(19)
(11) EP 2 949 796 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.2015  Patentblatt  2015/49

(21) Anmeldenummer: 15168784.5

(22) Anmeldetag:  22.05.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D01H 5/00(2006.01)
D01H 5/44(2006.01)
D01H 5/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 28.05.2014 DE 102014107597

(71) Anmelder: Rieter Ingolstadt GmbH
85055 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Karalar, Imadettin
    85053 Ingolstadt (DE)
  • Strobel, Michael
    85072 Eichstätt (DE)
  • Wagner, Manfred
    85051 Ingolstadt (DE)
  • Scheidl, Gerhard
    85053 Ingolstadt (DE)

(74) Vertreter: Bergmeier, Werner 
Canzler & Bergmeier Friedrich-Ebert-Straße 84
85055 Ingolstadt
85055 Ingolstadt (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUM ÖFFNEN EINES STRECKWERKES UND STRECKWERK


(57) Bei einem Verfahren zum Öffnen eines Streckwerkes (1) mit mehreren Walzenpaaren zum Verstrecken eines Faserbandes (2), wird das Faserband (2) zwischen einem Transportwalzenpaar (6) und einem zumindest ein Eingangs- und ein Ausgangswalzenpaar (10, 12), vorzugsweise ein Eingangs-, mindestens ein Mittel- und ein Ausgangswalzenpaar (10, 11, 12) aufweisenden Streckwerk (1) angespannt, wobei jedes Walzenpaar des Streckwerkes (1) mindestens eine Ober- und eine Unterwalze aufweist. Vor dem Öffnen zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10, 11) des Streckwerkes (1) wird die Anspannung des Faserbandes (2) zwischen dem Transportwalzenpaar (6) und dem Streckwerk (1) reduziert, insbesondere aufgehoben. Bei einem entsprechenden Streckwerk ist mittels einer mechanischen oder elektrischen Kopplung bzw. Steuerung vor dem Öffnen zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10,11) des Streckwerkes (1) die Anspannung des Faserbandes (2) zwischen dem Transportwalzenpaar (6) und dem Streckwerk (1) reduziert, insbesondere aufgehoben.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen eines Streckwerkes mit mehreren Walzenpaaren zum Verstrecken eines Faserbandes, bei dem das Faserband zwischen einem Transportwalzenpaar und einem zumindest ein Eingangs- und ein Ausgangswalzenpaar, vorzugsweise ein Eingangs-, mindestens ein Mittel- und ein Ausgangswalzenpaar aufweisenden Streckwerk angespannt wird, wobei jedes Walzenpaar des Streckwerkes mindestens eine Ober- und eine Unterwalze aufweist,_sowie ein Streckwerk mit mehreren Walzenpaaren zum Verstrecken eines Faserbandes.

[0002] Aus der DE 100 57 699 A1 ist eine Vorrichtung an einer Strecke zur Verarbeitung von Faserbändern bekannt, bei der die Faserbänder zwischen einem Einlauftisch und den Eingangswalzen eines Streckwerks eine Reiterwalzeneinrichtung und eine Bandführung mit Transportwalzen durchlaufen, wobei die Faserbänder mindestens im Bereich zwischen den Transportwalzen und den Eingangswalzen des Streckwerks einer Anspannung unterliegen. Zwischen den Transportwalzen und dem Streckwerk wird das Faserband mittels dreier Umlenkrollen wellenförmig umgelenkt.

[0003] Aus der DE 10 2006 014 475 A1 eine Umlenkrolleneinheit offenbart, welche zwischen einem als Transportwalzenpaar dienenden Tastwalzenpaar und einem Eingangswalzenpaar des Streckwerkes angeordnet ist. Die Umlenkrollen weisen Bandumlenkstellen auf, welche das bzw. die Faserbänder quer zur Laufrichtung gleichmäßig ausbreiten und dabei die im Bereich der Einlaufsensoreinheit erfolgt Pressung der Faserbänder auflöst. Um auch bei unterschiedlicher Stärke und Anzahl der vorgelegten Faserbänder eine gleichmäßige Ausbreitung erreichen zu können, ist die Position der Bandumlenkstelle einstellbar. Nachteilig ist es, dass das Einlegen neuer Faserbänder aufwändig ist, da das bzw. die Faserbänder um die einzelnen Bandumlenkstellen gelegt werden müssen.

