TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Entwässerungssieb, eine Verfahren zu dessen
Herstellung, sowie ein mit einem solchen Entwässerungssieb hergestelltes Sicherheitsmerkmal
für Sicherheitspapiere, welche z.B. für die Herstellung von Sicherheits- und Wertdokumenten
bestimmt sind, und weiter solche Sicherheitspapiere. Das Wasserzeichen ist als Multiton-Wasserzeichen,
vorzugsweise in der Gestalt eines Rasterbildes ausgeführt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Sicherheitspapiere, wie sie für Banknoten, Reisepässe, Identifikationsdokumente,
Ausweiskarten, Geburtsurkunden, Wertpapiere, Dokumente, Regierungsdokumente usw. verwendet
werden, weisen in der Regel z.B. Sicherheitselemente in Form von Wasserzeichen auf,
die die Authentizität des Papieres belegen. Solche Wasserzeichen entstehen während
der Herstellung des Sicherheitspapiers im Nassteil der Papiermaschine durch Anlagerung
der feuchten Papiermasse (Pulpe) auf einem bewegten Entwässerungssieb, welches unterschiedliche
Prägetiefen aufweist.
[0003] Durch die Prägung des Entwässerungssiebes wird die Anlagerung von Papierfasern bei
der Blattbildung bedingt durch die Strömungsverhältnisse derart beeinflusst, dass
bei einer Tiefprägung (Vertiefung im Sieb relativ zur mittleren Siebhöhe) sich mehr
Papiermasse in diesem Bereich anlagert. Somit treten dort dickere und dadurch in der
Durchsicht dunkler erscheinende Stellen im fertigen Papier auf. Bei einer Hochprägung
(Erhöhung im Sieb relativ zur mittleren Siebhöhe) dagegen kann sich dort weniger Papiermasse
anlagern, wodurch dünnere und in der Durchsicht hellere Stellen im Papier entstehen.
Es können dadurch auch Multiton-Wasserzeichen mit weichen graduellen Übergängen zwischen
dunklen und hellen Stellen erzeugt werden. Der das Wasserzeichen umgebende Bereich
des Papiers mit im Wesentlichen konstanter Papierdicke (dort ist das Sieb auf der
mittleren Siebhöhe) wird dabei als Velinbereich bezeichnet. Der Ausdehnung von Stellen,
die dicker und dunkler als der Velinbereich sind, sind natürliche Grenzen gesetzt.
Ab einer gewissen Ausdehnung der Tiefprägung sammelt sich im Inneren der Tiefprägung
wiederum ähnlich viel Papiermasse an wie auf dem Velinbereich. Eine räumlich sehr
ausgedehnte Tiefprägung wird daher ein Wasserzeichen ergeben, welches nur im Randbereich
dunkel erscheint, zur Mitte hin aber wieder den Grauton des umgebenden Velinbereichs
annimmt. Ergänzend oder alternativ zur Prägung auf dem Entwässerungssieb können Elemente
(Plättchen, Drähte) auf das Entwässerungssieb aufgebracht werden, an welchen sich
ähnlich wie bei einer Hochprägung weniger Papiermasse anlagern kann. Solche Elemente
behindern zudem die Entwässerung durch das Entwässerungssieb, was zu einer zusätzlichen
Verminderung von angelagerter Papiermasse führt. Solche Elemente sind üblicherweise
aufgelötete bzw. aufgeschweisste Metalldrähte oder Metallteile, bekannt als Elektrotypes.
Diese Technologien der Herstellung von Entwässerungssieben sind im Stand der Technik
bekannt und beispielsweise in der
EP 0 458 973 B1 (dort Seite 2:8-11) beschrieben.
[0004] Diese Elektrotypes wirken einerseits wie eine Hochprägung, schliessen andererseits
das Entwässerungssieb in diesem Bereich vollständig, womit die Anlagerung der Papiermasse
stark behindert wird und im fertigen Papier besonders dünne Stellen entstehen, die
im Durchlicht betrachtet sehr hell erscheinen, weshalb solche Wasserzeichen auch als
Highlight-Wasserzeichen bezeichnet werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch
von einstufigen Wasserzeichen, da sich damit im Unterschied zu den mehrstufigen, durch
Prägung des Entwässerungssiebs erzielten Wasserzeichen, keine Graustufenübergänge
erzielen lassen. Um dennoch mit Elektrotypes eine Art Mehrtoneffekt erhalten zu können,
sind im Stand der Technik Möglichkeiten vorgeschlagen, diese als Plättchen mit variablem
Punktraster auszuführen.
[0005] Aus der Patentschrift
EP-A-1 122 360 ist ein auf Hochprägung oder Elektrotype basiertes Wasserzeichen bekannt, welches
als Multiton-Wasserzeichen aufgeführt ist, das im Durchlicht hellere und dunklere
Bereiche aufweist, die wie ein Rasterbild angeordnet sind, dergestalt, dass die helleren
Bereiche mehr oder weniger zahlreich sind und somit einen grossen Bereich des Motivs
einnehmen. Die helleren Bereiche zeigen eine geringere optische Dichte und demzufolge
eine niedrigere Papierfestigkeit als das umgebende Papier und sind je nach Positionierung
in dem Wasserzeichen ausgeführten Motiv unterschiedlich verteilt. Die dunkleren Bereiche
im Rasterbild entsprechen dagegen vorzugsweise der optischen Dichte und der Papierfestigkeit
des umgebenden Papieres. Zur Erzeugung eines derart gerasterten Wasserzeichens kann
unter anderen ein Metallteil, ein Elektrotype, dienen, welches Aussparungen in unterschiedlichen
Grössen aufweist und auf das Entwässerungssieb aufgebracht wird. Durch diese Ausführung
wird ein Multiton-Wasserzeichen in Form einer Rasterung imitiert und erscheint besonders
hell im Durchlicht. Ein solches Merkmal ist sehr prägnant und deshalb einfach wahrnehmbar.
[0006] Ein alternatives Herstellungsverfahren wird in
WO-A-2011081561 vorgeschlagen. Dabei wird eine Maske mit Mikroöffnungen auf das Entwässerungssieb
aufgebracht. Der Durchmesser und die Verteilung der Mikroöffnungen auf der Maske werden
zum Teil so gewählt, dass sich in den Mikroöffnungen Papiermasse anlagert und dadurch
im fertigen Papier ein Wasserzeichen mit dunklen Rasterpunkten in diesen Bereich entsteht.
Zum anderen werden Durchmesser und Verteilung der Mikroöffnungen so definiert, dass
sie der reinen Entwässerung der Papiermasse dienen d.h. ohne dass sich Fasern an den
Mikroöffnungen anlagern. Dadurch soll ein helles Wasserzeichen mit Multiton-Effekt
in Form einer Rasterung ähnlich wie bei der
EP-A-1 122 360 entstehen, aber durch die Entwässerungseigenschaften der Mikroöffnungen in Teilbereichen
der Maske die geringen Papierfestigkeiten in den helleren Bereichen vermindert werden.
[0007] In
EP-A-0 549 384 wird ein helles Wasserzeichen beschrieben, welches durch eine auf dem Entwässerungssieb
aufgespendete Metallplatte mit Entwässerungseigenschaften erzeugt wird. Die Entwässerung
erfolgt durch regelmässig verteilte Elemente in der Metallplatte, deren Ausmessungen
so gross sind, dass sich auch Papiermasse an diesen anlagern kann. Dadurch wird im
Wasserzeichen eine Art Rasterung in Form von gleich verteilten Elementen ohne Multiton-Effekt
erzeugt.
[0008] In
DE-A-10 2005 042 344 wird dagegen zur Erzeugung eines Wasserzeichens mit Multiton-Effekt eine Metallplatte
mit Mikroöffnungen zur Entwässerung der Papiermasse vorgeschlagen, welche auf das
Entwässerungssieb aufgespendet wird. Die Mikroöffnungen dienen der reinen Entwässerung
der Papiermasse, ohne dass sich Papiermasse an den Mikroöffnungen anlagert. Um dennoch
ein sehr helles Wasserzeichen mit Multiton-Effekt aber ohne erkennbare Rasterpunkte
zu erhalten, wird die Metallplatte mit Mikroöffnungen zusammen mit dem Entwässerungssieb
geprägt.
[0009] Der Nachteil solch gestalteter Wasserzeichen mit hellen Bereichen ist, dass je nach
Wiedergabe komplexer Graphiken eine grosse Fläche des Papieres dünne Stellen zur Erreichung
einer geringen optischen Dichte aufweist und damit einhergehend dort eine erhebliche
Schwächung des Papieres entstehen kann, welche zur Entstehung von Löchern, Einrissen,
Brüchen, usw. führen kann.
[0010] Ein weiterer Nachteil ist, dass solch helle Wasserzeichen in Form eines Rasterbildes
mit Rasterstruktur leichter nachgeahmt werden können im Gegensatz zu echten Multiton-Wasserzeichen,
welche wie oben beschrieben durch Prägung des Entwässerungssiebs entstehen und sowohl
Bereiche enthalten, welche heller sind als der umgebende Velinbereich, wie Bereiche,
welche dunkler sind als der umgebende Velinbereich. Bekannte Techniken zur Herstellung
von sogenannten unechten Wasserzeichen sind beispielsweise in der
DE-A-198 32 878 beschrieben. Zur Nachahmung von Wasserzeichen lässt man eine Zusammensetzung in die
Papieroberfläche eindringen oder druckt diese auf, sodass sich die Papiermasse dort
chemisch verändert und damit auch die Transparenz des Papieres und so hellere Bereiche
nach Art eines Wasserzeichens erscheinen.
[0011] Hinzu kommt, dass die oben beschriebenen Entwässerungssiebe mit Wasserzeichen aufwendig
in der Herstellung sind, da sie zusätzliche Arbeitsschritte wie beispielsweise das
genaue Positionieren und Aufbringen von Metall- oder Kunststoffteilen auf das Entwässerungssieb
beinhalten. Überdies können Einflüsse wie Temperatur, ein saures Milieu aber auch
mechanische Kräfte, die auf das Sieb wirken, dazu führen, dass sich solche Metallteile
verändern oder gar ablösen. In diesem Fall muss die Papiermaschine gestoppt und das
Sieb repariert oder ausgetauscht werden, was mit Wartungskosten und Produktionsausfällen
verbunden ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0012] Es ist unter anderem Aufgabe der Erfindung, ein Entwässerungssieb zur Herstellung
eines prägnanten Wasserzeichens bereitzustellen, ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Entwässerungssiebs, ein Verfahren zur Herstellung eines Papiers unter Verwendung
eines solchen Entwässerungssiebs als Hilfsmittel, sowie Sicherheitselemente respektive
damit ausgestattete Papiere hergestellt unter Verwendung eines solchen Entwässerungssiebs.
Dabei sollen die oben genannten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Insbesondere soll unter anderem auch ein Sicherheitspapier mit einem Wasserzeichen
angegeben werden, wobei das Wasserzeichen gegenüber herkömmlichen Gestaltungen eine
erhöhte Erkennbarkeit, Fälschungssicherheit und idealerweise zusätzlich einen erhöhten
Wiedererkennungswert aufweist. Der Kern der Erfindung besteht dabei darin, ein Wasserzeichen
als Rasterbild aus einer Vielzahl von im Entwässerungssieb eingebrachten im Vergleich
zum umgebenden Papierbereich dunkel erscheinenden Rasterelementen auszuführen.
[0013] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst. Die Erfindung betrifft
entsprechend gemäss einem ersten Aspekt ein Entwässerungssieb für die Herstellung
von Papier mit wenigstens einem Wasserzeichen, wobei das Entwässerungssieb ein Drahtgeflecht
umfasst, welches ausserhalb des Bereichs des Wasserzeichens auf einer ersten Höhe
(mittlere Siebhöhe) angeordnet ist, und bei welchem im Bereich des Wasserzeichens
Mittel zur Erzeugung des Wasserzeichens angeordnet sind. Das Sieb ist dabei dadurch
gekennzeichnet, dass die Mittel als diskrete Bereiche in Form einer Mehrzahl von Linien
und/oder Punkten ausgebildet sind, welche ein Rasterbild des Wasserzeichens darstellen.
Zudem sind die diskreten Bereiche als Vertiefungen im Drahtgeflecht relativ zur ersten
Höhe vorgesehen sind. Vorzugsweise sind dabei die diskreten Bereiche zur Bildung des
gesamten oder wenigstens eines Bereichs des Sujets des Wasserzeichens alle mit einer
gleichen Tiefe ausgebildet.
[0014] In einer besonderen Ausführungsform können die diskreten Bereiche aber auch unterschiedliche
Tiefen aufweisen, sodass durch die unterschiedlichen Tiefen ebenfalls eine Art Multiton
Effekt im späteren Papier erzeugt werden kann, dergestalt, dass kontinuierliche Übergänge
über eine Rasterung erzeugt werden. Unter einer Vertiefung im Sinne dieser Anmeldung
sind dabei Bereiche zu verstehen, die, von der Seite des zu bildenden Papierblattes
des Siebs betrachtet, als Vertiefungen, d.h. in Form von konkaven oder über die ganze
Ausdehnung gleichermassen vertieften Bereichen, ausgebildet sind, d.h. bei denen die
Siebebene in einem räumlich begrenzten Bereich relativ zur ersten Höhe des Siebs von
der Papierbahn weg versetzt ist. Die Vertiefungen können zum Beispiel als Nuten (Bildung
von dunklen Linien im Papier), z.B. kreisförmige Senken (Bildung von runden dunklen
Punkten im Papier), etc. ausgebildet sein. Besonders bevorzugt kann dabei eine solche
Vertiefung im unteren Bereich eine Aufweitung der Maschen aufweisen. Wird eine im
Entwässerungssieb am Ende das Wasserzeichen bildende Vertiefung in der Folge mit einer
Tiefe in mm angegeben, so ist darunter der Abstand von der tiefsten Vertiefung des
Wasserzeichens zu einer gedachten Ebene auf der ersten Höhe zu verstehen.
[0015] Unter einer Vertiefung im Sinne dieser Anmeldung sind aber auch entsprechende Bereiche
zu verstehen, in welchen die Vertiefung wenigstens bereichsweise keinen Boden aufweist,
d.h. eine Vertiefung ist auch eine räumlich begrenzte Durchgangsöffnung im Sieb, bei
welcher die Drähte des Siebs in diesem Bereich durchtrennt sind. Ebenfalls eine Vertiefung
im Sinne dieser Anmeldung sind auch entsprechende Bereiche, in denen die Siebmaschen
verglichen mit dem umliegenden Bereich nicht durchtrennt aber erheblich aufgeweitet
sind (ohne Vertiefung), so dass eine einer Durchtrennung gleichkommende lokale Durchlässigkeit
resultiert.
[0016] In diesen Vertiefungen findet eine erhöhte Ablagerung von Zellstoff-Material respektive
Füllstoffen statt, und/oder eine verbesserte Entwässerung der gebildeten Papierbahn,
wodurch sich im Bereich der Vertiefungen Papierbereiche ausbilden, die anschliessend
als dunkle Bereiche sichtbar sind.
[0017] Das damit vorgeschlagene Entwässerungssieb erlaubt entsprechend die Herstellung von
Wasserzeichen, bei welchen die die Rasterung ausmachenden Bildelemente (Linien, Punkte)
dunkler als der das Wasserzeichen umgebende Bereich erscheinen, weil dort mehr Zellstoff-Material
abgelagert wird. Im Gegensatz zu den Verfahren nach dem Stand der Technik, gemäss
welchem Raster-Wasserzeichen immer auf Basis von Erhöhungen auf dem Sieb vorgeschlagen
wurden, und entsprechende Nachteile betreffend Papierfestigkeit in Kauf genommen werden
mussten, werden hier nun die die Rasterung ausmachenden Bildelemente gewissermassen
als verstärkte Bereiche im Papier ausgebildet und die Nachteile können vermieden werden.
Die oben beschriebenen Nachteile der auf Tiefprägung beruhenden Wasserzeichen, namentlich
dass bei grossen Sujets in weit von den Randbereichen des Sujets entfernten Bereichen
keine Verdunkelung der resultiert, können dabei durch die Rasterung umfassend vermieden
werden. Dies erlaubt es, auch grossflächige Wasserzeichen darzustellen, ohne dass
der hell-dunkel Kontrast nur im Randbereich des Bildes ausgeprägt ist und in einem
randfernen Bereich abschwächt. Entsprechend können durch das vorgeschlagene Entwässerungssieb
nicht nur stabilere Wasserzeichen zur Verfügung gestellt werden respektive Wasserzeichen
auch in wesentlich dünneren Papierlagen ausgebildet werden als bei den Raster-Wasserzeichen-Techniken
nach dem Stand der Technik, sondern es resultieren darüber hinaus auch verbesserte
Kontrast-Eigenschaften bei grösseren Darstellungen.
[0018] Gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist das Entwässerungssieb dadurch
gekennzeichnet, dass die diskreten Bereiche als Vertiefungen mit erhöhter Entwässerung
vorgesehen sind, in welchen die Maschenweite des Drahtgeflechts des Entwässerungssiebs
relativ zum umgebenden Bereich aufgeweitet ist. Diese zusätzliche Aufweitung kann
gezielt durch nachträgliche Manipulation nach dem Prägen erfolgen, oder aber es kann
der Prägestempel selber so ausgestaltet werden, dass eine Aufweitung resultiert.
[0019] Die Vertiefungen sind bevorzugtermassen von der ersten Höhe an der tiefsten Stelle
um eine Tiefe im Bereich von 0.3 - 1.5 Millimeter versetzt, vorzugsweise im Bereich
von 0.5 - 0.8 Millimeter versetzt ausgebildet.
[0020] Handelt es sich bei der Vertiefung um eine effektive Durchbrechung so ist unter der
Tiefe die Länge des dort ausgebildeten Kragens aus Siebgeflecht zu verstehen. Die
Vertiefungen können nämlich, wie oben erwähnt auch als Durchgangsöffnungen im Drahtgeflecht
des Entwässerungssiebs vorgesehen sein, bei welchen die Drähte des Drahtgeflechts
in diesen Bereichen unterbrochen sind.
[0021] Die diskreten Bereiche, die das Rasterbild in ihrer Gesamtheit ausmachen, können
als Linien und/oder als Punkte ausgebildet sein.
[0022] Wenn die Rasterelemente als Linien ausgebildet sind, so weisen sie vorzugsweise an
der jeweils breitesten Stelle eine Breite im Bereich von 0.5-5 Millimeter, vorzugsweise
im Bereich von 0.2-2.0 Millimeter auf. Die Linien können dabei über deren Länge auch
eine variable Breite aufweisen.
[0023] Wenn die Rasterelemente als Punkte ausgebildet sind, so können sie vorzugsweise in
Form von Kreisen, Ovalen, Mehrecken, vorzugsweise in Form von Quadraten, Rauten, Dreiecken,
Rechtecken, Fünfecken, Sechsecken ausgebildet sein. Anstelle von Formen können die
Punkte als Symbole, vorzugsweise in Form von Buchstaben, Zahlen, Symbolen wie z.B.
Währungssymbolen etc. ausgebildet sein. Vorzugsweise haben sie in der in der Richtung
parallel zur Siebebene gemessenen grössten Dimension eine Länge im Bereich von wenigstens
0.2-5 Millimeter, vorzugsweise im Bereich von 0.3-2 Millimeter, und in der in der
Richtung parallel zur Siebebene gemessenen kleinsten Dimension eine Länge im Bereich
von 0.1-2 Millimeter, vorzugsweise im Bereich von 0.2-1 Millimeter.
[0024] Die Rasterelemente (Linien/Punkte) können bevorzugtermassen eine in Abhängigkeit
des gewünschten Bildes variable Grösse und/oder Form aufweisen und in Randbereichen
ineinander teilweise übergehen.
[0025] Das Entwässerungssieb ist gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dadurch
gekennzeichnet, dass es, bei einem Drahtdurchmesser im Bereich von 0.1-0.3 mm, vorzugsweise
im Bereich von 0.15-0.25 mm, in einer ersten Richtung (Kette, bevorzugtermassen bei
einem Rundsieb in Umfangsrichtung) pro Zentimeter 20-40 vorzugsweise 25-35 Drähte
aufweist, und in einer zweiten, zur ersten Richtung senkrechten Richtung (Schuss,
bevorzugtermassen bei einem Rundsieb axial verlaufend) 15-35 Drähte, vorzugsweise
20-30 Drähte.
[0026] Bevorzugtermassen handelt es sich beim Entwässerungssieb um ein Rundsieb.
[0027] Hinter (von der Papierseite aus betrachtet) dem Entwässerungssieb kann gemäss einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ein weiteres Stützsieb angeordnet sein. Dieses
Stützsieb ist vorzugsweise wenigstens punktweise mit dem Entwässerungssieb verbunden
(beispielsweise durch Punktschweissung).
[0028] Das Stützsieb ist normalerweise etwas grober als das Entwässerungssieb ausgestaltet,
d.h. grössere Maschenweite und dickere Drähte als das Entwässerungssieb, und weist
vorzugsweise, bei einem Drahtdurchmesser im Bereich von 0.1-0.3 mm, vorzugsweise im
Bereich von 0.15-0.25 mm, in einer ersten Richtung (Kette) pro Zentimeter 25-40 vorzugsweise
25-35 Drähte auf, und in einer zweiten, zur ersten Richtung senkrechten Richtung (Schuss)
10-30 Drähte, vorzugsweise 15-25 Drähte.
[0029] Vorzugsweise sind/werden Entwässerungssieb und Stützsieb, wenn beides vorhanden,
beide gemeinsam geprägt resp. mit den vorgeschlagenen Vertiefungen im Sinne der Erfindung
versehen.
[0030] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Entwässerungssiebs, wie es oben beschrieben wurde. Das Verfahren ist bevorzugtermassen
dadurch gekennzeichnet, dass die diskreten Bereiche durch eine, vorzugsweise die Maschenweite
aufweitende Prägung erzeugt wird, vorzugsweise durch einen Stempel mit den Linien
und/oder Punkten als Erhöhungen (beispielsweise durch Fräsen aus einem Rohling erzeugt),
und/oder dass die diskreten Bereiche durch Bohrungen, Ausstanzungen, Aufweitungen
durch Nadeln, mittels Laser, Schneidbrenner, elektrischem Strom erzeugt werden.
[0031] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Sicherheitspapiers mit einem Wasserzeichen, bei welchem das das Wasserzeichen bildende
Sujet aus einer Vielzahl von Rasterelementen, vorzugsweise in Form von Linien und/oder
Punkten aufgebaut ist, und bei welchem diese Rasterelemente im Vergleich zum ausserhalb
des Wasserzeichens angeordneten Bereichs des Papiers eine höhere Dichte und damit
eine dunkle Erscheinung im Durchlicht aufweisen. Bevorzugtermassen wird bei einem
solchen Verfahren ein Entwässerungssieb, wie es oben dargestellt wurde, verwendet.
[0032] Dabei kann das Entwässerungssieb in Form eines Rundsiebs in die Pulpe zur Ausbildung
des Papiers eingetaucht werden.
[0033] Es kann sich beim Entwässerungssieb aber auch um ein Langsieb handeln, diesfalls
wird das Entwässerungssieb in Form eines Langsiebs mit der Pulpe zur Ausbildung des
Papiers beaufschlagt.
[0034] Das Papier wird in beiden Fällen durch Entwässerung am respektive auf dem Sieb und
anschliessende Trocknung, gegebenenfalls Leimung und/oder Kalandrierung und/oder Beschichtung,
hergestellt.
[0035] Auch möglich ist eine anschliessende Beaufschlagung mit einer Kunststoffschicht auf
der einen Seite oder beiden Seiten und ggf. zusätzlich eine Verbindung mit einer zweiten
Papierschicht, die entweder ebenfalls ein solches Wasserzeichen aufweisen kann oder
nicht. So entsteht ein Dreischicht-Verbund mit zwei Papierlagen und einer dazwischenliegenden
Kunststoffschicht oder einer zentralen Papierschicht und zwei aussenliegenden Kunststoffschichten,
wobei gerade das vorgeschlagene Wasserzeichen für solche Strukturen besonders geeignet
ist, da das Wasserzeichen auch für dünne Papierlagen (30-40 g/m
2, vorzugsweise 33-36 g/m
2, insbesondere 35 g/m
2) bestens geeignet ist und einen hohen Kontrast aufweist.
[0036] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Papier mit einem Wasserzeichen,
bei welchem das das Wasserzeichen bildende Sujet aus einer Vielzahl von Rasterelementen,
vorzugsweise in Form von Linien und/oder Punkten aufgebaut ist, und bei welchem diese
Rasterelemente im Vergleich zum ausserhalb des Wasserzeichens angeordneten Bereichs
des Papiers eine höhere Dichte und damit eine dunkle Erscheinung im Durchlicht aufweisen.
Ein solches Wasserzeichen ist vorzugsweise hergestellt unter Verwendung eines Entwässerungssiebs,
wie es oben dargestellt wurde, oder vorzugsweise hergestellt in einem Verfahren, wie
es oben dargestellt wurde.
[0037] Bevorzugtermassen ist damit das Wasserzeichen aus einer Mehrzahl von Linien und/oder
Punkten aufgebaut, welche ein Rasterbild des Wasserzeichens darstellen, wobei diese
Linien und/oder Punkte im Vergleich zum das Wasserzeichen umgebenden Bereich des Papiers
im Durchlicht dunkler ausgebildet sind. Typischerweise liegt dabei im Bereich des
Sujets des Wasserzeichens der Anteil an dunklen Bereichen im Bereich von 20-90 Flächen-%,
vorzugsweise im Bereich von 30-80 Flächen-%, insbesondere bevorzugt im Bereich von
40-60 Flächen-% (jeweils bezogen auf die Gesamtfläche des Sujets).
[0038] Beim Papier handelt es sich bevorzugtermassen um ein Wertpapier oder eine Banknote,
wobei vorzugsweise das Wertpapier respektive die Banknote aus mehreren solchen Papierschichten
aufgebaut ist, vorzugsweise indem wenigstens eine Schicht aus einem Papier mit einem
solchen Wasserzeichen mit einer weiteren Schicht, die gegebenenfalls ebenfalls ein
solches Wasserzeichen aufweist, über eine dazwischen liegende Kunststoffschicht verbunden
ist.
[0039] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0040] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- ein Entwässerungssieb in einer Schnittdarstellung senkrecht zur Siebebene;
- Fig. 2-5
- Ausführungsformen von Wasserzeichen;
- Fig. 6
- ein digitales Rasterbild eines Wasserzeichens in a) und das Wasserzeichen auf einer
Banknote in b); und
- Fig. 7
- eine Kombination mit einem Graustufen-Wasserzeichen.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0041] Gemäss der Erfindung weist ein Sicherheitspapier für die Herstellung von Sicherheits-
und Wertdokumenten ein Wasserzeichen mit Multiton-Effekt auf, welches aus einer Vielzahl
dunkler Elemente, die im Durchlicht als Rasterbild erscheinen, aufgebaut ist.
[0042] Dafür wird, wie in den Figuren dargestellt, das zu erzeugende Graustufenbild in einem
ersten Schritt in ein schwarz-weiss-Raster 20 aufgelöst, und dieses Raster 20 wird
in Form einzelner tiefgeprägter Rasterelemente 14 (Rasterpunkte, Rasterlinien) in
das Entwässerungssieb geprägt. Im Unterschied zur Prägung eines dreidimensionalen
Reliefs zur Erzeugung eines mehrstufigen Wasserzeichens besteht die Prägung des Wasserzeichens
23 somit aus einem Raster zahlreicher individueller Tiefprägungen anstatt einer Prägung
mit kontinuierlichen Übergängen. Die Technologien der Prägung von konventionellen
Entwässerungssieben sind im Stand der Technik bekannt und beispielsweise im
Wochenblatt für Papierfabrikation "Optimierungsmöglichkeiten bei der Herstellung von
individuellem Wasserzeichen-Papier"; Ausgabe 11/12, 2002 beschrieben. Im Wasserzeichen 23 werden die dunkleren Elemente durch Tiefprägung
(Vertiefung im Sieb) 2 des Entwässerungssiebes 1 realisiert (vgl. Fig. 1), dies dergestalt,
dass sich in diesen Bereichen bei der Papierherstellung dort lokal mehr Papiermasse
anlagert und sich im fertigen Papier an dieser Stelle eine höhere Papierdicke und
damit einhergehend eine höhere optische Dichte ergibt. In Fig. 1 ist das Entwässerungssieb
1 in einer Schnittdarstellung dargestellt. Die horizontale ganze Linie bezeichnet
dabei die mittlere Höhe 6 des Entwässerungssiebs im Bereich ausserhalb des Wasserzeichens.
Der Bereich ausserhalb des Wasserzeichens ist auch mit dem Bezugszeichen 8 angegeben.
Der Bereich des Sujets des Wasserzeichens ist mit dem Bezugszeichen 7 angegeben. An
einer Stelle ist dargestellt, wie eine Vertiefung auch als Durchbrechung 3 ausgestaltet
sein kann.
[0043] Das Entwässerungssieb 1 ist in Fig. 1 als eine Schicht (dicke schwarze Linie) dargestellt,
es umfasst dabei die Drähte (nicht dargestellt), die das Sieb bilden, und typischerweise
einen Durchmesser im Bereich von 0.2 mm aufweisen. Die Drähte sind dabei senkrecht
geflochten über Kreuz geführt, die Kette wird üblicherweise bei einem Rundsieb in
Umfangsrichtung geführt und der Schuss parallel zur Achse des Rundsiebs. Ebenfalls
in Fig. 1 schematisch dargestellt mit einer gestrichelten Linie ist die Oberfläche
des gebildeten Papiers, sowie die Dicke des Papiers 4.
[0044] Die Prägetiefe des Entwässerungssiebes, d.h. der Abstand zwischen der Ebene 6 und
dem tiefsten Punkt der jeweiligen Vertiefung 2, wird so gewählt, dass es zu keinen
Schwierigkeiten in Form von Löchern im Papier oder zu Papierabrissen während der Papierherstellung
kommt. Die Prägetiefe liegt dabei üblicherweise im Bereich 0.2-1.5 mm, bevorzugt im
Bereich von 0.3-1 mm, insbesondere bevorzugt im Bereich von 0.7 mm. Um eine solche
Prägetiefe zu erzeugen ist typischerweise ein Stempel erforderlich, der eine um ca.
20-30 % grössere Tiefe im Negativbild aufweist. Im Bereich der geprägten Linien und/oder
Punkten kann dabei die Entwässerung erhöht sein, d.h. die Maschen können aufgeweitet
oder sogar lokal durchbrochen sein.
[0045] Die Tiefprägung des Entwässerungssiebs 1 kann also auch so ausgeführt werden, dass
die Drähte des Entwässerungssiebes in der Tiefe der Tiefprägung durch die hohe Deformation
brechen. Es entsteht dadurch nicht nur eine Tiefprägung, sondern eine Durchbrechung
3 des Entwässerungssiebs. Überraschenderweise führt der Bruch der Drähte des Entwässerungssiebs
zu keinen Problemen, sondern zu einer besonders dunklen Ausprägung des entsprechenden
Rasterpunktes und damit zu einer weiteren Verbesserung des Kontrasts.
[0046] Alternativ zu einem Rasterbild, ausgeführt durch Tiefprägungen, kann ein Wasserzeichen
somit auch durch in Form eines Rasterbildes eingebrachten Durchbrechungen des Entwässerungssiebes
realisiert werden. Diese können z.B. in Form von Bohrungen, Ausstanzungen, mittels
Laser, Schneidbrenner, elektrischem Strom oder jeglicher anderer geeigneter Technik
eingebrachte Durchbrechungen ausgeführt sein. Die Durchbrechungen können dabei noch
einen nach unten gerichteten typischerweise umlaufenden Kragen von Siebgeflecht aufweisen,
die Durchbrechungen können aber auch einfach als Löcher im Siebgeflecht ausgebildet
sein. In einer weiteren alternativen Ausführungsform können diese Durchbrechungen
durch eine Aufweitung der Maschenweite des Entwässerungssiebes anstatt durch eine
Durchtrennung der Drähte des Entwässerungssiebes erfolgen.
[0047] Die dunkleren Elemente 14 im erfindungsgemässen Wasserzeichen des Sicherheitspapiers
besitzen eine höhere optische Dichte und damit eine höhere Papierfestigkeit als das
umgebende Velinpapier 8. Sie können unter sich auch unterschiedlich hohe optische
Dichten aufweisen, abhängig davon wie man die Prägetiefe des Entwässerungssiebes 1
wählt.
[0048] Durch die Wahl von unterschiedlichen Dichten der dunkleren Elemente kann ebenfalls
eine Art Multiton-Wasserzeichen mit kontinuierlichen Übergängen in Form einer Rasterung
erzeugt werden.
[0049] Die Stellen zwischen den dunkleren Elementen besitzen im Wesentlichen dieselbe optische
Dichte und damit dieselbe Papierfestigkeit wie das umgebende Velinpapier. Im Kontrast
mit den dunkleren Stellen erscheinen sie jedoch dem Betrachter am Ende überraschenderweise
heller als das umgebende Velinpapier. Vorzugsweise haben diese helleren Bereiche alle
dieselbe optische Dichte und damit dieselbe Papierfestigkeit wie das umgebende Velinpapier.
[0050] Die dunklen und hellen Elemente können unterschiedliche Grösse, Verteilung und Form
annehmen und sind nicht auf eine gewünschte Ausführung beschränkt, um ein bestimmtes
Motiv in Form eines Rasterbildes zu erhalten.
[0051] Beispielsweise können in einer Ausführungsform die dunklen und hellen Elemente in
Form von Punkten in unterschiedlichen Grössen, Formen und Verteilung auftreten. In
einer weiteren Ausführungsform können die dunklen und hellen Elemente gleich gross
und/oder regelmässig verteilt sein. Vorzugsweise dominiert die Gesamtfläche der dunklen
Elemente auf die Gesamtfläche der hellen Elemente 15 (vgl. Figur 2). Unterschiedliche
erscheinende Helligkeiten eines bestimmten Bereichs können also entweder dadurch erzeugt
werden, dass die Grösse der Rasterelemente eingestellt wird und/oder dass die Dichte
der Rasterelemente entsprechend eingestellt wird. Die Rasterelemente können sich dabei
berühren oder überschneiden.
[0052] In einer weiteren Ausführungsform können auch die dunklen und hellen Elemente als
Linien in verschieden Dicken und Verteilung auftreten. Die Linien können aber auch
gleich dick und / oder verteilt sein wobei vorzugsweise die dunklen Elemente 14 dominieren
(vgl. Figur 3).
[0053] Die Formen können parallel in einer einzigen bestimmten vorgegebenen Richtung oder
in verschiedenen Richtungen angeordnet sein. Ebenso können verschiedene Formen der
dunklen und hellen Elemente miteinander kombiniert werden (vgl. Figur 4).
[0054] Die Grösse und Verteilung der dunklen Elemente wählt man so, dass im fertigen Papier
ein makroskopischer Effekt entsteht d.h. dass mit blossem Auge das Wasserzeichen deutlich
als Rasterbild wahrgenommen wird.
[0055] In einer besonderen Ausführungsform kann die Grösse und Verteilung der dunkleren
Elemente im Wasserzeichen so gewählt werden, dass eine Art mikroskopischer Effekt
zwischen den dunklen Elementen entsteht, der in der Grössenordnung der Siebstruktur
liegt, sich aber von dieser unterscheidet und folglich schwer nachahmbar ist. Dieser
Effekt tritt auf, wenn die Ausdehnung des Rasterpunktes in der Grössenordnung der
Siebmaschung liegt. Dieser Effekt kann als zusätzliches Echtheitsmerkmal, z.B. bei
einer forensischen Analyse, herangezogen werden.
[0056] Das Entwässerungssieb 1 besteht aus miteinander verwobenen Metall- oder Metall-/Kunststoffdrähten
5 und hinterlässt folglich während der Herstellung eine Siebstruktur im gefertigten
Papier. Die hellen Elemente im Wasserzeichen 23 entsprechen auf dem Entwässerungssieb
1 den Bereichen zwischen den Tiefprägungen. Wählt man die Bereiche zwischen den Tiefenprägungen
so, dass sie im Wesentlichen im Bereich der Maschenweite des Siebgewebes des Entwässerungssiebes
fallen, so entstehen durch Kombination von Siebgewebe und Tiefenprägung im fertigen
Papier mikroskopisch kleine, helle Elemente 15. Abhängig von der Siebmaschung können
diese mikroskopisch kleinen, hellen Elemente 15 feine Linien, Sterne, Kreuze oder
ähnliches hervorrufen (vgl. Figur 5).
[0057] Im Rasterbild können Rasterpunkte gezielt weggelassen werden, so dass durch das gezielte
Weglassen von Rasterpunkten Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen, Nummern, usw.
als helle Stellen innerhalb des Rasterbildes entstehen (vgl. Figur 3 und 4; Weltkugel).
In einer bevorzugten Ausführungsform besitzen diese hellen Aussparungen alle eine
im Wesentlichen gleiche optische Dichte wie das umgebende Velinpapier 8.
[0058] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform haben die Aussparungen 24 im Rasterbild
eine nicht unterbrochene Umrandung 25, die eine im Wesentlichen höhere optische Dichte
als das umgebende Velinpapier 8 aufweist (vgl. Figur 3; Wort "grid"). Dadurch werden
die Aussparungen 24 im Rasterbild stärker hervorgehoben. Die Umrandung 25 kann aber
auch eine eigene beliebige Rasterung aufweisen und so gewählt sein, dass ein makroskopischer
und/oder mikroskopischer Effekt im Durchlicht auftritt.
[0059] Durch die oben genannten Ausführungen werden die Aussparungen 24 in Form von Mustern,
Zeichen und Codierungen deutlich hervorgehoben. Mit dieser Methode erhält man ebenfalls
einen attraktiven Effekt in der Art eines Highlight-Wasserzeichens ohne die mit sich
bringenden Nachteile des Standes der Technik, der ein aufwendiges Aufbringen durch
beispielsweise Auflöten, Aufschweissen oder Aufkleben von Metallteilen auf das Entwässerungssieb
und eine lokale Schwächung des Sicherheitspapiers erfordert.
[0060] In einer weiteren Ausführungsform können sich die Rasterpunkte verdichten, sodass
durch das gezielte Verdichten der Rasterpunkte Formen 27, beispielsweise als Muster,
Zeichen, Nummern usw. dunkle nicht unterbrochene Stellen innerhalb des Rasterbildes
entstehen (vgl. Figur 2, 3, 4 und 5; Symbol "Q")
[0061] Weiter können Rasterpunkte innerhalb des Rasterbildes gezielt weggelassen werden,
um eine Codierung innerhalb des Rasterbildes zu erreichen. Ebenfalls können Rasterpunkte
untereinander verbunden werden, um ebenfalls eine Codierung innerhalb des Rasterbildes
zu erreichen. Dies ist insbesondere daher von Interesse, da das Wasserzeichen mit
geeigneten Hilfsmitteln, z.B. im Infrarot-Durchlicht, mit geeigneten Kamerasystemen
registriert und die darin verborgene Codierung gelesen werden kann. Auf diese Art
lässt sich beispielsweise das Fertigungslos codieren, ohne das Erscheinungsbild des
erfindungsgemässen Wasserzeichens unter den verschiedenen Produktionslosen wesentlich
zu verändern.
[0062] Das Sicherheitspapier mit dem erfindungsgemässen Wasserzeichen 23 kann neutralweiss
oder in einer Nuancierung ausgeführt werden. Überraschenderweise erhält man mit einem
nuancierten, d.h. leicht gefärbten Papier einen erhöhten Kontrasteffekt. Die dunkeln
Stellen des erfindungsgemässen Wasserzeichens erscheinen besonders dunkel, wohl auf
Grund einer verhältnismässig geringeren Auswaschung der farbgebenden Pigmente und
Farbstoffe sowie Füllstoffen in den Tiefprägungen des Entwässerungssiebs 1.
[0063] Das Wasserzeichen 23 kann ein einzelnes Motiv darstellen oder aber mit anderen Wasserzeichentypen
wie beispielsweise echten Mehrstufenwasserzeichen 30, Schattenwasserzeichen, Elektrotypes,
unechten Wasserzeichen kombiniert werden. Dabei kann das erfindungsmässige Wasserzeichen
in Kombination ein eigenes Motiv darstellen oder aber in ein herkömmliches Wasserzeichen
integriert sein.
[0064] Das erfindungsgemässe Wasserzeichen integriert in ein herkömmlichen Wasserzeichen
kann ebenfalls ein eigenes Motiv darstellen oder aber ein Bestandteil des Gesamtmotivs
des Wasserzeichens sein.
[0065] Das Wasserzeichen 23 kann auch in Kombination mit Merkmalen wie Melierfasern,
[0066] Sicherheitsfäden, maschinenlesbaren Merkmalen, Fluoreszenzpigmenten, Upconverterpigmenten,
etc. kombiniert werden. Weiter kann es mit anderen, durch Veredelung und/oder Druck
ein- bzw. aufgebrachten Merkmalen wie Siebdruck, Hologrammfolien, Blindprägungen,
usw. kombiniert werden.
[0067] Bei dem Sicherheitspapier kann es sich insbesondere um ein ein- oder mehrlagig aufgebautes
Papier, bevorzugt mit hohem Baumwollanteil handeln, aber auch um beschichtetes Papier
oder Verbundmaterialien bei denen mindestens eine Lage auf Papier basiert.
[0068] Ein solcher Papierverbund aus mindestens zwei Papierlagen und einer Kunststoffschicht
ist beispielsweise in
WO-A-2004076198 beschrieben. Besonders interessant ist dabei die Tatsache, dass bei den dort beschriebenen,
dünnen Papieren mit Wasserzeichen mit den erfindungsgemässen Wasserzeichen ein besonders
hoher Kontrast zwischen Rasterung und dem (speziell dünnen) Velinbereich zu erzielen
ist.
[0069] So kann in sogenannten Mehrschichtsubstraten, wie sie bei nachträglicher Zusammenführung
von mehren Lagen verschiedener Substrate entstehen und von denen mindestens zwei Lagen
papierbasierend je in einer Einzellage ein erfindungsmässiges Wasserzeichen liegen
und/oder mit einem herkömmlichen Wasserzeichen oder aber mit einem weiteren erfindungsgemässen
Wasserzeichen kombiniert werden. Die Kombination kann in unterschiedlichen Lagen erfolgen,
sodass isolierte Motive, aber auch Kombinationen im Durchlicht erkennbar sind.
[0070] Das erfindungsmässige Sicherheitspapier kann auf einer Lang- oder Rundsiebmaschine
erzeugt werden, wobei die Herstellung bevorzugt auf einer Rundsiebmaschine erfolgt.
Beipiel 1: Piana
[0071] In Figur 6b ist ein Beispiel des erfindungsgemässen Wasserzeichens auf einer Banknote
dargestellt. Um ein 90 g/m
2 Wasserzeichenpapier mit dem in Fig. 6b dargestellten erfindungsgemässen Wasserzeichen
herzustellen wird wie folgt vorgegangen. Als Ausgangspunkt dient eine entsprechende
digitale Bildvorlage des Sujets in Form eines Graustufenbildes mit einer Auflösung
von min. 300 Pixel und 125 Graustufen. Diese Bildvorlage wird mit dem Computerprogramm
Adobe Photoshop ® (im Folgenden als PS bezeichnet) in ein "amplitudenmoduliertes"
Halbtonrasterbild aus schwarzen Rasterlinien und weissem Hintergrund umgewandelt.
Als Einstellung in PS wählt man im Vergröberungsfilter ein Linienraster mit 25 Linien/Zoll
und einen Rasterwinkel von -35°. Nachträglich wird in das aufgerasterte Halbtonbild
die Wertzahl "70" in weisser Schriftfarbe ohne Kontur mit einer Schriftgrösse von
62 eingefügt. Das fertige Rasterbild entspricht dann der Darstellung in Fig. 6a.
[0072] Dieses Rasterbild wird nun als Negativbild auf einen ersten Prägerohling in der Grösse
100 x 100 mm mittels einer CNC-Fräsmaschine übertragen. Die weissen Bereiche werden
mit einer Frästiefe von 1 mm in den Prägerohling gefräst, so dass die anschliessend
im Wasserzeichen schwarz respektive dunkel erscheinenden Bereiche als Erhebungen vorgesehen
sind. Daraus resultiert die Matrizenform des Prägestempels. Anschliessend wird eine
Patrizenform als Gegenstück zur Matrizenform aus einem zweiten Prägerohling in der
Grösse 100 x 100 mm mittels einer CNC-Fräsmaschine gefräst. Matrize und Patrize bilden
den fertigen Prägestempel. Anschliessend wird mit dem fertigen Prägestempel ein Entwässerungssieb
mit einer Siebmaschung von 32/24 (Kett-/Schussfäden; Quadratzentimeter; Drahtstärken:
0.17 / 0.18 mm) zusammen mit einem Stützsieb mit einer Siebmaschung von 28/19 (Kett-/Schussfäden;
Quadratzentimeter; Drahtstärken: 0.21 / 0.23 mm) geprägt. Die effektive Tiefe der
Prägungen im Entwässerungssieb betrug nach diesem Vorgang ca. 0.7 mm. Das Entwässerungssieb
weist dann im Bereich der Prägung zahlreiche individuelle Tiefprägungen auf. Das geprägte
Entwässerungs- und Stützsieb wird anschliessend auf einen Siebzylinder aufgespannt.
Der fertige Rundsiebzylinder wird in eine Rundsiebmaschine zur Herstellung von Banknotenpapier
eingebaut. Für die Herstellung eines 90 g/m
2 Banknotenpapieres mit dem erfindungsgemässen Wasserzeichen in Fig. 6b wird eine Baumwollmischung
aus 75% Baumwoll-Kämmlingen und 25% Linters mit einem Mahlgrad 45°SR (Schopper-Riegler)
und einer mittleren Faserlänge von 1mm verwendet. Als Füllstoff verwendet man Titandioxid
(Anatas) in einer Menge, dass das fertige Papier einen Aschegehalt von <5% aufweist.
[0073] Im fertigen Papier besteht das erfindungsgemässe Wasserzeichen aus dunklen Elementen
in Form von parallel verlaufenden Linien. Diese dunklen Elemente entsprechen den schwarzen
parallel verlaufenden Linien im digitalen Rasterbild (Vergleiche Fig. 6a und 6b).
Diese dunklen Elemente haben aufgrund der Tiefprägung des Entwässerungssiebes eine
höhere Papierdicke (zumindest vor einer Kalandrierung) und damit einhergehend eine
höhere optische Dichte als das umgebende Velinpapier. Untereinander haben die dunklen
Elemente alle die gleiche optische Dichte. Die hellen Elemente im erfindungsgemässen
Wasserzeichen in Fig 6b entsprechen den weissen Bereichen im digitalen Rasterbild
in Fig. 6a. Die hellen Elemente haben im Papier dieselbe Papierdicke und damit einhergehend
dieselbe optische Dichte wie das umgebende Velinpapier. Die Aussparung in Form der
Wertzahl "70" hat ebenfalls die dieselbe optische Dichte wie das umgebende Velinpapier.
Durch den starken hell-dunkel Kontrast der Rasterung erscheinen aber die hellen Elemente,
sowie die Aussparung im erfindungsgemässen Wasserzeichen deutlich heller als im umgebenden
Velinpapier.
Beispiel 2: Vreneli
[0074] In Fig. 7a ist das erfindungsgemässe Wasserzeichen in Kombination mit einem herkömmlichen
Graustufenwasserzeichen dargestellt. In Fig. 7a ist das erfindungsgemässe Wasserzeichen
der "Umhang" der Frau. Um ein 90 g/m
2 Wasserzeichenpapier mit der in Fig. 7a dargestellten Kombination aus einem erfindungsgemässen
Wasserzeichen und einem Grausstufenwasserzeichen herzustellen, wird wie folgt vorgegangen.
Als Ausgangspunkt dient eine Bildvorlage in Form eines Graustufenbildes in dem das
Gesamtmotiv gezeigt ist. Die Bildvorlage hat eine Auflösung von min. 300 Pixel und
125 Graustufen. Mit PS wird der "Umhang" der Frau in der Bildvorlage markiert und
vom Gesamtmotiv isoliert. Während der Rest des Gesamtmotivs als Graustufenbild verbleibt,
wird der isolierte "Umhang" der Frau in ein Halbtonraster aus schwarzen Rasterrauten
und weissen Hintergrund durch Amplitudenmodulation umgewandelt. Als Einstellung für
die Rasterung wählt man in PS im Vergröberungsfilter ein Rautenraster mit 15 Linien/Zoll
und einen Rasterwinkel von -45°. Nachträglich wird in das aufgerasterte Halbtonbild
die Wertzahl "10" in weisser Schriftfarbe und in der Schriftgrösse 30 eingefügt. Die
Wertzahl "10" erhält zudem eine schwarze Kontur mit einer Konturstärke von 12 Pt.
Das nun fertige Rasterbild wird mit dem Rest der Bildvorlage wieder zu einem Gesamtmotiv
zusammengefügt.
[0075] Dieses Gesamtmotiv wird nun als Negativbild auf einen Prägerohling in der Grösse
100 x 100 mm mittels einer Fräsmaschine übertragen. Für das Rasterbild wählt man für
die weissen Bereiche eine Frästiefe von 1 mm. Der nicht gerasterte Teilbereich des
Gesamtmotivs, welcher später das herkömmliche Wasserzeichen bilden soll, wird als
dreidimensionales Relief mit der maximalen Frästiefe von 1 mm in den Prägerohling
gefräst. Anschliessend wird mit dem fertigen Prägestempel ein Entwässerungssieb mit
einer Siebmaschung von 32/24 (wie oben) zusammen mit einem Stützsieb mit einer Siebmaschung
von 28/19 (wie oben) geprägt. Die effektive Tiefe der Prägungen im Entwässerungssieb
betrug nach diesem Vorgang ca. 0.7 mm. Das geprägte Entwässerungssieb weist somit
im Bereich der Prägung Teilbereiche mit kontinuierlichen geprägten Übergängen in Form
eines dreidimensionalen Reliefs auf (für das herkömmliche Graustufenwasserzeichen)
und Teilbereiche mit einem Raster aus zahlreichen individuellen Tiefprägungen (für
erfindungsgemässe Wasserzeichen). Die Tiefe der tiefsten Prägung des dreidimensionalen
Reliefs für das herkömmliche Graustufenwasserzeichen entspricht der Tiefe der Tiefprägungen
für das erfindungsgemässe Wasserzeichen mit einer Tiefe von ca. 0.7 mm. Das geprägte
Entwässerungs- und Stützsieb wird anschliessend auf einen Siebzylinder aufgespannt.
Der fertige Rundsiebzylinder wird in eine Rundsiebmaschine zur Herstellung von Banknotenpapier
eingebaut. Für die Herstellung eines 90 g/m
2 Wasserzeichenpapieres mit dem Wasserzeichen in Fig. 7b wird eine Baumwollmischung
aus 75% Baumwoll-Kämmlingen und 25% Linters mit einem Mahlgrad 45°SR (Schopper-Riegler)
und einer mittleren Faserlänge (nach Kayaani) von 1mm verwendet. Als Füllstoff verwendet
man Titandioxid (Anatas) in einer Menge, dass das fertige Papier einen Aschegehalt
von <5% aufweist.
[0076] Im fertigen Papier ist das Wasserzeichen aus Kombination von erfindungsgemässen Wasserzeichen
und herkömmlichen Wasserzeichen in Fig. 7a dargestellt. Das erfindungsgemässe Wasserzeichen
besteht aus dunklen Elementen in Form von gleichmässig verteilten Rauten. Diese dunklen
Elemente haben aufgrund der Tiefprägung des Entwässerungssiebes eine höhere Papierdicke
(zumindest vor einem Kalandrieren) und damit einhergehend eine höhere optische Dichte
als das umgebende Velinpapier. Untereinander haben die dunklen Elemente alle die gleiche
optische Dichte. Die hellen Elemente haben im Papier dieselbe Papierdicke und damit
einhergehend dieselbe optische Dichte wie das umgebende Velinpapier. Durch den hell-dunkel
Kontrast der Rasterung erscheinen aber die hellen Elemente im erfindungsgemässen Wasserzeichen
deutlich heller als das umgebende Velinpapier.
[0077] Die Aussparung in Form der Wertzahl "10" im erfindungsgemässen Wasserzeichen hat
dieselbe optische Dichte wie das umgebende Velinpapier. Die Umrandung (Kontur) der
Wertzahl "10" hat dagegen dieselbe Papierdicke und damit dieselbe optische Dichte
wie die dunklen Elemente der Rasterung. Die Wertzahl "10" im erfindungsgemässen Wasserzeichen
erscheint durch den starken hell-dunkel Kontrast der Rasterung, sowie der zusätzlichen
dunklen Umrandung besonders hell in der Art eines Highlight Wasserzeichens im Vergleich
zum umgebenden Velinpapieres.
[0078] Das herkömmliche Graustufenwasserzeichen zeigt im Gegensatz zum erfindungsgemässen
Wasserzeichen keine scharfen hell-dunkel Kontraste, sondern weiche graduelle Übergänge
zwischen den Graustufen. Obwohl im Entwässerungssieb die Tiefe der tiefsten Prägung
für das herkömmliche Graustufenwasserzeichen gleich der Tiefe der Tiefprägungen für
das erfindungsgemässe Wasserzeichen ist und damit einhergehend im Papier die Papierdicke
in diesen Bereichen gleich sein sollte, erscheint die optische Dichte in diesen Bereichen
unterschiedlich. Grund ist der bereits erwähnte starke hell-dunkel Kontrast der Rasterung
im erfindungsgemässen Wasserzeichen im Gegensatz zu den weichen graduellen Übergängen
im herkömmlichen Graustufenwasserzeichen. Durch diesen hell-dunkel Kontrast der Rasterung
scheinen die dunklen Elemente im erfindungsgemässen Wasserzeichen eine höhere optische
Dichte zu besitzen als die dunklen Elemente im Graustufenwasserzeichen mit der gleicher
Papierdicke.
Beispiel 3: Vreneli
[0079] Anstatt eines 90 g/m
2 Banknotenpapieres kann mit dem in Beispiel 2 geprägten Rundsieb auch ein 35 g/m
2 Wasserzeichenpapier hergestellt werden, welches als Halbfabrikat zur Herstellung
eines Drucksubstrates gemäss
WO2004076198 dient. Für die Herstellung eines 35 g/m
2 Wasserzeichenpapieres mit dem Wasserzeichen in Fig. 7a wird eine Baumwollmischung
aus 90% Baumwoll-Kämmlingen und 10% Linters mit einem Mahlgrad 63°SR (Schopper-Riegler)
und einer mittleren Faserlänge von 1.1mm verwendet. Als Füllstoff verwendet man Titandioxid
(Anatas) in einer Menge, sodass das fertige Papier einen Aschegehalt von <10% aufweist.
[0080] Das Erscheinungsbild des gesamten Wasserzeichens ist wie bereits im Beispiel 2 für
das 90 g/m
2 Wasserzeichenpapier beschrieben. Allerdings ist das Wasserzeichen im 35 g/m
2 Wasserzeichenpapier insgesamt kontrastreicher als im 90 g/m
2 Wasserzeichenpapier. Grund ist die insgesamt geringere Papierdicke im Bereich des
umgebenden Velinpapieres. Dadurch erscheint der hell-dunkel Kontrast der Rasterung
des erfindungsgemässen Wasserzeichens besonders stark, sodass die hellen Bereiche
und die Aussparung im erfindungsgemässen Wasserzeichen, welche dieselbe Papierdicke
wie das umgebende Velinpapier aufweisen besonders hell erscheinen.
[0081] Auch das herkömmliche Graustufenwasserzeichen in Fig. 7a gewinnt an Kontrast, allerdings
nicht so stark wie das erfindungsgemässe Wasserzeichen. Grund sind die graduell weichen
Übergänge der Graustufen im herkömmlichen Graustufenwasserzeichen.
Beipsiel 4: Apollo
[0082] In Fig. 7a ist das erfindungsgemässe Wasserzeichen in Kombination mit einem herkömmlichen
Graustufenwasserzeichen dargestellt. In Fig. 7b ist das erfindungsgemässe Wasserzeichen
ein Flügel des Schmetterlings. Um ein 90 g/m
2 Banknotenpapier mit der in Fig. 7b dargestellten Kombination aus erfindungsgemässen
Wasserzeichen und herkömmlichen Grausstufenwasserzeichen herzustellen, wird wie folgt
vorgegangen. Als Ausgangspunkt dient eine Bildvorlage in Form eines Graustufenbildes,
in dem das Gesamtmotiv gezeigt ist. Die Bildvorlage hat eine Auflösung von min. 300
Pixel und 125 Graustufen. Mit PS wird ein Flügel des Schmetterlings in der Bildvorlage
markiert und vom Gesamtmotiv isoliert. Während der Rest des Gesamtmotivs als Graustufenbild
verbleibt, wird der isolierte Flügel des Schmetterlings in ein Halbtonraster aus schwarzen
Rasterkreuzen durch Amplitudenmodulation umgewandelt. Als Einstellung für die Rasterung
wählt man in PS im Vergröberungsfilter ein Rautenkreuz mit 40 Linien/Zoll und einen
Rasterwinkel von 0°. Zusätzlich wird in das aufgerasterte Halbtonbild ein 0.65 x 0.65
mm grosses Symbol in Form eines Kreuzes mit weisser Füllung und einer Kontur von 12
Pt eingefügt. Das fertige Rasterbild wird mit dem Rest der Bildvorlage wieder zu einen
Gesamtmotiv zusammengefügt.
[0083] Dieses Gesamtmotiv wird nun als Negativbild auf einen Prägerohling in der Grösse
100 x 100 mm mittels einer Fräsmaschine übertragen. Für das Rasterbild wählt man für
die weissen Bereiche eine Frästiefe von 1 mm. Der nicht gerasterte Teilbereich des
Gesamtmotivs, welcher später das herkömmliche Wasserzeichen bilden soll, wird als
dreidimensionales Relief mit der maximalen Frästiefe von 1 mm in den Prägerohling
gefräst. Anschliessend wird mit dem fertigen Prägestempel ein Entwässerungssieb mit
einer Siebmaschung von 32/24 (wie oben) zusammen mit einem Stützsieb mit einer Siebmaschung
von 28/19 (wie oben) geprägt. Die effektive Tiefe der Prägungen im Entwässerungssieb
betrug nach diesem Vorgang ca. 0.7 mm. Das geprägte Entwässerungssieb weist somit
im Bereich der Prägung Teilbereiche mit kontinuierlichen geprägten Übergängen in Form
eines dreidimensionalen Reliefs auf (für das herkömmliche Graustufenwasserzeichen)
und Teilbereiche mit einem Raster aus zahlreichen individuellen Tiefprägungen (für
erfindungsgemässe Wasserzeichen). Die Tiefe der tiefsten Prägung des dreidimensionalen
Reliefs für das herkömmliche Graustufenwasserzeichen entspricht der Tiefe der Tiefprägungen
für das erfindungsgemässe Wasserzeichen mit einer Tiefe von ca. 0.7 mm. Das geprägte
Entwässerungssieb wird zusammen mit einem Stützsieb auf einen Siebzylinder aufgespannt.
Der fertige Rundsiebzylinder wird in eine Rundsiebmaschine zur Herstellung von Banknotenpapier
eingebaut. Für die Herstellung eines 90 g/m
2 Banknotenpapieres mit dem Wasserzeichen in Fig. 7b wird eine Baumwollmischung aus
75% Baumwoll-Kämmlingen und 25% Linters mit einem Mahlgrad 45°SR (Schopper-Riegler)
und einer mittleren Faserlänge von 1mm verwendet. Als Füllstoff verwendet man Titandioxid
(Anatas) in einer Menge, sodass das fertige Papier einen Aschegehalt von <5% aufweist.
[0084] Im fertigen Papier entspricht das Wasserzeichen aus Kombination von erfindungsgemässen
Wasserzeichen und herkömmlichen Wasserzeichen dem in Fig. 7b dargestellten Wasserzeichen.
Die dunklen Elemente werden durch die Tiefprägungen des Entwässerungssiebes in Form
von Rasterkreuzen realisiert, bei denen sich mehr Papiermasse anlagert als im umgebenden
Velinbereich und folglich das Papier in diesen Bereich eine höhere Papierdicke (zumindest
vor einem Kalandrieren) und damit eine höhere optische Dichte aufweist. Die Bereiche
zwischen den Tiefprägungen im Entwässerungssieb (welche im späteren Papier die hellen
Elemente im erfindungsgemässen Wasserzeichen bilden) sind so gewählt, dass sie in
die Grössenordnung der Siebmaschung fallen. Im Gegensatz zu den Beispielen 1 bis 3,
bei denen man im erfindungsgemässen Wasserzeichen die Rasterung mit blossen Auge erkennen
kann, kommt es in Beispiel 4 durch Kombination von Siebgewebe (welches seine Siebstruktur
im Papier hinterlässt) und Tiefprägungen zu mikroskopisch kleinen, hellen Elementen
im fertigen Papier in Form von fein verteilten Punkten.
[0085] Im erfindungsgemässen Wasserzeichen sind ebenfalls Bereiche mit dunklen Formen in
Gestalt von grossflächigen Punkten zu sehen. Diese dunklen Formen im erfindungsgemässen
Wasserzeichen ahmen das Muster des Schmetterlingsflügels nach. Die dunklen Formen
werden ebenfalls durch Tiefprägungen des Entwässerungssiebes realisiert, wobei dessen
Tiefe dieselbe ist wie die der Tiefprägungen der Rasterkreuze. Die dunklen Formen
im erfindungsgemässen Wasserzeichen erscheinen aber insgesamt dunkler als das umgebende
Raster. Grund ist der bereits beschriebene mikroskopische Effekt aus Kombination von
Siebgewebe und Tiefprägung. Durch die fein verteilten mikroskopisch kleinen hellen
Elemente erscheint die Rasterung allgemein "heller" obwohl die dunklen Elemente der
Rasterung dieselbe optische Dichte wie das dunklen Formen aufweisen.
[0086] Das herkömmliche Graustufenwasserzeichen zeigt im Gegensatz zum erfindungsgemässen
Wasserzeichen dagegen weiche graduelle Übergänge zwischen den Graustufen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0087]
| 1 |
Entwässerungssieb |
|
Zahlen) |
| 2 |
Vertiefung |
22 |
Schwarze Formen im digitalen schwarz-weiss Rasterbild (Muster, Zeichen, Codierungen,
Zahlen) |
| 3 |
Durchbrechung im Sieb |
| 4 |
Papierdicke |
| 5 |
Drähte des Siebs |
| 6 |
Höhe von 1 ausserhalb des Wasserzeichens |
23 |
Wasserzeichen |
| 24 |
Helle Aussparungen im erfindungsgemässen Wasserzeichen |
| 7 |
Wasserzeichenbereich |
| 8 |
Bereich ausserhalb des Wasserzeichens; Velinbereich |
| 25 |
Umrandung der hellen Aussparungen im erfindungsgemässen Wasserzeichen |
| 14 |
Dunkle Elemente im Wasserzeichen |
| 15 |
Helle Elemente im Wasserzeichen |
| 26 |
Banknote |
| 18 |
Schwarze Rasterpunkte im digitalen Rasterbild |
27 |
Dunkle Formen im erfindungsgemässen Wasserzeichen |
| 19 |
Weisse Rasterpunkte im digitalen Rasterbild |
| 30 |
Herkömmlicher Mehrstufenwasserzeichenbereich |
| 20 |
Digitales schwarz-weiss Rasterbild |
| 21 |
Weisse Formen im digitalen schwarz-weiss Rasterbild (Muster, Zeichen, Codierungen, |
|
|
1. Entwässerungssieb (1) für die Herstellung von Papier mit wenigstens einem Wasserzeichen,
wobei das Entwässerungssieb (1) ein Drahtgeflecht umfasst, welches ausserhalb des
Bereichs des Wasserzeichens auf einer ersten Höhe (6) angeordnet ist, und bei welchem
im Bereich des Wasserzeichens Mittel zur Erzeugung des Wasserzeichens angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel als diskrete Bereiche in Form einer Mehrzahl von Linien und/oder Punkten
ausgebildet sind, welche ein Rasterbild des Wasserzeichens darstellen und die diskreten
Bereiche als Vertiefungen (2) im Drahtgeflecht relativ zur ersten Höhe (6) vorgesehen
sind.
2. Entwässerungssieb (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die diskreten Bereiche als Vertiefungen (2) mit erhöhter Entwässerung vorgesehen
sind, in welchen die Maschenweite des Drahtgeflechts des Entwässerungssiebs (1) relativ
zum umgebenden Bereich (8) aufgeweitet und/oder durchtrennt ist.
3. Entwässerungssieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (2) von der ersten Höhe (6) an der tiefsten Stelle um eine Tiefe
im Bereich von 0.3 - 1.5 Millimeter versetzt, vorzugsweise im Bereich von 0.5 - 0.8
Millimeter versetzt ausgebildet sind.
4. Entwässerungssieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (2) als Durchgangsöffnungen im Drahtgeflecht des Entwässerungssiebs
(1) vorgesehen sind, bei welchen die Drähte des Drahtgeflechts in diesen Bereichen
unterbrochen sind.
5. Entwässerungssieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die diskreten Bereiche als Linien ausgebildet sind, welche an der breitesten Stelle
eine Breite im Bereich von 0.5-5 Millimeter, vorzugsweise im Bereich von 0.2-2.0 Millimeter
aufweisen, wobei die Linien über die Länge eine variable Breite aufweisen können.
6. Entwässerungssieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die diskreten Bereiche als Punkte ausgebildet sind, vorzugsweise in Form von Kreisen,
Ovalen, Mehrecken, oder Symbolen vorzugsweise in Form von Quadraten, Rauten, Dreiecken,
Rechtecken, Fünfecken, Sechsecken, und in der in der Richtung parallel zur Siebebene
gemessenen grössten Dimension eine Länge im Bereich von wenigstens 0.2-5 Millimeter,
vorzugsweise im Bereich von 0.3-2 Millimeter aufweisen, und in der in der Richtung
parallel zur Siebebene gemessenen kleinsten Dimension eine Länge im Bereich von 0.1-2
Millimeter, vorzugsweise im Bereich von 0.2-1 Millimeter aufweisen, wobei bevorzugtermassen
die Punkte eine in Abhängigkeit des gewünschten Bildes variable Grösse und/oder Form
aufweisen und in Randbereichen ineinander teilweise übergehen können.
7. Entwässerungssieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es, bei einem Drahtdurchmesser im Bereich von 0.1-0.3 mm, vorzugsweise im Bereich
von 0.15-0.25 mm, in einer ersten Richtung (Kette) pro Zentimeter 20-40 vorzugsweise
25-35 Drähte aufweist, und in einer zweiten, zur ersten Richtung senkrechten Richtung
(Schuss) 15-35 Drähte, vorzugsweise 20-30 Drähte.
8. Entwässerungssieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Rundsieb handelt.
9. Entwässerungssieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass hinter dem Entwässerungssieb (1) ein weiteres Stützsieb angeordnet ist, wobei dieses
vorzugsweise wenigstens punktweise mit dem Entwässerungssieb (1) verbunden ist, und
wobei das Stützsieb, bei einem Drahtdurchmesser im Bereich von 0.1-0.3 mm, vorzugsweise
im Bereich von 0.15-0.25 mm, in einer ersten Richtung (Kette) pro Zentimeter 25-40
vorzugsweise 25-35 Drähte aufweist, und in einer zweiten, zur ersten Richtung senkrechten
Richtung (Schuss) 10-30 Drähte, vorzugsweise 15-25 Drähte.
10. Verfahren zur Herstellung eines Entwässerungssiebs (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die diskreten Bereiche durch eine, vorzugsweise die Maschenweite aufweitende, Prägung,
vorzugsweise unter Verwendung von Bearbeitung zwischen Matrize und Patritze, erzeugt
wird, vorzugsweise durch einen Stempel mit den Linien und/oder Punkten als Erhöhungen,
und ggf. korrespondierende Patrize, und/oder dass die diskreten Bereiche durch Bohrungen,
Ausstanzungen, Aufweitungen durch Nadeln, mittels Laser, Schneidbrenner, elektrischem
Strom erzeugt werden.
11. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitspapiers mit einem Wasserzeichen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Entwässerungssieb (1) nach einem der Ansprüche 1-9 verwendet wird, und dieses
entweder in Form eines Rundsiebs in die Pulpe zur Ausbildung des Papiers eingetaucht
wird,
oder indem das Entwässerungssieb (1) in Form eines Langsiebs mit der Pulpe zur Ausbildung
des Papiers beaufschlagt wird,
und das Papier in beiden Fällen durch Entwässerung auf dem Sieb und anschliessende
Trocknung, gegebenenfalls Kalandrierung und/oder Leimung und/oder Beschichtung, hergestellt
wird.
12. Papier mit einem Wasserzeichen, vorzugsweise hergestellt unter Verwendung eines Entwässerungssiebs
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-9, oder vorzugsweise hergestellt in
einem Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserzeichen aus einer Mehrzahl von Linien und/oder Punkten aufgebaut ist, welche
ein Rasterbild des Wasserzeichens darstellen, wobei diese Linien und/oder Punkte im
Vergleich zum das Wasserzeichen umgebenden Bereich des Papiers im Durchlicht dunkler
ausgebildet sind, und die zwischen diesen Linien und/oder Punkten angeordneten Bereiche
im wesentlichen die gleiche Dichte aufweisen wie der das Wasserzeichen umgebende Bereich.
13. Papier nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Wertpapier oder eine Banknote handelt, wobei vorzugsweise das Wertpapier
respektive die Banknote aus mehreren solchen Papierschichten aufgebaut ist, vorzugsweise
indem wenigstens eine Schicht aus einem Papier mit einem solchen Wasserzeichen mit
einer weiteren Schicht, die gegebenenfalls ebenfalls ein solches Wasserzeichen aufweist,
über eine dazwischen liegende Kunststoffschicht verbunden ist.
14. Papier nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11-12, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens eine Papierlage mit einem solchen Wasserzeichen aufweist, sowie eine
weitere Papierlage, die vorzugsweise ebenfalls ein solches Wasserzeichen oder ein
anderes Sicherheitsmerkmal aufweist, wobei zwischen den beiden Papierlagen eine Kunststoffschicht
angeordnet ist, vorzugsweise in einem Flächengewicht im Bereich von 20-45 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 25-40 g/m2, und wobei weiterhin vorzugsweise die Papierlagen ein Flächengewicht im Bereich von
20-45 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 25-40 g/m2 aufweisen und zwischen den Papierlagen weiterhin ein Sicherheitsfaden, vorzugsweise
in Registrierung mit einem solchen Wasserzeichen, angeordnet sein kann.
15. Papier nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11-14, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens teilweise auf Baumwollfasern beruht, und/oder dass es sich beim Papier
um ein Sicherheitspapier, vorzugsweise in Form einer Banknote, eines Pass-Papiers,
oder eines Schecks handelt.