(19)
(11) EP 2 944 439 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.2015  Patentblatt  2015/47

(21) Anmeldenummer: 15163711.3

(22) Anmeldetag:  15.04.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B26D 1/08(2006.01)
B26D 7/06(2006.01)
B26F 1/40(2006.01)
B26D 5/00(2006.01)
B26D 9/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 15.05.2014 CH 7392014

(71) Anmelder: BLUMER MASCHINENBAU AG
8112 Otelfingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Amherd, René
    8832 Wollerau (CH)
  • Pattar, Ronald
    3600 Genk (BE)

(74) Vertreter: Schneider Feldmann AG Patent- und Markenanwälte 
Beethovenstrasse 49 Postfach 2792
8022 Zürich
8022 Zürich (CH)

   


(54) VERFAHREN ZUM ZUSCHNEIDEN VON ETIKETTENAUSGANGSSTAPEL


(57) Verfahren zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel (5) für die Herstellung von Formetiketten aus einem Gesamtstapel (2) aus blattförmigem Gut, umfassend folgende Schritte: a) Bereitstellen eines Gesamtstapels (2) aus mit Etikettensujets (7) bedrucktem, blattförmigem Gut (1), wobei die Etikettensujets (7) in gleichmässigen Reihen auf das blattförmige Gut (1) gedruckt sind und an einer Referenzkante (R) des blattförmigen Guts (1) ausgerichtet sind; b) Schneiden des Gesamtstapels (2) in mehreren Streifenstapel (3) durch jeweils einen Schnitt (4) des Gesamtstapels (2) zwischen den Reihen in eine erste Schneidrichtung senkrecht zur Referenzkante (R); c) Abschneiden von mehreren Etikettenausgangsstapeln (5) vom Streifenstapel (3) durch jeweils einen Schnitt (6) des Streifenstapels (3) in eine Schneidrichtung parallel zu einer Anlegerseite (A), wobei die Referenzkante (R) als Anlegerseite (A) verwendet wird.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel für die Herstellung von Formetiketten aus einem Gesamtstapel aus blattförmigem Gut.

Technischer Hintergrund



[0002] Bei der Herstellung von Formetiketten, d.h. nicht rechteckigen Etiketten, wird Rollen- oder Bogenmaterial mit dem Etikettensujet bedruckt und zu einem Gesamtstapel aus bedrucktem, blattförmigem Gut zusammengefügt. Der Gesamtstapel wird auf einer Planschneidmaschine zu Streifenstapel und die Streifenstapel werden zu Etikettenausgangsstapel geschnitten, die anschliessend in einer Stanzvorrichtung zu Etikettennutzenstapel gestanzt werden.

[0003] Der Etikettendruck auf dem Rollen- oder Bogenmaterial ist üblicherweise an einer Referenzkante des Rollen- oder Bogenmaterials ausgerichtet, welche auch als Referenzkante für das Zusammenfügen des Gesamtstapels dient. Bei einem bekannten Schneidverfahren wird nun in einem ersten Schritt die der Referenzkante gegenüberliegende Seite des Gesamtstapel parallel zur Referenzkante in einem vorbestimmten Abstand zum Etikettendruck geschnitten, welche dann als Anlegerseite für das Zuschneiden der einzelnen Etikettenausgangsstapel dient. Der Abstand entspricht typischerweise der Hälfte des Abstands zwischen zwei benachbarten Etikettensujets. Auf diese Weise können später jeweils gleich dimensionierte Etikettenausgangsstapel abgeschnitten werden. In einem zweiten Schritt wird der Gesamtstapel durch Schneiden in eine Schneidrichtung senkrecht zur Referenzkante in mehrere Streifenstapel geschnitten.

[0004] Anschliessend werden in einem dritten Schritt die Streifenstapel unter Anlage der zuvor geschnittenen Anlegerseite an einen Stapelanschlag durch Schneiden des Streifenstapels in eine Schneidrichtung parallel zur Anlegerseite in mehrere Etikettenausgangsstapel geschnitten. Die Anlegerseite dient dabei jeweils als Referenz für die einzelnen Schnitte. Beim Abschneiden der Etikettenausgangsstapel von dem Streifenstapel wird mit dem am entferntesten von der Anlegerseite gelegenen Etikettenausgangsstapel begonnen. Die Etikettenausgangsstapel werden danach in einer Stanzvorrichtung zu Etikettennutzenstapel weiterverarbeitet.

