GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine wie beispielsweise aus
der
DE 102010040094 A1 bekannt.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0002] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine hat einen Werkzeughalter zum Haltern eines
Werkzeugs auf einer Arbeitsachse und ein Schlagwerk, das einen auf der Arbeitsachse
periodisch vor- und zurückbewegten Schläger aufweist. Das Schlagwerk ist in einem
Maschinengehäuse befestigt. Ein Handgriff ist mittels eines Dämpfers an dem Maschinengehäuse
befestigt. Der Dämpfer weist eine mit dem Maschinengehäuse verbundene maschinenseitige
Fläche und eine mit dem Handgriff verbundene handgriffseitige Fläche auf. Anliegend
an der maschinenseitigen Fläche und an der handgriffseitigen Fläche ist ein Block
aus einem porigen Elastomer angeordnet. Ein luftgefüllter Hohlraum ist innerhalb des
Blocks zwischen der maschinenseitigen Fläche und der handgriffseitigen Fläche vorgesehen.
[0003] Die Hohlräume innerhalb des porigen Elastomers bewirken eine mit zunehmender Anpresskraft
des Anwenders zunehmende Steifigkeit des Dämpfers. Die Steifigkeit kann in einfacher
Weise an eine gewünschte Charakteristik angepasst werden. Die in dem Block liegenden
Hohlräume erweisen sich als ausreichend robust unter Dauerbelastung, insbesondere
gegenüber Abrieb.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0004] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Bohrhammer
- Fig. 2
- Schnitt durch eine Handgriffentkopplung des Bohrhammers in Ebene II
- Fig. 3
- Schnitt durch eine Handgriffentkopplung eines Bohrhammers in Ebene II
[0005] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0006] Fig. 1 zeigt als Beispiel einer meißelnden Handwerkzeugmaschine schematisch einen
Bohrhammer
1. Der Bohrhammer
1 hat einen Werkzeughalter
2, in welchen ein Schaftende
3 eines Werkzeug, z.B. eines des Bohrers
4, eingesetzt werden kann. Einen primären Antrieb des Bohrhammers
1 bildet ein Motor
5, welcher ein Schlagwerk
6 und eine Abtriebswelle
7 antreibt. Ein Batteriepaket
8 oder eine Netzleitung versorgt den Motor
5 mit Strom. Ein Anwender kann den Bohrhammer
1 mittels eines Handgriffs
9 führen und mittels eines Systemschalters
10 den Bohrhammer
1 in Betrieb nehmen. Im Betrieb dreht der Bohrhammer
1 den Bohrer
4 kontinuierlich um eine Arbeitsachse
11 und kann dabei den Bohrer
4 in Schlagrichtung
12 längs der Arbeitsachse
11 in einen Untergrund schlagen.
[0007] Das Schlagwerk
6 ist ein pneumatisches Schlagwerk
6. Ein Erregerkolben
13 und ein Schläger
14 sind in einem Führungsrohr
15 in dem Schlagwerk
6 längs der Arbeitsachse
11 beweglich geführt. Der Erregerkolben
13 ist über einen Exzenter
16 an den Motor
5 angekoppelt und zu einer periodischen, linearen Bewegung gezwungen. Ein Pleuel
17 verbindet den Exzenter
16 mit dem Erregerkolben
13. Eine Luftfeder gebildet durch eine pneumatische Kammer
18 zwischen dem Erregerkolben
13 und dem Schläger
14 koppelt eine Bewegung des Schlägers
14 an die Bewegung des Erregerkolbens
13 an. Der Schläger
14 kann direkt auf ein hinteres Ende des Bohrers
4 aufschlagen oder mittelbar über einen im Wesentlichen ruhenden Zwischenschläger
19 einen Teil seines Impuls auf den Bohrer
4 übertragen. Das Schlagwerk
6 und vorzugsweise die weiteren Antriebskomponenten sind innerhalb eines Maschinengehäuses
20 angeordnet.
[0008] Ein Rückstoß des pneumatischen Schlagwerks
6 wird über das Maschinengehäuse
20 auf den Handgriff
9 übertragen. Der Handgriff
9 ist über einen Dämpfer
21 an dem Maschinengehäuse
20 aufgehängt, um die Spitzenbelastung des Rückstoßes zu verringern. Der Dämpfer
21 ist in einem Schnitt in Fig. 2 dargestellt. Der Dämpfer
21 hat einen Stempel
22, der starr an dem Handgriff
9 befestigt ist. Der Stempel
22 ist in einem Käfig
23 angeordnet, welcher an dem Maschinengehäuse
20 starr befestigt ist. Der Stempel
22 ist in dem Käfig
23 längs der Arbeitsachse
11 beweglich. Der Stempel
22 hat eine in Schlagrichtung
12 weisende Stempelfläche
24, die einer entgegen der Schlagrichtung
12 weisenden Anschlagfläche
25 des Käfigs
23 gegenüberliegt. Die beiden Flächen
24, 25 sind vorzugsweise eben oder weisen falls gebogen die gleiche Krümmung auf. Die Stempelfläche
24 ist über ihre gesamte Fläche im wesentlichen uniform zu der Anschlagfläche
25 in einem Abstand
26.
[0009] Der Dämpfer
21 hat einen porigen Elastomerkörper
27, der zwischen dem Stempel
22 und dem Käfig
23 angeordnet ist. Der porigen Elastomerkörper
27 übermittelt in Schlagrichtung
12 eine Kraft von dem Handgriff
9 auf das Maschinengehäuse
20. Der porigen Elastomerkörper
27 hat einen Pufferabschnitt
28, der an der Stempelfläche
24 und an der gegenüberliegenden Anschlagfläche
25 anliegt. Die Abmessungen des Pufferabschnitts
28 senkrecht zu der Arbeitsachse
11 sind gleich den entsprechenden Abmessungen Stempelfläche
24, welche hier beispielsweise an dem Handgriff
9 angebunden ist. Die in Schlagrichtung
12 weisende Außenfläche des porigen Elastomerkörpers
27 liegt wenigstens in dem Pufferabschnitt
28 bündig und vollständig an der Anschlagfläche
25 an. Gleichermaßen liegt die entgegen der Schlagrichtung
12 weisende Außenfläche des Pufferabschnitts
28 bündig und vollständig an der Stempelfläche
24 an. Der porigen Elastomerkörper
27, insbesondere der Pufferabschnitt
28, wird zusammengedrückt, wenn der Anwender den Handgriff
9 in Schlagrichtung
12 andrückt. Zusätzlich zu der Anpresskraft wirken die Vibrationen des Bohrhammers
1 auf den porigen Elastomerkörper
27 in dynamischer Weise ein. Die durchgehend an der Stempelfläche
24 und an der Anschlagfläche
25 anliegende Bauweise des Pufferabschnitts
28 verhindert effektiv, dass der Pufferabschnitt
28 sich bei den dynamischen Lastwechseln parallel zu der Stempelfläche
24 und der Anschlagfläche
25 bewegt. Insbesondere bei der staubigen Arbeitsumgebung des Bohrhammers
1 führt dies zu einem starken Verschleiß der porigen Elastomerkörpers
27, insbesondere eines für die Dämpfung bevorzugten kautschukfreien, offenporigen Elastomerkörpers
27. Der porigen Elastomerkörper
27 ist vorzugsweise an seinen senkrecht zu der Arbeitsachse
11 weisenden Außenflächen von einem Luftspalt
29 umgeben. Der Luftspalt
29 ist ausreichend dimensioniert, so dass der porigen Elastomerkörper
27 bei einer Kompression aufgrund der Anpresskraft des Anwenders den Käfig
23 oder ein anderes Gehäuse nicht seitlich berührt. Der porige Elastomerkörper
27 hat vorzugsweise einen prismatischen Aufbau. Längs einer Achse, hier beispielhaft
längs der Griffachse, hat der porigen Elastomerkörper
27 einen gleichbleibenden Querschnitt (Fig. 2). Der porigen Elastomerkörper
27 kann somit mittels einer Wasserstrahlsäge aus einem Quader ausgeschnitten werden.
[0010] Der dargestellte porigen Elastomerkörper
27 hat, beispielhaft zwei, luftgefüllte Hohlräume
30. Die Hohlräume
30 sind innerhalb des Pufferabschnitts
28, d.h. zwischen der Stempelfläche
24 und der Anschlagfläche
25 angeordnet. Die Hohlräume
30 liegen in dem Sinne innerhalb des Pufferabschnitts
28, als dass sie nicht zu der Stempelfläche
24 oder der Anschlagfläche
25 hin geöffnet sind. Der Hohlraum
30 ist längs der Arbeitsachse
11 geschlossen. Der Hohlraum
30 kann in einer Richtung senkrecht zu der Arbeitsachse
11 geöffnet sein. Die beispielhaft dargestellten Hohlräume
30 haben eine zylindrische Form mit einem elliptischen Querschnitt, der sich durch den
gesamten porigen Elastomerkörper
27 erstreckt. Die Achsen der Hohlräume
30 sind hierbei exemplarisch parallel zu der Griffachse. Die größte Abmessung
31 des Hohlraums
30 längs der Arbeitsachse
11, hier die kleinere Halbachse der Ellipse, liegt zwischen 20 % und 50 % des Abstandes
26 der Stempelfläche
24 von der Anschlagfläche
25, also der axialen Außenabmessung des Pufferabschnitts
28. Die axialen Abmessungen des porigen Elastomerkörpers
27 sind ohne externe Krafteinwirkung auf den Dämpfer
21 zu bestimmen, insbesondere ohne Anpresspresskraft des Anwenders auf den Handgriff
9. Beim Andrücken des Handgriffs
9 in Schlagrichtung
12 werden die Hohlräume
30 zunehmend zusammengedrückt, bis die gegenüberliegenden Innenflächen
32, 33 des Hohlraums
30 vollständig aneinander zum Anliegen kommen. Die Steifigkeit des Pufferabschnitts
28 erhöht sich hierdurch mit zunehmender Anpresskraft bis der Hohlraum
30 geschlossen ist. Der bei geringer Haltekraft weiche Dämpfer
21 überträgt nur wenige Vibrationen, wenn der Anwender den Handgriff
9 lose hält. Bei zunehmender Anpresskraft werden im Prinzip mehr Vibrationen übertragen,
allerdings bewirkt auch der Arm des Anwenders eine natürliche Dämpfung. Letzter Effekt
erfährt eine Sättigung, weshalb ab einer mittleren Haltekraft eine weitere Zunahme
der Steifigkeit nachteilig für die Ergonomie ist.
[0011] Der Hohlraum
30 hat vorzugsweise einen längs einer Achse gleichbleibenden Querschnitt. Die Achse
ist senkrecht oder geneigt gegenüber der Arbeitsachse
11. Der Hohlraum
30 ist in dem Querschnitt ringförmig geschlossen. Der Querschnitt hat eine Abmessung
31 längs der Arbeitsachse
11 und eine Abmessung
34 senkrecht zu der Arbeitsachse
11. Die Abmessung
34 senkrecht zur Arbeitsachse
11 ist vorzugsweise wenigstens doppelt so groß, wie die Abmessung
31 längs der Arbeitsachse
11. Die gegenüberliegenden Innenflächen
32, 33 können sich berühren, insbesondere die ursprünglich längs der Arbeitsachse
11 am weitest entfernten Punkte, ohne dass es zu einer Rissbildung während den dynamischen
Belastungen in dem porigen Elastomerkörper
27 kommt.
[0012] Fig. 3 illustriert den Elastomerkörper
27 mit anders gestalteten Hohlräumen 130. Der Hohlraum
35 hat einen tropfenförmigen Querschnitt. Eine dem Käfig
23 zugewandte Innenfläche
36 und dieser gegenüberliegende, dem Stempel
22 zugewandte Innenfläche
37 sind im Wesentlichen eben und laufen zu einer Spitze zusammen. Die beiden Innenflächen
36, 37 sind entsprechend zueinander in einem Winkel zwischen 30 Grad und 90 Grad geneigt.
Der Spitze gegenüberliegend sind die beiden ebenen Innenflächen
36, 37 durch eine halbzylindrische Innenfläche verbunden. Eine Achse der Tropfenform, d.h.
von der Spitze zu dem Halbzylinder, verläuft senkrecht zu der Arbeitsachse
11. Eine Breite
38 des Tropfens, d.h. seine Abmessung
34 längs der Arbeitsachse
11, liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 20 % und 50 % des Abstandes
26 der Stempelfläche
24 von der Anschlagfläche
25. Die Länge
39 des Tropfens, also längs seiner Achse durch die Spitze, ist größer als die Breite
38, vorzugsweise wenigstens doppelt so groß.
1. Handwerkzeugmaschine (1) mit:
einem Werkzeughalter (2) zum Haltern eines Werkzeugs (4) auf einer Arbeitsachse (11),
einem Schlagwerk (6), das einen auf der Arbeitsachse (11) periodisch vor- und
zurückbewegten Schläger (14) aufweist,
einem Maschinengehäuse (20), in welchem das Schlagwerk (6) befestigt ist,
einem Handgriff (9), der mittels eines Dämpfers (21) an dem Maschinengehäuse (20)
befestigt ist,
wobei der Dämpfer (21), eine mit dem Maschinengehäuse (20) verbundene maschinenseitige
Fläche (25), eine mit dem Handgriff (9) verbundene handgriffseitige Fläche (24) aufweist,
und anliegend an der maschinenseitigen Fläche (25) und an der handgriffseitigen Fläche
(24) ein Block (27) aus einem porigen Elastomer angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein luftgefüllter Hohlraum (30) innerhalb des Blocks (27) zwischen der maschinenseitigen
Fläche (25) und der handgriffseitigen Fläche (24) vorgesehen ist.
2. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abmessung (31, 38) des Hohlraums (30) längs der Arbeitsachse (11) zwischen 20
% und 50 % des Abstandes (26) der maschinenseitigen Fläche (25) zu der handgriffseitigen
Fläche (24) längs der Arbeitsachse (11) liegt.
3. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessung (31 des Hohlraums (30) längs der Arbeitsachse (11) geringer als die
Abmessung (34 des Hohlraums (30) in Richtungen senkrecht zu der Arbeitsachse (11)
ist.
4. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (30) längs der Arbeitsachse (11) geschlossen ist.
5. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (30) einen tropfenförmigen Querschnitt aufweist.
6. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum längs einer Achse senkrecht zu der Arbeitsachse (11) geöffnet ist.