[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschinenanordnung der Tabak verarbeitenden Industrie
mit mindestens einer Maschine und einer Vorrichtung zum Zuführen von Fasermaterial
zu der Maschine, wobei die Vorrichtung ein geschlossenes Rohrgehäuse mit einem Förderrohr
umfasst, das einerseits mit einer Aufgabestation und andererseits mit einem Materialeinlass
der Maschine verbunden ist, und ein Fördermittel zum Fördern des Fasermaterials durch
das Förderrohr von der Aufgabestation zu dem Materialeinlass. Die Erfindung betrifft
des Weiteren ein Verfahren zum Zuführen von Fasermaterial von einer Aufgabestation
zu einem Materialeinlass einer Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie.
[0002] Die Förderung von Tabak von einer Aufgabestation in der Tabakvorbereitung zu dem
Verteiler einer Zigarettenherstellungsmaschine erfolgt seit langer Zeit pneumatisch,
siehe beispielsweise
DE-PS 575 305.
[0003] Eine pneumatische Beschickungsvorrichtung für Tabak der Anmelderin ist in der
DE 40 27 409 A1 beschrieben. Die Beschickungsvorrichtung weist eine Schleusenkammer auf, in der der
Tabak mittels Siebflächen von dem Förderluftstrom getrennt wird.
[0004] Eine weitere pneumatische Vorrichtung zum Zuführen von Tabak zu einer Zigarettenherstellungsmaschine
ist aus der
DE 693 07 898 T2 bekannt. Die Vorrichtung weist einen tangentialen Abscheider zum Trennen des Tabaks
von dem Förderluftstrom auf.
[0005] Die pneumatische Förderung von Tabak mittels eines Förderluftstroms durch ein Förderrohr
erfordert ein großes Gebläse, was laut ist, einen großen Bauraum beansprucht und insbesondere
bei Verwendung klimatisierter Förderluft energie- und kostenintensiv ist, sowie einen
Staubfilter bzw. ein Reinigungssystem, womit ein Leistungsverlust verbunden ist. Die
Förderleistung ist bei der pneumatischen Förderung auch abhängig von der geographischen
Höhe. Zudem kann aufgrund der sehr hohen Fördergeschwindigkeiten eine unerwünschte
Einwirkung auf die Tabakfasern stattfinden, welche zu einem Verlust an Füllkraft,
De-Flavouring und allgemein zu Qualitätseinbußen führen kann. Des Weiteren können
die unterschiedlichen Fluggeschwindigkeiten der Fasern zu einer unerwünschten Entmischung
führen. Schließlich entstehen nach einem Stillstand Totzeiten, bis die Förderluft
den angeforderten Tabak liefert.
[0006] Aus der
DE 10 2004 008 116 A1 ist eine nicht-pneumatische Vorrichtung zum Zuführen von Schnitttabak in eine Verteilereinheit
einer Zigarettenherstellungsmaschine bekannt. Dabei wird Schnitttabak über einen austauschbaren
Behälter einem Einführtrichter in der Verteilereinheit zugeführt. Wenn der Behälter
leer ist, kann er entnommen und ein neuer voller Behälter auf den Trichter aufgesetzt
werden. Diese Art der Beschickung erfordert während des Betriebes fortlaufend einen
Transport von vollen Behältern von der Tabakvorbereitung zu der Zigarettenherstellungsmaschine
und Abtransport der leeren Behälter zurück zu der Tabakvorbereitung.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Maschinenanordnung der Tabak verarbeitenden
Industrie und ein Verfahren bereitzustellen, die mit verringertem Aufwand eine zuverlässige,
effiziente und produktschonende Förderung von Fasermaterial von der Aufgabestation
zu der Maschine ermöglichen.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Erfindungsgemäß
wird das Fördermittel von einem durch die Rohrleitung verlaufenden Endloszugmittel
mit voneinander beanstandet angebrachten Mitnehmerscheiben gebildet, wobei jeweils
zwischen zwei benachbarten Mitnehmerscheiben eine Förderkammer gebildet ist. Diese
mechanische Förderung kann mit vergleichsweise sehr kleinen Fördergeschwindigkeiten
und somit schonender, homogener, mit Geschmacks- und Feuchtigkeitserhalt sowie ohne
Verlust an Füllkraft erfolgen. Die bei pneumatischer Förderung üblicherweise vorgesehene
Schleuse am Materialeinlass der Maschine kann erfindungsgemäß entfallen. Die Entmischung
ist gering, da die Förderung in den Transportkammern portioniert im Verbund erfolgt.
Nach einem Stillstand ist sofortige Förderung ohne Totzeit mit gleichbleibender Förderleistung
möglich. Weitere Vorteile sind leiser Betrieb, kompakte Bauweise, geringerer Energieverbrauch,
erheblich verringerter Staubanfall und somit geringere Luft- und Umweltbelastung.
Zudem bestehen umfassende Mischungsmöglichkeiten für Tabakmischungen, wobei einzelne
Komponenten jeweils in verschiedenen Förderkammern gefördert werden können.
[0009] In einer Ausführungsform ist das Förderrohr zur Bildung der Abgabeöffnung vorteilhaft
nach unten geöffnet. Das Förderrohr bzw. die Abgabeöffnung sind vorzugsweise oberhalb
des Materialeinlasses angeordnet. Das aus dem Förderrohr durch die Abgabeöffnung herausfallende
Fasermaterial kann daher schwerkraftbedingt ohne weitere Hilfsmittel in den Materialeinlass
der Maschine fallen.
[0010] Vorzugsweise ist die Zuggeschwindigkeit des Zugmittels in Abhängigkeit von einer
Verarbeitungsgeschwindigkeit der Maschine steuer- und/oder regelbar, um die passende
Fasermaterialmenge bereitzustellen und das Fasermaterial möglichst schonend mit minimaler
Geschwindigkeit zu transportieren.
[0011] Vorzugsweise entsprechen die Abmessungen der Abgabeöffnung des Förderrohrs den Abmessungen
einer Aufschüttfläche für das Fasermaterial in der Maschine. Des Weiteren ist die
Abgabeöffnung vorzugsweise parallel zu einer Strangrichtung in der Maschine angeordnet.
Die Abgabeöffnung ist vorzugsweise mittels einer gesteuerten Klappe öffen- und verschließbar.
[0012] An Zigarettenherstellungsmaschinen fällt üblicherweise ein gewisser Anteil Schusszigaretten
an. Diese werden üblicherweise in einen Schusswagen gefördert. Ist der Schusswagen
voll, muss er mit Flurförderfahrzeugen abgeholt und in die Tabakvorbereitung zur Wiederaufarbeitung
zurücktransportiert werden. Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist in einem
Rückführrohr am maschinenseitigen Ende eine Zuführöffnung zum Zuführen von Schusszigaretten
aus der Maschine in das Rückführrohr und am maschinenfernen Ende eine Abführöffnung
zum Abführen der Schusszigaretten aus dem Rückführrohr vorgesehen. Das ohnehin vorhandene
Rückführrohr zum Rückführen des Leertrums wird daher genutzt, um die anfallenden Schusszigaretten
in die Tabakvorbereitung zurück zu transportieren.
[0013] In einer Ausführungsform ist in den Mitnehmerscheiben ein berührungsfrei auslesbares
Identifikationselement vorgesehen. Diese Ausführung gestattet die getrennte Behandlung
von zwei oder mehr Tabaksorten oder Mischungskomponenten in dem Förderrohr, beispielsweise
bei einem Markenwechsel an der Zigarettenherstellungsmaschine. Außerhalb des Förderrohres
ist eine Lese-/Schreibstation zum berührungslosen Auslesen und/oder Beschreiben der
Identifikationselemente, insbesondere per Funk, mit Information über den Inhalt der
in der folgenden Förderkammer enthaltenen Tabaksorte/-komponente vorgesehen.
[0014] An beliebiger Stelle des Förderrohres können vorteilhaft durch Dosiereinrichtungen
feste oder flüssige Beigaben, Zusatzstoffe sowie Mischungsbestandteile dem geförderten
Fasermaterial zugeführt werden. Die Zugabe kann dabei kontinuierlich oder gezielt
diskontinuierlich zwischen den Mitnehmerscheiben (beispielsweise einmal pro Transportkammer)
erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Zugabe dosiert in Abhängigkeit von der Zuggeschwindigkeit
der Förderkette.
[0015] Tabakfasern bei Raumtemperatur sind brüchig und verlieren bei mechanischer Belastung
schnell ihre ursprüngliche Faserlänge. Die Folgen sind erhöhter Kopfausfall und Härteverlust.
Mehr Tabak muss zur Kompensation eingesetzt werden, was zu erhöhten Kosten führt.
Zur Lösung dieses Problems ist vorzugsweise eine Vorrichtung zum Erwärmen des Fasermaterials
vor der Abgabe in die Maschine vorgesehen. Die höchste mechanische Beanspruchung des
Tabaks bzw. der Tabakfasern findet in der verarbeitenden Maschine, beispielsweise
einer Zigarettenmaschine bzw. Verteilereinheit, Strangeinheit, Filteransetzer statt.
Es ist daher vorteilhaft, unmittelbar vorher die Tabakmischung auf eine Temperatur
von mindestens 40 °C, beispielsweise 50 °C zu erwärmen. Dadurch werden die Tabakfasern
geschmeidiger und widerstehen besser der bevorstehenden, kurzzeitigen Beanspruchung.
Vorteilhaft ist daher ein dem Materialeinlass der Maschine vorausgehender Teil des
Förderrohrs doppelwandig ausgeführt.
[0016] Diese Erwärmung kann vorteilhaft mittels eines doppelwandigen Förderrohrs für den
Rohrkettenförderer erfolgen. Durch ein Heizmedium, insbesondere heiße Luft oder warmes
Wasser, in der Doppelwand wird der Tabak auf dem Weg vom Beschicker zur (Zigaretten-)Maschine
erwärmt und so der gewünschte Effekt zur Tabakeinsparung durch geschmeidige Fasern
vorteilhaft erzielt.
[0017] Bei dem Fasermaterial handelt es sich insbesondere um Tabak, vorzugsweise Schnitttabak.
Es kann sich aber beispielsweise auch um ein Halbfabrikat, d.h. ein tabakähnliches,
synthetisch hergestelltes Fasermaterial, oder eine Mischung aus Tabak mit einem tabakähnlichen
Fasermaterial, handeln.
[0018] Die Erfindung kann als Verwendung eines Rohrkettenförderers zum Zuführen von Tabak
oder eines Fasermaterials von einer Aufgabestation zu einem Materialeinlass einer
Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie aufgefasst werden.
[0019] In einem Verfahren zum Zuführen von Fasermaterial von einer Aufgabestation zu einem
Materialeinlass einer Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie unter Verwendung
eines Rohrkettenförderers stellt sich dabei das Problem, dass in einem Rohrkettenförderer
große Mengen an Tabak im Kettenrohr verbleiben, die im Falle eines Marken- oder Produktwechsels
umständlich aus dem Rohr herausgefahren werden müssen.
[0020] Zur Lösung dieses Problems ist es vorteilhaft, wenn eine vordefinierte Zeit vor Abschluss
einer Produktion auf der Maschine, beispielsweise bei einem Marken- oder Produktwechsel,
die Fasermaterialzuführung an der Aufgabestation unterbrochen und der Rohrkettenförderer
noch während des Produktionsbetriebs der Maschine leergefahren wird.
[0021] Der Zeitpunkt der Abschaltung der Tabakzufuhr in der Aufgabestation ist dabei vorteilhaft
so bemessen, dass im Kettenrohr noch genug Fasermaterialvolumen bis zur Erledigung
der aktuellen Produktion enthalten ist, jedoch idealerweise auch nicht wesentlich
mehr, um ein zusätzliches Leerfahren nach Erledigung des aktuellen Produktionsauftrags
zu vermeiden oder zu minimieren. Um den Zeitpunkt der Abschaltung der Tabakzufuhr
in der Aufgabestation optimal wählen zu können, wird dieser vorzugsweise basierend
auf dem Tabakstockgewicht der aktuellen Zigarettenmarke und/oder dem geometrischen
Kettenrohrvolumen r
2π·L (r = Innendurchmesser und L = Länge des Kettenrohrs) minus Ketten- und Scheibenvolumen
berechnet.
[0022] Vorteilhaft ist eine elektronische Steuerungseinrichtung zur Durchführung der zuvor
beschriebenen Verfahrensschritte, insbesondere zum Abschalten der Fasermaterialzuführung
an der Aufgabestation eine vordefinierte Zeit vor Abschluss einer Produktion auf der
Maschine, so dass der Rohrkettenförderer noch während des Produktionsbetriebs der
Maschine leergefahren wird, eingerichtet bzw. programmiert.
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Maschinenanordnung der Tabak verarbeitenden
Industrie;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht auf die Maschine aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht auf die Maschine in einer anderen Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf eine Maschinenanordnung mit einer Mehrzahl von Maschinen;
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf eine Maschinenanordnung in einer weiteren Ausführungsform;
und
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht auf die Maschine aus Fig. 5.
[0024] Die Maschinenanordnung 10 gemäß Fig. 1 umfasst eine Zigarettenherstellungsmaschine
11 mit einer Verteilereinheit 12, einer Strangeinheit 13 und einer Filteransetzmaschine
14. Die Maschinenanordnung 10 umfasst des Weiteren eine Vorrichtung 15 zum Zuführen
von Fasermaterial zu der Verteilereinheit 12 der Zigarettenherstellungsmaschine 11.
[0025] Die Vorrichtung 15 umfasst ein geschlossenes Rohrgehäuse 34 mit einem Förderrohr
17 und einem Rückführrohr 19, eine insbesondere in dem Förderrohr 17 angeordnete Aufgabestation
16, ein in dem Rohrgehäuse 34 verlaufendes Endloszugmittel 21, eine Umlenkstation
18, die beispielsweise als Antriebsstation für die Vorrichtung 15 dient, und eine
weitere Umlenkstation 20, die beispielsweise als Spannstation für das Zugmittel 21
dient. Das durch das Rohrgehäuse 34 und die Umlenkstationen 18, 20 umlaufende Zugmittel
21 kann insbesondere eine Kette, aber beispielsweise auch ein Kabel oder ein Seil
sein. Der durch das Förderrohr 17 laufende Teil des Zugmittels 21 bildet das Fördertrum,
der durch das Rückführrohr laufende Teil des Zugmittels 21 das Leertrum.
[0026] In den Umlenkstationen 18, 20 sind Umlenkräder 22, 24 zum Umlenken des Zugmittels
21 vorgesehen. Das Umlenkrad 22 ist mittels eines Motors 25, insbesondere eines Elektromotors,
antreibbar, um das Zugmittel 21 zu ziehen. Das Umlenkrad 24 und somit Zugmittel 21
ist mittels einer nur schematisch gezeigten Spanneinrichtung 31 spannbar. Alternativ
kann die Umlenkstation 18 als Spannstation und die Umlenkstation 20 als Antriebsstation
ausgeführt sein.
[0027] An dem Endloszugmittel 21 sind vorzugsweise in regelmäßigen Abständen voneinander
Mitnehmerscheiben 26 angeordnet, die den Rohrquerschnitt des Rohrgehäuses 34 vollständig
ausfüllen, um eine möglichst vollständige Mitnahme des Fasermaterials zu erreichen.
Die Mitnehmerscheiben 26 sind dabei vorteilhaft starr an dem Zugmittel 21 angebracht,
um ein Verkippen der Mitnehmerscheiben 26 im Betrieb zu verhindern. Mit einer Förderkette
21 lässt sich eine starre Verbindung realisieren. Zwischen jeweils zwei benachbarten
Mitnehmerscheiben 26 sind jeweils Transportkammern 27 gebildet, in denen durch die
Aufgabestation 16 in das Förderrohr 17 eingebrachtes Fasermaterial portionsweise transportiert
bzw. gefördert wird.
[0028] Die Aufgabestation 16 umfasst beispielsweise einen auf das Förderrohr 17 aufgesetzten
Trichter 28, dessen Auslauf mit einer oben in einer Rohrwand des Förderrohrs 17 vorgesehenen
Einlassöffnung 29 verbunden ist, wie in Fig. 1 gezeigt. Der in den Trichter 28 eingefüllte
Tabak kann somit schwerkraftbedingt ohne weitere Hilfsmittel durch die Einlassöffnung
29 in das Förderrohr 17 fallen, wo er durch die Mitnehmer 27 in Pfeilrichtung zu der
Verteilereinheit 12 hin gefördert wird.
[0029] Die Abgabe des Fasermaterials aus dem Förderrohr 17 in die Verteilereinheit 12 erfolgt
im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und Fig. 2 über eine Abgabeöffnung 35, die unten
in der Rohrwand des Förderrohrs 17 vorgesehen ist; das Förderrohr 17 ist somit nach
unten geöffnet. Die Abgabeöffnung 35 ist mit einem Fallschacht 36 verbunden, dessen
unteres Ende mit dem Materialeinlass 32 der Verteilereinheit 12 verbunden ist. Die
Abgabeöffnung 35 ist somit oberhalb des Materialeinlasses 32 angeordnet. Der durch
die Abgabeöffnung 35 aus dem Förderrohr 17 herausfallende Tabak kann daher schwerkraftbedingt
ohne weitere Hilfsmittel durch den Fallschacht 36 und den Materialeinlass 32 in die
Verteilereinheit 12 fallen.
[0030] Eine elektronische Steuerungseinrichtung 33, die in Fig. 1 nur schematisch gezeigt
ist und die beispielsweise von einer Maschinensteuerung der Zigarettenherstellungsmaschine
11 gebildet sein kann, steuert den Motor 25 vorteilhaft so an, dass die Menge des
durch die Förderleitung 17 zugeförderten Tabaks an die Verarbeitungsgeschwindigkeit
der Zigarettenherstellungsmaschine 11 angepasst ist. Die Fördergeschwindigkeit wird
somit in Abhängigkeit des Bedarfs der Zigarettenherstellungsmaschine 11 gesteuert
und/oder geregelt. Zusätzlich oder alternativ kann eine Steuerung oder Regelung auf
der Grundlage eines Signals von einem nicht gezeigten, beispielsweise in dem Fallschacht
36 oder dem Trichter 30 (siehe Fig. 6) angeordneten Füllstandsensor erfolgen.
[0031] In einer Ausführungsform gelangt das über die Einfüllöffnung 32 in die Verteilereinheit
12 einlaufende Fasermaterial zunächst in ein Reservoir und wird von dort beispielsweise
über eine Zugabewalze oder ein Steilförderband einem Sichter zugeführt, wobei die
gesichteten Tabakfasern über einen Stauschacht in die Strangeinheit 13 gelangen.
[0032] In einer anderen Ausführungsform wird das Fasermaterial unter Umgehung oder Vermeidung
eines Sichters direkt von der Einfüllöffnung 32 in die Strangeinheit 13 zugeführt.
Dies kann insbesondere für tabakähnliches, synthetisch hergestelltes, besonders empfindliches
Fasermaterial vorteilhaft sein, das beim Durchlaufen des Sichters beeinträchtigt werden
kann. Insbesondere in dieser Ausführungsform ist die Abgabeöffnung 35 vorteilhaft
parallel zu der Strangrichtung in der Strangeinheit 13 angeordnet. Des Weiteren entsprechen
die Abmessungen der Abgabeöffnung 35 vorzugsweise den Abmessungen einer Aufschüttfläche
für das Fasermaterial in der Strangeinheit 13.
[0033] Beide zuvor beschriebenen Ausführungsformen sind kombinierbar, d.h. Zuführung von
Tabakfasern über eine erste Einfüllöffnung 35, die zum Sichter führt, und Zuführung
von tabakähnlichem, synthetisch hergestelltem Fasermaterial zu einer zweiten Einfüllöffnung
35, die unter Umgehung des Sichters direkt zu der Strangeinheit 13 führt.
[0034] In der Ausführungsform gemäß Fig. 3 kann die Abgabeöffnung 35 vorteilhaft mittels
einer insbesondere von der elektronischen Steuerungseinrichtung 33 gesteuerten Klappe
37 geöffnet und verschlossen werden. Der Abwurf des Fasermaterials aus dem Förderrohr
17 in die Verteilereinheit 12 erfolgt durch die sich öffnende Klappe 37 auf der Unterseite
des Förderrohrs 17, sobald eine volle Materialladung die Länge der Klappe 37 passiert
hat.
[0035] Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist besonders vorteilhaft, wenn die Fördervorrichtung
15 aus wirtschaftlichen Gründen zur seriellen Beschickung einer Mehrzahl von Zigarettenherstellungsmaschinen
11 in der Maschinenanordnung 10, welche beispielsweise die gleiche Tabakmischung verarbeiten,
verwendet wird. Dies ist in Fig. 4 schematisch anhand einer Maschinenanlage 10 mit
zwei in Serie an dieselbe Fördervorrichtung 15 angeschlossenen Zigarettenherstellungsmaschinen
11A, 11B gezeigt. In dem Förderrohr 17 ist eine entsprechende Mehrzahl von Abgabeöffnungen
35A, 35B vorgesehen, wobei jede Abgabeöffnung 35A, 35B mittels einer gesteuerten Klappe
37A, 37B öffen- und verschließbar ist. Die Steuerungseinrichtung 33 steuert die Klappen
37A, 37B und/oder die Zuggeschwindigkeit des Endloszugmittels 21 individuell je nach
Fasermaterialbedarf der einzelnen Maschinen 11A, 11B.
[0036] Im Detail ermittelt die Beschickungssteuerung 33 den aktuellen Tabakbedarf jeder
einzelnen Zigarettenherstellungsmaschine 11A, 11B aufgrund ihrer aktuellen Produktionsgeschwindigkeit,
des Tabakeinsatzgewichtes der aktuellen Zigarettenmarke und des Füllstandes ihres
internen Tabakreservoirs. Die Beschickungssteuerung 33 steuert aufgrund dieser Daten
das Öffnen/Schließen der Klappen 37A, 37B bzw. der entsprechenden Fallschächte und
die Fördergeschwindigkeit des Zugmittels 21. Falls sich am Ende des Förderrohrs 17,
also nach der letzten Zigarettenherstellungsmaschine 11B, noch Tabak im Förderrohr
17 befinden sollte, wird der Resttabak vorteilhaft vor dem folgenden Umlenkrad 22
ausgeschleust und wieder in die Aufgabestation 16 zugeführt.
[0037] In der Ausführungsform gemäß Fig. 5 und Fig. 6 ist eine Abgabestation 38 vorgesehen,
die hier die Umlenkstation 18 umfasst, jedoch auch unabhängig von der Umlenkstation
18 ausgeführt sein kann. Die Abgabestation 38 umfasst einen Trichter 30, der beispielsweise
unterhalb eines Kastens, hier der Umlenkstation 18, angeordnet ist und dessen Ausgang
39 mit dem Materialeinlass 32 der Maschine 10 verbunden ist. Das Förderrohr 17 mündet
in den Kasten bzw. die Umlenkstation 18, so dass in diesem Fall die Mündung des Förderrohrs
17 in die Abgabestation 38 die Abgabeöffnung 35 bildet. Die Abgabeöffnung 35 ist vorteilhaft
oberhalb des Trichterauslasses 39 und somit oberhalb des Materialeinlasses 32 angeordnet,
wie am besten in Fig. 6 erkennbar ist. Der aus dem Förderrohr 17 austretende Tabak
kann somit schwerkraftbedingt ohne weitere Hilfsmittel in den Trichter 30 und durch
den Trichterausgang 39 und den Materialeinlass 32 in die Verteilereinheit 12 fallen.
[0038] In der Abgabestation 38 können eine oder mehrere auf das Zugmittel 21 gerichtete
Luftdüsen 41 zum Abblasen von Resttabak vorgesehen sein. Allgemein kann vorteilhaft
mindestens eine auf das Zugmittel 21 gerichtete Luftdüse 41 zum Abblasen von Resttabak
in Förderrichtung hinter der Abgabeöffnung 35 angeordnet sein, in Fig. 1 beispielsweise
in der Umlenkstation 18.
[0039] An dem Förderrohr 17 kann zwischen der Aufgabestation 16 und der Abgabeöffnung 35
mindestens eine Zuführeinrichtung 40 zum Zuführen von Zusatzstoffen und/oder Mischungsbestandteilen
in das Innere des Förderrohrs 17 angeordnet sein. Die Zuführung kann vorteilhaft dosiert
in Abhängigkeit von der Zuggeschwindigkeit der Förderkette erfolgen.
[0040] Andere Ausführungsformen der Aufgabestation 16 als die in den Figuren gezeigte sind
möglich. Beispielsweise kann die Aufgabestation 16 eine T-förmige Rohrverzweigung
umfassen, wobei der Tabak durch eine mit der dritten Öffnung der Rohrverzweigung verbundene
Zuführleitung zugeführt wird. Die Aufgabestation 16 muss des Weiteren nicht unbedingt
eigenständig ausgeführt sein, beispielsweise kann die Aufgabestation 16 in der Umlenkstation
20 realisiert sein.
[0041] In einer nicht gezeigten Ausführungsform ist in jede Mitnehmerscheibe 26 ein berührungsfrei
auslesbares Identifikationselement, beispielsweise ein Transponder, eingesetzt bzw.
eingegossen. Diese Ausführung gestattet die getrennte Behandlung von zwei oder mehr
Tabaksorten oder Mischungskomponenten in dem Förderrohr 17, beispielsweise bei einem
Markenwechsel an der Zigarettenherstellungsmaschine 11. Außerhalb des Förderrohres
17 ist eine Lese-/Schreibstation zum berührungslosen Auslesen und/oder Beschreiben
der Identifikationselemente mit Information über den Inhalt der in der folgenden Förderkammer
27 enthaltenen Tabaksorte/-komponente vorgesehen.
[0042] An der Zigarettenherstellungsmaschine 11 fällt üblicherweise ein gewisser Anteil
Schusszigaretten an. In einer weiteren nicht gezeigten Ausführungsform ist daher in
dem Rückführrohr 19 am maschinenseitigen Ende (hinter der Umlenkstation 18) eine Zuführöffnung,
beispielsweise ein auf dem Rückführrohr 19 angebrachter Trichter oder eine T-Verzweigung,
zum Zuführen von Schusszigaretten aus der Maschine 11 in das Rückführrohr 19, und
an dem maschinenfernen Ende (vor der Umlenkstation 20) eine Abführöffnung, beispielsweise
ein Fallschacht, zum Abführen der Schusszigaretten aus dem Rückführrohr vorgesehen.
Die abgeführten Schusszigaretten können vorteilhaft einer nahestehenden Wiederaufbereitungsanlage
zur Trennung von Tabak und Papier/Filter zugeführt werden.
1. Maschinenanordnung (10) der Tabak verarbeitenden Industrie mit mindestens einer Maschine
(11) und einer Vorrichtung (15) zum Zuführen von Fasermaterial zu der Maschine (11),
wobei die Vorrichtung (15) ein geschlossenes Rohrgehäuse (34) mit einem Förderrohr
(17) umfasst, das einerseits mit einer Aufgabestation (16) und andererseits mit einem
Materialeinlass (32) der Maschine (11) verbunden ist, und ein Fördermittel (21, 26)
zum Fördern des Fasermaterials durch das Förderrohr (17) von der Aufgabestation (16)
zu dem Materialeinlass (32), dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (21, 26) von einem durch das Rohrgehäuse (34) verlaufenden Endloszugmittel
(21) und daran voneinander beanstandet angebrachte Mitnehmerscheiben (26) gebildet
wird.
2. Maschinenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuggeschwindigkeit des Zugmittels (21) in Abhängigkeit von einer Verarbeitungsgeschwindigkeit
der Maschine (11) steuer- und/oder regelbar ist.
3. Maschinenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderrohr (17) zur Bildung der Abgabeöffnung (35) nach unten geöffnet ist.
4. Maschinenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabeöffnung (35) oberhalb des Materialeinlasses (32) und/oder parallel zu einer
Strangrichtung in der Maschine (11) angeordnet ist und/oder die Abmessungen der Abgabeöffnung
(35) den Abmessungen einer Aufschüttfläche für das Fasermaterial in der Maschine (11)
entsprechen.
5. Maschinenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabeöffnung (35) mittels einer gesteuerten Klappe (37) öffen- und verschließbar
ist.
6. Maschinenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Förderrohr (17) eine Mehrzahl von Abgabeöffnungen (35A, 35B) einer entsprechenden
Mehrzahl von Maschinen (11A, 11B) vorgesehen ist, wobei jede Abgabeöffnung (35A, 35B)
mittels einer gesteuerten Klappe (37A, 37B) öffen- und verschließbar ist, wobei eine
Steuerungseinrichtung (33) die Klappen (37A, 37B) und/oder die Zuggeschwindigkeit
des Endloszugmittels (21) je nach Fasermaterialbedarf der einzelnen Maschinen (11A,
11B) individuell steuert.
7. Maschinenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung hinter der Abgabeöffnung (35) mindestens eine auf das Zugmittel
(21) gerichtete Luftdüse (41) zum Abblasen von Resttabak vorgesehen ist.
8. Maschinenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Rückführrohr (19) am maschinenseitigen Ende eine Zuführöffnung zum Zuführen
von Schusszigaretten aus der Maschine (11) in das Rückführrohr (19) und am maschinenfernen
Ende eine Abführöffnung zum Abführen der Schusszigaretten aus dem Rückführrohr (19)
vorgesehen ist.
9. Maschinenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Mitnehmerscheiben (26) ein berührungsfrei auslesbares Identifikationselement
angeordnet und außerhalb des Förderrohres (17) eine Lese-/Schreibstation zum berührungslosen
Auslesen und/oder Beschreiben der Identifikationselemente vorgesehen ist.
10. Maschinenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Förderrohr (17) zwischen der Aufgabestation (16) und der Abgabeöffnung (35)
mindestens eine Zuführeinrichtung (40) zum Zuführen von Zusatzstoffen und/oder Mischungsbestandteilen
in das Innere des Förderrohrs (17) angeordnet ist.
11. Maschinenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung dosiert in Abhängigkeit von der Zuggeschwindigkeit des Zugmittels (21)
erfolgt.
12. Maschinenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zum Erwärmen des Fasermaterials vor der Abgabe in die Maschine (11)
vorgesehen ist.
13. Maschinenanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Erwärmen des Fasermaterials ein doppelwandiges, von einem Heizmedium
durchströmtes Förderrohr (17) umfasst.
14. Verfahren zum Zuführen von Fasermaterial von einer Aufgabestation (16) zu einem Materialeinlass
(32) einer Maschine (10) der Tabak verarbeitenden Industrie unter Verwendung eines
Rohrkettenförderers (15).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine vordefinierte Zeit vor Abschluss einer Produktion auf der Maschine (10) die
Fasermaterialzuführung an der Aufgabestation (16) abgeschaltet und der Rohrkettenförderer
(15) noch während des Produktionsbetriebs der Maschine (10) leergefahren wird.