(19)
(11) EP 2 947 036 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.2015  Patentblatt  2015/48

(21) Anmeldenummer: 14169682.3

(22) Anmeldetag:  23.05.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66C 13/54(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: EPSILON Kran GmbH.
5101 Bergheim (AT)

(72) Erfinder:
  • Steindl, Hannes
    5061 Elsbethen (AT)

(74) Vertreter: Gangl, Markus et al
Torggler & Hofinger Patentanwälte Wilhelm-Greil-Straße 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)

   


(54) Kran


(57) Kran mit einer Kransäule (1) und einem an der Kransäule (1) montierten Hochsitz (2), wobei ein Hochsitzdach (3) vorgesehen ist, wobei eine Verstellvorrichtung (8) vorgesehen ist, durch welche das Hochsitzdach (3) relativ zum Hochsitz (2) zwischen einer Lagerposition und einer Betriebsposition verstellbar ist, wobei sich das Hochsitzdach (3) in der Lagerposition näher an der Kransäule (1) und/oder an einem Kranarm des Krans befindet als in der Betriebsposition.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kran mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

[0002] Gattungsgemäße Kräne gestatten durch die Anordnung eines Hochsitzes an der Kransäule eine verbesserte Übersicht für den Bediener während der Kranarbeiten.

[0003] Im Stand der Technik kann der Hochsitz um einen Drehpunkt in eine Lagerposition an der Kransäule geschwenkt werden. Es ist bekannt, den Hochsitz mit einem Stoffdach zu versehen, welches relativ zum Hochsitz unbeweglich angeordnet ist und in der Lagerposition des Hochsitzes an der Kransäule relativ hoch aufbaut. Ein Stoffdach ist sehr empfindlich gegenüber Beschädigungen, zum Beispiel durch Äste oder dergleichen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines gattungsgemäßen Kranes, bei welchem in der Lagerposition des Hochsitzes an der Kransäule eine kompaktere Form gegeben ist.

[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Kran mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0006] Das Vorsehen einer Verstellvorrichtung, durch welche das Hochsitzdach relativ zum Hochsitz zwischen einer Lagerposition und einer Betriebsposition verstellbar ist, gestattet es, das Hochsitzdach in einer Lagerposition näher an die Kransäule und/oder einen Kranarm heran bewegen zu können. Dadurch verringert sich die Bauhöhe und es ergibt sich eine kompaktere Bauform. Hierdurch wird auch das Vorsehen eines Festdaches ermöglicht. Die Erfindung ist jedoch auch bei einem Klappdach vorteilhaft einsetzbar.

[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

[0008] Die für das Betreiben der Verstellvorrichtung für das Hochsitzdach und/oder der Bewegungsvorrichtung des Hochsitzes benötigte Energie kann manuell durch den Bediener oder - was bevorzugt ist - motorisch aufgebracht werden.

[0009] Weist das Hochsitzdach ein Festdach auf, kann dieses aus einem Kunststoff, zum Beispiel Polycarbonat bestehen.

[0010] Die Figuren und die dazugehörige Figurenbeschreibung zeigen bzw. diskutieren verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung.

[0011] Jede der Figuren 1 bis 14 zeigt ein gesondertes Ausführungsbeispiel jeweils in drei verschiedenen Stellungen (Teilfiguren a bis c), wobei die Teilfigur a stets die Betriebsposition von Hochsitz und Hochsitzdach zeigt, die Teilfigur c stets die Lagerposition von Hochsitz und Hochsitzdach zeigt und die Teilfigur b stets eine Zwischenposition zeigt.

[0012] In Figur 1 wird zunächst der Hochsitz 2 durch die Bewegungsvorrichtung 9 aus der in Figur 1a gezeigten Betriebsposition translatorisch in die in Figur 1b dargestellte Lagerposition an der Kransäule 1 gebracht. In Figur 1b befindet sich das Hochsitzdach 3 (hier bestehend aus Klappdach 4 und Aufspannvorrichtung 5), welches in diesem Ausführungsbeispiel unabhängig vom Hochsitz 2 verstellbar ist, noch in seiner Betriebsposition. Nun wird das Hochsitzdach 3 durch die Verstellvorrichtung 8 in Richtung der Kransäule 1 verkippt und gelangt so in die in Figur 1c dargestellte Lagerposition an Kransäule 1 und Kranarm (Hubarm). Die Bewegungsvorrichtung 9 wird hier durch ein Schienensystem gebildet, welches ein Verschieben des Hochsitzes 2 entlang der Konsole gestattet. Die Verstellvorrichtung 8 wird durch ein Drehgelenk gebildet, welches das Verkippen des Hochsitzdaches 3 erlaubt.

[0013] Im Ausführungsbeispiel der Figur 2 wird der Hochsitz 2 durch die Bewegungsvorrichtung 9 sowohl in Richtung der Kransäule 1 verkippt, als auch zu dieser hin verschoben und gelangt so aus der in Figur 2a gezeigten Betriebsposition in die in Figur 2b dargestellte Position. Das Hochsitzdach 3 befindet sich in der Figur 2b noch in seiner Betriebsposition und wird im Übergang zur Figur 2c durch die Verstellvorrichtung 8 in Richtung der Kransäule 1 verkippt. Die Bewegungsvorrichtung 9 weist in diesem Ausführungsbeispiel ein Drehgelenk und ein Schienensystem auf. Die Verstellvorrichtung 8 wird durch ein Drehgelenk gebildet.

[0014] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem zunächst der Hochsitz 2 und das Hochsitzdach 3 gemeinsam in Richtung der Kransäule 1 verschoben werden. Sie gelangen so aus der in Figur 3a dargestellten Position in jene der Figur 3b. Ein Schienensystem dient hier gleichermaßen als Verstellvorrichtung für das Hochsitzdach 3 und als Bewegungsvorrichtung 9 für den Hochsitz 2. Das Hochsitzdach 3 ist zu diesem Zweck zumindest während des Übergangs von Figur 3a auf Figur 3b mit dem Hochsitz 2 verbunden. Zuletzt wird das Hochsitzdach 3 durch die Verstellvorrichtung 8 relativ zum Hochsitz 2 und relativ zur Kransäule 1 nach unten verschoben und es ergibt sich die in Figur 3c gezeigte Konfiguration.

[0015] Das Ausführungsbeispiel der Figur 4 unterscheidet sich von jenem der Figur 3 nur dadurch, dass hier das Festdach 6 des Hochsitzdaches 3 zweiteilig ausgebildet ist. Beim Übergang von Figur 4b auf Figur 4c wird nur der obere Teilabschnitt 6a relativ zum unteren Teilabschnitt 6b und relativ zum Hochsitz 2 und zur Kransäule 1 nach unten verschoben.

[0016] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem das Hochsitzdach 3 und der Hochsitz 2 beim Übergang von der Figur 5a auf die Figur 5b zunächst gemeinsam zur Kransäule 1 und zum Hubarm hin verschwenkt werden. Ein Drehgelenk dient hier gleichermaßen als Verstellvorrichtung 8 für das Hochsitzdach 3 und als Bewegungsvorrichtung 9 für den Hochsitz 2. So wie in Figur 4 ist das Festdach 6 des Hochsitzdaches 3 zweiteilig ausgebildet. Der obere Teilabschnitt 6a und der untere Teilabschnitt 6b sind über ein Drehgelenk miteinander verbunden. Beim Übergang von Figur 5b auf Figur 5c wird nur der obere Teilabschnitt 6a um das Drehgelenk relativ zum unteren Teilabschnitt 6b und relativ zum Hochsitz 2 zur Kransäule 1 hin verschwenkt.

[0017] Im Ausführungsbeispiel der Figur 6 wird zunächst der Hochsitz 2 durch die Bewegungsvorrichtung zur Kransäule 1 hin verschoben und gelangt aus der in Figur 6a gezeigten Stellung in jene der Figur 6b. Anschließend wird das Hochsitzdach 3 um ein Drehgelenk der Verstellvorrichtung 8 in Richtung der Kransäule 1 verschwenkt.

[0018] Figur 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem zunächst das Hochsitzdach 3 um ein Drehgelenk der Verstellvorrichtung um eine vertikale Achse verdreht wird. Anschließend werden das Hochsitzdach 3 und der Hochsitz 2 gemeinsam zur Kransäule 1 hin verkippt und gelangen in die Stellung der Figur 7c.

