[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sporn gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, der im Reitsportbereich eingesetzt werden kann.
[0002] Bekannte Sporen 1 aus dem Technik weisen ein Halteelement 3, einen an dem Halteelement
3 angeordneten Zapfen 5 und einendseitig an dem Zapfen 5 angeordnetes Spornelement
7 auf. Bei einem Sporn 1 handelt es sich um ein Hilfsmittel, das zur Anregung und
Aufmunterung eines Pferdes sowie zur Verstärkung und zur Verfeinerung der Schenkelhilfe,
beispielsweise zum Treiben des Pferdes, eingesetzt wird. Die aus dem Stand der Technik
bekannten Sporen 1 können beispielsweise mit einem Haltebügel 3 und an dem Haltebügel
3 befestigten Riemen oder direkt an einem Reitstiefel befestigt werden. In dieser
Konfiguration erstreckt der an dem Haltebügel 3 oder unmittelbar am Stiefel angeordnete
Zapfen 5 in rückseitiger Richtung, wobei an dem Zapfen endseitig beispielsweise eine
Verdickung als Spornelement 7 angeordnet ist.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist es außerdem bekannt, den Zapfen 5 endseitig gabelförmig
auszuführen und in dieser Gabel mittels einer Steckachse ein Spornrad als Spornelement
7 zu befestigen. Alternativ zu einem Spornrad 7 sind außerdem walzenförmige Spornelemente
7 bekannt, die ebenfalls mittels einer Steckachse endseitig an dem Zapfen 5 befestigt
sind. Beispielhafte Ausgestaltungen solcher Sporen 1 gemäß dem Stand der Technik sind
in den Figuren 7a bis 7c gezeigt.
[0004] An den aus dem Stand der Technik bekannten Ausgestaltungsformen ist es nachteilig,
dass diese entweder starr ausgebildet sind (Figur 7a) oder die Spornelemente 7 in
einer Richtung rotieren, die nicht an die typische Fußbewegung des Reiters beim Sporeneinsatz
angepasst ist. Typischerweise wird nämlich beim Sporeneinsatz der im Steigbügel befindliche
Fuß im Fersenbereich an den Rippenbogen des Pferdes angelegt und in einer leichten
Auf- und Abbewegung, d. h. in Vertikalrichtung bewegt. Typische Sporenräder können
zwar eine Abrollbewegung am Bauch des Pferdes in Vertikalrichtung durchführen, durch
die gegabelte Ausführung des Zapfens 5 ist es aber häufig der Fall, dass nicht das
Sporenrad sondern der Endbereich des Zapfens 5 am Pferdebauch zum Anliegen kommt.
[0005] Bei walzenförmig ausgebildeten Spornelementen 7 ist der Zapfen 5 ebenfalls entweder
gegabelt ausgeführt und das Spornelement 7 sitzt zwischen den beiden Armen dieser
Gabel oder entsprechende Walzenelemente sind oberhalb und unterhalb des Zapfens 5
angeordnet. Eine Abrollbewegung kann bei diesen Elementen nur in Horizontalrichtung
stattfinden.
[0006] Sämtliche vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele aus dem Stand der Technik weisen
damit den Nachteil auf, dass diese nicht an die typische reiterische Bewegung beim
Einsatz der Sporen angepasst sind und weiterhin Verletzungen bei Pferden beispielsweise
durch ein Verhaken der Spornelemente in der Haut des Pferdes verursachen können.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die aus dem Stand der Technik bekannten
Sporen derart weiterzubilden, dass ein sanfter Einsatz ermöglicht wird und Verletzungen
des Pferdes bereits aufgrund der Konstruktion der Sporen weitestgehend vermieden werden
können.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Sporn mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.
[0009] Ein erfindungsgemäßer Sporn ist mit einem Halteelement, einem an dem Halteelement
angeordneten Zapfen und einem endseitig an dem Zapfen angeordneten Spornelement versehen
und so ausgebildet, dass das Spornelement um eine Längsachse des Zapfens rotierbar
ausgebildet ist.
[0010] Dadurch, dass das Spornelement um eine Längsachse des Zapfens rotierbar ausgebildet
ist wird erreicht, dass das Spornelement bei einem Einsatz der Sporen am Bauch bzw.
der Flanke des Pferdes entlang in vertikaler Richtung abrollen kann. Es wird damit
insbesondere ein Verhaken des Spornelements in der Haut des Pferdes vermieden, so
dass Verletzungen des Pferdes hierdurch ausgeschlossen werden können. Durch eine angepasste
Größe des Sporenelements, insbesondere in seinem Durchmesser senkrecht zur Rotationsachse
werden besonders sanfte Sporen gebildet. Je größer der Durchmesser der des Spornelements
gewählt wird um so sanfter ist die zu erreichende Wirkung.
[0011] Ein Durchmesser des Spornelements beträgt bevorzugt zwischen 8 mm und 25 mm, weiter
bevorzugt 10 mm und 20 mm.
[0012] Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass ein erfindungsgemäßer Sporn sowohl
an einem Bügel, wie dies im Stand der Technik am meisten verbreitet ist als auch direkt
an einem Stiefel angebracht werden kann.
[0013] Eine weitere Verbesserung der Abrolleigenschaften des Spornelements wird erreicht,
wenn dieses im Wesentlichen als rotationssymmetrischer Körper ausgebildet ist. Durch
eine rotationssymmetrische Ausbildung der Spornelemente werden Kraftunterschiede in
unterschiedlichen Positionen des Spornelementes vermieden und ein wirksames Abrollen
wird erreicht.
[0014] Das Spornelement kann dafür beispielsweise als Kugel, Rolle, Rad oder im Wesentlichen
tropfen-, walzen- oder kegelstumpfförmig ausgebildet sein. Sämtliche vorgenannten
Formen können die erfindungsgemäße Vorteile verwirklichen, wobei eine kugelförmige
Ausbildung des Spornelementes sowohl herstellungstechnisch als auch von seiner Wirkung
her besonders bevorzugt wird.
[0015] Das Spornelement weist bevorzugt eine Bohrung, insbesondere eine Sacklochbohrung
auf, in die der Zapfen zur Lagerung des Spornelementes eingreift. Alternativ kann
ein das Spornelement umgreifender Bügel vorgesehen sein, so dass eine Lagerung über
einen Steckstift erfolgen kann, der zusätzlich oder alternativ mit einer Mutter gesichert
sein kann.
[0016] Um ein leicht gängiges Abrollen des Spornelementes bei einem Einsatz der Sporen zu
gewährleisten ist das Spornelement bevorzugt mittels eines die Reibung reduzierenden
Lagers an dem Zapfen gelagert. Bevorzugt ist das Lager selbstschmierend ausgebildet,
wobei sich insbesondere selbstschmierende Kunststoffe, bspw. Tribopolymere, als Material
eignen.
[0017] Das Lager kann beispielsweise als Kugel- oder Rollenlager oder als Gleitlager ausgebildet
sein. Gleitlager eignen sich für die vorgesehene Verwendung besonders gut, da diese
wenig störanfällig und einfach zu reinigen sind. Dies ist insbesondere vorteilhaft,
da bei einem Einsatz im Reitsport mit einer Verschmutzung beispielsweise durch Sand
oder andere Partikel zu rechnen ist und daher eine einfache Reinigbarkeit für den
Praxiseinsatz von hoher Wichtigkeit ist.
[0018] Durch den Einsatz eines Gleitlagers kann ferner eine Baugröße reduziert und können
Herstellungskosten gesenkt werden.
[0019] Bei einer Ausbildung des Lagers als Gleitlager kann dies insbesondere eine Gleitbuchse
aufweisen, die bevorzugt in dem Sporenelement sitzt. Eine besonders einfache Befestigung
der Gleitbuchse in dem Sporenelement kann erreicht werden, wenn die Gleitbuchse in
das Sporenelement eingepresst, eingeklebt oder eingeschraubt ist. Diese Gleitbuchse
kann dann mit einer, an dem Zapfen ausgebildeten Gleitfläche zusammenwirken, so dass
eine effektive Reduktion der Reibung zwischen diesen Elementen erreicht wird.
[0020] Insbesondere das Einpressen der Gleitbuchse in das Spornelement wird als sehr effektive
Verbindungsmethode gesehen, da auf diese Weise eine dauerhafte Halterung der Gleitbuchse
in dem Spornelement erreicht werden kann, ohne dass zusätzliche Arbeitsschritte oder
Komponenten notwendig sind.
[0021] Um eine Durchbohrung des Spornelementes und insbesondere ein Durchschrauben zu vermeiden
kann eine Sacklochbohrung vorgesehen sein.
[0022] Eine Länge des Sporns, d. h. des Zapfens inklusive des Spornelements beträgt typischerweise
zwischen 2 und 8 cm, wobei typische Längen zwischen 3,5 cm und 7,5 cm insbesondere
bei etwa 4,5 cm liegen.
[0023] Eine Anordnung des Spornelements an dem Zapfen erfolgt bevorzugt durch ein Fixierelement,
das zwischen dem Zapfen und dem Spornelement derart wirkt, dass das Spornelement um
die Längsachse des Zapfens rotierbar und in Richtung der Längsachse im Wesentlichen
fixiert ist.
[0024] Eine solche Befestigung des Spornelementes an dem Zapfen kann beispielsweise durch
einen Sicherungsring erreicht werden, der sowohl in eine umlaufende Außennut des Zapfens
als auch in eine umlaufende Innennut des Spornelements eingreift.
[0025] Als Innennut wird in der vorliegenden Anmeldung eine umlaufenden Nut verstanden,
die in der Bohrung des Spornelements angeordnet ist. Als Außennut wird eine Nut verstanden,
die umlaufend in den Zapfen eingebracht ist.
[0026] Bei einer Ausbildung des Sicherungsrings als Sprengring ist dieser so dimensioniert,
dass der Sprengring in entspanntem Zustand sowohl in die umlaufende Außennut des Zapfens
als auch in die umlaufende Innennut des Spornelementes eingreift. Zum Herstellen der
Verbindung zwischen dem Spornelement und dem Zapfen kann der Sicherungsring beispielsweise
durch Kompression in die Außennut des Spornelementes eingesetzt und dieses dann unter
Aufdehnung des Sprengringes auf den Zapfen aufgeschoben werden. Sobald der Sprengring
in den Bereich der umlaufenden Außennut des Zapfens gelangt, wird dieser elastisch
in seine ursprüngliche Form zurückkehren und in die Außennut des Zapfens eingreifen.
Bei einer passenden Dimensionierung des Sprengrings mit einem Innendurchmesser, der
kleiner als ein Außendurchmesser des Zapfens im Bereich der Außennut ist und mit einem
Außendurchmesser, der größer als ein Innendurchmesser der Sackbohrung des Spornelements
im Bereich der Innennut ist wird auf diese Weise eine zuverlässige Fixierung in Axialrichtung
erreicht während gleichzeitig eine Rotierbarkeit des Spornelementes weiterhin gewährleistet
bleibt.
[0027] Alternativ kann das Fixierelement durch eine Spannkugel gebildet sein. Bei einer
Ausbildung des Fixierelementes als Spannkugel kann diese entweder an dem Zapfen angeordnet
sein und eine korrespondierend ausgebildete Ausnehmung des Spornelementes eingreifen
oder das Spornelement wird als Spannkugel ausgebildet und übergreift eine an dem Zapfen
angeordnete Lagerkugel. Durch beide Ausgestaltungsformen wird eine Rotierbarkeit des
Spornelementes um die Längsachse des Zapfens erreicht, wobei insbesondere durch eine
Ausgestaltung aus Kunststoff auch Herstellungskosten eingespart werden können.
[0028] Um eine volle Funktionalität der erfindungsgemäßen Sporen wiederherstellen zu können
dann zu gewährleisten, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass das Lager blockiert
oder das Spornelement verloren geht ist es sinnvoll, wenn der Zapfen lösbar an dem
Halteelement befestigt ist. Der Zapfen kann dabei insgesamt lösbar an dem Halteelement
befestigt sein oder es ist ein erstes Zapfenelement als Teil des Halteelementes ausgebildet
und ein zweites Zapfenelement lösbar mit diesem verbindbar.
[0029] Ferner können durch eine lösbare Anordnung des Zapfens an dem Halteelement auch Zapfen
mit unterschiedlichen Spornelementen verwendet werden.
[0030] Eine Verbindung zwischen dem Zapfen und dem Halteelement wird bevorzugt mittels eines
gegen selbsttätiges Lösen gehemmten Verbindungsmechanismus hergestellt. Ein solcher
Verbindungsmechanismus kann beispielsweise als Klickmechanismus, als selbsthemmendes
Gewinde, als Bajonettverschluss oder als mittels einer radial ausgeführten Verschraubung
oder einen Steck- oder Sicherungsstift ausgebildet sein.
[0031] Eine gegen selbsttätiges Lösen gehemmte Ausbildung des Verschlussmechanismus ist
ausschlaggebend, da ein Öffnen des Verschlussmechanismus und damit ein Lösen des Sporns
von dem Halteelements unbedingt vermieden werden muss. Dies ist unbedingt notwendig,
da ansonsten Verletzungen des Pferdes zu besorgen wären und andererseits eine Akzeptanz
der vorliegenden Ausgestaltung beim Reiter nicht gegeben wäre.
[0032] Um die Sporenhilfe weiter zu verfeinern kann das Spornelement eine Oberflächenstruktur
aufweisen, die einen Abrollvorgang am Bauch des Pferdes unterstützt. Eine solche Oberflächenstruktur
kann beispielsweise durch eine erhöhte Oberflächenrauhigkeit des verwendeten Materials
des Spornelements, durch Rillen, Stege, Vertiefungen und/oder Noppen oder noppenartige
Elemente gebildet sein.
[0033] Wie dies auch aus dem Stand der Technik bekannt ist können die erfindungsgemäßen
Sporen an dem Halteelement in Verwendungsposition nach innen versetzt, d. h. in Richtung
des Pferdes versetzt angeordnet und/oder abgewinkelt ausgebildet sein.
[0034] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
eingehend erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Sporns in perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf den Sporn aus Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines Zapfens, wie er bei einem Sporn gemäß der Figuren
1 und 2 zum Einsatz kommt,
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel eines Spornelements,
- Figur 5
- ein Längsschnitt durch den Zapfen und das Spornelement eines Sporns gemäß der Figuren
1 und 2,
- Figur 6
- zwei alternative Ausführungsbeispiele eines Sporns, und
- Figur 7
- drei Ausführungsbeispiele von Sporen gemäß dem Stand der Technik (schon behandelt).
[0035] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sporns 1, bei dem
ein Halteelement 3 als U-förmiger Bügel, mit dem der Sporn 1 unter Zuhilfenahme von
beispielsweise Lederriemen an einem Reitstiefel befestigbar ist. Die zur Befestigung
verwendeten Lederriemen werden durch endseitig an dem U-förmigen Bügel 3 angeordnete
Ösen 32 geführt und damit der Sporn 1 an dem Reitstiefel festgespannt.
[0036] In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist an dem U-förmigen Bügel 3 an
dessen Scheitelpunkt ein im Wesentlichen zylindrisch ausgebildeter Zapfen 5 angeordnet,
der im vorliegenden Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgestaltet ist. Der Zapfen 5
ist mit dem U-förmigen Bügel 3, der an seinem Scheitelpunkt eine Bohrung 33 aufweist
vernietet und/oder verschweißt, so dass eine haltbare und materialschlüssige mechanische
Verbindung zwischen dem Zapfen 5 und dem Haltebügel 3 hergestellt wird.
[0037] Wie bereits angedeutet ist der Zapfen 5 im vorliegenden Ausführungsbeispiel zweiteilig
ausgeführt, wobei ein erstes Zapfenelement 51 mit dem Haltebügel 3 verbunden ist und
ein zweites Zapfenelement 52 mit dem ersten Zapfenelement 51 lösbar verbunden ist.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist dazu das erste Zapfenelement 51 ein Innengewinde
59 und das zweite Zapfenelement 52 ein Außengewinde 57 auf, so dass das zweite Zapfenelement
52 in das erste Zapfenelement 51 einschraubbar ist. Die Gewinde 57, 59 sind gegen
ein selbsttätiges Aufdrehen gehemmt ausgebildet, so dass ein sich Lösen des zweiten
Zapfenelements 52 von dem ersten Zapfenelement 51 bei einer Verwendung des gezeigten
Sporns A vermieden wird. Um dennoch ein Lösen der Verbindung der beiden Zapfenelemente
51, 52 zu ermöglichen sind an dem zweiten Zapfenelement 52 zwei gegenüberliegende
Abflachungen 53 ausgebildet, die als Angriffspunkte für ein geeignetes Werkzeug, beispielsweise
einen handelsüblichen Gabelschlüssel dienen können.
[0038] An dem Zapfen 5 ist endseitig ein Spornelement 7 angeordnet, das im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als Kugel bzw. im Wesentlichen kugelförmig ausgebildet ist. Die
Kugel 7 ist an dem Zapfen 5 derart gelagert, dass sie um eine Längsachse A des Zapfens
5 rotierbar ist. Durch eine derartige Lagerung der Kugel 7 an dem Zapfen 5 wird erreicht,
dass die Kugel 7 bei einem Einsatz des Sporns 1, d. h. bei einem Anlegen und leichtem
Auf- und Abbewegen der Kugel 7 an das Pferd im Bereich des Rippenbogens, in eine Rotation
R um die Längsachse A versetzt wird, so dass ein Verhaken des Sporns in der empfindlichen
Haut des Pferdes vermieden wird.
[0039] Figur 2 zeigt eine Draufsicht von oben auf den Sporn 1 aus der Figur 1.
[0040] In Figur 2 ist besonders deutlich eine Nietverbindung 11 zwischen dem Zapfen 5 und
dem U-förmigen Bügel 3 zu erkennen. Um eine Beschädigung des Reitstiefels zu vermeiden,
kann die Nietverbindung in einer Senkung angeordnet und zusätzlich verschweißt und
verschliffen sein. In Figur 2 ist außerdem besonders deutlich die Längsachse A des
Zapfens 5 zu erkennen. Mit einem Doppelpfeil ist außerdem die mögliche Rotation R
der Kugel 7 um diese Längsachse A angedeutet.
[0041] Figur 3 zeigt eine perspektivische Darstellung des Zapfens 5 aus den Figuren 1 und
2 in seinen Einzelteilen.
[0042] Das erste Zapfenelement 51 weist, wie Figur 3 entnommen werden kann, an seinem halteelementseitigen
Ende einen Nietbolzen 61 auf, der in die Bohrung 33 des Bügels 3 eingeführt und von
der gegenüberliegenden Seite her aufgebördelt und damit vernietet werden kann. Auf
diese Weise wird eine besonders stabile mechanische Verbindung hergestellt, die beispielsweise
durch zusätzliches Verschweißen der beiden Elemente 3, 51 noch weiter verstärkt und
gegebenenfalls optisch verschönert werden kann. An seinem gegenüberliegenden Ende
weist das erste Zapfenelement 51 ein Innengewinde 59 auf, das korrespondierend zu
einem an dem zweiten Zapfenelement 52 vorgesehenen Außengewindes 57 ausgebildet ist.
An dem zweiten Zapfenelement 52 ist am Ende des Außengewindes 57 außerdem ein umlaufender
Freistich 58 vorgesehen, der einen definierten Abschluss des Gewindes gewährleistet.
Die Gewinde 57, 59 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel selbsthemmend gegen selbsttätiges
Aufdrehen ausgebildet, so dass ein sich Lösen des zweiten Zapfenelements 52 von dem
ersten Zapfenelement 51 vermieden wird. In einem mittleren Abschnitt weist das zweite
Zapfenelement 52 die zuvor schon beschriebenen Abflachungen 53 als Ansatzpunkte für
ein geeignetes Werkzeug zum Verschrauben und Lösen der beiden Zapfenelement 51, 52
auf.
[0043] An seinem dem ersten Zapfenelement 51 abgewandten Ende weist das zweite Zapfenelement
52 eine zylindrisch ausgeformte Gleitfläche 54 zum Zusammenwirken mit dem Spornelement
bzw. der Kugel 7 auf. An die Gleitfläche 54 schließt sich ein umlaufend ausgebildeter
und angefaster Steg 55 an, auf den eine ebenfalls umlaufend ausgebildete Außennut
56, die zwischen dem Steg 55 und dem mittleren Abschnitt des zweiten Zapfenelementes
52 ausgebildet ist, folgt. Die umlaufende Außennut 56 ist derart ausgebildet, dass
in diese wie später näher erläutert wird, ein geeignet ausgebildetes Fixierelement
91, das beispielsweise als Sprengring ausgebildet sein kann, eingreift, und das Spornelement
bzw. die Kugel 7 in Axialrichtung an dem Zapfen 5 fixiert.
[0044] Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Spornelements 7, wie es in den Figuren
1 und 2 zum Einsatz kommt. Das Spornelement 7 ist im Wesentlichen kugelförmig ausgebildet
und weist eine radial verlaufende Sacklochbohrung 70 auf. In diese Sacklochbohrung
70, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel gestuft ausgeführt ist, ist eine Gleitbuchse
90 eingepresst und an einem öffnungsseitigen Ende eine umlaufende Außennut 71 eingebracht.
In der umlaufenden Außennut 71 sitzt, wie in Figur 4 dargestellt, ein Sicherungsring
91. Die Eintrittsöffnung der Sacklochbohrung 70 ist außerdem mit einer umlaufenden
Fase 72 versehen. In Figur 5 ist ein Längsschnitt entlang der Längsachse A des Zapfens
5 durch den Zapfen 5 und das Spornelement 7 gemäß der Figuren 1 und 2 gezeigt.
[0045] In Figur 5 ist besonders deutlich zu erkennen, wie das als Kugel ausgebildete Spornelement
7 an dem Zapfen 5 in Axialrichtung fixiert und um die Längsachse A drehbar gelagert
ist. In der Sacklochbohrung 70 sitzt die Gleitbuchse 90, die an ihrem Innenumfang
mit der Gleitfläche 54 des zweiten Zapfenelements 52 zusammenwirkt. Eine Fixierung
der Kugel 7 an dem zweiten Zapfenelement 52 wird dadurch erreicht, dass der in der
umlaufenden Innennut 71 der Kugel 7 angeordnete Sicherungsring 91 bei einem Aufschieben
der Kugel 7 auf das zweite Zapfenelement 52 durch die Phase des umlaufenden Steges
55 aufgedehnt wird und sich hinter diesem in der umlaufenden Außennut 56 des zweiten
Zapfenelements 52 wieder entspannt. Dadurch, dass der Sicherungsring 91 derart dimensioniert
ist, dass er in entspanntem Zustand einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als
ein Außendurchmesser des Stegs 55 ist und einen Außendurchmesser aufweist, der in
entspanntem Zustand größer als ein Innendurchmesser der Sacklochbohrung 70 und der
Kugel 7 ist wird eine Fixierung in Axialrichtung erreicht.
[0046] Figur 6 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Sporns 1, bei der an dem Zapfen
5 eine Lagerkugel 6, die als Kugelsegment ausgebildet ist, angeordnet ist. An der
Lagerkugel 6 kann über eine Spannwirkung eine als Spannkugel ausgebildetes Spornelement
7 angeordnet sein, das vorliegend als geschlitzte Kugelschale ausgebildet ist. Durch
eine Mehrzahl von über den Umfang der Kugelschale verteilten Schlitzen 73 wird hier
eine Elastizität der Spannkugel erreicht, über die diese auf die Lagerkugel 6 aufgeschoben
werden und elastisch verrasten kann.
[0047] In dieser Ausgestaltungsform können sich sowohl der Zapfen 5 als auch das Spornelement
7 besonders kostengünstig herstellen, da bspw. auf Kunststoff als Material zurückgegriffen
werden kann. Eine solche Ausgestaltung kann sich bspw. für Anfänge Reitsport besonders
eignen, da diese durch eine entsprechende Wahl des Radius des Spornelements 7 auch
für das Pferd besonders ausgestaltet werden kann. Eine Gleitlagerung des Spornelements
7 an der Lagerkugel 6 erfolgt durch geeignete Auswahl des verwendeten Kunststoffes,
so dass diese auch im vorliegenden Ausführungsbeispiel selbstschmierend ausgestaltet
ist.
[0048] Alternativ zu einer Ausgestaltung wie sie in Fig. 6 gezeigt ist kann an Stelle des
Spornelements 7 die Lagerkugel 6 die Schlitze 73 tragen, so dass diese elastisch in
das Spornelement eingefügt werden und dort verrasten kann.
[0049] Vorteilhafterweise weist das Spornelement 7 für die vorgenannten Ausgestaltungsformen
eine entsprechend angepasste Innenkontur auf, so dass eine sichere Halterung sowie
die Drehbarkeit des Spornelementes 7 an dem Zapfen 5 gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Sporn
- 3
- Halteelement/Bügel
- 5
- Zapfen
- 6
- Lagerkugel
- 7
- Spornelement/Kugel
- 9
- Lager/Gleitlager
- 11
- Nietverbindung
- 13
- Oberflächenstruktur
- 32
- Ösen
- 33
- Bohrung
- 51
- erstes Zapfenelement
- 52
- zweites Zapfenelement
- 53
- Abflachung
- 54
- Gleitfläche
- 55
- Steg
- 56
- Fixierung/Außennut
- 57
- Außengewinde
- 58
- Freistich
- 59
- Innengewinde
- 60
- Anlauffase
- 61
- Nietbolzen
- 70
- Sackloch
- 71
- Innennut
- 72
- Fase
- 73
- Schlitz
- 90
- Gleitbuchse
- 91
- Fixierelement, Sicherungsring
- A
- Längsachse
- R
- Rotation
1. Sporn (1) mit einem Halteelement (3), einem an dem Halteelement (3) angeordneten Zapfen
(5) und einem endseitig an dem Zapfen (5) angeordneten Spornelement (7), dadurch gekennzeichnet, dass das Spornelement (7) um eine Längsachse (A) des Zapfens (5) rotierbar ausgebildet
ist.
2. Sporn (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spornelement (7) als im Wesentlichen rotationssymmetrischer Körper ausgebildet
ist.
3. Sporn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spornelement (7) als Kugel, Rolle, Rad oder im Wesentlichen tropfen-, walzen-
oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
4. Sporn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spornelement (7) an dem Zapfen (5) mittels eines die Reibung reduzierenden Lagers
(9) gelagert ist.
5. Sporn (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (9) selbstschmierend ausgebildet ist.
6. Sporn (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (9) als Kugel- oder Rollenlager ausgebildet ist.
7. Sporn (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (9) als Gleitlager (9) ausgebildet ist.
8. Sporn (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (9) eine Gleitbuchse (90) aufweist, die bevorzugt in dem Spornelement
(7) sitzt.
9. Sporn (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (90) in das Spornelement (7) eingepresst, eingeklebt oder verschraubt
ist.
10. Sporn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sporn (1) ein Fixierelement (91) aufweist, das zwischen dem Zapfen (5) und dem
Spornelement (7) derart wirkt, dass das Spornelement (7) um die Längsachse (A) des
Zapfens (5) rotierbar und in Richtung der Längsachse (A) im Wesentlichen fixiert ist.
11. Sporn (1) nach Anpruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (91) als ein Sicherungsring (91) ausgebildet ist, der sowohl in
eine umlaufende Außennut (56) des Zapfens (5) als auch in eine umlaufende Innennut
(71) des Spornelements (7) eingreift.
12. Sporn (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (91) durch eine Spannkugel (7) gebildet ist.
13. Sporn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (5) lösbar an dem Halteelement (3) befestigt ist.
14. Sporn (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (5) an dem Halteelement (3) mittels eines gegen selbsttätiges Lösen gehemmten
Verbindungsmechanismus befestigt ist.
15. Sporn (1) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsmechanismus als Klickmechanismus, Rastmechanismus als selbsthemmendes
Gewinde, als Bajonettverschluss oder mit einer radial angeordneten Klemmschraube [was
wären noch weiter Verschlussmechanismen - bitte ergänzen]ausgebildet sein.
16. Sporn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spornelement (7) eine Oberflächenstruktur (13) aufweist.
17. Sporn (1) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenstruktur (13) durch eine Oberflächenrauhigkeit des Materials des Spornelements,
durch Rillen, Stege und/oder Vertiefungen und/oder Noppen und/oder noppenartige Elemente
gebildet und/oder das Spornelement angerauht ist.