[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufwickelhaspel für einen Etikettenspender gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
13.
[0002] Es ist aus der
DE 199 42 310 C1 eine Aufwickelhaspel bekannt, die drei an einem rotierenden Drehelement aufgenommene
und um eine rotierende Achse drehende Stangen umfasst, auf die ein leeres Etikettenträgerband
aufgewickelt wird. Die drei Stangen sind auf einem gemeinsamen Radius um die Drehachse
der Aufwickelhaspel angeordnet. Um eine aufgewickelte Etikettenträgerbandrolle von
der Aufwickelhaspel herunterzunehmen, ist es notwendig, wenigstens eine dieser drei
Stangen mit ihrem freien Ende nach innen in Richtung der Drehachse zu biegen, um die
Reibung des Etikettenträgerbands an den Stangen soweit zu reduzieren, dass die Etikettenträgerbandrolle
in Richtung der freien Enden der Stangen manuell herunterziehbar ist. Nachteilig daran
ist der Kraftaufwand, der mit einer Hand an der Aufwickelhaspel selbst vorgenommen
wird, wobei die Rolle mit der anderen Hand heruntergenommen werden muss, welches ergonomisch
ungünstig ist.
[0003] Aus der
US 2007/0278342 A1 ist eine weitere Ausführung einer Aufwickelhaspel bekannt, die konstruktiv aufwendig
und nicht hygienisch, da schwer reinigbar, gestaltet ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Etikettenspender die Aufwickelhaspel
bezüglich der Bedienung zum Abnehmen einer Rolle eines aufgewickelten Etikettenträgerbands
zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Aufwickelhaspel mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Verfahren zum Betrieb bzw. zur Bedienung einer Aufwickelhaspel mit
den Merkmalen des Anspruchs 13. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufwickelhaspel für einen Etikettenspender umfasst ein Drehelement
mit wenigstens drei Stangen, wobei die Stangen parallel zu einer Drehachse des Drehelements
ausgerichtet sind und die Stangen jeweils ein von dem Drehelement abgewandtes freies
Ende aufweisen. Die Aufwickelhaspel zeichnet sich dadurch aus, dass eine erste Stange
beweglich und zumindest zwei Stangen ortsfest mit dem Drehelement verbunden sind und
ein Betätigungselement an den freien Enden der ortsfest angeordneten Stangen schwenkbar
angeordnet ist, wobei das Betätigungselement mit dem freien Ende der ersten Stange
verbunden und dazu konfiguriert ist, bei Betätigung des Betätigungselements eine Auslenkung
des freien Endes der ersten Stange in Richtung zur Drehachse zu bewirken. Durch eine
solche Auslenkung dieser ersten Stange ist eine Verringerung des Durchmessers, auf
dem das Etikettenträgerband aufgewickelt ist, erzeugbar und somit ist die Reibung
des Etikettenträgerbands an den Stangen auf ein Minimum reduzierbar und ein leichtes
Herunterziehen des Etikettenträgerbands entlang der Stangen ermöglicht.
[0007] Bevorzugt ist dabei die erste Stange mittels eines Schwenkgelenks mit dem Drehelement
verbunden. Die durch das Gelenk definierte Schwenkachse kann etwa senkrecht verlaufen
zur Drehachse des Drehelements.
