Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Operationsleuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, insbesondere mit einem Leuchtenkörper, in dem zumindest ein Leuchtenmodul zum Erhellen
eines Operationsbereiches verbaut ist und mit einem am Leuchtenkörper angebrachten
Verlängerungsbauteil, das einen Anbringbereich zur Befestigung an einer Wand, wie
einer Decke eines Raumes, einem stationären oder mobilen Bauteil, oder einem fahrbaren
Untersatz, wie einen Wagen, aufweist. Wenigstens ein Akkumulator ist in zumindest
einem vom Anbringbereich aus gesehen leuchtenkörperseitigen Abschnitt der Operationsleuchte
angeordnet.
[0002] Aus dem Stand der Technik, etwa der marLux H6 CX Mobil Batterie-Operationsleuchte
der KLS Martin Group, ist eine mobile Operationsleuchte bekannt, die ein stabiles
U-Fuß-Fahrgestell mit feststellbaren Laufrollen aufweist. Eine Aufhängung eines Leuchtenkörpers
erfolgt mittels eines Federarms und einem senkrechten Stativrohr. Der Leuchtenkörper
selbst ist staubdicht geschlossen und aus bruchsicherem Aluminium mit einem transparentem
Kunststoffelement gefertigt. Die Aluminiumoberfläche verfügt über ein hochresistentes
Kunststoff-Coating. Ein Batteriekasten ist schwerpunktoptimiert auf dem U-Fuß-Fahrgestell
montiert. Darin befindet sich ein Akkumulator. Fällt ein Primär-Stromsystem aus, oder
ist gar nicht vorhanden, so kann die Operationsleuchte ausschließlich über die in
dem Batteriekasten verbaute Akkumulatoreinheit betrieben werden.
[0003] Es ist hinlänglich bekannt, dass Operationsleuchten durch einen Stromausfall ausfallen
können. Auch sind kurzzeitige Unterbrechungen und Störungen, insbesondere durch große
Spannungsschwankungen häufig der Auslöser. Zusätzlich treten auch noch Ausfälle von
Operationsleuchten auf, wenn ein Kurzschluss auftritt oder unbeabsichtigt die Stromleitung
getrennt wurde. Das Trennen der Zuleitung kann etwa bei einer Reparatur oder einer
Revision oder durch einen Defekt hervorgerufen sein.
[0004] Üblich ist es auch, dass Operationsleuchten bauseits über eine Notstromversorgung
abgesichert sind. Diese Notstromversorgung ist Teil einer Hausinstallation, also Teil
eines Sekundär-Stromversorgungssystems eines Krankenhauses. Die Notstromversorgung
umfasst häufig einen Notstromgenerator und ein separates Stromleitungssystem. Während
230 V-Strom über die Primär-Stromversorgung, also das übliche Stromnetz einem Schaltnetzteil
zugeführt wird, wird der Notstrom über ein separates Netz, also dem Sekundär-Stromnetz,
zwischen dem Schaltnetzteil und der Operationsleuchte über ein oder mehrere Umschaltrelais
eingespeist. Fällt der Strom aus, übernimmt die Notstromversorgung ihre Aufgabe. Die
Umschaltung erfolgt dann mittels des oder der Umschaltrelais. Die Notstromversorgung
besteht meist aus einem großen Batteriepuffer und/oder einem besagten Generator. Es
gibt sowohl 24 V Gleichstrom- als auch 230 V Wechselstrom-Notstromversorgungen. Natürlich
gibt es auch länderspezifische Abweichungen bzgl. der Spannung.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nacheile aus dem Stand der Technik
zu vermeiden und eine hohe Energiedichte, bei kleinem Bauraum für ausfallsicherere
Operationsleuchten zu ermöglichen.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
gelöst. Der Akkumulator ist dann innerhalb des entsprechenden Bauteils eingebettet
und von diesem zumindest teilweise umgeben. Auch wird dadurch das bauraumeffiziente
Unterbringen des wenigstens einen Akkumulators, insbesondere wenn er in einem Akku-Pack
integriert ist, gewährleistet.
[0008] Durch die deutlich reduzierte Leistung moderner Operationsleuchten, insbesondere
wenn sie LEDs verwenden, und die Entwicklung von sog. "Akku-Packs", also Kombinationen
von Akkumulatoren, in Richtung einer effizienteren und kleineren Art, wird es möglich,
durch eine erfindungsgemäße Ausgestaltung eine hohe Energiedichte sicherzustellen,
derart, dass eine Notstromversorgung direkt im Leuchtensystem erfolgt. Die Gefahr
von durch Leitungsbrüche hervorgerufenen Ausfällen der Operationsleuchte wird nahezu
beseitigt.
[0009] Ein Akkumulator inklusive einem Ladesystem wird direkt in den leuchtenkörperseitigen
Abschnitt der Operationsleuchte eingebaut. Fällt der Strom, der üblicherweise zum
Betrieb der Operationsleuchte eingesetzt wird, aus, so leuchtet die Operationsleuchte
trotzdem unabhängig davon vollständig weiter.
[0010] Die Folge ist eine stark erhöhte Ausfallsicherheit. Auch bei Beschädigungen der Zuleitungen
und Peripheriegeräte, leuchtet die Operationsleuchte weiter und die Operation kann
erfolgreich zu Ende gebracht werden. Eine zusätzliche externe Verdrahtung der Notstromversorgung
ist nicht notwendig, was zu einer Kosteneinsparung führt. Die Verwendung von nun kleinen
Akkumulator-Ladeeinheiten in der Operationsleuchte ist deutlich günstiger, als eine
zentrale große Notstromversorgung. Auch ein Betrieb in Krankenhäusern ohne Notstromversorgung
wird möglich, da die erfindungsgemäße Operationsleuchte aus sich heraus notstromfähig
ist.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden
nachfolgend näher erläutert.
[0012] Um die Bedienbarkeit der Operationsleuchte zu verbessern ist es von Vorteil, wenn
der Griff als eine um den Leuchtenkörper vorzugsweise 360° umlaufende Reling oder
als ein sich in Richtung des Operationsbereiches erstreckender Stab ausgebildet ist,
in dem zweckmäßigerweise einer der Akkumulatoren eingesetzt ist.
[0013] Damit die Operationsleuchte mit ihrem Lichtkegel optimal auf den Operationsbereich
ausgerichtet werden kann, ist es von Vorteil, wenn das Verlängerungsbauteil über zumindest
ein Gelenk, vorzugsweise mehrere Gelenke in mehrere Segmente unterteilt ist. Die Gelenke
können z.B. als Kugelgelenke oder als Scharniergelenke ausgelegt sein. Sie können
somit einen oder mehrere Freiheitsgrade aufweisen.
[0014] Besonders fein lässt sich das durch die Operationsleuchte erzeugte Licht ausrichten,
wenn ein Segment als Ausleger ausgebildet ist, das an den Anbringbereich anschließt
und ein Segment als Federarm ausgebildet ist, das zwischen dem Operationsleuchtenkörper
und dem Ausleger positioniert ist.
[0015] Möglichst viele Freiheitsgrade zum Ausrichten lassen sich vorhalten, wenn der Leuchtenkörper
über eine teilkardanische oder kardanische Aufhängung, also ein weiteres Segment des
Verlängerungsbauteils, am Federarm angebunden ist.
[0016] Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Leuchtenkörper ein Gehäuse aufweist, innerhalb
dessen der Akkumulator befindlich ist.
[0017] Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Leuchtenmodule über eine Steuerelektronik mit Strom
versorgt sind, wobei die Steuerelektronik auch mit einer Ladeeinheit verbunden ist,
die ihrerseits durch den Akkumulator verbunden ist. Die Steuerelektronik steuert alle
Funktionen der Operationsleuchte. Sie überwacht auch den Stromeingang, also den "power-in".
Sollte nun der eingeleitete Strom ab- oder ausfallen, übernimmt der Akkumulator die
Stromversorgung der Operationsleuchte. Die Ladeeinheit, welche in der Steuerelektronik
integriert sein kann oder separat näher ausgeführt ist, prüft die Ladespannung des
Akkumulators. Sollte diese zu niedrig sein, wird der Akkumulator automatisch aufgeladen.
Ebenso wird der Akkumulator bei Unterschreiten einer kritischen Spannung abgeschalten,
um eine Tiefentladung zu verhindern.
[0018] Vorteilhaft ist es, wenn mehrere Lichtmodule vor einem polysphärischen Reflektorsystem
angebracht sind und vorzugsweise LEDs beinhalten. Der Stromverbrauch lässt sich reduzieren
und eine gute Schattenauflösung und Lichtfeldhomogenität erreichen. Auch können spezielle
Filterkomponenten eingesetzt werden, um kühles und weißes Licht mit optimaler Farbwiedergabe
zu garantieren. Ferner lassen sich innovative IRC-Halogen-Leuchtmittel einsetzen.
[0019] Peripheriegeräte, wie ein Pilotlasersystem, eine sog. "Surgi Cam", also ein Kamerasystem,
lassen sich bspw. über ein Netzwerk zum digitalen Datentransfer von Video-, Audio-
und Steuersignalen koppeln, wobei das Pilotlasersystem eine sichere Positionierung
des Leuchtfeldzentrums gewährleistet.
[0020] Der Lebensdauer des Akkumulators zuträglich ist es, wenn der Akkumulator als Lithium-Polymer-,
Lithium-Ionen-, Nickel-Metallhybrid- oder Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator ausgebildet
ist.
[0021] Vorteilhaft ist es auch, wenn mehrere Akkumulatoren in einem Bauteil oder mehreren
Bauteilen der Operationsleuchte verbaut sind. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass
mehrere unterschiedliche Akkumulatoren an unterschiedlichen Stellen verbaut sind.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend auch mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert, die
Details eines ersten Ausführungsbeispiels wiedergibt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Darstellung einer Operationsleuchte im Ausschnitt von der Seite bei Anbringung
an einer Decke, und
- Fig. 2
- eine schematische Teilansicht des Leuchtenkörpers mit darin enthaltener Steuerelektronik,
Ladeeinheit, Akkumulator und Lichtmodulen.
[0023] Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der
Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0024] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Operationsleuchte
1 dargestellt. Die Operationsleuchte 1 weist zwei Leuchtenkörper 2 auf, in die jeweils
einzelne Leuchtenmodule 3 eingesetzt sind. Diese Leuchtenmodule 3 weisen LEDs auf.
Es ist möglich, dass ein einzelnes Leuchtenmodul 3 eine einzige LED beinhaltet. Die
einzelnen Leuchtenmodule 3 sind innerhalb eines Gehäuses 4, das die Umhausung des
Leuchtenkörpers mit ausbildet, eingesetzt, und zwar derart, dass von ihnen das Licht
von außen in Richtung eines Operationsbereiches gebündelt gelangen kann.
[0025] An das Gehäuse 4 anschließend, ist ein Verlängerungsbauteil 5 angebracht. Auf einer
leuchtenkörperfernen Seite 6 des Verlängerungsbauteils 5 ist ein Anbringbereich 7
ausgebildet, der eine Verbindung der Operationsleuchte 1 zu einer Wand eines Raums,
wie einer Decke 8 oder zu einem fahrbaren Untersatz, wie einem Wagen, sicherstellt.
Das Verlängerungsbauteil 5 weist zumindest einen Ausleger 9 und einen Federarm 10
auf. Der Ausleger 9 ist gelenkig am Anbringbereich 7 angebracht und der Federarm 10
gelenkig am Ausleger 9 angebracht. Zwischen dem Ausleger 9 und dem Federarm 10 ist
ein Gelenk 11 nach Art eines Kugelgelenkes ausgebildet. Eine Aufhängung 12, die teilkardanisch
oder vorzugsweise kardanisch ausgebildet ist, stellt unter Zwischenschaltung eines
Gelenks 11 die Anbringung des Gehäuses 4 des Leuchtenkörpers 2 am Federarm 10 sicher.
[0026] Ein Griff 13 zeigt von jeder der im vorliegenden Ausführungsbeispiel vorhandenen
zwei Leuchtenkörpern 2 in Richtung des Operationsbereiches und ist am Gehäuse 4 befestigt
oder integral mit ihm ausgebildet.
[0027] Ein Akkumulator 14 ist in zumindest einem vom Anbringbereich 7 aus gesehen leuchtenkörperseitigen
Abschnitt der Operationsleuchte 1 angeordnet. Er ist also bspw., wie in Fig. 2 darge-stellt,
innerhalb des Gehäuses 4 befindlich. Dabei wird auch eine Steuerelektronik 15 und
eine Ladeeinheit 16 verwendet.
[0028] Zurückkommend auf Fig. 1 sei hingewiesen, dass eine erste Stromleitung zu einem Schaltnetzteil
18 führt, von dem Strom zur Steuerelektronik 15 geleitet wird. Dazwischen ist ein
Umschaltrelais 19 optional einsetzbar, um eine optionale zweite Stromleitung 20 anzukoppeln
und im Notfall somit zusätzlich zu dem Einsatz eines oder mehrerer Akkumulatoren 14
eine Stromversorgung sicherzustellen.
[0029] Üblicherweise wird bei Umsetzung der Erfindung jedoch auf die zweite Stromleitung
und die entsprechenden Umschaltrelais 19 verzichtet.
[0030] In Fig. 2 ist auch die spezielle Verschaltung der Steuerelektronik 15, der Ladeeinheit
16, des Akkumulators 14 und der Leuchtenmodule 3 gekennzeichnet. Dabei befindet sich
die Ladeeinheit 16 zwischen der Steuereinheit 15 und dem Akkumulator 14.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Operationsleuchte
- 2
- Leuchtenkörper
- 3
- Leuchtenmodul
- 4
- Gehäuse
- 5
- Verlängerungsbauteil
- 6
- leuchtenkörperferne Seite
- 7
- Anbringbereich
- 8
- Decke
- 9
- Ausleger
- 10
- Federarm
- 11
- Gelenk
- 12
- Aufhängung
- 13
- Griff
- 14
- Akkumulator
- 15
- Steuerelektronik
- 16
- Ladeeinheit
- 17
- erste Stromleitung
- 18
- Schaltnetzteil
- 19
- Umschaltrelais
- 20
- zweite Stromleitung
1. Operationsleuchte (1) mit einem Leuchtenkörper (2), in dem zumindest ein Leuchtenmodul
(3) zum Erhellen eines Operationsbereiches verbaut ist, und mit einem am Leuchtenkörper
(2) angebrachten Verlängerungsbauteil (5), das einen Anbringbereich (7) zur Befestigung
an einer Wand, einer Decke oder einem fahrbaren Untersatz aufweist, wobei wenigstens
ein Akkumulator (14) in zumindest einem vom Anbringbereich (7) aus gesehen leuchtenkörperseitigen
Abschnitt der Operationsleuchte (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Akkumulator (14) in einem am Leuchtenkörper (2) befestigten Griff
(13) befindlich ist.
2. Operationsleuchte (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (13) als eine um den Leuchtenkörper (2) vorzugsweise 360° umlaufende Reling
oder als ein sich in Richtung des Operationsbereiches erstreckender Stab ausgebildet
ist.
3. Operationsleuchte (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verlängerungsbauteil (5) über zumindest ein Gelenk (11), vorzugsweise mehrere
Gelenke (11) in mehrere Segmente unterteilt ist.
4. Operationsleuchte (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Segment als Ausleger (9) ausgebildet ist, das an den Anbringbereich (7) anschließt
und ein Segment als Federarm (10) ausgebildet ist.
5. Operationsleuchte (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtenkörper (2) über eine teilkardanische oder kardanische Aufhängung (12)
am Federarm (10) angebunden ist.
6. Operationsleuchte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtenkörper (2) ein Gehäuse (4) aufweist, wobei der Griff (3) an diesem Gehäuse
(4) befestigt ist oder integral mit ihm ausgebildet ist.
7. Operationsleuchte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Leuchtenmodul (3) über eine Steuerelektronik (15) mit Strom versorgt
sind, wobei die Steuerelektronik (15) auch mit einer Ladeeinheit (16) verbunden ist,
die ihrerseits mit dem wenigstens einen Akkumulator (14) verbunden ist.
8. Operationsleuchte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Leuchtenmodule (3) vor einem polysphärischen Reflektorsystem angebracht sind
und vorzugsweise LEDs beinhalten.
9. Operationsleuchte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Akkumulator (14) als Lithium-Polymer-, Lithium-Ionen-, Nickel-Metallhybrid-
oder Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator ausgebildet ist.
10. Operationsleuchte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Akkumulatoren (14) in einem Bauteil oder mehreren Bauteilen der Operationsleuchte
(1) verbaut sind.