(19)
(11) EP 2 947 044 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.12.2017  Patentblatt  2017/52

(21) Anmeldenummer: 15166727.6

(22) Anmeldetag:  07.05.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66F 9/075(2006.01)

(54)

VERFAHREN ZUR LENKUNGSSTEUERUNG BEI EINEM FLURFÖRDERZEUG

METHOD FOR STEERING CONTROL IN AN INDUSTRIAL TRUCK

PROCÉDÉ DESTINÉ À LA COMMANDE DE DIRECTION D'UN CHARIOT DE MANUTENTION


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 19.05.2014 DE 102014107065

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.11.2015  Patentblatt  2015/48

(73) Patentinhaber: STILL GmbH
22113 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Viereck, Volker
    23898 Kühsen (DE)
  • Krüger-Basjmeleh, Tino
    25469 Halstenbek (DE)
  • Wittmann, Thomas
    21035 Hamburg (DE)
  • Caro, Sönke
    22941 Hammoor (DE)
  • Klug, Matthias
    21244 Buchholz in der Nordheide (DE)
  • Baerwolff, Christian
    20251 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Patentship Patentanwaltsgesellschaft mbH 
Elsenheimerstraße 65
80687 München
80687 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-B1- 2 518 005
WO-A1-2008/141836
WO-A1-2007/036767
US-A1- 2014 074 342
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lenkungssteuerung bei einem Flurförderzeug. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Lenkungssteuerung bei einem Flurförderzeug bei dem alle Räder einer Vorderachse und einer Hinterachse gelenkt werden können, und das eine Anhängerkupplung und/oder eine abklappbare Lastgabel und/oder ausfahrbare Lastarme aufweist.

    [0002] Bei Flurförderzeugen sind unter anderem Gegengewichtsgabelstapler und Schubmaststapler bekannt sowie Schlepper. Bei einem Gegengewichtsgabelstapler ist es üblich, die Hinterräder oder ein einzelnes Hinterrad zu lenken, wobei die Vorderräder unterhalb bzw. nahe an einem Hubmast angeordnet sind und nicht gelenkt werden. Der Kurvenradius beim Lenken ergibt sich dann aus dem Schnittpunkt der Achsen des gelenkten hinteren Rades oder der gelenkten Hinterräder mit der Achse der Vorderräder. Der Schnittpunkt bildet eine Kurvenfahrtachse, um den die Kurvenfahrt stattfindet indem alle Räder um diese Kurvenfahrtachse Idealfall mit einem Radius auf einer Kurvenbahn laufen.

    [0003] Bei einem Schubmaststapler wird das Lastgewicht nicht überwiegend durch ein Gegengewicht ausgeglichen, sondern der Schwerpunkt der Last durch das Verschieben des Hubmastes soweit hinter die Vorderräder verbracht, dass das Fahrzeug insgesamt stabil ist. Um dies zu erreichen, sind die Vorderräder am vorderen Ende von Lastarmen, die sich nach vorn erstrecken, als Lastrollen angebracht. Auch hier wird jedoch die Kurvenfahrtachse bei Kurvenfahrt durch die Schnittpunkte der Achse dieser Lastrollen in den Lastarmen sowie der Achse eines gelenkten hinteren Rades bestimmt.

    [0004] Bei einem Schlepper dagegen werden im Regelfall die Vorderräder gelenkt und erfolgt der Antrieb über die Hinterräder, die nicht eingeschlagen werden können.

