[0001] Die Erfindung betrifft einen Warenautomat für stückige Verzehrprodukte gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren gemäß Anspruch 12 zum Betrieb eines
solchen Warenautomaten.
[0003] Warenautomaten für stückige Verzehrprodukte mit Erhitzungseinrichtungen sind grundsätzlich
bekannt.
[0004] EP 1 118 968 B1 offenbart einen Verkaufsautomaten für stückige Heißprodukte, insbesondere Snack-Würste,
mit einem Magazin, einem Abgabeweg und einer Erhitzungseinrichtung zur Erhitzung von
Verzehrprodukten mittels Mikrowellen. Das Magazin ist mit einem Vorrat von Verzehrprodukten
bestückbar. Der bekannte Verkaufsautomat wird von einem schrankförmigen Gehäuse eingeschlossen.
Der Gehäuseschrank weist an seiner Seite eine Bedienungstafel und eine Entnahmeschale
zum Entnehmen des erwärmten Verzehrprodukts auf. An oberster Stelle innerhalb des
Schranks befindet sich bei dem bekannten Verkaufsautomat das Magazin, welches von
einer Mehrzahl von Magazintrommeln auf einer Magazinplatte gebildet wird. Unterhalb
der Magazinplatte ist ein Trichter vorgesehen, der das angewählte und aus einer der
Magazintrommeln entlassene Produkt auffängt und zu der Erhitzungseinrichtung führt.
Die Erhitzungseinrichtung ist dabei ein mit einem Wellenresonator versehener, fallend
angeordneter Abschnitt des Abgabeweges, welcher unterseits von einem schaltbaren Sperrelement
begrenzt ist. Das Sperrelement hält das Verzehrprodukt in der Erhitzungskammer, in
welcher die Erhitzung mittels Mikrowellen erfolgt. Die Erhitzungskammer ist dabei
Teil des Abgabewegs und im Wesentlichen senkrecht angeordnet, so dass ein erhitztes
Verzehrprodukt nach dem Erhitzungsvorgang in eine unter der Erhitzungseinrichtung
angeordnete Rutsche fallen kann. Über die Rutsche gelangt das Verzehrprodukt schließlich
in die als Entnahmeschale ausgebildete Produktausgabe.
[0005] Der bekannte Verkaufsautomat benötigt eine große Höhe, um innerhalb seines schrankförmigen
Gehäuses sämtliche Bauteile, welches das Verzehrprodukt auf seinem senkrechten Weg
vom oben angeordneten Magazin zur unten angeordneten Entnahmeschale durchlaufen muss,
unterzubringen. Dabei sind die als Trichter ausgebildete Abgabeführung, die Erhitzungseinrichtung
und die letztlich unter der Erhitzungseinrichtung angeordnete Rutsche miteinander
fluchtend in senkrechter Richtung angeordnet, um sicher zu stellen, dass das Verzehrprodukt
im Sinn einer automatisierten Abwicklung der Ausgabe eines erhitzten Verzehrprodukts
stets der Schwerkraft folgt und fällt. Um das Verzehrprodukt in seinem Fall zwischenzeitlich
aufzuhalten und für den Erhitzungsvorgang in der Erhitzungskammer festzuhalten, ist
im Abgabeweg des bekannten Verkaufsautomaten ein schaltbares Sperrelement angeordnet.
[0006] Der bekannte Verkaufsautomat ist als Schrank konzipiert, welcher auf dem Boden aufzustellen
ist. Die große Höhe des Automatenschranks schränkt dabei die Möglichkeiten zur Aufstellung
des bekannten Verkaufsautomaten stark ein. Oft ist allerdings eine Installation eines
Warenautomaten als Tischstandgerät oder als Hängeautomat zur Anordnung an einer Wand
wünschenswert.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Reduzierung der Baugröße,
insbesondere der Höhe, eines Warenautomaten für Verzehrprodukte bei Gewährleistung
automatisierter Erhitzung und Ausgabe der Verzehrprodukte zu erreichen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Warenautomaten mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Betrieb eines
solchen Warenautomaten mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist die Erhitzungskammer in einem Erhitzungsbehälter angeordnet,
welcher um eine drehbare Achse drehbar angeordnet ist. Der Erhitzungsbehälter weist
dabei eine parallel zur Drehachse über einen Abschnitt seines Mantelumfangs ausgebildete
Öffnung auf. Durch die Öffnung ist die Erhitzungskammer bei Betätigung des Warenautomaten
mit einem Verzehrprodukt bestückbar. Das Verzehrprodukt wird in der Erhitzungskammer
in einem nächsten Schritt durch Mikrowellen erhitzt. Zur Bestückung wird der drehbare
Erhitzungsbehälter in eine Drehwinkelstellung gedreht, in welcher die Öffnung oben
liegt, so dass ein zugeführtes Verzehrprodukt in den Erhitzungsbehälter fallen kann
und dort aufgenommen wird. Nach dem Erhitzungsvorgang wird das erhitzte Verzehrprodukt
schließlich über die Öffnung ausgegeben. Dabei wird der Erhitzungsbehälter in eine
Drehwinkelstellung verschwenkt, in welcher das bis dahin ruhende Verzehrprodukt aus
der Erhitzungskammer fällt.
[0010] Das Magazin des erfindungsgemäßen Warenautomaten ist in der Arbeitsorientierung des
Warenautomaten über der Erhitzungskammer und am Eingang der zur Erhitzungskammer fallenden
Abgabeführung angeordnet. Unter der Arbeitsorientierung des Warenautomaten ist dabei
diejenige Stellung des Warenautomaten zu verstehen, in welcher der Warenautomat für
den Betrieb aufgestellt wird. Im Unterschied zu bekannten Verkaufsautomaten für stückige
Verzehrprodukte, bei denen die Erhitzungseinrichtung senkrecht angeordnet ist und
ein senkrecht in die Erhitzungskammer fallendes Verzehrprodukt aufnimmt, kann bei
dem erfindungsgemäßen Warenautomat mit einem drehbar angeordneten Erhitzungsbehälter
die Drehachse in jeder anderen Orientierung als der senkrechten angeordnet sein, wobei
mit zunehmender Abweichung von der Senkrechten eine Reduzierung der Bauhöhe des Warenautomaten
erreicht ist. Besonders vorteilhaft wird der Erhitzungsbehälter mit einer waagerechten
Drehachse angeordnet. Dadurch ist eine sehr geringe Bauhöhe des Warenautomaten gewährleistet,
wobei die Drehbarkeit des Erhitzungsbehälters die automatisierte Bestückung und Weiterleitung
des Verzehrprodukts nach Abschluss des Erhitzungsvorgangs ermöglicht.
[0011] Der Warenautomat ist erfindungsgemäß derartig konfiguriert, dass der drehbare Erhitzungsbehälter
alternativ in eine Bestückungsstellung, in welcher die Öffnung der Abgabeführung zugewendet
liegt, eine Betriebsstellung, in welcher die Öffnung dem Magnetron zugewendet liegt
oder in eine Ausgabestellung, in welcher die Öffnung einer Produktausgabe zugewendet
liegt, verschwenkbar angeordnet ist. Die Bestückungsstellung, die Betriebsstellung
und die Ausgabestellung des Erhitzungsbehälters befinden sich in unterschiedlichen
Drehwinkellagen, wobei in den entsprechenden Drehwinkellagen des Erhitzungsbehälters
die in den jeweiligen Drehwinkelstellungen mit dem Erhitzungsbehälter zusammenwirkenden
Bauteile des Warenautomaten angeordnet sind.
[0012] Der Magnetron liegt seitlich des Erhitzungsbehälters und dreht nicht mit dem Erhitzungsbehälter,
so dass die von ihm erzeugten Mikrowellenstrahlen nur in der Betriebsstellung in die
Erhitzungskammer innerhalb des Erhitzungsbehälters einkoppelbar sind. Auf diese Weise
kann der Erhitzungsbehälter kompakt mit geringem Gewicht konfiguriert werden. In anderen
Drehwinkelstellungen des Erhitzungsbehälters verdeckt die Wand des Erhitzungsbehälters
die Verbindung zwischen dem außerhalb des drehbaren Erhitzungsbehälters liegenden
Magnetron und der Erhitzungskammer.
[0013] Erfindungsgemäß wird der drehbare Erhitzungsbehälter zur Bestückung in eine bestimmte
[0014] Bestückungsstellung verschwenkt, in welcher die Öffnung des Erhitzungsbehälters der
Abgabeführung zugewendet liegt, so dass der Erhitzungsbehälter in der Arbeitsorientierung
des Warenautomaten nach oben offen liegt. Auf diese Weise kann ein aus dem Magazin
fallendes Produkt über die Abgabeführung und die Öffnung des Erhitzungsbehälters in
die Erhitzungskammer fallen.
[0015] Nach der Bestückung wird der Erhitzungsbehälter in eine Betriebsstellung verschwenkt,
in welcher die Öffnung des Erhitzungsbehälters dem Magnetron der Erhitzungseinrichtung
beziehungsweise einem Kopplungsmittel des Magnetrons zugewendet liegt. Nach Einschalten
des Magnetrons werden die vom Magnetron erzeugten Mikrowellen über das Kopplungsmittel
in den Erhitzungsbehälter eingekoppelt. Das Kopplungsmittel ist dabei eine Einrichtung,
welche der Einkopplung der Mikrowellenstrahlen des Magnetrons in die Erhitzungskammer
dient. Das Koppelungsmittel ist beispielsweise eine Hohlleitung oder eine Kopplungsschleife.
[0016] Schließlich wird nach Abschluss des Erhitzungsvorgangs der Erhitzungsbehälter in
eine Ausgabestellung verschwenkt, in welcher die Öffnung einer Produktausgabe zugewendet
liegt und das Verzehrprodukt aus dem Erhitzungsbehälter fällt.
[0017] In der Bestückungsstellung liegt der Erhitzungsbehälter der Abgabeführung zugewendet,
so dass ein aus dem Magazin fallendes Produkt durch die Öffnung in den Erhitzungsbehälter
fällt. In der Betriebsstellung liegt die Öffnung dem Magnetron beziehungsweise einem
Kopplungsmittel des Magnetrons zugewendet, wodurch zum einen die vom Magnetron erzeugten
Mikrowellen über die Antenne des Magnetrons in den Erhitzungsbehälter eingekoppelt
werden und zum anderen die Peripherie des Magnetrons die Öffnung in der Betriebsstellung
abdeckt. Auf diese Weise ist ein unerwünschtes Austreten von Mikrowellen aus der Erhitzungskammer
ausgeschlossen.
[0018] Um die elektromagnetische Dichtigkeit des Erhitzungsbehälters zu gewährleisten, tragen
die Ränder des Erhitzungsbehälters, welche die Öffnung in Richtung der Drehachse begrenzen,
eine elektromagnetische Dichtung. Die elektromagnetische Dichtung ist ein Dichtelement,
welches mittels entsprechender Geometrie und/oder geeigneter Materialauswahl elektromagnetische
Strahlung abschirmt.
[0019] Vorteilhaft ist an dem Erhitzungsbehälter eine Antriebseinheit angeschlossen, welche
von einer Steuereinheit des Warenautomaten beaufschlagt wird und den Erhitzungsbehälter
in die vorgesehene Drehwinkelstellung, das hießt die Bestückungsstellung, die Betriebsstellung
oder die Ausgabestellung verschwenkt. Dabei sind der Antriebseinheit vorteilhaft und
die jeweiligen Drehwinkelstellungen für die Bestückungsstellung, die Betriebsstellung
und die Ausgabestellung vorgegeben. Besonders vorteilhaft ist die Antriebseinheit
ein Schrittmotor, so dass eine präzise Ansteuerung der gewünschten Drehwinkelstellung
entsprechend der jeweiligen Betriebsart des Warenautomaten (Bestückung, Erhitzung
oder Ausgabe) gewährleistet ist.
[0020] Die Drehwinkelstellung der Ausgabestellung des Erhitzungsbehälters liegt vorteilhaft
in einem bezogen auf die Drehachse des Erhitzungsbehälters jenseits des Magazins liegenden
Kreissektor. Unter dem Kreissektor wird dabei ein Teil der Summe aller Drehwinkelstellungen
bezogen auf die Drehachse verstanden. Der Kreissektor, in dem die Ausgabestellung
vorgesehen ist, liegt in der Arbeitsorientierung des Warenautomaten unterhalb einer
waagerechten Ebene, in welcher die Drehachse liegt. Wird der Erhitzungsbehälter in
die Ausgabestellung verschwenkt, so liegt die Öffnung des Erhitzungsbehälters nach
unten gerichtet, wodurch das erhitzte Produkt aus dem Erhitzungsbehälter in die Produktausgabe
fällt.
[0021] Die Produktausgabe ist in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung als wenigstens
abschnittsweise schiefe Ebene ausgebildet, wodurch das erhitzte Verzehrprodukt nach
unten auf dem Warenautomat fällt. Dabei kann die Produktausgabe als Ausgabeschale
ausgebildet sein, welcher das erhitzte Verzehrprodukt entnommen werden kann. Bei einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Warenautomaten endet die schiefe Ebene der Produktausgabe
etwa auf Höhe einer Bodenplatte des Warenautomaten, wodurch das ausgegebene Produkt
bei einer Ausführung als Tischgerät auf die Tischplatte fällt, auf welcher der Warenautomat
ruht.
[0022] Eine weitere Reduzierung der baulichen Höhe des Warenautomaten ist gegeben, wenn
die Abgabeführung zwischen dem Magazin und der Erhitzungseinrichtung als Rutsche ausgebildet
ist. Unter einer Rutsche ist dabei eine Rutschbahn zu verstehen, nämlich eine schiefe
Ebene aus einem glatten Material, auf welcher das Verzehrprodukt bei verringerter
Reibung der Schwerkraft folgend gleitet. Die Rutsche kann dabei in einer Weiterbildung
der Erfindung mit seitlichen Führungswänden versehen sein.
[0023] In besonders vorteilhafter Ausführungsform der Erfindung ist die Rutsche in ihrem
Endabschnitt in Überdeckung der Drehachse des Erhitzungsbehälters gerichtet, wodurch
die Rutsche die Bewegung des aus dem Magazin fallenden Produkts in eine Parallelrichtung
der Drehachse richtet. Insbesondere bei länglichen Verzehrprodukten, wie Würsten,
wird durch die erzwungene Orientierung des Produkts parallel zur Drehachse des Erhitzungsbehälters
sichergestellt, dass das Produkt der Schwerkraft folgend durch die Öffnung in den
Erhitzungsbehälter fällt.
[0024] Durch eine längliche Ausbildung des erfindungsgemäßen Erhitzungsbehälters mit einer
entlang der Drehachse verlaufenden Öffnung erfolgt eine Bestückung von beiden Seiten
des Erhitzungsbehälters, wobei an beiden Stirnseiten des Erhitzungsbehälters jeweils
eine Rutsche angeordnet ist. Jeder Rutsche ist dabei vorteilhaft ein Magazin, beispielsweise
eine Magazintrommel, zugeordnet, so dass die Anzahl im Warenautomat für die Erhitzung
bereit gehaltenen Produkte erhöht ist.
[0025] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Erhitzungsbehälter
als Mikrowellenresonator konfiguriert. Der Mikrowellenresonator ist dabei ein Hohlraum,
dessen Wände aus einem sehr gut leitfähigen Material bestehen. Die Dimension des Mikrowellenresonators
ist dabei abgestimmt mit der Wellenlänge der Mikrowellenstrahlung des Magnetrons,
wodurch eine gleichmäßige Erwärmung des Verzehrprodukts durch die eingekoppelten Mikrowellen
erreicht ist.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Warenautomaten,
- Fig.2
- eine geschnittene Seitenansicht des Warenautomaten gemäß Fig. 1,
- Fig.3
- eine Draufsicht des Warenautomaten gemäß Fig. 1,
- Fig.4
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Erhitzungseinrichtung
für einen Warenautomat in der Bestückungsstellung,
- Fig.5
- eine perspektivische Ansicht der Erhitzungseinrichtung für einen Warenautomat in der
Ausgabestellung,
- Fig.6 und Fig.7
- perspektivische Ansicht der Erhitzungseinrichtung für einen Warenautomat in der Betriebsstellung.
[0027] In der folgenden Figurenbeschreibung sind für jeweils gleiche Bauteile die gleichen
Bezugszeichen verwendet.
[0028] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen als Tischgerät ausgebildeten Warenautomaten
1 für stückige Verzehrprodukte 2, nämlich Snack-Würste für eine Zwischenmahlzeit,
welche vom Warenautomaten 1 vor der Ausgabe erhitzbar sind. Fig. 2 zeigt eine geschnittene
Seitenansicht und Fig. 3 eine Draufsicht dieses Warenautomaten 1.
[0029] Der Warenautomat 1 weist 2 trommelförmige Magazine 3 auf, welche jeweils um eine
Achse 4 drehbar angeordnet sind und an ihrem Umfang mit Magazinfächern 5 versehen
sind. In den Zwischenräumen der Magazinfächer 5 ist jeweils ein Produkt 2 angeordnet,
nämlich ein in einer Verpackungstüte aufgenommenes Wurstprodukt.
[0030] Wird der Warenautomat 1 betätigt, beziehungsweise bei einem als Verkaufsautomat ausgebildeten
Gerät ein Münzschaltgerät betätigt, so wird - entsprechend dem Benutzerwunsch - eines
der beiden Magazine 3 bewegt, so dass ein gewähltes Verzehrprodukt 2 durch eine Ausgabeöffnung
6 (Fig. 2) fällt. Die Magazine 3 sind in Pfeilrichtung 7 (Fig. 3) drehbar beweglich.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Magazine 3 mit gleichen Verzehrprodukten
2 bestückt, wobei im Fall der Betätigung des Warenautomaten 1 eine nicht dargestellte
Antriebseinheit eines der Magazine um einen der Fächerbreite entsprechenden Winkelschritt
weiter dreht, wodurch das jeweils einem bereits entleerten Magazinfach 8 nachfolgende
Magazinfach in Überdeckung mit der Ausgabeöffnung 6 gebracht wird.
[0031] Der Warenautomat 1 umfasst eine Erhitzungseinrichtung 9 zur Erhitzung von Verzehrprodukten
2 mittels Mikrowellen, welche eine Erhitzungskammer 10 und ein der Erhitzungskammer
10 zugeordnetes Magnetron 11 (Fig. 4 - 6) umfasst. Die in Fig. 1 und Fig.2 ersichtlich
ist, ist das Magazin 3 in der dargestellten Arbeitsorientierung des Warenautomaten
1 über der Erhitzungskammer 10 und am Eingang einer zur Erhitzungskammer fallenden
Abgabeführung 12 angeordnet. Die Abgabeführung 12 schließt an die Ausgabeöffnung 6
im Bereich des Magazins 3 an und ist als Rutsche 13 ausgebildet, auf welcher die aus
dem Magazin fallenden Verzehrprodukte 2 in Pfeilrichtung 14 geführt zur Erhitzungskammer
10 gleiten. Jedem Magazin 3 ist dabei eine Rutsche 13 zugeordnet.
[0032] Die Erhitzungskammer 10 ist in einem um eine Drehachse 15 drehbar angeordneten Erhitzungsbehälter
16 angeordnet. Die Erhitzungskammer 10 ist dabei der Innenraum des Erhitzungsbehälters
16. Der Erhitzungsbehälter 16 ist zylindrisch ausgebildet und weist eine parallel
zur Drehachse 15 in seinem Mantel über einen Abschnitt des Mantelumfangs ausgebildete
Öffnung 17 auf. Durch die Öffnung 17 besteht ein frei liegender Zugang zur Erhitzungskammer
10 im Inneren des Erhitzungsbehälters 16. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt
sich die Öffnung 17 über die gesamte Länge des zylindrischen Erhitzungsbehälters 16
zwischen dessen Stirnseiten 18.
[0033] Durch die Öffnung 17 ist die Erhitzungskammer 10 mit zu erhitzenden Verzehrprodukten
2 bestückbar. Nach dem Erhitzungsvorgang werden die zubereiteten Verzehrprodukte 2
aus der Erhitzungskammer 10 abgegeben. Durch Drehung des Erhitzungsbehälters 16 ist
dabei die Öffnung 17 nach Bedarf in eine Bestückungsstellung, eine Arbeitsstellung
in welcher die Erhitzungseinrichtung 9 arbeitet, und eine Ausgabestellung schwenkbar.
Die Bestückungsstellung, die Betriebsstellung und die Ausgabestellung sind dabei in
unterschiedlichen Drehwinkellagen des Erhitzungsbehälters 16 vorgesehen. Die Bestückungsstellung,
die Betriebsstellung und die Ausgabestellung sind später anhand der Figuren 4 bis
7 noch näher erläutert.
[0034] Das Magnetron 11 ist in kompakter Bauweise, etwa mittig bezüglich des Erhitzungsbehälters
16 angeordnet, wobei eine nicht dargestellte Antenne des Magnetrons 11 die vom Magnetron
erzeugten Mikrowellen abstrahlt. Die Mikrowellen des außerhalb des Erhitzungsbehälters
16 liegenden Magnetrons 11 werden mittels eines Kopplungsmittels, beispielsweise einer
Hohlleitung, in die Erhitzungskammer 10 einkoppelt. Der Erhitzungsbehälter 16 ist
als Mikrowellenresonator ausgebildet. Die Wände des Erhitzungsbehälters 16 bestehen
dabei aus einem gut leitfähigen Material. Die Dimension des Mikrowellenresonators
ist dabei mit der Wellenlänge der Mikrowellenstrahlung abgestimmt. Ein Transformator
19 (Fig. 5) ist in kompakter Bauweise im Bereich einer Stirnseite 18 des Erhitzungsbehälters
16 angeordnet und gewährleistet die elektrische Versorgung der Erhitzungseinrichtung,
insbesondere des Magnetrons 11.
[0035] Der Erhitzungsbehälter 16 ist mit einer waagerecht liegenden Drehachse 15 drehbar
angeordnet. Die als Rutsche 13 ausgebildete Abgabeführung 12 ist jeweils nach innen
gekrümmt ausgebildet und ist in ihrem Endabschnitt 20 in Überdeckung der Drehachse
15 des Erhitzungsbehälters 16 gerichtet. Die Rutsche 13 weist daher einen im Wesentlichen
senkrechten Abschnitt im Bereich der Ausgabeöffnung 6 auf, so dass die das Magazin
3 verlassenden Verzehrprodukte 2 zunächst fallen und von dem Einwärts gekrümmten Mittelabschnitt
21 der Rutsche 13 in Pfeilrichtung 14 zum Erhitzungsbehälter 16 gezwungen werden.
Die beiden Rutschen 13 sind symmetrisch angeordnet, so dass ihre jeweiligen Endabschnitte
20 gegenüberliegen.
[0036] Zur Bestückung des Erhitzungsbehälters 16 wird der Erhitzungsbehälter in eine Bestückungsstellung
gedreht, in welcher die Öffnung 17 nach oben weist, wodurch ein Verzehrprodukt 2,
welches über die Rutsche 13 zum Erhitzungsbehälter 16 gleitet, durch die Öffnung 17
in die Erhitzungskammer 10 fällt. In der Darstellung gemäß Fig. 1 befindet sich der
Erhitzungsbehälter 13 in der Bestückungsstellung, in der die Öffnung 17 nach oben
weist und mit den Rutschen 13 fluchtet. Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt der Erhitzungseinrichtung
9 mit einem Erhitzungsbehälter 16 in der Bestückungsstellung I. Nach der Bestückung
mit dem ausgewählten Verzehrprodukt 2 aus dem Magazin 3 wird der Erhitzungsbehälter
16 in die in Fig. 6 und 7 gezeigte Betriebsstellung II verschwenkt. In der Betriebsstellung
II liegt die Öffnung 17 des Erhitzungsbehälters 16 dem Magnetron zugewendet beziehungsweise
dem Ort der Einkopplung der Mikrowellenstrahlen des Magnetron.
[0037] Das Magnetron 11 beziehungsweise ein Zugang des Kopplungsmittels des Magnetrons 11
zum Erhitzungsbehälter 16 ist seitlich des Erhitzungsbehälters 16 angeordnet. Der
Magnetron 11 liegt daher außerhalb des Erhitzungsbehälters 16 und ist relativ zum
drehbaren Erhitzungsbehälter 16 ortsfest. In der Betriebsstellung II (Fig. 6 und 7)
liegt die Öffnung des Erhitzungsbehälters dem Zugang des Kopplungsmittels gegenüber.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Betriebsstellung um etwa 90 ° gegenüber
der Bestückungsstellung I (Fig. 4) versetzt ist. Die Erhitzungseinrichtung 9 ist dabei
derart ausgebildet, dass in der Betriebsstellung 2 die Öffnung 17 des Erhitzungsbehälters
16 abgedeckt ist. Um ein unerwünschtes Abstrahlen in die Umgebung des Erhitzungsbehälters
16 zu verhindern, tragen die Ränder 22 des Erhitzungsbehälters 16 welche die Öffnung
17 begrenzen, eine elektromagnetische Dichtung bzw. ein Dichtelement, welches die
Erhitzungskammer 10 elektromagnetisch abschirmt.
[0038] Nach Abschluss des Erhitzungsvorgangs und Abschalten des Magnetrons 11 wird der Erhitzungsbehälter
16 in die in Fig. 5 dargestellte Ausgabestellung III verschwenkt. In der Ausgabestellung
liegt die Öffnung 17 des Erhitzungsbehälters 16 einer Produktausgabe 23 zugewendet.
Die Ausgabestellung III liegt dabei in einer Drehwinkellage auf der Außenseite der
Erhitzungseinrichtung, das heißt auf der dem Magnetron 11 gegenüberliegenden Seite
des Erhitzungsbehälters 16. Anders ausgedrückt liegen die Betriebsstellung II und
die Ausgabestellung III im Kreissektor der Bewegung des Erhitzungsbehälters 16 um
die Drehachse 15 auf gegenüberliegenden Seiten der Bestückungsstellung I. Um sicherzustellen,
dass das erhitzte Verzehrprodukt 2 in der Ausgabestellung III aus dem Erhitzungsbehälter
16 fällt, wird die Ausgabestellung III in einem Sektor unterhalb der waagerechten
Ebene, bezogen auf die Drehachse 15, eingestellt. In der Ausgabestellung III ist daher
die Öffnung 17 nach unten gerichtet, so dass ein erhitztes Verzehrprodukt 2 der Schwerkraft
folgend aus dem Erhitzungsbehälter 16 fällt.
[0039] Die Produktausgabe 23 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als schiefe Ebene an der
Front 24 des Warenautomaten 1 ausgebildet. Die Front 24 des Warenautomaten 1 ist dabei
im Bereich der Produktausgabe 23 geöffnet. Bei einer Ausbildung der Produktausgabe
als Entnahmeschale ist die Öffnung der Front derart ausgebildet, das eine Bedienperson
in die Produktausgabe 23 greifen und das Verzehrprodukt 2 entnehmen kann. In der Ausgabestellung
III fluchtet der Rand 22 der Öffnung 17 des Erhitzungsbehälters mit der schiefen Ebene
der Produktausgabe 23, wodurch das erhitzte Verzehrprodukt über die Produktausgabe
23 vom Warenautomaten 1 ausgegeben wird.
[0040] In der beschriebenen Konfiguration des Warenautomaten 1 ist der drehbare Erhitzungsbehälter
alternativ in die Bestückungsstellung 1, in welcher die Öffnung 17 der Rutsche 13
zugewendet liegt, die Betriebsstellung II in welcher die Öffnung 17 dem Magnetron
11 beziehungsweise dessen Kopplungsmittel zugewendet liegt, oder die Ausgabestellung
III verschwenkbar, in welcher die Öffnung 17 der Produktausgabe 23 zugewendet liegt.
Zur automatisierten Verschwenkung des Erhitzungsbehälters 16 ist an den Erhitzungsbehälter
eine elektrische Antriebseinheit 25 (Fig. 4 - 6) angeschlossen. Zur Verbesserung der
Übersichtlichkeit ist von der Antriebseinheit 25 das Befestigungschassis 26 für einen
elektrischen Antriebsmotor sowie ein Zahnrad 27 gezeigt, über welches die Antriebseinheit
25 auf den Erhitzungsbehälter 16 wirkt.
[0041] Die Antriebseinheit 25 umfasst einen nicht dargestellten elektrischen Schrittmotor,
dessen Steuereinheit die vorgesehenen Drehwinkelstellungen für die Bestückungsstellung
I die Betriebsstellung II und die Ausgabestellung III vorgegeben sind. Der Schrittmotor
sorgt dabei stets für das präzise Anfahren der vorgesehenen Drehwinkelstellungen.
1. Warenautomat für stückige Verzehrprodukte (2), mit wenigstens einem mit Verzehrprodukten
(2) bestückbaren Magazin (3) und mit einer Erhitzungseinrichtung (9) zur Erhitzung
von Verzehrprodukten (2) mittels Mikrowellen, welche eine Erhitzungskammer (10) in
und in ein der Erhitzungskammer (10) zugeordnetes Magnetron (11) umfasst, wobei das
wenigstens eine Magazin (3) in der Arbeitsorientierung des Warenautomaten (1) über
der Erhitzungskammer (10) und am Eingang einer zur Erhitzungskammer (10) fallenden
Abgabeführung (12) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erhitzungskammer (10) in einem um eine Drehachse (15) drehbar angeordneten Erhitzungsbehälter
(16) ausgebildet ist, welcher eine parallel zur Drehachse über einen Abschnitt seines
Mantelumfangs ausgebildete Öffnung (17) aufweist.
2. Warenautomat nach Anspruch 1
gekennzeichnet durch
eine derartige Konfiguration, dass der drehbare Erhitzungsbehälter (16) alternativ
in eine Bestückungsstellung (I), in welcher die Öffnung (17) der Abgabeführung (12)
zugewendet liegt, eine Betriebsstellung (II), in welcher die Öffnung (17) dem Magnetron
(11) beziehungsweise einem Kopplungsmittel des Magnetrons (11) zugewendet liegt, oder
einer Ausgabestellung (111), in welcher die Öffnung (17) einer Produktausgabe (23)
zugewendet liegt, verschwenkbar angeordnet ist.
3. Warenautomat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
an den Erhitzungsbehälter (16) eine Antriebseinheit (25) angeschlossen ist, welcher
unterschiedliche Drehwinkelstellungen für die Bestückungsstellung (I), die Betriebsstellung
(II) und die Ausgabestellung (III) vorgegeben sind.
4. Warenautomat nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch, dass
die Antriebseinheit (25) einen elektrischen Schrittmotor umfasst.
5. Warenautomat nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehwinkelstellung der Ausgabestellung (III) des Erhitzungsbehälters (16) in einem
bezogen auf die Drehachse (15) jenseits des Magazins (3) liegenden Kreissektor liegt.
6. Warenautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehachse (15) in der Arbeitsorientierung des Warenautomaten (1) im Wesentlichen
waagerecht liegt.
7. Warenautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abgabeführung (12) als Rutsche (13) ausgebildet ist.
8. Warenautomat nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rutsche (13) in ihrem Endabschnitt (20) in Überdeckung mit der Drehachse (15)
des Erhitzungsbehälters (16) gerichtet ist.
9. Warenautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Erhitzungsbehälter (16) als Mikrowellenresonator konfiguriert ist.
10. Warenautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an den Stirnseiten (18) des Erhitzungsbehälters (16) jeweils eine Rutsche (13) angeordnet
ist, welcher jeweils ein Magazin (3) zugeordnet ist.
11. Warenautomat nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Produktausgabe (23) als wenigstens abschnittsweise schiefe Ebene ausgebildet ist.
12. Verfahren zum Betrieb eines Warenautomaten (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der drehbare Erhitzungsbehälter (16) zur Bestückung mit Verzehrprodukten (2) in eine
Bestückungsstellung (I), in welcher die Öffnung (17) der Abgabeführung (12) zugewendet
liegt, verschwenkt wird, nach der Bestückung in eine Betriebsstellung (II) verschwenkt
wird, in welcher die Öffnung dem Magnetron (11) beziehungsweise einem Kopplungsmittel
des Magnetrons (11) zugewendet liegt, und nach Abschluss des Erhitzungsvorgangs in
eine Ausgabestellung (III) verschwenkt wird, in welcher die Öffnung (17) einer Produktausgabe
(23) zugewendet liegt und dabei das Verzehrprodukt (2) aus dem Erhitzungsbehälter
(2) fällt.