[0008] Die erste Stange ist vorzugsweise an ihrem freien Ende mittels eines Gelenkes mit
dem Betätigungselement verbunden, um die erste Stange beim Schwenken des Betätigungselements
von einer Aufwickelstellung in eine Wechselstellung zu bringen. In einer ersten Phase
wird die erste Stange an ihrem freien Ende radial nach innen zur Drehachse hin gekippt
bzw. um das zweite Gelenk am Drehelement geschwenkt. In einer optionalen zweiten Phase
wird die bewegliche Stange in einer vor allem axialen Bewegung weg vom Drehelement
zusammen mit einer überlagerten Schwenkbewegung des zweiten Gelenks bewegt, so dass
die erste Stange schließlich in der Wechselstellung eine Ausrichtung etwa parallel
zur Drehachse aufweist, aber sich in einer radial der Drehachse angenäherten Lage
befindet. So liegt die Rolle des aufgewickelten Etikettenträgerbands lose auf der
Aufwickelhaspel auf.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführung weisen das erste und/oder zweite Gelenk einen Gelenkhebel
auf. Dieser Gelenkhebel kann an seinen beiden Enden jeweils eine Schwenkachse definieren,
wobei diese beiden Schwenkachsen zueinander parallel sind. Der Gelenkhebel am ersten
Gelenk definiert dabei eine erste Schwenkachse zwischen sich und dem Betätigungselement
und eine zweiten Schwenkachse zwischen sich und der beweglichen Stange. Ein am zweiten
Gelenk vorgesehener Gelenkhebel definiert analog eine erste Schwenkachse zwischen
sich und der beweglichen Stange und eine zweite Schwenkachse zwischen sich und dem
Drehelement. Wenn sowohl am ersten, als auch am zweiten Gelenk ein solcher Gelenkhebel
vorgesehen ist, sind vorzugsweise alle vier Schwenkachsen zueinander parallel.
[0010] Von seiner Form her kann der Gelenkhebel die Gestalt eines Kettengliedes annehmen,
wie es üblicherweise in einer Kette verwendet wird. Das Kettenglied umfasst zwei Seitenteile
und zwei Bolzen, wobei das Kettenglied mittels eines der Bolzen an einem Ende der
ersten Stange gelagert ist.
[0011] Vorzugsweise weist das Betätigungselement einen Hebel auf, mittels dessen das Betätigungselement
einfach bedienbar und des Weiteren schwenk- und kippbar ist.
[0012] Das Betätigungselement weist bevorzugt eine Abstützung auf, um in der Arbeitsstellung
eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Schwenken des Betätigungselements zu erzeugen.
[0013] Im Sinne der Erfindung ist mit "ortsfest" gemeint, dass die derart mit dem Drehelement
verbundenen Stangen ihre Position relativ zum Drehelement nicht verändern. Dabei können
die ortsfest mit dem Drehelement verbundenen Stangen entweder starr oder um ihre eigene
Achse rotierbar mit dem Drehelement verbunden sein.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform haben sämtliche Stangen in einer Aufwickelstellung
der Aufwickelhaspel denselben radialen Abstand zur Drehachse des Drehelements. Betrachtet
man die Stangen in einer Projektion parallel zu der Drehachse des Drehelements, befinden
sich in der Aufwickelstellung folglich sämtliche Stangen auf einer gemeinsamen Kreisbahn
um die Drehachse. Dies führt zu einer homogenen, annähernd kreisförmigen Bewegung
des auf die Aufwickelhaspel aufgewickelten Etikettenträgerbands.
[0015] Besonders gleichförmig wird die Bewegung des Etikettenträgerbands, wenn sämtliche
Stangen äquidistant auf der gemeinsamen Kreisbahn um die Drehachse des Drehelements
angeordnet sind, wenn dies in Projektion parallel zur Drehachse des Drehelements betrachtet
wird.
[0016] In einer Variante der Erfindung ist insgesamt eine gerade Anzahl von Stangen vorgesehen.
Vorzugsweise kann dabei die Abstützung des Betätigungselements mit derjenigen ortsfest
angeordneten Stange zusammenwirken, die auf der gemeinsamen Kreisbahn um 180° relativ
zur beweglichen Stange versetzt angeordnet ist. Mit anderen Worten befindet sich diese
ortsfest angeordnete Stange, mit der die Abstützung des Betätigungselements zusammenwirkt,
bezogen auf die Drehachse des Drehelements achsensymmetrisch zur beweglichen Stange
in deren Arbeits- oder Aufwickelposition.
