Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kühlsystem für Drehöfen, auf einen Drehofen mit
einem solchen Kühlsystem sowie auf ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Kühlsystems.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Drehöfen werden für kontinuierliche Prozesse in der Verfahrenstechnik verwendet.
Ein Drehofen besteht in der Regel aus einem zum Teil viele Meter oder einige zehn
Meter langen zylinderförmigen Drehrohr mit einem Ofenmantel in der Regel aus Metall.
Hierbei ist der Ofenmantel leicht geneigt, um mit dem Umlauf des Ofenmantels einen
Transport des Materials innen längs der Drehachse des Ofenmantels im Ofen von der
höheren Einlaufseite zur niedrigeren Auslaufseite herbeizuführen. Das zu bearbeitenden
Material kann unterschiedlich sein, beispielsweise Feststoffe, Gesteine, Schlämme
oder Pulver. Die benötigte Prozesstemperatur kann in den Drehöfen direkt oder indirekt
erzeugt werden. Bei Materialien, die eine hohe Prozesstemperatur benötigen, wird der
Drehofen direkt, beispielsweise durch eine Lanze als Brenner an der Auslaufseite des
Drehofens, die in etwa mittig im Drehrohr angeordnet ist, beheizt. Direkt beheizte
Drehöfen werden beispielsweise für die Zementherstellung, für ein Kalkbrennen, das
Schmelzen von keramischen Gläsern, Erschmelzen von Metallen, Eisenerzreduktion, Aktivkohleherstellung
und andere Anwendungen verwendet. Die direkt beheizten Drehöfen werden dabei bei sehr
heißen Temperaturen betrieben. Beispielsweise werden bei der Zementherstellung die
Rohstoffe, umfassend Kalkstein und Ton, gemahlen und im Drehofen bei ca. 1450° C zu
sogenanntem Klinker gebrannt und anschließend nach Verlassen des Drehofens abgekühlt
und weiter verarbeitet.
[0003] Drehöfen, die diesen hohen Temperaturen ausgesetzt sind, haben einen Ofenmantel aus
Edelstahl oder Hochtemperaturstahl, der Temperaturen bis zu 550° C beziehungsweise
950° C ausgesetzt werden kann. Da die Temperaturen im Bereich der direkten Heizung
deutlich höher sind, ist der Ofenmantel aus Stahl an seiner Innenseite mit einer Hochtemperaturkeramik
ausgekleidet. Die Dicke der Auskleidung bestimmt dabei die Temperatur, die der Stahlmantel
während des Prozesses spürt. Damit der Ofenmantel sich nicht im Laufe des Betriebs
aufgrund der Temperaturbelastung verzieht oder Schäden an der inneren Verkleidung
nicht zu einem Verbiegen oder gar Schmelzen des Ofenmantels führen, wird der Ofenmantel
gegenwärtig von außen mit Luftgebläsen, die über die gesamte Ofenmantellänge außen
am Drehofen angeordnet sind, gekühlt.
[0004] Diese Kühlung ist aufwändig und nimmt einen großen Platz um den Ofen herum ein. Außerdem
ist eine solche Gebläsekühlung sehr laut und verbraucht viel elektrische Energie,
die teuer ist. Sollte aus Lärmschutzgründen die Lärmbelastung der Umgebung gesenkt
werden müssen, müssten die Drehöfen in einer schalldämmenden Halle betrieben werden,
was wegen der hohen Prozesstemperaturen nicht vorteilhaft und wegen der Gebäudekosten
auch sehr kostenintensiv wäre. Außerdem kann eine solche Gebläsekühlung starke lokale
Erwärmungen des Ofenmantels weder erkennen noch individuell kühlen.
[0005] Es wäre daher ein Kühlsystem für Drehöfen wünschenswert, das einfach und zuverlässig
bei niedrigem Geräuschpegel betreibbar ist, eine lokale Kühlungssteuerung zulässt
und den Energieaufwand verringert.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kühlsystem für Drehöfen bereitzustellen,
das einfach und zuverlässig bei niedrigem Geräuschpegel betreibbar ist, eine lokale
Kühlungssteuerung ermöglicht und den Energieaufwand reduziert.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kühlsystem für Drehöfen zur Kühlung zumindest
eines Abschnitts eines Ofenmantels, umfassend eine Anordnung von einem oder mehreren
Kühlmodulen zur Aufbringung von Kühlflüssigkeit von außen auf den Ofenmantel in einem
Auftreffbereich der Kühlflüssigkeit auf dem Ofenmantel, wobei die Kühlmodule für den
zu kühlenden Abschnitt des Ofenmantels zumindest entlang der Drehachse des Ofenmantels
beabstandet zum Ofenmantel angeordnet sind, jedes Kühlmodul ein ansteuerbares Schaltventil
und eine Fächerdüse zur Abgabe eines gepulsten fächerförmigen Kühlflüssigkeitsstrahls
umfasst und bei mehreren Kühlmodulen die benachbarten Kühlmodule in einem Abstand
parallel zur Drehachse des Ofenmantels zueinander so angeordnet sind, dass die Auftreffbereiche
den Ofenmantel entlang dessen Drehachse zumindest im zu kühlenden Abschnitt lückenlos
kühlen und wobei jedes Kühlmodul mindestens einen mit einer Kühlsystemsteuerung verbundenen
ersten Wärmesensor zur Messung einer ersten lokalen Temperatur des Ofenmantels in
Drehrichtung des Ofenmantels gesehen vor dem Auftreffbereich der Kühlflüssigkeit und
zur Übermittlung der ersten lokalen Temperatur an die Kühlsystemsteuerung umfasst,
und die Kühlsystemsteuerung dazu ausgestaltet ist, das Schaltventil eines jeden Kühlmoduls
entsprechend einer Differenz zwischen der jeweiligen ersten lokalen Temperatur und
einer Solltemperatur so anzusteuern, dass mittels Einstellung der Pulslänge und/oder
Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls nach der Umdrehung des Ofenmantels die Stelle
des Ofenmantels, an der eine Umdrehung zuvor die erste lokale Temperatur gemessen
wurde, dann eine erste lokale Temperatur aufweist, die näher an der Solltemperatur
liegt als bei der vorangegangenen Messung, sofern in der betreffenden Umdrehung Kühlflüssigkeit
auf den jeweiligen Auftreffbereich aufgebracht wurde, wobei die Differenz zwischen
den ersten lokalen Temperaturen dieser beiden Messungen aber weniger als 30K, vorzugsweise
weniger als 15K, beträgt.
[0008] Das Kühlsystem ist dabei ein System aus Kühlmodulen und einer Kühlsystemsteuerung,
die mit den einzelnen Kühlmodulen über eine oder mehrere Datenleitungen, vorzugsweise
einen Datenbus, verbunden ist, um die jeweiligen Schaltventile anzusteuern. Dabei
sind die einzelnen Kühlmodule durch eine oder mehrere Medienleitungen mit einer Kühlflüssigkeitsversorgung
des Kühlsystems verbunden. Die Medienleitungen können separat zu den einzelnen Kühlmodulen
ausgeführt sein oder über eine zentrale Medienleitung die Kühlmodule parallel mit
Kühlflüssigkeit versorgen. Zur Steuerung der Pulslängen und Pulsfrequenzen des Kühlflüssigkeitsstrahls
sind die Schaltventile innerhalb der Kühlmodule vor der jeweiligen Fächerdüse in den
jeweiligen Medienleitungen an geeigneter Position angeordnet. Die einzelnen Komponenten
des Kühlsystems wie Daten- oder Medienleitung(en) sowie die ansteuerbaren Schaltventile
können vom Fachmann für die jeweilige Anwendung geeignet gewählt werden, insbesondere
auf die benötigte Durchflussmenge der Kühlflüssigkeit angepasst werden. Die Schaltventile
können dabei durch die Kühlsystemsteuerung beispielsweise so betrieben werden, dass
zwischen einem voll geöffnetem und einem vollständig geschlossenem Zustand hin- und
her geschaltet wird, so dass die Durchflussmenge der Kühlflüssigkeit durch die Fächerdüse
hindurch idealisiert ein Rechteckprofil aufweist. Im Gegensatz zu kontinuierlichen
Flüssigkeitsstrahlen wird in dem erfindungsgemäßen Kühlsystem ein gepulster Strahl
von Kühlflüssigkeit verwendet, wo sich Kühlflüssigkeitspulse mit Ruhephasen ohne Kühlflüssigkeit
zwischen den Pulsen abwechseln. Dies ist vorteilhaft, um einerseits eine gute Kühlwirkung
lokal zu erreichen, ohne dass die Abkühlung über dem Ofenmantel entlang eines Umfangs
zu schnell vorgenommen werden kann. Eine zu schnelle Abkühlung beispielsweise aufgrund
eines kontinuierlichen Strahls an Kühlflüssigkeit würde nicht tolerierbare Spannungen
im Material des Ofenmantels hervorrufen und den Ofenmantel verziehen oder verbiegen,
so dass der Drehofen funktionsuntüchtig wird. Aber auch Schichtspannungen, die zwar
den Drehofen nicht verbiegen, aber zu einem Ablösen der Wärmeschutzmaterialien an
der Innenseite des Ofenmantels führen, können für den Betrieb des Drehofens sehr negative
Folgen haben, da das Ofenmantelmaterial an den Stellen, an denen es innen ungeschützt
der Prozesstemperatur im Ofen ausgesetzt ist, sogar schmelzen kann. Letzteres führt
auch zu einer Zerstörung des Drehofens. Solche Pulse an Kühlflüssigkeit haben eine
Pulslänge pro Puls und eine Frequenz an Pulsen pro Zeiteinheit. Hierbei kann die durchschnittliche
Durchflussmenge sowohl über die Pulslänge als auch über die Frequenz der Pulse (Pulsfrequenz)
gesteuert werden. Innerhalb eines Pulses wird mit der Kühlflüssigkeit kontinuierlich
gekühlt, während in der Zeit zwischen den jeweiligen Pulsen keine Kühlflüssigkeit
auf dem Ofenmantel auftrifft. Erst die Kühlflüssigkeit des nächsten Pulses kühlt den
Ofenmantel weiter herab. So kann über die Pulslänge einerseits die kurzzeitig verfügbare
maximale Kühlleistung eingestellt werden, während über die Pulsfrequenz relativ zur
Pulslänge die zeitlich gemittelte Kühlleistung eingestellt wird. Über Variation dieser
Größen können unterschiedliche Stellen auf dem Ofenmantel unterschiedlich stark gekühlt
werden, so dass die gewünschte Abkühlung an jeder Stelle des Ofenmantels, auf die
innerhalb einer Ofenmantelumdrehung Kühlflüssigkeit aufgebracht wird, individuell
und in Abhängigkeit von den lokalen Temperaturen und der vom Ofenmantelmaterial mechanisch
kompensierbaren Spannungen aufgrund der Abkühlung eingestellt und kontrolliert werden.
