[0001] Die Erfindung betrifft eine arretierbare Führungsvorrichtung für ein Arbeitsgerät.
[0002] Heutzutage ist eine Vielzahl von Arbeitsgeräten in Gebrauch, zu deren Führung eine
Führungsdeichsel benötigt wird. Solche Arbeitsgeräte sind zum Beispiel Bodenverdichtungsvorrichtungen,
wie z.B. Vibrationsplatten oder Vibrationswalzen. Derartige Bodenverdichtungsvorrichtungen
weisen eine Untermasse mit einem Bodenkontaktelement auf, das über den zu verdichtenden
Boden bewegt wird und mit Schwingungen beaufschlagt ist, die durch einen Schwingungserreger
erzeugt werden. Der Schwingungserreger ist meist ein Krafterreger, bei dem z.B. zwei
gegenläufig drehbare Unwuchtwellen eine resultierende Kraft erzeugen, die die gewünschte
Schwingung herbeiführt.
[0003] Oberhalb der Untermasse ist eine relativ zu der Untermasse bewegliche Obermasse vorgesehen,
die einen Antrieb, z.B. einen Verbrennungsmotor, einen Maschinenrahmen und gegebenenfalls
eine Deichsel zum Führen der Vibrationsplatte aufweist. Zu der Obermasse werden meist
auch noch ein Kraftstofftank, Steuerelemente und - sofern vorhanden - Teile eines
Hydrauliksystems gezählt.
[0004] Bei derartigen Bodenverdichtungsvorrichtungen wird die Führungsdeichsel oft in verschiedene
Stellungen gebracht. Wenn Bodenverdichtungsvorrichtungen per Hand geführt werden,
muss die Führungsdeichsel in einer Höhe eingestellt sein, die einem Bediener eine
häufige Benutzung ohne dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen erlaubt. Während
des Transports der Bodenverdichtungsvorrichtung ist es jedoch unzweckmäßig, die Führungsdeichsel
in der Arbeitsposition zu belassen, da dies einen zusätzlichen Platzaufwand mit sich
bringt. Stattdessen wird die Führungsdeichsel in eine nahezu senkrechte Position verschwenkt.
[0005] Für einen Bediener der Bodenverdichtungsvorrichtung soll beim Umstellen der Führungsdeichselposition
möglichst wenig Belastung und Verletzungsgefahr bestehen. Es ist daher erstrebenswert,
eine Führungsvorrichtung für Arbeitsgeräte anzugeben, mit der eine Führungsdeichsel
leicht und gefahrlos von einer Arbeitsposition in eine nahezu senkrechte Position
(z.B. Transport- oder Ruheposition) gebracht werden kann.
[0006] Während des Transports eines Arbeitsgeräts mit einer sich in senkrechter Stellung
befindenden Führungsdeichsel besteht die Gefahr, dass sich die Führungsdeichsel aus
der senkrechten Stellung löst und dadurch Gesundheits- und Sachschäden verursacht
werden. Es ist deshalb erstrebenswert, eine Führungsvorrichtung anzugeben, bei der
eine Führungsvorrichtung sicher arretiert ist und mit der ein unbeabsichtigtes Abklappen
der Führungsdeichsel verhindert wird.
[0007] Neben Transportzwecken kann es auch dann sinnvoll sein, Bodenverdichtungsvorrichtungen
mit nahezu senkrechten Führungsdeichseln zu benutzen, wenn mehrere Bodenverdichtungsvorrichtungen
zu einem Koppelsatz verbunden werden. Durch die Verbindung von mehreren Bodenverdichtungsvorrichtungen
zu einem solchen Koppelsatz kann eine höhere Effizienz bei der Arbeitserledigung erreicht
werden. Dabei wird der Koppelsatz meist per Fernsteuerung bedient. Aus konstruktiver
Sicht ist es zweckdienlich die Empfangseinheit der Fernsteuerung an der Unterseite
der Führungsdeichsel der Bodenverdichtungsvorrichtungen zu befestigen, weshalb die
Führungsdeichseln während des Arbeitsprozesses hochgeklappt und arretiert sein müssen.
Zudem kann bei hochgeklappten Führungsdeichseln eine größere Zahl von verschiedenen
Fahrmanövern auf beengtem Raum durchführbar sein.
[0008] Während des Betriebs der Bodenverdichtungsvorrichtungen im Koppelsatz entstehen durch
die Beschleunigungen der Vibrationsplatten der Bodenverdichtungsvorrichtungen hohe
Kräfte auf die Arretierung. Es ist deshalb erstrebenswert eine Führungsvorrichtung
für ein Arbeitsgerät anzugeben, deren Arretierung sich auch beim Auftreten von großen
Kräften nicht selbsttätig löst.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Führungsvorrichtung zum Führen eines
Arbeitsgeräts anzugeben, mit der eine Führungsdeichsel leicht und gefahrlos von einer
Arbeitsposition in eine nahezu senkrechte Position (z.B. Transport- oder Ruheposition)
gebracht werden kann, bei der die Führungsdeichsel sicher arretiert ist, mit der ein
unbeabsichtigtes Abklappen der Führungsdeichsel verhindert wird und deren Arretierung
sich auch beim Auftreten von großen Kräften nicht selbsttätig löst.
[0010] Die oben genannte Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen
gelöst. Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0011] Eine Führungsvorrichtung zum Führen eines Arbeitsgeräts weist auf: ein Verbindungselement;
ein Deichselelement, das mit dem Verbindungselement verbunden ist, relativ zu dem
Verbindungselement in eine erste Stellung oder eine zweite Stellung bewegbar ist und
über das Verbindungselement mit dem Arbeitsgerät verbindbar ist; und ein Stützelement,
das über ein verformbares Federelement mit dem Verbindungselement verbunden ist und
das Deichselelement durch Abstützen des Deichselelements auf dem Stützelement in der
ersten Stellung hält. Hierbei ist das Federelement durch Verlagern des Stützelements
verformbar und das Deichselelement ist nach Verformen des Federelements in die zweite
Stellung verschwenkbar.
[0012] In der Führungsvorrichtung wird ein Deichselelement eines Arbeitsgeräts mittels eines
Stützelements in einer nahezu senkrechten ersten Stellung abgestützt. Das Stützelement
ist dabei mit einem verformbaren Federelement verbunden und wird durch das Federelement
in einer Position gehalten, die es dem Stützelement erlaubt, das Deichselelement in
der ersten Stellung zu halten. Durch Verlagern des Stützelements, z.B. durch ein Pedal,
einen Hebel oder ähnliches, wird das Federelement verformt, wodurch das Deichselelement
in die zweite Stellung verschwenkbar ist. Die Deichsel wird also in der ersten Stellung
gehalten, solange das Federelement nicht verformt ist, und ein Absenken in die zweite
Stellung ist nur möglich, nachdem das Stützelement verlagert und das Federelement
verformt wurde. Dadurch ist gewährleistet, dass das Stützelement das Deichselelement
nicht mehr abstützt und die Deichsel des Arbeitsgeräts leicht aus der ersten Stellung
in die zweite Stellung verschwenkt werden kann, wenn das Stützelement verlagert und
das Federelement verformt wird.
[0013] Bei nicht verformtem Federelement hält das Stützelement die Deichsel hingegen sicher
in der ersten Stellung und garantiert dadurch, dass es nicht zu einem unbeabsichtigten
Abklappen der Deichsel aus der ersten Stellung in die zweite Stellung kommt. In diese
Position wird das Stützelement durch eine sich im Federelement ausbildende Federkraft
gebracht, die das Federelement aus einem verformten Zustand in den nicht verformten
Zustand zurückbringt. Die sich im Federelement ausbildende Federkraft wird aber nicht
dazu benutzt, das Deichselelement über das Stützelement abzustützen. Vielmehr stützt
sich das Deichselelement gravitativ auf dem Stützelement ab. Eine durch das Deichselelement
auf das Stützelement ausgeübte Kraft, die dazu geeignet ist, das Deichselelement aus
der ersten Stellung in die zweite Stellung zu bewegen, wird dabei von dem Stützelement
derart aufgefangen und an das Federelement weitergegeben, dass sich das Stützelement
nicht verlagert und sich das Federelement nicht verformt. Das Deichselelement, das
Stützelement und das Federelement bilden also ein sich selbst stützendes System. Das
Deichselelement ist auch bei Schlägen oder Stößen auf das Deichselelement sicher arretiert.
[0014] Durch die entsprechende Anordnung und Zusammenwirkung von Deichselelement und Stützelement
sowie deren geometrische Gestaltung kann erreicht werden, dass sich die Elemente gegenseitig
verschränken und damit blockieren. Damit wird das Deichselelement sicher in der ersten
Stellung gehalten.
[0015] Zudem ist es durch die dämpfende Wirkung des Federelements möglich, die sichere Arretierung
des Deichselelements in der ersten Stellung auch dann zu gewährleisten, wenn das mit
der Führungsvorrichtung verbindbare Arbeitsgerät großen Kräften ausgesetzt ist.
[0016] Das Federelement kann hierbei einen Gummipuffer aufweisen und das Stützelement kann
von dem Deichselelement lösbar sein, wenn durch das Verformen des Federelements eine
von dem Verbindungselement entfernt gelegene Seite des Gummipuffers gestaucht ist.
Nach dem Verformen des Federelements kann das Deichselelement in die zweite Stellung
verschwenkbar sein.
[0017] Durch Verwendung eines derartigen Gummipuffers wird gewährleistet, dass sich beim
Verformen des Federelements das Stützelement von dem Deichselelement weg bewegt, d.h.
das Stützelement wird verlagert, da durch das Verformen des Federelements eine vom
Verbindungselement weg gelegene Seite des Gummipuffers gestaucht wird. Somit ist es
möglich, das Stützelement durch Verformen der von dem Verbindungselement weg gelegenen
Seite des Gummipuffers von dem Deichselelement zu entfernen und damit zu gewährleisten,
dass sich das Deichselelement nur dann in die zweite Stellung absenken lässt, wenn
das Federelement entsprechend verformt ist. Dadurch wird die Sicherheit beim Transportieren
eines Arbeitsgeräts mit einem Deichselelement in der ersten Stellung oder beim Arbeiten
mit einem Arbeitsgerät mit einem Deichselelement in der ersten Stellung zusätzlich
erhöht.
[0018] Das Federelement kann auch ein Torsionselement aufweisen, in dem bei einem Verformen
des Federelements eine Torsion erzeugbar ist. Dann ist das Stützelement von dem Deichselelement
lösbar, wenn die Torsion in dem Torsionselement erzeugt ist und daran anschließend
kann das Deichselelement in die zweite Stellung verschwenkbar sein.
[0019] Durch Verwendung eines Torsionselements in dem Federelement, wird gewährleistet,
dass durch das auf das Stützelement aufschlagende Deichselelement verursachte Stöße
auf das Federelement, nicht zu einer Verformung des Federelements führen, die ein
unbeabsichtigtes Absenken des Deichselelements möglich machen würde. Es wird also
die Sicherheit beim Transportieren oder Arbeiten mit einem Arbeitsgerät mit hochgeklapptem
Deichselelement zusätzlich erhöht.
[0020] Das Federelement kann verformt sein, wenn das Deichselelement in eine Position zwischen
der ersten Stellung und der zweiten Stellung geschwenkt ist und eine Rückstellkraft
des Federelements kann das Verformen des Federelements zurückbilden, wenn das Deichselelement
aus der zweiten Stellung in die erste Stellung geschwenkt ist. Dadurch wird gewährleistet,
dass sich im Federelement eine Rückstellkraft ausbildet, wenn sich das Deichselelement
zwischen der ersten und der zweiten Position befindet, d.h. wenn das Deichselelement
aus der ersten Position in die zweite Position abgesenkt wird oder aus der zweiten
Position in die erste Position angehoben wird. Durch diese Rückstellkraft des Federelements
wird garantiert, dass sich das Stützelement beim Bewegen des Deichselelements in die
erste Stellung derart bewegt, dass sich das in der ersten Stellung befindende Deichselelement
sicher abstützen kann. Da die Rückstellkraft des Federelements das Verformen des Federelements
zurückbildet und damit das Stützelement derart positioniert, dass es zum Abstützen
des Deichselelements in der ersten Stellung geeignet ist, wird es ermöglicht, das
Deichselelement ohne großen Aufwand von der zweiten Stellung in die erste Stellung
zu bringen. Zudem ist das Deichselelement in der ersten Stellung automatisch durch
die abstützende Wirkung des Stützelements arretiert. Es wird also eine leichte Bedienbarkeit
der Führungsvorrichtung bei gleichzeitig hoher Sicherheit gewährleistet.
[0021] Das Deichselelement kann wenigstens ein Sicherungselement aufweisen und das Stützelement
kann wenigstens einen Stützanschlag aufweisen. Dann kann das Sicherungselement an
den Stützanschlag angrenzen, wenn das Stützelement das Deichselelement in der ersten
Stellung hält. Es wird also gewährleistet, dass spezielle Sicherungselemente am Deichselelement
auf einem Stützanschlag des Stützelements aufliegen, wenn sich das Deichselelement
in der ersten Stellung befindet. Dadurch wird die Sicherheit beim Transportieren oder
Arbeiten mit einem Arbeitsgerät mit der Führungsvorrichtung zusätzlich erhöht.
[0022] Das Stützelement kann wenigstens eine Ausnehmung aufweisen, deren - bezogen auf die
bestimmungsgemäße Arbeitsstellung der Vorrichtung - untere Fläche den Stützanschlag
aufweist. Bei der Ausnehmung kann es sich zum Beispiel um eine hakenförmige Ausnehmung
handeln. Dann kann das Sicherungselement in die Ausnehmung eingreifen, wenn das Stützelement
das Deichselelement in der ersten Stellung hält. Bei dem Sicherungselement kann es
sich hierbei um einen Bolzen, einen Keil, einen Stift oder ähnliches handeln, der
in der Ausnehmung liegt, wenn sich das Deichselelement in der ersten Stellung befindet.
Wenn das Deichselelement aus der zweiten Stellung in die erste Stellung gebracht wird,
schiebt sich also das Sicherungselement in die Ausnehmung. Ein sicherer Halt des Deichselelements
durch das Stützelement ist gewährleistet. Dadurch wird die Sicherheit beim Betrieb
der Führungsvorrichtung zusätzlich erhöht.
[0023] Der Stützanschlag kann eine Krümmung aufweisen, die der Krümmung eines ersten Kreises
entspricht und die Ausnehmung kann eine obere Fläche mit einer Krümmung aufweisen,
die der Krümmung eines zweiten Kreises entspricht. Zudem kann sich der Mittelpunkt
des ersten Kreises von dem Mittelpunkt des zweiten Kreises unterscheiden. Dadurch
wird gewährleistet, dass die Ausnehmung eine exzentrische Kontur erhält, die besonders
geeignet ist, das Sicherungselement aufzunehmen. Durch die exzentrische Kontur der
Ausnehmung wird ein besonders sicheres Eingreifen und Verklemmen des Sicherungselements
in der Ausnehmung gewährleistet. Zudem wird durch die kreisförmige Krümmung der oberen
und unteren Flächen des Stützanschlags gewährleistet, dass eine Kraft, die durch eine
unvorhergesehene Bewegung des Deichselelements auf das Stützelement ausgeübt wird,
durch die kreisförmigen Flächen der Ausnehmung nahezu senkrecht auf das Federelement
trifft. Dadurch wird vermieden, dass eine solche unvorhergesehene Bewegung das Federelement
derart verformt, dass sich die Verbindung zwischen Ausnehmung und Sicherheitselement
löst und das Deichselelement sich unvorhergesehen aus der ersten Stellung in die zweite
Stellung bewegen kann. So wird zusätzlich die Sicherheit beim Verwenden der Führungsvorrichtung
erhöht.
[0024] Das Sicherungselement und/oder die Ausnehmung können eine Kontur aufweisen, die sich
in Richtung von dem Deichselelement weg verjüngt. Dadurch wird ein sicheres Eingreifen
des Sicherungselements in die Ausnehmung gewährleistet, wodurch sich die Sicherheit
beim Verwenden der Führungsvorrichtung zusätzlich erhöht.
[0025] Das Verbindungselement kann ein Blockierelement aufweisen, an das das Stützelement
und/oder das Sicherungselement angrenzt, wenn das Deichselelement über die erste Stellung
hinaus in eine Aufrechtrichtung bewegt ist, die einer durch Bewegen des Deichselelements
von der ersten Stellung in die zweite Stellung definierten Absenkrichtung entgegengesetzt
ist. Bei dem Blockierelement kann es sich zum Beispiel um an dem Verbindungselement
angebrachte Sicherungsstifte handeln, die in eine Aussparung des Stützelements eingreifen
oder es kann sich um Hervorhebungen am Verbindungselement handeln, die eine Bewegung
des Deichselelements durch Interaktion mit den Sicherungselementen blockieren. Wenn
das Deichselelement durch eine unvorhergesehene Kraft aus der ersten Stellung in eine
Richtung, die der Richtung zur zweiten Stellung entgegengesetzt ist, bewegt wird,
besteht die Gefahr, dass das Federelement geschädigt wird. Durch Vorsehen des Blockierelements
kann eine solche Bewegung blockiert und dadurch sichergestellt werden, dass das Federelement
nicht beschädigt wird.
[0026] Das Stützelement kann ein Kraftübertragungselement aufweisen und das Federelement
durch Ausüben einer Kraft auf das Kraftübertragungselement verformbar sein. Dadurch
wird gewährleistet, dass sich das Federelement nur durch Ausüben einer Kraft auf das
Kraftübertragungselement verformt und das Absenken des Deichselelements aus der ersten
in die zweite Stellung nur möglich ist, wenn die Kraft auf das Kraftübertragungselement
ausgeübt wurde. Bei dem Kraftübertragungselement kann es sich zum Beispiel um ein
Pedal handeln, das von einem Bediener der Führungsvorrichtung z.B. mit einem Fuß betätigt
wird, um das Deichselelement aus der ersten Stellung in die zweite Stellung abzusenken.
Damit ist es möglich, die Position des Deichselelements unkompliziert und ohne Aufwand
zu verändern.
[0027] Die Führungsvorrichtung kann zum Führen einer Bodenverdichtungsvorrichtung, insbesondere
einer Vibrationsplatte oder einer Vibrationswalze genutzt werden. Damit werden die
oben beschriebenen Vorteile für Bodenverdichtungsvorrichtungen zugänglich.
[0028] Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand von
Beispielen unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- FIG. 1A bis 1C
- eine schematische Darstellung einer Führungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
- FIG. 2A und 2B
- eine schematische Darstellung eines Arbeitsgeräts, das mit einer Führungsvorrichtung
gemäß einer Ausführungsform verbunden ist;
- FIG. 3A und 3B
- eine schematische Darstellung der Führungsvorrichtung aus den FIG. 2A und 2B;
- FIG. 4
- eine schematische Darstellung einer Führungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- FIG. 5
- eine perspektivische Darstellung der Führungsvorrichtung aus FIG. 2A;
- FIG. 6
- eine perspektivische Darstellung einer Führungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform;
und
- FIG. 7
- eine perspektivische Darstellung einer Führungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0029] FIG. 1A bis 1C zeigen in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer Führungsvorrichtung
100 zum Führen eines Arbeitsgeräts, die ein rasches und unkompliziertes Aufrichten
und Absenken eines z.B. als Führungsdeichsel dienenden Deichselelements 130 aus einer
ersten Stellung in eine zweite Stellung ermöglicht und gleichzeitig eine sichere Arretierung
des Deichselelements 130 in der ersten Stellung gewährleistet.
[0030] Bei dem Arbeitsgerät kann es sich zum Beispiel um eine Bodenverdichtungsvorrichtung,
etwa eine handgeführte Vibrationsplatte oder Verdichtungswalze, eine Mähmaschine oder
andere Maschinen mit einer Führungsdeichsel handeln.
[0031] FIG. 1A zeigt die Führungsvorrichtung 100 in der ersten Stellung. Die Führungsvorrichtung
100 weist ein Verbindungselement 120 auf, das zum Verbinden der Führungsvorrichtung
100 mit dem nicht dargestellten Arbeitsgerät dient. Das Verbindungselement 120 wird
hierzu fest mit dem Arbeitsgerät verbunden, z.B. mit der Obermasse einer Bodenverdichtungsvorrichtung.
Das Verbindungselement 120 kann zum Beispiel über Befestigungsmittel, wie etwa Schrauben,
Nieten oder Bolzen, derart fest mit dem Arbeitsgerät verbindbar sein, dass das Verbindungselement
120 durch Werkzeugeinsatz wieder vom Arbeitsgerät gelöst werden kann. Das Verbindungselement
120 kann aber auch, z.B. durch Schweißen, derart fest mit dem Arbeitsgerät verbunden
sein, dass es nicht mehr vom Arbeitsgerät lösbar ist. Alternativ kann das Verbindungselement
120 ein integraler Bestandteil des Arbeitsgeräts sein. Zum Beispiel kann das Verbindungselement
120 in die Obermasse der Bodenverdichtungsvorrichtung integriert sein.
[0032] Mit dem Verbindungselement 120 ist das Deichselelement 130 schwenkbar verbunden.
Das Deichselelement 130 ist also über das Verbindungselement 120 mit dem Arbeitsgerät
verbindbar bzw. verbunden. Das Deichselelement 130 dient zum Führen des Arbeitsgeräts
durch einen Benutzer. Das Deichselelement 130 kann dazu z.B. einen Haltegriff oder
ähnliches aufweisen, der es dem Benutzer erlaubt, das Arbeitsgerät in eine gewünschte
Richtung zu steuern. Das Deichselelement 130 ist derart mit dem Verbindungselement
120 verbunden, dass es relativ zu dem Verbindungselement 120 in eine erste Stellung
oder eine zweite Stellung bewegbar ist. Hierbei ist die erste Stellung eine nahezu
senkrechte Stellung des Deichselelements 130, z.B. eine Transportstellung, und die
zweite Stellung eine Arbeitsstellung des Deichselelements 130.
[0033] In der FIG. 1A befindet sich das Deichselelement 130 in der ersten Stellung. Die
Verbindung des Deichselelements 130 zum Verbindungselement 120 kann, wie in FIG. 1A
dargestellt, derart ausgestaltet sein, dass das Deichselelement 130 um eine horizontale
Achse 125 schwenkbar ist. Dadurch kann das Deichselelement 130 relativ zum Verbindungselement
120 vertikal nach oben und unten geschwenkt werden. Das Deichselelement 130 kann aber
auch derart mit dem Verbindungselement 120 verbunden sein, dass es um eine andere
als die horizontale Achse 125 schwenkbar ist. Alternativ oder ergänzend kann das Deichselelement
130 relativ zum Verbindungselement 120 verschiebbar sein. Zum Beispiel kann das Deichselelement
130 linear in vertikaler Richtung verschiebbar sein.
[0034] In der in FIG. 1A bis 1C gezeigten Ausführungsform ist ein Stützelement 140 über
ein Federelement 150 mit dem Verbindungselement 120 verbunden. Das Stützelement 140
wird hierbei durch das Federelement 150 an das Deichselelement 130 gedrückt und hält
das Deichselelement 130 in der ersten Stellung. Das Federelement 150 dient hierbei
dazu, das Stützelement 140 an das Deichselelement 130 heranzuführen. Im nicht verformten
Zustand des Federelements 150 befindet sich das Stützelement 140 in einer Position,
die es ihm erlaubt, das Deichselelement 130 abzustützen. In diese Position wird das
Stützelement 140 durch eine sich im Federelement 150 ausbildende Federkraft gebracht,
die das Federelement 150 aus einem verformten Zustand in den nicht verformten Zustand
zurückbringt. Die sich im Federelement 150 ausbildende Federkraft wird aber nicht
dazu benutzt, das Deichselelement 130 abzustützen. Vielmehr stützt sich das Deichselelement
130 gravitativ auf dem Stützelement 140 ab.
[0035] Das Federelement 150 ist dabei vor allem in eine Richtung verformbar, die auf eine
Stützkraft zwischen dem Deichselelement 130 und dem Stützelement 140 senkrecht steht.
Das Stützelement 140 hält also das Deichselelement in der ersten Stellung, wenn das
Federelement nicht oder nur leicht verformt ist, wie in FIG. 1A gezeigt.
[0036] In FIG. 1B ist das Stützelement 140 verlagert und das Federelement 150 verformt.
Dadurch wird das Deichselelement 130 frei und kann in die zweite Stellung verschwenkt
werden. Durch das Verlagern des Stützelements 140 und das dadurch herbeigeführte Verformen
des Federelements 150 löst sich das Stützelement 140 von dem Deichselelement 130 und
die gravitative Stützwirkung zwischen Deichselelement 130 und Stützelement 140 wird
beendet. Somit kann das Deichselelement 130 von der ersten Stellung in die zweite
Stellung abgesenkt werden. Dies ist in FIG. 1C dargestellt.
[0037] Das Stützelement 140 und das Federelement 150 sind in den FIG. 1A bis 1C schematisch
dargestellt. Das Federelement 150 kann z.B. als Gummipuffer oder als Torsionselement
ausgebildet sein. Das Stützelement 140 kann jede Formgebung aufweisen, die es ihm
ermöglicht, das Deichselelement 130 in der ersten Stellung zu stützen. Zum Beispiel
kann das Stützelement 140 verschiedene Ausnehmungen, Vertiefungen, Hervorhebungen
und/oder Aussparungen aufweisen, die es ihm ermöglichen in entsprechend Strukturen
des Deichselelements 130 einzugreifen oder damit zu interagieren, um die abstützende
Wirkung zwischen Deichselelement 130 und Stützelement 140 hervorzurufen. Die Stützkraft
zwischen Deichselelement 130 und Stützelement 140 ist hierbei so gerichtet, dass das
Federelement 150 nicht derart verformt wird, dass sich die Verbindung zwischen Deichselelement
130 und Stützelement 140 durch das Verformen löst und somit die stützende Wirkung
des Stützelements 140 beendet wird. Zum Beispiel kann die Stützkraft nahezu senkrecht
auf das Federelement 150 wirken. Ein als Gummipuffer ausgebildetes Federelement 150
wird dann nur in seiner gesamten Querschnittsfläche gestaucht und das Stützelement
140 nicht von dem Deichselelement 130 gelöst. Ist das Federelement 150 als Torsionselement
ausgebildet, bewirkt die senkrecht wirkende Kraft keine Torsion im Torsionselement
und das Stützelement 140 wird nicht von dem Deichselelement 130 gelöst.
[0038] Soll das Deichselelement 130 aus der in FIG. 1C gezeigten zweiten Stellung zurück
in die FIG. 1A gezeigte erste Stellung gebracht werden, so ist es ausreichend, das
Deichselelement 130 anzuheben, d.h. sein oberes Ende nach oben zu schwenken. Durch
die sich in dem Federelement 150 ausbildenden Rückstellkräfte wird das Federelement
150 in einen möglichst unverformten Zustand gebracht. Dadurch wird das Stützelement
140 dem Deichselelement 130 so nahe wie möglich nachgeführt, bis das Federelement
150 seine unverformte, d.h. entspannte, Form erreicht hat und das Stützelement 140
derart positioniert ist, dass es das Deichselelement 130 in der ersten Stellung abstützen
kann. Es ist also zur Arretierung des Deichselelements 130 in der nahezu senkrechten
ersten Stellung nur notwendig, das Deichselelement 130 aus der zweiten Stellung, d.h.
der Arbeitsstellung, anzuheben, um das Deichselelement 130 zu arretieren.
[0039] Somit ist es möglich, das Deichselelement 130 leicht aus der ersten Stellung in die
zweite Stellung zu bringen und es ebenso leicht aus der zweiten Stellung in die arretierte
erste Stellung zurückzubringen. Gleichzeitig wird durch die Kombination von Stützelement
140 und Federelement 150 gewährleistet, dass sich das Deichselelement 130 aus der
ersten Stellung nicht selbsttätig in die zweite Stellung bewegen kann. Dadurch wird
neben der Arbeits- und Belastungsersparnis durch das leichte Verstellen des Deichselelements
130 eine erhöhte Sicherheit bei der Verwendung der Führungsvorrichtung 100 erreicht.
[0040] FIG. 2A zeigt eine Ausführungsform einer Führungsvorrichtung 200, die mit einer als
Arbeitsgerät dienenden Bodenverdichtungsvorrichtung 210 verbunden ist. Die Führungsvorrichtung
200 weist einen als Verbindungselement dienenden Deichselbock 220 auf, der die Führungsvorrichtung
200 mit der Bodenverdichtungsvorrichtung 210 verbindet. Die Bodenverdichtungsvorrichtung
210 kann z.B. eine Vibrationsplatte oder eine Vibrationswalze sein. Die dargestellte
Verbindung zwischen Deichselbock 220 und Bodenverdichtungsvorrichtung 210 wird über
Befestigungsmittel, z.B. Schrauben oder Nieten, hergestellt.
[0041] Des Weiteren weist die Führungsvorrichtung 200 eine als Deichselelement dienende
Deichsel 230 mit Haltegriff auf, die über ein Gelenk 225 beweglich mit dem Deichselbock
220 derart verbunden ist, dass die Deichsel 230 um das Gelenk 225 nach oben und unten
geschwenkt werden kann. Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform
ist die Deichsel 230 direkt mit der Bodenverdichtungsvorrichtung 210 verbunden. Das
Verbindungselement 220 ist dann integraler Bestandteil der Obermasse der Bodenverdichtungsvorrichtung
210.
[0042] In der Führungsvorrichtung 200 ist ein als Federelement dienender Gummipuffer 250
mit dem Deichselbock 220 verbunden. Ein als Stützelement dienender Haken 240 ist mit
dem Gummipuffer 250 verbunden. An dem Haken 240 befindet sich ein als Kraftübertragungselement
dienendes Pedal 260. Durch Ausüben einer Kraft auf das Pedal 260, z.B. mittels eines
Fußes eines Benutzers, wird der Gummipuffer 250 an seiner von dem Deichselbock 220
entfernt gelegenen Seite gestaucht. Durch diese Verformung des Gummipuffers 250 wird
der Haken 240 von der Deichsel 230 weg bewegt, d.h. durch das Stauchen des Gummipuffers
250 auf seiner vom Deichselbock 220 weg gelegenen Seite wird der Haken 240 von der
Deichsel 230 gelöst, wodurch es möglich wird, die Deichsel 230 aus der in FIG. 2A
gezeigten ersten Stellung in die zweite Stellung abzusenken. Dadurch wird eine leichte
Bedienung der Führungsvorrichtung 200 erreicht.
[0043] FIG. 2B ist eine Detailansicht des in FIG. 2A mit A markierten Bereichs. Wie in FIG.
2B gezeigt, kann die Deichsel 230 ein Sicherungselement 235 aufweisen. Bei dem Sicherungselement
235 kann es sich zum Beispiel um einen integralen Bestandteil der Deichsel 230 handeln,
etwa um eine Hervorhebung der Deichsel 230. Es kann sich auch um eine mit einem Befestigungsmittel,
wie etwa Schrauben, Nieten, etc., an die Deichsel 230 angebrachtes Sicherungselement
235 handeln, wie etwa einen Bolzen, einen Keil, einen Stift oder ähnliches.
[0044] Das Sicherungselement 235 greift in der ersten Stellung in eine Ausnehmung 245 des
Hakens 240 ein. Dabei grenzt das Sicherungselement 235 an eine als Stützanschlag 242
dienende untere Fläche der Ausnehmung 245 an. Bewegt sich die Deichsel 230 um die
Achse 225 vom Arbeitsgerät 210 weg, ohne dass der Gummipuffer 250 verformt ist, d.h.
im Fall einer Bewegung der Deichsel 230, die einem unbeabsichtigten Absenken der Deichsel
230 entspricht, bewegt sich das Sicherungselement 235 in FIG. 2B in Richtung des Gummipuffers
250. Das Sicherungselement 235 stützt sich also auf den Stützanschlag 242 des Hakens
240 auf. Die dadurch resultierende Kraft, die senkrecht auf den Gummipuffer 250 wirkt,
führt nicht zu einer Verformung des Gummipuffers 250, durch die die in FIG. 2B rechts
liegende Seite des Gummipuffers 250 gestaucht wird. Vielmehr wird der Gummipuffer
250, falls überhaupt, nur in seiner gesamten Breite gestaucht. Dadurch wird verhindert,
dass durch eine unbeabsichtigte Absenkbewegung der Deichsel 230 der Gummipuffer 250
derart verformt wird, dass sich der Haken 240 von dem Sicherungselement 235 löst und
dadurch ein Absenken der Deichsel 230 in die zweite Stellung möglich wird. Es ist
vielmehr möglich, die Deichsel 230 mittels der Interaktion von Sicherungselement 235
mit der Ausnehmung 245 sicher in der ersten Stellung zu arretieren.
[0045] Zudem können die Ausnehmung 245 und das Sicherungselement 235 derart geformt sein,
dass sich das Sicherungselement 235 in der Ausnehmung 245 verkeilt, wenn eine Bewegung
der Deichsel 230 erfolgt, ohne dass der Haken 240 durch Ausübung einer Kraft auf das
Pedal 260 von dem Sicherungselement 235 gelöst wird. Durch ein solches Verkanten oder
Verkeilen des Sicherungselements 245 in der Ausnehmung 245 wird die Sicherheit bei
der Verwendung der Führungsvorrichtung 200 zusätzlich erhöht.
[0046] Außerdem können das Sicherungselement 235 und/oder die Ausnehmung 245 derart ausgebildet
sein, dass sie eine Kontur aufweisen, die sich in Richtung von der Deichsel 230 weg,
d.h. in FIG. 2B nach rechts, verjüngt. Dadurch kann erreicht werden, dass das Sicherungselement
235 formschlüssig in die Ausnehmung 245 eingreift, wodurch der Effekt eines Verkeilens
oder Verkantens noch verstärkt wird.
[0047] Wie in FIG. 2B gezeigt, kann der Deichselbock 220 ein Blockierelement 222, z.B. in
Form eines Bolzens, aufweisen. In der in FIG. 2B dargestellten Ausführungsform durchstößt
das Blockierelement 222 den Haken 240 in einer Ausnehmung des Hakens 240. Das Blockierelement
222 dient als zusätzliche Sicherung und verhindert eine Beschädigung des Gummipuffers
250. Ohne Vorhandensein des Blockierelements 222 würde bei einer Bewegung der Deichsel
230 zum Arbeitsgerät 210 hin, d.h. in eine Aufrechtrichtung, die einer durch Bewegen
der Deichsel 230 von der ersten Stellung in die zweite Stellung definierten Absenkrichtung
entgegengesetzt ist, über das Sicherungselement 235 und die Ausnehmung 245 eine in
FIG. 2B nach oben gerichtete Kraft auf den Gummipuffer 250 erzeugt werden, die den
Gummipuffer 250 dehnen, überdehnen oder sogar zerreißen könnte. Durch das Blockierelement
222, das durch den Haken 240 geführt ist, wird diese Kraft vom Blockierelement 222
aufgenommen. Eine Überdehnung des Gummipuffers 250 wird damit vermieden.
[0048] Darüber hinaus kann das Blockierelement 222 auch dazu dienen, mittels der durch das
Blockierelement 222 und die zugeordnete Ausnehmung im Haken 240 gebildete Kulissenführung
ein zu starkes Abknicken des Hakens 240 und damit eine starke Biegebelastung des Gummipuffers
250 zu verhindern, z.B. bei einem sehr kraftvollen Auftreten auf das Pedal 260.
[0049] Das Blockierelement 222 kann alternativ oberhalb des oberen Endes des Hakens 240
oder oberhalb des Sicherungselements 235 der Deichsel 230 angebracht sein und auf
diese Weise eine nach oben wirkende Kraft auf den Gummipuffer 250 verhindern. Dadurch
wird die Führungsvorrichtung 200 verlässlicher, da unbeabsichtigte Beschädigungen
des Gummipuffers 250 vermieden werden.
[0050] FIG. 3A und 3B zeigen die Führungsvorrichtung 200 aus FIG. 2A während des Lösens
des Hakens 240 von der Deichsel 230 und während des Absenkens der Deichsel 230 in
die zweite Stellung. In FIG. 3A ist dargestellt, wie durch Aufbringen einer Kraft
auf das Pedal 260 die in FIG. 3A rechte Seite des Gummipuffers 250 gestaucht wird,
wodurch der Haken 240 sich von der Deichsel und dem sich darauf befindlichen Sicherungselement
235 löst. Der Haken 240 folgt dabei einer idealisierten Biegeparabel des Gummipuffers
250, die aufgrund des kleinen Schwenkbereichs näherungsweise durch eine Drehbewegung
beschrieben werden kann. Dadurch wird das Sicherungselement 235 frei, d.h. weder eine
abstützende Wirkung durch den Haken 240 noch ein Verkeilen des Sicherungselements
235 im Haken 240 hindert die Deichsel 230 daran, von der ersten Stellung in die zweite
Stellung abgesenkt zu werden.
[0051] FIG. 3B zeigt, wie die Deichsel 230 um die Achse 225 von der zweiten in die erste
Stellung geschwenkt wird. Dabei reibt ein Ende des Sicherungselements 235 entlang
einer Kontur des Hakens 240 und bewegt diesen in FIG. 3B nach rechts. Dadurch wird
der Gummipuffer 250 gespannt und gebogen, wodurch sich eine Rückstellkraft in dem
Gummipuffer 250 ausbildet.
[0052] Erreicht die Deichsel 230 die erste Stellung, befindet sich das Sicherungselement
235 auf Höhe der Ausnehmung 245 des Hakens 240. Dadurch wird es der Rückstellkraft
möglich, die Verformung des Gummipuffers 250 zu beenden, wodurch der Haken 240 nach
links geschwenkt wird und das Sicherungselement 235 in die Ausnehmung 245 des Hakens
240 eingreift. Damit wird die Deichsel 230 in der ersten Stellung arretiert. Diese
Arretierung erfolgt ohne Betätigung des Pedals 260 oder anderer Elemente aufgrund
des Schwenkens der Deichsel 230 nach oben. Es handelt sich hierbei um einen Selbstverriegelungsmechanismus.
Dadurch wird ein besonders leichter und sicherer Weg gewährleistet, die Deichsel 230
zu arretieren.
[0053] FIG. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des in FIG. 2A mit A gekennzeichneten Teils
der Führungsvorrichtung 200. In der in FIG. 4 gezeigten Ausführungsform weist der
Stützanschlag 242 des Hakens 240 eine Krümmung auf, die der Krümmung eines ersten
Kreises mit dem Radius R1 entspricht. Die obere Fläche 244 der Ausnehmung 245 weist
eine Krümmung auf, die der Krümmung eines zweiten Kreises mit Radius R2 entspricht.
Die Mittelpunkte des ersten und des zweiten Kreises sind hierbei unterschiedlich,
z.B. gilt R2 > R1. Durch diese Geometrie entsteht eine Exzentrizität der Ausnehmung
245, die diese nach rechts, in Richtung der Absenkposition verjüngt. Dadurch entsteht
eine spielfreie Arretierung, welche einen sicheren, dauerhaften Betrieb des Arbeitsgeräts
210 mit hochgeschwenkter Deichsel 230 erlaubt. Des Weiteren werden durch diese Geometrie
Toleranzen bei der Fertigung der Führungsvorrichtung 200 ausgeglichen.
[0054] Wie in FIG. 4 gezeigt, kann der Mittelpunkt des ersten Kreises etwa im Mittelpunkt
bzw. auf der Mittelachse des Gummipuffers 250 liegen. Der Radius R1 des ersten Kreises
kann dann so gewählt sein, dass der erste Kreis die näherungsweise kreisförmige Bewegung
des Hakens 240 während des Verformens des Gummipuffers 150 beschreibt. Der Mittelpunkt
des zweiten Kreises kann an einem anderen Ort, z.B. links neben dem Gummipuffer 250
liegen. Dies hat den Vorteil, dass eine Kraft, die von dem Sicherungselement 235 auf
den Stützanschlag 242 ausgeübt wird, senkrecht auf den Gummipuffer 250 trifft und
dadurch nicht zu einer Verformung des Gummipuffers 250 führen kann, die den Haken
240 von dem Sicherungselement 235 löst.
[0055] Alternativ ist es auch möglich, dass sich der Mittelpunkt des ersten Kreises mit
dem Radius R1 nicht im Mittelpunkt des Gummipuffers 250 befindet. Dies führt zu einer
Ausnehmung 245 mit einer Exzentrität an ihrer Ober- und Unterseite. Dadurch können
größere Toleranzen der Bauteile ausgeglichen und dennoch eine sichere Arretierung
gewährleistet werden, da trotz des veränderten Kraftvektors zwischen Sicherungselement
235 und Stützanschlag 242 Selbsthemmung vorliegt.
[0056] Alternativ zu den gezeigten Ausführungsformen der Ausnehmung 245 kann diese auch
eine sich nach rechts verjüngende Geometrie, eine Exzenter- oder auch eine Planspiralgeometrie
aufweisen. Das Sicherungselement 235 ist dann derart ausgebildet, dass eine spielfreie
Arretierung des Sicherungselements 235 in der Ausnehmung 245 erreicht werden kann.
[0057] FIG. 5 zeigt nochmals die Führungsvorrichtung 200 aus FIG. 2A in perspektivischer
Darstellung. Der Haken 240 ist hierbei als zweistückiger Haken ausgebildet, der auf
beiden Seiten der Deichsel 230 je ein Sicherungselement 235 stützt. Alternativ kann
der Haken 240 aber auch mehrteilig ausgebildet sein und die Deichsel 230 an mehreren
Stellen abstützen.
[0058] Der Deichselbock 220 umfasst den Haken 240 und die Deichsel 230 von beiden Seiten.
Am Deichselbock 220 sind Blockierelemente 222 angebracht, die durch den Haken 240
geführt sind und eine nach oben gerichtete Kraft abfangen, die den unterhalb des Hakens
240 angebrachten Gummipuffer 250 beschädigen könnten. Zur Bedienung ist an dem Haken
240 das Pedal 260 angebracht.
[0059] Alternativ oder ergänzend zu der in FIG. 5 dargestellten Ausführungsform kann der
als Federelement dienende Gummipuffer 250 in einer in FIG. 6 dargestellten Ausführungsform
einer Führungsvorrichtung 300 durch Torsionselemente 350 ersetzt oder ergänzt werden.
Diese Torsionselemente 350 können aus einer inneren und einer äußeren Metallhülse
bestehen, in deren Zwischenraum sich ein vulkanisierter Gummi oder ein eingepresstes
Gummiformteil befinden. Durch Ausüben einer Kraft auf ein Pedal 360 werden beide Metallhülsen
unter Verformung des Gummis zueinander tordiert, d.h. durch das Verformen des Federelements
wird eine Torsion erzeugt, wodurch ein mit dem Pedal 360 und dem Torsionselement 350
verbundener Haken 340 ausgeschwenkt wird, d.h. von einer Deichsel 330 gelöst wird.
[0060] Die übrigen Elemente und die übrige Funktion der Führungsvorrichtung 300 entsprechen
denen der in FIG. 2A bis 5 erläuterten Führungsvorrichtung 200. Deshalb wird in Bezug
auf die weiteren Elemente der Führungsvorrichtung 300 auf die Beschreibung der Führungsvorrichtung
200 verwiesen.
[0061] FIG. 7 zeigt eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer
Führungsvorrichtung 400. In der Führungsvorrichtung 400 ist im Gegensatz zu den Führungsvorrichtungen
200 und 300, die in den FIG. 5 und 6 dargestellt sind, ein Stützelement 440 nicht
als Haken ausgebildet. Das Stützelement 440 weist nur einen Stützanschlag 442 an seinem
oberen Ende auf. Auf dem Stützanschlag 442 liegt in der ersten Stellung einer Deichsel
430 ein an der Deichsel 430 angebrachtes Sicherungselement 435 auf. Oberhalb des Sicherungselements
435 befindet sich ein Blockierelement 422, das an einem Deichselbock 420 angebracht
ist.
[0062] Durch die Einstellung des Winkels der Grenzfläche zwischen Stützanschlag 442 und
Sicherungselement 435 und der Neigungsrichtung der Deichsel 430 in der ersten Stellung,
kann gewährleistet werden, dass eine Kraft, die durch ein unbeabsichtigtes Absenken
der Deichsel 430 von der ersten Stellung in die zweite Stellung verursacht wird, nahezu
senkrecht auf ein Federelement der Führungsvorrichtung 400 trifft, so dass ein Ausschwenken
des Stützelements 440 aufgrund dieser Kraft verhindert wird. Dadurch ist es möglich,
das Stützelement 440 in vereinfachter Form herzustellen und gleichzeitig die positiven
Wirkungen der oben beschriebenen Stützelemente zu erhalten.
[0063] Bei einer Bewegung der Deichsel 430 in eine der Absenkrichtung entgegengesetzte Aufrechtrichtung
über die erste Stellung hinaus schlagen die Sicherungselemente 435 an die an dem Deichselbock
420 angebrachten Blockierelemente 422 an. Dadurch wird verhindert, dass sich die Deichsel
430 über die erste Stellung hinaus auf das Arbeitsgerät hin zu bewegt und dadurch
Schäden an dem Federelement entstehen.
[0064] Zudem kann durch das Zusammenspiel zwischen den Blockierelementen 422 und Stützanschlägen
442 erreicht werden, dass sich die Sicherungselemente 435 zwischen den Blockierelementen
422 und den Stützanschlägen 443 derart verkeilen, dass eine Bewegung der Deichsel
430 nur möglich ist, wenn das Stützelement 440 durch Ausüben einer Kraft auf ein Pedal
460 ausgeschwenkt wird.
[0065] In der Führungsvorrichtung 400 können als Federelemente sowohl Gummipuffer, die in
den FIG. 2A bis 5 beschrieben wurden, als auch Torsionselemente, die in FIG. 6 beschrieben
wurden, oder beides verwendet werden. Mit Bezug auf diese Elemente wird auf die entsprechende
obige Beschreibung verwiesen. Zudem sind alle Elemente und Bauteile der oben mit Bezug
auf die Figuren beschriebenen Ausführungsformen frei miteinander kombinierbar, sofern
sie sich nicht gegenseitig ausschließen.
1. Führungsvorrichtung (100) zum Führen eines Arbeitsgeräts (210), mit
einem Verbindungselement (120);
einem Deichselelement (130), das mit dem Verbindungselement (120) verbunden ist, relativ
zu dem Verbindungselement (120) in eine erste Stellung oder eine zweite Stellung bewegbar
ist und über das Verbindungselement (120) mit dem Arbeitsgerät (210) verbindbar ist;
und
einem Stützelement (140), das über ein verformbares Federelement (150) mit dem Verbindungselement
(120) verbunden ist und das Deichselelement (130) durch Abstützen des Deichselelements
(130) auf dem Stützelement (140) in der ersten Stellung hält; wobei
das Federelement (150) durch Verlagern des Stützelements (140) verformbar ist; und
wobei
das Deichselelement (130) nach Verformen des Federelements (150) in die zweite Stellung
verschwenkbar ist.
2. Führungsvorrichtung (200) nach Anspruch 1, wobei
das Federelement (250) einen Gummipuffer aufweist;
das Stützelement (240) von dem Deichselelement (230) lösbar ist, wenn durch das Verformen
des Federelements (250) eine von dem Verbindungselement (240) entfernt gelegene Seite
des Gummipuffers gestaucht ist; und wobei
das Deichselelement (230) nach dem Verformen des Federelements (250) in die zweite
Stellung verschwenkbar ist.
3. Führungsvorrichtung (300) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
das Federelement (350) ein Torsionselement aufweist, in dem bei einem Verformen des
Federelements (350) eine Torsion erzeugbar ist;
das Stützelement (340) von dem Deichselelement (330) lösbar ist, wenn die Torsion
in dem Torsionselement erzeugt ist; und wobei
das Deichselelement (330) daran anschließend in die zweite Stellung verschwenkbar
ist.
4. Führungsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
das Federelement (150) verformt ist, wenn das Deichselelement (130) in eine Position
zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung geschwenkt ist; und wobei
eine Rückstellkraft des Federelements (150) das Verformen des Federelements (150)
zurückbildet, wenn das Deichselelement (130) aus der zweiten Stellung in die erste
Stellung geschwenkt ist.
5. Führungsvorrichtung (200, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
das Deichselelement (230, 430) wenigstens ein Sicherungselement (235, 435) aufweist;
das Stützelement (240, 440) wenigstens einen Stützanschlag (242, 442) aufweist; und
wobei
das Sicherungselement (235, 435) an den Stützanschlag (242, 442) angrenzt, wenn das
Stützelement (240, 440) das Deichselelement (230, 430) in der ersten Stellung hält.
6. Führungsvorrichtung (200) nach Anspruch 5, wobei
das Stützelement (240) wenigstens eine Ausnehmung (245) aufweist, deren untere Fläche
den Stützanschlag (242) aufweist; und wobei
das Sicherungselement (235) in die Ausnehmung (245) eingreift, wenn das Stützelement
(240) das Deichselelement (230) in der ersten Stellung hält.
7. Führungsvorrichtung (200) nach Anspruch 6, wobei
der Stützanschlag (242) eine Krümmung aufweist, die der Krümmung eines ersten Kreises
entspricht;
die Ausnehmung (245) eine obere Fläche (244) mit einer Krümmung aufweist, die der
Krümmung eines zweiten Kreises entspricht; und wobei
sich der Mittelpunkt des ersten Kreises von dem Mittelpunkt des zweiten Kreises unterscheidet.
8. Führungsvorrichtung (200) nach einem der Ansprüche 6 und 7, wobei
das Sicherungselement (235) und/oder die Ausnehmung (245) eine Kontur aufweist, die
sich in Richtung von dem Deichselelement (230) weg verjüngt.
9. Führungsvorrichtung (200, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
das Verbindungselement (220, 420) ein Blockierelement (222, 422) aufweist, an das
das Stützelement (240, 440) und/oder das Sicherungselement (235, 435) angrenzt, wenn
das Deichselelement (230, 430) über die erste Stellung hinaus in eine Aufrechtrichtung
bewegt ist, die einer durch Bewegen des Deichselelements (230, 430) von der ersten
Stellung in die zweite Stellung definierten Absenkrichtung entgegengesetzt ist.
10. Führungsvorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
das Stützelement (240) ein Kraftübertragungselement (260) aufweist; und wobei
das Federelement (250) durch Ausüben einer Kraft auf das Kraftübertragungselement
(260) verformbar ist.
11. Bodenverdichtungsvorrichtung mit einer Führungsvorrichtung (100, 200, 300, 400) nach
einem der vorherigen Ansprüche.