I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft die Belüftung von insbesondere kühlen Räumen wie Kellerräumen
oder Garagen, in denen sich aufgrund einer zu hohen Luftfeuchtigkeit Kondenswasser
an den Wänden niederschlägt.
[0002] Zu Beginn wird das Mauerwerk diese Feuchtigkeit aufnehmen, ab einer gewissen Sättigung
des Mauerwerks mit aufgenommener Feuchtigkeit wird dies jedoch zu Schimmelbildung
auf den Innenseiten der Wände des Raumes führen.
II. Technischer Hintergrund
[0003] Dies hat man bisher bereits versucht durch konventionelles Lüften zu vermeiden, also
entweder indem die Fenster dieses Raumes zu einem hohen Zeitanteil wenigstens geringfügig
geöffnet waren oder durch regelmäßige Stoßlüftung, mit dem Ziel, die feuchte Luft
aus dem Raum nach außen abströmen zu lassen und/oder trockene Luft von außen einströmen
zu lassen.
[0004] Zu diesem Zweck hat man bei manueller Lüftung die Fenster nach Gefühl geöffnet, also
wenn man das Gefühl hatte, dass die Luft außen trockener ist als innen, was subjektiv
häufig nach der außen vorherrschenden Temperatur entschieden wurde:
[0005] Es wurde also in der Regel gelüftet, wenn die Temperatur außen höher lag als im Raum
und im Winter meist gar nicht, um den Raum nicht weiter abzukühlen.
[0006] Der Nachteil dieser Methode ist zum einen, dass man aktiv manuell die Fenster öffnen
musste, wenn man diesen Eindruck hatte, und dass auch dann allein aufgrund der geöffneten
Fenster der Luftdurchsatz und Austausch von Innen nach Außen mangels aktiver Erzeugung
eines Luftstromes relativ gering war und damit auch der eintretende Effekt.
[0007] Hinzu kommt, dass eine höhere Außentemperatur gegenüber der Innentemperatur nicht
immer bedeutet, dass die Luft außen trockener ist als im Inneren des zu lüftenden
Raumes.
[0008] Die
absolute Luftfeuchtigkeit, die also die in einem Volumenanteil Luft gelöste Menge an Wasser
in Gramm ausdrückt, lässt sich nicht direkt messen, oder nur mit sehr hohem Aufwand
messen.
[0009] Die vom Menschen subjektiv empfundene Feuchtigkeit der Luft ist die relative Luftfeuchtigkeit,
die maximal
100 % betragen kann, was einer Sättigung der Luft mit Dampf entspricht. Eine maximale
Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit, also Wasserdampf, somit eine
relative Luftfeuchtigkeit von
100 %, ist bei jeder Temperatur und bei einem zugehörigen Luftdruck - genauer: zugehörigem
Partialdruck des Wassers - gegeben oder umgekehrt bei einem gegebenen Luftdruck -
zugehörigem Partialdruck des Wassers - bei einer bestimmten Temperatur. In einem p-T-Diagramm
lässt sich dies als sog. Taupunkt-Kurve gemäß Figur
2a darstellen.
[0010] Vom aktuellen Zustand kennt man in der Regel die Luft-Temperatur T
Li innen und außen T
La.
[0011] Es lässt sich jedoch mit herkömmlichen Methoden nur die
relative Luftfeuchtigkeit FL
rel entweder direkt messen oder durch Messung von vorherrschendem Druck und vorherrschender
Temperatur gemäß dem Diagramm in Fig.
2a bestimmen.
[0012] Für diesen aktuellen Zustand (x) lässt sich der Taupunkt, der auf dem gleichen Druckniveau
liegt, auf der Taupunkt-Kurve ablesen, und ebenso die Taupunkt-Temperatur T
T.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0013] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein Verfahren zur Durchlüftung eines
Raumes mit zu feuchter Luft zum Zwecke der Reduzierung der Luftfeuchtigkeit in dem
Raum zur Verfügung zu stellen, welches zuverlässig und mit wenig Aufwand durchführbar
ist, sowie eine Lüftungsanlage hierfür zur Verfügung zu stellen.
b) Lösung der Aufgabe
[0014] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche
1 und
10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] Das Einbringen von Außenluft in den Raum, dessen Innenluft hinsichtlich der enthaltenen
Feuchtigkeit reduziert werden soll, ist nur dann sinnvoll, wenn die
absolute Luftfeuchtigkeit, also die in einem Kubikmeter Luft enthaltene Wassermenge, bei der
Außenluft geringer ist als bei der Innenluft.
[0016] Nur dann wird beim Lüften der Feuchtigkeitsgehalt der Innenluft reduziert, was das
primäre Ziel ist, nicht zuletzt um bereits im Mauerwerk gespeicherte Feuchtigkeit
von der Mauer wieder an die Luft des Innenraumes abzugeben und dadurch langfristig
auch das Mauerwerk wieder zu trocknen.
[0017] Um dies zu erreichen, kann das Verfahren angewandt werden, permanent oder in geringen
Zeitabständen mittels entsprechender Sensoren die absolute Luftfeuchtigkeit im Raum
als auch außerhalb des Raumes, also der Außenluft, zu bestimmen und von der Steuerung
automatisch durch Aktivieren des wenigstens einen Lüfters Außenluft in den Raum nur
dann zu transportieren, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit der Außenluft geringer
ist als die der Innenluft, vorzugsweise um eine vorgegebene absolute Luftfeuchtigkeits-Differenz.
Denn wenn diese Differenz zu gering ist, ist der Effekt der Reduzierung der absoluten
Luftfeuchtigkeit im Raum so gering, dass sich der hierfür für den Lüfter aufzubringende
Energieaufwand nicht lohnt.
[0018] Da die Bestimmung der absoluten Luftfeuchtigkeit aus den in der Regel zur Verfügung
stehenden Daten, nämlich Lufttemperatur und relative Luftfeuchtigkeit der Luft, sehr
aufwändig bzw. ohne Kenntnis des Wasserdampf-Partialdruckes überhaupt nicht genau
bestimmbar ist, wird erfindungsgemäß vorzugsweise für die Entscheidung, ob gelüftet
werden soll oder nicht, statt der absoluten Luftfeuchtigkeit innerhalb und außerhalb
des Raumes die Taupunkt-Temperatur innerhalb und außerhalb des Raumes herangezogen:
[0019] Die Zu- und Abführung von Außenluft, also die Belüftung, erfolgt nur dann, wenn die
Taupunkt-Temperatur der Außenluft geringer ist als die Taupunkt-Temperatur der Innenluft.
[0020] Vorzugsweise soll zwischen den beiden Taupunkt-Temperaturen ein gewisser Mindestabstand,
nämlich eine in Grenzen frei wählbare Taupunkt-Temperaturdifferenz, vorliegen, denn
bei zu geringem Abstand der beiden Taupunkt-Temperaturen wäre der Effekt der Reduzierung
der Feuchtigkeit der Innenluft so gering, dass sich hierfür der für die Lüfter aufzubringende
Energieaufwand nicht lohnt.
[0021] Denn die Bestimmung der Taupunkt-Temperatur innerhalb und außerhalb des Raumes ist
technisch sehr viel einfacher möglich als die Bestimmung der jeweiligen absoluten
Luftfeuchtigkeiten, und in den meisten Fällen ist dann, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit
außen niedriger ist als innerhalb des Raumes, auch die entsprechende Taupunkt-Temperatur
außen niedriger als innen.
[0022] In einigen wenigen Ausnahmesituationen, beispielsweise wenn außerhalb des Raumes
eine sehr schwüle, feuchte Luft bei hoher Temperatur vorliegt, wie etwa unmittelbar
vor einem Gewitter, ist diese Synchronität durchbrochen, und dann könnte eine Steuerung
der Belüftung in Abhängigkeit von der Relation der Taupunkt-Temperaturen zu einer
Fehlsteuerung führen.
[0023] Da diese Ausnahmefälle jedoch sehr selten sind, wird dadurch das Belüftungsergebnis
insgesamt nur wenig reduziert, und kann in Kauf genommen werden wegen des Vorteils
der sehr viel einfacheren Steuerung.
[0024] Will man dagegen auf alle Fälle verhindern, dass auch nur in Einzelfällen feuchtere
Außenluft, also mit einer höheren absoluten Feuchtigkeit außerhalb des Raumes, in
den Raum strömt, so muss stattdessen oder zusätzlich die absolute Luftfeuchtigkeit
innerhalb und außerhalb des Raumes ermittelt und miteinander verglichen werden und
nur bei außerhalb des Raumes niedrigerer absoluter Luftfeuchtigkeit als im Raum belüftet
werden.
[0025] Normalerweise ist dafür außer der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit auch
die Bestimmung des aktuellen Luftdrucks notwendig.
[0026] Da in dem in der Regel vorherrschenden Temperaturbereich von -
20°C bis +
40°C jedoch der tatsächliche Luftdruck am Ergebnis der absoluten Luftfeuchtigkeit nur
eine untergeordnete Rolle spielt, wird erfindungsgemäß der aktuelle Luftdruck durch
den auf der jeweiligen Meereshöhe des Einsatzortes vorliegenden Durchschnitts-Luftdruck
ersetzt und der Steuerung vorgegeben, vorzugsweise sogar unabhängig von der jeweiligen
Meereshöhe hierfür der Norm-Luftdruck in der Steuerung hinterlegt.
[0027] Auch wenn nach diesem Parameter gesteuert wird, sollte zwischen der absoluten Luftfeuchtigkeit
außen und der absoluten Luftfeuchtigkeit innen eine mindestens vorliegende absolute
Feuchtigkeitsdifferenz vorliegen, um das Belüften effizient zu gestalten.
[0028] Bei laufender Belüftung wird diese beendet, wenn die Taupunkt-Temperaturdifferenz
und/oder die absolute Feuchtigkeitsdifferenz die jeweils vorgegebene Mindestdifferenz
unterschreitet.
[0029] Vorzugsweise ist dabei die Taupunkt-Temperaturdifferenz und/oder die absolute Feuchtigkeitsdifferenz
wählbar und einstellbar.
[0030] Um eine Unterkühlung des Raumes unter eine vorgegebene Mindesttemperatur zu vermeiden,
kann eine Belüftung auch nur dann vorgesehen werden, wenn die Lufttemperatur im Raum
über dieser vorgesehenen Mindesttemperatur liegt, und die Belüftung beendet, wenn
die Temperatur im Raum bis auf diese vorgegebene Mindesttemperatur abgesunken ist.
[0031] In gleicher Weise kann auch eine Höchsttemperatur als Lufttemperatur im Inneren des
Raumes gewählt werden.
[0032] Die Belüftung kann vorzugsweise in Intervallen erfolgen, wobei vorzugsweise die Belüftungsintervalle
nicht länger sind als die Pausenintervalle, vorzugsweise nur
1/
5 so lang, besser nur
1/
10 so lang, besser nur
1/
20 so lang wie die Pausenintervalle.
[0033] Der Temperatursensor und/oder der Feuchtigkeitssensor sowohl auf der Außenseite als
auch/oder auf der Innenseite wird für die Messung höchstens alle
1000 Millisekunden aktiviert. Dabei wird der Abstand zwischen den aktivierten Phasen,
also den Messungen, und damit auch das Verhältnis der Dauern von Deaktivität zu Aktivität
dieser Sensoren vergrößert, je niedriger die gemessene Temperatur ist.
[0034] Vorzugsweise wird die gemessene relative Luftfeuchtigkeit vor der Weiterverarbeitung,
insbesondere zur Berechnung der absoluten Feuchtigkeit, linearisiert zu LF'
rel nach der Formel

wobei
- bei einem 12 Bit Prozessor:
C1 =-2.0468 ;C2 = 0,0367 ;C3 = -1,5955 x e-6
- bei einem 8 Bit Prozessor:
C1 = 2.0468 ;C2 =0.5872 ;C3 =.-4,0845 x e-4
[0035] Vorzugsweise wird dann die linearisierte relative Luftfeuchtigkeit bei Abweichung
der Temperatur am Sensor von
25°C in eine wahre relative Luftfeuchtigkeit LF"
rel umgerechnet nach der Formel

wobei T
1 und T
2
- bei einem 12 Bit-Prozessor T1 = 0,01 und T2 = 0,00008 betragen und
- bei einem 8 Bit-Prozessor T1 = 0,01 und T2 = 0,00128 betragen.
[0036] Die absolute Luftfeuchtigkeit wird aus der relativen Luftfeuchtigkeit und der Temperatur
ermittelt, insbesondere unter Zugrundelegung eines fix vorgegebenen, insbesondere
durchschnittlichen, Luftdrucks nach der Formel

wobei
Zustand |
tBereich (°C) |
α (hPa) |
β |
λ (°C) |
Über Wasser |
-45 - 60 |
6.112 |
17.62 |
243.12 |
Über Eis |
-80 - 0.01 |
6.112 |
22.46 |
272.62 |
[0037] Falls die die Taupunkt-Temperaturen für die Steuerung verwendet werden, wird die
jeweilige Taupunkt-Temperatur ermittelt nach der Formel:

wobei
T-Bereich |
Tn (°C) |
m |
Über Wasser, 0-50°C |
243-12 |
17,62 |
Über Eis, -40-0°C |
274,62 |
22,46 |
[0038] Eine entsprechende Belüftungsanlage zum Belüften eines Raumes gemäß der Erfindung
umfasst somit
- mindestens einen motorisch antreibbaren, vorzugsweise elektrisch betreibbaren, Lüfter,
- einen Innensensor, zumindest für die Temperatur,
- einen Außensensor, zumindest für die Temperatur, sowie
- eine Steuerung, die die Messwerte der Sensoren erhält und den wenigstens einen Lüfter
ansteuert.
[0039] Damit die Sensoren und/oder die Steuerung zumindest die Taupunkt-Temperatur innerhalb
und außerhalb des Raumes, also an dem Innensensor und dem Außensensor, bestimmen können,
können die beiden Sensoren entweder die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur
messen oder direkt die absolute Luftfeuchtigkeit messen, woraus die Steuerung, oder
ein Prozessor z.B. in dem jeweiligen Sensor, die absolute Luftfeuchtigkeit errechnet.
[0040] Als Luftdruck wird dann ein vorgegebener, für diese Höhe, auf der die Belüftungsanlage
arbeitet, mittlerer Luftdruck, oder ein unabhängig von der Meereshöhe bekannter Norm-Luftdruck
in die Steuerung eingegeben, außer Innensensor und Außensensor sind zusätzlich in
der Lage, den aktuellen Luftdruck zu messen. Dann wird letzterer benutzt.
[0041] Die absolute Luftfeuchtigkeit wird aus Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit
nach den bekannten Zusammenhängen ermittelt, siehe insbesondere Figur
3.
[0042] Rechnerisch wird von der Steuerung die absolute Luftfeuchtigkeit aus der relativen
Luftfeuchtigkeit und der Temperatur ermittelt, insbesondere unter Zugrundelegung eines
fix vorgegebenen, insbesondere durchschnittlichen, Luftdrucks nach den oben angegebenen
Formeln.
[0043] Falls für die Steuerung die Taupunkt-Temperaturen verwendet werden, wird die jeweilige
Taupunkt-Temperatur ebenfalls ermittelt nach der zum Verfahren erläuterten Formel.
[0044] Die Steuerung weist vorzugsweise ein Display auf, das für den Innensensor und den
Außensensor getrennt die Taupunkt-Temperaturen und/oder die absolute Luftfeuchtigkeit
anzeigt.
[0045] Darüber hinaus kann auch die Taupunkt-Temperaturdifferenz und/oder die absolute Luftfeuchte-Differenz
zwischen innen und außen angezeigt werden.
[0046] Zusätzlich kann das Display insbesondere auch die aktuelle Temperatur im Raum und
außerhalb des Raumes anzeigen, wie an den jeweiligen Sensoren gemessen.
[0047] Die beiden Sensoren und/oder der wenigstens eine Lüfter sind mit der Steuerung signaltechnisch
per Kabel oder drahtlos, insbesondere per Funk, verbunden.
[0048] Falls die Lüftungsanlage einen zweiten Lüfter umfasst, sodass der eine Lüfter Außenluft
in den Raum transportiert und der andere Lüfter Innenluft nach außen abführt, so sind
die beiden Lüfter vorzugsweise im Raum einander gegenüberliegend, mit einem maximal
zueinander möglichen Abstand, angeordnet, um den Raum in seiner Gesamtheit möglichst
gut zu durchströmen.
[0049] Falls die Anlage nur einen Lüfter umfasst, ist zusätzlich - vorzugsweise wieder an
einem von dem einen Lüfter möglichst weit entfernten Punkt des Raumes - eine weitere
Luftöffnung notwendig, die nur dann offen steht, wenn belüftet wird. Sie verfügt also
über ein Verschlusselement, welches nur bei Aktivieren des einen Lüfters, vorzugsweise
aktiv, geöffnet wird, beispielsweise in Form einer Klappe.
[0050] Der eine oder auch die vorhandenen zwei Lüfter verfügen ebenfalls über Klappen, die
bei deaktiviertem Lüfter die Luftdurchtrittsöffnung möglichst dicht verschließen,
und nur bei laufendem Lüfter geöffnet sind.
[0051] Die Steuerung enthält in der Regel ein Relais. Vorzugsweise enthält die Steuerung
auch eine Testfunktion für dieses Relais, um jederzeit feststellen zu können, ob das
Relais ordnungsgemäß funktioniert, was für die Gesamtfunktion der Steuerung ausschlaggebend
ist.
[0052] Die Steuerung kann vorzugsweise ein Programm für Dauerlüftung enthalten, bei dem
durchgehend gelüftet wird, sofern die Voraussetzung dafür erfüllt ist, also Taupunkt-Temperatur
außen < als Taupunkt-Temperatur im zu belüftenden Raum oder/und absolute Luftfeuchtigkeit
außen < als absolute Luftfeuchtigkeit im zu belüftenden Raum.
[0053] Die Steuerung kann vorzugsweise auch ein Kühlprogramm enthalten, bei dem die Temperatur
im Raum durch Zuführen von kälterer Außenluft gesenkt werden kann. Die Zuführung von
Außenluft kann dabei solange fortgesetzt werden, solange entweder die relative Luftfeuchtigkeit
im Raum und/oder die absolute Luftfeuchtigkeit im Raum nicht über einen entsprechenden
vorgegebenen maximalen Grenzwert, also maximale vorgegebene relative Luftfeuchtigkeit
oder maximale vorgegebene absolute Luftfeuchtigkeit, steigt, sofern nicht schon vorher
die gewünschte Ziel-Temperatur erreicht ist.
[0054] Falls für die Steuerung der Taupunkt verwendet wird, wird die Zuführung von Außenluft
fortgesetzt, solange die Taupunkt-Temperatur außen niedriger ist als die Taupunkt-Temperatur
innen.
[0055] Die Steuerung kann auch ein Heizprogramm enthalten, bei dem die Temperatur im Raum
durch Zuführen von wärmerer Außenluft erhöht werden kann. Die Zufuhr von Außenluft
kann dabei solange fortgesetzt werden, bis die relative Luftfeuchtigkeit im Raum nicht
über eine vorgegebene maximale relative Luftfeuchtigkeit im Raum steigt und/oder die
absolute Luftfeuchtigkeit im Raum nicht über eine vorgegebene maximale absolute Luftfeuchtigkeit
im Raum steigt und/oder die Taupunkt-Temperatur im Raum nicht unter die Taupunkt-Temperatur
außerhalb des Raumes fällt, sofern nicht schon vorher die gewünschte Ziel-Temperatur
erreicht ist.
[0056] Vorzugsweise ist der Feuchtigkeitssensor ein kapazitiver Sensor, da diese besonders
genau messen und langlebig sind.
[0057] Aus dem gleichen Grund ist der Temperatursensor vorzugsweise ein Bend-Gap-Sensor.
[0058] Die Lüftungsanlage ist vorzugsweise so aufgebaut, dass keine signifikante Temperatur-Leitung
von der Steuerung, insbesondere von deren Prozessor, an den Sensor, insbesondere den
Feuchtigkeitssensor, erfolgt.
c) Ausführungsbeispiele
[0059] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Belüftungssituation,
- Fig. 2a, b:
- den Taupunkt in Abhängigkeit vom Wasserdampf-Partialdruck und der Lufttemperatur,
- Fig. 3:
- die Taupunkt-Temperatur in Abhängigkeit von der Lufttemperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit
[0060] Figur 1 zeigt die typische Anwendung, bei der die Belüftungsanlage eingebaut ist in einem
Raum
50, dessen Innenluft
52 zu feucht ist, beispielsweise in einer Garage oder einem Kellerraum:
[0061] An möglichst weit voneinander entfernten Punkten, der Lufteintrittsstelle - in diesem
Fall links die Lufteintrittsöffnung
9 - und der Luftaustrittsstelle - in diesem Fall rechts die Luftaustrittsöffnung
11 - ist jeweils ein motorisch angetriebener Lüfter
1 montiert. Der Lüfter
1 an der linken Seite in der Lufteintrittsöffnung
9 besitzt eine solche Drehrichtung, dass er Außenluft
51 in den Raum
50 transportiert.
[0062] Der am rechten Bildrand dargestellte Lüfter
1 in der Luftaustrittsöffnung
11 besitzt im aktivierten Zustand eine solche Drehrichtung, dass er Innenluft
52 nach außerhalb des Raumes
50 abtransportiert.
[0063] Im deaktivierten Zustand verschließen die Lüfter
1 oder insbesondere daran befestigte Verschlussklappen
12 die jeweilige Öffnung
9,
11 möglichst dicht. Ist nur in einer der Öffnungen
9,
11 ein Lüfter
1 vorhanden, so muss die andere Öffnung zumindest derartige Verschlussklappen
12 aufweisen, die bei inaktivem Lüfter
1 die entsprechende Öffnung möglichst dicht verschließen.
[0064] Außerhalb des Raumes
50, möglichst nah an der Lufteinlassöffnung
9, ist ein Außensensor
4 angeordnet, und innerhalb des Raumes
50 ein Innensensor
3, die beide jeweils an ihrer Position die vorherrschende Temperatur der Luft als auch
die relative Luftfeuchtigkeit messen.
[0065] Sie geben ihre Messwerte an eine Steuerung
2 weiter, die vorzugsweise witterungsgeschützt, im z.B. Inneren des Raumes
50, angeordnet ist, und die signaltechnisch auch mit den beiden Lüftern
1 und/oder den Verschlussklappen
12 der Öffnungen
9,
11 in Verbindung steht und diese ansteuert, also den Lüfter
1 ein- oder ausschaltet und ggf. in seiner Drehzahl reguliert als auch die Verschlussklappen
12 öffnet oder schließt.
[0066] Eine Belüftung wird nur dann vorgenommen und der mindestens eine entsprechende Lüfter
1 in Drehung versetzt, wenn die weiter oben beschriebenen Voraussetzungen vorliegen.
[0067] Figur 2a zeigt den Zusammenhang zwischen der Lufttemperatur, dem Wasserdampf-Partialdruck,
der relativen Luftfeuchtigkeit LF
rel. und der Taupunkt-Temperatur T
T in Form der sog. Taupunktkurve.
[0068] Daraus ist ersichtlich, dass der Taupunkt, also
100 % relativer Luftfeuchtigkeit, aufgetragen über der Lufttemperatur, eine exponentiell
ansteigende Kurve bildet und der Taupunkt bei jeder Temperatur bei einem anderen Wasserdampf-Partialdruck
vorliegt.
[0069] Der Luftdruck setzt sich zusammen aus den Partialdrücken der in der Luft enthaltenen
Bestandteile, bei mit Wasserdampf beladener Luft also dem Partialdruck des Wasserdampfes,
dem Partialdruck des Sauerstoffes, dem Partialdruck des Stickstoffes und dem Partialdruck
der weiteren in der Luft enthaltenen Bestandteile.
[0070] Sofern man bei einer aktuellen Situation z.B. in Form feuchter Luft deren Temperatur
T
L und deren relative Feuchtigkeit LF
rel. kennt, kann man diese aktuelle Situation in diesem Diagramm eintragen in Form einer
vertikalen Linie bei der vorliegenden Temperatur:
[0071] Deren Länge von der horizontalen Abszisse bis zur Taupunkt-Kurve bedeutet
100 % rel. Luftfeuchtigkeit und auf dieser Strecke kann von unten her die aktuelle Situation
x entsprechend des Prozentwertes der relativen Luftfeuchtigkeit LF
rel. aufgetragen werden in Form dieses Prozentwertes auf der genannten Strecke von unten
her, z.B.
42 %.
[0072] Auf der Horizontalen kann man von dieser aktuellen Situation x aus ablesen, dass
dabei der aktuelle Wasserdampf-Partialdruck
20 kPa beträgt. Wo diese Horizontale die Taupunkt-Kurve schneidet, kann exakt darunter
die Taupunkt-Temperatur T
T für die aktuelle Situation x abgelesen werden.
[0073] Würde man also in der aktuellen Situation die Lufttemperatur auf die Taupunkt-Temperatur
T
T absenken, würde ab Erreichen dieser Temperatur sich die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit
kondensieren und als Wasser ausfallen.
[0074] Diese Grafik zeigt weiterhin, dass sich bei ändernder Temperatur, aber gleichbleibender
gelöster Wassermenge pro Volumeneinheit Luft die relative Luftfeuchtigkeit LF
rel. ändert, und somit aus dieser Grafik der Zusammenhang zwischen absoluter und relativer
Luftfeuchtigkeit nicht bestimmt werden kann.
[0075] In
Figur 3 ist dagegen die Taupunkt-Temperatur T
T in einfacher Form über der Lufttemperatur T
L aufgetragen und ablesbar, und zwar für unterschiedliche relative Luftfeuchtigkeiten
LF
rel.
[0076] Für den Zustand im Inneren (I) eines Raumes ist die Temperatur im Inneren als auch
die Taupunkt-Temperatur im Inneren T
Ti unmittelbar ablesbar.
[0077] Die Situation
A1.1 ist als typische äußere Sommersituation eingetragen, mit einer Temperatur deutlich
höher gegenüber der des Innenraumes und einer niedrigeren relativen Luftfeuchtigkeit.
[0078] Unmittelbar ablesbar ist hierbei, dass dann auch die Taupunkt-Temperatur außen T
TA niedriger ist als die Taupunkt-Temperatur Innen T
TI, und gelüftet werden kann.
[0079] Das gleiche gilt für die dargestellte typische Wintersituation bei
A1.3, wo die Außen-Temperatur deutlich niedriger als die Temperatur im Innenraum ist,
aber ebenfalls bei einer niedrigeren relativen Luftfeuchtigkeit als im Innenraum.
Auch hier sind die Bedingungen für Belüftung gegeben.
[0080] Gleichzeitig ist eine Ausnahmesituation in Form der Sommersituation als
A1.2 dargestellt, nämlich schwüle, feuchte Sommerluft, also bei gleicher hoher Temperatur
wie bei
A1.1, aber mit deutlich höherer relativer Luftfeuchtigkeit. Dabei ist unmittelbar ersichtlich,
dass dann die Taupunkt-Temperatur T
TA außen höher liegt als die Taupunkt-Temperatur T
Tl Innen und nicht gelüftet werden sollte.
[0081] Figur 2b zeigt nun in einer Ausschnittsituation aus Figur 2a für den relevanten Temperaturbereich
ebenfalls die Situation im Innenraum (I) sowie die Außensituation in zwei typischen
Sommersituationen A
1.1 und A
1.2 und einer typischen Wintersituation A
1.3.
[0082] Da der Wasserdampf-Partialdruck stark mit der absoluten Luftfeuchtigkeit (Masse an
Wasser pro Volumeneinheit Luft) korreliert, ist die senkrechte Koordinate auch als
absolute Luftfeuchtigkeit zu betrachten.
[0083] Dies zeigt ebenfalls unmittelbar, dass es Situationen wie A
1.2 geben kann, in denen die Taupunkt-Temperatur T
TA1.2 außen höher liegt als die Taupunkt-Temperatur innen T
Ti, und dennoch die absolute Luftfeuchtigkeit außen höher liegen kann als innen und
somit eine Belüftung des Raumes kontraproduktiv wäre.
[0084] Für eine absolut sichere Belüftung müssten also auch die absoluten Luftfeuchtigkeiten
innen und außen miteinander verglichen werden, dafür ist jedoch ein bei der Auswertung
der Sensormesswerte sehr viel höherer Auswertungs- und Umrechnungsaufwand zu betreiben.
[0085] Wie die Situationen von A
1.1 und A
1.3 im Vergleich zu I zeigen, reicht jedoch in den meisten Fällen ein Vergleich der Taupunkt-Temperaturen
(z.B. T
Ta1.1 < T
Ti) aus als Entscheidungsgrundlage für die Belüftung.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0086]
- 1
- Lüfter
- 2
- Steuerung
- 3
- Innensensor
- 4
- Außensensor
- 5
- Temperaturdifferenz
- 6
- 7
- Mindesttemperatur
- 8
- Display
- 9
- Lufteintrittsöffnung
- 10
- Strömungsrichtung
- 11
- Luftaustrittsöffnung
- 12
- Verschlussklappe
- 50
- Raum
- 51
- Außenluft
- 52
- Innenluft
- LFrel.
- relative Luftfeuchtigkeit
- LFabs.
- absolute Luftfeuchtigkeit
- p
- Luftdruck
- TTi
- Taupunkt-Temperatur innen
- TTa
- Taupunkt-Temperatur außen
- TLi
- Luft-Temperatur innen
- TLa
- Luft-Temperatur außen
- X
- aktuelle Situation
1. Verfahren zum Belüften eines Raumes (50) mittels gesteuerter Zuführung von Außenluft (51) an einer Zuführungsstelle des Raumes (50) und Abführung von Innenluft (52) an einer Abführungsstelle entfernt von der Zuführungsstelle,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zu- und Abführung nur dann erfolgt, wenn die Taupunkt-Temperatur (TTa) der Außenluft (51) um eine Temperaturdifferenz (5) geringer ist als die Taupunkt-Temperatur (TTi) der Innenluft (52).
2. Verfahren zum Querlüften eines Raumes (50) mittels gesteuerter Zuführung von Außenluft (51) an einer Zuführungsstelle des Raumes (50) und Abführung von Innenluft an einer Abführungsstelle entfernt von der Zuführungsstelle,
insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zu- und Abführung nur dann erfolgt, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit (LFabs) der Außenluft (51) geringer ist als die absolute Luftfeuchtigkeit (LFabs) der Innenluft (52).
3. Verfahren zum Querlüften eines Raumes (50), insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zu- und Abführung nur dann erfolgt, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit (LFabs) der Außenluft (51) um eine absolute Feuchtigkeitsdifferenz geringer ist als die absolute Luftfeuchtigkeit
(LFabs) der Innenluft (52),
und/oder die Taupunkt-Temperaturdifferenz (5) und/oder die Feuchtigkeitsdifferenz einstellbar ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zu- und Abführung nur dann erfolgt, wenn die Lufttemperatur TLi im Inneren eines Raumes (50) über einer vorgegebenen Mindesttemperatur (7) liegt, und/oder bei laufender Zu- und Abführung diese beendet wird, wenn die Temperaturdifferenz
(5) und/oder die absolute Feuchtigkeitsdifferenz eine vorgegebene jeweilige Mindestdifferenz
unterschreitet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zu- und Abführung bei Vorliegen der Mindestparameter, insbesondere Mindesttemperatur
(7), dennoch nur in Intervallen erfolgt und dabei die Belüftungsintervalle insbesondere
nicht länger sind als die Pausenintervalle, vorzugsweise nur 1/5, besser 1/10, besser 1/20 solange wie die Pausenintervalle,
und/oder Innensensor (3) und Außensensor (4) in der Lage sind, den Luftdruck zu messen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftdruck im Falle der Ansprüche 1-5 dabei als durchschnittlicher Luftdruck angenommen wird oder im Falle einer vorhandenen
Luftdruckmessung der tatsächlich gemessene Luftdruck verwendet wird,
und/oder der Temperatur-Sensor und/oder der Feuchtigkeitssensor des Außensensors (4) und/oder des Innensensors (3) höchstens alle 1000 ms aktiviert wird, abhängig von der zuletzt gemessenen Temperatur, und das Verhältnis
der Dauern von Deaktivität zu Aktivität dieser Sensoren (3, 4) wird vergrößert mit fallender Temperatur.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gemessene relative Feuchtigkeit (LF
rel.) linearisiert (LF'
rel.) wird vor der Weiterverarbeitung zur Berechnung der absoluten Feuchtigkeit nach
der Formel

wobei
- bei einem 12 Bit Prozessor:
C1 =-2.0468 ; C2 = 0,0367 ; C3 = -1,5955 x e-6
- bei einem 8 Bit Prozessor:
C1 = 2.0468 ; C2 =0.5872 ; C3 =.-4,0845 x e-4 ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die linearisierte relative Feuchtigkeit FL
rel. bei Abweichung der Temperatur am Sensor von
25°C in eine wahre relative Feuchtigkeit LF"
rel. umgerechnet wird nach der Formel

wobei T
1 und T
2
- bei einem 12 Bit-Prozessor T1 = 0,01 und T2 = 0,00008 betragen und
- bei einem 8 Bit-Prozessor T1 = 0,01 und T2 = 0,00128 betragen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die absolute Luftfeuchtigkeit (LF
abs.) ermittelt wird aus der relativen Luftfeuchtigkeit (LF
rel.) und der von einem Sensor (
3,
4) gemessenen Temperatur (T
L) der Luft, insbesondere unter Zugrundelegung eines durchschnittlichen Luftdruckes
(p), nach der Formel

wobei
Zustand |
tBereich (°C) |
α (hPa) |
β |
λ (°C) |
Über Wasser |
-45 - 60 |
6.112 |
17.62 |
243.12 |
Über Eis |
-80 - 0.01 |
6.112 |
22.46 |
272.62 |
und/oder die Taupunkt-Temperatur ermittelt wird aus

wobei
T-Bereich |
Tn (°C) |
m |
Über Wasser, 0-50°C |
243-12 |
17,62 |
Über Eis, -40-0°C |
274,62 |
22,46 |
10. Belüftungsanlage zum Belüften eines Raumes (
50) mittels gesteuerter Zuführung von Außenluft (
51) und Abführung von Innenluft (
52) mit
- mindestens einem Lüfter (1),
- einem Innensensor (3),
- einem Außensensor (4),
- einer Steuerung (2), die den wenigstens einen Lüfter (1) ansteuert und die Messwerte der Sensoren (3, 4) erhält,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Innensensor (3) und der Außensensor (4) in der Lage sind, entweder
-- die absolute Luftfeuchtigkeit zu messen oder
-- die relative Luftfeuchtigkeit (LFrel.) und die Temperatur (TL) der Luft zu messen,
- die Steuerung (2) insbesondere in der Lage ist, im Falle der Messung von relativer Luftfeuchtigkeit
(LFrel.) und Temperatur (TL) der Luft durch die Sensoren (3, 4) daraus die absolute Luftfeuchtigkeit (LFabs) am Innensensor (3) und am Außensensor (4) zu ermitteln.
11. Belüftungsanlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
Innensensor (3) und Außensensor (4) in der Lage sind, den Luftdruck (p) zu messen,
und/oder der Luftdruck (p) im Falle der Ansprüche 1-5 dabei als durchschnittlicher Luftdruck angenommen wird oder im Falle einer vorhandenen
Druckmessung der tatsächlich gemessene Luftdruck verwendet wird.
12. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (
2) in der Lage ist, die absolute Luftfeuchtigkeit zu ermitteltn aus der relativen Luftfeuchtigkeit
(LF
rel.) und der von einem Sensor (
3,
4) gemessenen Temperatur (T
L) der Luft, insbesondere unter Zugrundelegung eines durchschnittlichen Luftdrucks,
nach der Formel

wobei
Zustand |
tBereich (°C) |
α (hPa) |
β |
λ (°C) |
Über Wasser |
-45 - 60 |
6.112 |
17.62 |
243.12 |
Über Eis |
-80 - 0.01 |
6.112 |
22.46 |
272.62 |
13. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (
2) in der Lage ist, die Taupunkt-Temperatur zu ermitteln aus

wobei
T-Bereich |
Tn (°C) |
m |
Über Wasser, 0-50°C |
243-12 |
17,62 |
Über Eis, -40-0°C |
274,62 |
22,46 |
14. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (2) ein Display (8) aufweist, das für Außen- und Innensensor (4, 3) getrennt die Taupunkt-Temperatur (TT) und/oder die absolute Luftfeuchte (LFabs) anzeigt,
und/oder die Steuerung (2) ein Display (8) aufweist, das für Außen- und Innensensor (4, 3) getrennt die aktuelle Temperatur (TL) der Luft anzeigt.
15. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Sensoren (3, 4) und der wenigstens eine Lüfter (1) mit der Steuerung (2) signaltechnisch drahtlos, insbesondere per Funk, verbunden sind, und/oder die Lüftungsanlage
zwei Lüfter (1) an voneinander entfernten Punkten des Raumes (50), insbesondere im Raum (50) einander gegenüber liegend an maximal voneinander entfernten Punkten, umfasst.
16. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Außen- oder der Innensensor (4, 3) einen Prozessor beinhalten, insbesondere einen Chip, insbesondere einen CMOS-Chip,
und/oder die Steuerung (2) eine Testfunktion für das enthaltene Relais enthält.
17. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (2) ein Programm für Dauerlüftung enthält, bei dem immer gelüftet wird, sofern die Voraussetzung
(Taupunkt-Temperatur außen (TTa) < als Taupunkt-Temperatur innen (TTi) und ggf. zusätzlich absolute Luftfeuchtigkeit außen < als absolute Luftfeuchtigkeit
innen) erfüllt ist,
und/oder die Steuerung (2) ein Kühlprogramm enthält, bei dem die Temperatur im Raum (50) durch Zuführen von kälterer Außenluft gesenkt werden kann, sofern dabei eine relative
und/oder absolute Luftfeuchtigkeit im Raum nicht über eine vorgegebene max. relative
und/oder absolute Raumluftfeuchte übersteigt.
18. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung (2) ein Heizprogramm enthält, bei dem die Temperatur im Raum (50) durch Zuführen von wärmerer Außenluft erhöht werden kann, sofern dabei eine relative
und/oder absolute Luftfeuchtigkeit im Raum nicht über eine vorgegebene max. relative
und oder absolute Luftfeuchtigkeit im Raum (50) steigt,
und/oder der Feuchtigkeitssensor ein kapazitiver Sensor ist.
19. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Temperatursensor ein Bend-Gap-Sensor ist,
und/oder die Lüftungsanlage so aufgebaut ist, dass keine signifikante Temperaturleitung
von der Steuerung (2), insbesondere deren Prozessor, an den Feuchtigkeitssensor erfolgt.
20. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung in der Lage ist, die gemessene relative Feuchtigkeit (LF
rel.) zu linearisieren zu (LF'
rel.) vor der Weiterverarbeitung zur Berechnung der absoluten Feuchtigkeit nach der Formel

wobei
- bei einem 12 Bit Prozessor:
C1 =-2.0468 ; C2 = 0,0367 ; C3 = -1,5955 x e-6
- bei einem 8 Bit Prozessor:
C1 = 2.0468 ; C2 =0.5872 ; C3 =.-4,0845 x e-4
21. Belüftungsanlage nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung in der Lage ist, die linearisierte relative Feuchtigkeit FL
rel. bei Abweichung der Temperatur am Sensor von
25°C in eine wahre relative Feuchtigkeit LF"
rel. umzurechnen nach der Formel

wobei T
1 und T
2
- bei einem 12 Bit-Prozessor T1 = 0,01 und T2 = 0,00008 betragen und
- bei einem 8 Bit-Prozessor T1 = 0,01 und T2 = 0,00128 betragen.