[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe eines Gemischs nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2007 029 584 A1 bekannt. Zum Ausbessern von Beschädigungen an einer Oberflächenschicht von Gegenständen,
beispielsweise zum Ausbessern von Lackschäden, sind Gemische bekannt, die aus zwei
Substanzen bestehen, von denen eine Substanz ein Oberflächenbeschichtungsmaterial
auf Kunststoffbasis, beispielsweise ein Lack ist und die andere Substanz das Vernetzen
beziehungsweise Aushärten des Materials bewirkt. Damit das Gemisch nicht vor seiner
Anwendung aushärtet, werden die beiden Substanzen erst unmittelbar vor der Verwendung
miteinander vermischt. Die aus der
DE 10 2007 029 584 A1 bekannte Vorrichtung ist dabei stiftförmig ausgebildet und wird daher auch als Mehrkomponentenstift
bezeichnet. Dieser Mehrkomponentenstift eignet sich insbesondere zum Aufbringen eines
aus zwei Substanzen bestehenden Gemischs, welches zum gezielten Ausbessern von Beschichtungen
oder Lackschäden an Fahrzeugen verwendet wird. Im nicht aktivierten Zustand sind die
zu mischenden Substanzen in eigenen, mittels Wandabschnitten voneinander getrennten
Reservoirs im Gehäuse der Vorrichtung untergebracht. Zum Aktivieren der Vorrichtung
werden die Wandabschnitte zwischen den Reservoirs mittels eines Aufstechdornes durchstoßen,
sodass dann ein Mischen der Substanzen möglich ist. Allerdings muss bei der bekannten
Vorrichtung durch manuelles Schütteln der Vorrichtung sichergestellt werden, dass
die beiden Substanzen auch richtig vermischt werden, sodass das entstandene Gemisch
auch seine beabsichtigte Wirkung entfalten kann. Ferner ist durch ein derartiges Schütteln
auch nicht sichergestellt, dass die beiden Komponenten sich auch in der beabsichtigten
Art und Weise miteinander vermischen, sodass selbst nach einem Schütteln nicht sichergestellt
ist, dass sich die beiden Substanzen zu dem für die gewünschte Verwendung benötigten
Gemisch vermischt haben.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Abgabe eines Gemischs nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart weiterzubilden, dass ein sicheres und
definiertes Vermischen der Substanzen zu dem Gemisch erzielt wird, sodass das Gemisch
auch entsprechend der gewünschten Verwendung vor seiner Anwendung vorliegt.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Applikation eines Pharmazeutikums
mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
finden sich in den Unteransprüchen.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abgabe eines Gemischs, welches durch ein Vermischen
wenigstens zweier Substanzen in der Vorrichtung herstallbar ist, weist dabei folgendes
auf:
- a) ein Gehäuse,
- b) jeweils ein in dem Gehäuse aufgenommenes Reservoir zur Aufnahme einer der zu mischenden
wenigstens zwei Substanzen,
- c) eine Mischkammer, in welcher die wenigstens zwei Substanzen zu dem Gemisch vermischbar
sind,
- d) eine an der Mischkammer angeordnete Abgabeeinrichtung für das Gemisch (1),
- e) wobei die in den Reservoirs aufgenommenen Substanzen mittels einer einer Betätigungseinrichtung
zugeordneten Entleerungseinrichtung in die Mischkammer (6) überführbar und aus der
Abgabeöffnung abgebbar sind.
[0006] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung beim Überführen
von einer Ausgangsposition in eine Endpostion ein in der Mischkammer angeordnetes
Mischelement betätigt, durch welches die Substanzen in der Mischkammer vermischbar
sind. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung ist es nunmehr möglich,
dass die wenigstens zwei Substanzen durch das Mischelement bereits beim Überführen
der wenigstens zwei Substanzen in die Mischkammer in dieser in definierter Weise vermischte
werden, sodass auf einen separaten Mischvorgang verzichtet werden kann, nachdem die
wenigstens zwei Substanzen in die Mischkammer überführt wurden. Vorteilhafterweise
wird durch das Mischelement auch sichergestellt, dass die wenigstens zwei Substanzen
durch das Mischelement in definierter Weise vermischt werden. Hierdurch ist sichergestellt,
dass das Gemisch auch in der für die jeweilige Anwendung erforderlichen vorliegt,
weil die Durchmischung der wenigstens beiden Substanzen mittels des Mischelements
in der für die jeweilige notwendigen Art und Weise erfolgt ist.
[0007] Noch anzumerken ist hierbei, dass die Vorrichtung nicht nur zu dem in der
DE 10 2007 029 584 A1 beschrieben Anwendung zur Herstellung eines aushärtbaren Lackes im Automotivbereich
verwendet werden kann. Vielmehr ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in vielen
anderen Anwendungsgebieten einsetzbar, in welchen wenigstens zwei Substanzen miteinander
vermischt werden müssen, um als Gemisch in gewünschter weise appliziert werden zu
können. Beispielsweise sei hier nur die Verwendung im medizinischen und/oder therapeutischen
Bereich genannt, bei der zwei Substanzen miteinander vermischt werden müssen, um als
Gemisch die gewünschte Wirkung zu erzielen.
[0008] Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass
zum Betätigen des Mischelementes zwischen diesem und der Betätigungseinrichtung ein
Übertragungselement vorgesehen ist. Mittels eines derartigen Übertragungselementes
ist es in einfacher Art und Weise möglich, eine Bewegung der Betätigungseinrichtung
auf das Mischelement zu übertragen, sodass das Vermischen der wenigstens zwei Substanzen
mittels des Mischelementes in der Mischkammer zu dem Gemisch erfolgen kann. Dabei
kann das Übertragungselement auch derart ausgebildet sein, dass zumindest ein Teil
des Übertragungselements auch Teil der Betätigungseinrichtung ist.
[0009] In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass
das Übertragungselement aus einem ersten, der Betätigungseinrichtung zugeordneten
Übertragungsteil und einem zweiten, dem Mischelement zugeordneten Übertragungsteil
gebildet ist, wobei das erste Übertragungsteil gegenüber dem zweiten Übertragungsteil
relativ verfahrbar ausgebildet ist und wobei beim Verfahren der beiden Übertragungsteile
gegeneinander das in der Mischkammer angeordnetes Mischelement betätigt, insbesondere
in Rotation versetzt wird. Insbesondere hat sich dabei bewährt, dass das dem Mischelement
zugeordnete Übertragungsteil als Antriebschnecke und das der Betätigungseinrichtung
zugeordneten Übertragungsteil als die Antriebsschnecke in Rotation versetzende, auf
ihr abgleitendes Gleitelement ausgebildet ist. Hierdurch ist es möglich eine translatorische
Bewegung der Bewegungseinrichtung in eine Rotationsbewegung der Antriebsschnecke und
damit des Mischelementes zu übertragen. Durch eine derart definierte Rotation des
Mischelementes in der Mischkammer wird die gewünschte Vermischung der wenigstens zwei
Substanzen in der Mischkammer zu dem Gemisch gewährleistet.
[0010] Weitergin kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Betätigungseinrichtung
ein erstes Betätigungselement zum Betätigen des Mischelementes und ein zweites Betätigungselement
zum Betätigen der Entleerungseinrichtung aufweist. Hierdurch ist es ermöglicht, das
Entleeren der wenigstens zwei Reservoirs mit ihren jeweiligen Substanzen von dem Vermischen
zu entkoppeln. Das Entleeren der Reservoirs kann dabei mit dem zweiten Betätigungselement
erfolgen, während das Vermischen der Substanzen in der Mischkammer zu dem Gemisch
danach mittels des ersten Betätigungselementes erfolgen kann, welches das Mischelement
betätigt beziehungsweise in der Mischkammer in Rotation versetzt.
