(19)
(11) EP 2 950 277 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.2015  Patentblatt  2015/49

(21) Anmeldenummer: 15166860.5

(22) Anmeldetag:  08.05.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07C 3/08(2006.01)
G07C 3/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 28.05.2014 DE 102014210152

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Marcel
    35457 Lollar (DE)
  • Scherer, Monika
    35396 Giessen (DE)
  • Martin, Marko
    35457 Lollar (DE)
  • Nicolai, Jurjen
    61440 Oberursel (Taunus) (DE)

   


(54) AUSWERTESYSTEM UND VERFAHREN ZUM BETRIEB SOLCH EINES AUSWERTESYSTEMS


(57) Die Erfindung betrifft ein Auswertesystem sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen Auswertesystems, wobei ein Datensignal der Thermoanlage erfasst und der Auswerteeinrichtung zur Verfügung gestellt wird, wobei das Datensignal auf wenigstens ein Merkmal untersucht wird, wobei bei Erfassen des Merkmals das Merkmal mit wenigstens einem in der Datenbank abgelegten Merkmal in einem ersten Vergleich verglichen wird, wobei die Auswerteeinrichtung in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs ein Ergebnissignal bereitstellt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Auswertesystem gemäß Patentanspruch 1 bis 3 sowie Verfahren zum Betrieb solcher Auswertesysteme gemäß Patentansprüchen 11 bis 13.

Stand der Technik



[0002] Aus der DE 11 2010 000 804 T5 sind ein Verfahren und ein Gerät zur Überwachung des Betriebs eines solarthermischen Systems bekannt.

[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Auswertesystem und ein verbessertes Verfahren zum Betrieb eines solchen Auswertesystems bereitzustellen.

[0004] Diese Aufgabe wird mittels eines Auswertesystems gemäß Patentanspruch 1 und durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0005] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein verbessertes Auswertesystem für eine Thermoanlage dadurch bereitgestellt werden kann, dass das Auswertesystem eine Schnittstelle, eine mit der Schnittstelle verbundene Auswerteeinrichtung und einen mit der Auswerteeinrichtung verbundenen Speicher aufweist. Die Schnittstelle ist mit der Thermoanlage verbindbar. In dem Speicher ist eine Datenbank abgelegt. In der Datenbank ist wenigstens ein vordefiniertes Merkmal der Thermoanlage abgelegt. Die Schnittstelle ist ausgebildet, wenigstens ein Datensignal der Thermoanlage zu erfassen und der Auswerteeinrichtung zur Verfügung zu stellen. Die Auswerteeinrichtung ist ausgebildet, das Datensignal auf wenigstens ein Merkmal zu untersuchen. Die Auswerteeinrichtung ist ausgebildet, bei Erfassen des Merkmals das erfasste Merkmal mit dem in der Datenbank abgelegten vordefinierten Merkmal in einem ersten Vergleich zu vergleichen. Die Auswerteeinrichtung ist ausgebildet, in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs ein Ergebnissignal bereitzustellen.

[0006] Auf diese Weise können durch das Auswertesystem verschiedene Zustände, Fehlermeldungen, der Aufbau der Thermoanlage oder ähnliche Informationen erfasst werden.

[0007] Die Aufgabe wird aber auch durch ein Auswertesystem gemäß Patentanspruch 2 und durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0008] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass das Auswertesystem eine Schnittstelle, einen Speicher und eine Auswerteeinrichtung aufweist. Die Schnittstelle ist mit der Thermoanlage verbindbar. Die Auswerteeinrichtung ist mit dem Speicher und der Schnittstelle verbunden. In dem Speicher sind ein vordefinierter Auswerteparameter und ein vordefinierter Schwellenwert abgelegt. Die Schnittstelle ist ausgebildet, wenigstens ein Datensignal der Thermoanlage zu erfassen und der Auswerteeinrichtung zur Verfügung zu stellen. Die Auswerteeinrichtung ist ausgebildet, eine Information des Datensignals in Abhängigkeit der Zeit im Speicher abzulegen, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, in Abhängigkeit eines vordefinierten Zeitraums die im Speicher für einen vordefinierten Zeitraum abgelegten Informationen in Abhängigkeit des Auswerteparameters auszuwerten, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, die ausgewertete Information über den vordefinierten Zeitraum in Abhängigkeit des ersten Vorhersageparameters auszuwerten und in Abhängigkeit des Ergebnisses der Auswertung ein korrespondierendes Ergebnissignal bereitzustellen.

[0009] Die Aufgabe wird aber auch durch ein Auswertesystem gemäß Patentanspruch 3 und ein Verfahren gemäß Patentanspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein verbessertes Auswertesystem bzw. ein verbessertes Verfahren zum Betrieb eines solchen Auswertesystems dadurch bereitgestellt werden kann, dass das Auswertesystem eine Eingabeeinrichtung, eine mit der Eingabeeinrichtung verbundene Auswerteeinrichtung und einen mit der Eingabeeinrichtung verbundenen Speicher umfasst. In dem Speicher ist eine Datenbank mit wenigstens einem vordefinierten Merkmal abgelegt. Mittels der Eingabeeinrichtung ist eine konstruktive Ausgestaltung der Thermoanlage festlegbar. Die Auswerteeinrichtung ist ausgebildet, auf Grundlage der konstruktiven Ausgestaltung wenigstens ein Merkmal der Thermoanlage zu ermitteln, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, das ermittelte Merkmal mit dem in der Datenbank abgelegten Merkmal in einem ersten Vergleich zu vergleichen. Die Auswerteeinrichtung stellt in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs ein Ergebnissignal bereit.

[0010] In einer weiteren Ausführungsform ist die Schnittstelle ausgebildet, mit einem Datenübertragungssystem der Thermoanlage verbunden zu werden, wobei die Schnittstelle ausgebildet ist, passiv das mittels des Datenübertragungssystems übertragene Datensignal zwischen wenigstens zwei Komponenten der Thermoanlage zu erfassen, und/oder die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, ein Abfragesignal zur Abfrage des Datensignals an der Schnittstelle zum Versand an das Datenübertragungssystem bereitzustellen. Dadurch können die Datensignale zwischen den Komponenten abgefangen werden, ohne dass hierfür zusätzliche Abfragesignale notwendig sind.

[0011] In einer weiteren Ausführungsform ist eine mit der Auswerteeinrichtung verbindbare Ausgabeeinrichtung vorgesehen, wobei die Ausgabeeinrichtung ausgebildet ist, auf Grundlage des Ergebnissignals das Ergebnis der Auswertung und/oder des ersten Vergleichs zu signalisieren, wobei insbesondere die Ausgabeeinrichtung ausgebildet ist, die räumliche Anordnung der Komponenten der Thermoanlage in Abhängigkeit des ersten Vergleichs darzustellen.

[0012] In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Merkmal eine Information über einen Typ einer Komponente der Thermoanlage und/oder einen Status der Komponente der Thermoanlage und/oder eine räumliche Anordnung der Komponente und/oder einen Parametersatz von wenigstens einer der in der Thermoanlage verbauten Komponenten und/oder einen vordefinierten Schwellenwert, der mit einer vordefinierten Abweichung des Merkmals korreliert.

[0013] In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Auswertesystem eine Bilderfassungseinrichtung und eine Mustererkennungseinrichtung. Die Bilderfassungseinrichtung ist mit der Mustererkennungseinrichtung und die Mustererkennungseinrichtung mit der Auswerteeinrichtung und dem Speicher verbunden. Die Bilderfassungseinrichtung ist ausgebildet, ein Bild der Thermoanlage zu erfassen und das Bild der Mustererkennungseinrichtung bereitzustellen. In der Datenbank ist zu wenigstens einer Komponente der Thermoanlage wenigstens eine Musterinformation über eine optische Ausgestaltung der Komponente abgelegt. Die Mustererkennungseinrichtung ist ausgebildet, mittels Mustererkennung das Bild auszuwerten und wenigstens ein auf dem Bild dargestelltes Objekt zu erfassen, wobei die Mustererkennungseinrichtung ausgebildet ist, das erfasste Objekt mit der Musterinformation für wenigstens eine Komponente in einem zweiten Vergleich zu vergleichen und das Ergebnis des zweiten Vergleichs und das erfasste Bild der Auswerteeinrichtung zur Verfügung zu stellen. Die Auswerteeinrichtung ist ausgebildet, das Ergebnis des ersten Vergleichs, das Ergebnis des zweiten Vergleichs und das Bild zusammenzuführen und gemeinsam mittels der Ausgabeeinrichtung darzustellen.

[0014] In einer weiteren Ausführungsform weist die Datenbank wenigstens zwei Klassen auf, wobei jeder Klasse wenigstens ein Klassenmerkmal zugeordnet ist, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, das Merkmal mit dem der Klasse zugeordneten Klassenmerkmal in einem dritten Vergleich zu vergleichen, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, im ersten Vergleich das Ergebnis des dritten Vergleichs zu berücksichtigen.

[0015] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Speicher eine Fehlerdatenbank mit wenigstens zwei Fehlerkategorien abgelegt, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs ein Fehlermerkmal zu ermitteln, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, das Fehlermerkmal mit der Fehlerdatenbank in einem vierten Vergleich zu vergleichen. Die Auswerteeinrichtung ordnet in Abhängigkeit des Ergebnisses des vierten Vergleichs das Fehlermerkmal der Fehlerkategorie zu. Die Auswerteeinrichtung berücksichtigt die Zuordnung der Fehlerkategorie bei der Bereitstellung des Ergebnissignals.

[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Speicher wenigstens ein zweiter Vorhersageparameter abgelegt, wobei die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, das Ergebnis der Auswertung der Information in Abhängigkeit des ersten Vorhersageparameters bei einer Ermittlung eines Wartungszeitpunkts auf Grundlage des zweiten Vorhersageparameters zu berücksichtigen.

Offenbarung der Erfindung



[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1
eine schematische Darstellung eines Auswertesystems für eine Thermoanlage;
Figur 2
ein Ablaufdiagramm für ein durch das Auswertesystem durchgeführtes Verfahren;
Figur 3
eine schematische Darstellung einer Fehlerdatenbank;
Figur 4
eine schematische Darstellung einer Datenbank des Auswertesystems;
Figur 5
eine schematische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Auswertesystems, welches an ein Simulationssystem angeschlossen ist;
Figur 6
ein Ablaufdiagramm für ein weiteres durch das Auswertesystem durchgeführtes Verfahren;
Figur 7
ein Diagramm eines ersten Vorhersageparameters;
Figur 8
ein Diagramm eines zweiten Vorhersageparameters;
Figur 9
eine schematische Darstellung eines Auswertesystems für eine Thermoanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform;
Figur 10
eine schematische Darstellung eines durch eine Bilderfassungseinrichtung des in Figur 9 gezeigten Auswertesystems aufgenommen Bilds; und
Figur 11
ein Ablaufdiagramm eines durch das in Figur 9 gezeigte Auswertesystem durchgeführten Verfahrens.


[0018] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Auswertesystems 10 für eine Thermoanlage 15. Die Thermoanlage 15 weist eine erste Schnittstelle 20, ein als Datenübertragungssystem ausgebildetes Bussystem 25 und mehrere Komponenten 30, 35 auf. Die Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 sind mittels des Bussystems 25 verbunden. Die Schnittstelle 20 ist ferner mittels einer ersten Verbindung 40 mit dem Bussystem 25 verbunden. Die erste Schnittstelle 20 ist über die erste Verbindung 40 mit dem Bussystem 25 verbunden und dient dazu, eine mechanische Anbindung des Auswertesystems 10 an das Bussystem 25 über die zweite Verbindung 65 zur Verfügung zu stellen. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die erste Schnittstelle 20 eine eigene Logik aufweist.

[0019] Das Auswertesystem 10 weist eine Auswerteeinrichtung 45, einen Speicher 50, eine Benutzerschnittstelle 55 sowie eine zweite Schnittstelle 60 auf. Die zweite Schnittstelle 60 ist über eine zweite Verbindung 65 mit der ersten Schnittstelle 20 der Thermoanlage 15 verbunden. Die zweite Verbindung 65 kann dabei drahtgestützt, aber auch drahtlos erfolgen. Die zweite Schnittstelle 60 ist ferner über eine dritte Verbindung 70 mit der Auswerteeinrichtung 45 verbunden. Die Auswerteeinrichtung 45 ist über eine vierte Verbindung 75 mit dem Speicher 50 und über eine fünfte Verbindung 80 mit der Benutzerschnittstelle 55 verbunden.

[0020] Das Auswertesystem 10 ist beispielsweise als mobiler Rechner ausgebildet ist. Alternativ ist auch denkbar, dass das Auswertesystem 45 in der Thermoanlage 15 integriert angeordnet ist. Auch ist denkbar, dass das Auswertesystem 45 die Auswertung der Datensignale des Bussystems 25 nur temporär oder kontinuierlich während des Betriebs der Thermoanlage 15 vornimmt. Auch ist denkbar, dass das Auswertesystem als Zentralrechner ausgebildet ist, der mit der Thermoanlage 15 über die zweite Verbindung 65 verbunden ist. Dadurch können das Auswertesystem 10 und die Thermoanlage 15 räumlich getrennt angeordnet sein.

[0021] In dem Speicher 50 ist eine Datenbank 85 abgelegt. Ferner können in dem Speicher 50 zusätzlich zu der Datenbank 85 ein oder mehrere vordefinierte Schwellenwerte abgelegt sein. In der Datenbank 85 des Auswertesystems 10 ist wenigstens ein vordefiniertes Merkmal der Thermoanlage 15 und/oder einer der Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 abgelegt. Ferner ist in der Datenbank 85 dem Merkmal wenigstens ein Wert und/oder Toleranzband und/oder ein weiterer Schwellenwert zugeordnet.

[0022] Die Benutzerschnittstelle 55 umfasst in der Ausführungsform eine Ausgabeeinrichtung 90. Zusätzlich oder alternativ kann die Benutzerschnittstelle 55 eine Eingabevorrichtung 95 umfassen. Die Benutzerschnittstelle 55 kann beispielsweise als berührungssensitiver Monitor ausgeführt sein. Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen denkbar.

[0023] Das Bussystem 25 der Thermoanlage 15 überträgt Datensignale zwischen den einzelnen Komponenten 30, 35. Dabei kann eine der beiden Komponenten 30, 35 beispielsweise als Steuergerät und die andere Komponente 35 als Heizeinrichtung ausgebildet sein, die durch das über das Bussystem 25 zum Steuergerät übertragene Datensignal gesteuert wird. Die Komponenten 30, 35 können aber auch untereinander mittels der Datensignale verschiedenste Informationen bereitstellen. Die über das Bussystem 25 ausgetauschten Datensignale sind üblicherweise gemäß einem vordefinierten Standard ausgebildet. Dadurch ist es möglich, weitere Komponenten (nicht dargestellt) an das Bussystem 25 anzuschließen und einen Datenaustausch zwischen den weiteren Komponenten und den Komponenten 30, 35 zu ermöglichen und/oder die Komponenten 30, 35 in ihrer Ausgestaltung zu variieren. Das Datenübertragungssystem kann aber auch andersartig ausgebildet sein und eine Datenverbindung beispielsweise mittels ZigBee und/oder einer drahtlosen Verbindung bereitstellen.

[0024] Die zwischen den Komponenten 30, 35 über das Bussystem 25 ausgetauschten Datensignale weisen dabei ein Merkmal auf. Das Merkmal kann dabei beispielsweise innerhalb jedes Datensignals oder innerhalb eines regelmäßigen Abstands von einem der Datensignale übertragen werden. Das Merkmal kann beispielsweise eine Information über einen Typ der Komponente 30, 35 der Thermoanlage 15 enthalten, die das Datensignal sendet und/oder empfängt. Auch ist denkbar, dass das Merkmal einen Status der Komponente 30, 35 und/oder eine räumliche Anordnung der Komponente 30, 35 beinhaltet. Dabei kann der Status der Komponente unter anderem wenigstens einen Betriebsparameter (z. B. einer aktuellen abgegebenen Leistung, eine Drehzahl Pumpe) und/oder eine Fehlermeldung und/oder eine Information über einen aktivierten oder deaktivierten Zustand der Komponenten enthalten. Ferner ist auch denkbar, dass das Merkmal einen Parametersatz von wenigstens einer der in der Thermoanlage 15 verbauten Komponenten 30, 35 und/oder einen vordefinierten weiteren Schwellenwert, der mit einer vordefinierten Abweichung des Merkmals korreliert, beinhaltet. Auch ist denkbar, dass das Merkmal mit einer Steueranweisung korreliert. Das erste und/oder zweite Merkmal kann beispielsweise auch eine Zeitreihe und/oder eine aggregierte Zeitreihe von Parametern und/oder von Metadaten der Parameter aufweisen.

[0025] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb des in Figur 1 beschriebenen Auswertesystems 10. Dabei ist mittels rautenförmiger Kästchen eine Bedingung im Ablaufdiagramm dargestellt. Wird die Bedingung erfüllt, so ist dies mittels eines Häkchens gekennzeichnet. Die Nichterfüllung der Bedingung ist mittels eines Kreuzchens gekennzeichnet.

[0026] Die in Figur 2 beschriebene Verfahrensroutine kann beispielsweise bei einem Systemstart oder auch im Betrieb der Thermoanlage 15 durchgeführt werden. Je nach Ausgestaltung des Merkmals kann das im Folgenden beschriebene Verfahren auf verschiedene durchzuführende Tests der Thermoanlage 15 angewandt werden.

[0027] Dabei wird in einem ersten Verfahrensschritt 200 beispielsweise nach der Inbetriebnahme der Thermoanlage das über das Bussystem 25 übertragene Datensignal durch die erste Schnittstelle 20 erfasst und der zweiten Schnittstelle 60 zur Verfügung gestellt. Die zweite Schnittstelle 60 stellt das Datensignal der Auswerteeinrichtung 45 zur Verfügung. In der Ausführungsform arbeitet die zweite Schnittstelle 60 passiv und erfasst ausschließlich die mittels des Bussystems 25 übertragenen Datensignale zwischen den Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15. Zusätzlich oder alternativ ist auch denkbar, dass die Auswerteeinrichtung 45 ein Abfragesignal zur Abfrage eines Datensignals an der zweiten Schnittstelle 60 bereitstellt, das von der ersten Schnittstelle 20 erfasst und in das Bussystem 25 eingeleitet wird. Die Komponenten 30, 35 erfassen das Abfragesignal und senden ein korrespondierend zum Abfragesignal ausgebildetes Antwortsignal, das als Datensignal ausgebildet ist, das dann abermals über die erste Schnittstelle 20 bzw. die zweite Schnittstelle 60 an die Auswerteeinrichtung 45 weitergeleitet wird.

[0028] Je nach Ausgestaltung und Schnelligkeit der Auswerteeinrichtung 45 kann gegebenenfalls in einem zweiten Verfahrensschritt 205 das Datensignal zur Pufferung im Speicher 50 durch die Auswerteeinrichtung 45 abgelegt werden. Ferner können, sofern notwendig, die Datensignale dekomprimiert und/oder entschlüsselt werden.

[0029] In einem dritten Verfahrensschritt 210 untersucht die Auswerteeinrichtung 45 das erfasste Datensignal auf wenigstens ein im Speicher 50 abgelegtes Merkmal. Die Auswerteeinrichtung 45 sucht hierbei in den Datensignalen beispielsweise nach einer Information des Status der Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15. Die Suchfunktion der Auswerteeinrichtung 45 kann dabei unterschiedlich ausgebildet sein. So kann beispielsweise die Auswerteeinrichtung 45 alle Informationen der Datensignale auswerten oder nur einen Teil davon. Kann die Auswerteeinrichtung 45 das erfasste Merkmal keinem der in der Datenbank 85 abgelegten Merkmale zuordnen, fährt die Auswerteeinrichtung 45 mit dem ersten Verfahrensschritt 200 fort.

[0030] In einem vierten Verfahrensschritt 215 vergleicht die Auswerteeinrichtung 45 in einem ersten Vergleich einen Wert des erfassten Merkmals im Datensignal mit dem in der Datenbank 85 für das vordefinierte Merkmal zugeordneten Wert. In Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs fährt die Auswerteeinrichtung 45 mit einem fünften Verfahrensschritt 220 oder einem sechsten Verfahrensschritt 225 fort.

[0031] In der Datenbank 85 ist zu jedem vordefinierten Merkmal ein zugehöriges Ereignissignal abgelegt. In Abhängigkeit des zum vordefinierten Merkmal abgelegten Ereignissignals fährt die Auswerteeinrichtung 45 nach dem fünften Verfahrensschritt 220 fort.

[0032] So ist beispielsweise von besonderem Interesse, nachdem eine Thermoanlage geplant und entsprechend den Bedürfnissen des Nutzers aufgebaut wurde, die verbauten Komponenten 30, 35 auf ihre Sinnhaftigkeit, auf ihre korrekte Installation, Initialisierung und/oder Betrieb zu überprüfen. Üblicherweise wird dabei zuerst die Thermoanlage 15 geplant und entsprechend den Bedürfnissen des Nutzers aufgebaut. Für die Planung sind die zu verbauenden Komponenten 30, 35, hydraulische und elektrische Anschlüsse, sowie Sensoren bekannt. Nach der abgeschlossenen Planung der Thermoanlage 15 wird die Thermoanlage 15 vor Ort montiert, wobei die jeweiligen Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 miteinander verbunden werden.

[0033] So kann bei der Planung der Thermoanlage 15 ein zur geplanten Thermoanlage 15 korrespondierend ausgestalteter vordefinierter Parametersatz der verschiedenen verbauten Komponenten 30, 35 für die konstruktive Ausgestaltung der Thermoanlage 15 ermittelt werden. Der vordefinierte Parametersatz wird im Speicher 50 abgelegt. Dabei kann der vordefinierte Parametersatz beispielsweise durch Eingabe der zu verbauenden Komponenten 30, 35 mittels der Benutzerschnittstelle 55 durch die Auswerteeinrichtung 45 in Abhängigkeit der für die Komponenten 30, 35 in der Datenbank 85 hinterlegten Informationen ermittelt werden. Auch ist denkbar, dass der vordefinierte Parametersatz über die zweite Schnittstelle 60 und/oder eine weitere nicht dargestellte Schnittstelle in den Speicher 50 geladen wird. Somit ist im Speicher 50 als Merkmal der Parametersatz abgelegt. Der Parametersatz weist mehrere Parameter mit unterschiedlichen Werten auf, die mit jeweils beispielsweise bestimmten Typen von Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 korrelieren. Die Auswerteeinrichtung 45 ermittelt im dritten Verfahrensschritt 210 aus den erfassten Datensignalen einen Parametersatz und vergleicht im ersten Vergleich im vierten Verfahrensschritt 215 die Werte des ermittelten Parametersatzes mit dem in Speicher 50 abgelegten vordefinierten Parametersatz. Weicht der ermittelte Parametersatz vom vordefinierten Parametersatz ab, stellt die Auswerteeinrichtung 45 ein korrespondierendes Ergebnissignal bereit. Entspricht beispielsweise der ermittelte Parametersatz dem vordefinierten Parametersatz, so stellt die Auswerteeinrichtung 45 der Ausgabeeinrichtung 90 in dem fünften Verfahrensschritt 220 ein Ergebnissignal mit einer Meldung zur Verfügung, dass die verbauten Komponenten den geplanten Komponenten entsprechen. Weicht der vordefinierte Parametersatz vom ermittelten Parametersatz ab, so stellt die Auswerteeinrichtung 45 im sechsten Verfahrensschritt 225 ein Ergebnissignal mit einer Meldung zur Verfügung, dass wenigstens eine der Komponenten 30, 35 nicht die geplante zu verbauende Komponente 30, 35 ist. Die Ausgabeeinrichtung 90 gibt die entsprechende Meldung auf Grundlage des bereitgestellten Ergebnissignals aus.

[0034] Ferner ist denkbar, dass der Parametersatz zusätzlich wenigstens einen Betriebsparameter und/oder einen zeitlichen Verlauf des Betriebsparameters aufweist. Die Auswerteeinrichtung 45 ist dabei ausgebildet, aus den Datensignalen den Betriebsparameter zusätzlich zu ermitteln und im ersten Vergleich mit dem im Speicher 50 abgelegten Betriebsparameter zu vergleichen. Auch ist hierbei denkbar, dass die Auswerteinrichtung 45 den Betriebsparameter statistisch auswertet bevor sie den ermittelten Betriebsparameter mit dem abgelegten Betriebsparameter vergleicht. Auf diese Weise kann überprüft werden, ob die Komponenten 30, 35 richtig installiert sind und richtig initialisiert bzw. in Betrieb genommen wurden.

[0035] Wird das in Figur 2 beschriebene Verfahren während des Betriebs der Thermoanlage 15 durchgeführt, kann ferner zuverlässig kontrolliert werden, ob die Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 den Vorgaben entsprechend arbeiten. Dabei kann beispielsweise ein weiteres Merkmal im Speicher 50 abgelegt sein, dass nach dem Systemstart anstelle des oben beschrieben Merkmals verwendet wird und beispielsweise zu dem oben beschriebenen Merkmal abweichende Werte aufweist.

[0036] Zusätzlich ist auch denkbar, dass der Schwellenwert als Toleranzband oder Kennlinie oder mathematische Funktion ausgebildet ist. So kann im ersten Vergleich beim Vergleich des ermittelten Parametersatzes mit dem vordefinierten Parametersatz der ermittelte Parametersatz um den vordefinierten Schwellenwert abweichen, ohne dass die Auswerteeinrichtung 45 über die Ausgabeeinrichtung 90 eine Fehlermeldung ausgibt. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn eine der Komponenten 30, 35 beispielsweise durch ein Nachfolgemodell mit verbesserten Eigenschaften ersetzt wurde.

[0037] Um die zahlreichen Informationen, Datensignale und ermittelten Merkmale auswerten zu können, ist ferner denkbar, dass die Auswerteeinrichtung 45 vor der Durchführung des ersten Vergleichs die erfassten Datensignale statistisch auswertet. Dadurch kann die Menge der auszuwertenden Datensignale reduziert werden.

[0038] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlerdatenbank 100 der in Figur 1 gezeigten Datenbank 85.

[0039] Wird das in Figur 2 beschriebene Verfahren während des Betriebs der Thermoanlage 15 durchgeführt, so ist von besonderem Vorteil, wenn die Datenbank 85 die Fehlerdatenbank 100 aufweist. Ferner weist das Merkmal wenigstens eine Fehlermeldung auf, wobei ein Wert der Fehlermeldung mit einem Fehlermerkmal korreliert. Die Fehlerdatenbank 100 weist in der Ausführungsform zwei Fehlerkategorien 105, 110 auf. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die Fehlerdatenbank 100 auch eine andere Anzahl von Fehlerkategorien 105, 110 aufweist. Dabei korrespondiert eine erste Fehlerkategorie 105 mit wenigstens einem Fehlermerkmal F1, F2, ..., Fn mit Fehlermerkmalen, die ausschließlich durch einen Fachmann für Thermoanlagen 15 behebbar sind. Dies können beispielsweise verschiedene Defekte von Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 oder Störzustände sein, die mit Wartungsarbeiten verbunden sind, die ausschließlich durch den Fachmann ausgeführt werden können.

[0040] Eine zweite Fehlerkategorie 110 korrespondiert dabei mit Fehlermerkmalen, die durch den Nutzer der Thermoanlage 15 selbst behebbar sind. So ist beispielsweise als Fehlermerkmal ein geschlossener Gashahn zur Gaszuführung zur Thermoanlage 15 oder ein geschlossener Absperrhahn zur Wasserzuführung zur Thermoanlage 15 durch das Öffnen des Gashahns bzw. des Wasserhahns durch den Nutzer behebbar, ohne dass ein Fachmann für die Thermoanlage 15 zum Nutzer ins Haus kommen muss.

[0041] In der Fehlerdatenbank 100 ist das Fehlermerkmal F1, F2, ..., Fn jeweils der ersten Fehlerkategorie 105 und/oder der zweiten Fehlerkategorie 110 zugeordnet. Ferner kann in der Fehlerdatenbank 100 zu jedem Fehlermerkmal F1, F2, ..., Fn als Ergebnissignal eine Fehlerbehebungsanleitung für das korrespondierende Fehlermerkmal F1, F2, ..., Fn zugeordnet sein.

[0042] Die Auswerteeinrichtung 45 untersucht die Datensignale im dritten Verfahrensschritt 210 auf wenigstens eine Fehlermeldung und ermittelt in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs das Fehlermerkmal F1, F2, ..., Fn. Danach ordnet die Auswerteeinrichtung 45 das ermittelte Fehlermerkmal F1, F2, ..., Fn die entsprechenden Fehlerkategorie 105, 110 entsprechend der vordefinierten Fehlerdatenbank 100 zu. Die Auswerteeinrichtung 45 gibt in Abhängigkeit der ermittelten Fehlerkategorie 105, 110 und des entsprechenden Fehlermerkmals F1, F2, ..., Fn die Fehlerbehebungsanleitung aus. Diese wird durch die Auswerteeinrichtung 45 an die Ausgabeeinrichtung 90 weitergeleitet und so dem Nutzer zugänglich gemacht.

[0043] Dadurch kann der Betrieb der Thermoanlage 15 für den Nutzer kostengünstiger gestaltet werden, da der Fachmann nur noch bei für den Fachmann relevanten Fehlermerkmalen F1, F2, ..., Fn zum Nutzer ins Haus kommen muss.

[0044] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung der in den Figuren 1 bis 3 verwendeten Datenbank 85. Die Datenbank 85 weist dabei eine erste Klasse M1 und eine zweite Klasse M2 auf. Der ersten Klasse M1 ist ein erster vordefinierter Parametersatz einer ersten Thermoanlage 15 und der zweiten Klasse M2 ein zweiter vordefinierter Parametersatz zugeordnet. In der ersten Klasse M1 ist wenigstens ein erstes vordefiniertes Merkmal der zu der ersten Klasse M1 zugehörigen Thermoanlage 15 abgelegt. In der zweiten Klasse M2 ist wenigstens ein zweites Merkmal der zu der zweiten Klasse M2 zugehörigen Thermoanlage 15 abgelegt. Dabei unterscheidet sich das erste Merkmal von dem zweiten Merkmal. Das erste und/oder zweite Merkmal kann beispielsweise hierbei eine Zeitreihe und/oder eine aggregierte Zeitreihe von Parametern und/oder von Metadaten der Parameter aufweisen.

[0045] Zu dem in Figur 2 beschrieben Verfahren führt die Auswerteeinrichtung 45 vor dem dritten Verfahrensschritt 215 einen zusätzlichen Verfahrensschritt durch, bei dem die Auswerteeinrichtung 45 die erfassten Datensignale hinsichtlich des vorab durch die Thermoanlage 15 übertragenen vordefinierten Parametersatzes klassifiziert. Dies hat zur Folge, dass die Auswerteeinrichtung 45 die Datensignale der jeweiligen Thermoanlage 15 nur hinsichtlich der in der Klasse M1, M2 abgelegten Merkmale (im dritten Verfahrensschritt 210) untersucht, sodass die Verarbeitung der Datensignale schneller vonstatten geht. Dadurch kann das Auswertesystem 10 besonders große Mengen an Datensignalen schnell verarbeiten. Ferner kann bei der Auswertung der Metadaten auf ein Ausnahmeverhalten und/oder ein Trendverhalten zur verbesserten Auswertung geschlossen werden.

[0046] In einer weiteren Variante des oben beschrieben Verfahrens ist im Speicher 50 des Auswertesystems 10 ein Monteur der jeweiligen Thermoanlage 15 abgelegt. Das Auswertesystem 10 ermittelt aus den Datensignalen als Merkmal einen Parametersatz für die jeweilige Thermoanlage 15 und vergleicht diesen mit einem für die Thermoanlage 15 korrelierenden und im Speicher 50 abgelegten vordefinierten Parametersatz. Die Auswerteeinrichtung 45 ermittelt im ersten Vergleich eine Abweichung zwischen den beiden Parametersätzen. Die Abweichung korreliert dabei beispielsweise mit einer Qualität der Montage der Thermoanlage 15.

[0047] Die Auswerteeinrichtung 45 kann ferner ausgebildet sein, die Abweichungen mehrerer Thermoanlagen 15, die durch den gleichen Monteur gewartet und/oder installiert werden, zu ermitteln und statistisch auszuwerten. So kann die Auswerteeinrichtung 45 für den jeweiligen Monteur der verschiedenen Thermoanlagen 15 beispielsweise eine durchschnittliche Abweichung ermitteln und in Abhängigkeit der ermittelten durchschnittlichen Abweichung eine Empfehlung für einen bestimmten Monteur von Thermoanlagen 15 abgeben. Dadurch kann dem Nutzer vorab eine Empfehlung gegeben werden, wer besonders gut Thermoanlagen 15, beispielsweise in seiner Region, montieren kann. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass das Auswertesystem 10 eine Mehrzahl von Monteuren mit einer regionalen Zuordnung zur Montage von Thermoanlagen 15 an den Nutzer ausgeben kann.

[0048] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Auswertesystems 10 und eines Simulationssystems 120. Das Simulationssystem 120 weist eine Recheneinrichtung 125, einen weiteren Speicher 130 und eine weitere Benutzerschnittstelle 135 auf. Die weitere Benutzerschnittstelle 135 ist über eine sechste Verbindung 140 mit der Recheneinrichtung 125 verbunden. Der weitere Speicher 130 ist über eine siebte Verbindung 145 mit der Recheneinrichtung 125 verbunden. Ferner weist das Simulationssystem 120 eine dritte Schnittstelle 150 auf, die über eine achte Verbindung 155 mit der Recheneinrichtung 125 verbunden ist. In dem weiteren Speicher 130 sind Komponenten 30, 35 von verschiedenen Thermoanlagen 15 abgelegt. Die Recheneinrichtung 125 stellt die im weiteren Speicher 130 abgelegten Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 über die weitere Benutzerschnittstelle 135 dem Nutzer zur Verfügung. Der Nutzer kann die für seine Thermoanlage 15 relevanten Komponenten 30, 35 mittels der weiteren Benutzerschnittstelle 135 auswählen. Die Recheneinrichtung 125 ermittelt auf Grundlage der ausgewählten Komponenten 30, 35 der zu planenden Thermoanlage 15 einen Parametersatz. Den Parametersatz stellt die Recheneinrichtung 125 über die weitere Schnittstelle 150 dem Auswertesystem 10 als Datensignal bereit.

[0049] Das Auswertesystem 10 führt das oben beschriebene Verfahren durch und erfasst das Datensignal.

[0050] In der Datenbank 85 sind dabei verschiedene Parametersätze für besonders günstig ausgebildete Thermoanlagen 15 abgelegt. Die Auswerteeinrichtung 45 erfasst das Datensignal und wertet den mittels des Datensignals bereitgestellten und mittels des Simulationssystems 120 generierten Parametersatz dahingehend aus, dass sie den ermittelten Parametersatz mit den in der Datenbank 85 hinterlegten Parametersätzen vergleicht. In Abhängigkeit des Vergleichs stellt die Auswerteeinrichtung 45 über die zweite Schnittstelle 60 dem Simulationssystem 120 das Ergebnissignal zur Verfügung, das die dritte Schnittstelle 150 erfasst und der Recheneinrichtung 125 zur Verfügung stellt. Die Recheneinrichtung 125 steuert in Abhängigkeit des Ergebnissignals die weitere Benutzerschnittstelle 135 an. Die Benutzerschnittstelle 135 gibt auf Grundlage des Ergebnissignals das Ergebnis des Vergleichs aus. Auf diese Weise kann der Nutzer die beispielsweise von einem Klimatechniker geplante Thermoanlage 15 unabhängig vom Klimatechniker auf ihre Sinnhaftigkeit überprüfen.

[0051] Das oben beschriebene Verfahren kann dabei als Computerprogramm ausgebildet sein, wobei das Simulationssystem 120 beispielsweise als Heimcomputer, mobiler Computer oder Mobiltelefon ausgebildet ist. Die Anbindung an das Auswertesystem 10 kann beispielsweise mittels einer Internetverbindung erfolgen.

[0052] Auch ist denkbar, dass in der Datenbank 85 statistische Informationen hinsichtlich bereits installierter Thermoanlagen 15 abgelegt sind, die in regelmäßigen Abständen in der Datenbank 85 aktualisiert werden. Die Aktualisierung kann dahingehend erfolgen, dass bereits installierte Thermoanlagen 15 statistisch ausgewertet werden und in der Datenbank 85 entsprechend statistisch ermittelte Parametersätze hinterlegt werden. Dadurch kann eine automatische Anpassung an ein geändertes Bauverhalten von Thermoanlagen 15 angepasst werden.

[0053] Um die durch die Auswerteeinrichtung 45 ermittelten Informationen aus den Datensignalen zu verifizieren, ist auch denkbar, dass der Monteur bei der Durchführung von Wartungsarbeiten die Informationen mittels eines Auslesegeräts ausliest und diese an die Auswerteeinrichtung 45 übermittelt. Die Auswerteeinrichtung 45 vergleicht die durch die Auswerteeinrichtung 45 ermittelten Informationen aus dem Datensignal und die durch das Auslesegerät bereitgestellten Informationen. Sollten die Informationen abweichen, ist die Auswerteeinrichtung 45 ausgebildet, die ermittelten Informationen um fehlende Informationen zu ergänzen und/oder abweichende Informationen durch Informationen vom Auslesegerät zu überschreiben. Dadurch können die ermittelten Informationen aus den Datensignalen verifiziert werden.

[0054] Figur 6 zeigt ein Ablaufdiagramm für ein weiteres durch das Auswertesystem 10 durchgeführtes Verfahren. Figur 7 zeigt ein Diagramm einer Ausfallwahrscheinlichkeit W aufgetragen über einer Anzahl von Boilerstarts B. Die Figuren 6 und 7 sollen im Folgenden gemeinsam erläutert werden. Das in Figur 7 beschriebene Verfahren kann selbstverständlich mit dem in den Figuren 1 bis 5 beschriebenen Verfahren kombiniert werden.

[0055] Im Speicher 50 sind in dieser Ausführungsform für das weitere Verfahren ein vordefinierter erster Vorhersageparameter 325 und ein Auswerteparameter abgelegt. Der Auswerteparameter kann eine mathematische Funktion, eine Kennlinie, ein statistisches Auswerteverfahren oder eine Kombination aus den genannten sein. Im Folgenden ist der Auswerteparameter eine Summenfunktion.

[0056] Der erste Vorhersageparameter 325 kann dabei ein fest vorgegebener Schwellenwert sein, eine erste Kennlinie 330 aufweisen, oder mittels statistischer Methoden aus den im Speicher 50 abgelegten Informationen durch die Auswerteeinrichtung 45 in einem weiteren, nicht dargestellten Verfahrensschritt ermittelt werden.

[0057] Der vordefinierte erste Vorhersageparameter 325 korreliert in der Ausführungsform beispielhaft mit der Ausfallwahrscheinlichkeit W eines Boilers der Thermoanlage 10. Die Ausfallwahrscheinlichkeit W ist in Figur 7 bezogen auf eine Anzahl von Boilerstarts B aufgetragen. Ab einer bestimmten Anzahl von Boilerstarts B muss dabei mit einem Ausfall 335 der Thermoanlage 10 gerechnet werden. Die erste Kennlinie 330 weist, wie in Figur 7 gezeigt, einen beispielhaften nichtlinearen Verlauf auf.

[0058] Ferner ist ein vordefinierter Zeitraum in der Datenbank 85 abgelegt. Der vordefinierte Zeitraum kann sich dabei von mehreren Tagen und Wochen über einen Zeitraum seit der letzten Wartung der Thermoanlage 15 bis hin zu einer Gesamtlaufzeit der Thermoanlage 15 erstrecken. Auch ist denkbar, dass in der Datenbank 85 für unterschiedliche Komponenten 30, 35 unterschiedliche vordefinierte Zeiträume abgelegt sind, die für die weitere Betrachtung der erfassten Information und deren Auswertung durch die Auswerteeinrichtung 45 in Betracht gezogen werden. Dies ist beispielsweise von besonderer Relevanz, wenn eine Umwälzpumpe der Thermoanlage 15 getauscht wurde, nachdem die ursprünglich in der Thermoanlage 15 eingebaute Umwälzpumpe einen Defekt hatte. Somit weist die Thermoanlage 15 eine andere Laufzeit auf als die getauschte Umwälzpumpe. Durch die in der Datenbank 85 abgelegten unterschiedlichen vordefinierten Zeiträume können somit auch die unterschiedlichen Belastungen der verschiedenen Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15 mitberücksichtigt werden.

[0059] In einem ersten Verfahrensschritt 300 erfasst die Auswerteeinrichtung 45 die über die zweite Schnittstelle 60 bereitgestellten Datensignale. Die Auswerteeinrichtung 45 legt die erfassten Datensignale in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Erfassung der Datensignale im Speicher 50 ab. So speichert die Auswerteeinrichtung 45 beispielsweise eine Laufzeitlast einer Umwälzpumpe der Thermoanlage 15, Boilerstarts oder Beendung eines Heizvorgangs vom Boiler der Thermoanlage 15 oder einen Wasserdruck in einem Wasserkreislauf, an dem die Thermoanlage 15 angeschlossen ist.

[0060] In einem zweiten Verfahrensschritt 305 ruft die Auswerteeinrichtung 45 die für einen vordefinierten Zeitraum im Speicher 50 abgelegten Informationen der Datensignale ab.

[0061] In einem dritten Verfahrensschritt 310 wertet die Auswerteeinrichtung 45 in Abhängigkeit des Auswerteparameters die für den vordefinierten Zeitraum abgelegten Informationen in Abhängigkeit des Auswerteparameters aus. Da in der Ausführungsform der Auswerteparameter als Summenfunktion ausgebildet ist, summiert die Auswerteeinrichtung 45 beispielsweise die Boilerstarts B über den Zeitraum seit der letzten Wartung der Thermoanlage 15 als vordefinierten Zeitraum zu einer Gesamtzahl von Boilerstarts auf.

[0062] In einem vierten Verfahrenschritt 315 wertet die Auswerteeinrichtung 45 die im dritten Verfahrensschritt ausgewertete Information über den vordefinierten Zeitraum in Abhängigkeit des ersten Vorhersageparameters 325 aus. Ist beispielsweise, wie oben erwähnt, der erste Vorhersageparameter als erste Kennlinie 330 ausgebildet (vgl. Figur 7), so ordnet die Auswerteeinrichtung 45 die Ausfallwahrscheinlichkeit W anhand der ermittelten Gesamtzahl von Boilerstarts B auf Grundlage der ersten Kennlinie 330 zu. In Abhängigkeit des Ergebnisses der Auswertung stellt die Auswerteeinrichtung ein zum Ergebnis korrelierendes Ergebnissignal bereit. Mittels des Ergebnissignals kann die Ausgabeeinrichtung 90 entsprechend angesteuert werden. Insbesondere kann die Ausgabeeinrichtung 90 auf Grundlage des Ergebnissignals das Ergebnis des ersten Vergleichs und/oder das Ergebnis der Auswertung signalisieren

[0063] Auch ist denkbar, dass der erste Vorhersageparameter als Schwellenwert ausgebildet ist. Dabei kann dann im vierten Verfahrensschritt die Auswerteeinrichtung 45 die Gesamtzahl der durch die Thermoanlage 15 durchgeführten Boilerstarts B mit dem vordefinierten Schwellenwert vergleichen. Unterschreitet die Gesamtzahl der Boilerstarts den vordefinierten ersten Vorhersageparameter, so gibt beispielsweise die Auswerteeinrichtung 45 als Ergebnissignal die Information aus, dass mit keinem Ausfall des Boilers zu rechnen ist. Überschreitet die ermittelte Anzahl von Boilerstarts den ersten Vorhersageparameter, so kann das Ergebnissignal eine Information beinhalten, dass mit einem Ausfall des Boilers zu rechnen ist oder dass zusätzliche Wartungsarbeiten erforderlich sind. Auf diese Weise kann eine einfache Tripping-Tap-Erkennung durchgeführt werden.

[0064] Figur 8 zeigt ein Diagramm eines zweiten Vorhersageparameters 345. Üblicherweise ist ein Wartungsintervall t zur Wartung der Thermoanlage 15, beispielsweise des Boilers, fest vorgeben. Dies bewirkt, dass bei starker Nutzung der Thermoanlage 15 diese bezogen auf ihre Nutzung zu wenig gewartet und bei einer geringen Nutzung mehr als notwendig gewartet wird. Um dies zu vermeiden, ist im Speicher 50 der zweite Vorhersageparameter 345 abgelegt. Der zweite Vorhersageparameter 345 weist eine Zuordnung der ausgewerteten Informationen, in der Ausführungsform der Gesamtzahl von Boilerstarts B, zu dem Wartungsintervall t auf. Ferner ist auch denkbar, dass der zweite Vorhersageparameter eine Zuordnung der Ausfallwahrscheinlichkeit W zu dem Wartungsintervall t aufweist. In der Ausführungsform ist der zweite Vorhersageparameter 345 als zweite Kennlinie 355 im Speicher 50 abgelegt.

[0065] Selbstverständlich ist auch denkbar, dass der zweite Vorhersageparameter 345 andersartig ausgebildet ist.

[0066] Die Auswerteeinrichtung 45 wertet in einem weiteren Verfahrensschritt 320 die Informationen über den vordefinierten Zeitraum, wie oben erläutert beispielsweise die ermittelte Gesamtzahl von Boilerstarts B, in Abhängigkeit des zweiten Vorhersageparameters 345 aus. Dabei ermittelt die Auswerteeinrichtung 45 auf Grundlage der Informationen über den vordefinierten Zeitraum einen aktuellen Wartungszustand 360 der Thermoanlage 15 und die für den aktuellen Wartungszustand 360 benötigte erste Zeitdauer t1. Die benötigte erste Zeitdauer t1 kann beispielsweise durch Differenzbildung eines aktuellen Zeitpunkts mit dem im Speicher 50 abgelegten letzten Wartungszeitpunkt 335 ermittelt werden. Ferner ermittelt die Auswerteeinrichtung 45 auf Grundlage des zweiten Vorhersageparameters und der ermittelten Zeitdauer t1 eine weitere Zeitdauer t2, bis der Wartungszeitpunkt 335 erreicht ist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Auswerteeinrichtung 45 ein Verhältnis aus der ermittelten Anzahl von Boilerstarts B zu der zum Wartungszeitpunkt 360 zugeordneten Anzahl von Boilerstarts B bildet. Auf Grundlage dieses Verhältnisses ermittelt die Auswerteeinrichtung 45 in Abhängigkeit des ersten Zeitraums t1, beispielsweise durch Multiplikation des ersten Zeitraums t1 mit dem Verhältnis den zweiten Zeitraum t2. Durch die bekannte zweite Kennlinie 355 ist jedoch auch denkbar, dass auf Grundlage der ersten Zeitdauer t1 die Auswerteeinrichtung 45 auf Grundlage der zweiten Kennlinie 355 approximiert, wann die Anzahl der Boilerstarts der Anzahl der Boilerstarts im Wartungszeitpunkt 360 entspricht. Dadurch kann dynamisch der Wartungszeitpunkt in Abhängigkeit der Nutzung und des Verschleissverhaltens auf einfache Weise ermittelt werden. Wird die Ermittlung des Wartungszeitpunkts 360, wie oben erwähnt, auf Grundlage der Ausfallwahrscheinlichkeit W getroffen, erfolgt die Ermittlung des Wartungszeitpunkts analog zu der eben beschrieben Ermittlung des Wartungszeitpunkts 360 auf Grundlage der ausgewerteten Information über den vordefinierten Zeitraums.

[0067] Wird anstelle der Boilerstarts beispielsweise eine Wartung der Umwälzpumpe der Thermoanlage ermittelt, so ist ferner denkbar, dass zur Ermittlung eines Umwälzpumpenausfalls die Auswerteeinrichtung 45 eine Last der Pumpe miterfasst. Dadurch kann mittels des Auswerteparameters für die Pumpe eine verbesserte Ausfallberechnung der Umwälzpumpe erfolgen.

[0068] Figur 9 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des in Figur 1 gezeigten Auswertesystems 10. Das Auswertesystem 10 ist ähnlich zu dem in Figur 1 gezeigten Auswertesystem 10 ausgebildet. Abweichend dazu umfasst das Auswertesystem 10 zusätzlich eine Bilderfassungseinrichtung 400 und eine Mustererkennungseinrichtung 405. Die Bilderfassungseinrichtung 400 kann beispielsweise als Kamera ausgebildet sein. Die Bilderfassungseinrichtung 400 ist mit der Mustererkennungseinrichtung 405 über eine achte Verbindung 410 verbunden. Die Mustererkennungseinrichtung 405 ist mit der Auswerteeinrichtung 45 über eine neunte Verbindung 415, und mit dem Speicher 50 über eine zehnte Verbindung 420 verbunden.

[0069] In der Datenbank 85 ist zu wenigstens einer der Komponenten 30, 35, vorteilhafterweise zu allen Komponenten der Thermoanlage 15, wenigstens eine Komponenteninformation über eine räumliche Anordnung der Komponenten 30, 35 in der Thermoanlage 15 oder in einem Aufbauraum der Thermoanlage 15 und/oder eine Musterinformation über eine optische Ausgestaltung der Komponente 30, 35 entsprechend zugeordnet zu der Komponente 30 abgelegt.

[0070] Figur 10 zeigt eine schematische Darstellung eines mittels des in Figur 9 gezeigten Auswertesystems 10 durchgeführten Verfahrens. Figur 11 zeigt ein durch die Ausgabeeinrichtung 90 beispielhaft ausgegebenes Bild.

[0071] Das im Folgenden beschriebene Verfahren dient dazu, das oben erläuterte, durch die Auswerteeinrichtung 45 bereitgestellte Ergebnissignal auszuwerten und dem Heizungstechniker eine entsprechende Hilfestellung zur Durchführung von möglichen Arbeitsschritten zur Verfügung zu stellen. Die im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte können dabei auf die oben beschriebenen Verfahrensschritte folgen oder unabhängig von dem durch die Auswerteeinrichtung 45 bereitgestellten Ergebnissignal durchgeführt werden. Dabei bezieht sich die Nummerierung der im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte auf eine unabhängige Durchführung der Verfahrensschritte.

[0072] In einem ersten Verfahrensschritt 500 wird mittels der Eingabeeinrichtung 95 eine konstruktive Ausgestaltung der Thermoanlage 15 festgelegt. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass mittels der Eingabeeinrichtung 95 ein bestimmter Typ der Thermoanlage 15 aus einer Liste von verschiedenen Typen der Thermoanlage 15 ausgewählt wird. Die Auswahl wird durch die Eingabeeinrichtung 95 an die Auswerteeinrichtung 45 übermittelt.

[0073] In einem zweiten Verfahrensschritt 505 ermittelt die Auswerteeinrichtung 45 auf Grundlage der konstruktiven Ausgestaltung der Thermoanlage 15 wenigstens ein Merkmal der Thermoanlage 15.

[0074] In einem dritten Verfahrensschritt 510 vergleicht die Auswerteeinrichtung 45 das ermittelte Merkmal mit dem in der Datenbank 85 abgelegten Merkmal in einem ersten Vergleich. In Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs fährt die Auswerteeinrichtung 45 mit dem vierten Verfahrensschritt 515 oder mit dem fünften Verfahrensschritt 520 fort. Stimmt dabei in dem ersten Vergleich das ermittelte Merkmal beispielsweise mit dem in der Datenbank 85 abgelegten Merkmal überein, so kann die Auswerteeinrichtung 45 davon ausgehen, dass weitere Informationen über die Thermoanlage 15 in der Datenbank 85 abgelegt sind. Weicht das ermittelte Merkmal von dem in der Datenbank 85 abgelegten Merkmal ab, so kann die Auswerteeinrichtung 45 im fünften Verfahrensschritt 520 ein Ergebnissignal bereitstellen, das mit einer Information korreliert, dass keine weiteren Informationen über die Thermoanlage 15 in der Datenbank 85 abgelegt sind. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Thermoanlage 15 aufgrund konkreter vom Nutzer vorgegebener Spezifikationen individuell angepasst wurde und es sich beispielsweise nicht um ein Serienmodell der Thermoanlage 15 handelt. Auch ist denkbar, dass beispielsweise aufgrund eines Alters der Thermoanlage 15 keine weiteren Informationen über die Thermoanlage 15 in der Datenbank 85 vorhanden sind. Mit dem Ergebnissignal kann beispielsweise die Ausgabeeinrichtung 90 angesteuert werden und beispielsweise eine entsprechende Meldung auf der Ausgabeeinrichtung 90 ausgegeben werden. Dadurch weiß der Nutzer, ob die entsprechende Thermoanlage 15 in der Datenbank 85 vorhanden ist und ob er im Weiteren das Auswertesystem 10 nutzen kann.

[0075] Wird das in Figur 10 beschriebene Verfahren in Verbindung mit den in den Figuren 1 bis 8 beschriebenen Verfahren ausgeführt, können die oben beschrieben Verfahrenschritte 500 bis 520 übersprungen werden.

[0076] Im sechsten Verfahrensschritt 525 erfasst die Bilderfassungseinrichtung 400 beispielsweise ein Bild der Thermoanlage 15, wie es beispielhaft in Figur 9 gezeigt ist. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die Bilderfassungseinrichtung 400 ein Bild erfasst, bei dem die Thermoanlage 15 nicht oder nur teilweise erscheint. Die Bilderfassungseinrichtung 400 stellt das Bild der Mustererkennungseinrichtung 405 bereit.

[0077] In einem siebten Verfahrensschritt 530 wertet die Mustererkennungseinrichtung 405 das erfasste Bild mittels Mustererkennung aus und versucht, wenigstens ein auf dem Bild dargestelltes Objekt mittels bekannter Musterverfahren zu erfassen. Dabei werden bei dem bekannten Musterverfahren beispielsweise Farbunterschiede und/oder Kontrastunterschiede zur Erfassung eines Objekts auf einem Bild genutzt.

[0078] Das mittels Mustererkennung erfasste Objekt und dessen durch die Mustererkennung ermittelten Musterinformationen wird in einem achten Verfahrensschritt 535 in einem zweiten Vergleich mit den in der Datenbank 85 für die jeweiligen Komponenten 30, 35 hinterlegten Musterinformationen verglichen. Das Ergebnis des zweiten Vergleichs sowie das erfasste Bild stellt die Mustererkennungseinrichtung 405 der Auswerteeinrichtung 45 zur Verfügung.

[0079] In einem neunten Verfahrensschritt 540 führt die Auswerteeinrichtung 45 das Ergebnis des ersten Vergleichs, das Ergebnis des zweiten Vergleichs und das Bild zusammen, und stellt ein entsprechendes Ergebnissignal der Ausgabeeinrichtung 90 bereit, um mittels der Ausgabeeinrichtung 90 das Ergebnis der Zusammenführung darzustellen. Dadurch kann die räumliche Anordnung der Komponenten 30, 35 durch die Ausgabeeinrichtung 90 verbessert dargestellt werden. Insbesondere kann dabei die Auswerteeinrichtung 45 beispielsweise die für den Klimatechniker relevante Komponente 30, 35 mit einer farblich markierten Fläche (schraffiert dargestellt) überlappen, sodass die entsprechende Komponente 30, 35, zu der ein Merkmal vorliegt, farblich hervorgehoben wird. Dadurch kann für den Klimatechniker das Auffinden der entsprechenden Komponente 30, 35 erleichtert werden. Auch ist denkbar, dass in der Datenbank 85 räumliche Informationen über die Anordnung und gegebenenfalls ihre Ausgestaltung, z. B: durch Umrisskanten aller Komponenten 30, 35 der Thermoanlage 15, hinterlegt sind. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn beispielsweise die Thermoanlage 15 in unmontiertem und ungeöffnetem Zustand vorliegt. Dadurch kann die bereits defekte Komponente 30, 35 farblich hervorgehoben und dargestellt werden, obwohl beispielsweise ein Schaltschrank der Thermoanlage 15 noch nicht geöffnet ist. Dies erleichtert es dem Heizungstechniker, nur die Teile der Thermoanlage 15 zu demontieren, die notwendig sind, um an die zu wartende Komponente 30, 35 zu gelangen.

[0080] Es wird darauf hingewiesen, dass die in den Figuren 1 bis 11 beschriebenen Varianten des Auswertesystems 10 selbstverständlich miteinander kombiniert werden können. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die genannten Parameter sowie die genannten Merkmale beispielhaft sind. Auch ist denkbar, dass die beschriebenen Verfahren in einer anderen Reihenfolge und/oder in Kombination mit weiteren Verfahrensschritten kombiniert werden.


Ansprüche

1. Auswertesystem (10) für eine Thermoanlage (15),

- aufweisend eine Schnittstelle (60), eine mit der Schnittstelle (60) verbundene Auswerteeinrichtung (45) und einen mit der Auswerteeinrichtung (45) verbundenen Speicher (50),

- wobei die Schnittstelle (60) mit der Thermoanlage (15) verbindbar ist,

- wobei in dem Speicher (50) eine Datenbank (85) abgelegt ist,

- wobei in der Datenbank (85) wenigstens ein vordefiniertes Merkmal der Thermoanlage (15) abgelegt ist,

- wobei die Schnittstelle (60) ausgebildet ist, wenigstens ein Datensignal der Thermoanlage (15) zu erfassen und der Auswerteeinrichtung (45) zur Verfügung zu stellen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, das Datensignal auf wenigstens ein Merkmal zu untersuchen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, bei Erfassen des Merkmals das erfasste Merkmal mit dem in der Datenbank (85) abgelegten vordefinierten Merkmal in einem ersten Vergleich zu vergleichen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs ein Ergebnissignal bereitstellt.


 
2. Auswertesystem (10)

- aufweisend eine Schnittstelle (60), einen Speicher (50) und eine Auswerteeinrichtung (45),

- wobei die Schnittstelle (60) mit der Thermoanlage (15) verbindbar ist,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) mit der Schnittstelle (60) und dem Speicher (50) verbindbar ist,

- wobei in dem Speicher (50) wenigstens ein Auswerteparameter und ein vordefinierter erster Vorhersageparameter abgelegt ist,

- wobei die Schnittstelle (60) ausgebildet ist, wenigstens ein Datensignal der Thermoanlage (15) zu erfassen und der Auswerteeinrichtung (45) zur Verfügung zu stellen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, eine Information des Datensignals in Abhängigkeit der Zeit im Speicher (50) abzulegen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, in Abhängigkeit eines vordefinierten Zeitraums die im Speicher (50) für einen vordefinierten Zeitraum abgelegte Information in Abhängigkeit des Auswerteparameters auszuwerten,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, die ausgewertete Information über den vordefinierten Zeitraum in Abhängigkeit des ersten Vorhersageparameters auszuwerten und in Abhängigkeit des Ergebnisses der Auswertung ein korrespondierendes Ergebnissignal bereitzustellen.


 
3. Auswertesystem (10) für eine Thermoanlage (15),

- aufweisend eine Eingabeeinrichtung (95), eine mit der Eingabeeinrichtung (95) verbundene Auswerteeinrichtung (45) und einen mit der Auswerteeinrichtung (45) verbundenen Speicher (50),

- wobei in dem Speicher (50) eine Datenbank (85) mit wenigstens einem vordefinierten Merkmal abgelegt ist,

- wobei mittels der Eingabeeinrichtung (95) eine konstruktive Ausgestaltung der Thermoanlage (15) festlegbar ist,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, auf Grundlage der konstruktiven Ausgestaltung wenigstens ein Merkmal der Thermoanlage (15) zu ermitteln,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, das ermittelte Merkmal mit dem in der Datenbank (85) abgelegten Merkmal in einem ersten Vergleich zu vergleichen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs, ein Ergebnissignal bereitstellt.


 
4. Auswertesystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

- wobei die Schnittstelle (60) ausgebildet ist, mit einem Datenübertragungssystem (25) der Thermoanlage (15) verbunden zu werden,

- wobei die Schnittstelle (60) ausgebildet ist, passiv das mittels des Datenübertragungssystems (25) übertragene Datensignal zwischen zwei Komponenten (30, 35) der Thermoanlage (15) zu erfassen

- und/oder die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, ein Abfragesignal zur Abfrage des Datensignals an der Schnittstelle (60) zum Versand an das Datenübertragungssystem (25) bereitzustellen.


 
5. Auswertesystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

- wobei eine mit der Auswerteeinrichtung (45) verbindbare Ausgabeeinrichtung (90) vorgesehen ist,

- wobei die Ausgabeeinrichtung (90) ausgebildet ist, auf Grundlage des Ergebnissignals das Ergebnis der Auswertung und/oder des ersten Vergleichs zu signalisieren,

- wobei insbesondere die Ausgabeeinrichtung (90) ausgebildet ist, die räumliche Anordnung der Komponente (30, 35) der Thermoanlage (15) in Abhängigkeit des Ergebnissignals darzustellen.


 
6. Auswertesystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

- wobei das Merkmal eine Information über einen Typ einer Komponente (30, 35) der Thermoanlage (15)

- und/oder einen Status der Komponente (30, 35) der Thermoanlage (15)

- und/oder eine räumliche Anordnung der Komponente (30, 35)

- und/oder einen Parametersatz von wenigstens einer in der Thermoanlage (15) verbauten Komponente (30, 35)

- und/oder einen vordefinierten Schwellenwert, der mit einer vordefinierten Abweichung des Merkmals korreliert, beinhaltet.


 
7. Auswertesystem (10) nach Anspruch 5 oder 6,

- wobei eine Bilderfassungseinrichtung (400) und eine Mustererkennungseinrichtung (405) vorgesehen sind,

- wobei die Bilderfassungseinrichtung (400) mit der Mustererkennungseinrichtung (405) und die Mustererkennungseinrichtung (405) mit der Auswerteeinrichtung (45) und dem Speicher (50) verbunden ist,

- wobei die Bilderfassungseinrichtung (400) ausgebildet ist, ein Bild der Thermoanlage (15) zu erfassen und das Bild der Mustererkennungseinrichtung (405) bereitzustellen,

- wobei in der Datenbank (85) zu wenigstens einer Komponente (30, 35) der Thermoanlage (15) wenigstens eine Musterinformation über eine optische Ausgestaltung der Komponente (30, 35) abgelegt sind,

- wobei die Mustererkennungseinrichtung (405) ausgebildet ist, mittels Mustererkennung das Bild auszuwerten und wenigstens ein auf dem Bild dargestelltes Objekt zu erfassen,

- wobei die Mustererkennungseinrichtung (400) ausgebildet ist, das erfasste Objekt mit der Musterinformation für wenigstens eine Komponente (30, 35) in einem zweiten Vergleich zu vergleichen und das Ergebnis des zweiten Vergleichs und das erfasste Bild der Auswerteeinrichtung (45) zur Verfügung zu stellen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, das Ergebnis des ersten Vergleichs, das Ergebnis des zweiten Vergleichs und das Bild zusammenzuführen und gemeinsam mittels der Ausgabeeinrichtung (90) darzustellen.


 
8. Auswertesystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

- wobei die Datenbank (85) wenigstens zwei Klassen aufweist,

- wobei jeder Klasse wenigstens ein Klassenmerkmal zugeordnet ist,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, das Merkmal mit dem der Klasse zugeordneten Klassenmerkmal in einem dritten Vergleich zu vergleichen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, im ersten Vergleich das Ergebnis des dritten Vergleichs zu berücksichtigen.


 
9. Auswertesystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

- wobei in dem Speicher (50) eine Fehlerdatenbank (100) mit wenigstens zwei Fehlerkategorien abgelegt ist,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs ein Fehlermerkmal zu ermitteln,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, das ermittelte Fehlermerkmal wenigstens einer Fehlerkategorie zuzuordnen,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) die Zuordnung zur Fehlerkategorie bei der Bereitstellung des Ergebnissignals berücksichtigt.


 
10. Auswertesystem (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 9,

- wobei in dem Speicher (50) wenigstens ein zweiter Vorhersageparameter abgelegt ist,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) ausgebildet ist, das Ergebnis der Auswertung der Information in Abhängigkeit des ersten Vorhersageparameters bei einer Ermittlung eines Wartungszeitpunkts (360) auf Grundlage des zweiten Vorhersageparameters zu berücksichtigen.


 
11. Verfahren zum Betrieb eines Auswertesystems (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

- wobei ein Datensignal der Thermoanlage (15) erfasst und der Auswerteeinrichtung (45) zur Verfügung gestellt wird,

- wobei das Datensignal auf wenigstens ein Merkmal untersucht wird,

- wobei bei Erfassen des Merkmals das Merkmal mit wenigstens einem in der Datenbank (85) abgelegten Merkmal in einem ersten Vergleich verglichen wird,

- wobei die Auswerteeinrichtung (45) in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs ein Ergebnissignal bereitstellt.


 
12. Verfahren zum Betrieb eines Auswertesystems (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

- wobei wenigstens ein Datensignal der Thermoanlage (15) erfasst und der Auswerteeinrichtung (45) zur Verfügung gestellt wird,

- wobei eine Information des Datensignals in Abhängigkeit der Zeit im Speicher (50) abgelegt wird,

- wobei in Abhängigkeit eines vordefinierten Zeitraums die im Speicher (50) für einen vordefinierten Zeitraum abgelegte Information in Abhängigkeit des Auswerteparameters auswertet wird,

- wobei die ausgewertete Information über den vordefinierten Zeitraum in Abhängigkeit des ersten Vorhersageparameters ausgewertet und in Abhängigkeit des Ergebnisses der Auswertung ein korrespondierendes Ergebnissignal bereitgestellt wird.


 
13. Verfahren zum Betrieb eines Auswertesystems (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

- wobei eine konstruktive Ausgestaltung der Thermoanlage (15) festlegbar ist,

- wobei auf Grundlage der konstruktiven Ausgestaltung wenigstens ein Merkmal der Thermoanlage (15) ermittelt wird,

- wobei das ermittelte Merkmal mit dem in der Datenbank (85) abgelegten Merkmal in einem ersten Vergleich verglichen wird,

- wobei in Abhängigkeit des Ergebnisses des ersten Vergleichs, ein Ergebnissignal bereitgestellt wird.


 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente