[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrgestängemagazin zum vertikalen Lagern von Bohrgestängeelementen
mit einem kastenartigen Grundrahmen, welcher einen Auflagebereich, vertikale Seitenwände
und mindestens einen horizontalen Aufnahmeboden aufweist, welcher zum Aufnehmen und
Halten der Bohrgestängeelemente ausgebildet ist, wobei der Grundrahmen einen seitlich
offenen Zugangsbereich aufweist, über welchen die Bohrgestängeelemente in den Grundrahmen
einsetzbar sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Gattungsgemäße Bohrgestängemagazine sind aus der
DE 698 25 528 T2 und der
DE 692 29 748 T2 bekannt. Bei diesen bekannten Bohrgestängemagazinen sind vormontierte kastenartige
Grundrahmen vorgesehen, welche zu einer Tiefbohrvorrichtung transportiert und dort
mittels eines Kranes aufgerichtet werden. Sowohl der Transport der kastenartigen Grundrahmen
als auch deren Aufrichtung ist aufwändig und bedarf eines entsprechend ausgebildeten
Hebezeuges, insbesondere eines Kranes.
[0003] Ein vereinfachtes Bohrgestängemagazin mit einer einzigen zentralen Stütze ist aus
der
US 4,765,401 bekannt. Die einzelnen Bohrgestängeelemente können insbesondere für eine Tiefbohranlage
eine Länge von 10 m und mehr aufweisen. Bei der Lagerung von mehreren Dutzend Bohrgestängeelementen
ist bei dem bekannten Bohrgestängemagazin eine stabile mittlere Stütze vorzusehen,
welche hinreichend sicher gegen eine Knickgefahr ist. Hierdurch wird die Anordnung
insgesamt sehr aufwändig.
[0004] Aus der
US 2011/0072737 A1 geht eine transportierbare und aufstellbare Bohrvorrichtung hervor. Ein kastenartiger
und teleskopierbarer Bohrturm wird auf einem Auflagerbereich abgesetzt und aufgerichtet.
Der Auflagerbereich ist selbst über eine Hubanordnung teleskopierbar gestaltet. Entlang
des Bohrturmes kann eine Lagerung von Bohrgestängeelementen vorgesehen werden.
[0006] Auf- und abbaubare Unterbaumodule für mobile Bohranlagen gehen aus der
DE 10 2012 209 988 A1, der
US 2009/0218138 A1 oder der
US 4,489,526 hervor. Über entsprechende Schwenkmechanismen kann eine obere Bohrplattform gegenüber
einer unteren Auflagerplatte vertikal nach oben verschwenkt werden.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Bohrgestängemagazin zum vertikalen Lagern von Bohrgestängeelementen
anzugeben, welches stabil ist sowie einfach transportiert und effizient aufgebaut
werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch ein Bohrgestängemagazin mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des Bohrgestängemagazins sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Bohrgestängemagazin ist dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände
parallel zueinander angeordnet sind und jeweils mindestens ein Schwenklager mit horizontal
gerichteter Schwenkachse aufweisen, dass der mindestens eine Aufnahmeboden schwenkbar
gegenüber den Seitenwänden gelagert ist und dass der Grundrahmen faltbar ausgebildet
ist, wobei der Grundrahmen aus einer zusammengefalteten Faltposition in eine Betriebsposition
auffaltbar ist.
[0010] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Bohrgestängemagazin aus einem kastenartigen
Grundrahmen aufzubauen, welcher faltbar gestaltet ist. Hierzu sind der Auflagerbereich,
die Seitenwände und der mindestens eine Aufnahmeboden zueinander schwenkbar um Schwenklager
gelagert. Insbesondere sind alle Schwenkachsen der Schwenklager im Wesentlichen horizontal
gerichtet, so dass der Grundrahmen aus einer zusammengefalteten Faltposition in eine
Betriebsposition aufgefaltet und aufgerichtet werden kann. In der Faltposition sind
die Wand- und Bodenteil etwa parallel zueinander, so dass ein einfacher Transport
möglich ist. Durch die schwenkbare Verbindung der Einzelteile des Grundrahmens können
diese ohne großen Montage- und Justieraufwand in die Betriebsposition bewegt werden.
Grundsätzlich kann das Auffalten des zusammengefalteten Grundrahmens über eine separate
Stelleinrichtung, insbesondere einen Kran, erfolgen. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass eine Stellzylinderanordnung mit mindestens einem
Stellzylinder vorgesehen ist, mit welcher der Grundrahmen auffaltbar ist. Die Stellzylinderanordnung
ist dabei ein integraler Bestandteil des Bohrgestängemagazins, so dass an der Bau-
oder Bohrstelle kein spezielles Hebezeug vorgesehen werden muss.
[0011] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Stellzylinderanordnung
mindestens zwei Stellzylinder aufweist, welche parallel zueinander entlang einer Seitenwand
angeordnet sind. Hierdurch wird eine besonders stabile und kompakte Anordnung geschaffen.
Vorzugsweise sind die Stellzylinder als Hydraulikzylinder ausgebildet. An einer Baustelle
ist es lediglich erforderlich, die Hydraulikzylinder mit einer Hydraulikfluidquelle
zu verbinden. Bei Bereitstellung des erforderlichen Hydraulikdruckes können die Hydraulikzylinder
ohne weitere Hilfsmittel von außen das Bohrgestängemagazin, welches eine Höhe von
bis zu 20 m oder mehr erreichen kann, auffalten und aufrichten.
[0012] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Seitenwände
aus mindestens zwei Wandelementen aufgebaut sind, zwischen denen Schwenklager angeordnet
sind. Die beiden äußeren Seitenwände müssen dabei nicht die gleiche Anzahl von Wandelementen
aufweisen. Vorzugsweise weist eine Seitenwand drei Wandelemente auf, während die gegenüberliegende
Seitenwand lediglich zwei Wandelemente umfasst. Die Wandelemente sind jeweils über
ein horizontales Schwenklager miteinander verbunden. Durch entsprechende Anordnung
der Anzahl von Wandelementen und Schwenklagern kann so eine gewünschte Dimensionierung
des Bohrgestänges in der zusammengefalteten Faltposition erreicht werden. Insbesondere
kann das Bohrgestängemagazin in der Faltposition derart dimensioniert sein, dass es
mit einem herkömmlichen Transportcontainer oder einem üblichen Tieflader transportiert
werden kann.
[0013] Eine besonders kompakte Anordnung wird nach der Erfindung in bevorzugter Weise dadurch
erreicht, dass die Seitenwände jeweils über ein Schwenklager gelenkig an dem Auflagerbereich
angebracht sind. Der Auflagerbereich kann dabei wie die anderen Wandelemente gerüstartig
oder zur Aufnahme höherer Lagerkräfte massiv ausgebildet sein. Der Auflagerbereich
kann auch als Auflagerboden oder Auflagerplatte bezeichnet werden.
[0014] Für ein sicheres und zuverlässiges Auffalten und auch Zusammenfalten des Bohrgestängemagazins
ist es nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft, dass an dem
Auflagebereich mindestens eine seitlich vorstehende Stütze angeordnet ist, an der
ein Stützarm schwenkbar gelagert ist. Die seitlich vorstehende Stütze und der Schwenkarm
sind dabei so dimensioniert, dass diese insbesondere in der Anfangsphase der Auffaltbewegung
für eine günstige Kraftverteilung sorgen. Auf diese Weise kann eine wirtschaftliche
Dimensionierung der Stellzylinderanordnung erreicht werden.
[0015] Dabei ist eine besonders gute Kraftverteilung nach einer Ausführungsvariante dadurch
möglich, dass der mindestens eine Stellzylinder einerseits an einem ersten Wandelement
einer ersten Seitenwand und andererseits an einem Hebelmechanismus mit zwei Kniehebeln
angelenkt ist, von denen ein erster Kniehebel mit dem ersten Wandelement und ein zweiter
Kniehebel mit einem zweiten Wandelement der ersten Seitenwand gelenkig verbunden ist,
welches an das erste Wandelement der ersten Seitenwand angrenzt. Bei Anordnung eines
zweiten oder mehrerer Stellzylinder sind entsprechend weitere Kniehebelmechanismen
vorzusehen. Insbesondere zu Beginn der Auffaltbewegung kann über den Kniehebelmechanismus,
an dessen Knie der Stellzylinder angelenkt ist, eine gute, quer gerichtete Kraftverteilung
auf die etwa horizontal liegenden Wandelemente bewirkt werden. Das erste und zweite
Wandelement können allein über den Kniehebelmechanismus oder auch über ein Schwenklager
verbunden sein.
[0016] Eine weitere Verbesserung der Krafteinleitung wird nach einer weiteren Ausführungsvariante
dadurch erreicht, dass der Stützarm direkt oder über einen Anlenkhebel mit dem zweiten
Wandelement gelenkig verbunden ist. Der Stützarm kann so zu einer verbesserten Kraftverteilung
beitragen und weiterhin eine zusätzliche Führung bei der Auffaltbewegung darstellen.
Hierdurch kann einer Gefahr eines Verklemmens oder eines Knickens der gerüstartigen
Wandelemente entgegengewirkt werden.
[0017] Grundsätzlich kann der Grundrahmen lediglich zwei Seitenwände aufweisen. Ein besonders
stabiler Aufbau für eine größere Anzahl von Bohrgestängeelementen wird gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht, dass der Grundrahmen mindestens
eine vertikale Zwischenwand aufweist, welche zwischen und parallel zu den Seitenwänden
angeordnet ist. Es können insbesondere auch zwei oder mehr Zwischenwände parallel
zwischen den äußeren Seitenwänden angeordnet sein. Der Abstand zwischen den einzelnen
Wänden ist dabei vorzugsweise gleich ausgebildet. Die mindestens eine Zwischenwand
bewirkt eine zusätzliche Versteifung und trägt somit zur erhöhten Stabilität des Grundrahmens
bei.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Zwischenwand
wie eine zweite Seitenwand mit der gleichen Anzahl von Wandelementen ausgebildet ist
und dass eine erste Seitenwand mit dem Stützarm verbunden ist und eine geringere Anzahl
von Wandelementen aufweist. Dabei können also die eine oder die mehreren Zwischenwände
gleich zu mindestens einer Seitenwand ausgebildet sein. Dies erlaubt eine effiziente
Fertigung.
[0019] Weiterhin wird ein stabiler und zugleich leichter Aufbau gemäß einer Ausführungsvariante
der Erfindung dadurch erzielt, dass die Wandelemente fachwerkartig aus Metallträgern
aufgebaut sind. Es können insbesondere Stahlträger, etwa T- oder Doppel-T-Träger vorgesehen
sein, welche zum Bilden der Wandelemente miteinander verschweißt sind.
[0020] Grundsätzlich kann die Ausbildung des mindestens einen Aufnahmebodens, welcher oberhalb
des Auflagerbereiches angeordnet ist, beliebig gestaltet sein, sofern eine Aufnahme
und Halterung der Bohrgestängeelemente sichergestellt ist. Eine besonders robuste
Ausgestaltung wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, dass die
Aufnahmen für die Bohrgestängeelemente an dem Aufnahmeboden durch rechenartig angeordnete
Schienen gebildet sind, welche sich etwa horizontal von einem Querträger weg zu dem
offenen Zugangsbereich erstrecken. Vorzugsweise sind zwei oder mehr Aufnahmeböden
verteilt über die Höhe des Grundrahmens angeordnet, um so ein sicheres Lagern der
Bohrgestängeelemente zu ermöglichen. Die Anordnung mit Schienen erlaubt eine zuverlässige
Lagerung der Bohrgestängeelemente in Reihen. Es können mehrere Aufnahmeböden übereinander
angeordnet sein, so dass Bohrgestängeelemente unterschiedlicher Länge oder zusammengesetzte
Gestängestücke gehaltert und abgestützt werden können.
[0021] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es für einen kompakten Aufbau vorteilhaft,
dass die Seitenwände und die mindestens eine vertikale Zwischenwand auf dem Auflagerbereich
über jeweils eine Sockelleiste schwenkbar gelagert sind und dass die Sockelleisten
jeweils eine unterschiedliche Höhe aufweisen, welche in einer Faltrichtung abnimmt.
Auf diese Weise können in der zusammengefalteten Position die horizontal angeordneten
Elemente weitgehend parallel zueinander angeordnet werden. Die Höhendifferenz der
einzelnen Sockelleisten beträgt dabei etwa die Breite der Wandelemente oder ein Vielfaches
davon.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
erläutert, welches schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bohrgestängemagazin im aufgefalteten
Betriebszustand von vorne;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Bohrgestängemagazins von Fig. 1 von hinten;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Bohrgestängemagazins von Fig. 2 in einer zusammengefalteten
Faltposition;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des zusammengefalteten Bohrgestängemagazins von Fig. 3; und
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Bohrgestängemagazins von Fig. 2 in einem aufgefalteten Betriebszustand
in Seitenansicht.
[0023] In den Figuren 1, 2 und 5 ist ein erfindungsgemäßes Bohrgestängemagazin 10 in einem
aufgefalteten Betriebszustand dargestellt. Das Bohrgestängemagazin 10 weist einen
kastenartigen Grundrahmen 12 auf, welcher einen plattenförmigen Auflagerbereich 30
umfasst. Ähnlich einem Gerüst sind auf einer Basisplatte 32 des Auflagerbereiches
30 eine erste Seitenwand 14, eine gegenüberliegende zweite Seitenwand 15 und eine
dazwischen angeordnete Zwischenwand 16 angebracht. Die erste Seitenwand 14, die zweite
Seitenwand 15 und die Zwischenwand 16 erstrecken sich vertikal und parallel zueinander
bis zu einer gleichen Höhe. Zwischen den vertikal gerichteten Wänden sind im Wesentlichen
in drei Höhenbereichen erste Aufnahmeböden 20a, zweite Aufnahmeböden 20b und dritte
Aufnahmeböden 20c vorgesehen, welche im Wesentlichen horizontal angeordnet sind. Die
Aufnahmeböden 20 weisen jeweils einen Querträger 22 auf, an welchem eine Vielzahl
von quer gerichteten Schienen angebracht sind, welche sich in horizontaler Richtung
rechenartig zu einem vorderen offenen Zugangsbereich 18 des Bohrgestängemagazins 10
erstrecken. Zwischen den einzelnen Schienen 24 sind schlitzförmige Freiräume angeordnet,
welche als Aufnahmen 26 zum Einschieben von vertikal gerichteten Bohrgestängeelementen
ausgebildet sind. Die Bohrgestängeelemente liegen auf dem Auflagerbereich auf und
erstrecken sich abhängig von ihrer Länge mindestens bis zum unteren Aufnahmeboden
20c.
[0024] Für ein Zusammenfalten des Bohrgestängemagazins 10 ist die erste Seitenwand 14 schwenkbar
an einer seitlichen Sockelleiste 33c über ein unteres Schwenklager 44c mit horizontal
gerichteter Schwenkachse gelagert. Des Weiteren umfasst die erste Seitenwand 14 ein
oberes erste Wandelement 41a und ein unteres zweites Wandelement 41 b, welche klappbar
zueinander gehalten sind.
[0025] Die äußere zweite Seitenwand 15 ist ähnlich zu der mittleren Zwischenwand 16 mit
drei Wandelementen 40 ausgebildet. Über Sockelleisten 33a, 33b mit einem jeweils dazu
vorgesehenen horizontalen unteren Schwenklagern 44a, 44b sind die zweite Seitenwand
15 und die Zwischenwand 16 klappbar an dem Auflagerbereich 30 angeordnet. Die zweite
Seitenwand 15 und die Zwischenwand 16 weisen jeweils ein unteres Wandelement 40c,
ein mittleres Wandelement 40b und ein oberes Wandelement 40a auf, welche jeweils über
horizontale Schwenkgelenke 46 miteinander schwenkbar um eine horizontale Schwenkachse
verbunden sind. Des Weiteren sind auch die Querträger 22 der Aufnahmeböden 20 über
horizontal gerichtete Gelenke schwenkbar an den einzelnen Wandelementen 40, 41 gelagert,
so dass das Gestängemagazin 10 insgesamt in eine Faltposition zusammenfaltbar ist,
welche in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist. In dieser Faltposition sind die Einzelteile
des Bohrgestängemagazins weitgehend horizontal gerichtet, wie insbesondere den Figuren
3 und 4 zu entnehmen ist.
[0026] Zur Unterstützung und zusätzlichen Führung bei der Faltbewegung ist an dem Auflagerbereich
30 ein seitlich abstehender Stützarm 36 vorgesehen, welcher mit der Sockelleiste 33c
der ersten Seitenwand 14 eine Einheit bildet. Über ein Gelenk mit horizontaler Schwenkachse
sind zwei stabförmige Stützarme 36 gelenkig an der Stütze 34 gelagert. Das obere Ende
der Stützarme 36 ist jeweils über einen Anlenkhebel 38 gelenkig mit dem oberen Wandelement
41 a der ersten Seitenwand 14 verbunden.
[0027] Am unteren Wandelement 41b der ersten Seitenwand 14 sind an den äußeren vertikalen
Metallträgern 42 jeweils ein Stellzylinder 62 einer Stellzylinderanordnung 60 des
Bohrgestängemagazins 10 gelenkig angebracht. Das ausfahrbare Kolbenende der beiden
Stellzylinder 62 ist jeweils an einem Knie 53 eines Kniehebelmechanismus 50 gelenkig
angebracht. Der Kniehebelmechanismus 50 umfasst einen ersten Kniehebel 51 und einen
zweiten Kniehebel 52, welche an dem Knie 53 gelenkig miteinander verbunden sind. Der
erste Kniehebel 51 ist dabei am oberen Wandelement 41a der ersten Seitenwand 14 und
der untere zweite Kniehebel 52 ist gelenkig an dem unteren zweiten Wandelement 41
b der ersten Seitenwand 14 angebracht. Das erste Wandelement 41a und das zweite Wandelement
41 b der ersten Seitenwand 14 sind über einen zweiteiligen Schwenkgelenkmechanismus
48 schwenkbar um eine horizontale Schwenkachse miteinander gekoppelt.
[0028] Über die Stellzylinderanordnung 60 kann das Bohrgestängemagazin aus der Faltposition
gemäß den Figuren 3 und 4 selbstständig und ohne ein äußeres Hebezeug in die aufgerichtete
vertikale Betriebsposition gemäß den Figuren 1, 2 und 5 aufgefaltet werden. Durch
das Ausfahren der zwei Stellzylinder 62 wird über den Kniehebelmechanismus 60 eine
Aufrichtkraft auf die erste Seitenwand 14 ausgeübt. Dabei wird über den Stützarm 36
das obere Wandelement 41a der ersten Seitenwand 14 zusätzlich gestützt und geführt.
Die Aufrichtbewegung wird von dem ersten Wandelement 41a und dem zweiten Wandelement
41b der ersten Seitenwand 14 über die gelenkig angekoppelten Querträger 22 auf die
entsprechenden Wandelemente 40 der Zwischenwand 16 und der zweiten Seitenwand 15 übertragen.
Der untere Querträger 22c kann dabei einteilig mit einer Stufe 23 im Bereich der Gelenkverbindung
mit der Zwischenwand 16 ausgebildet sein. Durch Ausfahren der Stellzylinder 62 in
ihre ausgefahrene Endposition wird das Bohrgestängemagazin 10 in die vertikale Betriebsposition
aufgefaltet. In umgekehrter Richtung kann durch Einfahren der beiden Stellzylinder
62 der Stellzylinderanordnung 60 das Bohrgestängemagazin 10 wieder von der Betriebsposition
in die Faltposition zusammengefaltet werden.
[0029] Um in der Faltposition eine besonders kompakte Anordnung zu erreichen, sind die einzelnen
Sockelleisten 33 mit unterschiedlicher vertikaler Höhe ausgestaltet, wobei sich deren
Höhe von der ersten Sockelleiste 33a über die zweite mittlere Sockelleiste 33b zu
der äußeren dritten Sockelleiste 33c entgegen der Faltrichtung vergrößert.
[0030] Das Bohrgestängemagazin 10 ist für einen mobilen Einsatz an mobilen Bohranlagen,
insbesondere Tiefbohranlagen, vorgesehen, um möglichst nahe der Bohranlage eine Vielzahl
von Bohrgestängeelementen für das Bohrgestänge aufzunehmen. Grundsätzlich kann das
erfindungsgemäße Magazin auch zu anderen Einsatzzwecken zur Aufnahme stangenförmiger
Elemente eingesetzt werden.
1. Bohrgestängemagazin zum vertikalen Lagern von Bohrgestängeelementen, mit einem kastenartigen
Grundrahmen (12), welcher einen Auflagerbereich (30), vertikale Seitenwände (14, 15)
und mindestens einen horizontalen Aufnahmeboden (20) aufweist, welcher zum Aufnehmen
und Halten der Bohrgestängeelemente ausgebildet ist,
wobei der Grundrahmen (12) einen seitlich offenen Zugangsbereich (18) aufweist, über
welchen die Bohrgestängeelemente in den Grundrahmen (12) einsetzbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Seitenwände (14, 15) parallel zueinander angeordnet sind und jeweils mindestens
ein Schwenklager (44, 46) mit horizontal gerichteter Schwenkachse aufweisen,
- dass der mindestens eine Aufnahmeboden (20) schwenkbar gegenüber den Seitenwänden (14,
15) gelagert ist und
- dass der Grundrahmen (12) faltbar ausgebildet ist, wobei der Grundrahmen (12) aus einer
zusammengefalteten Faltposition in eine Betriebsposition auffaltbar ist.
2. Bohrgestängemagazin nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Stellzylinderanordnung (60) mit mindestens einem Stellzylinder (62) vorgesehen
ist, mit welcher der Grundrahmen (12) auffaltbar ist.
3. Bohrgestängemagazin nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellzylinderanordnung (60) mindestens zwei Stellzylinder (62) aufweist, welche
parallel zueinander entlang einer Seitenwand (14) angeordnet sind.
4. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (14, 15) aus mindestens zwei Wandelementen (40, 41) aufgebaut sind,
zwischen denen Schwenklager (46) angeordnet sind.
5. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (14, 15) jeweils über ein Schwenklager (44) gelenkig an dem Auflagerbereich
(30) angebracht sind.
6. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Auflagerbereich (30) mindestens eine seitlich vorstehende Stütze (34) angeordnet
ist, an der ein Stützarm (36) schwenkbar gelagert ist.
7. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Stellzylinder (62) einerseits an einem ersten Wandelement (41
a) einer ersten Seitenwand (14) und andererseits an einem Kniehebelmechanismus (50)
mit zwei Kniehebeln (51, 52) angelenkt ist, von denen ein erster Kniehebel (51) mit
dem ersten Wandelement (41 a) und ein zweiter Kniehebel (52) mit einem zweiten Wandelement
(41b) der ersten Seitenwand (14) gelenkig verbunden sind, welches an das erste Wandelement
(41a) der ersten Seitenwand (14) angrenzt.
8. Bohrgestängemagazin nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützarm (36) direkt oder über einen Anlenkhebel (38) mit dem zweiten Wandelement
(41 b) gelenkig verbunden ist.
9. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundrahmen (12) mindestens eine vertikale Zwischenwand (16) aufweist, welche
zwischen und parallel zu den Seitenwänden (14, 15) angeordnet ist.
10. Bohrgestängemagazin nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenwand (16) wie eine zweite Seitenwand (15) mit der gleichen Anzahl von
Wandelementen (40) ausgebildet ist und
dass eine erste Seitenwand (14) mit dem Stützarm (36) verbunden ist und eine geringere
Anzahl von Wandelementen (41) aufweist.
11. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandelemente (40, 41) fachwerkartig aus Metallträgern (42) aufgebaut sind.
12. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmen (26) für die Bohrgestängeelemente an dem Aufnahmeboden (20) durch rechenartig
angeordnete Schienen (24) gebildet sind, welche sich etwa horizontal von einem Querträger
(22) weg zu dem offenen Zugangsbereich (18) erstrecken.
13. Bohrgestängemagazin nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (14, 15) und die mindestens eine vertikale Zwischenwand (16) auf
dem Auflagerbereich (30) über jeweils eine Sockelleiste (33) schwenkbar gelagert sind
und
dass die Sockelleisten (33) jeweils eine unterschiedliche Höhe aufweisen, welche in einer
Faltrichtung abnimmt.