[0001] Die Erfindung betrifft ein Postkastensystem zur Aufnahme wenigstens einer Sendung,
eine Verwendung eines solchen Postkastensystems und ein Verfahren zum Einbringen wenigstens
einer Sendung in den Innenraum eines Postkastens und/oder zum Entnehmen wenigstens
einer Sendung aus dem Innenraum eines Postkastens eines entsprechenden Postkastensystems.
[0002] Die Zustellung von Briefsendungen erfolgt üblicherweise, indem ein Zusteller die
zuzustellenden Briefe in die Briefkästen der Empfänger der Briefe wirft. Wenn die
Sendung jedoch zusätzlich zu wenigstens einem Brief oder anstelle eines Briefs wenigstens
ein Paket oder einen anderen Gegenstand umfasst, ist die Zustellung der entsprechenden
Sendungen nicht in der für Briefe beschriebenen Weise möglich, weil die Briefkästen
nicht zur Aufnahme von Paketen und/oder größeren Gegenständen geeignet sind. Pakete
werden meist vom Zusteller an den Empfänger oder einen Nachbarn übergeben. Zudem besteht
die Möglichkeit, die Pakete in einer Packstation abzulegen und den Empfänger hierüber
zu informieren. Dem Empfänger der Sendung wird zudem ein Zugangscode mitgeteilt, mit
dem der Empfänger die Sendung an der Packstation abholen kann. Wenn die zuvor genannten
Möglichkeiten ausscheiden, wird die Sendung in einer Filiale gelagert, bis die Sendung
vom Empfänger abgeholt oder an den Versender zurückgeschickt wird.
[0003] Die Zustellung von Sendungen, die wenigstens ein in normalen Briefkästen nicht zustellbares
Päckchen und/oder wenigstens ein Paket umfassen und/oder von Sendungen, die wenigstens
einen anderen Gegenstand aufweisen, ist also mit mehr oder weniger Aufwand verbunden.
Es besteht daher hinsichtlich der Zustellung von solchen Sendungen weiterer Optimierungsbedarf.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Postkastensystem,
die Verwendung und das Verfahren jeweils der eingangs genannten Art derart auszugestalten
und weiterzubilden, dass die Zustellung und/oder Ablieferung von Sendungen vereinfacht
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe ist bei einem Postkastensystem nach Anspruch 1 dadurch gelöst, dass
ein Postkasten und eine Postkastenhalterung vorgesehen sind, dass der Postkasten einen
Innenraum zur Aufnahme der wenigstens einen Sendung sowie wenigstens einen Zugang
zum Innenraum für das Einbringen der wenigstens einen Sendung in den Innenraum aufweist
und dass der Postkasten lösbar von der Postkastenhalterung gehalten wird.
[0006] Die Erfindung beruht folglich auf der Grundidee, den Postkasten lösbar an einer Postkastenhalterung
vorzusehen, wobei der Postkasten der Aufnahme der Sendung dient. Dazu weist der Postkasten
wenigstens einen Zugang zu einem Innenraum des Postkastens auf, um eine Sendung oder
mehrere Sendungen in den Innenraum des Postkastens einbringen zu können, wo die Sendung
dann zur Abholung bereitgehalten werden kann. Dies ist zwar gegenüber bekannten Briefkästen
mit einem erhöhten Aufwand verbunden. Allerdings kann so das Abliefern, bedarfsweise
das Zustellen, von Sendungen, erheblich vereinfacht oder jedenfalls flexibler gestaltet
werden. Der Postkasten kann nämlich von der Postkastenhalterung getrennt werden, um
die Ablieferung zu bewirken. Dies kann mit den geeigneten Hilfsmitteln, etwa geeigneten
Fahrzeugen, bedarfsweise teilautomatisiert oder gar automatisch erfolgen. Letztlich
erlaubt das Postkastensystem neue und verbesserte Verfahren der Ablieferung von Sendungen.
Es ist also nicht erforderlich, dass der Postkasten zum Zwecke der Ablieferung oder
Zustellung, händisch von der Postkastenhalterung genommen wird. Zudem kann der Postkasten
problemlos so dimensioniert werden, dass der Postkasten auch größere Sendungen aufnehmen
kann. Es kann also auf die persönliche Übergabe der Sendungen oder die Hinterlegung
der Sendungen an einem vom Empfänger weit entfernten Ort verzichtet werden.
