[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasbrennervorrichtung sowie eine Gasbrenneranordnung
mit einer solchen Gasbrennervorrichtung.
[0002] Eine Gasbrennervorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10107190 C1 bekannt. Derartige Gasbrennervorrichtungen können beispielsweise als Wärmequelle
für Koch- oder Bratvorrichtungen wie Kochherde oder Backöfen verwendet werden.
[0003] Typische Grasbrennervorrichtungen weisen einen Brennerkörper mit einer Anzahl von
zueinander benachbarten Gasaustrittsöffnungen auf, aus welchen im Betrieb der Gasbrennervorrichtung
brennbares Gas ausströmt. Während früher das Gas meistens manuell gezündet wurde,
weisen aktuelle Gasbrennervorrichtungen typischerweise eine Zündelektrode auf, an
welche eine Spannung zum Ausbilden eines Lichtbogens angelegt werden kann. Mittels
dieses Lichtbogens kann das austretende Gas gezündet werden.
[0004] Bei der automatischen Zündung von Gasbrennervorrichtungen entfällt jedoch die früher
übliche manuelle Kontrolle, ob sich tatsächlich eine Flamme korrekt über alle Gasaustrittsöffnungen
ausbreitet. Gerade in Einbausituationen mit schwierigen Sichtverhältnissen, beispielsweise
in Backöfen, kann dies problematisch sein. Wenn beispielsweise Gegenstände wie Teile
eines Garguts oder Kochutensilien auf den Brennerkörper fallen, so können damit einige
der Gasaustrittsöffnungen abgedeckt werden. Dies kann verhindern, dass sich eine an
der Zündelektrode gezündete Flamme über alle Gasaustrittsöffnungen ausbreitet. Problematisch
ist dies insbesondere deshalb, weil in diesem Fall aus den Gasaustrittsöffnungen,
zu welchen sich die Flamme nicht ausgebreitet hat, Gas ausströmt, welches nicht verbrennt.
Dieses Gas ist in jedem Fall unerwünscht und bestenfalls lästig, es kann jedoch durchaus
auch zu erheblicher Brand- und Explosionsgefahr führen.
[0005] Es ist im Stand der Technik bekannt, die korrekte Ausbreitung der Flamme über die
Gasaustrittsöffnungen mittels eines Thermoelements zu überwachen, welches bezüglich
des Brennerkörpers der Zündelektrode gegenüberliegt. Sollte sich die Flamme nicht
korrekt ausbreiten, detektiert dieses Thermoelement eine zu geringe Temperatur. In
diesem Fall kann beispielsweise eine Steuerung die weitere Gaszufuhr unterbrechen.
Aufgrund der Wärme, welche auch von einer Flamme ausgeht, die sich nur teilweise ausgebreitet
hat, sind derartige Anordnungen jedoch nicht besonders zuverlässig.
[0006] Des Weiteren ist es im Stand der Technik bekannt, die Entstehung einer Flamme durch
Messung eines Stromflusses von der Zündelektrode über die Flamme zum Brennerkörper
zu messen, wobei der Brennerkörper in diesem Fall typischerweise aus einem leitfähigen
Material ausgebildet und außerdem geerdet ist. Dies ermöglicht zwar eine zuverlässigere
Erkennung, ob eine Flamme gezündet wurde, bringt jedoch das Problem mit sich, dass
in diesem Fall die Messung lediglich an der Zündelektrode erfolgen kann. Es kann damit
nicht erkannt werden, ob sich eine Flamme auch tatsächlich über alle Gasaustrittsöffnungen
ausgebreitet hat.
[0007] Denkbar wäre es, eine zusätzliche Flammüberwachungselektrode vorzusehen, welche an
einer zur Zündelektrode entfernten Position angeordnet ist und mit einer separaten
Überwachungsschaltung verbunden ist, welche die korrekte Ausbreitung der Flamme überwacht.
Eine solche Ausführung hätte jedoch den Nachteil, dass eine zusätzliche Überwachungsschaltung
erforderlich wäre, was beispielsweise bei bestehenden Systemen bedeuten würde, dass
in bereits vorhandene Elektronik eingegriffen werden muss. Dies würde einen erheblichen
Entwicklungsaufwand und außerdem auch die Notwendigkeit einer erneuten Zulassung des
Geräts mit sich bringen.
Aufgabe und Lösung
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Gasbrennervorrichtung zu schaffen, bei welcher
mit möglichst geringer oder auch keiner Veränderung bestehender Steuerungskomponenten
eine zuverlässige Überwachung der Ausbreitung der Flamme über alle Gasaustrittsöffnungen
möglich ist. Es ist des Weiteren eine Aufgabe der Erfindung, eine Gasbrenneranordnung
mit einer solchen Gasbrennervorrichtung zu schaffen.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Gasbrennervorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie durch eine Gasbrenneranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der Merkmale
nur für die Gasbrennervorrichtung oder nur für die Gasbrenneranordnung beschrieben.
Sie sollen jedoch unabhängig davon sowohl für die Gasbrennervorrichtung als auch für
die Gasbrenneranordnung selbstständig gelten können. Der Wortlaut der Ansprüche wird
durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0010] Die erfindungsgemäße Gasbrennervorrichtung weist einen Brennerkörper mit einer Anzahl
von benachbarten Gasaustrittsöffnungen, eine Zündelektrode, eine Flammüberwachungselektrode,
und einen gemeinsamen elektrischen Elektrodenanschluss für die Elektroden an eine
Steuerungseinrichtung der Gasbrennervorrichtung auf. Die Zündelektrode ist über mindestens
eine Funkenstrecke mit dem Elektrodenanschluss verbunden, und die Flammüberwachungselektrode
ist unmittelbar mit dem Elektrodenanschluss verbunden. Die Zündelektrode und die Flammüberwachungselektrode
sind dabei derart benachbart zu dem Brennerkörper angeordnet, dass die Zündelektrode
eine kleinere Durchbruchspannung zum Brennerkörper hin aufweist als die Flammüberwachungselektrode
bzw. die Durchbruchspannung zum Brennerkörper ist bei der Flammüberwachungselektrode
größer.
[0011] Mittels der erfindungsgemäßen Gasbrennervorrichtung ist es möglich, unter Verwendung
nur eines Elektrodenanschlusses sowohl die Funktionalität der automatischen Zündung
als auch die Funktionalität der Überwachung der korrekten Ausbreitung der Flamme über
alle Gasaustrittsöffnungen vorzusehen. Auf einen zusätzlichen Anschluss mit entsprechender
Elektronik kann verzichtet werden.
[0012] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Gasbrenneranordnung wird nachfolgend kurz
skizziert.
[0013] Bei einer Funkenstrecke handelt es sich typischerweise um ein Bauelement, welches
erst dann leitend wird, wenn eine anliegende Spannung größer als eine Durchschlagspannung
der Funkenstrecke ist. Eine solche ausreichend große Spannung führt dabei typischerweise
zur Ionisation eines in einem Entladungsraum zwischen zwei Elektroden befindlichen
Gases. Dieses wird leitfähig und die Funkenstrecke wird auf diese Weise innerhalb
von Bruchteilen einer Mikrosekunde kurzgeschlossen. Im vorliegenden Fall erfüllt die
Funkenstrecke insbesondere die Aufgabe, eine an dem Elektrodenanschluss anliegende
Spannung nur dann zur Zündelektrode kurzzuschließen, wenn eine Zündung beabsichtigt
ist. Bei einer Zündung wird typischerweise eine entsprechend hohe Spannung anliegen.
Liegt nur eine geringere Spannung an als die Durchschlagspannung, so dient diese Spannung
typischerweise der Messung und wird durch die Funkenstrecke von der Zündelektrode
getrennt. Ein aufgrund der Flammen fließender Strom, welcher eine Flamme anzeigt,
die sich korrekt ausgebreitet hat, kann somit nur durch die Flammüberwachungselektrode
fließen. Es können auch mehrere Funkenstrecken in Reihe geschaltet werden, vorteilhaft
zwei Funkenstrecken. Ihre Durchbruchspannungen addieren sich dann zu einer gesamten
Durchbruchspannung.
[0014] Das Vorsehen der Funkenstrecke alleine würde jedoch noch nicht ausreichen, um sicherzustellen,
dass die Zündung an der Zündelektrode stattfindet. Dies wird durch die zweite erfindungsgemäß
vorgesehene Maßnahme erreicht, nämlich dass die Zündelektrode eine kleinere Durchbruchspannung
zum Brennerkörper hin aufweist als die Flammüberwachungselektrode. Damit wird erreicht,
dass bei Anliegen der Zündspannung mit korrekt gewählter Höhe bzw. Spannung ein Funke
von der Zündelektrode zum Brennerkörper überspringt, wohingegen von der Flammüberwachungselektrode
zum Brennerkörper kein Funke überspringt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung macht
es anders ausgedrückt möglich, eine Zündspannung zu wählen, bei welcher nur an der
Zündelektrode, nicht jedoch an der Flammüberwachungselektrode, ein Funke zum Brennerkörper
überspringt. Bevorzugt liegt somit die Zündspannung im Bereich zwischen der Durchbruchspannung
der Zündelektrode und der Durchbruchspannung der Flammüberwachungselektrode, und zwar
jeweils zum Brennerkörper hin.
[0015] Um die kleinere Durchbruchspannung zu erreichen, weist die Zündelektrode gemäß einer
Ausführung eine anders ausgebildete Elektrodenspitze auf als die Flammüberwachungselektrode,
vorzugsweise eine spitzere Elektrodenspitze. Dies ist eine Möglichkeit, um die Durchbruchspannung
zu senken. Alternativ dazu kann die Zündelektrode zum Erreichen der kleineren Durchbruchspannung
der Zündelektrode mit einem geringeren Abstand zum Brennerkörper angeordnet sein als
die Flammüberwachungselektrode. Dies basiert auf der Erkenntnis, dass die Durchbruchspannung
mit der Entfernung einer jeweiligen Elektrode zum Brennerkörper zunimmt. Durch Erhöhung
des Abstands kann somit auch die Durchbruchspannung erhöht werden. Als Abstand ist
hier definiert die geringste Strecke zwischen einer Elektrode und dem Brennerkörper,
also die Strecke, an der der Durchbruch stattfindet.
[0016] Die Zündelektrode weist bevorzugt einen Abstand von 3 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt
etwa 4 mm, von dem Brennerkörper auf. Die Flammüberwachungselektrode weist bevorzugt
einen Abstand von 5 mm bis 7 mm, besonders bevorzugt etwa 6 mm, von dem Brennerkörper
auf. Diese Werte haben sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen bei Gasbrennern,
wie sie vor allem in Gasbacköfen verwendet werden. Insbesondere ist es bevorzugt,
wenn die Flammüberwachungselektrode einen Abstand aufweist, welcher etwa 30 % bis
70 % größer ist als der Abstand der Zündelektrode von dem Brennerkörper.
[0017] Gemäß einer Ausführung ist eine Funkenstrecke als gasgefüllter Entladungsraum zwischen
einer ersten Funkenstreckenelektrode und einer zweiten Funkenstreckenelektrode ausgebildet,
wobei die erste Funkenstreckenelektrode mit der Zündelektrode verbunden ist und die
zweite Funkenstreckenelektrode mit dem Elektrodenanschluss verbunden ist. Dabei haben
beide Funkenstreckenelektroden einen definierten Abstand zueinander. Alternativ hierzu
kann die Funkenstrecke auch als elektronisches Bauteil ausgebildet sein. Sind mehrere
bzw. vorteilhaft zwei Funkenstrecken vorgesehen, so können sie zwar unterschiedlich
ausgebildet sein, beispielsweise eine mit Funkenstreckenelektroden und eine als elektronisches
Bauteil. Vorteilhaft sind sie dann jedoch identisch ausgebildet.
[0018] Die Zündelektrode und die Flammüberwachungselektrode sind bevorzugt an dem Brennerkörper
befestigt. Dies ermöglicht eine kompakte und leicht zu handhabende Bauform. Außerdem
können damit die Abstände der Elektroden zum Brennerkörper sehr gut, genau und relativ
einfach definiert werden.
[0019] Die Zündelektrode und die Flammüberwachungselektrode weisen bevorzugt weit voneinander
entfernte bzw. besonders bevorzugt sogar gegenüberliegende Positionen am Brennerkörper
auf. Vorteilhaft beträgt ihr Abstand mindestens 50% der Länge des Brennerkörpers.
Besonders vorteilhaft können es Positionen an jeweilig entfernten Endbereichen am
Brennerkörper sein, vor allem die Zündelektrode ist vorteilhaft an einem Endbereich
angeordnet. Damit kann erreicht werden, dass die Zündelektrode die Flamme auf einer
Seite des Brennerkörpers zündet, und die Flammüberwachungselektrode zuverlässig nur
dann eine Flamme erkennt, wenn sich die Flamme korrekt über alle Gasaustrittsöffnungen
bis zum anderen Ende ausgebreitet hat.
[0020] Bevorzugt weist die Funkenstrecke eine Durchschlagspannung von 250 V bis 450 V auf,
besonders bevorzugt 400 V. Diese Werte haben sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen.
[0021] Bevorzugt ist die Flammüberwachungselektrode so angeordnet, dass ihre Spitze innerhalb
einer Flamme liegt, wenn die Flamme an der Gasbrennervorrichtung brennt. Dies ermöglicht
eine zuverlässige Erkennung einer Flamme mittels eines Stromflusses über die Flammüberwachungselektrode
zum Brennerkörper.
[0022] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Gasbrenneranordnung, welche eine vorbeschriebene
erfindungsgemäße Gasbrennervorrichtung und eine Steuerungseinrichtung mit einem Ausgang
aufweist, welche zum Anschließen des Elektrodenanschlusses der Gasbrennervorrichtung
ausgebildet ist. Die Steuerungseinrichtung ist dazu ausgebildet, am Ausgang einen
Zündimpuls mit einer Zündspannung auszugeben, welche höher ist als die Durchbruchspannung
der Zündelektrode zum Brennerkörper und kleiner ist als die Durchbruchspannung der
Flammüberwachungselektrode zum Brennerkörper. Dabei ist die Steuerungseinrichtung
dazu ausgebildet, am Ausgang eine Messspannung zum Erkennen einer an der Gasbrennervorrichtung
brennenden Flamme auszugeben, welche kleiner ist als die Durchschlagspannung der Funkenstrecke.
[0023] Mittels der erfindungsgemäßen Gasbrenneranordnung können die oben mit Bezug auf die
erfindungsgemäße Gasbrennervorrichtung beschriebenen Vorteile für eine Gasbrenneranordnung
nutzbar gemacht werden. Hinsichtlich der Gasbrennervorrichtung kann dabei auf alle
oben beschriebenen Varianten und Ausführungen zurückgegriffen werden. Erläuterte Vorteile
gelten entsprechend.
[0024] Die Steuerungseinrichtung kann beispielsweise einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller,
einen anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis (ASIC), eine speicherprogrammierbare
Steuerung (SPSS) oder eine andere programmierbare Einheit zur Ausführung von Steuerungsaufgaben
aufweisen. Insbesondere kann die Gasbrenneranordnung Prozessormittel und Speichermittel
aufweisen, wobei in den Speichermitteln Programmcode gespeichert ist, welcher bei
dessen Ausführung durch die Prozessormittel das Verhalten der Gasbrenneranordnung
steuert.
[0025] Mittels des Ausgebens eines Zündimpulses kann eine Flamme an der Gasbrennervorrichtung
gezündet werden. Mittels der Messspannung kann erkannt werden, ob sich die Flamme
korrekt über alle Gasaustrittsöffnungen der Gasbrennervorrichtung ausgebreitet hat.
Die Steuerungseinrichtung kann somit beide Funktionen der Gasbrennervorrichtung in
vorteilhafter Weise steuern und ermöglicht damit einen autonomen Betrieb der Gasbrennervorrichtung.
[0026] Die Zündspannung beträgt bevorzugt zwischen 8 kV und 12 kV, besonders bevorzugt 10
kV. Weiter bevorzugt ist die Zündspannung kleiner als die Durchbruchspannung der Flammüberwachungselektrode.
Die Messspannung beträgt bevorzugt zwischen 200 V und 260 V, besonders bevorzugt 230
V, wobei diese Werte Effektivwerte sind und die Messspannung Wechselspannung ist,
so dass der Maximalwert 325 V ist. Diese Werte haben sich in der Praxis als vorteilhaft
erwiesen.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet,
zum Zünden der Gasbrennervorrichtung den Zündimpuls mit definierter Zeitdauer auszugeben
und anschließend die Messspannung auszugeben, und damit eine an der Gasbrennervorrichtung
brennende Flamme zu überwachen. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Ausbildung der Steuerungseinrichtung
für einen autonomen Betrieb der Gasbrenneranordnung, wobei auf manuelle Kontrollen
verzichtet werden kann, ohne sich der Gefahr auszusetzen, dass unverbranntes Gas entweicht.
[0028] Es sei verstanden, dass die Steuerungseinrichtung noch weitere Funktionen übernehmen
kann, insbesondere die Steuerung einer Zufuhr von Gas zu dem Brennerkörper. Damit
kann die Benutzerfreundlichkeit der Gasbrenneranordnung noch weiter gesteigert werden
und der Betrieb noch weiter automatisiert werden. Insbesondere kann die Steuerungseinrichtung
dazu ausgebildet sein, die Zufuhr von Gas zu dem Brennerkörper zu unterbrechen, wenn
die Flammüberwachungselektrode nicht innerhalb einer definierten Zeitdauer nach dem
Ende des Zündimpulses eine Flamme erkennt. Dies deutet nämlich darauf hin, dass sich
die Flamme nicht korrekt über alle Gasaustrittsöffnungen ausgebreitet hat und somit
Gas unverbrannt entweicht. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Steuerungseinrichtung
beispielsweise auch eine Warnmeldung an einen Benutzer ausgeben, beispielsweise auf
optische oder akustische Weise.
[0029] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in ZwischenÜberschriften und einzelne Abschnitte beschränkt die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0030] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die nachfolgend anhand der Fig. 1 erläutert sind. Dabei zeigt Fig. 1 eine Gasbrenneranordnung
mit einer Gasbrennervorrichtung gemäß der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0031] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Gasbrenneranordnung 5 mit einer erfindungsgemäßen
Gasbrennervorrichtung 10. Die Gasbrennervorrichtung 10 weist einen Brennerkörper 20
auf. Der Brennerkörper 20 weist einen Gaseinlass 22 und eine Vielzahl von zueinander
benachbarten Gasaustrittsöffnungen 25 auf. In den Gaseinlass 22 kann brennbares Gas
mit bestimmter Menge und Druck einströmen, gesteuert auf bekannte Art und Weise von
einem Gasventil. Das Gas tritt aus den Gasaustrittsöffnungen 25 aus zum Entzünden
und Verbrennen. Mit dem verbrennenden Gas kann die Gasbrennervorrichtung 10 zum Heizen
beispielsweise eines Kochtopfes oder eines Backofens verwendet werden, also zum Kochen,
alternativ auch für einen Wasserboiler odgl.. Der Brennerkörper 20 ist aus einem leitfähigen
Metall ausgebildet und ist ferner geerdet als eine Art Masseanschluss, so dass ein
Strom über ihn abfließen kann.
[0032] Zur Zündung des aus den Gasaustrittsöffnungen 20 ausströmenden Gases ist eine Zündelektrode
30 vorgesehen. Um die korrekte Ausbreitung einer gezündeten Flamme zu überwachen,
ist ferner eine Flammüberwachungselektrode 40 vorgesehen. Wie gezeigt weist die Flammüberwachungselektrode
40 einen Abstand von D zum Brennerkörper 30 auf und ist somit weiter davon entfernt
als die Zündelektrode 30 mit einem Abstand von d zum Brennerkörper 30. Es sei jedoch
verstanden, dass es sich bei der Darstellung von Fig. 1 lediglich um eine schematische
Ansicht handelt. Auf alle Fälle aber ist der Abstand D größer als der Abstand d, der
Unterschied kann mindestens 10% oder 30% betragen, und unter Umständen bis zu 100%
oder 200%.
[0033] Die beiden Elektroden 30, 40 sind so angeordnet, dass sich die jeweiligen Spitzen
der Elektroden 30, 40 beim Betrieb der Gasbrennervorrichtung 10, d.h. im Wesentlichen
wenn eine Flamme über den Gasaustrittsöffnungen 25 brennt, in der Flamme befinden.
Die Flammüberwachungselektrode 40 ist mit einem Elektrodenanschluss 60 unmittelbar,
d.h. ohne Zwischenschaltung von irgendwelchen elektrischen oder elektronischen Komponenten,
verbunden. Die Zündelektrode 30 ist ebenfalls mit dem Elektrodenanschluss 60 verbunden.
Zwischen der Zündelektrode 30 und dem Elektrodenanschluss 60 befindet sich jedoch
eine Funkenstrecke 35. Die Funkenstrecke 35 weist eine erste Funkenstreckenelektrode
36, eine zweite Funkenstreckenelektrode 38 und einen dazwischen angeordneten gasgefüllten
Entladungsraum 37 auf. Dies könnte auch Umgebungsluft sein. Die erste Funkenstreckenelektrode
36 ist mit der Zündelektrode 30 verbunden. Die zweite Funkenstreckenelektrode 38 ist
mit dem Elektrodenanschluss 60 verbunden. Das zwischen den Funkenstreckenelektroden
36, 38 befindliche Gas sorgt dafür, dass im Fall von anliegenden Spannungen, welche
geringer sind als eine Durchschlagspannung der Funkenstrecke 35, ein Stromfluss zwischen
den Funkenstreckenelektroden 36, 38 unterbunden wird. Auch eine anliegende Spannung
wird nicht übertragen. Somit bleibt in diesem Fall die Zündelektrode 30 strom- und
spannungslos. Erst wenn die anliegende Spannung höher ist als die Durchschlagspannung
wird das Gas ionisiert und die Funkenstrecke 35 wird leitend. Es könnten auch, wie
zuvor genannt, mehrere Funkenstrecken vorgesehen sein.
[0034] Die Gasbrenneranordnung 5 weist ferner eine Steuerungseinrichtung 70 mit einem Ausgang
75 auf. Wie gezeigt ist der Elektrodenanschluss 60 der Gasbrennervorrichtung 10 mit
dem Ausgang 75 der Steuerungseinrichtung 70 verbunden.
[0035] Die Steuerungseinrichtung 70 weist nicht näher dargestellte Prozessormittel und Speichermittel
auf, wobei in den Speichermitteln Programmcode gespeichert ist, welcher von den Prozessormitteln
ausgeführt werden kann. So kann die Steuerungseinrichtung die nachfolgend beschriebenen
Funktionen ausführen.
[0036] Wenn die Gasbrenneranordnung 5 in Betrieb genommen werden soll, so sorgt die Steuerungseinrichtung
70 zunächst dafür, dass über nicht näher dargestellte Ventile brennbares Gas in den
Einlass 22 des Brennerkörpers 20 strömt, so dass dieses aus den Gasaustrittsöffnungen
25 austritt. Anschließend legt die Steuerungseinrichtung 70 eine Zündspannung von
10 kV an den Ausgang 75 an. Diese Spannung ist viel größer ist als die Durchschlagspannung
der Funkenstrecke 35, welche vorliegend beispielsweise 400 V beträgt, weshalb die
Zündspannung die Zündelektrode 30 erreicht. Diese Zündspannung ist auch größer als
eine Durchbruchspannung der Zündelektrode 30 zum Brennerkörper 20, so dass zwischen
der Zündelektrode 30 und dem Brennerkörper 20 ein Lichtbogen entsteht. Die Zündspannung
ist jedoch geringer als eine Durchbruchspannung zwischen der Flammüberwachungselektrode
40 und dem Brennerkörper 20, so dass an der Flammüberwachungselektrode 40 kein Lichtbogen
entsteht.
[0037] Durch den eben beschriebenen Lichtbogen zwischen der Zündelektrode 30 und dem Brennerkörper
20 wird das aus den Gasaustrittsöffnungen 25 ausströmende Gas gezündet. Die Steuerungseinrichtung
70 schaltet nach einer definierten Zeitdauer mit anliegender Zündspannung die am Ausgang
75 anliegende Spannung zurück, so dass anschließend nur noch eine Messspannung in
Höhe von 230 V als Wechselspannung am Ausgang 75 anliegt. Diese Messspannung, auch
ihr Maximalwert von etwa 325 V, ist kleiner als die Durchschlagspannung der Funkenstrecke
35, welche vorteilhaft eben 400 V betragen kann, so dass die Zündelektrode 30 von
der Messspannung nicht erreicht wird. Die Messspannung erreicht somit ausschließlich
die Flammüberwachungselektrode 40.
[0038] Wenn sich die an der Zündelektrode 30 gezündete Flamme über die Gasaustrittsöffnungen
25 hinweg bis zum der Zündelektrode 30 gegenüberliegenden Ende des Brennerkörpers
20 ausbreitet, so erreicht die Flamme auch die Flammüberwachungselektrode 40. In diesem
Fall fließt aufgrund der an der Flammüberwachungselektrode 40 anliegenden Messspannung
durch die Flamme, welche eine hohe Konzentration von ionisierten und damit leitfähigen
Teilchen enthält, ein Strom über den Brennerkörper 20 nach Masse ab. Diesen Strom
kann die Steuerungseinrichtung 70 detektieren, um zu erkennen, dass die Flamme sich
korrekt über den gesamten Brennerkörper 20, d.h. insbesondere über alle Gasaustrittsöffnungen
25 ausgebreitet hat. In diesem Fall wird die Gasbrennervorrichtung 10 weiter betrieben.
Sollte sich hingegen beispielsweise ein unerwünschter Gegenstand auf dem Brennerkörper
20 befinden, welcher eine Anzahl von Gasaustrittsöffnungen 25 blockiert, beispielsweise
Speisereste, so kann sich die Flamme nicht bis zur Flammüberwachungselektrode 40 ausbreiten.
In diesem Fall würde es an den bereits beschriebenen ionisierten Teilchen zwischen
dem Brennerkörper 20 und der Flammüberwachungselektrode 40 fehlen, so dass über die
Flammüberwachungselektrode 40 kein Strom fließt. Dies kann von der Steuerungseinrichtung
70 erkannt werden.
[0039] Die Steuerungseinrichtung 70 ist dazu ausgebildet, eine bestimmte Zeitdauer nach
dem Umschalten von der Zündspannung auf die Messspannung zu warten, und dann zu überprüfen,
ob ein Strom oberhalb eines vorgegebenen Schwellwerts über die Flammüberwachungselektrode
40 fließt. Wenn dies der Fall ist, so erkennt die Steuerungseinrichtung 70, dass die
Flamme korrekt gezündet wurde und sich über alle Gasaustrittsöffnungen 25 ausgebreitet
hat. Sollte der Strom jedoch nicht den vorgegebenen Schwellwert übersteigen, so erkennt
die Steuerungseinrichtung 70, dass sich die Flamme nicht korrekt ausgebreitet hat
oder eventuell auch erst gar nicht gezündet wurde. In diesem Fall schaltet die Steuerungseinrichtung
70 aus Sicherheitsgründen die Gaszufuhr zum Gaseinlass 22 des Brennerkörpers 20 ab.
[0040] Die Steuerungseinrichtung 70 kann auch so programmiert werden, dass sie für diesen
Fall einen zweiten Zündversuch unternimmt, d.h. für eine bestimmte Zeitdauer die Zündspannung
an den Auslass 75 anlegt. Anschließend kann erneut überprüft werden, ob die Flamme
gezündet wurde und sich ordnungsgemäß ausgebreitet hat. Außerdem kann ein Warnhinweis
an einen Benutzer ausgegeben werden.
[0041] Die erfindungsgemäße Gasbrenneranordnung 5 kann somit zuverlässig autonom betrieben
werden, wobei auf eine manuelle Überprüfung, ob die Flamme gezündet wurde und sich
korrekt ausgebreitet hat, verzichtet werden kann. Es besteht nicht die Gefahr, dass
bei einer Fehlzündung oder bei einer Blockierung der Flammausbreitung unkontrolliert
brennbares Gas aus Gasaustrittsöffnungen 25 austritt, welches sich anreichern und
zu Brand- und Explosionsgefahr führen kann oder alternativ auch einfach eine falsche
Leistungserzeugung bewirkt werden kann.
1. Gasbrennervorrichtung (10), aufweisend:
- einen Brennerkörper (20) mit einer Anzahl von benachbarten Gasaustrittsöffnungen
(25),
- eine Zündelektrode (30),
- eine Flammüberwachungselektrode (40), und
- einen gemeinsamen elektrischen Elektrodenanschluss (60) für die Elektroden (30,
40) an eine Steuerungseinrichtung (70) der Gasbrennervorrichtung (10),
- wobei die Zündelektrode (30) über mindestens eine Funkenstrecke (35) mit dem Elektrodenanschluss
(60) verbunden ist und die Flammüberwachungselektrode (40) unmittelbar mit dem Elektrodenanschluss
(60) verbunden ist,
- und wobei die Zündelektrode (30) und die Flammüberwachungselektrode (40) benachbart
zu dem Brennerkörper (20) angeordnet sind und zwar derart, dass die Zündelektrode
(30) eine kleinere Durchbruchspannung zum Brennerkörper (20) hin aufweist als die
Flammüberwachungselektrode (40).
2. Gasbrennervorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündelektrode (30) eine andere Elektrodenspitze aufweist als die Flammüberwachungselektrode
(40), um die kleinere Durchbruchspannung der Zündelektrode (30) zu erreichen, vorzugsweise
eine spitzere Elektrodenspitze.
3. Gasbrennervorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündelektrode (30) mit einem geringeren Abstand zum Brennerkörper (20) angeordnet
ist als die Flammüberwachungselektrode (40), um die kleinere Durchbruchspannung der
Zündelektrode (30) zu erreichen.
4. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündelektrode (30) einen Abstand von 3 mm bis 5 mm von dem Brennerkörper (20)
aufweist, vorzugsweise 4 mm.
5. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammüberwachungselektrode (40) einen Abstand von 5 mm bis 7 mm von dem Brennerkörper
(20) aufweist, vorzugsweise 6 mm.
6. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Funkenstrecke (35) als gasgefüllter Entladungsraum (37) zwischen einer ersten
Funkenstreckenelektrode (36) und einer zweiten Funkenstreckenelektrode (38) ausgebildet
ist, wobei die erste Funkenstreckenelektrode (36) mit der Zündelektrode (30) verbunden
ist und die zweite Funkenstreckenelektrode (38) mit dem Elektrodenanschluss (60) verbunden
ist.
7. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Funkenstrecke (35) als elektronisches Bauteil ausgebildet ist.
8. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündelektrode (30) und die Flammüberwachungselektrode (40) an dem Brennerkörper
(20) befestigt sind.
9. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündelektrode (30) und die Flammüberwachungselektrode (40) gegenüberliegende
Positionen und/oder an jeweilig entfernten Endbereichen liegende Positionen am Brennerkörper
(20) aufweisen.
10. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkenstrecke (35) eine Durchschlagspannung von 250 V bis 450 V aufweist.
11. Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammüberwachungselektrode (40) so angeordnet ist, dass ihre Spitze innerhalb
einer Flamme liegt, wenn die Flamme an der Gasbrennervorrichtung (10) brennt.
12. Gasbrenneranordnung (5), aufweisend:
- eine Gasbrennervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und
- eine Steuerungseinrichtung (70) mit einem Ausgang (75), welcher zum Anschließen
des Elektrodenanschlusses (60) der Gasbrennervorrichtung (10) ausgebildet ist,
wobei die Steuerungseinrichtung (70) dazu ausgebildet ist, am Ausgang (75) einen Zündimpuls
mit einer Zündspannung auszugeben, welche höher ist als die Durchbruchspannung der
Zündelektrode (30) zum Brennerkörper (20) und kleiner ist als die Durchbruchspannung
der Flammüberwachungselektrode (40) zum Brennerkörper, und
wobei die Steuerungseinrichtung (70) dazu ausgebildet ist, am Ausgang (75) eine Messspannung
zum Erkennen einer an der Gasbrennervorrichtung (10) brennenden Flamme auszugeben,
welche kleiner ist als die Durchschlagspannung der Funkenstrecke (35).
13. Gasbrenneranordnung (5) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündspannung zwischen 8 kV und 12 kV beträgt, vorzugsweise 10 kV.
14. Gasbrenneranordnung (5) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messspannung zwischen 200 V und 260 V beträgt, vorzugsweise 230 V.
15. Gasbrenneranordnung (5) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (70) dazu ausgebildet ist, zum Zünden der Gasbrennervorrichtung
(10) den Zündimpuls mit definierter Zeitdauer auszugeben und anschließend die Messspannung
auszugeben und damit eine an der Gasbrennervorrichtung (10) brennende Flamme zu überwachen.