[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abgriff für ein Flachbandkabel, welches
seinerseits mehrere parallel laufende Adern aufweist. Die parallel laufenden Aderns
sind von einem Isoliermantel umgeben. Derartige Flachbandkabel ermöglichen es, an
beliebigen Stellen kontaktiert zu werden, um das elektrische Potential einer oder
mehrerer Adern an einer gewünschten Stelle abzugreifen. Derartige Flachbandabgriffe
bestehen in der Regel aus einem das Flachbandkabel umfassenden Gehäuse. Dabei ist
das Flachbandkabel durch das Gehäuse durchgeleitet und erstreckt sich in horizontalter
Richtung. Im Gehäuse sind in vertikaler Richtung verschiebbare Anschlusskontakte angeordnet.
Die Anschlusskontakte sind also rechtwinklig zum Flachbandkabel verfahrbar. Werden
die Anschlusskontakte in Richtung auf die Adern des Flachbandkabels verfahren, durchtrennen
sie den Isoliermantel des Flachbandkabels an den jeweiligen Kontaktstellen und bilden
mit der Ader einen Berührungskontakt aus.
[0002] Aus der
EP 16 24 528 ist ein derartiges Gehäuse mit sogenannten Schneidklemmkontakten bekannt. Bei den
Schneidklemmkontakten sind die Kontakte gabelförmig ausgebildet. Die beiden Gabelzinken
weisen einander zugewandte Schneidkanten auf. Die Schneidkanten durchtrennen beim
Kontaktieren den Isoliermantel des Flachbandkabels und klemmen die zu kontaktierenden
Ader zwischen sich.
[0003] Aus der
EP 23 15 217 ist ebenfalls ein Flachbandabgriff mit einem Gehäuse bekannt. Dort sind die Anschlusskontakte
als Piercingschrauben ausgebildet.
[0004] Nachteilig beim bekannten Stand der Technik ist die Tatsache, dass für jede Ader
des Flachbandkabels Anschlusskontakte vorhanden sind. Häufig ist es nämlich erwünscht,
nur wenige Adern des Flachbandkabels zu kontaktieren. Hiervon ausgehend liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Flachbandabgriff so zu gestalten, dass nur die
der Anzahl der benötigten Abgriffe entsprechende Anzahl von Anschlusskontakten vorhanden
ist.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs 1 in erfinderischer
Weise gelöst. Die Unteransprüche lehren teilweise vorteilhafte und teilweise für sich
selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Grundüberlegung, ein Stellelement vorzusehen, welches
zwischen den einzelnen Kontaktstellen hin- und her bewegbar ist. Das Stellelement
gibt dabei jeweils eine Kontaktstelle zur Kontaktierung frei und inaktiviert zugleich
die übrigen Kontaktstellen. Das Stellelement kann in diesem Zusammenhang als Antriebselement
für einen Anschlusskontakt dienen und so den Anschlusskontakt zwischen verschiedenen
Kontaktstellen hin- und her schalten, um diese wahlweise zu kontaktieren.
[0007] Mit der Erfindung ist es beispielsweise möglich, bei einem fünfadrigen Flachbandkabel
den Schutzleiter und den Nullleiter fest zu kontaktieren und das elektrische Potential
wahlweise von den Leitern L1 oder L2 oder L3 abzuzweigen. In der Regel sind sämtliche
Kontaktstellen des Flachleitungsabgriffs mit Stecker- oder Buchsenkontakten von Steckverbindern
mechanisch verbunden, so dass das Potential aus den Adern des Flachbandkabels in die
entsprechenden Kontakte des Steckverbinders eingeleitet wird. Bezogen auf einen 3-poligen
elektrischen Steckverbinder kann beispielsweise der rechte und der mittlere Anschlusskontakt
fest dem Nullleiter bzw. dem Schutzleiter zugeordnet sein, während der verbleibende
linke Anschlusskontakt wahlweise mit den Potentialen L1, L2 oder L3 elektrisch verbunden
werden kann.
[0008] Natürlich ist es auch möglich, andere als 3- oder 5-polige Flachbandkabel bzw. Flachleitungsabgriffe
mit der Erfindung zu versehen. Die vorerwähnten Ausführungen sind insoweit nicht beschränkend,
sondern nur beispielhaft.
[0009] Mit der Erfindung ist es sogar möglich, eine einmal gewählte Kontaktbelegung wieder
zu verändern. Es wird einfach das jeweilige Kontaktelement von der fehlerhaften Kontaktstelle
entfernt und durch das Stellelement an die korrekte Kontaktstelle verfahren. Es ist
deshalb grundsätzlich möglich, eine Ader auch mehrfach zu piercen, ohne dass dies
zu einem Ausfall der Anlage führt.
[0010] In einer ersten Ausgestaltung ist das Stellelement als längsverschieblicher Schlitten
ausgestaltet. Der längsverschiebliche Schlitten kann entweder rechtwinklig, also in
einem Winkel von 90° zur Mittellängsrichtung der Leitungsadern verschoben werden.
Diese rechtwinklig zu den Adern verlaufende Verschieberichtung des Schlittens ermöglicht
eine besonders platzsparende Ausgestaltung des Flachbandabgriffs.
[0011] In weiterer Ausgestaltung ist der Schlitten diagonal zum Flachbandkabel verschiebbar.
Die Verschieberichtung des Schlittens läuft also in einem 45°-Winkel oder in einem
anderen Winkel schräg zur Mittellängsrichtung der Adern des Flachbandkabels. Diese
diagonale Verschieberichtung des Schlittens hat den Vorteil von vergrößerten Luft-
und Kriechstrecken, so dass der Flachbandabgriff auch für höhere elektrische Potentiale
geeignet ist. Die diagonale Verschieberichtung muß also nicht exakt in einem Winkel
von 45° zur Mittellängsrichtung der Adern verlaufen. Vielmehr ist ein schräger Verlauf
in einem Winkelbereich von 85° bis 10°, vorzugsweise im Bereich von 30° bis 60° gemeint.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung ist das Stellelement als Lochscheibe ausgestaltet.
Diese Lochscheibe weist ein mit der jeweiligen Kontaktstelle fluchtendes Durchgangsloch
auf. Das Durchgangsloch kann mithilfe der Lochscheibe zu jeder Kontaktstelle hin bewegt
werden, wobei die nicht mit dem Durchgangsloch versehenen Bereiche der Lochscheibe
die übrigen Kontaktstellen abdecken. In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Lochscheibe
mit einem Drehschalter drehantreibbar.
[0013] Weitere Varianten der Erfindung betreffen die Ausgestaltung der Anschlusskontakte.
So ist es beispielsweise möglich, als Anschlusskontakte an sich bekannte gabelförmige
Schneidklemmkontakte mit einander zugewandten Schneidkanten zu verwenden. Die Schneidklemmkontakte
sind in vorteilhafter Weiterbildung von einem Schwenkhebel angetrieben, um aus ihrer
Inaktivstellung in ihre Aktivstellung verschwenkt zu werden. Hierfür kann ein Werkzeugangriff
am Schwenkhebel ausgebildet sein, beispielsweise eine Tasche für eine Schrauberklinge.
[0014] In einer bevorzugten Variante ist der Schwenkhebel und der Schneidklemmkontakt in
einem separaten Kontaktgehäuse gelagert. Das Kontaktgehäuse mit dem eingebauten Schwenkhebel
und daran gelagertem Schneidklemmkontakt bildet dann eine Baugruppe, die einfach in
eine entsprechende Aufnahme an der Kontaktstelle eingeschoben werden kann. Auch ist
es möglich, diese Baugruppe in den bewegbaren Schlitten einzuschieben, um so den Schneidklemmkontakt
zwischen den einzelnen Kontaktstellen hin- und her verschieben zu können.
[0015] Eine weitere Ausführungsform betrifft eine an sich bekannte Piercingschraube als
Anschlusskontakt. In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Piercingschraube in einem
hohlzylindrischen Einschraubkanal oder Einschraubtrichter längs verfahrbar geführt.
In einer für sich selbst gesehen erfinderischen Variante ist die Piercingschraube
von einer Distanzhülse kranzartig umschlossen. Die Distanzhülse ist dabei mit ihren
Außenflächen an den Innenflächen des Einschraubkanals oder Einschraubtrichters längs
verfahrbar geführt, während der Schraubenkopf der Piercingschraube in der Distanzhülse
drehbeweglich gelagert ist. Die Distanzhülse hat eine Doppelfunktion zum einem als
Verliersicherung der Piercingschraube im Einschraubkanal oder Einschraubtrichter.
Ist die Distanzhülse darüber hinaus farbig ausgestaltet, dient sie zum anderen als
Indikator für die jeweilige Stellung der Piercingschraube. Ist die Distanzhülse am
offenen Ende des Einschraubkanals oder Einschraubtrichters sichtbar, befindet sich
die Piercingschraube in ihrer Inaktivstellung. Ist die Hülse hingegen nicht mehr sichtbar,
ist die Piercingschraube tief in den Einschraubkanal oder Einschraubtrichter eingeschraubt
und befindet sich somit in Ihrer Kontaktstellung. In der Kontaktstellung durchstößt
die Schraubenspitze der Piercingschraube den Isoliermantel des Flachbandkabels und
liegt auf der zu kontaktierenden Ader auf.
[0016] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Distanzhülse auf den Schraubenkopf der Piercingschraube
aufschiebbar oder aufrastbar. Bei der aufrastbaren Variante wird es als vorteilhaft
angesehen, an der Distanzhülse drei in einem 60°-Winkel voneinander beabstandete Fanghaken
vorzusehen. Zwei dieser Fanghaken sind vorzugsweise starr und ein dritter Fanghaken
ist federelastisch. Beim Aufrasten der Distanzhülse federt der federelastische Fanghaken
aus und ermöglicht so das Übergleiten des Schraubenkopfs der Piercingschraube.
[0017] Besonders vorteilhaft ist die Kombination der Distanzhülse mit einem sternförmigen
Werkzeugangriff im Schraubenkopf der Piercingsschraube mit abgerundeten Spitzen und
Ecken. Schrauben mit derartigen sternförmigen Werkzeugangriffen werden unter der Kennzeichnung
"Torx" im Handel vertrieben. Zu diesen Torxschrauben existieren steckkompatible Schrauberbits
für Hand-, Akku- oder Drehmomentschrauber. Aufgrund des verglichen mit dem Kopfdurchmesser
des Schraubenkopfs der Piercingschraube größeren Außendurchmessers der Distanzhülse
ist es möglich, den Innendurchmesser des Einschraubkanals oder Einschraubtrichters
ebenfalls zu vergrößern. In diese vergrößerten Einschraubkanäle oder Einschraubtrichter
kann dann ein Werkzeug mit einem Schrauberbit problemlos eintauchen und zur Befestigung
der Piercingschraube verwendet werden, was montagetechnisch vorteilhaft ist.
[0018] Eine weitere Weiterbildung der Erfindung betrifft die Ausgestaltung des längsverschieblichen
Schlittens. Hierbei ist der Einschraubkanal oder Einschraubtrichter in einer U-förmigen
Halteklammer gehalten und bildet den längsverschieblichen Schlitten. Die U-Schenkel
der Halteklammer bilden dabei die Klammerseitenwände. Der Einschraubtrichter oder
Einschraubkanal ist zwischen den Seitenwänden gehalten und geführt und kann entlang
den Seitenwänden hin- und hergeschoben werden. In weiterer Ausgestaltung sind in die
Oberkanten der von den U-Schenkel gebildeten Klammerseitenwände Rastnuten eingeformt.
Die Rastnuten sind jeweils an denjenigen Positionen eingeformt, an welchen Kontaktstellen
vorhanden sind. Auf diese Weise kann der Einschraubkanal oder Einschraubtrichter zwischen
den verschiedenen Kontaktstellen definiert hin- oder her verschoben werden und verrastet
oberhalb der entsprechenden Kontaktstelle jeweils sicher.
[0019] In weiterer Ausgestaltung sind an den den Oberkanten der Klammerseitenwände abgewandten
Unterkanten der Klammerseitenwände Rastfüße angeformt. Mithilfe der Rastfüße kann
die Halteklammer am Flachbandabgriff in entsprechenden Öffnungen verrastet werden.
Somit bildet die Einheit aus Halteklammer und Einschraubkanal bzw. Einschraubtrichter
wiederum eine auf den Flachbandabgriff bzw. das Gehäuse des Flachbandabgriffs aufrastbare
Baugruppe.
[0020] Sämtliche vorbeschriebenen Varianten des Flachbandabgriffs können einen vorzugsweise
verschwenkbar gelagerten Gehäusedeckel aufweisen, welcher den verschiebbaren Schlitten
oder die Lochscheibe im verschlossenen Zustand vollständig abdeckt und so jegliche
Manipulation an der Kontaktstelle verhindert. In weiterer Ausgestaltung kann der Gehäusedeckel
einen transparenten als Schauglas wirkenden Bereich aufweisen. Durch diesen transparenten
Bereich kann die jeweilige Funktionsstellung des Schlittens ermittelt werden, so dass
die Kontaktbelegung erkennbar ist. In weiterer Ausgestaltung kann die jeweilige Potentialbezeichnung
außen auf den Deckel aufgedruckt sein, so dass die Kontaktbelegung noch einfacher
von außen gesehen werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, den Gehäusedeckel sowohl
passend für die Schlittenvariante als auch passend für die Lochscheibenvarianten zu
machen. Um ausreichend Einbauraum für den Schlitten zu schaffen, weist der Gehäusedeckel
einen rechtwinklig zur Mittellängsrichtung der Adern oder diagonal zur Mittellängsrichtung
der Adern verlaufenden Dom auf.
[0021] Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele ist die Erfindung mit
weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Den erfindungsmäßigen Flachbandabgriff mit diagonal zur Mittellängsrichtung der Adern
des Flachbandkabels verlaufendem Schlitten,
- Fig. 1a
- den in Fig. 1 dargestellten Flachbandabgriff mit einem aufgesetzten Gehäusedeckel,
- Fig. 2
- das Gehäuse des Flachbankabgriffs ohne aufgesetzten Schlitten und ohne Flachbandkabel
gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- das Detail Schlitten auf dem Flachbandabgriff gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- die Anschlusskontakte des Flachbandabgriffs aus Fig. 1,
- Fig. 5
- die aus der U-förmigen Halteklammer und dem den Schlitten bildenden Einschraubtrichter
bestehende Baugruppe,
- Fig. 6
- die Draufsicht auf die Baugruppe gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- den Schnitt VII-VII aus Fig. 6,
- Fig. 8
- die Anschlusskontakte einer zweiten Ausführungsform des Flachbandangriffs,
- Fig. 9
- die Anschlusskontakte aus Fig. 8 sowie eine Lochscheibe,
- Fig. 10
- die Draufsicht auf die Kontaktöffnungen des Gehäuses des Flachbandabgriffs mit den
Kontaktelementen aus Fig. 8 und Fig. 9,
- Fig. 11
- die Darstellung aus Fig. 10 mit aufgesetztem Drehschalter,
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf die zweite Ausführungsform des Flachbandabgriffs,
- Fig. 13
- eine dritte Ausführungsform des Flachbandabgriffs mit rechtwinklig zur Mittellängsachse
der Adern verschiebbarem Schlitten,
- Fig. 14
- eine geschnittene Vorderansicht der Ausführungsform aus Fig. 13,
- Fig. 15
- eine geschnittene Seitenansicht der Ausführungsform aus Fig. 13 mit Piercingkontakt
in seiner Inaktivstellung sowie
- Fig. 16
- den Piercingkontakt aus Fig. 15 in seiner Aktivstellung.
[0022] In Fig. 1 sind das Gehäuse des Flachbandabgriffs 1 und das das Gehäuse durchsetzende
Flachbandkabel 2 erkennbar. In Fig. 1 ist weiter erkennbar der als Schlitten wirksame
Einschraubtrichter 3 sowie die den Einschraubtrichter 3 lagernde U-förmige Halteklammer
4. Ferner ist in Fig. 1 der Berührungsschutz 5 eines Buchsenkontakts eines Steckverbinders
erkennbar sowie freigelegte Adern 6 des Flachbandkabels 2. Die Adern 6 sind dabei
eingebettet in den Isoliermantel 7 des Flachbandkabels 2.
[0023] Fig. 1 a zeigt den Flachbandabgriff 1 mit einem schwenkbar gelagerten Gehäusedeckel
28, welcher den verschiebbaren Einschraubtrichter 3 im verschlossenen Zustand vollständig
abdeckt und so jegliche Manipulation an der Kontaktstelle verhindert. Der Gehäusedeckel
28 weist ein transparentes als Schauglas wirkendes Langloch 29 auf. Durch dieses transparente
Langloch 29 ist die jeweilige Funktionsstellung des Einschraubtrichters 3 sichtbar,
so dass die Kontaktbelegung erkennbar ist. Außen auf den Gehäusedeckel 28 ist die
jeweilige Potentialbezeichnung 30 aufgedruckt, so dass die Kontaktbelegung einfach
von außen abgelesen werden kann. Um ausreichenden Einbauraum für den Einschraubtrichter
3 zu schaffen, weist der Gehäusedeckel 28 einen nach oben ragenden, gegenüber den
übrigen Bereichen des Gehäusedeckels 28 stufenartig ansteigenden erhöhten Deckelbereich
31 auf.
[0024] Fig. 2 zeigt das Gehäuse des Flachbandabgriffs 1 mit demontierter Halteklammer 4
und demontiertem Einschraubtrichter 3. In Fig. 3 erkennbar ist der Einschraubtrichter
3 mit dem Schraubenkopf 8 einer Piercingsschraube 11. Des Weiteren sind erkennbar
die Schraubenköpfe 8 der Piercingschrauben 11 für den Nullleiter und den Schutzleiterkontakt.
Aus der Darstellung der Fig. 4 ist erkennbar, dass der Einschraubtrichter 3 mit der
Piercingschraube 11 entlang dem Kontaktbügel 9 des Buchsenkontakts 10 diagonal zu
den Adern 6 verschiebbar ist. Die Piercingschrauben 11 des Schutzleiters und des Neutralleiters
hingegen sind direkt in die entsprechenden Buchsenkontakte 10 eingeschraubt.
[0025] In Fig. 5 schließlich ist noch einmal erkennbar die U-förmige Halteklammer 4 mit
den die Klammerseitenwände 12 bildenden U-Schenkeln 4. In die Oberkanten der Klammerseitenwände
12 sind Rastnuten 13 eingeformt. Die Rastnuten 13 fixieren den Einschraubtrichter
3 in seiner jeweiligen Funktionsstellung über einer Kontaktstelle, wobei in Fig. 5
zwei Funktionsstellungen des Einschraubtrichters 3 gezeigt sind. Schließlich erkennbar
sind die Rastfüße 14, mit welchen die Halteklammer 4 am Gehäuse des Flachbandeingriffs
1 gelagert ist.
[0026] In der Draufsicht gemäß Fig. 6 ist wiederum der Schraubenkopf 8, die den Schraubenkopf
8 umfangende Distanzhülse 15 und der sternförmige Werkzeugangriff 16 erkennbar. Der
sternförmige Werkzeugangriff 16 wird unter der Kennzeichnung "Torx" mit entsprechenden
Schrauben vertrieben.
[0027] In Fig. 7 ist in der Schnittdarstellung wiederum die Distanzhülse 15 erkennbar, welche
auf die Piercingschraube 11 aufgeschoben ist. Die Piercingschraube 11 ist mit der
Außenfläche 17 der Distanzhülse 15 im Einschraubtrichter 3 geführt. In der Darstellung
der Fig. 7 ist auch gut die Schraubenspitze 18 erkennbar, welche den Isoliermantel
7 des Flachbandkabels 2 durchstößt und in der Kontaktierungstellung an der Ader 6
anliegt.
[0028] Weiterhin sei auf die Doppelfunktion der Distanzhülse 15 hingewiesen, welche einerseits
die Piercingschraube 11 im Schraubkanal 3 unverlierbar sichert und welche andererseits
als Indikator dient. In der in Fig. 7 gezeigten Inaktivstellung ist die Distanzhülse
15 von außen her gut sichtbar und signalisiert so die Inaktivstellung der Piercingschraube
11. Ist die Piercingschraube 11 hingegen vollständig eingeschraubt, ist die Distanzhülse
15 nicht mehr sichtbar.
[0029] In Fig. 8 erkennbar sind wiederum Buchsenkontakte 10 einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsmäßigen Flachbandabgriffs 1. Wiederum sind zwei Buchsenkontakte 10 als
Kontaktelemente für den Nullleiter bzw. den Schutzleiter wirksam. Der Buchsenkontakt
10 mit dem daran angeformten Kontaktbügel 9 ist wiederum für den Abgriff des elektrischen
Potentials vorgesehen. Am Kontaktbügel 9 ist eine Lochscheibe 19 mit Durchgangslöchern
20 schwenkbar gelagert. Die Durchgangslöcher 20 fluchten dabei jeweils mit der freizugebenden
Kontaktstelle. In der Darstellung der Fig. 10 ist erkennbar, dass dort die Kontaktstelle
L1 vom Durchgangsloch 20 freigegeben ist, wogegen die beiden benachbarten Kontakte
L2 und L3 jeweils von der Lochscheibe 19 verschlossen sind.
[0030] Fig. 11 und Fig. 12 zeigen wiederum den vom Durchgangsloch 20 geöffneten Kontakt
sowie einen benachbarten Drehschalter 21, welcher als Antriebselement für die Lochscheibe
19 wirksam ist. Aus der Darstellung der Fig. 12 ist schließlich erkennbar, dass der
Drehschalter 21 zwischen den Potentialen L1, L2 und L3 zum Aktivieren oder Deaktivieren
des entsprechenden Anschlusskontakts hin- und her bewegbar ist.
[0031] Fig. 13 schließlich zeigt den rechtwinklig zu den Adern 6 des Flachbandkabels 2 verschieblichen
Schlitten 22. Der Schlitten 22 nimmt dabei einen gabelartigen Schneidklemmkontakt
23 auf. Der gabelartige Schneidklemmkontakt 23 weist seinerseits zwei einander zugewandte
Schneidkanten 24 an seinen Gabelzinken auf. Mit den Schneidkanten 24 durchschneidet
der Schneidklemmkontakt 23 zum einem den Isoliermantel 7 des Flachbandkabels 2 und
kontaktiert klemmend die vom Isoliermantel 7 ummantelte Ader 6 des Flachbandkabels
2.
[0032] In der Darstellung der Fig. 14 und Fig. 16 ist eine Schraubendreherklinge 25 erkennbar,
die in einen Werkzeugangriff am Schwenkhebel 26 eingreift. Mithilfe des Schwenkhebels
26 wird der Schneidklemmkontakt 23 aus seiner in Fig. 15 gezeigten Inaktivstellung
in seine in Fig. 16 gezeigte Kontaktstellung in Richtung auf die Ader 6 des Flachbandkabels
2 herunter gedrückt. Die Ausleitung des elektrischen Potentials erfolgt bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 13, Fig. 14, Fig. 15 und Fig. 16 über eine Kupferlitze 27, die mit dem
Schneidklemmkontakt 23 leitend verbunden ist.
Die Funktionsweise aller drei Ausführungen ist folgende:
[0033] Während der Nullleiter und der Schutzleiter fest kontaktiert sind, wird zum Abgriff
der Potentiale der Leiter L1, L2 oder L3 entweder der Schlitten 22 rechtwinklig zum
Flachbandkabel 2 verschoben oder der Einschraubtrichter 3 diagonal bzw. schräg, beispielsweise
in einem Winkel von 51° zum Flachbandkabel 2 verschoben oder die Lochscheibe 19 mit
Hilfe des dritten Drehschalters 21 zwischen Ihren verschiedenen in Fig. 12 gezeigten
Funktionsstellungen hin- und her bewegt. Beim Ausführungsbeispiel mit dem rechtwinklig
verschiebbaren Schlitten 22 wird der Schneidklemmkontakt 23 aus seiner Inaktivstellung
gemäß Fig. 15 in seine Aktivstellung gemäß Fig. 16 mithilfe des Schwenkhebels 26 senkrecht
herunter geschwenkt, in welchen die Schraubendreherklinge 25 eingreift.
[0034] Zur Kontaktierung Piercingkontakts beim Ausführungsbeispiel mit dem diagonal oder
schräg verschiebbaren Einschraubtrichter 3 wird der Einschraubtrichter 3 in seine
dem Kontakt L1, L2 oder L3 zugeordnete Funktionsstellung verfahren und verrastet in
der jeweiligen Rastnut 13. Anschließendend wird die Torx-Piercingschraube mit Hilfe
eines Akkuschraubers mit einem Torx-Schrauberbit in die Kontaktstellung heruntergeschraubt.
Dabei durchsticht die Schraubenspitze 18 den Isoliermantel 7 des Flachbandkabels 2
und kontaktiert die zugeordnete Ader 6.
[0035] Bei der Ausführungsform mit der Lochscheibe 19 wird das Durchgangsloch 20 mit Hilfe
des Drehschalters 21 dem erwünschten Kontakt L1, L2 oder L3 zugeordnet. Anschließend
wird eine zunächst nicht am Flachbandabgriff befindliche Piercingschraube in ein unterhalb
des Durchgangslochs 20 befindliches Gewinde eingeschraubt. Die Piercingschraube 11
durchsticht hierbei den Isoliermantel 7 des Flachbandkabels 2 und liegt auf der ihr
zugeordneten Ader 6 zur Kontaktierung auf.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Flachbandabgriff
- 2
- Flachbandkabel
- 3
- Einschraubtrichter
- 4
- Halteklammer
- 5
- Berührungsschutz
- 6
- Ader
- 7
- Isoliermantel
- 8
- Schraubenkopf
- 9
- Kontaktbügel
- 10
- Buchsenkontakt
- 11
- Piercingschraube
- 12
- Klammerseitenwand
- 13
- Rastnut
- 14
- Rastfuß
- 15
- Distanzhülse
- 16
- Sternförmiger Werkzeugangriff
- 17
- Außenfläche
- 18
- Schraubenspitze
- 19
- Lochscheibe
- 20
- Durchgangsloch
- 21
- Drehschalter
- 22
- Schlitten
- 23
- Schneidklemmkontakt
- 24
- Schneidkante
- 25
- Schraubendreherklinge
- 26
- Schwenkhebel
- 27
- Kupferlitze
- 28
- Gehäusedeckel
- 29
- Langloch
- 30
- Potentialbezeichnung
- 31
- erhöhter Deckelbereich
1. Flachbandabgriff (1) mit einem mehrere parallele Adern aufweisenden Flachbandkabel
(2) und mit mindestens einem einen Isoliermantel (7) einer Ader (6) des Flachbandkabels
(2) durchdringenden Anschlusskontakt
dadurch gekennzeichnet,
• dass am Flachbandabgriff (1) mehrere Kontaktstellen ausgebildet sind,
• dass jeweils eine Kontaktstelle einer bestimmten Ader (6) des Flachbandkabels (2) zugeordnet
ist und
• dass ein zwischen den Kontaktstellen hin und her bewegbares Stellelement jeweils eine
Kontaktstelle zur Kontaktierung freigibt und zugleich die nicht freigegebenen Kontaktstellen
inaktiviert.
2. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 1
gekennzeichnet durch
einen längsverschieblichen Schlitten (22) als Stellelement.
3. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet
dass die Verschieberichtung des Schlittens (22) und die Mittellängsrichtung der Adern
(6) des Flachbandkabels (2) rechtwinklig zueinander verlaufen.
4. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet
dass die Verschieberichtung des Schlittens (22) und die Mittellängsrichtung der Adern
(6) des Flachbandkabels (2) diagonal zueinander verlaufen.
5. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 1
gekennzeichnet durch
eine Lochscheibe (19) als Stellelement mit einem jeweils mit der zur Kontaktierung
freizugebenden Kontaktstelle fluchtenden Durchgangsloch (20).
6. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 5
gekennzeichnet durch einen Drehschalter (21) als Antriebselement für die Lochscheibe (19).
7. Flachbandabgriff (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
gekennzeichnet durch
einen gabelförmigen Schneidklemmkontakt (23) mit zwei einander zugewandten Schneidkanten
(24) an seinen beiden Kontaktgabeln derart, dass die Kontaktgabeln in der Kontaktstellung
mit ihren Schneidkanten (24) einen die Adern (6) des Flachbandkabels (2) abschirmenden
Isoliermantel (7) durchschneiden und die Ader (6) beidseitig klemmend zwischen sich
fixieren.
8. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet
dass der Schneidklemmkontakt (23) von einem Schwenkhebel (26) angetrieben senkrecht aus
seiner Inaktivstellung in Richtung auf das Flachbandkabel (2) in seine Kontaktstellung
verfahrbar ist.
9. Flachbandabgriff (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
gekennzeichnet durch
eine senkrecht in Richtung auf das Flachbandkabel (2) in ihre Kontaktstellung einschraubbare
Piercingschraube (11) mit einer den Isoliermantel (7) des Flachbandkabels (2) durchstoßenden
Schraubenspitze (18)
10. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet
dass die Piercingschraube (11) in einem hohlzylindrischen Einschraubtrichter (3) längsverschiebbar
geführt ist.
11. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 10
gekennzeichnet durch
eine den Schraubenkopf (8) der Piercingschraube (11) kranzartig umschließende Distanzhülse
(15), welche mit ihren Hülsenaussenflächen (17) an den Innenflächen des Einschraubtrichters
(3) gleitend anliegt.
12. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 11
dadurch gekennzeichnet
dass die Distanzhülse (15) auf den Schraubenkopf (8) aufschiebbar oder aufrastbar ist.
13. Flachbandabgriff (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 12
gekennzeichnet durch
einen sternförmigen Werkzeugangriff (16) im Schraubenkopf (8) der Piercingschraube
(11) mit abgerundeten Spitzen und Ecken.
14. Flachbandabgriff (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 13
dadurch gekennzeichnet
dass der Einschraubtrichter (3) in einer U-förmigen Halteklammer (4) zwischen den die
Klammerseitenwände (12) bildenden U-Schenkeln verschiebbar gelagert ist.
15. Flachbandabgriff (1) nach Anspruch 14
dadurch gekennzeichnet
dass in die Oberkanten der Klammerseitenwände (12) im Bereich jeder Kontaktstelle Rastnuten
(13) eingeformt sind zur Verrastung des Einschraubrichters (3) an der jeweiligen Kontaktstelle
und dass die Halteklammer ihrerseits mit Rastfüßen (14) am Flachbandabgriff (1) verrastet
ist.