[0011] Allerdings ist es nach einem besonders vorteilhaften Gedanken der Erfindung vorgesehen,
dass das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement aus einer Ausgangsposition
synchronisiert verfahrbar ausgebildet sind, bis die Entleerungseinrichtung eine Zwischenposition
eingenommen hat, in der sie verbleibt, auch wenn das erste Betätigungselement weiter
gegenüber dem zweiten Betätigungselement in eine Endposition verfahren wird. Hierdurch
ist es ermöglicht, dass durch ein Betätigen des ersten Betätigungselementes das zweite
Betätigungselement solange mit betätigt wird, bis die wenigstens zwei Substanzen mittels
der Entleerungseinrichtung aus ihren Reservoirs in die Mischkammer überführt wurde.
Während dieses Überführens wird bereits das Mischelement durch das erste Betätigungselement
betätigt und vermischt dabei die Substanzen bereits in der Mischkammer zu dem Gemisch.
Nachdem die Entleerungseinrichtung diese Zwischenposition eingenommen hat, sind das
erste und zweite Betätigungselement nicht mehr synchronisiert, sodass sie nun separat
betätigbar sind. Wird nämlich das nun in der Mischkammer vorliegende Gemisch nicht
direkt durch ein weiteres Betätigen des zweiten Betätigungselementes und damit der
Entleerungseinrichtung für die vorgesehene Anwendung appliziert, kann das Gemisch
mittels des ersten Betätigungselementes und damit des Mischelementes später nochmals
vor der eigentlichen Applikation durchmischt werden. Hierdurch ist sichergestellt,
dass das Gemisch entsprechend der für die benötigte Verwendung vorliegenden Durchmischung
vorliegt. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn sich die wenigsten zwei Substanzen
des Gemischs in der Mischkammer in der Zwischenzeit wenigstens teilweise wieder entmischt
haben können, wie dies beispielsweise bei Emulsionen der Fall sein kann.
[0012] Um die erfindungsgemäße Vorrichtung in besonders handlicher Weise zu Verfügung zu
stellen, sind die Reservoirs in einem Hohlzylinder angeordnet, wobei die Enden des
Hohlzylinders von jeweils einer Wand verschlossen und die Reservoirs mittels einer
weiteren Wand voneinander getrennt sind. Hierdurch ist es möglich die wenigstens Reservoirs
für die zu mischenden Substanzen in einem Bauteil, nämlich einem Hohlzylinder herzustellen.
Hierdurch ist vermieden, dass zum Mischen beziehungsweise zur Anwendung die Reservoirs
nicht gesondert gegeneinander positioniert werden müssen.
[0013] Um eine besonders einfache Bedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erzielen,
ist es weiter vorgesehen, dass die Entleerungseinrichtung als Kolben ausgebildet ist,
der innerhalb des Hohlzylinders verfahrbar ist. Durch diese spezielle Ausgestaltung
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung im Wesentlichen stiftförmig ausgebildet sein,
wobei die Abgabeeinrichtung, die Mischkammer und der Hohlzylinder mit seinen Reservoirs
hintereinander in dem Gehäuse angeordnet sind, sodass der Kolben durch den Hohlzylinder
und die Mischkammer verfahrbar ist. Hierdurch ist es mittels des Kolbens zum einen
möglich die Substanzen aus ihren Reservoirs in die Mischkammer und zum anderen das
Gemisch aus der Mischkammer in die Abgabeeinrichtung zu überführen.
[0014] Dabei hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, dem Kolben eine Wandöffnungseinrichtung,
vorzugsweise in Form eines Dorns zu zuordnen, mit welchem die vorzugsweise als Siegelfolien
ausgebildeten, die Reservoirs trennenden und den Hohlzylinder abschließenden Wände
beim Verfahren des Kolbens innerhalb des Hohlzylinders geöffnet werden können. Hierdurch
werden die als Siegelfolien ausgebildeten Wände beim Verfahren des Kolbens automatisch
geöffnet, ohne das dazu ein separater Verfahrensschritt notwendig ist.
[0015] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist dem ersten Betätigungselement
ein Federelement zugeordnet, welches beim Betätigen des ersten Betätigungselementes
gespannt wird. Hierdurch ist es möglich, dass das erste Betätigungselement nach Betätigen
selbsttätig wieder in seine ursprüngliche Lage aufgrund der Federkraft des gespannten
Federelementes zurückgeführt wir, wobei das Mischelement ebenfalls wider betätigt
wird. Insofern ist es durch ein Hin und Her Bewegen des ersten Betätigungselementes
ermöglicht, einen längeren Mischprozess anzuwenden, wobei der Benutzer der Vorrichtung
allerdings nur die Hin Bewegung ausführen muss, da die Her Bewegung selbsttätig per
Federkraft erfolgt.
[0016] Damit eine besonders effektiv Synchronisation des ersten und des zweiten Betätigungselementes
erzielt wird, die auch aufgehoben wird, wenn die Entleerungseinrichtung ihre beziehungsweise
der Kolben seine die Zwischenposition erreicht hat, ist dem zweiten Betätigungselement
ein Synchronisationselement zugeordnet, welches beim Betätigen der Betätigungseinrichtung
die Betätigungselemente synchronisiert und bei Erreichen der Zwischenposition durch
die Entleerungseinrichtung die Synchronisation aufhebt. Dieses Synchronisationselement
kann dabei federkraftbeaufschlagt ausgebildet sein. Hierdurch wird das Synchronisationselemet
federkraftbeaufschlagt in eine Ruheposition überführt, wenn die Entleerungseinrichtung
beziehungsweise der Kolben die Zwischenposition einnimmt. Die Bewegungen von erstem
und zweitem Betätigungselement werden dadurch entkoppelt, sodass deren synchrone Bewegung
aufgehoben ist.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Mischelement
durch die Entleerungseinrichtung beziehungsweise den Kolben translatorisch aus der
Mischkammer bewegbar. Insbesondere ist das Mischelement durch die Entleerungseinrichtung
beziehungsweise den Kolben translatorisch aus der Mischkammer bewegbar, wenn durch
Betätigen des zweiten Betätigungselementes die Entleerungseinrichtung beziehungsweise
der Kolben aus der Zwischenposition in seine Endposition überführt wird und dabei
die Mischkammer entleert wird.
[0018] Weitere Ziele Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht,
- Figur 2:
- das Ausführungsbeispiel der Figur 1 in einer Querschnittdarstellung,
- Figur 3:
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht,
- Figur 4:
- das Ausführungsbeispiel der Figur 2 in einer Explosionsdarstellung,
- Figur 5:
- das Ausführungsbeispiel der Figur 2 in einer Querschnittdarstellung,
- Figur 6:
- eine Querschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels im Detail in einer ersten Position,
- Figur 7:
- eine Querschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels im Detail in einer zweiten
Position und
- Figur 8:
- eine Querschnittdarstellung des Ausführungsbeispiels der Figur 2 in einer dritten
Position.
[0020] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. In dieser Darstellung ist ein Gehäuse 8
der Vorrichtung dargestellt, an dessen einem Ende eine Abgabeeinrichtung 7 für das
Gemisch 1, welches aus den zu mischenden Substanzen 2, 3 herstellbar ist, angeordnet
ist. Auf dem Gehäuse 8 ist ferner ein erstes Betätigungselement 11 einer Betätigungseinrichtung
9 verschiebbar angeordnet. An dem anderen Ende des Gehäuses 8 ist weiterhin ein zweites
Betätigungselement 12 der Betätigungseinrichtung 9 angeordnet, welches bei diesem
Ausführungsbeispiel in das Gehäuse 8 hinein verschiebbar ausgebildet ist.
[0021] Figur 2 zeigt nunmehr das Ausführungsbeispiel der Figur 1 in einer Querschnittdarstellung,
sodass auch die Teile, die sich im Inneren des Gehäuses 8 befinden erkennbar sind.
Ferner ist anhand dieser Querschnittdarstellung auch die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu erklären. An dem einen Ende des Gehäuses 8 ist auch hier die Abgabeeinrichtung
7 zu erkennen, die einen Kanal 26 aufweist, über welchen ein in einer Mischkammer
6 aus Substanzen 2, 3 gemischtes Gemisch 1 appliziert werden kann. Die Abgabeeinrichtung
7 ist dabei nun auf ein Übertragungsteil 16 einer Übertragungseinrichtung 14 aufgestülpt,
wobei das Übertragungsteil 16 als Antriebschnecke ausgebildet ist, welche durch ein
auf ihre abgleitendes weiteres Übertragungsteil 15 der Übertragungseinrichtung 14
zusammenwirkt. Das Übertragungsbauteil 15 ist dabei über das erste Betätigungselement
11 der Betätigungseinrichtung 9 auf der Antriebschnecke, welche nachfolgend als zweites
Übertragungsteil 16 bezeichnet wird, verschiebbar angeordnet. An dem der Abgabeeinrichtung
7 zugewandten Ende des zweiten Übertragungsteils 16 ist ein Mischelement 10 angeordnet,
welches in eine Mischkammer 6 eines Bauteils 28 hineinragt. Das Bauteil 28 ist vorliegend
in seiner Gesamtheit in dem zweiten Übertragungsteil 16 aufgenommen. Innerhalb des
Bauteils 28 ist vorliegende ein Hohlzylinder 18 angeordnet, der durch eine als Wand
21 ausgebildete Folie in zwei Reservoirs 4 und 5 unterteilt ist, wobei in dem ersten
Reservoir 4 eine erste Substanz 2 und in dem zweiten Reservoir 5 eine zweite Substanz
3 angeordnet ist. Die Enden des Hohlzylinders sind ebenfalls durch eine als Wand 19
beziehungsweise 20 ausgebildete Folie verschlossen. An dem der Abgabeeinrichtung 7
gegenüber liegenden Ende des Gehäuses 8 ist ein zweites Betätigungselement 12 der
Betätigungseinrichtung 9 angeordnet. Durch dieses zweite Betätigungselement 12 kann
eine als Kolben 22 ausgebildete Entleerungseinrichtung 17 durch den Hohlzylinder 18
und damit durch die Reservoirs 4 und 5 verschoben werden. Dem Kolben 22 ist dabei
eine Dorn 23 zugeordnet, der mit dem Kolben 22 mitverschoben wird.
[0022] Zwischen dem ersten Betätigungselement 11 und dem zweiten Betätigungselement 12 der
Betätigungseinrichtung 9 ist zudem ein Synchronisationselement 25 angeordnet, welches
vorgespannt ist und dafür sorgt, das in einem ersten Verfahrabschnitt die beiden Betätigungselemente
11 und 12 synchron miteinander verfahrbar sind. Diese Synchronisation wird allerdings
dann aufgehoben, wenn der Kolben 22 eine Zwischenposition eingenommen hat, in welcher
der Dorn 23 alle als Folien ausgebildeten Wände 19, 20 und 21 geöffnet und die Substanzen
2 und 3 durch den Kolben 22 aus ihren Reservoirs 4 und 5 in die Mischkammer 10 überführt
wurden.
[0023] Das erste Betätigungselement 11 der Betätigungseinrichtung 9 betätigt dabei durch
Öffnungen 29 das erste Übertragungsteil 15 der Übertragungseinrichtung 14.
[0024] Die Funktionsweise dieses ersten Ausführungsbeispiels ist nun folgende:
[0025] Ausgangsposition ist die in Figur 2 dargestellte, wie sei auch in Figur 6 im Detail
dargestellt ist. Nun wird durch den Anwender das erste Betätigungselement 11 der Betätigungseinrichtung
9 in Richtung der Abgabeeinrichtung 7 auf dem Gehäuse 8 verfahren. Dadurch wird über
das Synchronisationselement 25 auch das zweite Betätigungselement 12 der Betätigungseinrichtung
9 mitbewegt, wodurch sich der Kolben 22 und der Dorn 23 ebenfalls in Richtung der
Abgabeeinrichtung 7 allerdings innerhalb des Hohlzylinders 18 bewegen. Der Dorn 23
öffnet nun als ersten die Wand 20 an dem dem zweiten Betätigungselement 12 zugewandten
Ende des Hohlzylinders 18, sodass der Kolben in den Hohlzylinder 18 und damit in das
die erste Substanz 2 aufweisende Reservoir 4 eindringt.
[0026] Wird die Bewegung der Betätigungseinrichtung 9 in Richtung der Abgabeeinrichtung
7 nun fortgesetzt, öffnet der Dorn 23 nun auch die die beiden Reservoirs 4 und 5 trennende
Wand 21 und der Kolben 22 treibt die Substanz 2 des Reservoirs 4 weiter in das Reservoir
5, in dem die Substanz 3 aufbewahrt ist. Bei einer weiteren Fortsetzung der Bewegung
der Betätigungseinrichtung 9 in Richtung der Abgabeeinrichtung 7 wird nun auch die
den Hohlzylinder 18 in Richtung der Mischkammer 10 verschließende Wand 19 geöffnet
und die beiden Substanzen 2 und 3 werden durch den Kolben 22 in die Mischkammer 10
getrieben. Sobald die Reservoirs 4 und 5 vollkommen entleert sind und die beiden Substanzen
2 und 3 in die Mischkammer 10 getrieben wurden, nehmen der Kolben 22 und der Dorn
23 eine Zwischenposition ein. Bei erreichen dieser Zwischenposition entspannt sich
das vorgespannte Synchronisationselement 25 und nimmt eine Ruheposition ein, sodass
die Bewegung der beiden Betätigungselemente 11 und 12 der Betätigungseinrichtung 9
nunmehr nicht mehr miteinander synchronisiert sind. Figur 7 zeigt diese Zwischenposition
im Detail.
[0027] Während dieser bis hierhin beschriebenen Bewegung der Betätigungseinrichtung 9 gleitet
das mit dem ersten Betätigungselement gekoppelte erste Übertragungsteil 15 auf dem
als Antriebsschnecke ausgebildeten zweiten Übertragungsteil 16 ab und versetzt diese
und damit auch das in die Mischkammer 6 hineinragende Mischelement 10 in Rotation,
sodass bei dieser Bewegung die beiden Substanzen 2 und 3 bereits in der Mischkammer
6 zu dem Gemisch 1 vermischt werden. Um ein weiteres oder auch späteres nochmaliges
Durchmischen der beiden Substanzen 2 und 3 in der Mischkammer 6 zu erreichen, kann
das zweite Übertragungsteil 16 und damit das Mischelement durch ein Hin und Her Verfahren
des ersten Betätigungselementes 11 auf dem Gehäuse 8 in Rotation versetzt werden.
Bei einem derartigen Hin und Her Bewegen wird nur das erste Betätigungselement 11
der Betätigungseinrichtung 9 bewegt, da aufgrund des sich in Ruhestellung befindlichen
Synchronisationselementes 25 das zweite Betätigungselement 12 nicht mehr mitbewegt
wird.
[0028] Soll nun abschließend das sich in der Mischkammer 6 befindliche Gemisch 1 appliziert
werden, wird nun das zweite Betätigungselement 12 weiter in Richtung der Abgabeeinrichtung
7 betätigt, wodurch der Kolben 22 das Gemisch 1 aus einer Öffnung in der Mischkammer
6 in einen Kanal 26 der Abgabeeinrichtung 7 treibt, von wo es dann entsprechend seiner
Verwendung appliziert werden kann. Diese Position der einzelnen Elemente der Vorrichtung
ist in der Detaildarstellung der Figur 8 gezeigt.
[0029] Die Öffnung der Mischkammer 6 gegenüber dem Kanal 26 kann bis dahin durch eine hier
nicht dargestellte Folie, ein Ventil oder dergleichen verschlossen sein. Ferner bleibt
während des gesamten Betätigens der Betätigungseinrichtung 9 das die Mischkammer 6
aufweisende Bauteil 28 dicht gegenüber dem als Antriebsschnecke ausgebildeten Übertragungsteil
14 und dem daran angeordneten Mischelement.
[0030] In den Figuren 3 bis 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung dargstellt,
dass in seiner Funktionsweise dem des in den Figuren 1 und 2 dargestellet Ausführungsbeispiels
entspricht und für das daher auch die Detaildarstellungen der Figuren 6 bis 8 zutreffen.
[0031] Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel befinden sich allerdings beide Betätigungselemente
11 und 12, der Betätigungseinrichtung 9 an dem der Abgabeeinrichtung 7 gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses 8. Auch hierbei wird durch ein synchrones Bewegen der beiden Betätigungselement
11 und 12 der Betätigungseinrichtung 9 ein Verfahren des Kolbens 22 in dem Hohlzylinder
18 beziehungsweise den Reservoirs 4 und 5 erreicht, wobei die darin enthaltenen Substanzen
2 und 3 in die Mischkammer 6 getrieben und dabei durch das sich in der Mischkammer
6 drehende Mischelement 10 zu dem Gemisch 1 vermischt. Dabei werden die Betätigungselemente
11 und 12 ebenfalls synchron verfahren, bis der Kolben die Zwischenposition entsprechend
der in Figur 7 erreicht hat. In dieser Zwischenposition verbleibt der Kolben 22 nun,
auch wenn die Betätigungseinrichtung 9 mit ihren beiden Betätigungselementen 11 und
12 durch das in der Vorrichtung angeordneten Federelement 24 wieder von der Abgabeeinrichtung
7 des Gehäuses 8 wegbewegt wird, wobei die beiden Übertragungsteile 15 und 16 der
Übertragungseinrichtung 14 wieder zusammenwirken und ein Rotieren des Mischelementes
10 in der Mischkammer 6 bewirken.
[0032] Zum Applizieren des nun in der Mischkammer 6 enthaltenen Gemisches 1 wird nun die
Betätigungseinrichtung 9 samt ihrer beiden Betätigungselemente vollständig in das
Gehäuse 8 verschoben, wobei der Kolben 22 aus der Position gemäß Figur 7 in die Position
gemäß Figur 8 verfahren wird und dabei das Gemisch 1 aus der Mischkammer 6 in den
Kanal 26 der Abgabeeinrichtung 7 treibt.
[0033] Auch bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 3 bis 5 sind die Reservoirs 4 und 5
für die beiden zu mischenden Substanzen 2 und 3 in einem Hohlzylinder 18 angeordnet.
Wie im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 sind dabei die Enden des Hohlzylinders
18 mit als Folien ausgebildeten Wänden 19 und 20 verschlossen und die Reservoirs 4
und 5 innerhalb des Hohlzylinders durch eine als Folie ausgebildete Wand 21 voneinander
getrennt. Entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel ist auch hierbei dem Kolben
22 ein Dorn 23 zugeordnet, mittels welchem die Wände 19, 20 und 21 bei Verfahren des
Kolbens 22 geöffnet werden können.
[0034] Auch hierbei kann die Öffnung der Mischkammer 6 gegenüber dem Kanal 26 durch eine
hier nicht dargestellte Folie, ein Ventil oder dergleichen verschlossen sein. Ferner
bleibt während des gesamten Betätigens der Betätigungseinrichtung 9 das die Mischkammer
6 aufweisende Bauteil 28 dicht gegenüber dem als Antriebsschnecke ausgebildeten Übertragungsteil
14 und dem daran angeordneten Mischelement.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Gemisch
- 2
- Substanz
- 3
- Substanz
- 4
- Reservoir
- 5
- Reservoir
- 6
- Mischkammer
- 7
- Abgabeeinrichtung
- 8
- Gehäuse
- 9
- Betätigungseinrichtung
- 10
- Mischelement
- 11
- Betätigungselement
- 12
- Betätigungselement
- 14
- Übertragungselement
- 15
- Übertragungsteil
- 16
- Übertragungsteil
- 17
- Entleerungseinrichtung
- 18
- Hohlzylinder
- 19
- Wand
- 20
- Wand
- 21
- Wand
- 22
- Kolben
- 23
- Dorn
- 24
- Federelement
- 25
- Synchronisationselement
- 26
- Kanal
- 27
- Hohlraum
- 28
- Bauteil
- 29
- Öffnung
1. Vorrichtung zur Abgabe eines Gemischs (1), welches durch ein Vermischen wenigstens
zweier Substanzen (2, 3) in der Vorrichtung herstallbar ist, mit
a) einem Gehäuse (8),
b) jeweils einem in dem Gehäuse (8) aufgenommen Reservoir (4, 5) zur Aufnahme einer
der zu mischenden wenigstens zwei Substanzen (2, 3),
c) einer Mischkammer (6), in welcher die wenigstens zwei Substanzen (2, 3) zu dem
Gemisch (1) vermischbar sind,
d) einer an der Mischkammer (6) angeordneten Abgabeeinrichtung (7) für das Gemisch
(1),
e) wobei die in den Reservoirs (4, 5) aufgenommenen Substanzen (2, 3) mittels einer
einer Betätigungseinrichtung (9) zugeordneten Entleerungseinrichtung (17) in die Mischkammer
(6) überführbar und aus der Abgabeöffnung (9) abgebbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betätigungseinrichtung (9) beim Überführen von einer Ausgangsposition in eine
Endpostion ein in der Mischkammer (6) angeordnetes Mischelement (10) betätigt, durch
welches die Substanzen in der Mischkammer (6) vermischbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Betätigen des Mischelementes (10) zwischen diesem und der Betätigungseinrichtung
ein Übertragungselement (14) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Übertragungselement (14) aus einem ersten, der Betätigungseinrichtung (9) zugeordneten
Übertragungsteil (15) und einem zweiten, dem Mischelement (9) zugeordneten Übertragungsteil
(16) gebildet ist, wobei das erste Übertragungsteil (15) gegenüber dem zweiten Übertragungsteil
(16) relativ verfahrbar ausgebildet ist und wobei beim Verfahren der beiden Übertragungsteile
(15, 16) gegeneinander das in der Mischkammer (6) angeordnetes Mischelement (10) betätigt,
insbesondere in Rotation versetzt wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, das s
die Betätigungseinrichtung (9) ein erstes Betätigungselement (11) zum Betätigen des
Mischelementes (10) und ein zweites Betätigungselement (12) zum Betätigen der Entleerungseinrichtung
(17) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, das s
das erste Betätigungselement (11) und das zweite Betätigungselement (12) aus einer
Ausgangsposition synchronisiert verfahrbar ausgebildet sind, bis die Entleerungseinrichtung
(17) eine Zwischenposition eingenommen hat, in der sie verbleibt, auch wenn das erste
Betätigungselement (11) weiter gegenüber dem zweiten Betätigungselement in eine Endposition
verfahren wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, das s
die Reservoirs (4, 5) in einem Hohlzylinder (18) angeordnet sind, wobei die Enden
des Hohlzylinders (18) von jeweils einer Wand (19, 20) verschlossen und die Reservoirs
(4, 5) mittels einer weiteren Wand (21) voneinander getrennt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, das s
die Entleerungseinrichtung (17) als Kolben (22) ausgebildet ist, der innerhalb des
Hohlzylinders (18) verfahrbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, das s
dem Kolben (22) eine Wandöffnungseinrichtung, vorzugsweise in Form eines Dorns (23)
zugeordnet ist, mit welchem die vorzugsweise als Siegelfolien ausgebildeten Wände
(19, 20, 21) beim Verfahren des Kolbens (22) innerhalb des Hohlzylinders geöffnet
werden können.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, das s
dem ersten Betätigungselement (11) ein Federelement (24) zugeordnet ist, welches beim
Betätigen des ersten Betätigungselementes (11) gespannt wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem zweiten Betätigungselement (12) ein Synchronisationselement (25) zugeordnet, welches
beim Betätigen der Betätigungseinrichtung (9) die Betätigungselemente (11, 12) synchronisiert
und bei Erreichen der Zwischenposition durch die Entleerungseinrichtung die Synchronisation
aufhebt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, das s
das Mischelement (10) durch die Entleerungseinrichtung (17) translatorisch aus der
Mischkammer (6) bewegbar ist.