Als Kühlflüssigkeiten können dabei jegliche Flüssigkeiten verwendet werden, die mittels
Auftreffen und Verdampfen auf einer heißen Oberfläche die Oberflächentemperatur verringern
können und die hinreichend kleine Viskosität besitzen, damit diese durch eine Düse
versprüht werden können. Ein Ausführungsbeispiel für geeignete Kühlflüssigkeiten ist
dabei Wasser.
[0009] Die zur Steuerung verwendete Kühlsystemsteuerung kann einen oder mehrere geeignete
Prozessoren zur Auswertung des Messdaten und zur Berechnung der benötigten Pulsfrequenzen
und Pulslängen in Abhängigkeit von Ort und Zeit der Kühlmodule und der Ofenpositionen
auf den jeweiligen Umfängen, ein oder mehrere Mikrokontroller zur Ansteuerung der
Schaltventile und ein geeignetes Speichermedium zur zeit- und positionsabhängigen
Speicherung der Temperaturdaten umfassen. Der Fachmann ist in der Lage, die entsprechend
geeigneten Hardwarekomponenten für die Kühlsystemsteuerung auszuwählen. Die Solltemperatur
wird dabei in der Kühlsystemsteuerung zur weiteren Steuerung hinterlegt und kann gegebenenfalls
von dem Betreiber des Drehofens geändert werden. Die Solltemperatur stellt dabei eine
gewünschte Temperatur des Ofenmantels dar, bei dem mechanische Veränderungen des Ofenmantels
aufgrund der Materialerwärmung für die vorgesehene Betriebszeit ausgeschlossen oder
sehr unwahrscheinlich sind.
[0010] Zur Erzielung einer Kühlwirkung durch Verdampfung muss die Kühlflüssigkeit möglichst
reproduzierbar auf den Ofenmantel auftreffen. Den bei einem eingestellten Abstand
zwischen Fächerdüse und Ofenmantel benötigten Leitungsdruck, damit der Kühlflüssigkeitsstrahl
ohne Störung von äußeren Einflüssen wie beispielsweise Wind auf den vorgesehenen Auftreffbereich
auftreffen kann, wird durch den Fachmann geeignet gewählt. Die Fächerdüse kann beispielsweise
in einem Abstand von 1 m bis 1,5m zum Ofenmantel angeordnet werden. Bei Leitungsdrücken
in den Kühlflüssigkeitsleitungen von 3 bar - 6 bar trifft der Kühlflüssigkeitsstrahl
gut justierbar auf den Ofenmantel. In einer Ausführungsform sind die Fächerdüsen im
Wesentlichen senkrecht zum Auftreffbereich auf dem Ofenmantel ausgerichtet. In anderen
Ausführungsformen können auch andere Ausrichtungs- und damit Kühlflüssigkeitsstrahlwinkel
gewählt werden. Fächerdüsen bezeichnen hierbei Düsen, die zumindest in einer Ebene
einen Strahl mit einem von der Düse abhängigen Öffnungswinkel aufweiten.
[0011] Der zu kühlende Abschnitt auf dem Ofenmantel kann in einer Ausführungsform nur den
Bereich um die Feuerlanze herum betreffen, in anderen Ausführungsformen kann aber
auch der Ofenmantel auf seiner gesamten Länge entlang der Drehachse des Drehofens
gekühlt werden. Der Ofenmantel bezeichnet hierbei die äußere Hülle des sich drehenden
Ofens und ist in der Regel aus temperaturbeständigem Stahl, Edelstahl oder Hochtemperaturstahl
gefertigt. Der Drehofen wird durch das Kühlsystem zwar nur lokal im Auftreffbereich
gekühlt, allerdings führt die kontinuierliche Drehung des Drehofens und damit des
Ofenmantels dazu, dass alle Punkte auf dem Umfang des Ofenmantels, die während einer
Drehung den Auftreffbereich der Kühlflüssigkeit eines jeden Kühlmoduls durchlaufen,
gekühlt werden. Typische Umdrehungszeiten sind 0,5 min - 1,0 min pro Umdrehung. Da
die Umdrehungsgeschwindigkeit bei Drehöfen konstant gehalten wird, ist die jeweilige
Position einer Stelle auf dem Ofenmantel aus der Umdrehungsgeschwindigkeit und der
jeweiligen Zeit (beispielsweise Messzeit der ersten Temperatur, Aufbringungszeit der
Kühlflüssigkeit etc.) eindeutig gegeben und somit als Grundlage für die positionsabhängige
Kühlsystemsteuerung verwendbar.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform kann die aktuelle Umdrehungsgeschwindigkeit des
Drehofens von einem Mikrocontroller beispielsweise mittels Marken auf dem Ofenmantel
oder mit Hilfe von Drehgebern als Sensor für den Drehwinkel des Ofenmantels, die der
Fachmann geeignet auswählt, am Drehofen gemessen werden und die jeweilige Position
einer zu kühlenden Stelle daraus berechnet werden. Die Marken oder Signale des oder
der Drehgeber können beispielsweise von einer Drehofensteuerung erkannt und die daraus
berechnete Ofenmantelposition an die Kühlmittelsteuerung übermittelt werden. In einer
alternativen Ausführungsform werden die Marken auf dem Ofenmantel oder die Signale
der Drehgeber von entsprechenden optischen oder elektronischen Mitteln des Kühlsystems,
beispielsweise angeordnet an einem oder mehreren Kühlmodulen oder ausgeführt als eine
von den Kühlmodulen separate Drehwinkelerkennungseinheit angeschlossen an die Kühlsystemsteuerung
erkannt und die daraus resultierende Ofenmantelposition an die Kühlsystemsteuerung
über die Datenleitungen übermittelt.
[0013] Die für die Messungen der ersten (und/oder zweiten Temperatur) verwendeten Wärmesensoren
können jede dafür geeignete Sensoren sein. Beispielsweise werden im erfindungsgemäßen
Kühlsystem Infrarotsensoren verwendet. Der durch Verdampfung der Kühlflüssigkeit auf
dem Ofenmantel entstehende Dampf beeinflusst die Temperaturmessung nur geringfügig,
da durch die Wahl der Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls die zeitliche Entwicklung
des Dampfes gesteuert werden kann.
[0014] Im Gegensatz zu derzeit verwendeten Luftkühlsystemen ist das erfindungsgemäße Kühlsystem
durch Verwendung einer Kühlflüssigkeit sehr geräuscharm zu betreiben, da die Aufbringung
von Kühlflüssigkeit auf dem Ofenmantel nahezu geräuschlos vorgenommen werden kann
und die Verdampfungsgeräusche im Vergleich zu den übrigen Betriebsgeräuschen des Drehofens
vernachlässigbar sind. Außerdem erreicht man beispielsweise mit Wasser als Kühlflüssigkeit
eine Kühlleistung von 1 MW abgeführter Leistung mit lediglich einer Wassermenge unter
1,8 m
3 pro Stunde. Für eine größere Kühlleistung müsste die Menge an Kühlflüssigkeit pro
Zeiteinheit entsprechend erhöht werden, was bei der geringen benötigten Menge ohne
Schwierigkeiten möglich wäre. Für die gleiche Kühlleistung müsste man bei einer Luftkühlung
pro Stunde mehr als 30.000 m
3 Luft umwälzen. Somit ist das erfindungsgemäße Kühlsystem ressourcen- und energieschonend
betreibbar. Durch die leichte und präzise Dosierbarkeit der Menge der aufgebrachten
Kühlflüssigkeit mit entsprechend an die gemessenen Temperaturen angepassten Mengenprofilen
als Funktion der Zeit können die durch die Abkühlung entstehenden Spannungen im Ofenmantel
unterhalb kritischer Werte für die mechanische Stabilität des Ofenmantels gehalten
werden. Beispielsweise würde eine Abkühlung eines Ofenmantels aus Stahl um 100K gegenüber
seiner Umgebung zu einer Schrumpfung von 1 mm pro Meter Umfang führen. Bei Umfängen
von 15 Metern oder mehr könnte dies zu einer Durchmesserschrumpfung von 6 mm führen.
Dies wäre aus mechanischen Gründen unbedingt zu vermeiden. Bei einer Temperaturdifferenz
von unterhalb 30K wäre die Schrumpfung des Umfangs dagegen kleiner als 0,3 mm pro
Meter Umfang. Hier kommt zusätzlich, dass die Abkühlung im erfindungsgemäßen Kühlsystem
nicht gleichzeitig über den gesamten Umfang stattfindet, sondern entlang des Umfangs
über eine Umdrehung, also über 0,5 min - 1,0 min verteilt ist, was die Schichtspannungen
weiter zu reduzieren hilft.
[0015] Durch das erfindungsgemäße Kühlsystem lassen sich Drehöfen einfach und zuverlässig
kühlen, wobei das Kühlsystem bei niedrigem Geräuschpegel betreibbar ist, eine lokale
Kühlungssteuerung ermöglicht und den Energieaufwand reduziert.
[0016] In einer Ausführungsform ist die Kühlsystemsteuerung so mit den Schaltventilen verschiedener
Kühlmodule verbunden und ausgestaltet, dass sie die Schaltventile verschiedener Kühlmodule
unabhängig voneinander zur Einstellung individueller Pulslänge und/oder Pulsfrequenz
für jedes Kühlmodul ansteuert. Dadurch kann nicht nur in einem Auftreffbereich für
ein Kühlmodul die Kühlung für den jeweiligen Umfang des Ofenmantels positionsabhängig
gesteuert werden, sondern die Kühlleistung verschiedener Kühlmodule je nach Ort der
jeweiligen unterschiedlichen Auftreffbereiche an die Drehofengegebenheiten und Notwendigkeiten
angepasst werden. Im Bereich der Feuerlanze werden beispielsweise andere Kühlleistungen
benötigt als in der Nähe der Einlassöffnung für das im Ofen zu prozessierende Rohmaterial,
das dort eine wesentlich niedrigere Temperatur aufweist. Somit lässt sich dasselbe
erfindungsgemäße Kühlsystem individuell für verschiedene Drehöfen und Betriebsphasen
verwenden beziehungsweise auf geänderte Betriebsparameter des Ofens anpassen.
[0017] In einer Ausführungsform ist die Kühlsystemsteuerung so ausgestaltet, dass sie die
erste Temperatur entlang einer Ofenmanteldrehung durch den Auftreffbereich für einen
Umfang des Ofenmantels positionsabhängig aufzeichnet und sie die Pulslänge und/oder
Pulsfrequenz für das jeweilige Kühlmodul zumindest aufgrund der positionsabhängigen
aufgezeichneten ersten Temperaturen so anpasst, dass die heißeste Position auf dem
Umfang des Ofenmantels durch eine stärkere Kühlung durch das betreffende Kühlmodul
in dem die heißeste Position umgebenden Umgebungsbereich zusätzlich gekühlt wird.
Somit kann das erfindungsgemäße Kühlsystem nicht nur auf die gemessenen Temperaturen
auf dem Ofenmantel nachfolgend reagieren, sondern bereits in Vorausschau in Abhängigkeit
der Ofenmantelposition mittels der über den Umfang aufgezeichneten ersten Temperaturen
mit einer verstärkten Umgebungskühlung auf besonders zu kühlende Stellen ergänzend
reagieren.
[0018] In einer Ausführungsform unterbricht die Kühlsystemsteuerung nach Erreichen der Solltemperatur
für ein Kühlmodul die Kühlung durch dieses Kühlmodul solange, bis die erste lokale
Temperatur mindestens um einen einstellbaren Wert, vorzugsweise 30K, über der Solltemperatur
liegt. Befindet sich der Ofenmantel auf oder nahe an der Solltemperatur, so kann aus
wirtschaftlichen Gründen für ein gewisses Zeitintervall auf Kühlung verzichtet werden,
um Ressourcen zu schonen.
[0019] In einer Ausführungsform sind die Fächerdüsen so ausgestaltet, dass sie einen fächerförmigen
Kühlflüssigkeitsstrahl erzeugen, der einen ersten Öffnungswinkel von mindestens 40°
entlang der Drehachse des Drehofens besitzt. Dadurch kann ein Kühlmodul einen größeren
Bereich des Ofenmantels mit Kühlflüssigkeit besprühen, so dass die Anzahl der Kühlmodule
für eine vollständige Kühlung des zu kühlenden Abschnitts begrenzt wird und das Kühlsystem
dadurch mit einer geringeren Anzahl an Komponenten für eine vorgegebene Größe des
zu kühlenden Bereichs auskommt. Gleichzeitig wird auch die Menge an Kühlflüssigkeit
auf einen breiteren Auftreffbereich verteilt, so dass die Menge an Kühlflüssigkeit
pro Flächeneinheit auf dem Ofenmantel leichter steuerbar ist und somit eine nicht
gewollte zu starke Abkühlung eines kleinen Bereichs auf dem Ofenmantel verhindert
wird. Die Auffächerung des Kühlflüssigkeitsstrahls kann dabei über die Wahl und Einstellung
der Fächerdüse so gestaltet werden, dass benachbarte Auftreffbereiche leicht überlappen,
da in den äußeren Bereichen der Auftreffbereiche in der Regel weniger Flüssigkeitsmenge
pro Fläche aufgebracht wird als in dem zentralen Bereich des Auftreffbereichs einer
jeden Fächerdüse. Somit können sich benachbarte Fächerdüsen in den äußeren Bereichen
der Auftreffflächen beim Aufbringen der Kühlflüssigkeit ergänzen. Selbst wenn die
Auftreffbereiche nicht überlappen, so überlappen dennoch die Bereiche benachbarter
Kühlmodule, in denen eine Kühlwirkung auf dem Ofenmantel erreicht wird, da sich diese
mittels Wärmeleitung über den reinen Auftreffbereich hinaus erstreckt. Ein solcher
in der Ebene der Längsrichtung des Drehofens aufgefächerte Kühlflüssigkeitsstrahl
kann in der Richtung senkrecht dazu (senkrecht zur Drehachse des Drehofens) beispielsweise
einen zweiten Öffnungswinkel kleiner als 10° besitzen.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform besitzen eine, mehrere oder alle Fächerdüsen zudem
einen zweiten Öffnungswinkel in Drehrichtung des Ofenmantels (senkrecht zur Rotationsachse
des Ofenmantels), der mindestens 30°, vorzugsweise mindestens 60°, beträgt. Dadurch
können in Drehrichtung auf einem Umfang liegende benachbarte Bereiche durch denselben
Auftreffbereich örtlich überlappend gekühlt werden, was einerseits die Kühlleistung
über einen größeren Bereich verteilt und andererseits eine Vorkühlung nachfolgenden
Bereiche, die erst danach den Auftreffbereich durchqueren, erreicht werden. Durch
die überlappende Kühlung wird die örtliche Kühlleistung über eine längere Aufbringzeit
verteilt und damit die lokalen Spannungen im Ofenmantel verringert. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist dabei die Kühlsystemsteuerung dazu vorgesehen, die Pulslänge des
Kühlflüssigkeitsstrahls bei gleicher Pulsfrequenz beim Durchlauf der Stellen des Ofenmantels
mit geringen Differenzen zur Solltemperatur durch den Auftreffbereich kurz einzustellen
und beim Durchlauf der Stellen des Ofenmantels mit größeren Differenzen zur Solltemperatur
durch den Auftreffbereich länger einzustellen.
[0021] In einer Ausführungsform sind der Abstand zwischen den benachbarten Kühlmodulen und
ein Druck der Kühlflüssigkeit für die Kühlmodule so eingestellt, dass sich die Auftreffbereiche
der Kühlflüssigkeiten auf dem Ofenmantel für benachbarte Kühlmodule berühren, vorzugsweise
ohne sich dabei zu überlappen. Hierdurch wird sichergestellt, dass der zu kühlende
Bereich bei geringstmöglicher Anzahl an Kühlmodulen vollständig gekühlt werden kann.
[0022] In einer Ausführungsform umfasst das Kühlmodul des Weiteren einen zweiten Wärmesensor
zur Messung einer zweiten lokalen Temperatur des Ofenmantels in Drehrichtung des Ofenmantels
hinter dem Auftreffbereich, der zur Übermittlung der zweiten lokalen Temperatur an
die Kühlsystemsteuerung vorgesehen und dafür mit ihr verbunden ist, wobei die Kühlsystemsteuerung
dazu vorgesehen ist, das Schaltventil eines jeden Kühlmoduls so anzusteuern, dass
die Differenz zwischen erster und zweiter lokaler Temperatur während einer Umdrehung
kleiner 10K, vorzugsweise kleiner 5K, beträgt. Der zweite Wärmesensor liefert einen
Messwert für die lokale Ofenmanteltemperatur direkt nach dem Durchlauf dieses Punktes
durch den Auftreffbereich der Kühlflüssigkeit. So erhält die Kühlsystemsteuerung einen
direkten Wert für die Kühlwirkung. Das Abwarten einer vollständigen Umdrehung liefert
dagegen nur den Wert nach typischerweise 30s - 60s (Zeit einer Ofenmanteldrehung),
wodurch die Vergleich zwischen der ersten Temperatur bei der Umdrehung n und der ersten
Temperatur eine Umdrehung später (Umdrehung n+1) durch die dazwischenliegende Erwärmung
des Ofenmantel an nicht gekühlten Stellen den Wert ebenfalls beeinflusst wird. Mit
der gemessenen zweiten Temperatur als ergänzender Messwert lässt sich die Ofenmantelkühlung
noch präziser auf die Gegebenheiten zur Vermeidung von nachteiligen Abkühleffekten
anpassen.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform ist der erste Wärmesensoren im jeweiligen Kühlmodul
an einer ersten Position angeordnet ist, wobei eine gedachte Verbindungslinie zwischen
erster Position und Düsenmittelpunkt senkrecht zur Drehachse des Ofenmantels verläuft.
Im Falle des Vorhandenseins eines zweiten Wärmesensors als zusätzlicher Wärmesensor
im Kühlmodul ist dieser zweite Wärmesensor an einer zweiten Positionen ungleich der
ersten Position angeordnet, wobei eine gedachte Verbindungslinie zwischen erster und
zweiter Position senkrecht zur Drehachse des Ofenmantels verläuft und erste und zweite
Positionen zumindest den gleichen Abstand zum Ofenmantel haben. Damit werden die Messwerte
mit den ersten und zweiten Wärmesensoren unter gleichen räumlichen Bedingungen genommen
beziehungsweise der erste Wärmesensor ist auf den Mittelpunkt des Auftreffbereichs
gerichtet. Dieser Mittelpunkt ist der Punkt, an dem die größte Menge an Kühlflüssigkeit
während eines Pulses auf den Auftreffbereich aufgebracht wird und der somit die größte
Überwachung erfordert. Die erste und/oder zweite Position der Wärmesensoren können
beispielsweise so gewählt werden, dass die auf dem Ofenmantel verdampfende Kühlflüssigkeit
nicht oder nur unwesentlich durch den Bereich zwischen den Wärmesensoren und dem Ofenmantel
zieht. Damit wird die Temperaturmessung von der Dampfentwicklung der verdampfenden
Flüssigkeit nicht mehr beeinflusst.
[0024] In einer Ausführungsform wird die Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls
so eingestellt, dass die zweite Temperatur für die Stelle des Ofenmantels, an der
bereits die erste Temperatur während der gleichen Umdrehung detektiert wurde, eine
um mindestens 2K kleinere Differenz zur Solltemperatur ausweist als die erste Temperatur.
Damit wird sichergestellt, dass neben der Vermeidung von Spannungen im Ofenmantel
dennoch eine hinreichende Kühlung des Ofenmantels erreicht wird.
[0025] In einer Ausführungsform ist die Kühlsystemsteuerung dazu ausgestaltet, ein Warnsignal
auszusenden, sobald zumindest die Differenz zwischen Solltemperatur und erster Temperatur
über einer Schwellentemperatur liegt, vorzugsweise wird das Warnsignal elektronisch
zu einer Drehofensteuerung übermittelt. Somit kann bei einer nicht genügenden Kühlung
des Drehofens dieser durch andere Prozesseinstellungen über die Drehofensteuerung
geschützt werden. Sofern das Warnsignal automatisch und elektronisch übermittelt wird,
kann die Drehofensteuerung gleichsam automatisch und ohne Zeitverzögerung reagieren.
Die Schwellentemperatur kann ebenfalls in der Kühlsystemsteuerung hinterlegt und geändert
werden. Sie ist von der jeweiligen Anwendung und vom Drehofen abhängig.
[0026] Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Drehofen mit einem erfindungsgemäßen Kühlsystem.
Drehöfen sind beispielsweise direkt beheizte Drehöfen zum Kalkbrennen, zum Schmelzen
von keramischen Gläsern, zum Erschmelzen von Metallen, zur Eisenerzreduktion, zur
Aktivkohleherstellung und für andere Anwendungen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Drehofen ein Zementdrehofen.
[0027] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen
Kühlsystems für Drehöfen zur Kühlung zumindest eines Abschnitts eines Ofenmantels
umfassend eine Anordnung von einem oder mehreren Kühlmodulen, die für den zu kühlenden
Abschnitt des Ofenmantels zumindest entlang der Drehachse des Ofenmantels beabstandet
zum Ofenmantel angeordnet sind, jedes Kühlmodul ein ansteuerbares Schaltventil und
eine Fächerdüse zur Abgabe eines gepulsten fächerförmigen Kühlflüssigkeitsstrahls
und mindestens einen ersten Wärmesensor zur Messung einer ersten Temperatur umfasst,
umfassend die Schritte
- Messen der ersten lokalen Temperatur des Ofenmantel in Drehrichtung des Ofenmantels
gesehen vor dem Auftreffbereich der Kühlflüssigkeit;
- Übermittlung der ersten lokalen Temperaturen durch den ersten Wärmesensor an eine
mit ihnen verbundene Kühlsystemsteuerung;
- Einstellung der Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls mittels
Ansteuerung des Schaltventils eines jeden Kühlmoduls durch die Kühlsystemsteuerung
entsprechend einer Differenz zwischen der ersten Temperatur und einer Solltemperatur,
so dass nach einer Umdrehung des Ofenmantels die Stelle des Ofenmantels, an der eine
Umdrehung zuvor die erste lokale Temperatur gemessen wurde, dann eine erste lokale
Temperatur aufweist, die näher an der Solltemperatur liegt als bei der vorangegangenen
Messung, sofern in der betreffenden Umdrehung Kühlflüssigkeit auf den jeweiligen Auftreffbereich
aufgebracht wurde, wobei die Differenz zwischen den ersten lokalen Temperaturen dieser
beiden Messungen aber weniger als 30K, vorzugsweise weniger als 15K, beträgt; und
- Aufbringung der Kühlflüssigkeit von außen auf den Ofenmantel in einem Auftreffbereich
der Kühlflüssigkeit auf dem Ofenmantel, wobei bei mehreren Kühlmodulen die benachbarten
Kühlmodule in einem Abstand parallel zur Drehachse des Drehofens zueinander so angeordnet
sind, dass die Auftreffbereiche den Ofenmantel entlang der Drehachse zumindest im
zu kühlenden Abschnitt lückenlos kühlen.
[0028] In einer Ausführungsform des Verfahrens steuert dabei die Kühlsystemsteuerung die
Schaltventile verschiedener Kühlmodule unabhängig voneinander zur Einstellung individueller
Pulslänge und/oder Pulsfrequenz für jedes Kühlmodul an.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens zeichnet die Kühlsystemsteuerung
die ersten Temperaturen entlang einer Ofenmanteldrehung durch den Auftreffbereich
des Kühlflüssigkeitsstrahls des jeweiligen Kühlmoduls für einen Umfang des Ofenmantels
positionsabhängig auf und passt Pulslänge und/oder Pulsfrequenz für das jeweilige
Kühlmodul aufgrund der positionsabhängigen aufgezeichneten Temperaturen so an, dass
die heißeste Position auf dem Umfang des Ofenmantels durch eine stärkere Kühlung durch
das betreffende Kühlmodul in dem die heißeste Position (PH) umgebenden Umgebungsbereich
zusätzlich gekühlt wird.
Kurze Beschreibung der Abbildungen
[0030] Diese und andere Aspekte der Erfindung werden im Detail in den Abbildungen wie folgt
gezeigt:
- Fig.1:
- schematische Darstellung eines üblichen Drehofens (a) in seitlicher Ansicht und (b)
im Schnitt senkrecht zur Drehachse;
- Fig.2:
- ein Drehofen mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kühlsystems in Draufsicht
von oben;
- Fig.3:
- Drehofen mit einer weitern Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kühlsystems im Schnitt
senkrecht zur Drehachse des Drehofens;
- Fig.4:
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben des erfindungsgemäßen
Kühlsystems.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0031] Fig.1 zeigt eine schematische Darstellung eines üblichen Drehofens 1 (a) in seitlicher
Ansicht und (b) im Schnitt senkrecht zur Drehachse R. Drehöfen 1 werden für kontinuierliche
Prozesse in der Verfahrenstechnik verwendet. Der hier gezeigte Drehofen 1 umfasst
ein viele zehn Meter langes zylinderförmiges Drehrohr mit einem Ofenmantel 2 aus Metall,
das um seine Längsachse als Drehachse R in einer Drehrichtung DR gedreht wird. Hierbei
ist der Ofenmantel 2 leicht geneigt, beispielsweise um 5°, um mit dem Umlauf des Ofenmantels
2 einen Transport des Materials innen längs der Drehachse R des Ofenmantels 2 im Drehofen
1 von der höheren Einlassöffnung (Einlaufseite) 2E zur niedrigeren Auslassöffnung
(Auslaufseite) 2A herbeizuführen. Das zu bearbeitenden Material 61, das auf der Einlassöffnung
2E in den Drehofen 1 hineingegeben wird, kann unterschiedlich sein, beispielsweise
Feststoffe, Gesteine, Schlämme oder Pulver. Die benötigte Prozesstemperatur kann in
den Drehöfen 1 direkt oder indirekt erzeugt werden. Bei Materialien, die eine hohe
Prozesstemperatur benötigen, wird der Drehofen 1 wie hier gezeigt direkt, beispielsweise
durch eine Feuerlanze 51 erzeugt durch einen Brenner 5 an der Auslassöffnung 2A des
Drehofens 1, die in etwa mittig im Drehrohr angeordnet ist, beheizt. Direkt beheizte
Drehöfen 1 werden beispielsweise für die Zementherstellung, für ein Kalkbrennen, das
Schmelzen von keramischen Gläsern, Erschmelzen von Metallen, Eisenerzreduktion, Aktivkohleherstellung
und andere Anwendungen verwendet. Die direkt beheizten Drehöfen 1 werden dabei bei
sehr heißen Temperaturen betrieben. Beispielsweise werden bei der Zementherstellung
die Rohstoffe umfassend Kalkstein und Ton gemahlen und im Drehofen 1 bei ca. 1450°C
zu sogenanntem Klinker als aus der Auslassöffnung 2A heraustretendes Material 62 gebrannt
und anschließend nach Verlassen des Drehofens 1 abgekühlt und weiter verarbeitet.
[0032] Drehöfen 1, die diesen hohen Temperaturen ausgesetzt sind, haben einen Ofenmantel
2 aus Edelstahl oder Hochtemperaturstahl, der Temperaturen bis zu 550° C beziehungsweise
950° C ausgesetzt werden kann. Da die Temperaturen im Bereich der direkten Heizung
deutlich höher sind, ist der Ofenmantel 2 aus Stahl an seiner Innenseite mit einer
Hochtemperaturkeramik 7 ausgekleidet. Die Dicke der Auskleidung 7 bestimmt dabei die
Temperatur, die der Stahlmantel 2 während des Prozesses spürt. Damit der Ofenmantel
2 sich nicht im Laufe des Betriebs aufgrund der Temperaturbelastung verzieht oder
Schäden an der inneren Verkleidung nicht zu einem Verbiegen oder gar Schmelzen des
Ofenmantels 2 führen, wird der Ofenmantel von außen gekühlt (hier nicht explizit gezeigt).
Die Hochtemperaturkeramik 7 ist in der Regel aus Keramikkacheln 71 gebildet, die in
Kontakt zueinander nebeneinander angeordnet werden.
[0033] Fig.2 zeigt einen Drehofen 1 mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kühlsystems
3 in Draufsicht von oben. Das Kühlsystem 3 für Drehöfen 1 zur Kühlung zumindest eines
Abschnitts 21 eines Ofenmantels 2 umfasst in dieser Ausführungsform als Beispiel eine
Anordnung von drei Kühlmodulen 31, 31', 31" zur Aufbringung von Kühlflüssigkeit 4
von außen auf den Ofenmantel 2 in einem Auftreffbereich 41 der Kühlflüssigkeit 4 auf
dem Ofenmantel 2, wobei die Kühlmodule 31 im zu kühlenden Abschnitt 21 des Ofenmantels
2 zumindest entlang der Drehachse R des Ofenmantels 2 angeordnet sind. Der graue Pfeil
deutet dabei an, dass neben den hier gezeigten Kühlmodulen 31, 31', 31" in anderen
Ausführungsformen weitere Kühlmodule auch über die gesamte Länge des Drehofens 1 beziehungsweise
des Ofenmantels 2 angeordnet sein können. Jedes Kühlmodul 31, 31', 31" umfasst ein
ansteuerbares Schaltventil 311 und eine Fächerdüse 312, über die ein gepulster fächerförmiger
Kühlflüssigkeitsstrahl 4 auf den Ofenmantel gesprüht wird. Benachbarte Kühlmodule
31, 31 ', 31 " besitzen dazu einen in Abhängigkeit von der Aufweitung des Kühlflüssigkeitsstrahls
durch die Fächerdüse 312 geeignet gewählten Abstand A1 parallel zur Drehachse R des
Ofenmantels 2 zueinander, so, dass die Auftreffbereiche 41 den Ofenmantel 2 entlang
dessen Drehachse R, zumindest im zu kühlenden Abschnitt 21, lückenlos kühlen. Dazu
umfasst jedes Kühlmodul 31 mindestens einen mit einer Kühlsystemsteuerung 32 über
Datenleitungen 33 verbundenen ersten Wärmesensor 313 (siehe Fig.3) zur Messung einer
ersten lokalen Temperatur T1 des Ofenmantels 2 in Drehrichtung DR des Ofenmantels
2 gesehen vor dem Auftreffbereich 41 der Kühlflüssigkeit 4 und zur Übermittlung U1
der ersten lokalen Temperatur T1 über die Datenleitungen 33 an die Kühlsystemsteuerung
32. Die Kühlsystemsteuerung 32 ist dazu ausgestaltet, das Schaltventil 311 eines jeden
Kühlmoduls 31 über die Datenleitung 33 entsprechend einer Differenz DT1 zwischen der
jeweiligen ersten lokalen Temperatur T1 und einer Solltemperatur ST so anzusteuern,
dass mittels Einstellung E der Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls
4 nach einer Umdrehung n+1 des Ofenmantels 2 die Stelle S1 des Ofenmantels 2, an der
eine Umdrehung zuvor (Umdrehung n) die erste lokale Temperatur T1 gemessen wurde,
dann eine erste lokale Temperatur T1' aufweist, die näher an der Solltemperatur ST
liegt als bei der vorangegangenen Messung, wobei die Differenz DT1-U zwischen den
ersten lokalen Temperaturen T1, T1' dieser beiden Messungen aber weniger als 30K,
vorzugsweise weniger als 15K, beträgt. Für die hier nicht explizit gezeigten Merkmale
wird auf Figur 3 und 4 verwiesen. Die Fächerdüsen 312 sind dabei so ausgestaltet,
dass sie einen fächerförmigen Kühlflüssigkeitsstrahl 4 erzeugen, der einen ersten
Öffnungswinkel W1 von mindestens 40° entlang der Drehachse R des Drehofens 2 besitzt.
Die Kühlsystemsteuerung 32 ist in dieser Ausführungsform so mit den Schaltventilen
311 verschiedener Kühlmodule 31, 31', 31" verbunden und ausgestaltet, dass sie 32
die Schaltventile 311 verschiedener Kühlmodule 31, 31', 31" unabhängig voneinander
zur Einstellung individueller Pulslänge und/oder Pulsfrequenz für jedes Kühlmodul
31, 31 ', 31 " ansteuert. Dabei ist der Abstand A1 zwischen den benachbarten Kühlmodulen
31, 31', 31" so gewählt und ein Druck der Kühlflüssigkeit 4 für die Kühlmodule 31,
31', 31" so eingestellt, dass sich die Auftreffbereiche 41 der Kühlflüssigkeiten 4
auf dem Ofenmantel 2 für benachbarte Kühlmodule 31, 31', 31" berühren, vorzugsweise
ohne sich dabei zu überlappen. Der Abstand der Fächerdüse zum Ofenmantel 2 kann je
nach Temperatur des Ofenmantels 2, des verwendeten Leitungsdrucks für die Kühlflüssigkeit
und der ersten und/oder zweiten Öffnungswinkel geeignet eingestellt werden. Typische
Leitungsdrücke für die Kühlflüssigkeit betragen beispielsweise 3 bar - 6 bar.
[0034] In dieser Ausführungsform ist das Kühlsystem 3 und die Kühlsystemsteuerung 32 dazu
ausgestaltet, ein Warnsignal SW auszusenden, sobald zumindest die Differenz DT1 zwischen
Solltemperatur ST und erster Temperatur T1 über einer Schwellentemperatur liegt. Dazu
ist die Kühlsystemsteuerung 32 über eine gestrichelt dargestellte Datenleitung elektronisch
mit der Drehofensteuerung 11 verbunden, um dieser das Warnsignal SW automatisch übermitteln
zu können.
[0035] Fig.3 zeigt einen Drehofen 1 mit einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kühlsystems 3 im Schnitt senkrecht zur Drehachse des Drehofens 1. Hierbei ist die
Figurenbeschreibung im Wesentlichen auf die in Fig. 2 nicht gezeigten Komponenten
des erfindungsgemäßen Kühlsystems 3 ausgerichtet. Für die hier erwähnten Komponenten,
die nicht in Figur 3 dargestellt sind, wird auf Fig.2 verwiesen. Neben dem an Position
P1 angeordneten ersten Wärmesensor 313 zur Messung der ersten lokalen Temperatur T1
an der Stelle S1 auf dem Ofenmantel 2, bevor die Stelle S1 den Auftreffbereich der
Kühlflüssigkeit auf dem Ofenmantel 2 durch Drehung des Ofenmantels 2 in Drehrichtung
DR erreicht, umfasst das Kühlmodul 31 des Weiteren einen zweiten Wärmesensor 314 zur
Messung einer zweiten lokalen Temperatur T2 des Ofenmantels 2 in Drehrichtung DR des
Ofenmantels 2 hinter dem Auftreffbereich 41, angedeutet durch die gestrichelte geschwungene
Klammer. Beide Wärmesensoren 313, 314 sind zur Übermittlung U1, U2 der ersten und
zweiten lokalen Temperaturen T1, T2, wie in Fig.2 gezeigt, mit der Kühlsystemsteuerung
32 verbunden, wobei die Kühlsystemsteuerung 32 dazu vorgesehen ist, das Schaltventil
311 eines jeden Kühlmoduls, hier das gezeigte Kühlmodul 31, so anzusteuern, dass die
Differenz DT2 zwischen erster und zweiter lokaler Temperatur T1, T2 während einer
Umdrehung kleiner 10K, vorzugsweise kleiner 5K, beträgt. Die Kühlsystemsteuerung stellt
dabei allerdings die Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls 4
so ein, dass die zweite Temperatur T2 für die Stelle ST des Ofenmantels 2, an der
bereits die erste Temperatur T1 während der gleichen Umdrehung detektiert wurde, eine
um mindestens 0,5 K kleinere Differenz zur Solltemperatur ST ausweist als die erste
Temperatur T1.Der erste Wärmesensor 313 ist dabei an einer ersten Position P1 angeordnet,
wobei eine gedachte Verbindungslinie zwischen erster Position P1 und Düsenmittelpunkt
D1 senkrecht zur Drehachse R des Ofenmantels 2 verläuft. Der zweite Wärmesensor 314
ist an einer von der ersten Position entfernten zweiten Positionen hinter dem Auftreffbereich
der Kühlflüssigkeit auf dem Ofenmantel 2 in Drehrichtung des Ofenmantels 2 gesehen
angeordnet, wobei eine gedachte Verbindungslinie zwischen erster und zweiter Position
P1, P2 senkrecht zur Drehachse R des Ofenmantels 2 verläuft und erste und zweite Positionen
P1, P2 zumindest den gleichen Abstand A2 zum Ofenmantel haben. P1 und P2 können des
Weiteren so gewählt werden, dass die Temperaturmessungen nicht durch die verdampfende
Kühlflüssigkeit 4 beeinflusst werden, beispielsweise über Form und Länge der Befestigungsmittel
315 der Wärmesensoren 313, 314 an dem Kühlmodul 32.
[0036] Die hier gezeigte Fächerdüse 312 ermöglicht für den Kühlflüssigkeitsstrahl 4 zusätzlich
zum ersten Öffnungswinkel einen zweiten Öffnungswinkel W2 in Drehrichtung R des Ofenmantels
2, der mindestens 30°, vorzugsweise mindestens 60°, beträgt. Vorzugsweise ist dabei
die Kühlsystemsteuerung 32 dazu vorgesehen, die Pulslänge des Kühlflüssigkeitsstrahls
4 bei gleicher Pulsfrequenz beim Durchlauf der Stellen des Ofenmantels 2 mit geringen
Differenzen DT1 zur Solltemperatur ST durch den Auftreffbereich 41 kurz einzustellen
und beim Durchlauf der Stellen des Ofenmantels 2 mit größeren Differenzen DT1 zur
Solltemperatur ST durch den Auftreffbereich 41 länger einzustellen.
[0037] In dieser Ausführungsform ist beispielhaft für mögliche auftretende Problemfälle
die Wärmeisolationsschicht 7, hergestellt aus keramischen Kacheln 71, auf der Innenseite
des Ofenmantels 2 gezeigt, wobei an der Stelle 72 eine solche Keramikkachel 71 fehlt,
so dass diese Stelle 72 der Temperatur im Inneren des Drehofens ohne Schutz ausgesetzt
ist. Somit wird sich der Ofenmantel 2 außen an der Stelle PH deutlich mehr erhitzen
als an den Stellen, wo auf der Innenseite weiterhin schützende Keramikkacheln 71 vorhanden
sind. Um dennoch diese heiße Stelle PH ausreichend kühlen zu können, ist in dieser
Ausführungsform die Kühlsystemsteuerung 32 so ausgestaltet, dass sie die erste Temperatur
T1 entlang einer Ofenmanteldrehung 2Un+1 durch den Auftreffbereich 41 für einen Umfang
des Ofenmantels 2 positionsabhängig aufzeichnet und sie Pulslänge und/oder Pulsfrequenz
für das jeweilige Kühlmodul 31 zumindest aufgrund der positionsabhängigen aufgezeichneten
ersten Temperaturen T1 so anpasst, dass die heißeste Position PH auf dem Umfang des
Ofenmantels 2 durch eine stärkere Kühlung durch das Kühlmodul 31 in dem die heißeste
Position PH umgebenden Umgebungsbereich PH-U zusätzlich gekühlt wird. Der Umgebungsbereich
PH-U ist hier durch den Gestrichelten Pfeil entlang der Drehrichtung angedeutet. Natürlich
erstreckt sich der Umgebungsbereich PH-U auch in die Richtung entlang der Drehachse,
was hier nicht gezeigt ist.
[0038] Fig.4 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben des
erfindungsgemäßen Kühlsystems 3, wobei zunächst die erste lokale Temperatur T1 des
Ofenmantel 2 in Drehrichtung DR des Ofenmantels 2 gesehen vor dem Auftreffbereich
41 der Kühlflüssigkeit 4 gemessen M1 wird. Anschließend wird die erste lokale Temperaturen
T1 durch den ersten Wärmesensor 313 an die mit ihm verbundene Kühlsystemsteuerung
32 übermittelt U1 und dort gespeichert. In der Kühlsystemsteuerung 32 ist die Solltemperatur
32 hinterlegt. Anhand der gemessenen ersten lokalen Temperatur T1 wird die Differenz
DT1 zwischen erster Temperatur T1 und der Solltemperatur ST berechnet. Sofern bereits
die ersten lokalen Temperaturen für alle Punkte auf einem Umlauf des Ofenmantels für
mindestens eine Drehung des Ofenmantels 2 vorliegen, wird auch die Differenz DT1-U
der erstem Temperaturen T1, T1 'zwischen der aktuellen Messung M1 und der vorangegangenen
Messung bei der vorangegangenen Umdrehung für dieselben Stellen S1 auf dem Ofenmantel
2 berechnet. Sofern das Kühlmodul 31 einen zweiten Wärmesensor 314 umfasst, wird auch
die Differenz DT2 zwischen der ersten Temperatur T1 und der durch den zweiten Wärmesensor
314 gemessenen M2 und an die Kühlsystemsteuerung 32 übermittelten U2 zweiten Temperatur
T2 berechnet. Aufgrund der berechneten Differenzen DT1, DT2 und/oder DT1-U stellt
die Kühlsystemsteuerung 32 die Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls
4 mittels Ansteuerung des Schaltventils 311 eines jeden Kühlmoduls 31, 31 ', 31 "
entsprechend einer Differenz DT1 ein E, so dass nach einer Umdrehung 2Un+1 des Ofenmantels
2 die Stelle S1 des Ofenmantels 2, an der eine Umdrehung 2Un zuvor die erste lokale
Temperatur T1 gemessen wurde, dann eine erste lokale Temperatur T1' aufweist, die
näher an der Solltemperatur ST liegt als bei der vorangegangenen Messung, wobei die
Differenz DT1-U zwischen den ersten lokalen Temperaturen T1, T1' dieser beiden Messungen
aber weniger als 30K, vorzugsweise weniger als 15K, beträgt. Je nach Ausführungsform
der Kühlsystemsteuerung 32 und der vorhandenen Komponenten wie der zweite Wärmesensor
314 wird auch die Differenzen DT2 und ein Mindestwert für die Ofenmantelkühlung zur
Steuerung der Kühlprozesses mit berücksichtigt. Nachdem das Schaltventil 311 entsprechend
der Auswertung der Temperaturmessungen angesteuert wurde, wird über Schaltventil 311
und Fächerdüse 312 die Kühlflüssigkeit 4 von außen auf den Ofenmantel 2 in einem Auftreffbereich
41 der Kühlflüssigkeit 4 auf dem Ofenmantel 2 aufgebracht A, wobei benachbarte Kühlmodule
31, 31', 31" in einem Abstand A1 parallel zur Drehachse R des Drehofens 2 zueinander
so angeordnet sind, dass die Auftreffbereiche 41 den Ofenmantel 2 entlang der Drehachse
R zumindest im zu kühlenden Abschnitt 21 lückenlos kühlen. Die Kühlsystemsteuerung
32 steuert dabei in dieser Ausführungsform die Schaltventile 311 verschiedener Kühlmodule
31, 31', 31" unabhängig voneinander zur Einstellung E individueller Pulslängen und/oder
Pulsfrequenzen für jedes Kühlmodul 31, 31', 31" an.
[0039] In dieser Ausführungsform zeichnet die Kühlsystemsteuerung 32 die ersten Temperaturen
T1 entlang einer Ofenmanteldrehung durch den Auftreffbereich 41 des Kühlflüssigkeitsstrahls
4 des jeweiligen Kühlmoduls 31, 31', 31" für einen Umfang des Ofenmantels 2 positionsabhängig
auf, wodurch die Kühlsystemsteuerung 32 aus den Daten die heißeste Position PH auf
dem Ofenmantel identifiziert (gegebenenfalls mehrere heiße Positionen PH auf dem Ofenmantel)
und passt Pulslänge und/oder Pulsfrequenz für das jeweilige Kühlmodul 31, 31', 31",
dessen Auftreffbereich 41 von der heißesten Stelle PH oder den heißen Stellen PH durchlaufen
wird, aufgrund dieser positionsabhängig aufgezeichneten Temperaturen T1 so an, dass
die heißeste Position PH auf dem Umfang des Ofenmantels 2 durch eine stärkere Kühlung
durch das betreffende Kühlmodul 31, 31', 31" in dem die heißeste Position PH umgebenden
Umgebungsbereich PH-U zusätzlich gekühlt wird.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform unterbricht zusätzlich die Kühlsystemsteuerung
32 nach Erreichen der Solltemperatur ST für ein Kühlmodul 31, 31', 31" die Kühlung
durch dieses Kühlmodul 31, 31', 31" solange, bis die erste lokale Temperatur T1 mindestens
um einen einstellbaren Wert (Einschaltschwelle), vorzugsweise 30 K, über der Solltemperatur
ST liegt. Beispielsweise liegt die Solltemperatur bei einem Zementdrehofen bei 210°
C, die Einschaltschwelle zur erneuten Kühlung würde dann bei 240° C liegen.
[0041] Die hier gezeigten Ausführungsformen stellen nur Beispiele für die vorliegende Erfindung
dar und dürfen daher nicht einschränkend verstanden werden. Alternative durch den
Fachmann in Erwägung gezogene Ausführungsformen sind gleichermaßen vom Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung umfasst.
Liste der Bezugszeichen
[0042]
- 1
- Drehofen
- 11
- Drehofensteuerung
- 2
- Ofenmantel
- 2E
- Einlassöffnung für das zu bearbeitende Material
- 2A
- Auslassöffnung für das bearbeitete Material
- 2Un
- Ofenmantels nach n Umdrehungen (vor einer Umdrehung)
- 2Un+1
- Ofenmantel nach n+1 Umdrehungen (eine weitere Umdrehung)
- 21
- zu kühlender Abschnitt des Ofenmantels
- 3
- erfindungsgemäßes Kühlsystem
- 31, 31', 31 "
- Kühlmodul
- 311
- Schaltventil im Kühlmodul
- 312
- Fächerdüse im Kühlmodul
- 313
- erster Wärmesensor
- 314
- zweiter Wärmesensor
- 315
- Befestigungsmittel für Wärmesensor(en) am Kühlmodul
- 32
- Kühlsystemsteuerung
- 33
- Datenleitungen im Kühlsystem
- 34
- Kühlflüssigkeitsleitungen im Kühlsystem
- 4
- Kühlflüssigkeit, Kühlflüssigkeitsstrahl
- 41
- Auftreffbereich der Kühlflüssigkeit auf den Ofenmantel
- 5
- Brenner des Drehofens
- 51
- Feuerlanze
- 61
- vom Drehofen zu bearbeitendes Material
- 62
- das vom Drehofen bearbeitete Material
- 7
- wärmeisolierende Schicht auf der Innenseite des Ofenmantels
- 71
- Keramikkacheln
- 72
- in der wärmeisolierenden Schicht fehlende Keramikkachel
- A
- Aufbringung von Kühlflüssigkeit von außen auf den Ofenmantel
- A1
- Abstand benachbarter Kühlmodule zueinander parallel zur Drehachse R
- A2
- Abstand zwischen dem Ofenmantel und der ersten und/oder zweiten Position des ersten
und/oder zweiten Wärmesensors
- D1
- Düsenmittelpunkt
- DR
- Drehrichtung des Ofenmantels
- DT1
- Differenz zwischen erster Temperatur und der Solltemperatur
- DT2
- Differenz zwischen erster und zweiter Temperatur während des gleichen Umlaufs des
Ofenmantels
- DT1-U
- Differenz zwischen zwei ersten Temperaturen der gleichen Stellen auf dem Ofenmantel
nach einer Umdrehung des Ofenmantels
- E
- Einstellen von Pulsfrequenz und Pulslänge des Kühlflüssigkeitsstrahls
- M1
- Messen der ersten lokalen Temperatur
- M2
- Messen der zweiten lokalen Temperatur
- P1
- Position, an der der erste Wärmesensor angeordnet ist
- P2
- Position, an der der zweite Wärmesensor angeordnet ist
- PH
- heißeste Position auf dem Umfang des Ofenmantels für einen Auftreffbereich
- PH-U
- Umgebung der heißesten Position
- R
- Drehachse des Ofenmantels
- S1
- Stelle auf dem Ofenmantels, an der die erste lokale Temperatur gemessen wird
- ST
- Solltemperatur des Ofenmantels
- SW
- Warnsignal ausgesendet durch das Kühlsystem
- T1, T1'
- erste Temperatur
- T2
- zweite Temperatur
- U1
- Übermitteln der ersten Temperatur an die Kühlsystemsteuerung
- U2
- Übermitteln der zweiten Temperatur an die Kühlsystemsteuerung
- W1
- erster Öffnungswinkel des Kühlflüssigkeitsstrahls
- W2
- zweiter Öffnungswinkel des Kühlflüssigkeitsstrahls
1. Ein Kühlsystem (3) für Drehöfen (1) zur Kühlung zumindest eines Abschnitts (21) eines
Ofenmantels (2), umfassend eine Anordnung von einem oder mehreren Kühlmodulen (31,
31', 31") zur Aufbringung (A) von Kühlflüssigkeit (4) von außen auf den Ofenmantel
(2) in einem Auftreffbereich (41) der Kühlflüssigkeit (4) auf dem Ofenmantel (2),
wobei die Kühlmodule (31, 31', 31") für den zu kühlenden Abschnitt (21) des Ofenmantels
(2) zumindest entlang der Drehachse (R) des Ofenmantels (2) beabstandet zum Ofenmantel
(2) angeordnet sind, jedes Kühlmodul (31) ein ansteuerbares Schaltventil (311) und
eine Fächerdüse (312) zur Abgabe eines gepulsten fächerförmigen Kühlflüssigkeitsstrahls
(4) umfasst und bei mehreren Kühlmodulen (31, 31', 31") die benachbarten Kühlmodule
(31, 31', 31") in einem Abstand (A1) parallel zur Drehachse (R) des Ofenmantels (2)
zueinander so angeordnet sind, dass die Auftreffbereiche (41) den Ofenmantel (2) entlang
dessen Drehachse (R) zumindest im zu kühlenden Abschnitt (21) lückenlos kühlen und
wobei jedes Kühlmodul (31, 31', 31") mindestens einen mit einer Kühlsystemsteuerung
(32) verbundenen ersten Wärmesensor (313) zur Messung einer ersten lokalen Temperatur
(T1) des Ofenmantels (2) in Drehrichtung (DR) des Ofenmantels (2) gesehen vor dem
Auftreffbereich (41) der Kühlflüssigkeit (4) und zur Übermittlung (U1) der ersten
lokalen Temperatur (T1) an die Kühlsystemsteuerung (32) umfasst, und die Kühlsystemsteuerung
(32) dazu ausgestaltet ist, das Schaltventil (311) eines jeden Kühlmoduls (31, 31',
31") entsprechend einer Differenz (DT1) zwischen der jeweiligen ersten lokalen Temperatur
(T1) und einer Solltemperatur (ST) so anzusteuern, dass mittels Einstellung (E) der
Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls (4) nach einer Umdrehung
(2Un+1) des Ofenmantels (2) die Stelle (S1) des Ofenmantels (2), an der eine Umdrehung
(2Un) zuvor die erste lokale Temperatur (T1) gemessen wurde, dann eine erste lokale
Temperatur (T1') aufweist, die näher an der Solltemperatur (ST) liegt als bei der
vorangegangenen Messung, sofern in der betreffenden Umdrehung Kühlflüssigkeit auf
den jeweiligen Auftreffbereich aufgebracht wurde, wobei die Differenz (DT1-U) zwischen
den ersten lokalen Temperaturen (T1, T1') dieser beiden Messungen aber weniger als
30K, vorzugsweise weniger als 15K, beträgt.
2. Das Kühlsystem (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlsystemsteuerung (32) so mit den Schaltventilen (311) verschiedener Kühlmodule
(31, 31', 31") verbunden und ausgestaltet ist, dass sie (32) die Schaltventile (311)
verschiedener Kühlmodule (31, 31', 31") unabhängig voneinander zur Einstellung individueller
Pulslänge und/oder Pulsfrequenz für jedes Kühlmodul (31, 31', 31") ansteuert.
3. Das Kühlsystem (3) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlsystemsteuerung (32) so ausgestaltet ist, dass sie die erste Temperatur (T1)
entlang einer Ofenmanteldrehung (2Un+1) durch den Auftreffbereich (41) für einen Umfang
des Ofenmantels (2) positionsabhängig aufzeichnet und sie die Pulslänge und/oder Pulsfrequenz
für das jeweilige Kühlmodul (31, 31', 31") zumindest aufgrund der positionsabhängigen
aufgezeichneten ersten Temperaturen (T1) so anpasst, dass die heißeste Position (PH)
auf dem Umfang des Ofenmantels (2) durch eine stärkere Kühlung durch das betreffende
Kühlmodul (31, 31', 31") in dem die heißeste Position (PH) umgebenden Umgebungsbereich
(PH-U) zusätzlich gekühlt wird.
4. Das Kühlsystem (3) nach einem der Anspruche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlsystemsteuerung (32) nach Erreichen der Solltemperatur (ST) für ein Kühlmodul
(31, 31', 31") die Kühlung durch dieses Kühlmodul (31, 31', 31") solange unterbricht,
bis die erste lokale Temperatur (T1) mindestens um einen einstellbaren Wert, vorzugsweise
30 K, über der Solltemperatur (ST) liegt.
5. Das Kühlsystem (3) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fächerdüsen (312) so ausgestaltet sind, dass sie einen fächerförmigen Kühlflüssigkeitsstrahl
(4) erzeugen, der einen ersten Öffnungswinkel (W1) von mindestens 40° entlang der
Drehachse (R) des Drehofens (2) besitzt.
6. Das Kühlsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fächerdüsen (312) zudem einen zweiten Öffnungswinkel (W2) in Drehrichtung (R)
des Ofenmantels (2) besitzen, der mindestens 30°, vorzugsweise mindestens 60°, beträgt,
vorzugsweise ist dabei die Kühlsystemsteuerung (32) dazu vorgesehen, die Pulslänge
des Kühlflüssigkeitsstrahls (4) bei gleicher Pulsfrequenz beim Durchlauf der Stellen
des Ofenmantels (2) mit geringen Differenzen (DT1) zur Solltemperatur (ST) durch den
Auftreffbereich (41) kurz einzustellen und beim Durchlauf der Stellen des Ofenmantels
(2) mit größeren Differenzen (DT1) zur Solltemperatur (ST) durch den Auftreffbereich
(41) länger einzustellen.
7. Das Kühlsystem (3) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand (A1) zwischen den benachbarten Kühlmodulen (31, 31', 31") und ein Druck
der Kühlflüssigkeit (4) für die Kühlmodule (31, 31', 31") so eingestellt sind, dass
sich die Auftreffbereiche (41) der Kühlflüssigkeiten (4) auf dem Ofenmantel (2) für
benachbarte Kühlmodule (31, 31', 31") berühren, vorzugsweise ohne sich dabei zu überlappen.
8. Das Kühlsystem (3) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmodul (31, 31', 31") des Weiteren einen zweiten Wärmesensor (314) zur Messung
einer zweiten lokalen Temperatur (T2) des Ofenmantels (2) in Drehrichtung (DR) des
Ofenmantels (2) hinter dem Auftreffbereich (41) umfasst, der zur Übermittlung (U2)
der zweiten lokalen Temperatur (T2) an die Kühlsystemsteuerung (32) vorgesehen und
dafür mit ihr (32) verbunden ist, wobei die Kühlsystemsteuerung (32) dazu vorgesehen
ist, das Schaltventil (311) eines jeden Kühlmoduls (31, 31', 31") so anzusteuern,
dass die Differenz (DT2) zwischen erster und zweiter lokaler Temperatur (T1, T2) während
einer Umdrehung kleiner 10K, vorzugsweise kleiner 5K, beträgt.
9. Das Kühlsystem (3) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Wärmesensoren (313) im jeweiligen Kühlmodul (31, 31', 31") an einer ersten
Position (P1) angeordnet ist, wobei eine gedachte Verbindungslinie zwischen erster
Position (P1) und Düsenmittelpunkt (D1) senkrecht zur Drehachse (R) des Ofenmantels
(2) verläuft und im Falle des Vorhandenseins eines zweiten Wärmesensors (314) als
zusätzlicher Wärmesensor im Kühlmodul (31, 31', 31") dieser zweite Wärmesensor (314)
an einer zweiten Positionen (P2) ungleich der ersten Position (P1) angeordnet ist,
wobei eine gedachte Verbindungslinie zwischen erster und zweiter Position (P1, P2)
senkrecht zur Drehachse (R) des Ofenmantels (2) verläuft und erste und zweite Positionen
(P1, P2) zumindest den gleichen Abstand (A2) zum Ofenmantel haben.
10. Das Kühlsystem (3) nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls (4) so eingestellt
wird, dass die zweite Temperatur (T2) für die Stelle (ST) des Ofenmantels (2), an
der bereits die erste Temperatur (T1) während der gleichen Umdrehung detektiert wurde,
eine um mindestens 0,5 K kleinere Differenz zur Solltemperatur (ST) ausweist als die
erste Temperatur (T1).
11. Das Kühlsystem (3) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlsystemsteuerung (32) dazu ausgestaltet ist, ein Warnsignal (SW) auszusenden,
sobald zumindest die Differenz (DT1) zwischen Solltemperatur (ST) und erster Temperatur
(T1) über einer Schwellentemperatur liegt, vorzugsweise wird das Warnsignal (SW) elektronisch
zu einer Drehofensteuerung (11) übermittelt.
12. Drehofen (1), vorzugsweise Zementdrehofen, mit einem Kühlsystem (3) nach Anspruch
1.
13. Verfahren zum Betreiben eines Kühlsystems (3) für Drehöfen (1) nach Anspruch 1 zur
Kühlung zumindest eines Abschnitts (21) eines Ofenmantels (2), umfassend eine Anordnung
von einem oder mehreren Kühlmodulen (31, 31', 31"), die für den zu kühlenden Abschnitt
(21) des Ofenmantels (2) beabstandet zum Ofenmantel (2) zumindest entlang der Drehachse
(R) des Ofenmantels (2) angeordnet sind, jedes Kühlmodul (31, 31', 31") ein ansteuerbares
Schaltventil (311) und eine Fächerdüse (312) zur Abgabe eines gepulsten fächerförmigen
Kühlflüssigkeitsstrahls (4) und mindestens einen ersten Wärmesensor (313) zur Messung
einer ersten Temperatur (T1) umfasst, umfassend die Schritte
- Messen (M1) der ersten lokalen Temperatur (T1) des Ofenmantel (2) in Drehrichtung
(DR) des Ofenmantels (2) gesehen vor dem Auftreffbereich (41) der Kühlflüssigkeit
(4);
- Übermittlung (U1) der ersten lokalen Temperaturen (T1) durch den ersten Wärmesensor
(313) an eine mit ihnen verbundene Kühlsystemsteuerung (32);
- Einstellung (E) der Pulslänge und/oder Pulsfrequenz des Kühlflüssigkeitsstrahls
(4) mittels Ansteuerung des Schaltventil (311) eines jeden Kühlmoduls (31, 31', 31")
durch die Kühlsystemsteuerung (32) entsprechend einer Differenz (DT1) zwischen der
ersten Temperatur (T1) und einer Solltemperatur (ST), so dass nach einer Umdrehung
(2Un+1) des Ofenmantels (2) die Stelle (S1) des Ofenmantels (2), an der eine Umdrehung
(2Un) zuvor die erste lokale Temperatur (T1) gemessen wurde, dann eine erste lokale
Temperatur (T1') aufweist, die näher an der Solltemperatur (ST) liegt als bei der
vorangegangenen Messung, sofern in der betreffenden Umdrehung Kühlflüssigkeit auf
den jeweiligen Auftreffbereich aufgebracht wurde, wobei die Differenz (DT1-U) zwischen
den ersten lokalen Temperaturen (T1, T1') dieser beiden Messungen aber weniger als
30K, vorzugsweise weniger als 15K, beträgt; und
- Aufbringung (A) der Kühlflüssigkeit (4) von außen auf den Ofenmantel (2) in einem
Auftreffbereich (41) der Kühlflüssigkeit (4) auf dem Ofenmantel (2), wobei bei mehreren
Kühlmodulen die benachbarten Kühlmodule (31, 31', 31") in einem Abstand (A1) parallel
zur Drehachse (R) des Drehofens (2) zueinander so angeordnet sind, dass die Auftreffbereiche
(41) den Ofenmantel (2) entlang der Drehachse (R) zumindest im zu kühlenden Abschnitt
(21) lückenlos kühlen.
14. Das Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Kühlsystemsteuerung (32) die Schaltventile
(311) verschiedener Kühlmodule (31, 31', 31") unabhängig voneinander zur Einstellung
(E) individueller Pulslänge und/oder Pulsfrequenz für jedes Kühlmodul (31, 31', 31")
ansteuert.
15. Das Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Kühlsystemsteuerung (32) die ersten Temperaturen
(T1) entlang einer Ofenmanteldrehung durch den Auftreffbereich (41) des Kühlflüssigkeitsstrahls
(4) des jeweiligen Kühlmoduls (31, 31', 31") für einen Umfang des Ofenmantels (2)
positionsabhängig aufzeichnet und Pulslänge und/oder Pulsfrequenz für das jeweilige
Kühlmodul (31, 31', 31") aufgrund der positionsabhängigen aufgezeichneten Temperaturen
(T1) so anpasst, dass die heißeste Position (PH) auf dem Umfang des Ofenmantels (2)
durch eine stärkere Kühlung durch das betreffende Kühlmodul (31, 31', 31") in dem
die heißeste Position (PH) umgebenden Umgebungsbereich (PH-U) zusätzlich gekühlt wird.