[0004] Beim Einlaufen der Faserbänder durch die Umlenkrollen bzw. -stellen sind die Faserbänder einer Reibkraft unterzogen, die beim Stopp der Maschine zu einer Anspannung zwischen Faserbandumlenkung und dem Eingangswalzenpaar führt. Wird nun das Streckwerk geöffnet und damit die Oberwalzen von den Unterwalzen der Walzenpaare abgehoben, zieht sich der Strang der einlaufenden Faserbänder zurück in Richtung Transportwalzenpaar. Hierdurch kann an der schwächsten Stelle des Faserbandes in dem Streckwerk, welche sich üblicherweise zwischen dem Mittelwalzenpaar und dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes befindet, eine Dünnstelle entstehen. Beim erneuten Start der Maschine besteht die Gefahr, dass dann eine örtlich begrenzte extreme Schwachstelle des Faserbandes auftritt, die in der Weiterverarbeitung bei der Zuführung in den nächsten Prozess, also eine weitere Streckpassage oder einen Flyer, zu einem Abriss des Faserbandes und damit zum Stillstand dieser Maschine führt.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es die Entstehung einer Schwachstelle beim Öffnen des Streckwerks zu vermeiden und das Einlegen neuer Faserbänder zu vereinfachen.

[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren und einem Streckwerk gemäß den unabhängigen Ansprüchen.

[0007] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Öffnen eines Streckwerks mit mehreren Walzenpaaren zum Verstrecken eines Faserbandes, wird das Faserband zwischen einem Transportwalzenpaar und einem jeweils mindestens eine Ober- und eine Unterwalze aufweisenden Eingangs- und Ausgangswalzenpaar des Streckwerks angespannt. Vorzugsweise weist das Streckwerk zwischen dem Eingangs- und dem Ausgangswalzenpaar zusätzlich ein oder mehrere Mittelwalzenpaare auf. Je nachdem, an welcher Maschine das Streckwerk eingesetzt wird, werden ein oder mehrere Faserbänder dem Transportwalzenpaar zugeführt und bilden im Bereich der Umlenkeinrichtung ein Faserband in Form eines ausgebreiteten Vlieses. Im Folgenden wird der Einfachheit halber stets von einem Faserband gesprochen.

[0008] Die Anspannung des Faserbandes kann durch eine entsprechende Drehzahldifferenz zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Eingangswalzenpaar des Streckwerkes erfolgen. Vorteilhafterweise erfolgt sie ganz oder teilweise dadurch, dass das Faserband insbesondere wellenförmig an stationären oder drehbaren Umlenkstellen umgelenkt wird. Durch die Umlenkung des Faserbandes entsteht Reibung, welche zu einer gewissen Anspannung des Faserbandes vor dem Einlaufen in das Streckwerk führt. Darüber hinaus kann das Faserband durch die Umlenkung ausgebreitet und vergleichmäßigt werden, was zu einer besseren und gleichmäßigeren Verstreckung des Faserbandes in dem Streckwerk führt.

[0009] Vor dem Öffnen des Streckwerkes, zumindest aber des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares des Streckwerkes, wird die Anspannung des Faserbandes zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Streckwerk, insbesondere dem Eingangswalzenpaar des Streckwerkes reduziert oder sogar ganz aufgehoben. Hierdurch wird vermieden, dass beim vollständigen Öffnen des Streckwerkes, bei welchen die Oberwalzen des Streckwerks von ihren Unterwalzen abgehoben werden, das einlaufende Faserband zurück in Richtung Transportwalzenpaar gezogen wird, um die Anspannung auszugleichen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dagegen die Anspannung des Faserbandes vor dem Öffnen des Streckwerkes soweit reduziert oder ganz aufgehoben, dass eine Dünnstelle des Faserbandes r vorzugsweise gar nicht entsteht. Insbesondere besteht die Gefahr, dass die Dünnstelle im Hauptverzugsfeld zwischen dem Mittelwalzen- und dem Ausgangswalzenpaar entsteht. Bei einem Streckwerk mit nur einem Eingangs- und einem Ausgangswalzenpaar ist dieses einzige Verzugsfeld das Hauptverzugsfeld in dem die Dünnstelle entsteht. Daher ist es als wichtig erkannt worden, dass die Klemmung des Faserbandes vor dieser potentiellen Dünnstelle, also im Eingangsund/oder Mittelwalzenpaar, solange aufrechterhalten bleibt, bis die Anspannung des Faserbandes reduziert oder aufgehoben wurde. Das Faserband ist vor dem Öffnen des Streckwerkes bereits entspannt und steht beim Öffnen nicht mehr unter der schädlichen Anspannung. Diese Entspannung kann beispielsweise dadurch geschehen, dass entweder der Weg zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Streckwerk, welchen das Faserband zurückzulegen hat, verkürzt wird oder dass entsprechend viel Faserband von den Transportwalzenpaar nachgefördert wird, um die Anspannung zwischen Streckwerk und Transportwalzenpaar zu reduzieren.

[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird beim Öffnen des Streckwerkes zur Reduzierung der Anspannung des Faserbandes zuerst die insbesondere wellenförmige Umlenkung zumindest teilweise aufgehoben, wodurch sich die Wegstrecke, welche das Faserband zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar des Streckwerkes zurücklegen muss, verkürzt wird. Erst anschließend wird zumindest das Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar oder aber auch weitere Walzenpaare des Streckwerkes oder das komplette Streckwerk durch Abheben der Oberwalzen von den Unterwalzen geöffnet. Das Faserband ist dann dementsprechend entspannt, wenn das Streckwerk geöffnet wird. Ein Zurückziehen des Faserbandes und damit eine Schwächung des Faserbandes an der Schwachstelle zwischen dem Mittelwalzenpaar und dem Ausgangswalzenpaar, insbesondere im Bereich eines Druckstabes, werden damit vermieden.

[0011] Vorteilhaft ist es, wenn die wellenförmige Umlenkung eine oder mehrere obere und untere Umlenkstellen aufweist und zur Aufhebung der Umlenkung die oberen und/oder unteren Umlenkstellen von dem Faserband entfernt werden. Dies geschieht insbesondere durch eine Entfernung der Umlenkstellen quer zur Transportrichtung des Faserbandes, das heißt durch Anheben der oberen Umlenkstellen oder Absenken der unteren Umlenkstellen wird der zurückzulegende Weg des zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar geklemmten Faserbandes verkürzt und das Faserband hierdurch entspannt.

[0012] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn zuerst die oberhalb des Faserbandes angeordneten Umlenkstellen und dann erst die Oberwalze zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares angehoben werden. Die Bewegungsrichtung der oberen Umlenkstellen und der Oberwalzen des Streckwerkes ist dabei dieselbe, wodurch die bauliche Umsetzung dieses Verfahrens besonders einfach erfolgen kann.

[0013] In besonders vorteilhafter Ausführung der Erfindung werden die obere/n Umlenkstelle/n und die Oberwalzen des Streckwerkes derart an einem Belastungsarm des Streckwerkes angeordnet, dass zuerst die obere Umlenkstellen und dann erst die Oberwalzen des Streckwerkes angehoben werden. Das Anheben kann dabei mittels einer einzigen Bewegung des Belastungsarms des Streckwerkes erfolgen. Hierdurch ist das Öffnen des Streckwerks verbunden mit einem zuerst erfolgenden Entspannen des Faserbandes, bevor die Oberwalzen des Streckwerks von ihren Unterwalzen abgehoben werden. Das Faserband wird demnach noch in dem Streckwerk geklemmt gehalten, so lange bis das Faserband vor dem Streckwerk entspannt ist. Somit kann keine Rückzugsbewegung auf das in dem Streckwerk befindliche Faserband mehr ausgeübt werden, sobald die Klemmung im Streckwerk gelöst wird.

[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Umlenkstelle/n pneumatisch, hydraulisch oder elektrischen in eine Entspannungsstellung bewegt werden. Damit kann mittels einer Steuerung ein Impuls an die Umlenkstelle/n zur Entspannung des Faserbandes gegeben werden, bevor das Streckwerk geöffnet werden kann.

[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird bei Stillstand des Streckwerkes das Faserband mittels der Transportwalzen zuerst, in der Regel nur wenige Zentimeter gefördert und dann erst das Streckwerk geöffnet. Durch die Förderung des Faserbandes mittels der Transportwalzen wird die Anspannung zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Streckwerk des Faserbandes reduziert oder sogar ganz aufgehoben, wodurch ebenfalls ein Zurückziehen des Faserbandes aus dem Streckwerk beim Öffnen des Streckwerkes verhindert wird.

[0016] Vorzugsweise wird das Streckwerk zuerst zumindest im Bereich des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares wieder geschlossen und erst anschließend die Anspannung des Faserbandes wieder hergestellt. Damit ist ebenfalls sichergestellt, dass das Faserband keine unzulässige Dünnstelle erhält.

[0017] Ein erfindungsgemäßes Streckwerk weist mehrere Walzenpaare zum Verstrecken eines Faserbandes auf. Das Faserband ist zwischen einem Transportwalzenpaar und einem zumindest ein Eingangs- und ein Ausgangswalzenpaar, vorzugsweise ein Eingangs-, mindestens ein, manchmal auch zwei oder sogar drei Mittel- und ein Ausgangswalzenpaar aufweisenden Streckwerk angespannt. Jedes Walzenpaar des Streckwerkes weist mindestens eine Ober- und eine Unterwalze auf._Mittels einer mechanischen oder elektrischen Kopplung bzw. Steuerung wird bewirkt, dass vor dem Öffnen zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares des Streckwerkes die Anspannung des Faserbandes zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Eingangswalzenpaar des Streckwerkes reduziert, vorzugsweise sogar ganz aufgehoben ist. Die mechanische oder elektrische Kopplung bzw. Steuerung bewirkt, dass die Anspannung des Faserbandes ein schädliches Zurückziehen des Faserbandes aus dem Streckwerk beim Öffnen der Klemmstellen des Faserbandes zwischen Ober- und Unterwalzen des Streckwerkes vermeidet. Die mechanische Kopplung bzw. Steuerung kann dabei derart wirken, dass durch eine mechanische Verknüpfung das Streckwerk und ein die Anspannung des Faserbandes bewirkendes Bauteil derart gekoppelt sind, dass das Streckwerk erst zu öffnen ist, wenn die Anspannung reduziert wurde. Durch die elektrische Kopplung bzw. Steuerung kann bewirkt werden, dass entweder die Bauteile, welche die Anspannung verursachen von dem Faserband entfernt werden oder dass das Transportwalzenpaar bei ganz oder weitgehend stillstehendem Streckwerk bewegt wird, um eine Verlängerung des Faserbandes zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Streckwerk und damit für eine Entspannung des Faserbandes zu sorgen.

[0018] Vorteilhafterweise sind zur Anspannung des Faserbandes zwischen dem Transportwalzenpaar und dem Eingangswalzenpaar eine oder mehrere obere und untere Umlenkstellen angeordnet, mit welchen das Faserband insbesondere wellenförmig umgelenkt wird.

[0019] Zur Reduzierung oder Aufhebung der Umlenkung und damit der Anspannung des Faserbandes sind vorzugsweise die oberen und/oder unteren Umlenkstellen von dem Faserband entfernbar. Es kann dadurch erfolgen, dass mittels einer Einrichtung, an welcher die Umlenkstellen befestigt sind, die Umlenkstellen insbesondere senkrecht zum Lauf des Faserbandes entfernt werden. Hierdurch wird die wellenförmige Umlenkung des Faserbandes aufgehoben oder die Auslenkung reduziert. Der Weg des Faserbandes zwischen den Klemmstellen wird dadurch geringer, wodurch die Anspannung des Faserbandes ebenfalls reduziert ist.

[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist zum Öffnen des Streckwerks mindestens eine der Umlenkstellen mit mindestens dem Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar elektrisch oder mechanisch derart verbunden, dass zur Reduzierung oder Aufhebung der Anspannung des Faserbandes zuerst die insbesondere wellenförmige Umlenkung zumindest teilweise aufgehoben und anschließend zumindest das Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar geöffnet wird. Wesentlich ist, dass die Aufhebung oder Reduzierung der wellenförmigen Umlenkung geschieht, bevor das Streckwerk geöffnet wird und dass das Faserband insbesondere an der kritischen Stelle zwischen Mittelwalzenpaar und Ausgangswalzenpaar nicht weiter geschwächt wird.

[0021] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die oberen Umlenkstellen und die Oberwalzen des Streckwerks derart an einem Belastungsarm des Streckwerks angeordnet, dass beim Öffnen des Streckwerks bzw. beim Anheben des Belastungsarmes zuerst eine oder alle oberen Umlenkstellen und erst dann die Oberwalzen des Streckwerkes angehoben werden. Dies kann beispielsweise mit einer entsprechenden Formgebung des Belastungsarms oder aber auch durch entsprechende Gelenke oder Führungen der Umlenkstellen und/oder Oberwalzen erfolgen.

[0022] In einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind eine oder alle oberen Umlenkstellen und die Oberwalzen des Streckwerkes an einem Belastungsarm des Streckwerks angeordnet und die Oberwalze zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares ist dabei in einem Langloch gelagert. Hierdurch werden beim Öffnen des Belastungsarmes zuerst die obere/n Umlenkstelle/n, welche fest mit dem Belastungsarm verbunden ist/sind und erst dann die Oberwalze zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares, welches in dem Langloch geführt ist, angehoben. Das Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar klemmt dementsprechend das Faserband noch so lange, bis die obere Umlenkstelle von dem Faserband entfernt oder zumindest gelöst ist und das Faserband entspannt. Erst danach wird durch eine weitere Bewegung des Belastungsarmes nach oben auch die Oberwalze des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares nach oben bewegt und gibt das Faserband frei.

[0023] Sind die Umlenkstellen pneumatisch, hydraulisch oder elektrischen in eine Entspannungsstellung bewegbar, so kann durch eine entsprechende Steuerung beim Öffnen des Streckwerks bewirkt werden, dass zuerst die Umlenkstellen das Faserband entspannen und dann erst das Streckwerk geöffnet werden kann.

[0024] Vorteilhafterweise ist zum Öffnen des Streckwerkes das Transportwalzenpaar mit mindestens dem Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar elektrisch oder mechanisch derart verbunden, dass zur Reduzierung oder Aufhebung der Anspannung des Faserbandes bei Stillstand des Streckwerkes das Faserband mittels des Transportwalzenpaares gefördert wird und dann erst das Streckwerk geöffnet wird. Auch hierdurch lässt sich die Anspannung des Faserbandes zwischen Transportwalzenpaar und Streckwerk reduzieren und eine Dünnstelle im Faserband vermeiden.

[0025] Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt
Figur 1
einen Belastungsarm mit daran angeordneten oberen Umlenkstellen,
Figur 2
eine Steuerverbindung zwischen dem Streckwerk und Transportwalzen und
Figur 3
eine Umlenkung mit einer lageveränderlichen unteren Umlenkstelle.


[0026] In Figur 1 ist schematisch ein Streckwerk 1 dargestellt, in welchem ein Faserband 2 verstreckt und anschließend über ein Kalanderwalzenpaar 3 und einen Drehteller 4 in einer Kanne 5 abgelegt wird. Das Faserband 2 wird über ein Transportwalzenpaar 6 dem Streckwerk 1 zugeführt. Zwischen dem Transportwalzenpaar 6 und dem Streckwerk 1 ist eine Umlenkung 7 angeordnet. In der Umlenkung 7 wird das Faserband 2 um untere Umlenkstellen 8.1 und 8.2 sowie um obere Umlenkstellen 9.1 und 9.2 wellenförmig umgelenkt. Das Faserband 2 ist jeweils zwischen dem Transportwalzenpaar 6 und einem Eingangswalzenpaar 10 des Streckwerkes 1 geklemmt. Zwischen dem Eingangswalzenpaar 10 und einem Mittelwalzenpaar 11 sowie zwischen dem Mittelwalzenpaar 11 und einem Ausgangswalzenpaar 12 wird das Faserband 2 in vorbestimmter Weise verstreckt. Zwischen dem Mittelwalzenpaar 11 und dem Ausgangswalzenpaar 12 ist ein Druckstab 13 angeordnet, welcher das Faserband 2 führt. Im Bereich des Druckstabes 13 ist das Faserband 2 aufgrund seiner Verstreckung am empfindlichsten. An dieser Stelle entsteht eine unzulässige Dünnstelle, wenn das Faserband 2 aufgrund eines zu hohen Anspannungsverzuges zwischen dem Transportwalzenpaar 6 und dem Eingangswalzenpaar 10 zurückgezogen wird, wenn das Streckwerk 1 geöffnet wird.

[0027] Zum Öffnen des Streckwerkes 1 wird ein Belastungsarm 14 des Streckwerkes 1 um einen Drehpunkt 15 geschwenkt. Der Drehpunkt 15 kann, wie hier dargestellt, im Bereich des Ausgangswalzenpaares 12, angeordnet sein. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel schwenkt der Belastungsarm 14 in Doppelpfeilrichtung um den Drehpunkt 15. In anderen Ausführungen ist es auch möglich, dass der Belastungsarm 14 über einen Drehpunkt 15 am Eingang des Streckwerkes 1 drehbar ist, oder dass eine Drehachse seitlich an den Stirnseiten der Walzen des Streckwerkes 1 angeordnet ist, wodurch die Walzen seitlich hochgeklappt werden können.

[0028] An dem Belastungsarm 14 sind Oberwalzen 16, 17, 18 und 19 der Walzenpaare 10, 11 und 12 des Streckwerkes 1 an Halter 20, 21, 22 und 23 angeordnet. Die beiden Oberwalzen 18 und 19 sind bezüglich ihrer Drehachsen fest an den Haltern 22 und 23 befestigt und nur einer Unterwalze des Ausgangswalzenpaares 12 zugeordnet. Die Oberwalzen 16 und 17 hingegen sind an Halter 20 und 21 in Langlöchern 24 und 25 geführt. Diese Langlöcher 24 und 25 bewirken, dass bei einer Drehung des Belastungsarms 14 um den Drehpunkt 15 die Oberwalzen 16 und 17 noch auf deren Unterwalzen liegen bleiben, solange bis die in den Langlöcher 24 und 25 geführten Achsstummel der Oberwalzen 16 und 17 an der Unterseite des Langlochs 24 bzw. 25 angelangt sind. Erst danach heben sie zusammen mit dem Belastungsarm 14 von den Unterwalzen ab. Die Klemmung des Faserbandes 2 wird somit in dem Eingangswalzenpaar 10 und dem Mittelwalzenpaar 11 nicht sofort gelöst, sondern erst, wenn die Oberwalzen 16 und 17 zusammen mit dem Belastungsarm 14 von den Unterwalzen abheben.