    [0005] Es sind nun Flurförderzeuge bekannt, die Kombinationen aus den zuvor geschilderten Fahrzeugen darstellen, und die daher verschiedene Betriebszustände einnehmen können. Ein solches Flurförderzeug weist beispielsweise eine Anhängerkupplung zum Schleppen von Anhängern, insbesondere eines Anhängerzuges aus mehreren Anhängern als Routenzug auf. Zusätzlich kann eine Lastaufnahmevorrichtung als Hubvorrichtung zum Ein- und Auslagern von Lasten in Regale bis zu einer gewissen Höhe genutzt werden. Hierfür ist es beispielsweise möglich, als Lastaufnahmevorrichtung eine herabklappbare Lastgabel vorzusehen, die bei einem reinen Schlepperbetrieb nach oben geklappt wird. Weiterhin ist es möglich, für schwerere Lasten Lastarme mit zusätzlichen Stützrollen vorzusehen, die ausgefahren werden können und beispielsweise eine Palette mit einem Initialhub anheben können, wobei das Gewicht der Palette bereits über die Stützrollen in diesen Lastarmen zu einem großen Teil abgestützt wird. Ein solches kombiniertes Flurförderzeug kann daher in mehreren Betriebsweisen eingesetzt werden, von denen jede einem herkömmlichen Flurförderzeug, wie etwa einem Schlepper, einem Gegengewichtsgabelstapler oder einem Schubmaststapler entspricht.

    [0006] Ein Beispiel eines solchen Flurförderzeugs, das in mehreren Funktionen eingesetzt werden kann und ausfahrbare zusätzliche Lastarme mit Lastrollen sowie klappbare Gabelzinken aufweist, ist in der EP 2 518 005 B1 der Anmelderin offenbart.

    [0007] Problematisch ist bei einem solchen kombinierten Flurförderzeug, dass sich ganz unterschiedliche Anforderungen an das Lenkverhalten stellen, je nach Art und Weise des Einsatzes. Nachteilig ist insbesondere, dass sich ein ungewohntes Fahrverhalten ergibt, soweit die Lenkung die Kurvenfahrtachse entsprechend einer bekannten Art von Flurförderzeug auf einer verlängerten starken Achse aufweist und dies abweicht von dem Verhalten eines üblichen Flurförderzeugs für eine gewählte Betriebsweise ist. Auch erfordert das Drehen des Flurförderzeugs dann eventuell relativ viel Platz, abhängig von dem gerade genutzten Betriebsmodus des Flurförderzeugs. Bei großen, bzw. sperrigen aufgenommenen Lasten kann der Platzbedarf sich ungünstig noch weiter vergrößern.

    [0008] Schließlich ist es auch wünschenswert, den benötigten Raum für eine Kurvenfahrt zu optimieren, wenn ein Flurförderzeug in eine Lagergasse eines Regallagers einbiegt.

    [0009] Es ist weiterhin bekannt, Flurförderzeuge als 4-Wegestapler auszuführen, bei denen 4 oder 3 Räder alle gelenkt werden können. Diese Stapler dienen hauptsächlich dazu, Lasten mit großer Längserstreckung, wie Rohre, Balken oder Ähnliches seitlich aufzunehmen und in Längsrichtung dieser Lasten zu transportieren.

    [0010] Die WO 2008/141836 A1 offenbart einen Dreiradstapler, dessen Räder in drei Betriebsmodi eingestellt werden können, einem ersten, in dem die beiden vorderen Räder parallel ausgerichtet sind und mit dem einzelnen Heckrad gelenkt wird, einem zweiten, in dem alle Räder quer angeordnet sind und der Stapler seitlich verfahren kann sowie einem dritten, in dem alle drei Räder auf einen Kreismittelpunkt innerhalb der Grundfläche des Staplers ausgerichtet sind und somit ein Drehen auf der Stelle ermöglicht wird.

    [0011] EP 2 518 005 B1 offenbart einen Stapler mit ausfahrbaren Lastarmen sowie abklappbaren Lastgabeln.

    [0012] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Lenkungssteuerung bei einem Flurförderzeug zur Verfügung zu stellen, durch das ein der Betriebsweise entsprechendes und gewohntes Lenkverhalten erreicht und der Platzbedarf für eine Kurvenfahrt minimiert wird.

    [0013] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Lenkungssteuerung bei einem Flurförderzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Verfahren zur Lenkungssteuerung bei einem Flurförderzeug, bei dem alle Räder einer Vorderachse und einer Hinterachse gelenkt werden können, und das eine Anhängerkupplung und/oder eine abklappbare Lastgabel und/oder ausfahrbare Lastarme aufweist, alle Räder mit ihren Achsen auf einen gemeinsamen Schnittpunkt als Kurvendrehachse ausgerichtet werden, wobei die Kurvendrehachse auf eine Querlinie zur Fahrzeuglängsachse abhängig von einem Betriebsmodus von einer Steuerung eingestellt wird und der Betriebsmodus aus mindestens zwei der folgenden gewählt werden kann:
    • Schlepper mit der Querlinie auf Höhe der Hinterräder
    • Gegengewichtsgabelstapler mit der Querlinie auf Höhe der Vorderräder
    • Schubmaststapler mit der Querlinie auf Höhe von Lastrollen in den ausgefahrenen Lastarmen


    [0015] Dadurch ergibt sich stets ein optimales bzw. gewohntes Fahrverhalten, soweit das Flurförderzeug durch einen Fahrer gesteuert wird, indem eine Anpassung des Lenkverhaltens an den aktiven Betriebsmodus erfolgt. Es ist keine Umgewöhnung bei einem Wechsel des Betriebsmodus erforderlich, da das Flurförderzeug ein bekanntes Verhalten aufweist. So werden beim Betrieb als Schlepper nur die Vorderräder gelenkt, bei einem Betrieb als Gegengewichtsgabelstapler die Hinterräder so gelenkt, dass die Querlinie mit der Kurvendrehachse sich in der Achse der beiden gerade gestellten Vorderräder befindet. Wenn zusätzliche Lastarme ausgefahren werden mit Lastrollen, entsprechend einer Art Schubmaststapler, so werden alle gelenkten Räder der Vorderachse und Hinterachse so eingestellt, dass die Querlinie auf die Achse der Lastrollen fällt. Abhängig von dem gewünschten, zu fahrenden Kurvenradius, bewegt sich dann die Kurvendrehachse auf der Querlinie von unendlich her mit kleiner werdendem, zu fahrenden Kurvenradius an die Mittelachse des Flurförderzeugs heran. Bei dem hier beschriebenen Verfahren wird von der Steuerung zwischen mindestens zwei oder allen beschriebenen Betriebsmodi gewählt. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, eine Lenkungssteuerung durchzuführen, bei der die Kurvendrehachse über die beschriebenen Positionen auf diesen Querlinien hinaus und unabhängig von einer solchen Einteilung in Betriebsmodi völlig frei gewählt wird. Insbesondere ist dies denkbar bei einem autonomen, fahrerlosen Fahrzeug, bei dem etwa eine Bewegung der Ausrichtung des Flurförderzeugs und der Kurvenfahrt überlagert werden können oder beispielsweise eine Optimierung an örtliche Fahrwege erfolgen kann.

    [0016] Es kann als weiterer Betriebsmodus gewählt werden:
    • Minimalradius mit der Querlinie auf halber Länge der Gesamterstreckung von Flurförderzeug einschließlich einer eventuellen aufgenommenen Last.


    [0017] Der Betriebsmodus Minimalradius kann gewählt werden und die Kurvendrehachse in dem Betriebsmodus Minimalradius für eine Drehung auf der Stelle in den Schnittpunkt der Querlinie mit einer Fahrzeuglängsachse von der Steuerung gelegt wird.

    [0018] In Aufsicht betrachtet stellt ein Flurförderzeug mit einer Last im Wesentlichen ein Rechteck da. Dabei kann die Länge und im Ausnahmefall auch die Breite des Rechtecks durch die Größe und Form der Last mitbestimmt werden. Der optimierte, minimale Platzbedarf zwischen einer äußeren Tangentenkreisbahn an diesem Rechteck über die äußeren Ecken sowie einer inneren Tangentenkreisbahn in der Mitte der Längserstreckung ergibt sich näherungsweise, soweit die Last nicht seitlich über das Flurförderzeug hinaus steht, mit konzentrischen Tangentenkreisbahnen, deren Mittelpunkt auf einer Querlinie auf halber Länge der Längserstreckung des Flurförderzeugs mit der Last liegt. Wird die Kurvendrehachse auf diese Querlinie gelegt, so ergibt sich eine optimierte, platzsparende Kurvenfahrt, durch die optimierte Abstände der Regalgassen ermöglicht werden. Wird die Kurvendrehachse dabei auf dieser Querlinie genau in die Mitte des Rechtecks gelegt, ergibt sich eine Drehung auf der Stelle mit minimalem Platzbedarf.

    [0019] Es kann der Betriebsmodus Minimalradius gewählt werden und die Steuerung von Sensoren Daten über die Abmessungen einer aufgenommenen Last erhalten.

    [0020] Vorteilhaft kann der Betriebsmodus Minimalradius gewählt werden und die Steuerung von einer Datenverbindung, insbesondere aus einem Netzwerk von einem Warenwirtschaftssystem, Daten über die Abmessungen einer aufzunehmenden Last erhalten.

    [0021] Dadurch kann die Steuerung vorteilhaft die Geometrie des Flurförderzeugs in Aufsicht einschließlich der Last bestimmen und eine Querlinie auf halber Längserstreckung festlegen.

    [0022] Vorteilhaft werden alle gelenkten Räder angetrieben.

    [0023] Dadurch wird vermieden, dass es zu Selbsthemmungen durch die sehr freie Wahl der Kurvendrehachse kommt und können auch bei großen Einschlagwinkeln ausreichend Antriebskräfte übertragen werden.

    [0024] In einer Weiterbildung des Verfahrens weist das Flurförderzeug eine Lastgabel und/oder Lastarme auf und werden für eine Querbewegung der Lastgabel und/oder der Lastarme die gelenkten Räder quer zu einer Längsachse des Fahrzeugs von der Steuerung gestellt.

    [0025] Dadurch kann bei einer ausgeklappten Lastgabel oder ausgefahrenen Lastarmen, bei letzterem soweit dies die Lastrollen zulassen, eine Querbewegung erfolgen. Es wird keine Querschubvorrichtung erforderlich und kann die Funktion des Querschubs allein durch das beschriebene Lenkungssteuerungsverfahren verwirklicht werden.

    [0026] In einer Weiterbildung des Verfahrens kann das Flurförderzeug autonom betrieben werden kann ohne Fahrer.

    [0027] Insbesondere, wenn ein wechselweise Betrieb sowohl mit Fahrer wie auch ohne Fahrer möglich ist, kann der Betriebsmodus mit einem minimalen Radius im autonomen Betrieb gewählt werden, ohne dass für einen Fahrer ein ungewohntes Fahrverhalten auftritt.

    [0028] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
    Fig. 1
    ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einem Betriebsmodus als Gegengewichtsgabelstapler,
    Fig. 2
    das Flurförderzeug in einem Betriebsmodus als Schlepper,
    Fig. 3
    das Flurförderzeug in einem Betriebsmodus als Schubmaststapler,
    Fig. 4
    das Flurförderzeug in einem Betriebsmodus "Minimalradius" mit einer Last,
    Fig. 5
    das Flurförderzeug in einem Betriebsmodus "Minimalradius" mit hochgeklappter Lastgabel und
    Fig. 6
    das Flurförderzeug in einem Betriebsmodus "Minimalradius" mit abgeklappter Lastgabel.


    [0029] Die Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 in einem Betriebsmodus als Gegengewichtsgabelstapler 2, bei dem eine Lastgabel 3 heruntergeklappt ist. Vorderräder 4 sind dabei in eine gerade Stellung verbracht und werden nicht gelenkt. Ein einzelnes Hinterrad 5 des als Dreiradfahrzeug ausgeführten Flurförderzeugs 1, wird so ausgerichtet, dass eine Kurvendrehachse 6 abhängig von dem zu fahrenden Kurvenradius auf einer Querlinie 7 sich bewegt, die der Achse der Vorderräder 4 entspricht. Dadurch ergibt sich für einen Fahrer das Fahrverhalten eines bekannten Gegengewichtsgabelstaplers 2.

    [0030] Die Fig. 2 zeigt das Flurförderzeug 1 in einem Betriebsmodus als Schlepper 8, an den ein Anhänger 9 gekuppelt ist. Hier wird das Hinterrad 5 in der geraden Stellung gehalten und die Querlinie 7 entspricht der Achse des Hinterrads 5. Die Vorderräder 4 werden so ausgerichtet, dass deren Schnittpunkt bzw. die Kurvendrehachse 6 sich auf der Querlinie 7 bewegt. Es ergibt sich somit für dasselbe Flurförderzeug allein durch die Auswahl des Betriebsmodus das Fahrverhalten eines bekannten Schleppers 8.

    [0031] Die Fig. 3 zeigt das Flurförderzeug 1 in einem Betriebsmodus als Schubmaststapler 10. Dabei sind Lastarme 11 mit Lastrollen 12 ausgefahren. Die Achse der Lastrollen 12 bildet die Querlinie 7. Die Achsen der Vorderräder 4 und des Hinterrades 5 werden dabei so ausgerichtet bei einer Kurvenfahrt, dass deren Schnittpunkt als Kurvendrehachse 6 auf dieser Querlinie 7 liegt. Es ergibt sich somit das Fahrverhalten eines bekannten Schubmaststaplers 10.

    [0032] Die Fig. 4 zeigt das Flurförderzeug 1 in einem Betriebsmodus "Minimalradius" mit einer Last 13. Durch die Last 13 ergibt sich in der Aufsicht für das Flurförderzeug 1 näherungsweise ein verlängertes Rechteck. Um einen minimalen Radius und Fahrweg für eine Kurvenfahrt zu erreichen, wird die Querlinie 7 dabei in die Mitte der Gesamtlänge aus Flurförderzeug 1 und Last gelegt. Bei einem vorgegebenen Außenradius Ra für die Kurvenfahrt ergibt sich dabei ein maximaler Innenradius Ri und somit ein minimaler Platzbedarf durch die Anordnung der Kurvendrehachse 6. Die erforderlichen geometrischen Verhältnisse bei der Einfahrt beispielsweise in eine Regalgasse können dadurch optimiert werden.

    [0033] Wird eine Kurvendrehachse 14 in den Mittelpunkt des Rechtecks bzw. den Schnittpunkt der Querlinie 7 mit einer Fahrzeugmittelachse gelegt, kann mit minimalem Platz eine Drehung auf der Stelle erfolgen, wie durch den Pfeil in der Darstellung der Fig. 4 angedeutet.

    [0034] Die Fig. 5 zeigt das Flurförderzeug 1 in einem Betriebsmodus "Minimalradius" mit hochgeklappter Lastgabel und der Kurvendrehachse 14 in dem Mittelpunkt des Rechtecks für eine Drehung auf der Stelle mit minimalem Platzbedarf.

    [0035] Die Fig. 6 zeigt das Flurförderzeug in einem Betriebsmodus "Minimalradius" mit abgeklappter Lastgabel 3 und der Kurvendrehachse 14 in dem Mittelpunkt eines umschließenden Rechtecks für eine Drehung auf der Stelle mit minimalem Platzbedarf.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Lenkungssteuerung bei einem Flurförderzeug (1), bei dem alle Räder einer Vorderachse (4) und einer Hinterachse (5) gelenkt werden können, und das eine Anhängerkupplung und/oder eine abklappbare Lastgabel (3) und/oder ausfahrbare Lastarme (11) aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass alle Räder (4,5) mit ihren Achsen auf einen gemeinsamen Schnittpunkt als Kurvendrehachse (6,14) ausgerichtet werden, wobei die Kurvendrehachse auf eine Querlinie (7) zur Fahrzeuglängsachse abhängig von einem Betriebsmodus von einer Steuerung eingestellt wird und der Betriebsmodus aus mindestens zwei der folgenden gewählt werden kann:

    - Schlepper (8) mit der Querlinie (7) auf Höhe der Hinterräder (5)

    - Gegengewichtsgabelstapler (2) mit der Querlinie (7) auf Höhe der Vorderräder (4)

    - Schubmaststapler (10) mit der Querlinie (7) auf Höhe von Lastrollen (12) in den ausgefahrenen Lastarmen (11)


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass als weiterer Betriebsmodus gewählt werden kann:

    - Minimalradius mit der Querlinie (7) auf halber Länge der Gesamterstreckung von Flurförderzeug (1) einschließlich einer eventuellen aufgenommenen Last (13).


     
    3. Verfahren nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Betriebsmodus Minimalradius gewählt werden kann und die Kurvendrehachse (14) in dem Betriebsmodus Minimalradius für eine Drehung auf der Stelle in den Schnittpunkt der Querlinie (7) mit einer Fahrzeuglängsachse von der Steuerung gelegt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Betriebsmodus Minimalradius gewählt werden kann und die Steuerung von Sensoren Daten über die Abmessungen einer aufgenommenen Last (13) erhält, um die Geometrie des Flurförderzeugs in Aufsicht einschließlich der Last zu bestimmen und eine Querlinie auf halber Längserstreckung festzulegen.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Betriebsmodus Minimalradius gewählt werden kann und die Steuerung von einer Datenverbindung, insbesondere aus einem Netzwerk von einem Warenwirtschaftssystem, Daten über die Abmessungen einer aufzunehmenden Last (13) erhält, um die Geometrie des Flurförderzeugs in Aufsicht einschließlich der Last zu bestimmen und eine Querlinie auf halber Längserstreckung festzulegen.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass alle gelenkten Räder (4,5) angetrieben werden.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
    dass das Flurförderzeug (1) eine Lastgabel (3) und/oder Lastarme (11) aufweist und für eine Querbewegung der Lastgabel (3) und/oder der Lastarme (11) die gelenkten Räder (4,5) quer zu einer Längsachse des Fahrzeugs von der Steuerung gestellt werden.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Flurförderzeug (1) autonom betrieben werden kann ohne Fahrer.
     


    Claims

    1. Method for steering control in an industrial truck (1), in which all of the wheels of a front axle (4) and a rear axle (5) can be steered, and which has a trailer coupling and/or a load fork (3) which can be hinged down, and/or extendable load arms (11),
    characterized
    in that the axes of all of the wheels (4, 5) are aligned with a common intersecting point as a curve axis of rotation (6, 14), wherein the curve axis of rotation is set by a controller onto a transverse line (7) with respect to the longitudinal axis of the vehicle depending on the operating mode, and the operating mode can be selected from at least two of the following:

    - tractor (8) with the transverse line (7) level with the rear wheels (5)

    - counterbalance forklift truck (2) with the transverse line (7) level with the front wheels (4)

    - reach truck (10) with the transverse line (7) level with load rollers (12) in the extended load arms (11).


     
    2. Method according to Claim 1,
    characterized
    in that the following can be selected as a further operating mode:

    minimum radius with the transverse line (7) over half the length of the entire extent of the industrial truck (1) including a load (13) which has possibly been picked up.


     
    3. Method according to Claim 2,
    characterized
    in that the minimum radius operating mode can be selected, and, in the minimum radius operating mode, the curve axis of rotation (14) for rotation at the location is placed by the controller into the intersecting point of the transverse line (7) with a longitudinal axis of the vehicle.
     
    4. Method according to Claim 2 or 3,
    characterized
    in that the minimum radius operating mode can be selected, and a controller receives data from sensors regarding the dimensions of a load (14) which has been picked up, in order to determine the geometry of the industrial truck in top view including the load and to fix a transverse line over half the longitudinal extent.
     
    5. Method according to one of Claims 2 to 4,
    characterized
    in that the minimum radius operating mode can be selected, and a controller receives data from a data connection, in particular from a network of a merchandise management system, regarding the dimensions of a load (13) to be picked up, in order to determine the geometry of the industrial truck in top view including the load and to fix a transverse line over half the longitudinal extent.
     
    6. Method according to one of Claims 1 to 5,
    characterized
    in that all of the steered wheels (4, 5) are driven.
     
    7. Method according to Claim 6,
    characterized
    in that the industrial truck (1) has a load fork (3) and/or load arms (11) and, for a transverse movement of the load fork (3) and/or the load arms (11), the steered wheels (4, 5) are placed transversely with respect to a longitudinal axis of the vehicle by the controller.
     
    8. Method according to one of Claims 1 to 7,
    characterized
    in that the industrial truck (1) can be operated autonomously without a driver.
     


    Revendications

    1. Procédé de commande du braquage d'un chariot élévateur (1) dont toutes les roues d'un essieu avant (4) et d'un essieu arrière (5) sont directrices et qui présente un accouplement de remorque, une fourche de chargement (3) rabattable et/ou des bras de chargement (11) déployables,
    caractérisé en ce que
    toutes les roues (4, 5) sont orientées par orientation de leur essieu sur un point de concours commun utilisé comme axe de rotation de virage (6, 14),
    en ce que l'axe de rotation du virage est établi par une commande sur une ligne (7) transversale par rapport à l'axe longitudinal du véhicule en fonction d'un mode de fonctionnement et
    en ce que le mode de fonctionnement peut être sélectionné parmi les deux suivants :

    tracteur (8) avec la ligne transversale (7) à hauteur des roues arrière (5),

    élévateur (2) à fourche et contrepoids avec la ligne transversale (7) à hauteur des roues avants (4) et

    élévateur (10) à mât de poussée avec la ligne transversale (7) à la hauteur des roues de charge (12) prévues dans les bras de chargement (11) déployés.


     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le mode de fonctionnement supplémentaire ci-dessous peut être sélectionné :

    rayon minimum avec la ligne transversale (7) à la moitié de la hauteur de l'extension totale du chariot élévateur (1), y compris la charge (13) éventuellement reprise.


     
    3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le mode de fonctionnement à rayon minimum peut être sélectionné et en ce que dans le mode de fonctionnement à rayon minimum, l'axe de rotation du virage (14) est défini par la commande de rotation à l'emplacement du point de concours de la ligne transversale (7) avec l'axe longitudinal du véhicule.
     
    4. Procédé selon les revendications 2 ou 3,
    caractérisé en ce que le mode de fonctionnement à rayon minimum peut être sélectionné et en ce que la commande reçoit de capteurs des données concernant les dimensions de la charge (13) qui est reprise, pour déterminer la géométrie du chariot élévateur dans une vue en plan qui inclut la charge et déterminer une ligne transversale à la moitié de l'extension longitudinale.
     
    5. Procédé selon l'une des revendications 2 à 4,
    caractérisé en ce que le mode de fonctionnement arrière minimum peut être sélectionné et en ce que la commande reçoit d'une liaison de données, en particulier d'un réseau d'un système de gestion de marchandises, des données concernant les dimensions d'une charge (13) à reprendre, pour déterminer la géométrie du chariot élévateur dans une vue en plan qui inclut la charge et déterminer une ligne transversale à la moitié de l'extension longitudinale.
     
    6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5,
    caractérisé en ce que toutes les roues directrices (4, 5) sont motrices.
     
    7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que le chariot élévateur (1) présente une fourche (3) de chargement et/ou des bras (11) de chargement et en ce que pour un déplacement transversal de la fourche (3) de chargement et/ou des bras (11) de chargement, les roues directrices (4, 5) sont placées par la commande transversalement par rapport à l'axe longitudinal du véhicule.
     
    8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7,
    caractérisé en ce que le chariot élévateur (1) peut être dirigé de manière autonome, sans conducteur.
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente