[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Falschdrallvorrichtung für eine Offenendspinnvorrichtung
zum Einbringen eines Falschdralls in ein in der Offenendspinnvorrichtung erzeugtes
Garn. Die Falschdrallvorrichtung weist einen im Wesentlichen zylinderförmigen Korpus
auf sowie mehrere, in Garnabzugsrichtung hintereinander und gegenüber der Garnabzugsrichtung
um einen Winkel geneigt in dem Korpus angeordnete Falschdrallkanten. Weiterhin betrifft
die Erfindung eine Offenendspinnvorrichtung mit einer derartigen Falschdrallvorrichtung
sowie ein Verfahren zum Einbringen eines Falschdralls in ein in einer Offenendspinnvorrichtung
einer Rotorspinnmaschine erzeugtes Garn.
[0002] Bei der Herstellung von Garnen in einer Offenendspinnvorrichtung einer Rotorspinnmaschine
werden dem Spinnrotor in Einzelfasern aufgelöste Spinnfasern zugeführt und über eine
mittig in dem Spinnrotor angeordnete Garnabzugsdüse als versponnenes, eine Drehung
aufweisendes Garn abgezogen. Dabei werden durch die Rotation des Spinnrotors die Einzelfasern
in das Ende des bereits erzeugten Garns, das sich als rotierender Garnschenkel zwischen
der Rotorrille und der Garnabzugsdüse erstreckt, eingebunden und dem Garn eine Drehung
erteilt. Die Spinnstabilität der Offenendspinnvorrichtung hängt dabei wesentlich von
der Drehung des sich zwischen der Garnabzugsdüse und der Rotorrille erstreckenden,
umlaufenden Garnschenkels ab. Eine zu niedrige Garndrehung wirkt sich dabei stets
negativ auf die Spinnstabilität aus. Es sind daher im Stand der Technik verschiedene
Falschdralleinrichtungen bekannt geworden, mittels welchen entgegen der Abzugsrichtung
des Garns Drehungen als Falschdrall in Richtung des Spinnrotors zurückgeschoben werden
können. Hierdurch ist es möglich, die echte Drehung in dem Garnabschnitt zwischen
der Garnabzugsdüse und der Rotorrille zu erhöhen.
[0003] Die
DE 40 39 755 A1 zeigt eine derartige Garnabzugseinrichtung einer Rotorspinnmaschine, bei welcher
der Garnabzugsdüse eine Garnumlenkstelle nachgeordnet ist, an welcher das Garn über
schräg zum Garnlauf liegende Falschdrallkanten abgezogen wird. Die Falschdrallkanten
können dabei einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisen, stegartig oder
als Dreikant ausgebildet sein. Dabei kann ein umso größerer Falschdrall erzeugt werden,
je scharfkantiger das Profil der Falschdrallkanten ist. Allerdings kann es bei einer
zu scharfkantigen Falschdrallkante zu Beschädigungen der Garnoberfläche kommen, so
dass in der Praxis stets ein Kompromiss zwischen dem Einbringen eines möglichst großen
Falschdralls und dem Vermeiden von Beschädigungen des Garns gewählt werden muss.
[0004] Neben der Ausführung des Profils der Falschdrallkanten wird die Erzeugung des Falschdralls
weiterhin durch den Umschlingungswinkel des Garns bezüglich der Falschdrallkante beeinflusst.
Die
DE 87 02 807 U1 schlägt daher vor, einer der Garnabzugsdüse folgenden Falschdrallkante eine weitere
Umlenkung bzw. eine weitere Falschdrallkante nachzuordnen, welche gegenüber der ersten
Falschdrallkante angeordnet ist und das Garn in eine von der Richtung der vorausgehenden
Umlenkung abweichende Richtung umlenkt. Hierdurch kann der Umschlingungswinkel des
Garns an der ersten Falschdrallkante erhöht werden und ein Abheben des Garns von der
Falschdrallkante vermieden werden. Die Wirkung der Falschdrallkante kann hierdurch
verbessert werden. Im Übrigen wird jedoch die Einbringung des Falschdralls auch hier
durch die Scharfkantigkeit der Falschdrallkanten beeinflusst, so dass auch hier die
Möglichkeiten, einen Falschdrall ohne Beschädigung des Garns einzubringen, begrenzt
sind.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Falschdrallerzeugung
bei nur geringer Belastung des Garns zu ermöglichen.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
[0007] Eine Falschdrallvorrichtung für eine Offenendspinnvorrichtung zum Einbringen eines
Falschdralls in ein in der Offenendspinnvorrichtung erzeugtes Garn weist einen im
Wesentlichen rohrförmigen Korpus auf sowie mehrere in Garnabzugsrichtung hintereinander
und gegenüber der Garnabzugsrichtung um einen Winkel geneigt in dem Korpus angeordnete
Falschdrallkanten. Es ist vorgesehen, dass die mehreren Falschdrallkanten derart in
den Innenraum des rohrförmigen Korpus hineinragen, dass das Garn an jeder der Falschdrallkanten
eine Umlenkung erfährt. Zugleich sind die Falschdrallkanten derart in Umfangsrichtung
versetzt in dem Korpus angeordnet, dass das Garn durch die aufeinanderfolgenden Umlenkungen
an den mehreren Falschdrallkanten zusätzlich eine räumliche, insbesondere schraubenförmige
Auslenkung gegenüber seiner regulären Garnabzugsrichtung erfährt. Die Falschdrallvorrichtung
ist dabei in einer Offenendspinnvorrichtung einer Rotorspinnmaschine in Garnabzugsrichtung
einer Garnabzugsdüse nachgeordnet, um Drehungen als Falschdrall in Richtung des Spinnrotors
zurückzuschieben.
[0008] Bei einem Verfahren zum Einbringen eines Falschdralls in ein in einer Offenendspinnvorrichtung
einer Rotorspinnmaschine erzeugtes Garn wird das Garn über eine Garnabzugsdüse abgezogen
und über in einer der Garnabzugsdüse nachgeordneten Falschdrallvorrichtung angeordnete
Falschdrallkanten gezogen, wodurch dem Garn ein Falschdrall erteilt wird. Es ist vorgesehen,
dass das Garn durch die Falschdrallkanten einer räumlichen, insbesondere schraubenförmigen
Auslenkung gegenüber seiner regulären Garnabzugsrichtung ausgesetzt wird, wobei dem
Garn ein zusätzlicher Falschdrall erteilt wird.
[0009] Es ist somit vorgesehen, dass bei dem Verfahren bzw. bei der Falschdrallvorrichtung
der Falschdrall wie bei bekannten Falschdrallvorrichtungen über Falschdrallkanten
erzeugt wird. Dabei wird durch die Anordnung mehrerer Falschdrallkanten hintereinander
das Garn jeweils an definierten, im Fadenlauf aufeinander folgenden Punkten der Falschdrallvorrichtung
umgelenkt. Zugleich wird jedoch durch die Umlenkung an den durch die Falschdrallkanten
definierten Punkten dem Garn ein Drehmoment erteilt, da es aufgrund der in Umfangsrichtung
versetzten Falschdrallkanten durch die Abfolge der Umlenkungen eine Verdrehung bzw.
eine entsprechende räumliche Auslenkung erfährt.
[0010] Aufgrund dessen, dass der Falschdrall dem Garn durch zwei verschiedene Wirkmechanismen
erteilt wird, kann wesentlich mehr Falschdrall erzeugt werden als in einer herkömmlichen
Falschdrallvorrichtung und hierdurch die Spinnstabilität erhöht werden. Aufgrund der
hohen Falschdralleinbringung ist es somit auch möglich, mit einer niedrigeren Garndrehung
zu spinnen, mit welcher ansonsten keine ausreichende Spinnstabilität erzielt werden
könnte. Aufgrund der verbesserten Falschdrallausbildung ist es weiterhin auch möglich,
die Falschdrallkanten weniger scharfkantig auszuführen und hierdurch den Falschdrall
besonders Garn schonend einzubringen.
[0011] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Falschdrallvorrichtung weisen die Falschdrallkanten
eine Höhe auf, die größer ist als der halbe Innendurchmesser des Korpus. Hierdurch
kann sowohl der Umschlingungswinkel an den einzelnen Falschdrallkanten erhöht werden
und dadurch ein höherer Falschdrall eingebracht werden, als auch eine größere räumliche
Auslenkung des Garns erreicht werden, welche einen zusätzlichen Falschdrall bewirkt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Falschdrallkanten jeweils die gleiche Höhe aufweisen.
Eine räumliche Auslenkung des Garns kann jedoch ebenfalls erreicht werden, wenn die
Falschdrallkanten unterschiedliche Höhen aufweisen, also Falschdrallkanten eingesetzt
werden, die unterschiedlich weit in den Innenraum der Falschdrallvorrichtung hineinragen.
[0012] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Falschdrallvorrichtung
wenigstens drei Falschdrallkanten auf, wobei die Falschdrallkanten vorzugsweise jeweils
um einen gleichmäßigen Versatzwinkel in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet
sind. Hierdurch kann in günstiger Weise eine schraubenförmige Auslenkung an den drei
oder mehr Falschdrallkanten erzeugt werden und dadurch der Falschdrall in das Garn
eingebracht werden. Das gleichmäßige Einbringen des Falschdralls in das Garn wird
dabei durch den gleichmäßigen Versatzwinkel unterstützt. Sind drei Falschdrallkanten
vorgesehen, so sind die Falschdrallkanten vorzugsweise jeweils um einen Versatzwinkel
von 120° zueinander versetzt angeordnet.
[0013] Grundsätzlich ist es jedoch ebenso möglich, Falschdrallkanten mit unterschiedlichen
Versatzwinkeln zueinander anzuordnen, wobei die Falschdrallkanten sowohl die gleiche
Höhe als auch eine unterschiedliche Höhe aufweisen können.
[0014] Da die Garnauslenkung jedoch auch durch angrenzende fadenführende Organe, wie beispielsweise
die Garnabzugsdüse, ein der Falschdrallvorrichtung nachgeordnetes Abzugsröhrchen oder
eine weitere Garnumlenkung bestimmt wird, kann die gewünschte räumliche Auslenkung
des Garns in der Falschdrallvorrichtung auch bereits mit zwei Falschdrallkanten erzielt
werden.
[0015] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Falschdrallkanten dabei
in einem Neigungswinkel von 40° bis 60° zur Garnabzugsrichtung geneigt angeordnet.
Durch einen derartigen Neigungswinkel kann ein besonders hoher Falschdrall erzeugt
werden.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Falschdrallkanten als
in den Korpus der Falschdrallvorrichtung einsetzbare Stege ausgebildet. Die Stege
können dabei in einen zylinderförmigen oder halbzylinderförmigen Korpus eingeklebt,
eingeclipst oder in sonstiger Weise befestigt werden.
[0017] Daneben bringt es Vorteile mit sich, wenn die gesamte Falschdrallvorrichtung mit
dem rohrförmigen Korpus und den Falschdrallkanten als in die Offenendspinnvorrichtung
einsetzbarer und vorzugsweise aus der Offenendspinnvorrichtung wieder entnehmbarer
Einsatz ausgebildet ist. Dieser kann wiederum in ein entsprechendes Gehäuse oder in
einen Abzugskanal der Offenendspinnvorrichtung eingeklebt oder in sonstiger Weise
eingesetzt und befestigt werden.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Einsatz mehrere, in Garnabzugsrichtung
hintereinander angeordnete, vorzugsweise zylinderförmige oder halbzylinderförmige
Abschnitte aufweist. Dabei ist vorzugsweise in jedem der Abschnitte eine Falschdrallkante
angeordnet. Ein derartiger halbzylinderförmiger Abschnitt des Einsatzes mit einer
Falschdrallkante kann in kostengünstiger Weise als Spritzteil hergestellt werden,
da er aufgrund seiner Formgebung einfach entformbar ist. Vorteilhaft dabei ist es
weiterhin, dass die verschiedenen Abschnitte auch als Gleichteile hergestellt werden
können, welche dann lediglich um den Versatzwinkel zueinander verdreht zu dem Einsatz
zusammengesetzt werden.
[0019] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Abschnitte jeweils wenigstens ein Positionierelement
aufweisen, mittels welchem sie in Umfangsrichtung um den Versatzwinkel gegenüber einem
angrenzenden Abschnitt positionierbar sind. Bei entsprechender Anordnung der Positionierelemente
können die Abschnitte dennoch in vorteilhafter Weise als Gleichteile ausgebildet werden.
[0020] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Einsatz oder die Abschnitte des Einsatzes
aus Keramik, Metall oder Kunststoff bestehen. Für die Herstellung des Einsatzes bzw.
seiner Abschnitte ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Einsatz oder seine Abschnitte
als Spritzgussstücke ausgeführt sind. Dies ermöglicht eine kostengünstigere Herstellung
der Falschdrallvorrichtung. Insbesondere bei der Ausführung der Falschdrallvorrichtung
aus mehreren Abschnitten ist es vorteilhaft, wenn die Falschdrallvorrichtung ein den
Einsatz umgebendes, vorzugsweise ebenfalls zylinderförmiges bzw. rohrförmiges Gehäuse
aufweist. Durch die Aufnahme der einzelnen Abschnitte in einem rohrförmigen Gehäuse
können diese in besonders einfacher Weise austauschbar angeordnet werden und bei Verschleiß
in einfacher Weise ersetzt werden.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Garnabzugsdüse und die Falschdrallvorrichtung
ein gemeinsames, vorzugsweise entnehmbar in der Offenendspinnvorrichtung angeordnetes,
Gehäuse aufweisen. Die Falschdrallvorrichtung und die Garnabzugsdüse sind in diesem
Fall als eine Baueinheit ausgeführt. Eine axiale Fixierung des Einsatzes bzw. der
Abschnitte des Einsatzes kann dabei auch mittels der Garnabzugsdüse und/oder mittels
des Gehäuses erfolgen. Eine separate axiale Befestigung der Abschnitte miteinander
bzw. der Abschnitte in dem Gehäuse kann hierdurch entfallen. Die Falschdrallvorrichtung
ist dabei in Garnabzugsrichtung vorzugsweise direkt hinter der Garnabzugsdüse angeordnet.
[0022] Ebenso ist es jedoch auch möglich, dass die Falschdrallvorrichtung ein separates
Gehäuse aufweist bzw. separat von der Garnabzugsdüse in einem Abzugskanal der Offenendspinnvorrichtung
angeordnet ist.
[0023] Bei einer Offenendspinnvorrichtung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Falschdrallvorrichtung
ein Abzugsröhrchen und/oder ein weiteres Drallelement nachgeordnet ist. Durch die
weitere Umlenkung an dem nachgeordneten Drallelement kann sichergestellt werden, dass
das Garn an jeder der aufeinanderfolgenden Falschdrallkanten einen ausreichenden Umschlingungswinkel
erfährt und ein Abheben des Garns von der Falschdrallkante verhindert wird.
[0024] Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Übersichtsdarstellung einer Arbeitsstelle einer Rotorspinnmaschine in einer schematischen
Seitenansicht,
- Figur 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer Offenendspinnvorrichtung mit einer Garnabzugsdüse
und einer Falschdrallvorrichtung,
- Figur 3
- eine Prinzipdarstellung der räumlichen Auslenkung des Garns an in Umfangsrichtung
zueinander versetzt angeordneten Falschdrallkanten,
- Figur 4
- eine Ansicht einer als Einsatz ausgebildeten Falschdrallvorrichtung mit mehreren Abschnitten,
- Figur 5
- eine aus mehreren Abschnitten zusammengesetzte Falschdrallvorrichtung mit einer Garnabzugsdüse
in einem gemeinsamen Gehäuse, sowie
- Figur 6
- eine Detailansicht eines einzelnen Abschnittes einer als Einsatz ausgeführten Falschdrallvorrichtung.
[0025] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Offenendspinnvorrichtung 1 einer
Rotorspinnmaschine 2. Die Rotorspinnmaschine 2 beinhaltet dabei eine Vielzahl von
in Längsrichtung der Spinnmaschine 2 nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen. Jede
Arbeitsstelle beinhaltet dabei in üblicherweise eine Speisevorrichtung 8, welche der
Offenendspinnvorrichtung 1 ein Fasermaterial 6 über eine Auflösevorrichtung 9 zuführt,
welche das Fasermaterial 6 in Einzelfasern auflöst. Das Fasermaterial 6 wird dabei
in Vorratsbehältern 4 an der Rotorspinnmaschine 2 bevorratet. Das in Einzelfasern
aufgelöste Fasermaterial 6 wird schließlich dem Spinnrotor 3 der Offenendspinnvorrichtung
1 über einen Faserspeisekanal 5 (siehe Figur 2) zugeführt. Das im Spinnrotor 3 erzeugte
Garn 7 wird schließlich über eine Abzugsvorrichtung 10 aus der Offenendspinnvorrichtung
1 abgezogen und mittels einer Spulvorrichtung 11 auf eine Spule 12 aufgewickelt.
[0026] Die Offenendspinnvorrichtung 1 ist in der Figur 2 in einer schematischen, geschnittenen
Seitenansicht dargestellt. Die Offenendspinnvorrichtung 1 umfasst dabei einen Spinnrotor
3, dessen Rotortasse in einem Rotorgehäuse 13 angeordnet ist. Das Rotorgehäuse 13
ist in üblicherweise mit Spinnunterdruck beaufschlagt und durch einen abnehmbaren
Deckel 14 verschlossen. Zwischen dem Rotorgehäuse 13 und dem Deckel 14 ist eine Dichtung
15 vorgesehen, um den im Rotorgehäuse 13 herrschenden Spinnunterdruck aufrechtzuerhalten.
In dem Deckel 14 ist weiterhin der bereits zu Figur 1 beschriebene Faserspeisekanal
5 angeordnet, der einerseits mit der Auflösevorrichtung 9 in Verbindung steht und
dessen anderes Ende in den Spinnrotor 3 hineinragt, um das Fasermaterial 6 der Innenwandung
des Spinnrotors 3 zuführen zu können.
[0027] Zur Garnherstellung werden nun die in den Spinnrotor 3 gespeisten Einzelfasern aufgrund
der Fliehkraft in die Rotorrille des Spinnrotors 3 transportiert. Dort geraten sie
mit einem umlaufenden Garnschenkel 7a des bereits erzeugten Garns 7 in Kontakt und
werden aufgrund der Rotation des Spinnrotors 3 in das Garnende 7a eingebunden. Um
das Einbinden der Fasern zu verbessern, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
die Garndrehung in dem sich zwischen der Garnabzugsdüse 16 und der Rotorrille befindenden,
umlaufenden Garnschenkel 7a mittels einer Falschdrallvorrichtung 17 erhöht wird. Das
in dem Spinnrotor 3 erzeugte Garn 7 wird schließlich über eine ebenfalls in dem Deckel
14 angeordnete Garnabzugsdüse 16 sowie über die der Garnabzugsdüse 16 nachgeordneten
Falschdrallvorrichtung 17 durch die Abzugsvorrichtung 10 abgezogen. Nach der vorliegenden
Darstellung ist weiterhin nach der Falschdrallvorrichtung 17 noch ein Abzugsröhrchen
18 angeordnet, welches weitere Falschdrallkanten 19 enthält. Dies ist jedoch nicht
unbedingt erforderlich. Ebenso kann das Garn 7 nach seinem Austritt aus der Falschdrallvorrichtung
17 ohne eine weitere Umlenkung und ohne Passieren eines weiteren Drallelements direkt
der Abzugsvorrichtung 10 zugeführt werden.
[0028] In üblichen Falschdrallvorrichtungen 17 wird dabei das Garn 7 über mehrere in Garnabzugsrichtung
G hintereinander angeordnete Falschdrallkanten 19 gezogen. Dabei werden durch die
Abplattung des Garnquerschnitts an den Falschdrallkanten die Drehungen des Garns 7
bis über die Garnabzugsdüse 16 zurück in den umlaufenden Garnschenkel 7a bzw. bis
hin zur Rotorrille geschoben.
[0029] Bei der vorliegenden Falschdrallvorrichtung 17 ist nun vorgesehen, dass die Falschdrallkanten
19 nicht nur in Garnabzugsrichtung G hintereinander angeordnet sind, sondern zugleich
in Umfangsrichtung versetzt in dem Korpus 20 der Falschdrallvorrichtung 17 angeordnet
sind. Hierdurch kann eine räumliche Auslenkung des Garns 7 erzielt werden, welche
zusätzlich zu der Drehungsverschiebung durch die Falschdrallkanten 19 dem Garn eine
weitere Drehung erteilt, die als Falschdrall wiederum in den Bereich der Rotorrille
fortgepflanzt wird.
[0030] Figur 3 zeigt eine derartige Falschdrallvorrichtung 17 in einer Prinzipdarstellung.
Die reguläre Garnabzugsrichtung G ist dabei in Figur 3 mittels einer strichpunktierten
Linie dargestellt. In der vorliegenden Falschdrallvorrichtung 17 sind dabei die Falschdrallkanten
19 nicht nur in Garnabzugsrichtung G versetzt hintereinander, sondern zugleich auch
in Umfangsrichtung der Falschdrallvorrichtung 17 bzw. des Korpus 20 der Falschdrallvorrichtung
17 versetzt in dem Korpus 20 angeordnet und ragen in den garnführenden Innenquerschnitt
bzw. Innenraum 21 der Falschdrallvorrichtung 17 hinein, so dass das Garn 7 eine räumliche
Auslenkung gegenüber der regulären Garnabzugsrichtung G erfährt. Der Fadenlauf des
ausgelenkten Garns 7 ist dabei mittels einer punktierten Linie dargestellt.
[0031] Dabei ist ersichtlich, dass das Garn 7 an jeder der Falschdrallkanten 19 um einen
Betrag e von der regulären Garnabzugsrichtung G abgelenkt wird. Durch die wendeltreppenartige
Anordnung der Falschdrallkanten 19 erfährt das Garn 7 dabei eine schraubenlinienartige
Auslenkung, welche dem Garn 7 ein zusätzliches Drehmoment aufprägt. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn, wie vorliegend dargestellt, die Falschdrallkanten 19 in Umfangsrichtung
um einen gleichmäßigen Versatzwinkel zueinander versetzt angeordnet sind. So können
beispielsweise bei drei Falschdrallkanten 19, wie vorliegend dargestellt, die Falschdrallkanten
19 um jeweils 120° zueinander verdreht sein. Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich,
Falschdrallkanten 19 auf exakt 360° der Umfangsrichtung zu verteilen. Die gewünschte
räumliche Auslenkung des Garns 7 kann auch mit mehreren Falschdrallkanten 19 oder
auch weniger Falschdrallkanten 19 erreicht werden, wobei es auch nicht unbedingt erforderlich
ist, die Falschdrallkanten 19 in regelmäßigen Abständen mit Bezug auf die Garnabzugsrichtung
G bzw. mit regelmäßigen Versatzwinkeln mit Bezug auf die Umfangsrichtung anzuordnen.
Die sich durch die Anordnung der Falschdrallkanten 19 ergebende räumliche Auslenkung
bzw. Schraubenlinie des Garns 7 kann dabei sowohl nach rechts als auch nach links
mit Bezug zur Garnabzugsrichtung G orientiert sein. Bei Z-Draht im Garn ist die Schraubenlinie
in Fadenabzugsrichtung rechtsdrehend.
[0032] Figur 4 zeigt eine erste Ausführung einer Falschdrallvorrichtung 17, welche als ein
aus mehreren Abschnitten 22 bestehender Einsatz 23 ausgeführt ist. Die Falschdrallvorrichtung
17 bzw. der Einsatz 23 besteht vorliegend aus drei im Wesentlichen halbzylinderförmigen
Abschnitten 22, wobei in jedem der Abschnitte 22 eine Falschdrallkante 19 angeordnet
ist. Die Falschdrallkanten 19 weisen dabei bevorzugt einen Winkel α von 40° bis 60°
zur Garnabzugsrichtung G auf. Durch diese Neigung der Falschdrallkanten 19 kann wiederum
der einbringbare Falschdrall weiter erhöht werden. Die einzelnen Abschnitte 22 werden
nun jeweils um einen Versatzwinkel zueinander verdreht und in Garnabzugsrichtung G
hintereinander zu dem Einsatz 23 zusammengesetzt. Vorteilhafterweise sind dabei an
jedem der Abschnitte 22 ein oder mehrere Nocken 24 angeordnet, welche wiederum mit
entsprechenden Ausnehmungen 25 angrenzender Abschnitte 22 zusammenwirken. Die Nocken
24 sowie die Ausnehmungen 25 bilden somit Positionierelemente aus, mittels welcher
die einzelnen Abschnitte 22 in Umfangsrichtung zueinander positionierbar sind. Die
einzelnen Abschnitte 22 der Falschdrallvorrichtung 17 sind hierdurch in Umfangsrichtung
formschlüssig miteinander verbunden und gegen Verdrehen gesichert.
[0033] Figur 6 zeigt eine Detailansicht eines derartigen einzelnen Abschnitts 22 mit einer
Falschdrallkante 19. Wie der Figur 6 entnehmbar, ist aufgrund der Formgebung als halbzylindrische
Schale mit der darin angeordneten Falschdrallkante 19 ein derartiger Abschnitt 22
auch in günstiger Weise als Spritzgussstück herstellbar, da die Formgebung eine leichte
Entformung ermöglicht.
[0034] Eine derartige aus einzelnen Abschnitten 22 aufgebaute Falschdrallvorrichtung 17
weist vorzugsweise noch ein den Einsatz 23 bzw. die einzelnen Abschnitte 22 des Einsatzes
23 umgebendes Gehäuse 26 auf. Dabei kann vorgesehen sein, den Einsatz 23 mit seinem
umgebenden Gehäuse 26 in die Offenendspinnvorrichtung einzusetzen. Ebenso ist es jedoch
auch denkbar, den Einsatz 23 bzw. die einzelnen Abschnitte 22 des Einsatzes 23 direkt
in einen Abzugskanal der Offenendspinnvorrichtung 1, der beispielsweise in dem Deckelelement
14 (siehe Figur 2) ausgebildet sein kann, einzusetzen.
[0035] Nach einer anderen Ausführung (siehe Figur 5) sind jedoch die Falschdrallvorrichtung
17 sowie die Garnabzugsdüse 16 in einem gemeinsamen Gehäuse 26 angeordnet. Die Falschdrallvorrichtung
17 ist in diesem Fall somit direkt der Garnabzugsdüse 16 nachgeordnet, so dass das
durch die Falschdrallvorrichtung 17 erzeugte Drehmoment direkt unterstützend auf einen
bereits durch die Garnabzugsdüse 16 erzeugten Falschdrall wirkt. Dabei können die
einzelnen Abschnitte 22 des Einsatzes 23 zusätzlich miteinander befestigt sein, beispielsweise
miteinander verklebt sein. Ist jedoch ein die einzelnen Abschnitte 22 umgebendes Gehäuse
26 vorgesehen, so ist dies nicht unbedingt erforderlich, da eine Fixierung sowohl
der einzelnen Abschnitte 22 als auch eines einteiligen Einsatzes 23 auch mittels des
Gehäuses und/oder mittels der Garnabzugsdüse 16 erfolgen kann, an welcher sich der
Einsatz 23 in Garnabzugsrichtung G abstützen kann.
[0036] Wie der Figur 5 entnehmbar, weisen dabei die Falschdrallkanten 19 eine Höhe H auf,
welche größer ist als der halbe Innendurchmesser I des Korpus 20, so dass hierdurch
eine gute räumliche Auslenkung des Garns 7 erzeugt werden kann. Eine derartige Baueinheit
aus einer Garnabzugsdüse 16 und einer Falschdrallvorrichtung 17 kann in einfacher
Weise aus der Offenendspinnvorrichtung 1 entnommen werden und die Garnabzugsdüse 16
sowie die Falschdrallkanten 19 bzw. der Einsatz 23 können in einfacher Weise ausgetauscht
werden.
[0037] Abweichend von der in den Figuren 4 - 6 gezeigten Darstellung ist es jedoch auch
möglich, lediglich die Falschdrallkanten 19 als Stege herzustellen und in den Korpus
20 der Falschdrallvorrichtung 17 einzusetzen, beispielsweise einzukleben oder einzuclipsen.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So
können insbesondere anstelle eines aus mehreren Abschnitten 22 aufgebauten Einsatzes
23 auch einteilige Einsätze 23 vorgesehen werden. Ebenso könnte die Falschdrallvorrichtung
17 einen zylinderförmigen Korpus 20 aufweisen, in dessen Zylinderfläche als Stege
oder als Stifte ausgebildete Falschdrallkanten 19 von der Seite her eingeschoben werden
können. Weiterhin ist es auch nicht unbedingt erforderlich, die Falschdrallvorrichtung
17, wie beispielsweise in den Figuren 2 und 5 dargestellt, koaxial zur Garnabzugsdüse
16 und direkt der Garnabzugsdüse 16 nachgeordnet anzuordnen. Die Falschdrallvorrichtung
17 kann ebenso in einem Winkel zur Garnabzugsdüse 16 vorgesehen werden. Weiterhin
sind bezüglich der Anzahl sowie der Anordnung der Falschdrallkanten 19 innerhalb der
Falschdrallvorrichtung 17 zahlreiche Abwandlungen möglich. So können beispielsweise
auch weniger als drei Falschdrallkanten 19 in der Falschdrallvorrichtung 17 vorgesehen
sein, und die Falschdrallvorrichtung 17 kann weiterhin einen Einlaufbereich oder Auslaufbereich
aufweisen, welcher eine weitere Garnumlenkung darstellt. Weitere Abwandlungen und
Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Offenendspinnvorrichtung
- 2
- Rotorspinnmaschine
- 3
- Spinnrotor
- 4
- Vorratsbehälter
- 5
- Faserspeisekanal
- 6
- Fasermaterial
- 7
- Garn
- 7a
- rotierender Garnschenkel
- 8
- Speisevorrichtung
- 9
- Auflösevorrichtung
- 10
- Abzugsvorrichtung
- 11
- Spulvorrichtung
- 12
- Spule
- 13
- Rotorgehäuse
- 14
- Deckel des Rotorgehäuses
- 15
- Dichtung des Rotorgehäuses
- 16
- Garnabzugsdüse
- 17
- Falschdrallvorrichtung
- 18
- Abzugsröhrchen
- 19
- Falschdrallkante
- 20
- Korpus
- 21
- Innenraum
- 22
- Abschnitt
- 23
- Einsatz
- 24
- Nocken
- 25
- Ausnehmungen
- 26
- Gehäuse
- α
- Neigungswinkel der Falschdrallkanten
- e
- Auslenkung des Garns an der Falschdrallkante
- G
- Garnabzugsrichtung
- H
- Höhe der Falschdrallkanten
- I
- Innendurchmesser des Korpus
1. Falschdrallvorrichtung (17) für eine Offenendspinnvorrichtung (1) zum Einbringen eines
Falschdralls in ein in der Offenendspinnvorrichtung (1) erzeugtes Garn (7), wobei
die Falschdrallvorrichtung (17) einen im Wesentlichen rohrförmigen Korpus (20) und
mehrere, in Garnabzugsrichtung (G) hintereinander und gegenüber der Garnabzugsrichtung
(G) um einen Winkel (α) geneigt in dem Korpus (20) angeordnete Falschdrallkanten (19)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Falschdrallkanten (19) derart in den Innenraum des rohrförmigen Korpus
(20) hineinragen, dass das Garn (7) an jeder der Falschdrallkanten (19) eine Umlenkung
erfährt, und dass die mehreren Falschdrallkanten (19) derart in Umfangsrichtung versetzt
in dem Korpus (20) angeordnet sind, dass das Garn durch die aufeinander folgenden
Umlenkungen an den mehreren Falschdrallkanten (19) zugleich eine räumliche, insbesondere
schraubenförmige Auslenkung gegenüber seiner regulären Garnabzugsrichtung (G) erfährt.
2. Falschdrallvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallkanten (19) eine Höhe (H) aufweisen, die größer ist als der halbe
Innendurchmesser (I) des Korpus (20).
3. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) wenigstens drei Falschdrallkanten (19) aufweist.
4. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Falschdrallkanten (19) in Umfangsrichtung gleichmäßig jeweils um einen
Versatzwinkel versetzt angeordnet sind, insbesondere jeweils um einen Versatzwinkel
von 120° zueinander versetzt sind.
5. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallkanten (19) als in den Korpus (20) der Falschdrallvorrichtung (17)
einsetzbare Stege ausgebildet sind.
6. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) als in die Offenendspinnvorrichtung (1) einsetzbarer
und vorzugsweise entnehmbarer Einsatz (23) ausgebildet ist.
7. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (23) mehrere in Garnabzugsrichtung (G) hintereinander angeordnete, vorzugsweise
zylinderförmige oder halbzylinderförmige Abschnitte (22) aufweist, wobei vorzugsweise
in jedem Abschnitt (22) eine Falschdrallkante (19) angeordnet ist.
8. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (22) jeweils wenigstens ein Positionierelement (24, 25) aufweisen,
mittels welchem sie in Umfangsrichtung um den Versatzwinkel gegenüber einem angrenzenden
Abschnitt (22) positionierbar sind.
9. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (23) oder die Abschnitte (22) des Einsatzes (23) aus Keramik, Metall
oder Kunststoff bestehen und vorzugsweise als Spritzgussstücke ausgeführt sind.
10. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) ein den Einsatz (23) umgebendes Gehäuse (26) aufweist.
11. Offenendspinnvorrichtung (1) einer Rotorspinnmaschine (2) mit einer Garnabzugsdüse
(16) und mit einer der Garnabzugsdüse (16) in Garnabzugsrichtung (G) nachgeordneten
Falschdrallvorrichtung (17) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Offenendspinnvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) in Garnabzugsrichtung (G) direkt hinter der Garnabzugsdüse
(16) angeordnet ist.
13. Offenendspinnvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnabzugsdüse (16) und die Falschdrallvorrichtung (17) ein gemeinsames, vorzugsweise
entnehmbar in der Offenendspinnvorrichtung (1) angeordnetes Gehäuse (26) aufweisen.
14. Offenendspinnvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Falschdrallvorrichtung (17) ein Abzugsröhrchen (18) und/oder ein weiteres Drallelement
nachgeordnet ist.
15. Verfahren zum Einbringen eines Falschdralls in ein in einer Offenendspinnvorrichtung
(1) einer Rotorspinnmaschine (2) erzeugtes Garn (7), bei welchem das Garn (7) über
eine Garnabzugsdüse (16) abgezogen wird und über in einer der Garnabzugsdüse (16)
nachgeordneten Falschdrallvorrichtung (17) angeordnete Falschdrallkanten (19) gezogen
wird, wodurch dem Garn (7) ein Falschdrall erteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Garn (7) durch die Falschdrallkanten (19) einer räumlichen, insbesondere schraubenförmigen
Auslenkung gegenüber seiner regulären Garnabzugsrichtung (G) ausgesetzt wird, wobei
dem Garn (7) ein zusätzlicher Falschdrall erteilt wird.