[0007] Im Übrigen erlaubt das Postkastensystem die Hinterlegung von Sendungen durch einen
Versender im Postkasten. Die wenigstens eine Sendung kann dann vom Postkasten abgeholt
und an den Adressat versendet oder geliefert werden. Zum Hinterlegen kann bedarfsweise
derselbe Zugang zum Innenraum des Postkastens genutzt werden, wie zum Einbringen wenigstens
einer Sendung in den Postkasten beim Empfänger der Sendung. Damit ermöglicht das Postkastensystem
eine flexible und effiziente Handhabung.
[0008] Das Postkastensystem ist für unterschiedliche Sendungen gleichermaßen nutzbar. Diese
sind vorzugsweise Briefsendungen, Paketsendungen und/oder Flyer. Ein Flyer kann dabei
beispielsweise auch eine Broschüre, eine Zeitschrift oder ein Prospekt sein, während
eine Paketsendung beispielsweise ein Päckchen oder ein Paket sein kann. Im Übrigen
können Briefsendungen beispielsweise sowohl Briefe als auch Postkarten sein. Dabei
ist jeder Brief und jede Postkarte eine Briefsendung und jedes Päckchen und jedes
Paket eine Paketsendung. Es kommen aber auch andere Sendungen in Frage, die Gegenstände
etwa in Form von Stückgut sein können. Eine Sendung kann beispielsweise ein Gegenstand
des täglichen Bedarfs, wie etwa ein Verbrauchsmaterial, ein Hygieneartikel und/oder
ein Lebensmittel sein.
[0009] Um diese Flexibilität zu gewährleisten, weist der Zugang in wenigstens zwei zueinander
senkrechten Raumrichtungen, also etwa in der Breite und der Höhe, jeweils eine Dimension
von wenigstens 10 cm, vorzugsweise wenigstens 20 cm, insbesondere wenigstens 30 cm
auf. Alternativ oder zusätzlich kann der Innenraum in drei zueinander senkrecht stehenden
Raumrichtungen, also etwa in der Breite, der Höhe und der Tiefe, jeweils wenigstens
10 cm, vorzugsweise wenigstens 20 cm, insbesondere wenigstens 30 cm, groß bemessen
sein, um entsprechend große Gegenstände einer Sendung aufnehmen zu können. Wenn der
Postkasten mehrere Sendungen von Gegenständen unterschiedlicher Größe aufnehmen soll,
kann es zweckmäßig sein, wenn der Innenraum des Postkastens unterteilt ist. Der Innenraum
kann beispielsweise wenigstens ein kleineres Fach für kleinere Gegenstände und wenigstens
ein größeres Fach für größere Gegenstände aufweisen.
[0010] Vorliegend wird insbesondere vom Abliefern, einer Ablieferung und einem Lieferanten
gesprochen. Insbesondere im Falle einer Briefsendung, einer Paketsendung und/oder
eines Flyers kann alternativ auch von einem Zustellen, der Zustellung und/oder einem
Zusteller gesprochen werden, etwa als Sonderform des Ablieferns, der Ablieferung und/oder
des Lieferanten. Eine strikte Trennung zwischen den Begriffen ist jedoch nicht erforderlich,
da sich die Bedeutung für den Fachmann jeweils aus dem Kontext ergibt.
[0011] Bei einem ersten bevorzugten Postkastensystem ist der Postkasten wenigstens in Schwerkraftrichtung
formschlüssig und/oder kraftschlüssig von der Postkastenhalterung gehalten. So kann
der Postkasten von der Postkastenhalterung einfach und sicher gehalten werden. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Postkasten in die Postkastenhalterung
eingehängt und/oder eingeschoben ist. Auf diese Weise ist es einfach, den Postkasten
von der Postkastenhalterung zu trennen und anschließend wieder zu verbinden. Der Postkasten
kann einfach ausgehängt und/oder ausgezogen werden, um anschließend wieder eingehängt
und/oder eingeschoben zu werden. Unter einem Verbinden von Postkasten und Postkastenhalterung
kann beispielsweise ein Einhängen und/oder ein Einschieben verstanden werden. Es reicht
für die Verbindung von Postkasten und Postkastenhalterung also bedarfsweise ein Formschluss
zwischen Postkasten und Postkastenhalterung in der Schwenkkraftrichtung aus. Es kann
aber auch wenigstens ein Formschluss und/oder Kraftschluss in einer horizontalen Ebene,
also senkrecht zur Schwerkraftrichtung, vorgesehen sein. Die wenigstens eine entsprechende
Verbindung kann dann beispielsweise ein Ausziehen des Postkastens gegenüber der Postkastenhalterung
verhindern.
[0012] Um den Postkasten sicher halten und bedarfsweise besser gegenüber äußeren Einflüssen
schützen zu können, kann die Postkastenhalterung zwei Seitenwände und ein die Seitenwände
verbindendes Dachelement aufweisen. Der Einfachheit halber sind die Seitenwände dann
parallel zueinander und, bedarfsweise, senkrecht zum Dachelement ausgebildet. Letztlich
kann sich eine U-förmige Postkastenhalterung ergeben, deren Schenkel nach unten und
nicht wie bei einem U noch oben weisen. Die Postkastenhalterung kann also eine U-Form
aufweisen, die auf dem Kopf steht.
[0013] Insbesondere bei einer derartigen Form der Postkastenhalterung und/oder einer den
Postkasten teilweise umgebenden Postkastenhalterung kann der Postkasten an gegenüberliegenden
Außenseiten und die Postkastenhalterung an gegenüberliegenden Innenseiten jeweils
korrespondierende Halteeinheiten aufweisen, wobei die Halteeinheit der Postkastenhalterung
die Halteeinheiten des Postkastens untergreifen können. Dies ermöglicht eine konstruktiv
einfache Ausgestaltung des Postkastensystems und zudem eine einfache Handhabung desselben.
Dabei sind die gegenüberliegenden Innenseiten der Postkastenhalterung vorzugsweise
Innenseiten der Seitenwände. Dann ist der Postkasten sicher wenigstens teilweise in
der Postkastenhalterung aufgenommen.
[0014] Eine konstruktiv einfache und zugleich zweckmäßige Ausgestaltung des Postkastens
kann erreicht werden, wenn die Halteeinheiten des Postkastens zapfenförmig ausgebildet
sind. Die zapfenförmigen Halteelemente können zudem dem einfachen Entnehmen des Postkastens
und dem einfachen erneuten Verbinden von Postkasten und Postkastenhalterung dienen.
Eine einfache und zweckmäßige Ausgestaltung der Postkastenhalterung kann in diesem
Zusammenhang alternativ oder zusätzlich erreicht werden, wenn die Halteeinheiten der
Postkastenhalterung schienenartig ausgebildet sind.
[0015] Damit die Halteeinheiten für das Entnehmen des Postkastens aus der Postkastenhalterung
genutzt werden können, bietet es sich an, wenn die Halteeinheiten der Postkastenhalterung
jeweils wenigstens 1 cm, wenigstens 2,5 cm oder wenigstens 5 cm von den benachbarten
Außenseiten des Postkastens beabstandet sind. Im Bereich zwischen den Halteelementen
der Postkastenhalterung und den Außenseiten des Postkastens können die Halteeinrichtungen
des Postkastens dann von einer Greifereinheit ergriffen werden, die den Postkasten
von der Postkastenhalterung trennt und anschließend wieder mit der Postkastenhalterung
verbindet.
[0016] Um das Handling des Postkastens, insbesondere im von der Postkastenhalterung getrennten
Zustand, verbessern zu können, können die Halteeinheiten des Postkastens zwischen
den korrespondierenden Halteeinheiten der Postkastenhalterung und den Außenseiten
des Postkastens wenigstens abschnittsweise einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
Dann kann der von der Postkastenhalterung getrennte Postkasten beispielsweise leicht
gedreht werden, um beispielsweise eine im Postkasten bereitgehaltene Sendung auszukippen.
Alternativ oder zusätzlich können die Halteeinheiten des Postkastens im Bereich der
Halteeinheiten der Postkastenhalterung einen eben ausgebildeten unteren Bereich aufweisen.
Die Halteeinheiten können so sicher und stabil auf den Halteeinheiten abgelegt werden.
[0017] Damit der Postkasten nicht versehentlich aus der Postkastenhalterung herausgezogen
und/oder gegenüber der Postkastenhalterung abgehoben wird, kann der Postkasten formschlüssig
gegenüber einem Herausnehmen und/oder Herausziehen des Postkastens gesichert sein.
Damit zudem Unbefugte den Postkasten nicht entfernen können, bietet es sich an, dass
der Postkasten mittels einer mechanisch, elektrisch und/oder magnetisch zu verriegelnden
und/oder entriegelnden Verriegelungseinrichtung mit der Postkastenhalterung verriegelt
ist.
[0018] Um eine Sendung im Innenraum des Postkastens vor äußeren Einflüssen zu schützen,
kann der Postkasten wenigstens ein Verschlusselement, insbesondere in Form einer Klappe,
eines Schiebers oder einer Türe, aufweisen, wobei das Verschlusselement von einer
den wenigstens einen Zugang zum Innenraum verschließenden Stellung in eine den wenigstens
einen Zugang zum Innenraum freigebenden Stellung und zurück verstellt werden kann.
Der Zugang kann dabei der Einfachheit halber eine Öffnung des Postkastens sein. Um
zudem einen unbefugten Zugriff in den Innenraum des Postkastens zu verhindern, kann
das Verschlusselement in der den Innenraum verschließenden Stellung mittels einer
Verriegelungseinrichtung verriegelbar sein. Dabei kann die Verriegelungseinrichtung
dem Postkasten und/oder dem Verschlusselement zugeordnet sein. Damit die Verriegelungseinrichtung
einfach und zuverlässig betätigt werden kann, bietet es sich an, wenn die Verriegelungseinrichtung
mechanisch, elektrisch und/oder magnetisch verriegelt und/oder entriegelt werden kann.
[0019] Vor dem Hintergrund, dass der Innenraum des Postkastens gegebenenfalls sowohl beim
Abliefern einer Sendung als auch vom Besitzer des Postkastens bzw. der Sendung geöffnet
werden muss, kann es zweckmäßig sein, wenn wenigstens zwei Zugänge zum Innenraum des
Postkastens vorgesehen sind. Ein Zugang kann dann beispielsweise vom Besitzer des
Postkastens und/oder der Sendung genutzt werden, während ein Lieferant und/oder ein
Postunternehmen zum Abliefern und/oder zum Abholen einer Sendung den anderen Zugang
benutzt. Um den Innenraum des Postkastens dennoch nach außen verschließen zu können,
kann jedem Zugang wenigstens ein Verschlusselement, insbesondere in Form einer Klappe,
eines Schiebers oder einer Türe, zugeordnet sein. Das jeweilige Verschlusselement
kann dabei von einer den entsprechenden Zugang zum Innenraum verschließenden Stellung
in eine den entsprechenden Zugang zum Innenraum freigebenden Stellung und zurück verstellt
werden. Der Zugang ist dann je nach Stellung des Verschlusselements entweder nutzbar
oder blockiert. Damit ein unbefugter Zugriff auf den Innenraum des Postkastens verhindert
wird, kann das Verschlusselement zudem in der den Innenraum verschließenden Stellung
mittels einer mechanisch, elektrisch und/oder magnetisch zu verriegelnden und/oder
entriegelnden Verriegelungseinrichtung mit dem Postkasten verriegelt sein.
[0020] Besonders zweckmäßig für die Ablieferung, bedarfsweise der Zustellung, der Sendung
ist es, wenn sich das Postkastensystem auf einem Grundstück etwa des Empfängers der
Sendung befindet. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn sich das Postkastensystem
höchstens 5 m, vorzugsweise höchstens 2,5 m, insbesondere höchstens 1 m, von einer
an eine Straße grenzenden Grundstückgrenze befindet. Dann kann eine Sendung von der
Straße aus in den Postkasten eingebracht oder aus dem Postkasten entnommen werden.
Der Lieferant, gegebenenfalls der Zusteller, muss also nicht bis zum Haus des Empfängers
oder des Versenders einer Sendung laufen, was insbesondere im ländlichen Raum zu einer
erheblichen Einsparung von Wegstrecke und Zeit führt. Zudem wird auf diese Weise eine
wenigstens teilautomatisierte Ablieferung von Sendungen begünstigt.
[0021] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch die Verwendung eines Postkastensystems
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, zum Einbringen und/oder Entnehmen einer Sendung
gelöst.
[0022] Es kann also das zuvor beschriebene Postkastensystem einfach und zweckmäßig für das
Abliefern von Sendungen und/oder zum Abholen von zur Versendung bestimmten Sendungen
etwa durch ein Postunternehmen genutzt werden. Dabei können im Wesentlichen die zuvor
angegebenen Vorteile der bevorzugten Ausgestaltungen des Postkastensystems genutzt
werden.
[0023] Die eingangs genannte Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zum Einbringen einer
Sendung in den Innenraum eines Postkastens und/oder zum Entnehmen einer Sendung aus
dem Innenraum eines Postkastens gelöst, bei dem vorzugsweise ein Postkastensystem
nach einem der Ansprüche 1 bis 11 verwendet wird, bei dem der Postkasten von der Postkastenhalterung
getrennt wird, bei dem eine Sendung in den Innenraum des von der Postkastenhalterung
getrennten Postkastens eingebracht und/oder eine Sendung aus dem Innenraum des von
der Postkastenhalterung getrennten Postkastens entnommen wird und bei dem der Postkasten
nach dem Einlegen und/oder Entnehmen der Sendung wieder mit der Postkastenhalterung
verbunden wird.
[0024] Dem Verfahren liegt also die Grundidee zugrunde, eine Sendung nicht an Ort und Stelle
in den Postkasten einzubringen und/oder aus dem Postkasten zu entnehmen. Vielmehr
wird der Postkasten zunächst von der Postkastenhalterung getrennt. Die die Ablieferung
und das Abholen von Sendungen kann somit noch stärker standardisiert werden, was zu
einer Zeit- und Kosteneinsparung führt. Zudem bietet dieses Verfahren die Möglichkeit
einer wenigstens teilweise automatisierten Ablieferung und/oder Abholung von Sendungen.
Nachdem die Sendung in den Innenraum des von der Postkastenhalterung getrennten Postkastens
eingebracht und/oder die Sendung aus dem Innenraum des von der Postkastenhalterung
getrennten Postkastens entnommen worden ist, wird der Postkasten wieder mit der Postkastenhalterung
verbunden.
[0025] Damit der Postkasten nicht von einem Lieferanten von der Postkastenhalterung entnommen
werden und zur Postkastenhalterung zurückgebracht werden muss, was einen erhöhten
Kraftaufwand erfordert und somit eine erhöhte Belastung für den Lieferanten darstellt,
kann wenigstens eine Halteeinheit zwischen einer Außenseite des Postkastens und einer
Halteeinheit der Postkastenhalterung von einem Greifer, bedarfsweise in Form eines
Greifarms, gegriffen und sodann durch den Greifer von der Postkastenhalterung getrennt
werden. Damit ist zudem eine wenigstens teilautomatisierte Ablieferung von Sendungen
und/oder Abholung von im Postkasten bereitgelegten Sendungen in einfacher Weise möglich.
[0026] Zur Vermeidung von äußeren Einwirkungen auf die Sendungen im Postkasten und/oder
zur Verhinderung eines unberechtigten Zugriffs auf Sendungen im Postkasten kann verfahrensmäßig
vorgesehen sein, dass der Postkasten vor, während oder nach dem Trennen von der Postkastenhalterung
geöffnet wird. Sodann kann die Sendung in den Innenraum des Postkastens eingebracht
werden. Damit der Postkasten nicht offen bleibt, wird vor, während oder nach dem Verbinden
des Postkastens mit der Postkastenhalterung der Postkasten wieder geschlossen.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig.1
- ein erfindungsgemäßes Postkastensystem in einer Draufsicht von vorne,
- Fig. 2
- das Postkastensystem aus Fig.1 in einer seitlichen Schnittansicht entlang der Ebene
II-II aus Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand des Postkastensystems
aus Fig. 1 in einer Draufsicht auf das Postkastensystem von vorne und
- Fig. 4
- den Verfahrensschritt aus Fig. 1 in einer seitlichen Schnittansicht entlang der Ebene
IV-IV aus Fig. 3.
[0028] In den Fig. 1 und 2 ist ein Postkastensystem 1 umfassend einen Postkasten 2 und eine
Postkastenhalterung 3 dargestellt. Der Postkasten 2 dient der Aufnahme wenigstens
einer Sendung, insbesondere einer Briefsendung, einer Paketsendung und/oder eines
Flyers, wozu der Postkasten 2 einen Innenraum und einen Zugang 4 zum Innenraum aufweist.
Der Zugang 4 zum Innenraum ist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Postkasten
2 als Öffnung ausgebildet, die über ein Verschlusselement 5 in Form einer über Scharniere
6 mit dem Postkasten 2 verbundene Türe verschlossen werden kann. Der Zugang zum Innenraum
des Postkastens 2 durch unbefugte Personen wird über eine Verriegelungseinrichtung
7 verhindert, mit der das Verschlusselement 5 am Postkasten 2 verriegelt werden kann.
[0029] Der Postkasten 2 ist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Postkastensystem
1 in eine Postkastenhalterung 3 eingehängt. Die Postkastenhalterung 3 weist an gegenüberliegenden
Seiten des Postkastens 2 zwei Seitenwände 8 auf, die ein über dem Postkasten 2 angeordnetes
Dachelement 9 tragen. Die Postkastenhalterung 3 ist damit U-förmig ausgebildet, wobei
das U jedoch auf dem Kopf steht. Die Postkastenhalterung 3 weist an den Innenseiten
10 der Seitenwände 8 schienenartige, insbesondere horizontal verlaufende, Halteeinheiten
11 auf, die mit zapfenartigen Halteeinheiten 12 des Postkastens 2 zusammenwirken,
um den Postkasten 2 in der Postkastenhalterung 3 zu halten. Die Halteeinheiten 12
sind beim Postkasten 2 auf gegenüberliegenden Außenseiten 13 vorgesehen. Die Halteeinheiten
12 des Postkastens weisen eine untere ebene Fläche 14 auf, mit der die Halteeinheiten
12 stabil auf den Halteeinheiten 11 der Postkastenhalterung 3 aufliegen und so ein
Kippeln des Postkastens 2 in der Postkastenhalterung 3 weitgehend verhindern. Der
Einfachheit halber sind die mit den Halteeinheiten 11 der Postkastenhalterung 3 zusammenwirkenden
Bereiche 15 der Halteeinheiten 12 des Postkastens 2 als Rechteckprofil, insbesondere
als quadratisches Vierkantprofil, ausgebildet. Die Ausgestaltung der Halteeinheiten
12 des Postkastens 2 erlaubt es zudem, den Postkasten 2 in die Postkastenhalterung
3 einzuschieben.
[0030] Zwischen den Halteeinheiten 11 der Postkastenhalterung 3 und den Außenseiten 13 des
Postkastens 2 weisen die zapfenartigen Halteelemente 12 des Postkastens 2 einen Bereich
16 auf, der beim dargestellten Postkastensystem beispielsweise jeweils 5 cm breit
sein kann und einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Dies erlaubt es, den Postkasten
2 mittels eines Greifers zu ergreifen und aus der Postkastenhalterung 3 zu heben und/oder
zu ziehen. Zudem erleichtert der kreisrunde Querschnitt das Drehen des Postkastens
2 im aus der Postkastenhalterung 3 herausgenommenen Zustand.
[0031] Nicht dargestellt ist eine Verriegelungseinrichtung, mit der der Postkasten 2 gegenüber
einem unbeabsichtigten Herausziehen und/oder Herausheben des Postkastens 2 aus der
Postkastenhalterung 3 gesichert ist. Mittels der Verriegelungseinrichtung kann der
Postkasten 2 mit der Postkastenhalterung 3 verriegelt werden. Zudem kann die Verriegelung
mechanisch, elektrisch oder magnetisch aufgehoben werden.
[0032] Nicht dargestellt ist ferner, dass der dargestellte und insoweit bevorzugte Postkasten
2 an der Oberseite einen weiteren Zugang zum Innenraum in Form einer Öffnung aufweist.
Dem Zugang an der Oberseite des Postkatens 2 ist ein Verschlusselement in Form eines
Schiebers zugeordnet. Das Verschlusselement kann zwischen einer den Zugang verschließenden
Stellung und einer den Zugang freigebenden Stellung hin und her verschoben werden.
Bedarfsweise könnte auf ein entsprechendes Verschlusselement aber auch verzichtet
werden. Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Postkasten 2 ist dem Verschlusselement
an der Oberseite des Postkastens 2 keine Verriegelungseinrichtung zugeordnet. Wenn
der Postkasten 2 in der Postkastenhalterung 3 aufgenommen und mit der Postkastenhalterung
3 verriegelt ist, ist der Zugang zum Innenraum an der Oberseite des Postkastens 2
durch das Dachelement 9 der Postkastenhalterung 3 ohnehin abgedeckt, so dass ein Eingreifen
in den Innenraum des Postkastens 2 verhindert wird. Im von der Postkastenhalterung
3 getrennten Zustand des Postkastens 2 kann das Verschlusselement jedoch problemlos
aufgeschoben werden, ohne zunächst eine Entriegelung des Verschlusselements vorzunehmen.
Eine Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung des Verschlusselements am Postkasten
2 ist aufgrund der Verriegelung des Postkastens 2 an der Postkastenhalterung 3 entbehrlich.
Somit kann leicht eine Sendung in den Postkasten 2 eingelegt oder eine Sendung aus
dem Postkasten 2 entnommen werden. Es ist auch nicht erforderlich, das Verschlusselement
5 in Form einer Türe an der Vorderseite des Postkastens 2 zu öffnen. Der entsprechende
Schlüssel hierzu kann also exklusiv dem Nutzer des Postkastens 2 vorbehalten werden,
was der Sicherheit gegenüber einem unbefugten Eingriff in den Postkasten 2 dient.
[0033] Das Herausnehmen des Postkastens 2 aus der Postkastenhalterung 3 ist beispielhaft
in den Fig. 3 und 4 dargestellt. In den Spalt zwischen der Außenseite 13 des Postkastens
2 und der Innenseite 10 der Seitenwände 8 der Postkastenhalterung 3 wird ein Greifer
G eingefahren, der dazu zwei im Wesentlichen parallele Arme A aufweist. Der Greifer
G wird soweit in den Spalt 17 hineinbewegt, bis der Greifer G mit seinem vorderen
Ende die zapfenförmige Halteeinheit 12 des Postkastens 2 ergreift bzw. die Halteeinheit
12 in eine Aufnahme N eingreift. Dazu sind an vorderen Enden der Arme A des Greifers
G federbelastete Finger F vorgesehen, die zum Einführen der Halteeinheit 12 des Postkastens
2 in die Aufnahmen N des Greifers G ausgelenkt werden können. Der Postkasten 2 kann
nun aus der Postkastenhalterung 3 herausgezogen werden. Gestützt wird der Postkasten
2 durch eine teleskopierbare Schiene S. An den gegenüber den Aufnahmen N nach außen
vorstehenden Teilen der zapfenförmigen Halteeinheiten 12 des Postkastens 2 kann nun
eine Dreheinrichtung angreifen und den vom Greifer G gehaltenen Postkasten 2 drehen,
um eine im Postkasten 2 befindliche Sendung durch einen oberen Zugang in Form einer
Öffnung auszukippen.
[0034] Das erneute Verbinden des Postkastens 2 mit der Postkastenhalterung 3 erfolgt im
Wesentlichen wie beim Entnehmen des Postkastens 2 aus der Postkastenhalterung 3 nur
in umgekehrter Richtung. Zudem kommen beim Verbinden des Postkastens 2 mit der Postkastenhalterung
3, bei der es sich um ein bloßes Einschieben oder Einhängen des Postkastens 2 handeln
kann, den Aufnahmen N zugeordnete Trennmittel T in Form von Stößeln zum Einsatz. Die
Trennmittel T werden ausgefahren, um die Halteeinheiten 12 des Postkastens 2 gegen
die die Halteeinheiten 12 haltenden Finger F aus den Aufnahmen N des Greifers G herauszudrücken.
Der Postkasten 2 liegt dann mit seinen außer Eingriff mit den Aufnahmen N gelangten
Halteeinheiten 12 auf den Halteeinheiten 11 der Postkastenhalterung 3 auf. Der Greifer
G kann sodann ohne den Postkasten 2 aus den Spalten 17 zwischen Postkasten 2 und Postkastenhalterung
3 zurückgezogen werden.
1. Postkastensystem (1) zur Aufnahme wenigstens einer Sendung, umfassend einen Postkasten
(2) und eine Postkastenhalterung (3), wobei der Postkasten (2) einen Innenraum zur
Aufnahme der wenigstens einen Sendung sowie wenigstens einen Zugang (4) zum Innenraum
für das Einbringen der wenigstens einen Sendung in den Innenraum aufweist und wobei
der Postkasten (2) lösbar von der Postkastenhalterung (3) gehalten wird.
2. Postkastensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Postkasten (2) wenigstens in Schwerkraftrichtung formschlüssig und/oder kraftschlüssig
von der Postkastenhalterung (3) gehalten ist und/oder dass der Postkasten (2) in die
Postkastenhalterung (3) eingehängt und/oder eingeschoben ist.
3. Postkastensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Postkastenhalterung (3) zwei, vorzugsweise parallele, Seitenwände (8) und ein
die Seitenwände (8) verbindendes Dachelement (9) aufweist.
4. Postkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Postkasten (2) an gegenüberliegenden Außenseiten (13) und die Postkastenhalterung
(3) an gegenüberliegenden Innenseiten (10), insbesondere der Seitenwände (8), jeweils
korrespondierende Halteeinheiten (11,12) aufweisen und wobei die Halteeinheiten (11)
der Postkastenhalterung (3) die Halteeinheiten (12) des Postkastens (2) untergreifen.
5. Postkastensystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinheiten (12) des Postkastens zapfenförmig und/oder die Halteeinheiten
(11) der Postkastenhalterung (3) schienenartig ausgebildet sind.
6. Postkastensystem nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinheiten (11) der Postkastenhalterung (3) jeweils wenigstens 1 cm, wenigstens
2,5 cm oder wenigstens 5 cm von den benachbarten Außenseiten (13) des Postkastens
(2) beabstandet sind.
7. Postkastensystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinheiten (12) des Postkastens (2) zwischen den korrespondierenden Halteeinrichtungen
(11) der Postkastenhalterung (3) und den Außenseiten (13) des Postkastens (2) wenigstens
abschnittsweise einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und/oder dass die Halteeinheiten
(12) des Postkastens (2) im Bereich der Halteeinrichtungen (11) der Postkastenhalterung
(3) einen eben ausgebildeten unteren Bereich aufweisen.
8. Postkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Postkasten (2) formschlüssig gegenüber einem Herausziehen und/oder einem Herausheben
gesichert, insbesondere mittels einer mechanisch, elektrisch und/oder magnetisch zu
verriegelnden und/oder entriegelnden Verriegelungseinrichtung verriegelt ist.
9. Postkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Postkasten (2) wenigstens ein Verschlusselement (5), insbesondere in Form einer
Klappe, eines Schiebers und/oder einer Türe, aufweist, dass das Verschlusselement
(5) von einer den wenigstens einen Zugang (4) zum Innenraum verschließenden Stellung
in eine den wenigstens einen Zugang (4) zum Innenraum freigebende Stellung und zurück
verstellt werden kann und, vorzugsweise, dass das Verschlusselement (5) in der den
Innenraum verschließenden Stellung mittels einer mechanisch, elektrisch und/oder magnetisch
zu verriegelnden und/oder entriegelnden Verriegelungseinrichtung (7) verriegelbar
ist.
10. Postkastensystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Zugänge (4) zum Innenraum des Postkastens (2) vorgesehen sind, dass
jedem Zugang (4) wenigstens ein Verschlusselement (5), insbesondere in Form einer
Klappe oder einer Türe, zugeordnet ist, dass jedes Verschlusselement (5) von einer
den entsprechenden Zugang (4) zum Innenraum verschließenden Stellung in eine den entsprechenden
Zugang (4) zum Innenraum freigebende Stellung und zurück verstellt werden kann und,
vorzugsweise, dass das Verschlusselement (5) in der den Innenraum verschließenden
Stellung mittels einer mechanisch, elektrisch und/oder magnetisch zu verriegelnden
und/oder entriegelnden Verriegelungseinrichtung (7) verriegelbar ist.
11. Postkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass sich das Postkastensystem (1) auf einem Grundstück und höchstens 5 m, vorzugsweise
höchstens 2,5 m, insbesondere höchstens 1 m, von einer an eine Straße grenzenden Grundstücksgrenze
befindet.
12. Verwendung eines Postkastensystems (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, zum Einbringen
und/oder Entnehmen wenigstens einer Sendung.
13. Verfahren zum Einbringen wenigstens einer Sendung in den Innenraum eines Postkastens
(2) und/oder zum Entnehmen wenigstens einer Sendung aus dem Innenraum eines Postkastens
(2), vorzugsweise mit einem Postkastensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
- bei dem der Postkasten (2) von der Postkastenhalterung (3) getrennt wird,
- bei dem wenigstens eine Sendung in den Innenraum des von der Postkastenhalterung
(3) getrennten Postkastens (2) eingebracht und/oder wenigstens eine Sendung aus dem
Innenraum des von der Postkastenhalterung (3) getrennten Postkastens (2) entnommen
wird und
- bei dem der Postkasten (2) nach dem Einlegen und/oder Entnehmen der wenigstens einen
Sendung wieder mit der Postkastenhalterung (3) verbunden wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
- bei dem wenigstens eine Halteeinheit (12) zwischen einer Außenseite (13) des Postkastens
(2) und einer Halteeinheit (11) der Postkastenhalterung (3) von einem Greifer (G)
gegriffen wird und
- bei dem der Postkasten (2) anschließend durch den Greifer (G) von der Postkastenhalterung
(3) getrennt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
bei dem der Postkasten (2) vor, während oder nach dem Trennen von der Postkastenhalterung
(3) geöffnet wird und/oder vor, während oder nach dem Verbinden mit der Postkastenhalterung
(3) geschlossen wird.