[0001] Die Erfindung betrifft ein Bürstenkörperprofil umfassend eine Trägerseite, in die
mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Aufnahmeöffnungen für Borstenbündel
in einer Borstenbündelreihe beabstandet zueinander einbringbar sind. Die Erfindung
betrifft weiter eine Bürste mit einem derartigen Bürstenkörperprofil und mit Borstenbündeln,
welche in die Aufnahmeöffnungen eingesetzt sind. Schließlich betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste mit einem derartigen Bürstenkörperprofil
und mit Borstenbündeln, welche in die Aufnahmeöffnungen eingesetzt sind.
[0002] Derartige Bürsten sind in großer Vielfalt bekannt. Eine Beborstung durch Borstenbüschel
oder Borstenbündel ermöglicht eine qualitativ hochwertige und kostengünstige Herstellung,
wobei die Borstenbündel in die Aufnahmeöffnungen eingeführt und mittels eine Drahtschlinge
befestigt werden: Bei dem Bürstenkörperprofil handelt es sich vorzugsweise um ein
Extrusionsprofil aus einem thermoplastischen Kunststoff, welches als Meterware hergestellt
wird. Das Bürstenkörperprofil ist dabei in vorteilhaften Ausgestaltungen vor und/oder
nach einer Beborstung auf eine als Coil bezeichnete Spule aufwickelbar.
[0003] Derartige Bürsten sind unter anderem auch als Abdichtungsleistenbürsten gestaltet
und eingesetzt. Bei einer Beborstung mittels Borstenbündeln verbleibt zwischen den
einzelnen Borsten eine Lücke, welche für Abdichtungszwecke minimiert werden soll.
Zur Erzielung einer lückenlose Borstenfolge ist es aus dem Dokument
DE 90 02 567 U1 bekannt, an dem Bürstenkörperprofil zwei sich in Richtung der Borstenbündelreihe
erstreckende Flansche vorgesehen sind, welche in Richtung auf die Borstenbündel hin
abgebogen werden, sodass die Borstenbündel zwischen den Flanschen geklemmt werden.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Bürstenkörperprofil zu schaffen, welches eine
kostengünstige Herstellung einer Bürste mit einer zumindest nahezu spaltfreien Borstenfolge
ermöglicht. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung eine Bürste mit einer zumindest
nahezu spaltfreien Borstenfolge zu schaffen. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung
ein kostengünstiges Verfahren zum Herstellen einer Bürste mit einer zumindest nahezu
spaltfreien Borstenfolge zu schaffen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände mit den Merkmalen der Ansprüche 1,
7 und 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt wird ein Bürstenkörperprofil umfassend eine Trägerseite,
in die mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Aufnahmeöffnungen für Borstenbündel
in einer Borstenbündelreihe beabstandet zueinander einbringbar sind, geschaffen, wobei
angrenzend an die Trägerseite ein sich in Richtung der Borstenbündelreihe erstreckender,
zum Einsetzen der Borstenbündel schlitzbarer Hohlraum vorgesehen ist.
[0007] Für eine Beborstung wird der Hohlraum geschlitzt. Über den Schlitz sind die Borstenbündel
in die Aufnahmeöffnungen einsetzbar und dort verankerbar. Durch das Schlitzen des
Hohlraumprofils werden beidseits des Schlitzes zwei Schenkel gebildet. Die durch Schlitzen
des Hohlraumprofils geschaffenen Schenkel sind derart gestaltbar, dass die Schenkel
eine Klemmung der eingesetzten Borstenbündel bewirken, wobei die Borstenbündel zur
Bildung einer spaltfreien, ein- oder mehrreihigen Borstenfolge verformt werden. Die
Aufnahmeöffnungen für die Borstenbündel werden in vorteilhaften Ausgestaltungen nach
dem Schlitzen in die Trägerseite eingebracht, beispielsweise als Bohrungen. In anderen
Ausgestaltungen werden die Aufnahmeöffnungen bereits bei der Fertigung in das Profil
eingebracht.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Wandung des Hohlraums
an einer der Trägerseite gegenüberliegende Seite eine Sollschnittstelle aufweist.
Der Hohlraum ist vorzugsweise spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrieebene gestaltet,
wobei die Sollschnittstelle gegenüberliegend der einzubringenden Borstenbündelreihe
auf der Symmetrieebene angeordnet, sodass zwei im Wesentlichen gleich gestaltete Schenkel
geschaffen werden.
[0009] In bevorzugten Ausgestaltungen ist das Bürstenkörperprofil aus einem elastisch verformbaren
Material, insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) gefertigt. Durch
Schlitzen des Hohlraums werden zwei Schenkel gebildet. Ein Aufspreizen der Schenkel
erfolgt dabei mittels einer geeigneten Spreizvorrichtung entgegen elastischer Rückstellkräfte.
Bei Wegfall der Kräfte schnappen die Schenkel in ihre Ausgangslage zurück. Eine Breite
des Schlitzes ist vorzugsweise geringer als ein Durchmesser der Borstenbündel, sodass
die Borstenbündel zwischen den Schenkeln geklemmt und dadurch verformt werden. In
vorteilhaften Ausgestaltungen ist der Schlitz durch einen Schnitt gebildet, wobei
eine Breite von einer für den Schnitt verwendeten Klingenbreite abhängig ist.
[0010] Das Bürstenkörperprofil ist vorzugsweise als Leiste gestaltet, wobei die Borstenbündelreihe
sich in Längsrichtung der Leiste erstreckt. Das Bürstenkörperprofil ist in vorteilhaften
Ausgestaltungen ein Extrusionsprofil, welches vor und/oder nach einer Beborstung auf
ein Coil aufwickelbar ist.
[0011] Derartige Leisten sind beispielsweise als Abdichtleisten an Toren oder Türen, Drehtüren,
Büromöbeln, Fahrzeugen, Maschinen, Schaltschränken, Wärmetauschern oder dergleichen
einsetzbar. Die Leiste weist in vorteilhaften Ausgestaltungen an einer der Trägerseite
abgewandten Seite und/oder an einer an die Trägerseite anschließenden Seite einen
Kontaktabschnitt zur Verbindung mit einem Gegenelement auf. Der Kontaktabschnitt sowie
dessen Anordnung ist je nach Anwendungsfall geeignet gestaltet.
[0012] In üblichen Ausgestaltungen weist das Bürstenkörperprofil eine Borstenbündelreihe
auf. In besonderen Ausgestaltungen weist Bürstenkörperprofil mindestens zwei Borstenbündelreihen
auf, wobei jeder Borstenbündelreihe ein sich in Richtung der zugehörigen Borstenbündelreihe
erstreckender, zum Einsetzen der Borstenbündel schlitzbarer Hohlraum zugeordnet ist.
[0013] Gemäß einem zweiten Aspekt wird eine Bürste geschaffen, umfassend ein Bürstenkörperprofil
mit einer Trägerseite, in die mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Aufnahmeöffnungen
für Borstenbündel in einer Borstenbündelreihe beabstandet zueinander eingebracht sind,
und in die Aufnahmeöffnungen eingesetzte Borstenbündel, wobei das Bürstenkörperprofil
einen an die Trägerseite anschließenden, sich in Richtung der Borstenbündelreihe erstreckenden,
unter Bildung von zwei Schenkeln geschlitzten Hohlraum aufweist und freie Enden der
Schenkel an den Borstenbündeln klemmend anliegen, sodass Borsten benachbarter Borstenbündel
eine spaltfreie Borstenfolge bilden. Das Bürstenkörperprofil ist vorzugsweise aus
einem elastischen Material, wobei eine Breite des Schlitzes kleiner als ein Durchmesser
der Borstenbündel gewählt ist, sodass die Borstenbündel aufgrund der Rückstellkräfte
der Schenkel unter Verformung geklemmt werden. Dadurch ist eine besonders kostengünstige
und einfache Herstellung möglich, wobei die Klemmkräfte aufgebracht werden, ohne dass
hierfür zusätzliche Arbeitsschritte zum Verformen der Schenkel in Richtung der Borstenbündel
notwendig sind.
[0014] Eine Höhe des Hohlraums ist je nach Anwendungsfall geeignet gewählt. In vorteilhaften
Ausgestaltungen beträgt die Höhe maximal ca. 50% einer Länge der Borstenbündel, insbesondere
maximal ca. 35% der Länge der Borstenbündel.
[0015] Die Bürste ist in vorteilhaften Ausgestaltungen als leistenförmige Bürste gestaltet.
[0016] Gemäß einem Dritten Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste geschaffen,
das die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen eines Bürstenkörperprofils mit einer
Trägerseite, in die mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Aufnahmeöffnungen
für Borstenbündel in einer Borstenbündelreihe beabstandet zueinander eingebracht sind,
und mit einem an die Trägerseite anschließenden, sich in Richtung der Borstenbündelreihe
erstreckenden Hohlraum, Schlitzen des Hohlraums, sodass zwei Schenkel gebildet werden,
und Einsetzen der Borstenbündel in die Aufnahmeöffnungen und Verankern der Borstenbündel.
[0017] Die durch Schlitzen des Hohlraums gebildeten Schenkel ragen von der Trägerseite ab,
wobei die freien Enden der Schenkel beispielsweise aufgrund innerer Rückstellkräfte
gegeneinander gezwungen sind.
[0018] Vorzugsweise erfolgt vor einem Einsetzen der Borstenbündel in die Aufnahmeöffnungen
ein Aufspreizen der zwei Schenkel mittels einer Spreizvorrichtung. Die Spreizvorrichtung
wird nach dem Einsetzen entfernt, sodass die freien Enden der Schenkel klemmend an
den Borstenbündeln anliegen.
[0019] In vorteilhaften Ausgestaltungen wird der Hohlraum an einem den Aufnahmeöffnungen
gegenüberliegenden Bereich geschlitzt. Die derart geschaffenen Schenkel haben zumindest
um Wesentlichen die gleiche Länge und liegen daher zumindest in etwa in gleicher Höhe
an den eingesetzten Borstenbündeln an. Vorzugsweise weist das bereitgestellte Bürstenkörperprofil
zu diesem Zweck an einer der Trägerseite gegenüberliegende Seite eine Sollschnittstelle
auf.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0020] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich außer aus den Ansprüchen
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der
Erfindung, die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind. Für gleiche oder ähnliche
Bauteile werden in den Zeichnungen einheitliche Bezugszeichen verwendet. Als Teil
eines Ausführungsbeispiels beschriebene oder dargestellte Merkmale können ebenso in
einem anderen Ausführungsbeispiel verwendet werden, um eine weitere Ausführungsform
der Erfindung zu erhalten.
[0021] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausgestaltung eines Bürstenkörperprofils in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- das Bürstenkörperprofil gemäß Fig. 1 bei einer Beborstung;
- Fig. 3
- das Bürstenkörperprofil gemäß Fig. 1 nach einer Beborstung;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer leistenförmige Bürste umfassend ein Bürstenkörperprofil
gemäß Fig. 1 und mehrere Borstenbündel,
- Fig. 5
- eine zweite Ausgestaltung eines Bürstenkörperprofils in einer Seitenansicht; und
- Fig. 6
- eine dritte Ausgestaltung eines Bürstenkörperprofils in einer Seitenansicht.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0022] Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils in einer Seitenansicht ein Bürstenkörperprofil 1 vor,
während und nach einer Beborstung. Fig. 4 zeigt schematisch in einer perspektivischen
Darstellung ein leistenförmiges, beborstetes Bürstenkörperprofil 1 gemäß den Fig.
1 bis 3.
[0023] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist das Bürstenkörperprofil 1 als Extrusionsprofil fertigbar
und umfasst eine Trägerseite 10 und angrenzend an die Trägerseite 10 einen Hohlraum
12. Der dargestellte Hohlraum 12 ist spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrieebene I.
Eine Wandung des Hohlraums 12 weist im Bereich der Symmetrieebene I gegenüberliegend
der Trägerseite 10 eine Sollschnittstelle 14 auf.
[0024] Der Hohlraum 12 ist - wie schematisch in Fig. 2 dargestellt - im Bereich der Sollschnittstelle
14 schlitzbar, sodass zwei im Wesentlichen gleich gestaltete Schenkel 16 geschaffen
werden. Das Bürstenkörperprofil 1 ist vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer
gefertigt, welcher bei Raumtemperatur elastische Eigenschaften aufweist. Die Schenkel
16 lassen sich dabei wie in Fig. 2 dargestellt verformen. Eine Wandstärke des Hohlraums
12 ist durch den Fachmann je nach Material und Anwendungsfall geeignet dimensionierbar.
[0025] Nach einem schematisch in Fig. 2 dargestellten Aufspreizen der Schenkel 16, sind
in die Trägerseite 10 mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an in Fig. 2 schematisch
angedeuteten Aufnahmeöffnungen 18 für Borstenbündel 2 einbringbar. Die Aufnahmeöffnungen
18 sind in einer Borstenbündelreihe beabstandet zueinander fluchtend angeordnet. Die
Aufnahmeöffnungen 18 sind beispielsweise als Bohrungen gestaltet. Die Borstenbündel
2 sind - wie in Fig. 2 dargestellt - in die Aufnahmeöffnungen 18 einsetzbar und in
den Aufnahmeöffnungen 18 befestigbar. In vorteilhaften Ausgestaltungen erfolgt ein
Befestigen mittels eines nicht dargestellten Ankers, wobei Fasern des Borstenbündels
2 in ihrer Mitte geknickt und mit dem Anker in die Aufnahmeöffnung eingeführt werden.
[0026] Ein Aufspreizen der Schenkel 16 erfolgt mittels einer geeigneten, nicht dargestellten
Spreizvorrichtung. Nach einem Einsetzen wird eine auf die Schenkel 16 zum Aufspreizen
einwirkende Kraft entfernt oder zumindest reduziert, wobei die Schenkel 16 bei Verwendung
eines elastischen Materials aufgrund innerer Rückstellkräfte in die Ausgangslage zurück
schnappen, sodass die Borstenbündel 2 zwischen den Schenkeln 16 wie in Fig. 3 dargestellt
geklemmt werden.
[0027] Die Borstenbündel 2 weisen üblicherweise ohne einwirkende Kräfte einen kreisförmigen
Querschnitt auf. Aufgrund von Klemmkräften, welche mittels der Schenkel 16 auf die
Borstenbündel 2 aufgebracht werden, werden die Borstenbündel 2 verformt. Die verformten
Borstenbündel 2 weisen einen ovalen Querschnitt auf, dessen Ausdehnung in Richtung
der Borstenbündelreihe größer ist als quer zur Richtung der Borstenbündelreihe. Aufgrund
der Verformung der Borstenbündel 2 werden Lücken zwischen den Borstenbündeln 2 geschlossen,
wobei eine spaltfreie, ein- oder mehrreihige Borstenfolge gebildet wird.
[0028] Das Bürstenkörperprofil 1 weist an einer vor der Trägerseite 10 abgewandten Seite
einen Kontaktabschnitt 11 zur Verbindung mit einem nicht dargestellten Gegenelement
auf. Der dargestellte Kontaktabschnitt 11 ist lediglich beispielhaft und an eine Vielzahl
an Anwendungen anpassbar.
[0029] Fig. 4 zeigt schematisch in einer perspektivischen Darstellung ein leistenförmiges,
beborstetes Bürstenkörperprofil 1. Das dargestellte Bürstenkörperprofil 1 ist als
Leiste 3 gestaltet ist, wobei die Borstenbündelreihe sich in Längsrichtung der Leiste
3 erstreckt. Das Bürstenkörperprofil 1 ist als Meterware gestaltet, wobei eine Vielzahl
an Borstenbündel 2 in das Bürstenkörperprofile 1 eingesetzt sind. Die Borstenbündel
2 sind dabei mittels der Schenkel 16 des geschlitzten Hohlprofils 12 geklemmt, sodass
eine spaltfreie, mehrreihige Borstenfolge geschaffen wird. Das so hergestellte beborstetes
Bürstenkörperprofil 1 ist auf eine Spule oder ein Coil aufwickelbar, um es einer Weiterverarbeitung
zuzuführen.
[0030] Eine Länge der Fasern der Borstenbündel 2 ist so gewählt, dass die Fasern bei Aufnahme
der Borstenbündel 2 aus dem Hohlraum ragen 10. Eine Länge der Fasern, ein Faserdurchmesser,
eine Faserfarbe, eine Fasertype und ein Abstand der Ausnehmungen 18 sind je nach Anwendung
der zu schaffenden Bürste durch den Fachmann geeignet wählbar. Für eine optimale Abstimmung
ist vorzugsweise vorgesehen, dass eine Höhe des Hohlraums 12 an eine Länge der Borstenbündel
angepasst ist.
[0031] Fig. 5 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Bürstenkörperprofils
1 ähnlich Fig. 1 in einer Seitenansicht. Das Bürstenkörperprofil 1 gemäß Fig. 5 entspricht
dabei im Wesentlichen dem Bürstenkörperprofile 1 gemäß Fig. 1, wobei eine Höhe des
Hohlraums 12 und damit der Schenkel 16 gegenüber der Ausgestaltung gemäß Fig. 1 vergrößert
ist.
[0032] Fig. 6 zeigt schematisch ein drittes Ausführungsbeispiel eines Bürstenkörperprofils
1 ähnlich Fig. 1 in einer Seitenansicht. Das Bürstenkörperprofil 1 gemäß Fig. 6 entspricht
dabei im Wesentlichen dem Bürstenkörperprofil 1 gemäß Fig. 1, wobei ein Kontaktabschnitt
11 nicht wie in den Fig. 1 bis 5 an einer der Trägerseite 10 abgewandten Seite des
Bürstenkörperprofils 1, sondern an einer an die Trägerseite 10 angrenzenden Seite
angeordnet ist. Die Gestaltung des Kontaktabschnitts 11 ist dabei ebenfalls lediglich
beispielhaft und durch den Fachmann je nach Anwendung geeignet an entsprechende Anforderungen
anpassbar.
1. Bürstenkörperprofil (1) umfassend eine Trägerseite (10), in die mindestens zwei, vorzugsweise
eine Vielzahl an Aufnahmeöffnungen (18) für Borstenbündel (2) in einer Borstenbündelreihe
beabstandet zueinander einbringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass angrenzend an die Trägerseite (10) ein sich in Richtung der Borstenbündelreihe erstreckender,
zum Einsetzen der Borstenbündel (2) schlitzbarer Hohlraum (12) vorgesehen ist.
2. Bürstenkörperprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandung des Hohlraums (12) an einer der Trägerseite (10) gegenüberliegende Seite
eine Sollschnittstelle (14) aufweist.
3. Bürstenkörperprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstenkörperprofil (1) aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere
aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) gefertigt ist.
4. Bürstenkörperprofil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstenkörperprofil (1) als Leiste (3) gestaltet ist, wobei die Borstenbündelreihe
sich in Längsrichtung der Leiste (3) erstreckt.
5. Bürstenkörperprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (3) an einer vor der Trägerseite (10) abgewandten Seite und/oder an einer
an die Trägerseite (10) anschließenden Seite einen Kontaktabschnitt (11) zur Verbindung
mit einem Gegenelement aufweist.
6. Bürstenkörperprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstenkörperprofil (1) mindestens zwei Borstenbündelreihen aufweist, wobei jeder
Borstenbündelreihe ein sich in Richtung der zugehörigen Borstenbündelreihe erstreckender,
zum Einsetzen der Borstenbündel schlitzbarer Hohlraum (12) zugeordnet ist.
7. Bürste umfassend
- ein Bürstenkörperprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer Trägerseite
(10), in die mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Aufnahmeöffnungen (18)
für Borstenbündel (2) in einer Borstenbündelreihe beabstandet zueinander eingebracht
sind, und
- in die Aufnahmeöffnungen (18) eingesetzte Borstenbündel,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstenkörperprofil (1) einen an die Trägerseite (10) anschließenden, sich in
Richtung der Borstenbündelreihe erstreckenden, unter Bildung von zwei Schenkeln (16)
geschlitzten Hohlraum (12) aufweist und freie Enden der Schenkel (16) an den Borstenbündeln
(2) klemmend anliegen, sodass Borsten benachbarter Borstenbündel (2) eine spaltfreie
Borstenfolge bilden.
8. Bürste nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Höhe des Hohlraums maximal ca. 50% einer Länge der Borstenbündel (2), insbesondere
maximal ca. 35% der Länge der Borstenbündel (2) beträgt.
9. Bürste nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste als leistenförmige Bürste gestaltet ist.
10. Verfahren zum Herstellen einer Bürste, umfassend die Schritte:
- Bereitstellen eines Bürstenkörperprofils (1) mit einer Trägerseite (10), in die
mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl an Aufnahmeöffnungen (18) für Borstenbündel
(2) in einer Borstenbündelreihe beabstandet zueinander eingebracht sind, und mit einem
an die Trägerseite (10) anschließenden, sich in Richtung der Borstenbündelreihe erstreckenden
Hohlraum (12),
- Schlitzen des Hohlraums (12), sodass zwei Schenkel (16) gebildet werden, und
- Einsetzen der Borstenbündel in die Aufnahmeöffnungen (18) und Verankern der Borstenbündel.
11. Verfahren nach Anspruch 10, umfassend weiter ein Aufspreizen der zwei Schenkel (16)
mittels einer Spreizvorrichtung vor einem Einsetzen der Borstenbündel.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (12) an einem den Aufnahmeöffnungen (18) gegenüberliegenden Bereich
geschlitzt wird.