[0001] Die Erfindung betrifft eine Möbelplatte mit
- einer Grundplatte, die vorzugsweise als Holzspan- oder MDF-Platte ausgebildet ist,
- einem auf die Grundplatte aufgebrachten, vorzugsweise mehrere Schichten aufweisenden,
polymeren Laminat,
- wobei zumindest die oberste, von der Grundplatte abgewandte Schicht des Laminats transparent
oder transluzent ausgebildet ist.
[0002] Eine Möbelplatte mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus der
DE 20 2011 004 030 U1 bekannt. Mit Hilfe der obersten, von der Grundplatte abgewandten Schicht des Laminates
in transparenter oder transluzenter Optik kann eine Glasoptik erzeugt werden, welche
gegenüber Echtglas kostentechnische Vorteile bietet. Nachteilig bei Echtglasfronten
ist ferner, dass Oberflächenbearbeitungen aufgrund des empfindlichen Werkstoffes Glas
nur schwierig durchführbar sind. Grundsätzlich besteht in der Möbelindustrie ein immer
größer werdendes Bedürfnis nach einer individuellen optischen Gestaltung der Möbelplatten
mit größtmöglicher Flexibilität bei gleichzeitig akzeptablen Kosten. Hier stoßen Möbelplatten
mit Echtglasfronten an ihre Grenzen.
[0003] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möbelplatte
mit den eingangs beschriebenen Merkmalen anzugeben, welche auf einfache und kostengünstige
Weise eine optische Aufwertung der Möbelplatte ermöglicht.
[0004] Ausgehend von einer Möbelplatte mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das polymere Laminat mindestens eine
von den Rändern der Grundplatte beabstandete Einfräsung aufweist, die zur optischen
Gestaltung der Möbelplatte dient. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine gattungsgemäße
Möbelplatte auf eine sehr einfache Weise mit Hilfe einer entsprechenden Einfräsung
in die Oberfläche des polymeren Schichtverbundes optisch aufgewertet werden kann,
indem z.B. hiermit Strukturoberflächen von Echtholz-Möbelfronten nachgebildet werden.
So kann beispielsweise mittels der erfindungsgemäßen Lehre die Haptik und entsprechend
auch Optik einer Echtholz-Möbelfront nachgeahmt werden, die aus mehreren Einzelteilen
rahmenartig zusammengesetzt ist. Die Einfräsung kann mit einer, z.B. CNC-gesteuerten,
Fräsmaschine oder in einem sogenannten Holz-Bearbeitungszentrum (BAZ) erzeugt werden.
[0005] Zweckmäßigerweise verläuft die Einfräsung parallel zu zumindest einem Rand der Grundplatte,
wobei dieser Rand vorzugsweise eine gerade Linie bildet. Im Rahmen der Erfindung liegt
es insbesondere, dass mehrere linear verlaufende Einfräsungen vorgesehen sind, die
parallel und / oder senkrecht zueinander verlaufen. Insbesondere können die Einfräsungen
hierbei ein Gittermuster oder T-förmige Verbindungspunkte bilden. Zweckmäßigerweise
weisen die von den Einfräsungen gebildeten und begrenzten einzelnen Oberflächen der
Möbelplatte eine Kantenlänge von mindestens 1 cm, vorzugsweise mindestens 2 cm, auf.
Mittels der zuvor beschriebenen Maßnahmen ist es möglich, die Optik und auch Haptik
von hochwertigen Möbelfronten, die aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt sind
und beispielsweise rahmenartige Strukturen aufweisen, nachzubilden. Im Rahmen der
Erfindung liegt es hierbei insbesondere, dass zwei entlang der Möbelplatte durchlaufende
lineare Einfräsungen vorgesehen sind, welche von zwei hierzu senkrecht verlaufenden
linearen Einfräsungen ergänzt werden, die an den Verbindungspunkten mit den durchlaufenden
Einfräsungen enden, so dass die zuvor beschriebenen T-förmigen Verbindungspunkte entstehen.
Ein solches Ausführungsbeispiel ist z.B. in der Fig. 6 dargestellt. Generell liegt
es im Rahmen der Erfindung, dass - unabhängig von deren Gestalt - mehrere Einfräsungen
vorgesehen sind, die voneinander beabstandet sein können.
[0006] Im Rahmen der Erfindung ist es ferner aber auch möglich, dass die Einfräsung eine
Krümmung aufweist. So kann die Einfräsung beispielsweise einen Kreis beschreiben.
Die sehr leichte Bearbeitbarkeit des polymeren Schichtverbundes erlaubt es ferner,
dass auch komplexe Gravuren mittels der Einfräsung hergestellt werden, indem z.B.
die Einfräsung einen Schriftzug darstellt. Auch kann die Einfräsung beispielsweise
eine Wellenform besitzen, bzw. es können mehrere, z.B. parallel zueinander versetzte,
wellenförmige Einfräsungen vorgesehen sein. Insgesamt erlaubt die erfindungsgemäße
Lehre eine sehr flexible Bearbeitung von gattungsgemäßen Möbelplatten, welche speziell
nach Kundenwunsch höchst individuell gestaltet werden können, da der Gestaltungsvielfalt
praktisch keine Grenzen gesetzt sind.
[0007] Die Einfräsung kann einen V-förmigen, U-förmigen oder auch trapezförmigen Querschnitt
aufweisen. Im Rahmen der Erfindung liegt es ferner, dass die Einfräsung einen nutförmigen
Querschnitt mit Hinterschnitt aufweist. Insbesondere in diesem Fall kann die Einfräsung
neben ihrer optischen Funktion zusätzlich auch eine technische Funktion erfüllen,
beispielsweise in Form einer nutförmigen Halterung für an die Möbelplatte anzubringende
Gegenstände. Dies kann beispielsweise bei Küchenfronten ein Halter für eine Küchenrolle,
Töpfe, Besteck oder dergleichen sein.
[0008] Die Einfräsung kann eine Tiefe von 0,05 bis 7 mm, z.B.0,3 bis 2 mm oder alternativ
2 bis 7 mm, aufweisen. Sofern die Einfräsung lediglich eine optische / designerische
Funktion hat, sind geringere Einfrästiefen zweckmäßig, beispielsweise 0,05 bis 0,2
mm für Gravuren oder 0,5 bis 1,5 mm für strukturelle Designs. Bei einer eine technische
Funktion aufweisenden Einfräsung können hingegen deutlich größere Tiefen zweckmäßig
sein, beispielsweise mindestens 3 mm, insbesondere mindestens 4 mm.
[0009] Im Rahmen der Erfindung liegt es, dass auf die äußere Oberfläche des polymeren Laminates
eine Lackschicht aufgetragen ist, welche zum Schutz des polymeren Laminates dient
und in der Regel transparent ausgebildet ist. Hierdurch kann die Kratzfestigkeit und/oder
die UV-Stabilität der Möbelplattenoberfläche deutlich verbessert werden.
[0010] Das polymere Laminat kann eine Gesamtdicke von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 1 bis 3
mm, aufweisen. Zweckmäßigerweise besteht die oberste Schicht des polymeren Laminates
aus PMMA (Polymethylmethacrylat) und/oder PC (Polycarbonat) und/oder SAN (Styrol/Acrylnitril);
alternativ kann die oberste Schicht auch aus einem Polyolefin bestehen. Diese oberste
Schicht hat zweckmäßigerweise eine Dicke von 1 bis 3 mm, z.B. 1,5 bis 2,5 mm. Die
oberste Schicht ist zweckmäßigerweise transparent ausgebildet. Darunter kann eine
colorierte Schicht vorgesehen sein, welche ebenfalls noch eine gewisse Transluzenz
besitzt. Grundsätzlich kommen für diese Schicht dieselben Materialien in Frage wie
für die oberste Schicht. Die Dicke dieser Schicht beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis
0,3 mm. Darunter befindet sich zweckmäßigerweise eine colorierte Schicht aus ABS (Acrylnitril/Butadien/Styrol)
und/oder SAN, wobei diese Schicht zweckmäßigerweise eine Dicke von 0,2 bis 0,4 mm
aufweist. Diese Schicht kann die unterste Schicht des polymeren Laminats sein und
stellt dann zweckmäßigerweise die Verbindung des polymeren Mehrschichtlaminats mit
der Grundplatte her. Generell kann das mehrschichtige polymere Laminat durch ein Verbinden
der einzelnen Schichten, beispielsweise mittels eines Kalanderverfahrens oder aber
auch durch eine Coextrusion der Schichten hergestellt sein. Denkbar sind aber auch
andere Methoden zur Herstellung des mehrschichtigen Laminates. Grundsätzlich im Rahmen
der Erfindung liegt es aber auch, dass das Laminat nur aus der obersten Schicht besteht
und dann entsprechend einschichtig ausgebildet ist. Ebenso kann zwischen Laminat und
Grundplatte eine farbige (ggf. auch weiße oder schwarze), vorzugsweise blickdicht
deckende, Lackschicht vorgesehen sein, welche beispielsweise auf die Unterseite des
Laminats auflackiert ist.
[0011] Im Rahmen der Erfindung liegt es, dass auf der von dem polymeren Laminat abgewandten
Seite der Grundplatte ein sog. Gegenzug vorgesehen ist, welcher einen Verzug der Möbelplatte
verhindert. Dieser Gegenzug kann ebenfalls mehrschichtig aufgebaut sein, z.B. mit
einer Kernschicht aus einem Rezyklat und beidseitig auf die Kernschicht aufgebrachten
Schichten; wobei die beiden randseitigen Schichten des Gegenzugs beispielsweise aus
einem Styrol-Copolymer, z.B. ABS, oder PMMA bestehen können und entweder beide aus
demselben Material bestehen (z.B. ABS-Innenschicht/ABS-Außenschicht bzw. PMMA-Innenschicht/PMMA-Außenschicht)
oder aus unterschiedlichen Materialien (z.B. ABS-Innenschicht/PMMA-Außenschicht oder
PMMA-Innenschicht/ABS-Außenschicht).
[0012] Die Einfräsung kann normal zur Platte gesehen innerhalb des Laminates, vorzugsweise
innerhalb der obersten Laminatschicht, enden. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig,
sofern die Einfräsung lediglich eine optische / designerische Funktion erfüllt. Im
Rahmen der Erfindung liegt es aber auch, dass die Einfräsung normal zur Plattenebene
gesehen innerhalb der Grundplatte endet, also das Laminat von der Einfräsung vollständig
durchtrennt wird. Auch dies kann interessante optische Effekte zur Folge haben. Vorteilhaft
ist diese tiefe Fräsgeometrie jedoch insbesondere auch für die Fälle, in denen die
Einfräsung neben ihrer optischen Funktion auch eine technische Funktion, z.B. in Form
einer Halteschiene, besitzen soll.
[0013] Zweckmäßigerweise sind die Grundplatte und das polymere Laminat randseitig mit mindestens
einem Kantenband versehen, welches randseitig sowohl die Grundplatte als auch das
Laminat überdeckt. Entsprechend wird durch das Kantenband eine Einfassung des Verbundes
von Grundplatte und Laminat erreicht, so dass auch die Möbelplattenränder ein optisch
einwandfreies Aussehen besitzen. In diesem Zusammenhang kann es zweckmäßig sein, dass
das Kantenband partiell transparent ausgebildet ist, nämlich insbesondere im Überdeckungsbereich
der transparenten bzw. transluzenten Schicht bzw. Schichten des polymeren Laminats
durchsichtig ausgebildet ist. Somit kann auch randseitig die gewünschte Echtglasoptik
mittels des polymeren Mehrschichtverbundes realisiert werden. Zweckmäßigerweise besteht
daher auch das Kantenband aus einem polymeren Material, welches leicht bearbeitet
werden kann. Die randseitige Befestigung des Kantenbandes an der Grundplatte bzw.
dem polymeren Laminat kann über eine, vorzugsweise transparente, Laserfunktionsschicht
erfolgen, mit der das Kantenband versehen ist. Mittels bekannter Lasertechnologie
kann so das Kantenband an den Rand der Möbelplatte angebracht werden kann. Ein derartiges
Verfahren ist beispielsweise in der
DE 20 2007 011 911 U1 beschrieben.
[0014] Die erfindungsgemäße Lehre findet insbesondere Anwendungen in der Küchenmöbelindustrie,
ist aber auch grundsätzlich für die Büromöbelbranche attraktiv. Grundsätzlich ist
aber der Einsatz der erfindungsgemäßen Lehre im Möbelbereich nicht begrenzt.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen Möbelplatte in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine solche in Fig. 1 dargestellte Möbelplatte mit erfindungsgemäßer
Einfräsung,
- Fig. 3 bis 5
- weitere Ausführungsformen der Erfindung in einer der der Fig. 2 entsprechenden Darstellung.
- Fig. 6 bis 9
- verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäß bearbeiteten Möbelplatte in dreidimensionaler
Darstellung und in Frontansicht und
- Fig. 10
- eine weitere Ausführungsformen der Erfindung in einer der der Fig. 2 entsprechenden
Darstellung
[0016] Fig. 1 zeigt einen grundsätzlichen Aufbau einer Möbelplatte in einer Explosionsdarstellung,
wobei die Möbelplatte hier noch nicht mit einer Einfräsung versehen ist. Die Möbelplatte
weist eine Grundplatte 1 auf, welche im Ausführungsbeipiel als Holzspan- oder MDF-Platte
ausgebildet ist. Auf diese Grundplatte 1 ist ein polymeres Laminat 2 aufgebracht,
das drei miteinander coextrudierte Schichten 3, 4, 5 aufweist. Die oberste Schicht
3 des polymeren Laminates 2 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem transparenten
PMMA mit einer Schichtdicke von 2 mm. Darunter ist als mittlere Schicht 4 eine colorierte
PMMA-Schicht mit einer Dicke 0,2 mm angeordnet. Die unterste Schicht 5 des Laminates
bildet eine 0,3 mm dicke, colorierte Schicht aus ABS oder SAN. Da auch die mittlere
PMMA-Schicht 4 eine gewisse Transluzenz aufweist, wird der optische Eindruck des polymeren
Laminates 2 auch durch die unterste Schicht 5 mitbestimmt. Die unterste Schicht 5
stellt den Verbund von polymerem Laminat 2 mit der Grundplatte 1 her, wobei das Laminat
2 z.B. mit einem nicht dargestellten Klebstoff auf die Grundplatte 1 aufgeklebt ist.
Es ist ferner erkennbar, dass auf die oberste Schicht 3 des polymeren Laminates 2
eine die UV-Stabilität erhöhende Lackschicht 6 aufgetragen ist.
[0017] In der Fig. 1 ist ferner erkennbar, dass die Grundplatte 1 auf ihrer dem polymeren
Laminat 2 abgewandten Seite einen sog. Gegenzug 7 aufweist, der ebenfalls mehrschichtig
aufgebaut ist. Dieser Gegenzug 7 dient dazu, dass sich die Grundplatte 1 beim Auftragen
des polymeren Laminates 2 bzw. im späteren Gebrauch nicht einseitig verzieht. Der
Gegenzug 7 weist im Ausführungsbeispiel einen dreischichtigen Aufbau auf. Es ist eine
Kernschicht 8 aus einem Rezyklat vorgesehen, welche eine Dicke von 1 -2 mm, z.B. 1,5
mm aufweist. Beidseitig sind hierauf Schichten 9, 9' mit einer Dicke von jeweils 0,1
- 1 mm, z.B. 0,5 mm, aufgetragen. Die der Grundplatte 1 zugewandte Innenschicht 9
des Gegenzugs 7 besteht aus ABS, während die Außenschicht 9' des Gegenzugs aus PMMA
besteht. Der Gegenzug 7 ist an der Rückseite der Grundplatte 1 angebracht, um die
zuvor beschriebene dauerhafte Verzugsfreiheit der Möbelplatte sicherzustellen. Die
Schmalseiten der Möbelplatte sind mit einem Kantenband 10 abgedeckt. Dieses Kantenband
10 weist zwei Bereiche auf. Im Bereich der Überdeckung der Grundplatte 1 weist das
Kantenband 10 einen durchgefärbten Abschnitt 11 auf. Im Bereich der Überdeckung des
polymeren Laminates 2 besitzt das Kantenband 10 hingegen einen aus einem transparenten
oder transluzenten Werkstoff, z.B. einem transparenten PMMA, bestehenden Abschnitt
12. Die Verbindung zwischen Kantenband 10 und Grundplatte 1 bzw. Laminat 2 wird durch
eine am Kantenband 10 angeordnete transparente Laser-Funktionsschicht 13 hergestellt.
Die Grundplatte 1 kann eine Dicke von 10 bis 20 mm aufweisen, im Ausführungsbeispiel
beträgt die Dicke 14 mm. Das polymere Glaslaminat 2 weist entsprechend der vorstehenden
Ausführungen eine Gesamtdicke von 2,5 mm auf. Auf das polymere Laminat ist die UV-Schutzlackschicht
6 aufgetragen, welche eine Dicke von 10 bis 25 µm aufweist. Die Lackschicht 6 dient
außerdem zur Erhöhung der Kratzfestigkeit.
[0018] Die Fig. 2 bis 5 zeigen jeweils ausschnittsweise einen Querschnitt durch die in der
Fig.1 dargestellte, nunmehr erfindungsgemäß mit einer Einfräsung 14 versehenen Möbelplatte
in unterschiedlichen Ausführungsformen, wobei zur Vereinfachung in den Zeichnungen
2 bis 5 der Gegenzug 7 nicht dargestellt ist. Es ist erkennbar, dass das polymere
Laminat 2 mindestens eine von den Rändern 15 der Grundplatte 1 beanstandete Einfräsung
14 aufweist, die zur optischen Gestaltung der Möbelplatte dient. In der Fig. 2 sind
zwei mit einer Kantenlänge L voneinander beabstandete V-förmige Einfräsungen 14 erkennbar,
die eine Tiefe t aufweisen und normal zur Plattenebene gesehen innerhalb der obersten
Laminatschicht 3 enden.
[0019] Beim Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 3 hingegen weist die Einfräsung 14 einen
trapezförmigen Querschnitt und eine größere Tiefe t auf, so dass die Einfräsung 14
normal zur Plattenebene gesehen innerhalb der Grundplatte 1 endet. Entsprechend wird
das Laminat 2 von der Einfräsung 14 in diesem Bereich vollständig durchtrennt.
[0020] In Fig. 4 besitzt die Einfräsung 14 einen nutförmigen Querschnitt mit Hinterschnitt.
Dies ist auch bei der Fig. 5 der Fall, wobei die Einfräsung 14 hier eine sog. Schwalbenschwanzführung
bildet. Bei Fig. 4 hingegen weist die den Hinterschnitt bildende Ausnehmung 16 einen
rechteckigen Querschnitt auf. Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 und 5 übernimmt
die Einfräsung 14 zusätzlich eine technische Funktion, indem sie beispielsweise zur
Montage von Gegenständen an der Möbelplatte dient, z.B. Halterungen für eine Küchenrolle
(s. Fig. 7), Geschirr, Besteck oder dergleichen an Küchenfronten. Denkbar ist aber
auch die Montage von Halterungen für Kleidungsstücke etc..
[0021] In den Fig. 6 bis 9 sind erfindungsgemäß bearbeitete Möbelplatten dargestellt. Bei
diesen Möbelplatten sind jeweils mehrere lineare Einfräsungen 14, 14' vorgesehen,
die parallel und / oder senkrecht zueinander verlaufen. Beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 6 sind zwei entlang der Möbelplatte durchlaufende, parallel zueinander ausgerichtete
lineare Einfräsungen 14 vorgesehen, welche von zwei hierzu senkrecht verlaufenden
linearen Einfräsungen 14' ergänzt werden, die an den Verbindungspunkten mit den durchlaufenden
Einfräsungen 14 enden. Entsprechend bilden die Einfräsungen 14, 14' hier T-förmige
Verbindungspunkte 17. Hierdurch kann eine typische aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzte
hochwertige Rahmengeometrie einer Möbelfront nachgeahmt werden, und zwar sowohl designerisch
als auch haptisch. Die Fig. 6 zeigt eine als Tür ausgebildete Möbelplatte mit einem
Griff 18. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 verlaufen die linearen Einfräsungen
14 parallel zueinander. Die oberste Einfräsung 14 weist zusätzlich zu ihrer optischen
Funktion auch eine technische Funktion auf, indem sie in der Möbelplatte eine Halteschiene
für die Halterung 19 einer Küchenrolle 20 bildet. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
8 bilden die Einfräsungen 14 ein Gittermuster und gemäß Fig. 9 sind mehrere Einfräsungen
14 vorgesehen, welche jeweils gekrümmt ausgebildet sind. Im Ausführungsbeispiel beschreiben
die Einfräsungen 14 jeweils einen Kreis.
[0022] Bei den Ausführungsbeispielen weisen die von den Einfräsungen 14 gebildeten und begrenzten
einzelnen Oberflächen 21 der Möbelplatte eine Kantenlänge L von mindestens 1 cm, vorzugsweise
mindestens 2 cm, auf. Die zuvor beschriebene Kantenlänge L ist auch in der Fig. 2
dargestellt. Grundsätzlich können die Fig. 2 oder 3 z.B. ausschnittsweise einen senkrechten
oder waagerechten Querschnitt durch die Möbelplatte in Fig. 8 darstellen, während
die Figuren 4 oder 5 z.B. einen Querschnitt durch die die Halterung 19 aufnehmende
Einfräsung 14 in Fig. 7 zeigen. Die Einfräsungen 14 können unterschiedlich tief ausgebildet
sein. Beim Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2 ist die Tiefe t vergleichsweise gering
und beträgt hier 1 mm. Beim Ausführungsbeispiel gemäß der Fig.3 hingegen wird das
2,5 mm dicke polymere Laminat 2 von der Einfräsung 14 vollständig durchtrennt, die
hier eine Tiefe t von 3 mm aufweist. Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren
4 und 5 sind die Ausfräsungen 14 noch tiefer, z.B. t = 5 oder 6 mm.
[0023] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 10 besteht das Laminat 2 nur aus einer obersten
transparenten Schicht 3 aus PMMA. Diese Schicht 3 ist unterseitig mit einer blickdicht
deckenden, farbigen Lackschicht 22 lackiert.
1. Möbelplatte mit
- einer Grundplatte (1), die vorzugsweise als Holzspan- oder MDF-Platte ausgebildet
ist, und
- einem auf die Grundplatte (1) aufgebrachten, vorzugsweise mehrere Schichten (3,
4, 5) aufweisenden, polymeren Laminat (2),
- wobei zumindest die oberste, von der Grundplatte (1) abgewandte Schicht (3) des
polymeren Laminats (2) transparent oder transluzent ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Laminat (2) mindestens eine von den Rändern (15) der Grundplatte (1)
beabstandete Einfräsung (14, 14') aufweist, die zur optischen Gestaltung der Möbelplatte
dient.
2. Möbelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsung (14, 14') parallel zu zumindest einem Rand (15) der Grundplatte (1)
verläuft, wobei dieser Rand (15) vorzugsweise eine gerade Linie bildet.
3. Möbelplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere linear verlaufende Einfräsungen (14, 14') vorgesehen sind, die parallel und
/ oder senkrecht zueinander verlaufen.
4. Möbelplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsungen (14, 14') ein Gittermuster oder T-förmige Verbindungspunkte (17)
bilden.
5. Möbelplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Einfräsungen (14, 14') gebildeten und begrenzten einzelnen Oberflächen
(21) der Möbelplatte eine Kantenlänge (L) von mindestens 1 cm, vorzugsweise mindestens
2 cm, aufweisen.
6. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsung (14) eine Krümmung aufweist.
7. Möbelplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsung (14) einen Kreis beschreibt.
8. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsung einen Schriftzug darstellt.
9. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsung (14, 14') einen V-förmigen, U-förmigen oder trapezförmigen Querschnitt
oder einen nutförmigen Querschnitt mit Hinterschnitt aufweist.
10. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsung (14, 14') eine Tiefe von 0,05 bis 7 mm, vorzugsweise 0,3 bis 2 mm,
aufweist.
11. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf die äußere Oberfläche des polymeren Laminates (2) eine Lackschicht (6) aufgetragen
ist.
12. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Laminat (2) eine Gesamtdicke von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 1 bis 3
mm, aufweist.
13. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die oberste Schicht (3) des polymeren Laminates (2) aus PMMA besteht.
14. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfräsung (14, 14') normal zur Plattenebene gesehen innerhalb des polymeren
Laminates (2), vorzugsweise innerhalb der obersten Schicht (3) des polymeren Laminats
(2), oder innerhalb der Grundplatte (1) endet.
15. Möbelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Grundplatte (1) und polymeres Laminat (2) randseitig mit mindestens einem Kantenband
(10) versehen sind, welches randseitig sowohl die Grundplatte (1) als auch das polymere
Laminat (2) überdeckt.