[0019] Die Figuren 8 bis 14 zeigen weitere Ausführungsbeispiele, wobei die zur Verstellvorrichtung 8 bzw. zur Bewegungsvorrichtung 9 gehörenden Hebel und ggf. vorgesehene Kolben-Zylinder-Einheiten als Antrieb eingezeichnet wurden.

[0020] Es kann auch vorgesehen sein, dass ein Klappdach 4 mit einer Schale 7 kombiniert ist, wobei sich die Schale 7 unterhalb des Klappdaches 4 im Bereich des Hochsitzes 2 befindet und den Hochsitz 2 trägt.

[0021] Die Figuren 15 bis 23 konzentrieren sich in ihrer Darstellung auf die Ausbildung der Verstellvorrichtung 8 und der Bewegungsvorrichtung 9, wobei die Hochsitz 2 und Hochsitzdach 3 der leichteren Darstellbarkeit halber in isolierter Form, also nicht montiert an der Kransäule 1, dargestellt sind. Es versteht sich von selbst, dass die in diesen Figuren 15 bis 23 dargestellen Ausführungsbeispiele der Verstellvorrichtung 8 und der Bewegungsvorrichtung 9 - ggf. mit geringfügigen Modifikationen - auch bei den in den Figuren 1 bis 14 gezeigten Ausführungen einsetzbar sind.

[0022] Besonders hervorgehoben seien die Lösung der Figur 16 und 18, bei welchen durch eine mechanische Kopplung (Hebel 10) der Verstellvorrichtung 8 und der Bewegungsvorrichtung 9 eine gemeinsame Verstellung bzw. Bewegung von Hochsitzdach 3 und Hochsitz 2 erfolgt.

[0023] In der Lösung der Figur 19 wird die Verstellvorrichtung 8 durch eine Kulisse gebildet, in welcher ein mit dem Hochsitzdach 3 verbundener Schlitten verfährt. In der Lösung der Figur 20 weist auch die Bewegungsvorrichtung 9 eine derartige Kulisse mit Schlitten auf, der mit dem Hochsitz 2 verbunden ist.

[0024] In Figur 21 ist die Verstellvorrichtung 8 durch ein Drehgelenk 10 gebildet, wobei das Hochsitzdach 3 durch eine Sicherung an der Schale 7 arretierbar ist. Nach Lösen der Sicherung 7 kann das Hochsitzdach 3 verschwenkt werden. Ein solches Drehgelenk 10 ist auch in Figur 22 vorgesehen. Hier erfolgt die Arretierung und Verstellung durch eine Kolben- Zylinder-Einheit.

[0025] In Figur 23 ist ebenso ein Drehgelenk 10 bei der Verstellvorrichtung 8 vorgesehen.


Ansprüche

1. Kran mit einer Kransäule (1) und einem an der Kransäule (1) montierten Hochsitz (2), wobei ein Hochsitzdach (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstellvorrichtung (8) vorgesehen ist, durch welche das Hochsitzdach (3) relativ zum Hochsitz (2) zwischen einer Lagerposition und einer Betriebsposition verstellbar ist, wobei sich das Hochsitzdach (3) in der Lagerposition näher an der Kransäule (1) und/oder an einem Kranarm des Krans befindet als in der Betriebsposition.
 
2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochsitzdach (3) eine Aufspannvorrichtung (5) und ein daran aufgespanntes Klappdach (4) aufweist und die Verstellvorrichtung (8) die Aufspannvorrichtung (5) des Klappdaches (4) verstellt.
 
3. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochsitzdach (3) ein Festdach (6) aufweist.
 
4. Kran nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochsitz (2) durch eine Bewegungsvorrichtung (9) relativ zur Kransäule (1) zwischen einer Lagerposition und einer Betriebsposition bewegbar ist.
 
5. Kran nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung (8) des Hochsitzdaches (3) und die Bewegungsvorrichtung (9) des Hochsitzes (2) für eine gemeinsame Verstellung bzw. Bewegung von Hochsitzdach (3) und Hochsitz (2) mechanisch gekoppelt sind.
 
6. Kran nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Festdach (6) oder die Aufspannvorrichtung (5) aus wenigstens zwei Teilabschnitten (6a, 6b) besteht und die wenigstens zwei Teilabschnitte (6a, 6b) relativ zueinander verstellbar sind.
 




Zeichnung
































































Recherchenbericht









Recherchenbericht