[0017] Günstig ist es für die Handhabung, wenn das Betätigungselement beim Herunternehmen
der Etikettenträgerbandrolle keine Störkontur bildet. Erreicht werden kann dies, indem
sich das Betätigungselement in der Wechselstellung vollständig innerhalb einer Kontur
befindet, die sich durch Projektion parallel zur Drehachse des Drehelements ergibt
und deren Ecken durch die bewegliche und die ortsfesten Stangen definiert sind. Steht
das Betätigungselement in der Wechselstellung nicht über diese Kontur hinaus vor,
stellt es keine Störkontur mehr da und erleichtert so das Herunternehmen des Etikettenträgerbands.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Aufwickelhaspel wenigstens sechs Stangen, um eine annähernd
kreisrunde Aufwickelung des Etikettenträgerbands zu erzeugen.
[0019] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bedienen einer Aufwickelhaspel in einer der vorstehend
beschriebenen Varianten umfasst folgende Schritte:
- (insb. manuelles Bewegen) des Betätigungselements um eine Schwenkachse an den freien
Enden zweier ortsfester Stangen, an denen das Betätigungselement drehbar gelagert
ist, aus einer Arbeitsstellung in eine Wechselstellung,
- Schwenken des freien Endes der beweglichen Stange um eine Schwenkachse eines Gelenks
der beweglichen Stange nach innen hin zur Drehachse des Drehelements.
[0020] Durch das Schwenken des freien Endes der beweglichen Stange, d.h. durch das Verkippen
der beweglichen Stange hin zur Drehachse des Drehelements, verringert sich der mittlere
Abstand der beweglichen Stange von der Drehachse und somit die von innen auf die aufgewickelte
Etikettenträgerbandrolle ausgeübte Reibung. Auf diese Weise kann die Etikettenträgerbandrolle
leichter von der Aufwickelhaspel abgenommen werden.
[0021] Noch weiter erleichtern lässt sich das Abnehmen der Etikettenträgerbandrolle, wenn
sich an die erste Kippbewegung der beweglichen Stange eine zweite Kippbewegung anschließt,
mit der auch das innere, dem Drehelement zugewandte Ende der beweglichen Stange näher
an die Drehachse heranbewegt wird. Dies kann erreicht werden, indem zwischen der beweglichen
Stange und dem Drehelement ein Gelenkhebel vorgesehen ist und in der zweiten Bewegungsphase
ein Verkippen des Gelenkhebels um eine zwischen ihm und dem Drehelement vorgesehene
Schwenkachse erfolgt. Dabei bewegt sich die bewegliche Stange insgesamt vom Drehelement
fort und erreicht schließlich eine Stellung, in der sie insgesamt wieder zumindest
annähernd parallel zur Drehachse ausgerichtet ist, sich jetzt jedoch näher an der
Drehachse als in der Aufwickelstellung befindet. Vorzugsweise wird diese zweite Bewegungsphase
durch fortgesetztes Schwenken des Betätigungselements in der gleichen Richtung wie
in der ersten Phase bewirkt, insbesondere durch manuelles Verschwenken des Betätigungselements.
[0022] Die beschriebenen Schritte können von der Bedienperson mit einer durchgehend ablaufenden
Bewegung des Betätigungselements durchgeführt werden, um anschließend mit zwei Händen
die Etikettenträgerbandrolle auf eine ergonomisch günstige Weise von der Aufwickelhaspel
herunternehmen zu können. So können auch größere Rollen entfernt werden oder flexible
Trägerbänder, die beim Aufwickeln eine Zugspannung aufweisen.
[0023] Dabei stützt sich bevorzugt die Abstützung des Betätigungselements in der Arbeitsstellung
an einer mit der Abstützung in Kontakt stehenden Stange in einer Totpunktposition
des Betätigungselements und des Kettenglieds ab.
[0024] Die Abstützung und der Hebel des Betätigungselements sind jeweils vorzugsweise an
zwei gegenüberliegenden Seiten des Betätigungselements vorgesehen.
[0025] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- einen Etikettenspender mit einer erfindungsgemäßen Aufwickelhaspel,
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht der Aufwickelhaspel,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Aufwickelhaspel in Wickelrichtung in einer Aufwickelstellung,
- Fig. 4
- die Aufwickelhaspel in einer Zwischenstellung,
- Fig. 5
- die Aufwickelhaspel in einer Wechselstellung zum Herunterziehen eines aufgewickelten
Etikettenträgerbands und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Aufwickelhaspel in der Wechselstellung in Projektion parallel
zur Drehachse.
[0026] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0027] Fig. 1 zeigt einen Etikettenspender 1 mit einer Abwickeleinrichtung 2 zum Abwickeln
eines Etikettenträgerbands 5 mit Etiketten 4 und einer Spendeeinheit 3 zum Spenden
einzelner Etiketten 4 vom Etikettenträgerband 5. Zum Aufwickeln des Etikettenträgerbands
5 ist eine Aufwickeleinrichtung 6 vorgesehen. Die Aufwickeleinrichtung 6 umfasst eine
Aufwickelhaspel 7, auf die das Etikettenträgerband 5 aufgewickelt wird. Die Aufwickelhaspel
7 ist mittels eines Motors 8, vorzugsweise eines Schrittmotors oder Servomotors, angetrieben.
Zwei Pfeile zeigen die Bewegungsrichtung des Etikettenträgerbands 5.
[0028] Fig. 2 zeigt die Aufwickelhaspel 7, die ein Drehelement 9 umfasst. An dem Drehelement
9 sind eine erste Stange 10 beweglich und fünf Stangen 11 ortsfest angebracht. Die
Stangen 10, 11 stehen orthogonal auf dem Drehelement 9 und haben in Projektion parallel
zu einer Drehachse D des Drehelements 9 in ihrer Aufwickelstellung jeweils denselben
radialen Abstand r zur Drehachse D (siehe Figur 6), sind also in dieser Aufwickelstellung
auf einer gemeinsamen Kreisbahn K um eine gemeinsame Drehachse D der Aufwickelhaspel
7 äquidistant angeordnet. Die Stangen 10, 11 weisen jeweils ein freies Ende E auf,
das von dem Drehelement 9 abgewandt ist oder fort weist.
[0029] Die Aufwickelhaspel 7 weist ein Betätigungselement 12 auf, wobei das Betätigungselement
12 an zwei ortsfesten Stangen 11 drehbar um eine Schwenkachse S gelagert ist. Das
Betätigungselement 12 weist einen Hebel 12a und eine Abstützung 12b auf. Die Abstützung
12b wirkt in einer Arbeitsstellung, die einer Aufwickelstellung entspricht, mit einer
weiteren ortsfesten Stange 11 zusammen, die bezogen auf die Drehachse D achsensymmetrisch
zur beweglichen Stange 10 angeordnet ist, wodurch eine Totpunktstellung und/oder eine
Klemmkraft erzeugbar ist, um ein unbeabsichtigtes Schwenken des Betätigungselements
12 aus der Arbeitsstellung heraus zu verhindern.
[0030] Die erste bewegliche Stange 10 ist mittels eines zweiten Gelenks 13b mit einem Ende
mit dem Drehelement 9 gelenkig verbunden und so wenigstens um eine Schwenkachse G
des zweiten Gelenks 13b schwenkbar. Tatsächlich weist das zweite Gelenk 13b in dieser
Ausführungsform einen Gelenkhebel 13d auf, der die Form eines Kettenglieds aus einer
üblichen Kette aufweist und an seinen beiden Enden jeweils eine Schwenkachse G, G'
definiert. Die bewegliche Stange 10 ist um die erste Schwenkachse G relativ zum Gelenkhebel
13d schwenkbar. Der Gelenkhebel 13d selbst ist um die zweite Schwenkachse G schwenkbar
mit dem Drehelement 9 verbunden.
[0031] Das entgegengesetzte freie Ende E der ersten Stange 10 ist mittels eines in der Ansicht
der Fig. 2 nicht sichtbaren ersten Gelenks 13a mit dem Hebel 12a des Betätigungselements
12 derart gelenkig verbunden, dass eine Auslenkung des freien Endes E der ersten Stange
10 in Richtung der Drehachse D bewirkt werden kann. Auch das erste Gelenk 13a weist
einen Gelenkhebel 13c auf, der analog zum Gelenkhebel 13d ebenfalls im Wesentlichen
die Form eines üblichen Kettenglieds aufweist und an seinen beiden Enden zwei Schwenkachsen
definiert. Über die erste Schwenkachse ist der Gelenkhebel 13c schwenkbar mit der
ersten Stange 10 verbunden, über die zweite Schwenkachse ebenfalls schwenkbar mit
dem Hebel 12a des Betätigungselements 12. Alle vier Schwenkachsen der beiden Gelenkhebel
13c, 13d sind in diesem Ausführungsbeispiel parallel zueinander.
[0032] Fig. 3 zeigt die Aufwickelhaspel 7 in Aufwickelrichtung. Die Aufwickelhaspel 7 ist
in ihrer Aufwickelstellung dargestellt. Dabei befinden sich alle Stangen 10, 11 auf
der Kreisbahn K um die Drehachse D und auch die erste Stange 10 ist parallel zu den
weiteren ortsfesten Stangen 11 und der Drehachse D ausgerichtet. Der Hebel 12a des
Betätigungselements 12 ist mit dem ersten Gelenk 13a verbunden. Die Abstützung 12b
ist in Kontakt mit der in dieser Ansicht untersten ortsfesten Stange 11.
[0033] Im Folgenden wird anhand der Figuren 3 bis 5 ein Verfahren zum Bedienen der Aufwickelhaspel
7 beschrieben. In der Fig. 3 ist die Aufwickelhaspel 7 in der Arbeitsstellung und
das Etikettenträgerband 5 wird durch Drehung der Aufwickelhaspel 7 auf diese aufgewickelt.
Soll das Etikettenträgerband 5 von der Aufwickelhaspel 7 heruntergenommen werden,
so schwenkt eine Bedienperson, wie in Fig. 4 dargestellt, das Betätigungselement 12
manuell an dem Hebel 12a nach rechts bzw. weg vom Etikettenträgerband 5 um die Schwenkachse
S des Betätigungselements 12. Die Schwenkachse S wird durch die drehbaren Lagerungen
in den zwei ortsfesten Stangen 11, mit denen das Betätigungselement 12 verbunden ist,
definiert. Dabei entfernt sich die Abstützung 12b des Betätigungselements 12 von der
Stange 11, mit der die Abstützung 12b in der Arbeitsstellung in Kontakt war. Gleichzeitig
bewirkt die Bewegung des mit dem Hebel 12a verbundenen Gelenkhebels 13c des ersten
Gelenks 13a, dass die bewegliche Stange 10 um die Schwenkachse G zwischen ihr und
dem Gelenkhebel 13d am zweiten Gelenk 13b verkippt und das freie Ende E der ersten
Stange 10 sich in Richtung der Drehachse D neigt. Somit entfernt sich die erste Stange
10 wenigstens teilweise von dem Inneren des aufgewickelten Etikettenträgerbands 5,
so dass sich die Spannung des Etikettenträgerbands 5 an der ersten Stange 10 reduziert
und sich die Reibung durch Anliegen des Etikettenträgerbands 5 an der ersten Stange
10 vermindert.
[0034] Im Folgenden, wie in Fig. 5 dargestellt, schwenkt die Bedienperson das Betätigungselement
12 weiter in derselben Richtung (siehe Pfeilrichtung am Betätigungselement 12). Während
dieser weiteren Bewegung der ersten Stange 10 sorgt das zweite Gelenk 13b an dem Drehelement
9 dafür, dass sich auch das daran angebrachte Ende der ersten Stange 10 der Drehachse
D radial annähert (siehe Pfeil). Erreicht wird dies, in dem während dieser zweiten
Bewegungsphase der Gelenkhebel 13d des zweiten Gelenks 13b um die Schwenkachse G'
zwischen sich und dem Drehelement 9 verschwenkt. Dies bewirkt eine Bewegung, die das
innere, dem Drehelement 9 zugewandte Ende der beweglichen Stange 10 an die Drehachse
D annähert und dieses innere Ende gleichzeitig vom Drehelement 9 fortbewegt. Diese
zweite Bewegungsphase der beweglichen Stange 10 ist vorteilhaft, aber optional. Denkbar
wäre auch eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das zweite Gelenk 13b keinen
Gelenkhebel aufweist, sondern lediglich eine Schwenkachse G direkt zwischen der beweglichen
Stange 10 und dem Drehelement 9 aufweist.
[0035] Fig. 6 zeigt, wie am Ende dieser Bewegung sich die erste Stange 10 weitestgehend
parallel zu den weiteren Stangen 11, aber sich innerhalb der Kreisbahn K befindet
und damit näher an der Drehachse D als die ortsfesten Stangen 11. In dieser Wechselstellung
kann die Bedienperson das aufgewickelte Trägerband 5 ohne großen Kraftaufwand axial
von der Aufwickelhaspel 7 herunterziehen. Das Betätigungselement 12 ist so gestaltet,
dass sich die Außenabmessungen bzw. die Außenkontur des Betätigungselements 12 in
der Wechselstellung innerhalb der Außenkontur bzw. der Außenseite aller Stangen 10,
11 befindet, um beim Herunterziehen des Trägerbands 5 keine Störkontur zu erzeugen.
[0036] Insgesamt kann es bei der Erfindung genügen, wenn nur eine einzige Stange 10 relativ
zum Drehelement 9 beweglich, alle anderen Stangen hingegen ortsfest relativ zum Drehelement
9 mit diesem verbunden sind.
1. Aufwickelhaspel (7) für einen Etikettenspender (1), umfassend ein Drehelement (9),
das verbunden ist mit wenigstens drei Stangen (10, 11), wobei die Stangen (10, 11)
parallel zu einer Drehachse (D) des Drehelements (9) ausgerichtet sind und die Stangen
(10, 11) jeweils ein von dem Drehelement (9) abgewandtes freies Ende (E) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Stange (10) beweglich und zwei Stangen (11) ortsfest mit dem Drehelement
(9) verbunden sind und ein Betätigungselement (12) an den freien Enden (E) der zwei
ortsfest angeordneten Stangen (11) schwenkbar angeordnet ist, wobei das Betätigungselement
(12) mit dem freien Ende (E) der ersten Stange (10) verbunden und dazu konfiguriert
ist, bei Betätigung eine Auslenkung des freien Endes (E) der ersten Stange (10) in
Richtung zur Drehachse (D) zu bewirken.
2. Aufwickelhaspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stange (10) mittels eines zweiten Gelenkes (13b) mit dem Drehelement (9)
verbunden ist.
3. Aufwickelhaspel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stange (10) an ihrem freien Ende (E) mittels eines ersten Gelenkes (13a)
mit dem Betätigungselement (12) verbunden ist.
4. Aufwickelhaspel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Gelenk (13a, 13b) einen Gelenkhebel (13c, 13d) aufweist.
5. Aufwickelhaspel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkhebel (13c, 13d) an jedem seiner beiden Enden eine Schwenkachse (G, G')
aufweist.
6. Aufwickelhaspel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (12) einen Hebel (12a) aufweist.
7. Aufwickelhaspel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (12) eine Abstützung (12b) aufweist.
8. Aufwickelhaspel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Arbeitsposition der Aufwickelhaspel (7) alle Stangen (10, 11) den gleichen
radialen Abstand zur Drehachse (D) des Drehelements (9) aufweisen.
9. Aufwickelhaspel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Aufwickelstellung der Aufwickelhaspel (7) alle Stangen (10, 11) in einer
Projektion parallel zur Drehachse (D) äquidistant auf einer Kreisbahn (K) um die Drehachse
(D) des Drehelements (9) angeordnet sind, wobei die Kreisbahn (K) durch den radialen
Abstand (r) der Stangen (10, 11) von der Drehachse (D) definiert ist.
10. Aufwickelhaspel nach zumindest den Ansprüchen 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt eine gerade Anzahl von Stangen (10, 11) vorgesehen ist, und dass die Abstützung
(12b) des Bestätigungselements (12) konfiguriert ist zum Zusammenwirken mit einer
ortsfest am Drehelement (9) befestigten Stange (11), die auf der Kreisbahn (K) um
180° relativ zur beweglichen Stange (10) versetzt angeordnet ist.
11. Aufwickelhaspel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Wechselstellung das Betätigungselement (12) in einer Projektion parallel
zur Drehachse (D) des Drehelements (9) vollständig innerhalb einer durch die Position
der Stangen (10, 11) definierten Kontur angeordnet ist.
12. Aufwickelhaspel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelhaspel (7) wenigstens sechs Stangen (10, 11) umfasst.
13. Verfahren zum Bedienen einer Aufwickelhaspel (7) zum Aufwickeln eines Etikettenträgerbands
(5) an einem Etikettenspender (1), wobei die Aufwickelhaspel (7) ein um eine Drehachse
(D) rotierbares Drehelement (9) aufweist, mit dem wenigstens drei in einer Aufwickelstellung
parallel zur Drehachse (D) ausgerichtete Stangen (10, 11) verbunden sind, wobei die
Stangen (10, 11) jeweils ein vom Drehelement (9) abgewandtes freies Ende (E) aufweisen
und ein Betätigungselement (12) vorgesehen ist, wobei ferner eine erste Stange (10)
beweglich und zwei weitere Stangen (11) ortsfest mit dem Drehelement (9) verbunden
sind, und wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- Schwenken des Betätigungselements (12) um eine Schwenkachse (S) an den freien Enden
(E) zweier ortsfest mit dem Drehelement (9) verbundener Stangen (11), aus einer Arbeitsstellung
in eine Wechselstellung,
- Schwenken der ersten, beweglich mit dem Drehelement (9) verbundenen Stange (10)
um eine Schwenkachse (G) eines Gelenks (13b) zwischen der ersten Stange (10) und dem
Drehelement (9) unter Annäherung des von dem Drehelement (9) abgewandten freien Endes
(E) der ersten Stange (10) an die Drehachse (G) des Drehelements (9).
14. Verfahren nach Anspruch 13, umfassend folgende Schritte:
- fortgesetztes Schwenken des Betätigungselements (12) in gleicher Richtung,
- Schwenken eines zwischen der beweglichen Stange (10) und dem Drehelement (9) vorgesehenen
Gelenkhebels (13d) um eine zweite Schwenkachse (G') zwischen dem Gelenkhebel (13d)
und dem Drehelement (9),
- dadurch Bewegen der beweglichen Stange (10) in einer vom Drehelement (9) fortweisenden
Richtung.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abstützung (12b) des Betätigungselements (12) in der Arbeitsstellung an
einer in mit der Abstützung (12b) in Kontakt stehenden Stange (11) in einer Totpunktposition
des Betätigungselements (12) und des ersten Gelenks (13a) abstützt.