[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen einer an einem Möbelkorpus bewegbar
aufgenommenen Faltklappe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Möbel.
[0002] Um beispielsweise einen größeren Bereich einer Möbelfront eines Möbels mit einer
Klappe, die um eine insbesondere horizontale Drehachse schwenkbar ist, abzudecken,
ist es auf dem Gebiet des Möbelbaus bekannt, die Klappe als Falzklappe auszubilden.
Die Faltklappe kann dabei mindestens zwei Klappenelemente aufweisen, die gelenkig
z.B. mit Scharnieren miteinander verbunden sind und die sich z.B. um eine weitere
horizontale Schwenkachse zusammenklappen lassen. Dadurch benötigt die Klappe einen
geringeren Schwenkraum. Des Weiteren kann eine Faltklappe eine verringerte Hebellänge
insbesondere in einer geöffneten Stellung aufweisen und erfordert eine vergleichsweise
geringe Kraft und z.B. einen entsprechend kleineren mechanischen Energiespeicher,
um eine Klappe in einer geöffneten Stellung zu halten.
[0003] Allerdings umfasst die Faltklappe im Vergleich zu einer einfachen, einstückigen Klappe
zusätzliche bewegliche Teile, wodurch z.B. eine wiederholbar genaue Bewegungsführung
und z.B. ein dichter Abschluss des Möbels schwerer erreichbar sein können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bewegen
einer an einem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenen Faltklappe bereitzustellen, die
hinsichtlich der Einstellbarkeit einer Bewegungsführung verbessert ist.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Bewegen einer an einem Möbelkorpus bewegbar
aufgenommene Faltklappe aus, wobei die Faltklappe wenigstens zwei gelenkig miteinander
verbundene Klappenelemente umfasst. Die Vorrichtung ist mit einer Krafteinheit aufgestattet,
die über einen Stellarm, der im montierten Zustand an einem ersten Klappenelement
angeordnet ist, das Öffnen der Faltklappe durch Krafteinwirkung zumindest unterstützt.
Zudem ist die Vorrichtung mit einem zweiten Stellarm ausgestattet, der im montierten
Zustand mit einem zweiten Klappenelement verbunden ist. Dabei ist wenigstens einer
der beiden Stellarme mittels eines Gelenks an dem jeweils zugeordneten Klappenelement
angebracht.
[0008] Der Kern der Erfindung besteht darin, dass das Gelenk eine Drehlagereinheit mit einer
Verstelleinrichtung umfasst, mit der eine Position eines Drehlagers des wenigstens
einen Stellarms, durch das eine Drehachse des Stellarms verläuft, am zugeordneten
Klappenelement verstellbar ist, wobei die Verstelleinrichtung ein Verstellelement
mit einer spiralförmigen Verstellkontur umfasst, das für eine Verstellung der Position
eines Drehlagerelements an der Drehlagereinheit drehbar gelagert ist. Eine spiralförmige
Verstellkontur kann vorteilhaft selbsthemmend ausgebildet sein, wobei eine gewählte
Einstellung an der Verstelleinrichtung mit einer vorteilhaft geringen Kraft fixierbar
ist. Des Weiteren ermöglicht eine spiralförmige Verstellkontur, dass zusätzliche Einstellpositionen
über eine Verstellung um mehr als eine volle Umdrehung, d.h. über einen Verstellwinkel
von 360° des drehbaren Verstellelements hinaus zur Verfügung gestellt sein können.
Dadaurch kann die Verstellkontur vorteilhaft einen vergleichsweise großen Verstellbereich
zwischen einem Zentrum und einem äußeren Rand der spiralförmigen Verstellkontur für
eine Verstellung einer Lage der Eingreifstruktur bereitstellen. Außerdem ist durch
ein Verstellbewegung, die über eine 360°-Drehung hinausreicht, eine vergleichsweise
feine und genaue Einstellbarkeit der Verstelleinrichtung erreichbar.
[0009] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass die Drehlagereinheit
ein Anbringelement für eine Anbringung an dem Klappenelement des wenigstens einen
Stellarms umfasst, an dem das Drehlagerelement mittels einer Verstelleinrichtung verstellbar
montiert ist. Das Drehlagerelement kann dabei z.B. durch eine gerade und z.B. durch
eine drehende beziehungsweise gekrümmte, zum Beispiel kreisbogenförmige Bewegungen
um eine Schwenkachse verstellbar sein, wobei die Schwenkachse von der Drehachse verschieden
ist. Das Anbringelement ist vorzugsweise für eine ortsfeste Anbringung am entsprechenden
Klappenelement vorgesehen, um einen ortsfesten Bezugspunkt und eine stabile Basis
am Klappenelement für eine Verstellung der Gelenkverbindung des Stellarms bereitzustellen.
[0010] Vorzugsweise ist die Verstellkontur an einer Stirnseite des Verstellelements zwischen
zwei parallelen Ebenen, die senkrecht zu einer Verstelldrehachse gelegen sind ausgebildet.
Dadurch lässt sich die Verstellkontur vorteilhaft in einer platzsparenden und stabilen
Form ausführen.
[0011] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass das Verstellelement eine Scheibe umfasst an der
die spiralförmige Verstellkontur an einer Stirnseite stegförmig hervorstehend ausgebildet
ist. Die Stirnseite ist dabei vorzugsweise eine kreisscheibenförmige ebene Fläche.
Insbesondere ist der Mittelpunkt der Spirale konzentrisch zur kreisscheibenförmigen
Stirnfläche gelegen, wodurch sich Verstellkräfte für verschiedene Verstellungen vergleichsweise
wenig unterscheiden. Die Eingreifstruktur am zweiten Stellarmabschnitt ist vorzugsweise
ein zapfenbeziehungsweise nockenförmiger Vorsprung mit kreis- oder ellipsenförmigen
Querschnitt, um ein vergleichsweise leichtgängiges Verstellen des Verstellelements
zu ermöglichen.
[0012] Das Verstellelement kann außerdem eine Scheibe umfassen, an der die spiralförmige
Verstellkontur an einer Stirnseite als nutförmige Vertiefung ausgebildet ist. Dadurch
kann die Stirnseite gegebenenfalls eine vergleichsweise große Kontaktfläche zum Fixieren
bereitstellen.
[0013] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass an einer Stirnseite
des Verstellelements, die entgegengesetzt zur Stirnseite der Verstellkontur angeordnet
ist, ein Lagerzapfen zentral hervorstehend ausgebildet ist. Vorzugsweise hat der Lagerzapfen
einen kleinen Durchmesser als die Scheibe. Dadurch lässt sich ein überstehender Randabschnitt
der Stirnseite als Druck- und Haftreibungsfläche zum Beispiel für eine Fixierung einer
Winkelstellung des Verstellelements zur Verfügung stellen.
[0014] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass an einer Stirnseite des Verstellelements, die
entgegengesetzt zur Stirnseite der Verstellkontur gelegen ist, und insbesondere am
Lagerzapfen ein Eingriff für ein Verstellwerkzeug wie zum Beispiel für einen Schraubendreher
ausgebildet ist. Die Verstelleinrichtung kann dadurch vorteilhaft kompakt ausgebildet
sein.
[0015] An der Stirnseite des Verstellelements, an der die Verstellkontur ausgebildet ist,
kann gegebenenfalls ein zweiter Lagerzapfen vorzugsweise zentral aus der Stirnseite
hervorstehen, um das Verstellelement beidseitig, insbesondere symmetrisch bezüglich
der Verstellkontur drehbar abzustützen. Dadurch ist vorteilhaft ein Verschleiß insbesondere
an der Verstellkontur verringerbar.
[0016] Vorzugsweise ist eine Winkelstellung des Verstellelements mit einer Schraubverbindung
zwischen dem Drehlagerelement und dem Anbringelement fixierbar. Dabei können auch
weitere beziehungsweise mehrere Schraubverbindungen vorgesehen sein.
[0017] Um einen vergleichsweise großen Verstellweg bereitzustellen, ist eine gewindelose
Durchstecköffnung der Schraubverbindung am Drehlagerelement und/oder am anderen Element
als Langloch, das insbesondere in Längsrichtung des Drehlagerelements oder des anderen
Elements erstreckt ist, ausgebildet.
[0018] Vorzugsweise sind am Drehlagerelement und/oder am Anbringelement eine Reihe von mehreren
Bohrungen für eine fixierende Schraubverbindung zwischen den Drehlagerelement und
dem Anbringelement ausgebildet, die insbesondere mit einem an eine Fixierschraube
angepassten Innengewinde versehen sind. Die Durchstecköffnungen können dabei in einen
Abstand z.B. eines maximalen Stellwegs des Verstellelements und z.B. eines doppelten
maximalen Stellwegs des Verstellelements angeordnet sein. Die Verstelleinrichtung
lässt sich dadurch an verschiedenen Positionen einsetzen an denen sich die beiden
Stellarmabschnitte miteinander verbinden lassen. Dadurch ist durch die Reihe von Bohrungen
eine Verstellung des Verstellarms über einen vergleichsweise großen Längenbereich
möglich, wobei die Verstelleinrichtung mit der spiralförmigen Verstellkontur für eine
Feinjustierung der Stellarmlänge zur Verfügung steht.
[0019] Die Verstelleinrichtung umfasst vorzugsweise einen Lagerkörper, der das Verstellelement
senkrecht zur Verstelldrehachse umgibt, wobei der Lagerkörper zur Anordnung zwischen
den Drehlagerelment und dem Anbringelement vorgesehen ist. Der Lagerkörper kann zur
Fixierung oder auch zu einer Grobpositionierung des Verstellelements beitragen, wodurch
sich die Verstelleinrichtung und der Stellarm stabiler ausbilden lassen, da nicht
nur das Verstellelement stützstellend zwischen den beiden Stellarmabschnitten bereitstellt
sondern auch der Lagerkörper.
[0020] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass das Verstellelement im Lagerkörper derart gelagert
ist, dass das Verstellelement in Richtung der Verstelldrehachse an wenigstens einer
Seite des Lagerkörpers über dessen Oberfläche hinausragt.
[0021] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und mit Hilfe
von nicht maßstäblichen Zeichnungen näher erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Möbels in
einer vertikalen Schnittebene,
- Figur 2a
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Drehlagereinheit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 2b
- eine schematische perspektivische Ansicht der Drehlagereinheit aus einer von Fig.2a
verschiedenen Perspektive,
- Figur 3
- eine schematische, teilweise transparente Frontansicht der Drehlagereinheit,
- Figur 4
- eine schematische perspektivische Explosionsansicht der Drehlagereinheit.
[0023] In der Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels gezeigt.
Dabei ist in der Figur 1 ausschnittsweise ein Möbelfach 2 des Möbels 1 gezeigt, an
dem eine mehrteilige Möbelklappe 3 mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Stellvorrichtung 4 angebracht ist, um die Möbelklappe für ein Öffnen oder Schließen
beweglich am Möbelfach 2 anzubringen. Die Möbelklappe 3 ist zweiteilig ausgebildet,
und umfasst ein erstes Klappenelement 3a und ein zweites Klappenelement 3b.
[0024] Die erfindungsgemäße Stellvorrichtung 4 umfasst ein Montageelement 4a sowie einen
ersten Stellarm 6a und einen zweiten Stellarm 6b, wobei die beiden Stellarme 6a und
6b schwenkbar am Montageelement 4a gelagert sind. Am Montagelement 4a ist des Weiteren
ein Energiespeicher 4b z.B. in Form von mehreren zylindrischen Schraubenfedern angebracht,
der über eine Hebelmechanik Kräfte auf z.B. den Stellarm 6a übertragen und vom Stellarm
6a aufnehmen kann.
[0025] Das Montageelement 4a ist an einer Seitenwand 2c des Möbelfachs 2 nahe einer Möbeldecke
2a befestigt und zum Beispiel angeschraubt.
[0026] Der erste Stellarm 6a ist mit dem oberen Klappenelement 3a fest verbunden, wobei
der Stellarm 6a vorzugsweise dazu ausgelegt ist, Gewichtskräfte der beiden Klappenelemente
3a und 3b sowie das Scharnier 5 auf das Montageelement 4a zu übertragen.
[0027] Der zweite Stellarm 6b ist mit dem zweiten Klappenelement 3b über ein Gelenk 7 beweglich
verbunden. Dabei ist der Stellarm 6b dazu vorgesehen, dass zweite Klappenelement 3b
beim Schließen in eine vorgegebene Schließposition zu führen und dort zu halten. Eine
weitere Aufgabe des Stellarms 6b besteht darin, beim Bewegen der Möbelklappe 3 eine
unkontrolliertes Schwingen des Klappenelements 3b am Klappenelement 3a zu vermeiden,
insbesondere wenn z.B. das Scharnier 5 keine bremsenden bzw. dämpfenden Kräfte auf
das zweite Klappenelement ausüben kann. Der Stellarm 6b kann gegebenenfalls bezüglich
dessen z.B. Länge verstellbar sein.
[0028] Die Bewegungsführung und insbesondere die Schließposition der Klappe 3 im Bereich
eines Schrankfachbodens 2b sind dadurch einstellbar, dass das Gelenk 7 eine Drehlagereinheit
8 mit einer Verstelleinrichtung 9 umfasst, mit der eine Position eines Drehlagerelements
10 für den Stellarm 6b verstellbar ist. Die Drehlagereinheit ist im Detail in den
Figuren 2a, 2b 3 und 4 gezeigt.
[0029] Das Drehlagerelement 10 kann z.B. als Metallplatte ausgebildet sein. An einem frei
herausragenden Abschnitt des Drehlagerelements 10 ist eine Drehachse des Gelenks 7
in Form eines Drehlagerbolzens 13 rechtwinklig hervorstehend ausgebildet. Der Drehlagerbolzen
13 ist am Drehlagerelement 10 vorzugsweise starr befestigt und kann z.B. in einer
Bohrung 10c eingesetzt und insbesondere angenietet sein. Der Stellarm 6b weist vorzugsweise
eine Bohrung (nicht gezeigt) auf, in die der Drehlagerbolzen 13 für eine insbesondere
spielfreie, schwenkbare Anbringung des Stellarms 6b einsteckbar und in axialer Richtung
des Drehlagerbolzens z.B. verrastbar ist. Abweichend von der gezeigten Ausführung
kann ein Drehlagerbolzen am Stellarm 6b und eine Aufnahme für eine bewegliche Lagerung
am Drehlagerelement 10 ausgebildet sein.
[0030] Die Drehlagereinheit 8 umfasst des Weiteren ein Anbringelement 11, das vorzugsweise
aus einem z.B. rechtwinklig gebogenen Metallblechteil hergestellt ist. Dabei kann
ein Anbringabschnitt 11a des Anbringelements 11 z.B. ein oder mehrere Löcher 12 für
eine Anbringung, insbesondere für ein Anschrauben der Drehlagereinheit 8 am Klappenelement
3b aufweisen. Der Anbringabschnitt 11a ist rechtwinklig zu einem im Wesentlichen plattenförmigen
Stützabschnitt 11b angeordnet, an dem das Drehlagerelement 10 um einem Schwenklagerbolzen
14 in einer zum Stützabschnitt 11b parallelen Ebene schwenkbar gelagert ist. Dabei
reicht der Schwenklagerbolzen 14 durch eine Bohrung 11c am Stützabschnitt 11b des
Anbringelements 11 und am Drehlagerelement 10 durch eine Bohrung 10a, die an einem
dem Drehlagerbolzen 13 entgegengesetzten Abschnitt des Drehlagerelements 10 gelegen
ist.
[0031] Vom Anbringabschnitt 11a aus betrachtet sind oberhalb des Schwenklagerbolzens 14
in einem Abstand mehrere in einer z.B. horizontalen Reihe angeordnete Nocken 15 ausgebildet,
die beispielsweise durch Stanzen aus einer Ebene des Stützabschnitts 11b in Richtung
des plattenförmigen Drehlagerelements 10 herausgedrückt sein können. An einer dem
Stützabschnitt 11b zugewandten Seite des Drehlagerelements 10 ist eine zylindrische
Ausnehmung 16 ausgebildet, in die die Nocken 15 hineinreichen können. Die zylindrische
Ausnehmung 16 ist für eine Aufnahme und für eine drehbare Lagerung eines Verstellelements
17 vorgesehen. Das Verstellelement 17 weist eine zylindrische Scheibe 17a auf. An
einer dem Stützabschnitt 11b zugewandten Stirnseite 17b ist eine stegförmige Verstellkontur
17c ausgebildet. Die stegförmige Verstellkontur 17c ragt axial bezüglich einer Zylinderachse
der Scheibe 17a an der Stirnseite 17b hervor und erstreckt sich in einem spiralförmigen
Bogen von einem äußeren Umfang der Scheibe 17a in Richtung eines Mittelpunkts der
Stirnseite 17b auf der Zylinderachse. Der spiralförmige Bogen der Verstellkontur 17c
ist dabei um mehr als eine volle Umdrehung, d.h. einem Winkel von mehr als 360° um
den Mittelpunkt der Scheibe 17a gewunden.
[0032] Die Nocken 15 können in das Verstellelement 17 an der Verstellkontur 17c eingreifen.
Dabei lässt sich eine Position der Nocken 15 bezüglich des Mittelpunkts und der Drehachse
der Scheibe 17a durch Drehen des Verstellelements 17 ver- bzw. einstellen. Die Scheibe
17a liegt dabei vorzugsweise mit deren äußeren Umfangs- bzw. Mantelfläche in der Ausnehmung
16 an, wodurch ein Schwenkwinkel des Drehlagerelements 10 bezüglich des Stützabschnitts
11b um den Schwenklagerbolzen 14 einstellbar ist. Durch den Haftreibungskontakt an
der äußeren Umfangsfläche der Scheibe 17a wirkt eine Haftreibungskraft mit einer vergleichsweise
großen Hebelwirkung einer selbsttätigen Verstellung des Verstellelements 17 entgegen,
wodurch eine Einstellung des Verstellelements 17 vorteilhaft selbsthemmend gesichert
ist.
[0033] An der Ausnehmung 16 ist eine konzentrische kreisförmige Öffnung 18 ausgebildet,
die einen kleineren Durchmesser als die zylindrischen Ausnehmung 16 aufweist. Die
Öffnung 18 ist für ein Durchstecken eines konzentrischen z.B. zylindrischen Zapfens
17d vorgesehen, der am Verstellelement 17 an einer Stirnseite hervorsteht, die am
Verstellelement 17 zur Stirnseite 17b entgegengesetzt gelegen ist. Vorzugsweise ist
ein z.B. schlitzförmiger Eingriff am Zapfen 17d für ein Werkzeug (nicht gezeigt) -
z.B. für eine Klinge eines Schraubendrehers - ausgebildet, mit dem sich das Verstellelement
17 verstellen lässt.
[0034] Zwischen dem Drehlagerzapfen 13 und der Ausnehmung 16 ist am Drehlagerelement 10
ein zylindrischer Führungszapfen 19 angebracht, der am Stützabschnitt 11b des Anbringelements
11 oberhalb der Nocken 15 durch ein Langloch 20 hindurch gesteckt ist. Der Führungszapfen
19 kann am Drehlagerelement 10 in eine Bohrung 10d eingesteckt und insbesondere am
Drehlagerelement 10 z.B. durch Annieten befestigt sein. Der Führungszapfen ist dabei
mit einem Kopf 19a mit vergrößertem Durchmesser versehen, der verhindert, dass sich
der Führungszapfen 19 aus dem Langloch entfernen lässt. Dadurch ist das Drehlagerelement
10 an entgegengesetzten Stellen bezüglich der Nocken 15 mit dem Stützabschnitt 11b
derart verbunden, dass sich ein Abstand zwischen dem Drehlagerelement 10 und dem Stützabschnitt
11b nicht vergrößern kann. Damit lässt sich vorteilhaft der Eingriff der Nocken 15
in die Verstellkontur 17c des Verstellelements 17 sichergestellen.
Bezugszeichenliste:
[0035]
- 1
- Möbel
- 2
- Möbelfach
- 2a
- Möbelfachdecke
- 2b
- Möbelfachboden
- 2c
- Möbelfachwand
- 3
- Möbelklappe
- 3a
- Klappenelement
- 3b
- Klappenelement
- 4
- Stellvorrichtung
- 4a
- Montageelement
- 4b
- Energiespeicher
- 5
- Scharnier
- 6a
- Stellarm
- 6b
- Stellarm
- 7
- Gelenk
- 8
- Drehlagereinheit
- 9
- Verstelleinrichtung
- 10
- Drehlagerelement
- 10a
- Bohrung
- 10b
- Seite
- 10c
- Bohrung
- 10d
- Bohrung
- 11
- Anbringelement
- 11a
- Anbringabschnitt
- 11b
- Stützabschnitt
- 11c
- Bohrung
- 12
- Loch
- 13
- Drehlagerbolzen
- 14
- Schwenklagerbolzen
- 15
- Nocke
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Verstellelement
- 17a
- Scheibe
- 17b
- Stirnseite
- 17c
- Verstellkontur
- 17d
- Zapfen
- 18
- Öffnung
- 19
- Führungszapfen
- 19a
- Kopf
- 20
- Langloch
1. Vorrichtung (4) zum Bewegen einer an einem Möbelkorpus (2) bewegbar aufgenommenen
Faltklappe (3) aus wenigstens zwei gelenkig verbundenen Klappenelementen (3a, 3b)
mit einer Krafteinheit (4b),
die über einen im montierten Zustand an einem ersten Klappenelement (3a) angeordneten
Stellarm (6a) das Öffnen der Faltklappe (3) durch Krafteinwirkung zumindest unterstützt,
und mit einem zweiten Stellarm (6b), der im montierten Zustand mit einem zweiten Klappenelement
(3b) verbunden ist, wobei wenigstens einer der beiden Stellarme (6a, 6b) mittels eines
Gelenks (7) an dem zugeordneten Klappenelement (3a, 3b) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gelenk (7) eine Drehlagereinheit (8) mit einer Verstelleinrichtung (10, 11, 14,
15, 17) umfasst, mit der eine Position eines Drehlagerelements (10) des wenigstens
einen Stellarms (6a, 6b), durch das eine Drehachse des Stellarms (6a, 6b) verläuft,
am zugeordneten Klappenelement (3a, 3b) verstellbar ist, wobei die Verstelleinrichtung
(10, 11, 14, 15, 17) ein Verstellelement (17) mit einer spiralförmigen Verstellkontur
(17c) umfasst, das für eine Verstellung der Position eines Drehlagerelements (10)
an der Drehlagereinheit (8) drehbar gelagert ist.
2. Vorrichtung (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehlagereinheit (8) ein Anbringelement (11) für eine Anbringung an dem Klappenelement
(3a, 3b) des wenigstens einen Stellarms (6a, 6b) umfasst, an dem das Drehlagerelement
(10) mittels der Verstelleinrichtung (10, 11, 14, 15, 17) verstellbar montiert ist.
3. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellkontur (17) an einer Stirnseite des Verstellelements (17) zwischen zwei
parallelen Ebenen, die senkrecht zu einer Verstelldrehachse gelegen sind, ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (17) eine Scheibe (17a) umfasst, an der die spiralförmige Verstellkontur
(17c) an einer Stirnseite (17b) stegförmig hervorstehend ausgebildet ist.
5. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (17) eine Scheibe (17a) umfasst, an der die spiralförmige Verstellkontur
(17c) an einer Stirnseite (17b) als nutförmige Vertiefung ausgebildet ist.
6. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Stirnseite des Verstellelements (17), die entgegengesetzt zur Stirnseite
(17b) der Verstellkontur (17c) angeordnet ist, ein Zapfen (17d) zentral hervorstehend
ausgebildet ist.
7. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Stirnseite des Verstellelements (17), die entgegengesetzt zur Stirnseite
(17b) der Verstellkontur (17c) gelegen ist, und insbesondere am Zapfen (17d) ein Eingriff
für ein Verstellwerkzeug ausgebildet ist.
8. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnseite (17b) des Verstellelements (17), an der die Verstellkontur (17c)
ausgebildet ist, ein Zapfen zentral aus der Stirnseite hervorsteht.
9. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Winkelstellung des Verstellelements (17) mit einer Schraubverbindung zwischen
dem Drehlagerelement (10) und dem Anbringelement (11) fixierbar ist.
10. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine gewindelose Durchstecköffnung der Schraubverbindung am Drehlagerelement (10)
und/oder am Anbringelement (11) als Langloch, das insbesondere in Längsrichtung des
Drehlagerelements (10) und/oder des Anbringelements (11) erstreckt ist, ausgebildet
ist.
11. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Drehlagerelement (10) und/oder am Anbringelement (11) eine Reihe von mehreren
Bohrungen für eine fixierende Schraubverbindung zwischen dem Drehlagerelement (10)
und dem Anbringelement (11) ausgebildet ist, die insbesondere mit einem an eine Fixierschraube
angepassten Innengewinde versehen sind.
12. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (10, 11, 14, 15, 17) einen Lagerkörper umfasst, der das Verstellelement
(17) senkrecht zur Verstelldrehachse umgibt, wobei der Lagerkörper (10) zur Anordnung
am Drehlagerelement und/oder dem Anbringelement (11) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (17) im Lagerkörper derart gelagert ist, dass das Verstellelement
(17) in Richtung der Verstelldrehachse an wenigstens einer Seite (10a) des Lagerkörpers
über dessen Oberfläche hinausragt.
14. Möbel (1) mit einer Vorrichtung (4) nach einem der vorgenannten Ansprüche.