[0005] Eine Planschneidmaschine zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel aus einem Gesamtstapel ist beispielsweise aus EP1018408 bekannt. Bei EP1018408 wird der Gesamtstapel aus blattförmigem Gut zunächst sogar an seinen vier Rändern beschnitten und anschliessend in Streifenstapel und Etikettenausgangsstapel zerteilt. Auch hier die Anlegerseite für das spätere Abschneiden der Etikettenausgangsstapel durch einen Schnitt des Gesamtstapels definiert.

[0006] Ein Problem bei den herkömmlichen Verfahren besteht darin, dass sich Ungenauigkeiten beim Schneiden der Anlegerseite auf das spätere Zuschneiden der Etikettenausgangstapel auswirken, was zu höheren Abweichungen bei den gestanzten Etikettennutzenstapel führt.

Darstellung der Erfindung



[0007] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel anzugeben, bei dem Abweichungen bei den Etikettenausgangsstapel resp. den gestanzten Etikettennutzenstapel minimiert und Schneidtoleranzen optimiert sind.

[0008] Dies wird mit einem Verfahren nach Anspruch 1 erreicht. Das Verfahren zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel für die Herstellung von Formetiketten aus einem Gesamtstapel aus blattförmigem Gut, umfasst folgende Schritte: a) Bereitstellen eines Gesamtstapels aus mit Etikettensujets bedrucktem, blattförmigem Gut, wobei die Etikettensujets in gleichmässigen Zeilen und Spalten bildenden Reihen auf das blattförmige Gut gedruckt sind und an einer Referenzkante des blattförmigen Gut ausgerichtet sind; b) Schneiden des Gesamtstapels in mehreren Streifenstapel durch jeweils einen Schnitt des Gesamtstapels zwischen den Reihen in eine Schneidrichtung senkrecht zur Referenzkante; c) Abschneiden von mehreren Etikettenausgangsstapel vom Streifenstapel durch jeweils einen Schnitt des Streifenstapels in eine Schneidrichtung parallel zu einer Referenzkante, wobei die Referenzkante als Anlegerseite verwendet wird.

[0009] Beim Bedrucken des blattförmigen Guts wird eine Referenzkante verwendet, an welcher die Etikettensujets in einer exakt definierten Position ausgerichtet sind. Zum Bedrucken des blattförmigen Guts und zum Abschneiden der Etikettenausgangsstapel vom Streifenstapel wird nun jeweils die gleiche Seite als Referenz bzw. als Anlegerseite verwendet. D.h. die Referenzkante wird für alle Schnitte zur Bildung der Etikettenausgangsstapel als Anlegerseite beibehalten. Weil die Referenzkante vom Drucken direkt als Anlegerseite zum Abschneiden der Etikettenausgangsstapel dient, werden Schneidfehler, die bei den herkömmlichen Verfahren durch ein erstes Schneiden einer Anlegerseite entstehen, vermieden. Die Schneidtoleranzen können so optimiert werden.

[0010] Die Etikettensujets können in einem gleichmässigen, rechteckigen Raster, vorzugsweise in gleichmässigen Zeilen und Spalten, auf das blattförmige Gut gedruckt sein. Die jeweiligen Etikettensujets auf dem blattförmigen Gut sind im Gesamtstapel jeweils deckungsgleich übereinander angeordnet, so dass jeder Etikettenausgangsstapel einen Stapel deckungsgleich übereinander angeordneter Etikettensujets aufweist.

[0011] Die Schnitte zum Abschneiden der Etikettenausgangsstapel erfolgen in einem genau definierten Abstand zum Etikettensujet, um später eine exakte Stanzung zu ermöglichen. In einigen Ausführungsformen kann der Schnitt zum Schneiden des Gesamtstapels in Reihenstapel mittig zwischen benachbarten Reihen der Etikettensujets erfolgen. Ebenfalls kann in einigen Ausführungsformen der Schnitt des Streifenstapels in Etikettenstapel mittig zwischen benachbarten Etikettensujets erfolgen.

[0012] In einigen Ausführungsformen kann vor dem Abschneiden eines ersten Etikettenausgangsstapels gemäss Schritt c), ein Anschnitt parallel zur Referenzkante und in einem vorbestimmten Abstand zum Etikettensujet des ersten Etikettenausgangsstapels abgeschnitten werden. Auf diese Weise können später jeweils gleich dimensionierte Etikettenausgangsstapel abgeschnitten werden. In der Regel entspricht der vorbestimmte Abstand der Hälfte des Abstands zwischen zwei benachbarten Etikettensujets.

[0013] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird also die Referenzkante, welche die exakte Position der Etikettensujets definiert als Anlegerseite für alle Schnitte zur Bildung von Etikettenausgangsstapel beibehalten, wobei der letzte Etikettenausgangsstapel von jedem Streifenstapel in der Grösse gegenüber dem übrigen Etikettenausgangsstapel um die Breite eines Referenzkantenabstands abweicht. Sofern der Referenzkantenabstand genügend gross ist, kann zusätzlich ein letzter Schnitt zum Abschneiden eines Etikettenstapels vom Reihenstapel zwischen dem letzten Etikettensujet und der Referenzkante erfolgen, so dass alle Etikettenstapel die gleiche Länge aufweisen.

[0014] Die geschnittenen Etikettenstapel, mit oder ohne Referenzkantenabstand, können anschliessend auf einer Stanzvorrichtung zu Etikettennutzenstapel verarbeitet werden. Dazu wird der abgeschnittene Etikettenausgangsstapel in einen Stanzkanal einer Stanzvorrichtung zur Herstellung von Etikettennutzenstapel befördert, wobei zur Ausrichtung und Führung des Etikettenausgangsstapels mindestens ein beweglicher Niederhalter mit dem Etikettenausgangsstapel in Anschlag gebracht wird. Der bewegliche Niederhalter, welcher quer zu einer Stanzrichtung bewegbar ist, ermöglicht ein Ausrichten von Etikettenausgangsstapel, die mit unterschiedlichen Längen, d.h. mit oder ohne Referenzkantenabstand, von dem Streifenstapel abgeschnitten wurden. Als Anschlagseite für den Niederhalter wird dabei jeweils die der Referenzkante gegenüberliegende Seite jedes Etikettenausgangsstapels verwendet, welche bei allen Etikettenausgangsstapel den gleichen Abstand zum Etikettensujet aufweist.

[0015] Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Herstellung von Etikettennutzenstapel aus einem Gesamtstapel umfassend eine Planschneidvorrichtung, die derart ausgebildet ist, dass sie das erfindungsgemässe Schneidverfahren ausführen kann, und einer Stanzvorrichtung. Die Stanzvorrichtung weist einen beweglichen Niederhalter zum Ausrichten und Führen von Etikettenausgangsstapel in einem Stanzkanal auf. Der bewegliche Niederhalter ist derart ausgebildet, dass er verschiebbar ist und mit Etikettenausgangsstapel unterschiedlicher Länge in Anschlag gebracht werden kann. Die Anschlagsseite der Etikettenausgangsstapel ist dabei die jeweils der Referenzkante gegenüberliegende Seite des Etikettenausgangsstapels, welche bei allen Etikettenausgangsstapel den gleichen Abstand zum Etikettensujet aufweist.

