftübertragend
verbunden sind,
- und eine Funktionsplatte (17), welche mittels einer Mehrzahl von Schraubverbindungen
(18) lösbar mit der Ankerstruktur (6) verbunden ist,
wobei den Schraubverbindungen (18) jeweils ein Freiraum (22) zur auswechselbaren Aufnahme
eines Gewindeelements (20) der betreffenden Schraubverbindung (18) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einige der Freiräume (22) seitwärts jeweils durch zwei Ankerstege (7) begrenzt
sind.
2. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden jeweils einen Freiraum (22) begrenzenden Ankerstege (7) symmetrisch zur
betreffenden Schraubverbindung (18) angeordnet und ausgeführt sind.
3. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Ankerelemente (30) an dem betreffenden Ankersteg (7) fest angebrachte Kopfbolzen
(31) oder an dem betreffenden Ankersteg (7) fest angebrachte Ankerschlaufen (8) vorgesehen
sind.
4. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Ankerstege (7) jeweils mindestens einen vom Vergussblock durchsetzten
Durchbruch (34) aufweisen, wobei bevorzugt zusätzliche Ankerelemente bildende Stäbe
(35) die Durchbrüche (34) durchsetzen.
5. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein sich längs der Dehnfuge (3) erstreckender Basisschenkel (11) vorgesehen
ist, mit welchem die Ankerstege (7) unmittelbar oder mittelbar, lösbar oder unlösbar
verbunden sind.
6. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (11) in außerhalb der Freiräume (22) liegenden Bereichen mindestens
eine Entlüftungsöffnung (43) aufweist.
7. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsplatte (17) mit den in dem Basisschenkel (11) vorgesehenen Entlüftungsöffnungen
(43) fluchtende Entlüftungsöffnungen (45) aufweist.
8. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Basisschenkel (11) vorgesehenen Entlüftungsöffnungen (43) gegenüber der
Umgebung versiegelt sind.
9. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (11) im Kontaktbereich zur Funktionsplatte (17) mindestens ein
Element (53) aus kaltgezogenem Profilstahl umfasst.
10. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Element (53) aus kaltgezogenem Profilstahl mit mindestens einem
weiteren Element (54) des Basisschenkels (11) mittels einer Schraubverbindung (55)
verbunden ist.
11. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (11) durch seine Materialwahl und/oder Dimensionierung so weich
ist, dass er sich beim Anziehen der Schraubverbindungen (18) an die Funktionsplatte
(17) anschmiegt.
12. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Freiräume (22) an ihrer Oberseite jeweils durch einen gesonderten Deckel (37)
begrenzt sind, an welchem der Basisschenkel (11) anliegt.
13. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Freiräume (22) an ihrer Oberseite jeweils durch einen gesonderten Deckel (37)
begrenzt sind und dass die Funktionsplatte (17) auf den Deckeln (37) aufliegt und
mittels der Schraubverbindungen (18) mit diesen verbunden ist.
14. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewindeelement (20) seitlich an mindestens einem der den zugeordneten Freiraum
(22) begrenzenden Ankerstege (7) anliegt.
15. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der den jeweiligen Freiraum (22) begrenzenden Ankerstege (7) in
seinem oberen Bereich zum Freiraum (22) hin eine zur Aufnahme einer Zwischenscheibe
(50) geeignete Aussparung (51) aufweist.
16. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Freiräume (22) zum Austausch der in ihnen aufgenommenen Gewindeelemente (20)
vom Fugenspalt der Dehnfuge (3) aus zugänglich sind.
17. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass bei entfernter Funktionsplatte (17) die Freiräume (22) zum Austausch der in ihnen
aufgenommenen Gewindeelemente (20) von oben her zugänglich sind.
18. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Freiräume nach unten begrenzende Bodenteile (23) ein Gefälle von 1-10%, bevorzugt
von 2-5% aufweisen und in die Freiräume (22) am tiefsten Punkt der Bodenteile (23)
jeweils eine Ablauföffnung mündet.
19. Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum der Freiräume (22) mit einer Füllmasse, bevorzugt einer Korrosionsschutzmasse
(42) verfüllt ist.