[0029] Im Gegensatz zu der Wellenlagerung in den Langlöchern 24 und 25 sind die oberen Umlenkstellen 9.1 und 9.2 an einem Halter 26 fest an dem Belastungsarm 14 angeordnet. Sobald der Belastungsarm 14 um den Drehpunkt 15 gedreht wird, heben die oberen Umlenkstellen 9.1 und 9.2 zusammen mit Belastungsarm 14 von dem Faserband 2 ab. Hierdurch wird die Umlenkung des Faserbandes 2 zuerst reduziert und danach vollständig aufgelöst. Das Faserband 2 liegt nun ohne oder mit nur noch geringer Spannung zwischen dem Tastwalzenpaar 6 und dem Eingangswalzenpaar 10, deren Oberwalze 16 immer noch auf der Unterwalze aufliegt. Wenn anschließend die Oberwalzen 16 und 17 ebenfalls von deren Unterwalzen abheben, wird das Faserband 2 nicht mehr zurückgezogen und eine Entstehung einer kritischen Dünnstelle in dem Faserband wird damit vermieden.

[0030] Auch wenn in diesem Ausführungsbeispiel die beiden oberen Umlenkstellen 9.1 und 9.2 fest mit dem Belastungsarm 14 verbunden sind, so ist es dennoch ausreichend, wenn nur eine der beiden oberen Umlenkstellen 9.1 oder 9.2 zusammen mit dem Belastungsarm 14 abgehoben wird. Gleiches gilt für die Langlöcher 24 und 25. Auch hier kann es ausreichend sein, wenn nur eine der beiden Oberwalzen 16 oder 17 in einem Langloch 24 bzw. 25 gelagert ist. Wesentlich ist, dass beim Öffnen des Streckwerkes die Stelle des Faserbandes 2 zwischen dem Mittelwalzenpaar 11 und dem Ausgangswalzenpaar 12 durch eine längere Klemmung des Faserbandes 2 als an den vorgelagerten Stellen gesichert ist.

[0031] Das Schließen des Streckwerkes 1 erfolgt dadurch, dass die Oberwalzen 16 und 17 zuerst das Faserband 2 wieder auf den Unterwalzen des Eingangswalzenpaares 10 und des Mittelwalzenpaares 11 klemmen. Anschließend bewegen sich die Achszapfens der Oberwalzen 16 und 17 in dem Langloch 24 bzw. 25 wieder nach oben. Durch eine noch weitere Bewegung des Belastungsarms 14 in die Schließstellung werden die oberen Umlenkstellen 9.1 und 9.2 wieder in die Umlenkstellung für das Faserband 2 gebracht, wodurch das Faserband 2 wieder wellenförmig in der Umlenkung 7 umgelenkt wird.

[0032] In Figur 2 ist eine weitere Ausführung der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Das Faserband 2 wird durch das Transportwalzenpaar 6 dem Streckwerk 1 zugeführt, dort verstreckt und anschließend in der Kanne 5 abgelegt. Zwischen dem Transportwalzenpaar 6 und dem Streckwerk 1 ist die Umlenkung 7 angeordnet, welche das Faserband 2 wellenförmig umlenkt.

[0033] An dem Belastungsarm 14 des Streckwerks 1 ist schematisch ein Schalter 30 angeordnet. Wenn das Streckwerk mittels des Belastungsarms 14 geöffnet werden soll, ist der Schalter 30 zu betätigen, wodurch über eine Steuerung 31 ein Antrieb 32 betätigt wird, mit welchem das Transportwalzenpaar 6 in Bewegung versetzt wird und das Faserband 2 in Richtung Streckwerk 1 fördert. Das Streckwerk 1 ist trotz dieser Zuführung des Faserbandes 2 gestoppt, so dass das Faserband 2 zwischen dem Transportwalzenpaar 6 und dem Eingangswalzenpaar 10 des Streckwerks 1 verlängert wird. Die Anspannung zwischen dem Transportwalzenpaar 6 und dem Eingangswalzenpaar 10 des Faserbandes 1 wird dadurch reduziert oder ganz aufgehoben. Nachdem dies erfolgt ist, kann der Belastungsarm 14 um den Drehpunkt 15 gedreht und das Streckwerk 1 geöffnet werden. Das Faserband 2 wird durch die fehlende Anspannung nicht zurückgezogen und die Dünnstelle zwischen dem Mittelwalzenpaar 11 und dem Ausgangswalzenpaar 12 wird hierdurch nicht beschädigt. Der Antrieb 32 zum Antrieb des Transportwalzenpaares 6 kann der für die normale Zuführung des Faserverbands 2 zuständige Antrieb des Transportwalzenpaares 6 sein oder ein separater Antrieb, welcher lediglich zum Ausgleich der Anspannung dient.

[0034] Das Schließen des Streckwerkes 1 kann bei diesem Ausführungsbeispiel in herkömmlicher Weise erfolgen.

[0035] In Figur 3 ist eine weitere Abwandlung der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Hierbei ist die Anspannung des Faserverbands 2 durch eine mehr oder weniger starke Auslenkung des Faserverbands 2 mit Hilfe der Umlenkstelle 8.2 der beiden unteren Umlenkstellen 8.1 und 8.2 zu bewirken. Soll das Streckwerk 1 geöffnet werden, so wird durch eine nicht dargestellte Steuerung ein Steuerungssignal an einen beispielsweise pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antrieb 33 der unteren Umlenkstelle 8.2 gegeben, mit welchem diese Umlenkstelle 8.2 aus dem Eingriff mit dem Faserband 2 gebracht wird. Hierdurch wird die Anspannung des Faserverbands 2 zwischen dem Transportwalzenpaar 6 und dem Eingangswalzenpaar 10 des Streckwerks 1 reduziert oder ganz aufgehoben. Ein Zurückziehen des Faserbandes 2 wird dadurch beim Öffnen des Streckwerks 1 nicht erfolgen. Wenn das Streckwerk 1 wieder geschlossen werden soll, wird in umgekehrter Reihenfolge zuerst der Belastungsarm 14 wieder auf das Faserband 2 mit den Oberwalzen 16, 17, 18 und 19 aufgebracht und geklemmt. Erst anschließend wird die untere Umlenkstelle 8.2 wieder in Richtung zur Umlenkung des Faserverbands 2 bewegt, wodurch erneut eine Anspannung des Faserbandes 2 entsteht. Das planmäßige Verstrecken des Faserbandes 2 kann sodann fortgesetzt werden.

[0036] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Auch wenn das Ausführungsbeispiel nur mit dem nachträglichen Anheben und dem zuerst wieder Aufsetzen der Oberwalze des Eingangs- und Mittelwalzenpaares dargestellt ist, so ist die Erfindung ebenso mit dem nachträglichen Anheben und dem zuerst wieder Aufsetzen nur der Mittelwalze oder aber nur der Eingangswalze möglich. Dies gilt sinngemäß auch für Streckwerke mit nur einem Eingangs- und Ausgangswalzenpaar, also ohne Mittelwalzenpaar oder für Streckwerke mit mehr als einem Mittelwalzenpaar. Abwandlungen im Rahmen der Ansprüche sind jederzeit möglich.

Bezugszeichenliste



[0037] 
1
Streckwerk
2
Faserband
3
Kalanderwalzenpaar
4
Drehteller
5
Kanne
6
Transportwalzenpaar
7
Umlenkung
8.1
untere Umlenkstellen
8.2
untere Umlenkstellen
9.1
obere Umlenkstellen
9.2
obere Umlenkstellen
10
Eingangswalzenpaar
11
Mittelwalzenpaar
12
Ausgangswalzenpaar
13
Druckstab
14
Belastungsarm
15
Drehpunkt
16
Oberwalzen
17
Oberwalzen
18
Oberwalzen
19
Oberwalzen
20
Halter
21
Halter
22
Halter
23
Halter
24
Langlöcher
25
Langlöcher
26
Halter
30
Schalter
31
Steuerung
32
Antrieb
33
Antrieb



Ansprüche

1. Verfahren zum Öffnen eines Streckwerkes (1) mit mehreren Walzenpaaren zum Verstrecken eines Faserbandes (2), bei dem das Faserband (2) zwischen einem Transportwalzenpaar (6) und einem zumindest ein Eingangs- und ein Ausgangswalzenpaar (10, 12), vorzugsweise ein Eingangs-, mindestens ein Mittel- und ein Ausgangswalzenpaar (10, 11, 12) aufweisenden Streckwerk (1) angespannt wird, wobei jedes Walzenpaar des Streckwerkes (1) mindestens eine Oberund eine Unterwalze aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Öffnen zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10, 11) des Streckwerkes (1) die Anspannung des Faserbandes (2) zwischen dem Transportwalzenpaar (6) und dem Streckwerk (1) reduziert, insbesondere aufgehoben wird.
 
2. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Anspannung mittels einer insbesondere wellenförmigen Umlenkung (7) des Faserbandes (2) erfolgt.
 
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen des Streckwerkes (1) zur Reduzierung der Anspannung des Faserbandes (2) zuerst die insbesondere wellenförmige Umlenkung (7) zumindest teilweise aufgehoben und anschließend zumindest das Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar (10, 11) geöffnet wird.
 
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wellenförmige Umlenkung (7) eine oder mehrere obere und untere Umlenkstellen (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) aufweist und zur Aufhebung der Umlenkung (7) die oberen und/oder unteren Umlenkstellen (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) von dem Faserband (2) entfernt werden.
 
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die oberhalb des Faserbandes (2) angeordnete/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und dann die Oberwalze (16) zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10, 11) angehoben werden.
 
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und die Oberwalzen (16, 17, 18, 19) des Streckwerkes (1) derart an einem Belastungsarm (14) des Streckwerkes (1) angeordnet sind, dass zuerst die obere/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und dann erst die Oberwalzen (16, 17, 18, 19) angehoben werden.
 
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstelle/n (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch in eine Entspannungsstellung bewegt werden.
 
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Stillstand des Streckwerkes (1) das Faserband (2) mittels des Transportwalzenpaares (6) gefördert wird und dann erst das Streckwerk (1) geöffnet wird.
 
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Streckwerk (1) zuerst zumindest im Bereich des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10,11) geschlossen und anschließend die Anspannung des Faserbandes (2) wieder hergestellt wird.
 
10. Streckwerk mit mehreren Walzenpaaren (10, 11, 12) zum Verstrecken eines Faserbandes (2), bei dem das Faserband (2) zwischen einem Transportwalzenpaar (6) und einem zumindest ein Eingangs- und ein Ausgangswalzenpaar (10, 12), vorzugsweise ein Eingangs-, mindestens ein Mittel- und ein Ausgangswalzenpaar (10, 11, 12) aufweisenden Streckwerk (1) angespannt ist, wobei jedes Walzenpaar des Streckwerkes (1) mindestens eine Ober- und eine Unterwalze aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer mechanischen oder elektrischen Kopplung bzw. Steuerung vor dem Öffnen zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10,11) des Streckwerkes (1) die Anspannung des Faserbandes (2) zwischen dem Transportwalzenpaar (6) und dem Streckwerk (1) reduziert, insbesondere aufgehoben ist.
 
11. Streckwerk nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anspannung des Faserbandes (2) zwischen dem Transportwalzenpaar (6) und dem Eingangswalzenpaar (10) eine oder mehrere obere und untere Umlenkstellen (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) angeordnet sind zur insbesondere wellenförmigen Umlenkung des Faserbandes (2).
 
12. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Reduzierung oder Aufhebung der Umlenkung und der Anspannung des Faserbandes (2) die oberen und/oder unteren Umlenkstellen (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) von dem Faserband (2) entfernbar sind.
 
13. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Öffnen des Streckwerkes (1) mindestens eine der Umlenkstellen (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) mit mindestens dem Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar (10, 11) elektrisch oder mechanisch derart verbunden ist, dass zur Reduzierung oder Aufhebung der Anspannung des Faserbandes (2) zuerst die insbesondere wellenförmige Umlenkung zumindest teilweise aufgehoben und anschließend zumindest das Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar (10, 11) geöffnet wird.
 
14. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Öffnen des Streckwerkes (1) mindestens eine der Umlenkstellen (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) mit mindestens dem Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar (10, 11) elektrisch oder mechanisch derart verbunden ist, dass zur Reduzierung oder Aufhebung der Anspannung des Faserbandes (2) zuerst die oberhalb des Faserbandes (2) angeordnete/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und dann die Oberwalze (16) zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10, 11) angehoben werden.
 
15. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und die Oberwalzen (16, 17, 18, 19) des Streckwerkes (1) derart an einem Belastungsarm (14) des Streckwerkes (1) angeordnet sind, dass zuerst die obere/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und dann erst die Oberwalzen (16, 17, 18, 19) angehoben werden.
 
16. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und die Oberwalzen (16, 17, 18, 19) des Streckwerkes (1) an einem Belastungsarm (14) des Streckwerkes (1) angeordnet sind und die Oberwalze (16) zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10, 11) in einem Langloch (24, 25) gelagert ist, so dass beim Öffnen des Belastungsarmes (14) zuerst die obere/n Umlenkstelle/n (9.1, 9.2) und dann erst die Oberwalze (16) zumindest des Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaares (10, 11) anheben.
 
17. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstelle/n (8.1, 8.2, 9.1, 9.2) pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch in eine Entspannungsstellung bewegbar sind.
 
18. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Öffnen des Streckwerkes (1) das Transportwalzenpaar (6) mit mindestens dem Eingangs- und/oder Mittelwalzenpaar (10, 11) elektrisch oder mechanisch derart verbunden ist, dass zur Reduzierung oder Aufhebung der Anspannung des Faserbandes (2) bei Stillstand des Streckwerkes (1) das Faserband (2) mittels des Transportwalzenpaares (6) gefördert wird und dann erst das Streckwerk (1) geöffnet wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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