Kurze Erläuterung zu den Figuren



[0016] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung des herkömmlichen Verfahrens;
Fig. 2
eine schematische Darstellung des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 3
eine schematische Darstellung des Schneidens von Streifenstapel; und
Fig.4
eine schematische Darstellung einer Stanzvorrichtung für verschieden lange Etikettenausgangsstapel.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0017] In den Figuren 1(a) bis 1(e) ist schematisch das herkömmliche Verfahren zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel 5 aus einem Gesamtstapel 2 aus bedrucktem, blattförmigem Gut 1 dargestellt. Fig. 1(a) zeigt ein blattförmiges Gut 1, das mit Etikettensujets 7 in gleichmässigen Zeilen und Spalten bildenden Reihen bedruckt ist, wobei der Druck entlang einer Referenzkante R des blattförmigen Guts 1 ausgerichtet ist. Der Druck ist also mit einem bestimmten Abstand (Referenzkantenabstands X) von der Referenzkante R beabstandet, was mit der strichlierten Linie angedeutet ist. Dieser Bereich wird auch als Greiferrand bezeichnet. Der Etikettendruck kann auf Rollenmaterial (Fig. 1(a.1) - Rollendruck), welches anschliessend zu Bögen geschnitten wird, oder direkt auf Bogenmaterial (Fig. 1(a.2) - Bogendruck) erfolgen. Mehrere Bögen des blattförmigen Guts 1 werden zu einem Gesamtstapel 2 zusammengefügt. Die jeweiligen Etikettensujets sind dabei deckungsgleich übereinander angeordnet. Beim herkömmlichen Schneidverfahren wird in einem ersten Schritt (Fig. 1(b)) die der Referenzkante R gegenüberliegende Seite 8 des Gesamtstapels 2 parallel zur Referenzkante R mit einem vorbestimmten Abstand zum Etikettendruck 7 geschnitten (Schnitt 9). Diese geschnittene Seite dient in einem späteren Schritt als Anlegerseite A für das Zuschneiden der Etikettenausgangsstapel 5, wie weiter unten noch erläutert wird.

[0018] In einem zweiten Schritt (Fig. 1(c)) wird der Gesamtstapel 2 in mehrere Streifenstapel 3 geschnitten. Dazu erfolgt jeweils ein Schnitt 4 zwischen zwei benachbarten Reihen entlang einer Schneidrichtung senkrecht zur Referenzkante R.

[0019] Anschliessend werden in einem dritten und vierten Schritt (Fig. 1(d) und Fig. 1(e)) die Streifenstapel 3 jeweils in mehrere Etikettenausgangsstapel 5 geschnitten. Dazu erfolgt erst ein Anschnitt 9 an der Seite der Referenzkante R in einem vorbestimmten Abstand zum Etikettendruck 7 (Fig. 1(d)). Als Anlegerseite A für den Schnitt 9 wird die zuvor geschnittene Seite, d.h. die der Referenzkante gegenüber liegende Seite, verwendet. Der Schnitt 9 erfolgt dabei entlang einer Schneidrichtung parallel zur Anlegerseite A.

[0020] Anschliessend werden durch die Schnitte 6 die Etikettenausgangsstapel 5 abgeschnitten (Fig. 1(e)), welche dann einer Stanzvorrichtung zum Stanzen der Etikettennutzenstapel zugeführt werden, wobei mit dem am weitesten von der Anlegerseite A entfernte Etikettenstapel begonnen wird. Für den Schnitt 6 wird ebenfalls die zuvor im ersten Schritt (Fig. 1(b)) geschnittene Seite 8 des Gesamtstapels als Anlegerseite A verwendet. Der Schnitt 6 erfolgt dabei entlang einer Schneidrichtung parallel zur Anlegerseite A.

[0021] In den Figuren 2(a) bis 2(d) ist schematisch das erfindungsgemässe Verfahren zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel 5 aus einem Gesamtstapel 2 aus bedrucktem, blattförmigem Gut 1 dargestellt. Das Bedrucken des blattförmigen Guts 1 erfolgt, wie bereits unter Fig. 1(a) erläutert, mit Ausrichtung an der Referenzseite R.

[0022] Im Unterschied zum herkömmlichen Verfahren wird beim erfindungsgemässen Verfahren der Gesamtstapel 2 in einem ersten Schritt (Fig. 2(a)) direkt in mehrere Streifenstapel 3 geschnitten. Dazu erfolgt jeweils ein Schnitt 4 zwischen den Reihen entlang einer Schneidrichtung senkrecht zur Referenzkante R. Der Schnitt 4 erfolgt vorzugsweise mittig zwischen benachbarten Reihen der Etikettensujets 7.

[0023] In einem zweiten und dritten Schritt (Fig. 2(b) und Fig. 2(c)) werden die Streifenstapel 3 jeweils in mehrere Etikettenausgangsstapel 5 geschnitten. Dazu erfolgt erst ein Anschnitt 9. Dieser liegt an der der Referenzkante R bzw. der Anlegerseite gegenüberliegenden Seite 8 in einem vorbestimmten Abstand zum Etikettendruck 7 (Fig. 2(b)). Dieser vorbestimmte Abstand entspricht vorzugsweise der Hälfte des Abstands zwischen zwei benachbarten Etikettensujets 7. Als Anlegerseite A für den Schnitt 9 wird nun die Referenzkante R verwendet. Der Schnitt 9 erfolgt dabei entlang einer Schneidrichtung parallel zur Anlegerseite A resp. der Referenzkante R.

[0024] Durch Verwendung der Referenzkante R als Anlegerseite A kann auf den Schnitt zur Definition einer Anlegerseite A wie beim herkömmlichen Verfahren verzichtet werden. Die Schneidtoleranzen für das nachfolgende Abschneiden der Etikettenausgangsstapel werden dabei erheblich optimiert.

[0025] Anschliessend werden durch die Schnitte 6 jeweils die Etikettenausgangsstapel 5 abgeschnitten (Fig. 2(c)), welche dann einer Stanzvorrichtung zum Stanzen der Etikettennutzenstapel zugeführt werden. Für den Schnitt 6 wird ebenfalls die Referenzkante R als Anlegerseite A verwendet. Der Schnitt 6 erfolgt dabei entlang einer zweiten Schneidrichtung parallel zur Referenzkante R und vorzugsweise mittig zwischen benachbarten Etikettensujets.

[0026] Bei dem Verfahren in Fig. 2 wird also die Referenzkante R, welche die exakte Position der Etikettensujets 7 definiert als Anlegerseite A für alle Schnitte zur Bildung von Etikettenausgangsstapel 5, 5' beibehalten, wobei der letzte Etikettenausgangsstapel 5' von jedem Streifenstapel 3 in der Grösse gegenüber dem übrigen Etikettenausgangsstapel 5 um die Breite eines Referenzkantenabstands X abweicht. Fig. 2(d) zeigt nebeneinander jeweils einen Etikettenausgangsstapel mit und ohne Referenzkantenabstand X.

[0027] In Fig. 3 sind der zweite und dritte Schritt gemäss Fig. 2(b) und Fig. 2(c) auf einer vereinfacht dargestellten Schneidvorrichtung gezeigt. Die Schneidvorrichtung weist eine Schneidmesser 10 und einen Stapelanschlag 11 auf. Der Streifenstapel 3 liegt mit der Referenzkante R resp. Anlegerseite A am Stapelanschlag 11 an, welcher sich nach jeden Schnitt 9, 6 in eine Schneidvorschubrichtung B verschiebt, bis alle Etikettenausgangsstapel 5, 5' vom Streifenstapel 3 abgeschnitten sind. Nach dem Schneiden weisen alle Etikettenstapel 5 bis auf den letzten Etikettenstapel 5' die gleiche Länge d auf. Der letzte Etikettenstapel 5' weist eine Länge d plus die Breite des Referenzkantenabschnitt X auf.

[0028] Fig. 4 zeigt in einer stark vereinfachten Darstellung eine Stanzvorrichtung zur Herstellung von Etikettennutzenstapel (gestrichelte Linie im Etikettenausgangsstapel 5, 5'). Die Stanzvorrichtung umfasst eine Hubvorrichtung 12 um den zu stanzenden Etikettenausgangsstapel 5, 5' in einer Stanzrichtung C durch ein Stanzmesser 13 zu stossen. Weiter umfasst sie einen bewegbaren Niederhalter 14, um Etikettenausgangsstapel 5, 5' mit unterschiedlichen Längen d, d+x (Fig. 2(d)) in einem Stanzkanal 15 zu halten und für die Stanzung auszurichten. Der Niederhalter ist verschiebbar (Pfeil D). In Fig. 4(a) ist die Stanzvorrichtung mit einem Etikettenstapel 5 der Länge d (ohne Referenzkantenabschnitt X) gezeigt. In Fig. 4(b) ist die Stanzvorrichtung mit einem Etikettenstapel 5' der Länge d plus Referenzkantenabschnitt X gezeigt, dieser entspricht jeweils dem letzten Etikettenausgangsstapel 5' von einem Streifenstapel 3, wie bereits vorangehend erläutert.

Bezeichnungsliste



[0029] 
1
blattförmiges Gut
2
Gesamtstapel
3
Streifenstapel
4
Schnitt senkrecht zur Referenzseite
5, 5'
Etikettenausgangsstapel
6
Schnitt parallel zur Anlegerseite A
7
Etikettendruck
8
gegenüberliegende Seite
9
Anschnitt
10
Schneidmesser
11
Stapelanschlag
12
Hubvorrichtung
13
Stanzmesser
14
Niederhalter
15
Stanzkanal
A
Anlegerseite
B
Schneidvorschubrichtung
C
Stanzrichtung
d
Länge Etikettenausgangsstapel
R
Referenzkante
X
Referenzkantenabschnitt



Ansprüche

1. Verfahren zum Zuschneiden von Etikettenausgangsstapel (5) für die Herstellung von Formetiketten aus einem Gesamtstapel (2) aus blattförmigem Gut, umfassend folgende Schritte:

a) Bereitstellen eines Gesamtstapels (2) aus mit Etikettensujets (7) bedrucktem, blattförmigem Gut (1), wobei die Etikettensujets (7) in gleichmässigen Zeilen und Spalten bildenden Reihen auf das blattförmige Gut (1) gedruckt und an einer Referenzkante (R) des blattförmigen Guts (1) ausgerichtet sind;

b) Schneiden des Gesamtstapels (2) in mehreren Streifenstapel (3) durch jeweils einen Schnitt (4) des Gesamtstapels (2) zwischen den Reihen in eine erste Schneidrichtung senkrecht zur Referenzkante (R);

c) Abschneiden von mehreren Etikettenausgangsstapeln (5) vom Streifenstapel (3) durch jeweils einen Schnitt (6) des Streifenstapels (3) in eine Schneidrichtung parallel zur Referenzkante (R), wobei die Referenzkante (R) als Anlegerseite (A) verwendet wird.


 
2. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnitt (4) zum Schneiden des Gesamtstapels (2) mittig zwischen benachbarten Reihen der Etikettensujets (7) erfolgt.
 
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnitt (6) des Streifenstapels (3) mittig zwischen benachbarten Etikettensujets (7) erfolgt.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Abschneiden eines ersten Etikettenausgangsstapels (5) ein Anschnitt (9) parallel zur Referenzkante (R) und in einem vorbestimmten Abstand zu den Etikettensujets (7) erfolgt.
 
5. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Abstand der Hälfte des Abstands zwischen zwei benachbarten Etikettensujets (7) entspricht.
 
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schritt c) jeweils der von der Referenzkante (R) des Streifenstapels (3) bzw. Reststreifenstapels am weitesten entfernte Etikettenausgangsstapel (5) abgeschnitten wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der abgeschnittene Etikettenausgangsstapel (5, 5') in einen Stanzkanal (15) einer Stanzvorrichtung zur Herstellung von Etikettennutzenstapel befördert wird, wobei zur Ausrichtung und Führung des Etikettenausgangsstapels (5, 5') mindestens ein beweglicher Niederhalter (13) mit dem Etikettenausgangsstapel (5, 5') in Anschlag gebracht wird.
 
8. Vorrichtung zur Herstellung von Etikettennutzenstapel aus einem Gesamtstapel (2) umfassend eine Planschneidvorrichtung, auf welcher das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgeführt wird und einer Stanzvorrichtung, die einen beweglichen Niederhalter (14) zum Ausrichten und Führen von Etikettenausgangsstapel (5, 5') mit unterschiedlichen Längen (d, d+x) aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente