(19)
(11) EP 2 947 255 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.2015  Patentblatt  2015/48

(21) Anmeldenummer: 15168741.5

(22) Anmeldetag:  21.05.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 5/00(2006.01)
A47B 96/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 22.05.2014 DE 202014102411 U

(71) Anmelder: Vitra Patente AG
4132 Muttenz (CH)

(72) Erfinder:
  • Löffler, Jürgen
    79282 Ballrechten-Dottingen (DE)

(74) Vertreter: Latscha Schöllhorn Partner AG 
Austrasse 24
4051 Basel
4051 Basel (CH)

   


(54) TÜR FÜR EIN KORPUSMÖBEL UND KORPUSMÖBEL MIT EINER SOLCHEN TÜR


(57) Eine Tür (2) für ein Korpusmöbel (1) mit einer Halterung zur veränderbaren Einstellung der Tür (2) am Korpusmöbel (1) zwischen einer maximal geschlossenen und einer maximal offenen Einstellung umfasst eine Frontseite (24) und eine Rückseite und eine unten ausgebildete Bodenkante, eine oben vorhandene Deckkante und zwei seitlich der Tür (2) vorgesehene Seitenkanten. Die Tür (2) besteht aus verpresstem Fasermaterial, nämlich einem verdichteten Polyestervlies oder einer Mischung aus Natur- und synthetischen Fasern, und ist schallabsorbierend.




Beschreibung

Anwendungsgebiet der Erfindung



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tür für ein Korpusmöbel mit einer Halterung zur veränderbaren Einstellung der Tür am Korpusmöbel zwischen einer maximal geschlossenen und einer maximal offenen Einstellung. Ein typisches Korpusmöbel ist z.B. ein Büroaktenschrank, der sich je nach Dimensionierung in einer Mehrzahl nebeneinander und/oder übereinander und/oder über Eck aufstellen lässt.

Stand der Technik



[0002] Es sind verschiedene Typen von Türen für Korpusmöbel und entsprechende Halterungen, wie Scharniere, Hebelverbindungen und Schienenführungen, bekannt. Charakteristische Nachteile hierbei sind je nach Typ ein eingeschränkter Schwenkradius, der Platzbedarf für die Halterung, eventuelles Verklemmen insbesondere bei Schiebetüren und oftmals der erhöhte Material-, Fertigungs- und Montageaufwand.

Aufgabe der Erfindung



[0003] Angesichts der Unvollkommenheiten im bisherigen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine in der Serienproduktion kostengünstige Tür vorzuschlagen, die sich ferner durch einfache Montage, Leichtgängigkeit beim Öffnen und Schliessen, Geräuschdämpfung, geringes Gewicht und ästhetische Oberflächenerscheinung auszeichnet.

Übersicht über die Erfindung



[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Tür für ein Korpusmöbel gelöst, wie sie im unabhängigen Anspruch 1 definiert ist, sowie durch ein Korpusmöbel mit einer solchen Tür, wie es im unabhängigen Anspruch 14 definiert ist. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0005] Die Tür für ein Korpusmöbel beziehungsweise des Korpusmöbels hat eine Halterung zur veränderbaren Einstellung zwischen einer maximal geschlossenen und einer maximal offenen Einstellung. Typisch hat die Tür ferner eine Front- und eine Rückseite, eine unten ausgebildete Bodenkante, eine oben vorhandene Deckkante und zwei seitlich der Tür vorgesehene Seitenkanten. Ein Griffelement kann zum Erfassen der Tür bei beabsichtigter Änderung der Einstellung der Tür dienen. Das Charakteristische besteht nun darin, dass die Tür aus verpresstem Fasermaterial, nämlich einem verdichteten Polyestervlies oder einer Mischung aus Natur- und synthetischen Fasern, hergestellt und schallabsorbierend ist.

[0006] Nachfolgend werden spezielle Ausführungsformen der Erfindung definiert: Besonders vorteilhaft für die Tür ist im Ausgangsmaterial ein vernadeltes Polyestervlies von z.B. 10mm oder 20mm Dicke bei einer Dichte von z.B. 3,0kg/m2 zu verwenden. Hierbei besteht das Polyestervlies aus z.B. 60% hochschmelzenden Polyfasern und z.B. 40% Bicofasern bzw. Klebefasern.

[0007] Eine ansprechende Optik erzielt man mit einer filzartigen Oberflächenstruktur auf der Frontseite der Tür, während die Rückseite der Tür eine glatte Oberflächenstruktur hat. Von der Rückseite der Tür ist durch die Materialdicke hindurch in Richtung Frontseite die Materialverdichtung durch Verpressen und Aufschmelzen mit abnehmender Intensität erfolgt.

[0008] Das Griffelement erhebt sich leistenförmig von der Frontseite der Tür nahe einer der Seitenkanten und erhöht somit zugleich die Biegesteifigkeit der Tür. Vorzugsweise besteht das Griffelement aus dem gleichen Material wie die Tür. Zwischen dem Griffelement und der Tür ist eine Verankerung ausgebildet. Die Verankerung zwischen Griffelement und Tür ist ausgebildet als:
  1. a) eine Verklebung zwischen Griffelement und Tür; oder
  2. b) eine oder mehrere Vertiefungen in der Tür, insbesondere Nuten, in welchen komplementäre rückseitige Erhebungen des Griffelements fixiert sind; oder
  3. c) eine oder mehrere Erhebungen von der Frontseite der Tür, insbesondere Stege, die in komplementären rückseitigen Vertiefungen des Griffelements fixiert sind.


[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Tür als Schiebetür gestaltet und lässt sich in der Halterung zwischen der maximal geschlossenen und der maximal offenen Einstellung verschieben. Die Halterung der Tür am Korpusmöbel setzt sich zusammen aus:
  1. a) einer oberen Führungsnut, die sich mit einem oberen Tiefenmass in der Decke entlang an der Frontseite des Korpusmöbels erstreckt;
  2. b) der Deckkante der Tür, welche in die obere Führungsnut hineinragt;
  3. c) einer unteren Führungsnut, die sich mit einem unteren Tiefenmass im Boden entlang an der Frontseite des Korpusmöbels erstreckt und kongruent zur oberen Führungsnut angeordnet ist; und
  4. d) der Bodenkante der Tür, welche in der unteren Führungsnut steht.


[0010] Das obere Tiefenmass der oberen Führungsnut ist grösser als das untere Tiefenmass der unteren Führungsnut. Somit belässt die in der unteren Führungsnut aufsetzende und in der oberen Führungsnut gehaltene Tür in der oberen Führungsnut einen Spalt, welcher ausreichende Bewegungsfreiheit beim Einsetzen der Tür oder Herausnehmen aus den Führungsnuten bietet.

[0011] Bei der Ausführungsform als Schiebetür kann man in der Vertikalebene hintereinander zwei Türen innerhalb eines Korpusmöbels vorsehen, von denen sich die erste Tür anteilig oder ganz vor die zweite Tür und die zweite Tür anteilig oder ganz hinter die erste Tür schieben lässt. Es sind zwei zueinander parallel verlaufende obere Führungsnuten und kongruent dazu zwei zueinander parallel verlaufende untere Führungsnuten vorgesehen, die sich über die gesamte Länge erstrecken, welche der maximal geschlossenen Einstellung beider Türen am Korpusmöbel adäquat ist.

[0012] Die Griffelemente an beiden Türen sind benachbart zur jeweiligen Seitenwand des Korpusmöbels angeordnet. Das Griffelement von der in der hinteren Vertikalebene stehenden Tür ist als Anschlag für die zugewandte Seitenkante der in der vorderen Vertikalebene stehenden Tür nutzbar.

Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen



[0013] Es zeigen:
Figur 1A
- ein Korpusmöbel als Büroschrank mit zwei Türen in Form von Schiebetüren, beide Türen vollständig geschlossen, in perspektivischer Frontansicht;
Figur 1B
- die Darstellung gemäss Figur 1A, linke Tür vollständig aufgeschoben;
Figur 1C
- die Darstellung gemäss Figur 1A, rechte Tür vollständig aufgeschoben;
Figur 1D
- die Darstellung gemäss Figur 1A, beide Türen halb aufgeschoben;
Figur 1E
- den Schnitt auf der Linie A-A in Figur 1A, als Prinzipdarstellung;
Figur 1F
- das vergrösserte Detail X1 aus Figur 1E;
Figur 1G
- das vergrösserte Detail X2 aus Figur 1E;
Figur 2
- das Korpusmöbel gemäss Figur 1A, zweifach nebeneinander aufgestellt, alle Türen vollständig geschlossen, in perspektivischer Frontansicht;
Figur 3A
- die rechte Tür aus Figur 1A, in perspektivischer Frontansicht;
Figur 3B
- die rechte Tür gemäss Figur 2A, in perspektivischer Rückansicht; und
Figur 3C
- das vergrösserte Detail X3 aus Figur 3A.

Ausführungsbeispiel



[0014] Anhand der beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemässen Tür für ein Korpusmöbel und eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Korpusmöbels.

[0015] Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit wird auf die wiederholte Bezeichnung von Bauteilen in nachfolgenden Figuren zumeist verzichtet, sofern zeichnerisch eindeutig erkennbar ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile handelt.

Figuren 1A bis 1G



[0016] Das in dieser Figurenfolge beispielhaft dargestellte Korpusmöbel 1 könnte als halbhoher Büroaktenschrank genutzt werden und ist mit zwei Türen 2 in Gestalt von Schiebetüren versehen. Das Korpusmöbel 1 besteht aus dem Boden 10, der Decke 11, den beiden Seitenwänden 12 und der Rückwand 13, welcher die beiden Türen 2 vorgesetzt sind. An beiden Türen 2 ist jeweils ein Griffelement 25, das sich leistenförmig von der Frontseite 24 der Tür 2 erhebt und benachbart zur jeweiligen Seitenwand 12 des Korpusmöbels 1 angeordnet ist.

[0017] Erfindungsgemäss besteht die Tür 2 aus verpresstem Fasermaterial, nämlich einem verdichteten Polyestervlies oder einer Mischung aus Natur- und synthetischen Fasern, welches schallabsorbierend ist. Besonders vorteilhaft für die Tür 2 ist im Ausgangsmaterial ein vernadeltes Polyestervlies von z.B. 20mm Dicke bei einer Dichte von z.B. 3,0kg/m2 zu verwenden. Hierbei besteht das Polyestervlies aus z.B. 60% hochschmelzenden Polyfasern und z.B. 40% Bicofasern bzw. Klebefasern. Eine ansprechende Optik erzielt man mit einer filzartigen Oberflächenstruktur auf der Frontseite 24 der Tür 2, während die Rückseite 23 der Tür 2 eine glatte Oberflächenstruktur hat. Von der Rückseite 23 der Tür 2 ist durch die Materialdicke hindurch in Richtung Frontseite 24 die Materialverdichtung durch Verpressen und Aufschmelzen mit abnehmender Intensität erfolgt. Jede Tür 2 weist ferner eine unten ausgebildete Bodenkante 20, eine oben vorhandene Deckkante 21 und zwei seitlich der Tür 2 vorgesehene Seitenkanten 22 auf.

[0018] Die beiden Türen 2 sind im Korpusmöbel 1, in der Vertikalebene betrachtet, hintereinander angeordnet, von denen sich die erste Tür 2 mittels der Halterung 14 anteilig oder ganz vor die zweite Tür 2 und die zweite Tür 2 anteilig oder ganz hinter die erste Tür 2 schieben lässt, also auch zwischen einer maximal geschlossenen und einer maximal offenen Einstellung. Hierzu sind zwei zueinander parallel verlaufende obere Führungsnuten 16 und kongruent dazu zwei zueinander parallel verlaufende untere Führungsnuten 15 vorgesehen, die sich über die gesamte Länge erstrecken, welche der maximal geschlossenen Einstellung beider Türen 2 am Korpusmöbel 1 adäquat ist.

[0019] Die Halterung 14 der Tür 2 am Korpusmöbel 1 setzt sich zusammen aus:
  1. a) der oberen Führungsnut 16, die sich mit einem oberen Tiefenmass to in der Decke 11 entlang an der Frontseite des Korpusmöbels 1 erstreckt;
  2. b) der Deckkante 21 der Tür 2, welche in die obere Führungsnut 16 hineinragt;
  3. c) der unteren Führungsnut 15, die sich mit einem unteren Tiefenmass tu im Boden 10 entlang an der Frontseite des Korpusmöbels 1 erstreckt und kongruent zur oberen Führungsnut 16 angeordnet ist; und
  4. d) der Bodenkante 20 der Tür 2, welche in der unteren Führungsnut 15 steht.


[0020] Hierbei ist das obere Tiefenmass to der oberen Führungsnut 16 grösser ist als das untere Tiefenmass tu der unteren Führungsnut 15. Somit belässt die in der unteren Führungsnut 15 aufsetzende und in der oberen Führungsnut 16 gehaltene Tür 2 in der oberen Führungsnut 16 einen Spalt S, welcher ausreichende Bewegungsfreiheit beim Einsetzen der Tür 2 oder Herausnehmen aus den Führungsnuten 15,16 bietet.

[0021] Das Griffelement 25 besteht herstellungstechnisch und kostenmässig effizient aus dem gleichen Material wie die Tür 2 und erhöht zugleich die Biegesteifigkeit der Tür 2. Die Griffelemente 25 an beiden Türen 2 sind benachbart zur jeweiligen Seitenwand 12 des Korpusmöbels 1 angeordnet. Das Griffelement 25 der in der hinteren Vertikalebene stehenden Tür 2 ist als Anschlag für die zugewandte Seitenkante 22 der in der vorderen Vertikalebene stehenden Tür 2 nutzbar.

Figur 2



[0022] Hier ist das Korpusmöbel 1 zweifach nebeneinander aufgestellt. Momentan sind alle vier Türen 2 - wiederum in Gestalt von Schiebetüren - in vollständig geschlossener Stellung. Je nach Dimensionierung des Korpusmöbels 1 wäre es in einer Mehrzahl nebeneinander und/oder übereinander und/oder über Eck aufstellbar.

Figuren 3A bis 3C



[0023] Zur Befestigung des Griffelements 25 an der Tür 2 ist eine Verankerung 26 vorgesehen, die beschaffen ist als:
  1. a) Verklebung zwischen Griffelement 25 und Tür 2; oder
  2. b) eine oder mehrere Vertiefungen in der Tür 2, insbesondere Nuten, in welchen komplementäre rückseitige Erhebungen des Griffelements 25 fixiert sind; oder
  3. c) eine oder mehrere Erhebungen von der Frontseite 24 der Tür 2, insbesondere Stege, die in komplementären rückseitigen Vertiefungen des Griffelements 25 fixiert sind.


[0024] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend. Um die Erfindung nicht zu verklären, können in gewissen Fällen wohlbekannte Strukturen und Techniken nicht im Detail gezeigt und beschrieben sein. Es versteht sich, dass Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den Umfang der folgenden Ansprüche zu verlassen. Insbesondere deckt die vorliegende Erfindung weitere Ausführungsbeispiele mit irgendwelchen Kombinationen von Merkmalen ab, die von den explizit beschriebenen Merkmalskombinationen abweichen können. Beispielsweise können auch folgende Ausführungen realisiert sein:
  • Die Tür wie sie in den Zeichnungen dargestellt ist kann auch ohne Griffelelement ausgebildet sein. Das Korpusmöbel kann in einer solchen Ausführung mit alternativen Mitteln zum Öffnen der Tür ausgestattet sein.
  • Alternativ zu einem Korpusmöbel kann die Tür auch in einem anderen Möbel wie beispielsweise in einem Schrank oder einem Regal eingesetzt werden.
  • Die Tür kann auch unverrückbar als Wand des Korpusmöbels beziehungsweise anderen Möbels ausgebildet sein. Dabei kann ein von schallabsorbierenden Wänden abgeschlossener Hohlraum im Korpusmöbel beziehungsweise anderen Möbel geschaffen werden, der eine besonders effiziente Schalldämmung ermöglicht.
  • Der vorstehend erwähnte Hohlraum kann mit einem schallabsorbierenden Material wie beispielsweise mit Steinwolle gefüllt sein.


[0025] Die vorliegende Offenbarung umfasst auch Ausführungsformen mit jeglicher Kombination von Merkmalen, die vorstehend oder nachfolgend zu verschiedenen Ausführungsformen genannt oder gezeigt sind. Sie umfasst ebenfalls einzelne Merkmale in den Figuren, auch wenn sie dort im Zusammenhang mit anderen Merkmalen gezeigt sind und/oder vorstehend oder nachfolgend nicht genannt sind. Auch können die in den Figuren und der Beschreibung beschriebenen Alternativen von Ausführungsformen und einzelne Alternativen deren Merkmale vom Erfindungsgegenstand beziehungsweise von den offenbarten Gegenständen ausgeschlossen sein. Die Offenbarung umfasst Ausführungsformen, die ausschliesslich die in den Ansprüchen beziehungsweise in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale umfasst sowie auch solche, die zusätzliche andere Merkmale umfassen.

[0026] Im Weiteren schliesst der Ausdruck "umfassen" und Ableitungen davon andere Elemente oder Schritte nicht aus. Ebenfalls schliesst der unbestimmte Artikel "ein" bzw. "eine" und Ableitungen davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen aufgeführter Merkmale können durch eine Einheit beziehungsweise einen Schritt erfüllt sein. Die Begriffe "im Wesentlichen", "etwa", "ungefähr" und dergleichen in Verbindung mit einer Eigenschaft beziehungsweise einem Wert definieren insbesondere auch genau die Eigenschaft beziehungsweise genau den Wert. Die Begriffe "etwa" und "ungefähr" im Zusammenhang mit einem gegebenen Zahlenwert oder -bereich kann sich auf einen Wert beziehungsweise Bereich beziehen, der innerhalb 20%, innerhalb 10%, innerhalb 5% oder innerhalb 2% des gegebenen Werts beziehungsweise Bereichs liegt. Alle Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als den Umfang der Ansprüche einschränkend zu verstehen.


Ansprüche

1. Tür (2) für ein Korpusmöbel (1) mit einer Halterung (14) zur veränderbaren Einstellung der Tür (2) am Korpusmöbel (1) zwischen einer maximal geschlossenen und einer maximal offenen Einstellung, wobei die Tür (2) aufweist:

a) eine Frontseite (24) und eine Rückseite (23); und

b) eine unten ausgebildete Bodenkante (20), eine oben vorhandene Deckkante (21) und zwei seitlich der Tür (2) vorgesehene Seitenkanten (22); dadurch gekennzeichnet, dass

c) die Tür (2) aus verpresstem Fasermaterial, nämlich einem verdichteten Polyestervlies oder einer Mischung aus Natur- und synthetischen Fasern, besteht und schallabsorbierend ist.


 
2. Tür (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Tür (2) im Ausgangsmaterial ein vernadeltes Polyestervlies von z.B. 10mm oder 20mm Dicke bei einer Dichte von z.B. 3,0kg/m2 ist; und

b) das Polyestervlies aus z.B. 60% hochschmelzenden Polyfasern und z.B. 40% Bicofasern bzw. Klebefasern besteht.


 
3. Tür (2) nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontseite (24) der Tür (2) eine filzartige Oberflächenstruktur und die Rückseite (23) der Tür (2) eine glatte Oberflächenstruktur hat.
 
4. Tür (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass von der Rückseite (23) der Tür (2) durch die Materialdicke hindurch in Richtung Frontseite (24) die Materialverdichtung durch Verpressen und Aufschmelzen mit abnehmender Intensität erfolgt ist.
 
5. Tür (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (2) ein Griffelement (25) zum Erfassen der Tür (2) bei beabsichtigter Änderung der Einstellung der Tür (2) aufweist.
 
6. Tür (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement (25) sich leistenförmig von der Frontseite (24) der Tür (2) nahe einer der Seitenkanten (22) erhebt und somit zugleich die Biegesteifigkeit der Tür (2) erhöht.
 
7. Tür (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das Griffelement (25) aus dem gleichen Material wie die Tür (2) besteht; und

b) zwischen dem Griffelement (25) und der Tür (2) eine Verankerung (26) ausgebildet ist.


 
8. Tür (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerung (26) zwischen Griffelement (25) und Tür (2) ausgebildet ist als:

a) eine Verklebung zwischen Griffelement (25) und Tür (2); oder

b) eine oder mehrere Vertiefungen in der Tür (2), insbesondere Nuten, in welchen komplementäre rückseitige Erhebungen des Griffelements (25) fixiert sind; oder

c) eine oder mehrere Erhebungen von der Frontseite (24) der Tür (2), insbesondere Stege, die in komplementären rückseitigen Vertiefungen des Griffelements (25) fixiert sind.


 
9. Tür (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (2) als Schiebetür ausgebildet und in der Halterung (14) zwischen der maximal geschlossenen und der maximal offenen Einstellung verschiebbar ist.
 
10. Tür (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (14) der Tür (2) am Korpusmöbel (1) sich zusammensetzt aus:

a) einer oberen Führungsnut (16), die sich mit einem oberen Tiefenmass (to) in der Decke (11) entlang an der Frontseite des Korpusmöbels (1) erstreckt;

b) der Deckkante (21) der Tür (2), welche in die obere Führungsnut (16) hineinragt;

c) einer unteren Führungsnut (15), die sich mit einem unteren Tiefenmass (tu) im Boden (10) entlang an der Frontseite des Korpusmöbels (1) erstreckt und kongruent zur oberen Führungsnut (16) angeordnet ist; und

d) der Bodenkante (20) der Tür (2), welche in der unteren Führungsnut (15) steht.


 
11. Tür (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das obere Tiefenmass (to) der oberen Führungsnut (16) grösser ist als das untere Tiefenmass (tu) der unteren Führungsnut (15); und somit

b) die in unterer Führungsnut (15) aufsetzende und in oberer Führungsnut (16) gehaltene Tür (2) in der oberen Führungsnut (16) einen Spalt (S) belässt, welcher Bewegungsfreiheit beim Einsetzen der Tür (2) oder Herausnehmen aus den Führungsnuten (15,16) bietet.


 
12. Tür (2) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass

a) in der Vertikalebene hintereinander zwei Türen (2) innerhalb eines Korpusmöbels (1) vorgesehen sind, von denen sich die erste Tür (2) anteilig oder ganz vor die zweite Tür (2) und die zweite Tür (2) anteilig oder ganz hinter die erste Tür (2) schieben lässt; und

b) zwei zueinander parallel verlaufende obere Führungsnuten (16) und kongruent dazu zwei zueinander parallel verlaufende untere Führungsnuten (15) vorgesehen sind, die sich über die gesamte Länge erstrecken, welche der maximal geschlossenen Einstellung beider Türen (2) am Korpusmöbel (1) adäquat ist.


 
13. Tür (2) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Griffelemente (25) an beiden Türen (2) benachbart zur jeweiligen Seitenwand (12) des Korpusmöbels (1) angeordnet sind; und

b) das Griffelement (25) der in der hinteren Vertikalebene stehenden Tür (2) als Anschlag für die zugewandte Seitenkante (22) der in der vorderen Vertikalebene stehenden Tür (2) nutzbar ist.


 
14. Korpusmöbel (1) gekennzeichnet durch eine Tür (2) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht